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Fanfiction

Widerspenstige Herzen - Fotos

von Hornschwanz

Kapitel 4 - Fotos
Draco

Am heutigen Morgen habe ich mich wieder unter Kontrolle, meine GefĂĽhle besiegt - ganz wie es sich fĂĽr einen Malfoy geziemt. Mein Wertesystem ist wiederhergestellt und geeicht. Ein Schlammblut ist ein Schlammblut, unrein und verachtenswert. Egal wie sehr ihre Augen auch funkeln oder wie stark sie und ihr Wille auch sein mag. Ende der Fahnenstange, Punkt, Ende, Aus. So wie es mir meine Eltern schon immer beigebracht haben und wie ich es auch selbst immer sehe.
In der Großen Halle herrscht viel Betrieb, das alltägliche Stimmengewirr und Klappern von Besteck beim morgendlichen Frühstück. Obwohl es schon spät ist, sind auch einige der Lehrer noch hier und stärken sich für die folgenden Stunden des Unterrichts. Einerseits bin ich froh, heute einige Freistunden zu haben, andererseits wäre mir eine kontinuierliche Ablenkung lieber, die unnötiges Grübeln vereitelt.
Pansy sitzt an meiner Seite und irgendwie bin ich froh darĂĽber, dass ich mit ihrer Hilfe in der vergangenen Nacht mein zweifelhaftes Verlangen nach der anderen austreiben konnte.

Dann sehe ich sie, wie sie die Halle betritt und mit flatternden Haaren schnurstracks zum Tisch der Gryffindors eilt, sich niedersetzt und mit ihrem eigenen Frühstück beginnt. Ich widerstehe der Versuchung, sie noch länger anzuschauen und wende den Blick ziellos zwischen die Reihen der Hufflepuff Schüler. Meine wieder gewonnene Einsicht will ich nicht bereits jetzt über die Maßen auf die Probe stellen. Doch ich kann nicht anders, mein Blick wandert erneut zu ihr rüber und erst als sie plötzlich und unerwartet zu mir herschaut, sehe ich hinab auf meinen eigenen Teller und wage nur noch einen letzten verstohlenen Blick.

„Ich habe unsere letzte Nacht richtig genossen, es war schön wie lange nicht“, flüstert mir Pansy ins Ohr und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Ein heißes Messer durchfährt meine Eingeweide - in dieser Nacht waren meine Gedanken noch bei ihr, der anderen, Granger, Hermione Granger. Ich zwinge mich, meinen Blick unten und für mich zu behalten, starre lieber auf Speck- und Eierreste, die auf meinem Teller kleben.
„Ja, fand ich auch“, gebe ich leise und wohl wenig überzeugend zurück. Doch Pansy genügt das, sie ist zufrieden und strahlt in die Runde. Hat sie das unsichere Zittern meiner Stimme nicht bemerkt?

Ausgerechnet diese Nacht war für sie schön wie lange nicht? Das heiße Messer dreht sich nun unablässig in meinen Eingeweiden. Es ist nicht Schuld, die ich Pansy gegenüber empfinde, ein Gefühl, das sich ohnehin nicht oft meiner bemächtigt, vielmehr die Angst vor einem erneuten Kontrollverlust. Draco, beherrsch dich! Denk einfach nicht mehr dran! Doch in meinen eigenen Erinnerungen an die letzte Nacht kommt das Gesicht Pansys eigentlich gar nicht vor! Wie konnte das nur sein? Waren meine Gedanken wirklich so weit weg von ihr gewesen?
Egal, egal, egal, es macht keinen Sinn, darüber nachzudenken, jedoch kann ich mich nicht gegen den inneren Zwang wehren, ein weiteres Mal zu der rüber zu sehen, bei der meine Gedanken in dieser Nacht wirklich waren. Unauffällig linse ich hoch und finde ihre Augen, die schon wieder wie bei der Versammlung gestern Abend so betörend funkeln und vernichtende Blicke abfeuern. Doch was ist das? Sie meint nicht mich, sondern Pansy direkt neben mir. Überrascht reckt sich meine Augenbraue empor.

