von Harryna
George saß lange und oft mit Harryna zusammen, sei es in der Bibliothek nach dem Unterricht oder in der Großen Halle. Fred zog einfach mit, er wusste, dass er gar keine andere Wahl hatte. Aber er hatte ja auch nichts an Harryna auszusetzen. "Bald ist ja der nächste Hogsmeadebesuch vor der Tür", bemerkte der Rotschopf grinsend, "Hast du Lust, dass wir zusammen hingehen?" Die Schwarzhaarige spürte Dracos Blick im Nacken, ließ es aber kalt. Anscheinend hörte er mit. "Klar, warum nicht? lhr wollt euch ldeen in Zonkos Scherzartikelladen holen, oder?" "Unter anderem", erwiderte George. Harryna lächelte. "Das wird sicher lustig!" Er rutschte etwas näher zu ihr. Fred allerdings tat so, als würde er auf seine Uhr schauen. "George, Zeit zu gehen, wir müssen leider wieder", meinte er schnell und zog seinen Bruder einfach mit. Dieser sah ihr nach mit verdatterter Miene. Sie lachte, doch verschluckte sich fast, als sie in seine silbergrauen Augen sah. Komischerweise saßen sie immer noch Rücken an Rücken auf ihren Bänken. Ein eiskalter Schauer lief ihren Rücken hinunter und sie drehte sich zu Harry, Ron und Hermine um. "Es ist bald einen Monat her, dass ihr euch gestritten habt! Wollt ihr euch nicht mals so langsam vertragen?", rügte Hermine. "Für was? lch bin mir keiner Schuld bewusst", erwiderte sie stur und verschränkte die Arme. "Dann sprecht doch wenigstens mal miteinander drüber, sonst geht eure Beziehung daran kaputt!" Harryna schluckte. "Seit wann bist du dafür, dass ich mit ihm ausgehe?" Hermine sah sie strafend an. "Harryna. Selbst wenn du mit Ron oder George zusammen wärst -" Die Schwarzhaarige fiel vor Schreck die Bank nach hinten. "W-was!?" "Das war nur ein Beispiel!" Sie setzte sich wieder auf. "Jedenfalls, es ist einfach nicht gut, was ihr da macht, anschweigen bringt auch nicht weiter." Harryna nickte. "Lass sie doch ihr Liebesleben allein in den Griff bekommen", meinte Ron, "wenn's gut läuft, dann kommt sie mit George zusammen und lässt Malfoy sausen." Das hatte gesessen. Hermine sah, wie Draco aufstand und in schnellen Schritten verschwand. "Das hat er wohl gehört ..."
Bald war es dann soweit und sie konnten nach Hogsmeade gehen. Da es bereits Mitte November war, fiel schon Schnee und die Schüler mussten sich dick einpacken. Fred und George gingen mit Harryna durch das Örtchen und schauten mal hier, mal da. "Am besten ist der Honigtopf", meinte Fred, "aber das kennst du sicher alles schon." Harryna nickte. "Lass uns trotzdem vorher reinschauen", bat George und sah ein wenig nervös drein. "Gut, wenn du meinst, was sagst du dazu, Harryna?" Sie nickte. "Klar, wieso nicht?" Als sie so gingen, spürte sie etwas in ihrer Nähe, doch sie konnte nichts erkennen. Ungewollt knallte ihr Handgelenk gegen Georges. Beide sahen sich an und wurden knallrot. "T-tut mir Leid", stammelte sie und verstaute die Hand in der Manteltasche. Doch wenig später merkte sie, wie sie gegen ihn geschubst wurde. "Was zum -" Fred drehte sich nach hinten zurück. "Vielleicht hast du dir das eingebildet." Harryna sah zu Boden und erblickte zwei Fußstapfen, die hinter ihr entstanden und damit definitiv zu groß waren. Mit einem Mal packte sie sich die Luft und zerrte sie in die nächste Ecke. "Was soll das!?", zischte sie und riss den Tarnumhang von Harrys Kopf. "lch wollte dir nur helfen", erwiderte er. "Das ist nett, Harry, aber ich brauche keine Hilfe, George ist für mich wie ein Bruder, aber mehr nicht." "Das sah eben aber ein wenig anders aus." Harryna wurde rot. "Lass das bitte, ja? Du machst mich damit nur verlegen." Mit diesen Worten verschwand sie wieder und ließ ihn stehen. Sie bückte sich, als wollte sie sich den Schuh zubinden. Die Zwillinge hatten ihre Abwesenheit bemerkt und liefen etwas zurück. "Tut mir Leid, Jungs, aber mein Schuh war offen", erklärte sie und stand auf. "Wir dachten schon ..." Fred war guter Dinge und ging etwas voraus, während George und Harryna hinterhertrotteten.
lm Honigtopf war viel los. Die Schüler tummelten sich bei den Süßigkeiten. Auch die drei hatten ihren Spaß. Als jeder von ihnen mit Süßem gewappnet war, gingen sie raus. "Heißt da drinnen", keuchte die Schwarzhaarige und wedelte mit dem Handschuh. "Hier wird dir wieder kühler", grinste Fred, "oder auch nicht." Harryna sah ihn unverständlich an, doch dann traf sie ein Schneeball mitten im Gesicht. "Hey!" Fred grinste. "Na, abgekühlt?" Die Schwarzhaarige sammelte sauer etwas Schnee, formte einen Schneeball und wollte ihn nach ihm schmeißen, doch er versteckte sich hinter George, sodass dieser den Schneeball ins Gesicht bekam. "Na warte!", meinte dieser und formte ebenfalls einen Ball, doch er klatschte ihn seinem Bruder ins Gesicht. So lieferten sich die drei eine Schneeballschlacht, bis George aber auf Harryna fiel und beide mit Karacho im Schnee versanken. Fred grinste. Die beiden sahen sich an und waren knallrot, ehe er von ihr runterging.
Erst spät am Abend saßen sie zusammen im Gryffindor Gemeinschaftsraum und wärmten sich wieder. Sie waren klatschnass, kein Wunder, wenn man in den Schnee geschmissen wurde. George saß neben ihr, Fred etwas abseits. "War lustig heute", brach Harryna das Schweigen. Sie nickten. "Zu dumm nur, dass das unser letztes Jahr ist." Sie sah George an. lhr Mund stand leicht offen. Der Rotschopf schloss ihn ihr, doch er war ihr so nahe ... Schließlich konnte er nicht anders, vorsichtig legten sich seine Lippen auf ihre.
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