von Harryna
Du hast es gleich geschafft! Nur noch ein Stückchen ... Harryna öffnete die Augen. Es war noch etwas dunkel im Schlafsaal. Sie hatte einen merkwürdigen Traum gehabt. Ein Raum voller kleiner Kristallkugeln, die in tausenden von Regalen standen. Nur in einer Reihe blieb sie stehen, schaute die eine Kugel an und hatte die Hand ausgestreckt, um nach ihr zu greifen, wie ein Kind, das an die Keksdose herankommen wollte. Und jedes Mal wieder erlosch der Traum, ehe sie erreicht hatte, was sie wollte. Diesen Traum hatte sie öfters, als würde es etwas bedeuten. Oder spielte ihr Kopf ihr einen üblen Streich? Sollte es heißen, dass sie ihr Ziel, wieder nach Hause zu kommen, nicht erreichen würde? Vielleicht sollte ich mich auch mal mehr mit der Vergangenheit meiner Eltern auseinandersetzen oder so... Als sie sich aufsetzte, fiel ihr ein, dass heute noch das Auswahlspiel war und dass George da auf sie wartete. Aber war der passende Moment dafür gekommen? Sollte sie sich wirklich zu etwas verpflichten, wo sie doch eigentlich jederzeit verschwinden konnte? Ganz egal was kommt, ich muss auch an mich denken. lch bin nicht freiwillig hier und wer weiß, was in meiner Zeit alles passiert, während ich mittlerweile Jahre weg bin. Vor längerem hatte die Schwarzhaarige ja die Bücher nach Zeitreisen durchwälzt, jedoch nichts so Sonderbares entdeckt, was sie gar in ihre Zeit bringen konnte. Vielleicht war es auch wichtig, etwas über ihren Vater zu wissen, da sie ihn ja früh verloren hatte.
Nach dem Unterricht verbrachte sie viel Zeit mit Harry, auch, um ihm als Stütze zur Seite zu stehen. Sie musste ja nicht befürchten, dass er sich in sie verliebte, oder? Beim Essen schaute Draco hoffnungsvoll zu Harryna rüber. "Hey, Glubscher weg vom Gryffindortisch!", zischte Zabini und riss den Blondschopf wieder in die entgegengesetzte Richtung. "Piss dich, Blaise, ohne Witz!", fauchte dieser und riss sich los von ihm. "Könnt ihr mal aufhören, euch bei jeder Gelegenheit zu zoffen? Das nervt!", knurrte Pansy, blickte aber mit böser Miene zu Harryna und Co. Diese streckte ihr die Zunge heraus und sah weg. "Und? Freut ihr euch schon auf die Auswahlspiele?", kam aus heiterm Himmel Freds Frage, der mit George hinter ihnen stand. "Du bist doch dabei, Harry?" Er nickte. "Und du, Harryna?" Sie nickte. "Einen Versuch ist es Wert", erwiderte sie leise. "lch hab schon gehört, dass du gut sein sollst", grinste der Rothaarige. "Dann sehen wir uns um fünf." Die Zwillinge gingen weiter Richtung Angelina. "Das kann was werden mit ihr", murmelte Ron, "die geht ab, lass dich dran nicht stören." Die Schwarzhaarige nickte. "lch hab' sie schon spielen gesehen."
Als sie die Große Halle verlassen wollte, stand sie zufällig gleichzeitig mit Draco auf, der ihr einen Zettel in die Hand drückte. Sie öffnete ihn und las. Heute Abend um 6 am See? Draco Wie lange würde es wohl dauern, bis sie bei der Auswahl fertig war? Harryna sah ihn an und schüttelte den Kopf. "Es geht heute leider nicht." Er nickte nur, dann gingen sie in die Eingangshalle.
Am Abend raste ihr Herz. Sie würde beim Auswahlspiel dabei sein. Glücklicherweise sollte sie mit Fred und George spielen. Da sie wusste, wie sie passten und die Klatscher abfeuerten, war es ein Kinderspiel für sie, zufriedenstellend zu spielen. Angelina beobachtete sie dabei kritisch. Mit den Toren war es ein wenig kritisch, aber vielleicht schaffte sie es doch ins Team. "Gut, das reicht, danke. Nächste Woche mache ich bekannt, ob du dabei bist oder nicht." Harryna nickte und landete. Als sie sich zu den Türmen umdrehte, sah sie gerade noch, wie ein blonder Schopf und der Zipfel eines mit Grün gefütterten Umhang verschwand. Sie sperrte Mund und Nase auf: War er ihr gefolgt?
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