Noch bevor ich genauer darüber nachdenken kann, was dies nun wieder bedeuten mag, tritt Colin Creevey mit seinen mausgrauen Schopf in mein Sichtfeld. Wie ein ekliger Parasit schwingt er seine Fotokamera und knipst diesen und jenen, hauptsächlich am Gryffindor Tisch. Dann schlängelt er sich durch die Tischreihen zu den Ravenclaws und umschwirrt sie wie eine lästige Schmeißfliege.
Ich möchte wetten, er macht Fotos für eine idiotische Schülerzeitung. Hat dieser Creevey denn einfach nichts Besseres zu tun, als uns mit einem solchen Blödsinn auf die Nerven zu gehen? Die Reihen der Huffelpuffs hat er schon bald ebenfalls durchquert und nähert sich immer weiter uns Slytherins. Dir werde ich dein Fotografieren schon austreiben, warte nur, kleine nervende Zecke.
Endlich wieder mal in meinem Element, mache ich mich bereit, ihn bei seiner Ankunft an unserem Tisch gebührend in Empfang zu nehmen. Der erniedrigende Spruch über ihn selbst, seine Abstammung sowie sein kriecherisches Gebaren gegenüber dem sogenannten „Auserwählten“ liegt mir schon auf der Zunge, als McGonagall durch die Halle Richtung Ausgang schreitet.
Mist, ich nehme die Beleidigung von meinen Lippen und schlucke sie widerstrebend runter, in Hörweite McGonagalls kann ich diese Salve an Unverschämtheiten nicht abschießen. Creevey macht aus sicherer Entfernung ein paar Fotos von uns und ich koche vor Wut. Zu meinem Erstaunen suhle ich mich regelrecht in dieser geliebten Erregung, die nun meine ganze Aufmerksamkeit hat. Kein Gedanke an Hermione Granger - ich fühle mich so normal. So sicher.

Ein Lächeln im Gesicht, packt Creevey nach getaner Arbeit zufrieden die Kamera in seine Schultasche und wendet sich ebenfalls zum Ausgang. Sein Lächeln lässt mich vermuten, dass er schon zuvor verdeckt Bilder von unserem Tisch gemacht hat.
Mit einem Wink erlange ich die Aufmerksamkeit meines Kumpels Crabbe, der einen Stuhl weiter neben Pansy sitzt. Fragend sieht er mich an. Ich deute mit dem Kopf stumm auf Creevey, der gerade die Halle verlässt, mein Blick trifft dessen Rücken. Crabbe nickt - in diesen Dingen schaltet er erstaunlich schnell und wir verstehen uns blind. Crabbe erhebt seinen massigen und kräftigen Körper vom Stuhl und lässt die Fingerknöchel bedrohlich knacken. Er folgt Creevey aus der Großen Halle.

Der Unterricht am Vormittag zieht sich schleppend dahin und ich habe gegen Mittag so wenig Hunger, dass ich das Mittagessen ausfallen lasse. Gar nicht meine Art, eigentlich.
Die zwei Freistunden am Nachmittag verbringe ich alleine. Pansy hat Unterricht, Crabbe und Goyle sind verschwunden, machen vielleicht die Strafarbeiten, die sie sich am Vortag haben aufbrummen lassen, während ich bei den Vertrauensschülern war. Ich will etwas Schlaf nachholen, steige in die Kerker hinab, jedoch lasse ich Gemeinschaftsraum mitsamt Schlafsälen links liegen und gehe weiter zum verschollenen Verlies, wo ich meine Ruhe habe.
Keine gute Idee, wie sich herausstellt. Als ich erschöpft in den Kissen niedersinke, sind die Bilder des Vorabends wieder da. Pansy, deren Berührungen mich kalt lassen und Granger, die mich buchstäblich elektrisiert.
Nein, nicht schon wieder! Können mich diese Gedanken nicht endlich in Ruhe lassen? Kann ich nicht selbst bestimmen, dass meine Liebschaft mit Pansy das Richtige für mich ist? Ich zweifle an meinem Willen und Selbstbeherrschung. Ständig steigen diese ungewollten Empfindungen und Gefühle in mir hoch, mit denen ich nicht umgehen kann, weil sie so sehr, so unglaublich weit entfernt sind von dem, was ich immer für richtig gehalten habe.
Ich pfeffere eines der Kissen gegen eine alte Streckbank, wo es zwischen den klirrenden Ketten hängen bleibt.
Heute Morgen glaubte ich noch, mich wieder im Griff zu haben und bereits jetzt, nur wenige Stunden später, muss ich zugeben, dass ich meine grundsätzlichen Überzeugungen in Frage stelle. Ich fühle mich schwach und bin es auch.
Schlammblut, nun gut, was änderte diese Eigenschaft an ihr? Minutenlang starre ich zur Streckbank, doch mir will nichts einfallen, stattdessen habe ich erneut den Duft ihres Haares in der Nase. Aufgebracht schicke ich ein weiteres Kissen dem ersten hinterher.
Es sind verschiedene Welten, sage ich mir. Gryffindor und Slytherin, Löwin und Schlange, Schlammblut und Reinblut, Idealismus gegen Verschlagenheit.
Warum gebe ich mich einem Gedanken hin, der so sehr wie kein anderer zum Scheitern verurteilt ist?
„Sie und ich?“, erschrocken bemerke ich, wie ich diesen Gedanken laut ausgesprochen habe und die Kerkerwände ihn mir höhnisch in die Ohren zurückwerfen.
Ich muss hier raus! Das früher von mir so geschätzte Liebesnest verlasse ich, betrete den Gemeinschaftsraum und steige noch tiefer in die Schlafkammern hinab. Hier finde ich endlich ein wenig traumlosen Schlaf.

