von Harryna
Harryna musste genau vier Wochen im Krankenflügel bleiben, ehe sie wieder den Unterricht besuchen durfte. Nicht einfach für Draco, aber so gut er konnte, besuchte er sie. Harry, Ron und Hermine standen am Krankenbett und sahen sie besorgt an. "Wer hat dich nur so zugerichtet?", fragte Ron. "Pansy mit Zabini Blaise." Harry und Ron sahen sauer drein, Hermine abwertend. "Diese dumme Kuh! Diese Ziege! Dieses Schaf! Diese -" "Bist du fertig?", fragte der Rothaarige genervt, "oder musst du ihr jetzt jeden Tiernamen geben, den es gibt?" Die Brünette war ruhig, aber eingeschnappt. "Aber es war feige." Fred und George kamen herein und gesellten sich zu ihnen. "War wohl die Rache der Slytherins ..." "Wofür denn? Wir können doch nichts dafür, dass Harryna und Draco zusammen sind, die zufälligerweise in zwei verhassten Häusern sind und zum Zweiten: Was haben wir getan, dass sie nun Harryna fertigmachen?" George sah zu Boden. Er wusste die Antwort zu gut. "Es drehen sowieso schon alle durch, weil sie Barty Crouch tot aufgefunden haben", meinte Hermine. "Vermutlich macht sich Pansy eher Sorgen um ihren verlorenen Schatzi, als um ihr eigenes Leben", bemerkte Harry. Ron sah Harryna an. "Hast du vor, dich zu rächen?" Die Brünette sah ihn strafend an. "Als ob sie sowas machen würde! Natürlich wird sie sich nicht auf das Niveau runterlassen!", meinte sie giftig, ehe Harryna den Mund aufmachen konnte. Dann sah sie sie an. "lst doch so, oder?" "Rache ist nicht meine Stärke, also nein", erwiderte die Schwarzhaarige mit einem gequälten Lächeln. "Aber vier Wochen keine Schule, vier Wochen keine Hausaufgaben, das hätte ich auch gerne", schwärmte Ron. "Gut, das lässt sich einrichten", antwortete Hermine bissig. "Hey", ging Harry dazwischen. Fred nickte mit dem Kopf die drei in seine Richtung, was heißen sollte, dass sie sie und George mal alleine lassen sollten. Sie meinten nur schnell, dass sie gehen müssten, dann verschwanden die vier. George setzte sich zu ihr. "Wie geht es dir?", fragte er leise. Harryna hob etwas den Kopf. "Geschwächt ..." Sie hatte immer noch Schuldgefühle, weil er sie aufgelesen und hierher gebracht hatte. "Danke, dass du mich hierher gebracht hast", hauchte die Schwarzhaarige und hatte ihre Hand schlaff und im Verband auf der Decke liegen. Er legte seine sanft auf ihre und streichelte mit dem Daumen über den Handrücken. "Schon ok ... dafür sind Freunde doch da ..." George sah sie an. "Kannst du mir verzeihen? lch weiß echt nicht, was in mich gefahren ist, als ich ihn zusammenschlagen wollte." Harryna schaute ihm in die Augen. Sie wusste, dass er es ernst meinte. "lst schon ok ...", hauchte sie, "ich kann auch nicht ohne dich, wie du ohne Fred ..." Der Rothaarige lächelte mild und umarmte sie vorsichtig. "lst schön, dass das geklärt ist", murmelte Harryna in seine Haare. Dann ließ er von ihr ab und sah sie an. "Kommst du mich besuchen?" "Klar, wenn's sich ergibt ..."
Am Abend kam Draco leise herein und setzte sich zu ihr aufs Bett. "Hey", meinte er lächelnd und gab ihr einen Kuss. "Wie fühlst du dich?" Harryna lächelte auch. "Besser, nachdem ich mich mit George wieder vertragen habe und du hier bist." Der Blondschopf strich sanft über ihre Wange. "lch zähl die Tage, bis du wieder raus kannst." Die Schwarzhaarige versuchte, ihre Hand auf seine zu legen. "Am liebsten würde ich hier bei dir übernachten ...", säuselte er. "Dann mach's doch." Harryna grinste. "Dann musst du aber rutschen." Die Gryffindor rutschte ein Stück, sodass Draco neben ihr im Bett lag und sich vorsichtig an sie schmiegte. "Du hast aber keine gebrochenen Rippen?" Sie schüttelte den Kopf und er legte seinen Kopf zufrieden auf ihr Brustbein. "Und wie sieht es mit Hausaufgaben aus? Alles schon erledigt?" "Klar, muss ja, oder?" Sie lächelte mild. "Bist du dir sicher, dass dir der Platz nicht zu wenig ist?" Der Slytherin schüttelte den Kopf. "Nee, es geht, hab ja warm", meinte er grinsend. Harryna gab ihm einen Kuss auf die Schläfe. "lch liebe dich", flüsterte sie. Er hob den Kopf, um in ihre mandelbraunen Augen zu schauen. "Das sagst du aber zum ersten Mal", bemerkte er. "Wenn ich's zu oft sage, gewöhnst du dich ja dran", neckte sie ihn und kicherte. "Stimmt." Dann blickte er zum Nachttisch. "Und reichlich abgeräumt hast du auch noch", meinte er. "lch weiß, worauf du hinaus willst, nimm dir ruhig", erwiderte Harryna lächelnd und sah seine silbergrauen Augen leuchten wie die von einem Kind zu Weihnachten. Als Madam Pomfrey nach dem Rechten sehen wollte, sah sie, wie Draco und Harryna Arm in Arm eingeschlafen waren. Sie wollte schon was sagen, doch Professor Potter kam in den Krankenflügel und konnte die Schwester überreden, dass er bleiben durfte. "Ausnahmsweise", murmelte sie und ging in ihr Zimmer. Die Lehrerin setzte sich neben die beiden und sah sie an. So wie sie dalagen, mussten die Gefühle tatsächlich wahr sein. Sie streichelte vorsichtig über den Handrücken der Schwarzhaarigen und sah sie noch lange an. Als sie nach etlichen Stunden rausblickte, stand sie auf und ging. Die Morgenröte hatte sich angekündigt und die beiden sollten nicht erschrecken, dass sie da war.
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