Ein paar Stunden später wache ich ein stückweit erholt auf. Die spätnachmittägliche Doppelstunde Verwandlungen habe ich verpasst. Was soll's? McGonagalls Gezeter hat mich noch nie sonderlich gestört.
Während ich meine Glieder strecke und ein lang gezogenes Gähnen von mir gebe, habe ich wie am Morgen erneut den Eindruck, Herr der Lage und meiner Gefühle zu sein. Doch ich mache mir nichts vor: Eine Begegnung mit ihr und alles fällt wie ein Kartenhaus zusammen...

Im Bad erfrische ich mich und kehre zurück in den Gemeinschaftsraum. Außer Crabbe und Goyle ist niemand da. Ich sehe, wie Crabbe Goyle feixend eine Szene erklärt und vorspielt, in der er immer wieder seine Faust hochschnellen lässt. Gut, ein bisschen Abwechslung durch die beiden könnte ich jetzt wirklich vertragen.
„Malfoy, ich hab was für dich!“, ruft mir Crabbe grinsend entgegen. Ich schaue ihn fragend an.
„Was denn?“, erwidere ich. Endlich mal ein paar Gedanken abseits der Mädchen. Ich bin dankbar.
„Komm schon, Draco, du warst es doch, der mich heute morgen hinter Creevey hergeschickt hat“, antwortet er unsicher darüber, zur Abwechslung mal mir etwas erklären zu müssen.
„Ah richtig, hast du ihm die Kamera abgenommen? Ich hab nämlich keine Lust, dass wir in einer idiotischen Gryffindor Schülerzeitung abgedruckt werden“.
„Hab ihn erst später erwischt, da hatte er die Bilder schon entwickelt. Hab ich ihm halt einfach seine ganze Tasche genommen“, er hebt seine Rechte, wo an einem abgerissenen Riemen die Schultasche Colin Creeveys baumelt und hält sie mir hin. Ein böses Lächeln liegt auf seinem Gesicht, das ich selbst nicht besser hingekriegt hätte.
„Gut gemacht!“, ich ergreife die Tasche, gehe rüber zum brennenden Kamin und nehme im Sessel direkt davor Platz.
Die Schultasche ist prallgefüllt und ich beginne, ihren Inhalt in das Feuer des Kamins zu verfüttern. Ein Zaubertränkebuch der fünften Klasse… ab in die Flammen. Eine Handvoll loser Fotos von heute Morgen… direkt hinterher. Das Feuer prasselt, die Fotos werfen Blasen. Ein Feder-Etui und ein Tintenfass… weg damit. Es knallt und knistert, als das Feuer das Fass knackt und die Tinte verschlingt… Noch mehr Bücher… eins, zwei, drei, hops… alle in die Flammen. Und da ist ja auch die Kamera… ein Opfer der Flammen. Damit wird diese Schmeißfliege Creevey mir nie wieder auf die Nerven gehen.
Ich habe die Tasche bis zuunterst geleert. Nur noch ein paar weitere lose Fotos liegen am Boden. Ich angle sie heraus und werfe sie ebenfalls in die Flammen. Obenauf kommt ein Bild von Pansy und mir zu liegen, auf das mein Blick fällt. In der auf Zauberfotos üblichen eingefangenen Bewegung setzt sie zu einem Kuss auf meine Wange an. Doch die Flammen durchstoßen das Foto von hinten und zerstören die Szenerie während ich zusehe.
Meine Augen wandern zu den anderen brennenden Bildern. Eines vom Lehrertisch, ein weiteres vom süffisant und tumb grinsenden Weasley. Am linken Rand liegt eines, an dem die Flammen zu züngeln beginnen. Es ist sie, Hermione Granger! Ich weiß nicht warum, aber ohne zu überlegen strecke ich meine linke Hand durch das Feuer und ziehe das Foto heraus. Es schmerzt und ich schüttele mit verzerrter Miene den Arm, als er wieder aus den Flammen hervor kommt. Doch meine Augen sind nur auf das angekohlte Foto geheftet - die eigenen Schmerzen sofort vergessen, als ich ihr irgendwie trauriges Gesicht sehe und wie sie lustlos und unaufhörlich eine breiige Pampe in sich hineinschaufelt.

Weil ich nicht befürchten muss, urplötzlich von ihrem Blick erwischt zu werden und eine Maske - mein schmierigen Lächeln - aufsetzen zu müssen, studiere ich lange das Bild und lasse mir keine Einzelheit entgehen... Ihre dunkle Mähne, die dichten Brauen, ihre Augen und Mund…
Ich trage das an den Ecken angebrannte und vom Feuer gewellte Foto zu den Schlafkammern, wo noch meine eigenen Schulsachen liegen. Dort verstaue ich es in meinem Zaubertränkebuch. Nein, ich verstaue es nicht, ich verstecke es.

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