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Fanfiction

Widerspenstige Herzen - Scherben

von Hornschwanz

Kapitel 25 - Scherben
Hermione (von RealPhoenixx)

„...es ist vorbei... vorbei... vorbei...“
Immer und immer wieder schallt es in meinem Kopf, ein nicht schwächer werdendes Echo, das mich im Takt meiner Schritte begleitet, über den Hof von Hogwarts, hinaus auf die Ländereien, hinunter zum See und an dessen Ufer entlang.
Weiter, immer weiter gehe ich, doch diesmal ist es kein kopfloses, verzweifeltes Fliehen und die Tränen in meinen Augen haben absolut nichts mit Traurigkeit zu tun.
Wut, maßlose Wut treibt mich an.
Sie lässt mich gegen Kiesel auf dem Weg treten, die in hohem Bogen ins Gebüsch segeln, mich Blätter und Zweige, die in meine Reichweite kommen, abreißen und mich meine Lippen fast blutig beißen.

Der Bootssteg erscheint in einer großen Lücke im Schilf.
Ich marschiere geradewegs darauf zu, gehe über die halb vermoderten Bretter und stoppe erst am äußersten Rand.
Das dunkle Wasser vor mir läuft in kleinen Wellen gegen die Pfosten. Zitternd spiegelt sich ein Stück weiter draußen die schmale Mondsichel.
Ein unangenehm kalter Windstoß lässt auch mich erzittern und ich schlinge eng beide Arme um mich.
Meine Arme.
Nicht Dracos.
Der heiße Zorn in meinem Innern kocht noch immer. Dabei könnte ich nicht einmal genau sagen, auf wen ich so wütend bin.
Auf mich?
Natürlich! Schließlich hätte ich es von Anfang an wissen müssen, dass so etwas nie klappen kann - der Slytherinprinz und Schlammblut Granger. Es hat weh getan, als er mich vorhin so bezeichnete.
Auf Draco Malfoy?
Keine Frage! Wer machte mich denn glauben, er würde mich lieben und mir verzeihen, wer spielte mir vor, ich wäre ihm wichtig?
Auch die Erkenntnis, dass seine Liebe nur Schein war, schmerzte mich.
Doch zukünftig wird mir niemand mehr wehtun. Ich werde es nicht mehr zulassen!
Was brauche ich Liebe? Vor Draco Malfoy war ich mit Freundschaften und meiner Arbeit in der Schule doch auch zufrieden. Und ich werde es wieder sein.
Erneut kommt Wind auf und mir wird kalt. Ich stecke die Hände tief in die Taschen meines Umhangs und will mich abwenden, um nach Hogwarts zurückzugehen, als meine Finger etwas eckig Hartes berühren.
Es ist mein verzaubertes Notizbuch. Bitterkeit steigt in mir auf. Mein Zauber, um die beiden Bücher zu verbinden, Dracos Erstaunen, dann seine Freude und die vielen schönen Worte auf den weißen Seiten - alles vorbei, umsonst, für nichts.
Weit hole ich aus und schleudere das kleine Büchlein mit aller Kraft hinaus auf die dunkle Wasserfläche. Der Wind fährt hinein und blättert es auf, es beschreibt einen eleganten Bogen und verschwindet mit einem leisen Platschen in den Wellen.
Und in meinem Innern macht sich das Gefühl breit, als hätte ich mit ihm auch die Liebe zu Draco Malfoy weggeworfen.
Ich stoße die Hände tief in die Umhangtaschen, drehe mich um und mache mich auf den Weg in mein Leben ohne ihn.

* * *

Am nächsten Morgen fühle ich mich trotz einiger Stunden traumlosen Schlafes müde und zerschlagen.
Lavender und Parvati diskutieren mal wieder die schrecklichen Geschehnisse um Harry und Ron, doch ich höre kaum hin und verschwinde so schnell wie möglich im Bad.
Bei einer ziemlich kühlen Dusche, die mich aber auch nicht munterer werden lässt, schweifen meine Gedanken zurück zu dem Moment, als ich auf dem Treppenabsatz vor der großen dunkelroten Lache stand und mir sicher war, Draco für immer verloren zu haben.
Eigenartig, aber jetzt, da das Realität geworden ist - wenn auch auf andere, weniger spektakuläre Weise - schmerzt es längst nicht mehr so sehr.
Zorn ist scheinbar ein recht wirksames Mittel gegen Schmerz und Verzweiflung und ich muss mich nicht mal zwingen, wütend zu sein.
Ich muss nur wieder an das letzte Treffen mit Malfoy denken und schon beginnt es in mir zu kochen. Was bildet sich dieser Kerl nur ein?
„...Blutsverräter...meine Eltern werden mich verstoßen... bla bla.“
Wäre er ein richtiger Kerl und hätte mich auch nur annähernd so geliebt, wie ich Idiotin geglaubt habe, müsste ihm sowas doch völlig egal sein!
Nun, die Tatsachen sprechen eine andere Sprache.
Also, Hermione, kümmer dich wieder um die wirklich wichtigen Dinge!
Aufmunternd und trotzig nicke ich meinem tropfenden Spiegelbild zu und gehe zurück in den Schlafsaal, um mich auf den Schultag vorzubereiten.

* * *

„Miss Granger, ich muss Ihnen nicht extra sagen, dass ich sehr enttäuscht bin!“
Professor McGonagall mustert mich mit einem dieser Blicke, unter denen man sich schrecklich klein, hässlich und schuldig fühlt und ich schüttele wie ein begossener Pudel den gesenkten Kopf.
Sie hat ja recht!
Heute hätten wir den Aufsatz über die Verwandlung von Gegenständen in größere Tiere abgeben müssen und ich habe ihn über diesem ganzen sinnlosen Gefühlsmüll total vergessen. Nicht mal den korrekten Zauberspruch konnte ich ihr sagen.
Die anderen Schüler tuscheln und der neben mir sitzende Harry sieht mich von der Seite an, als könnte er das alles nicht glauben.
„Sie werden mir zur nächsten Stunde den Aufsatz abliefern und auch den Zauber perfekt beherrschen. Da es Ihr erstes derartiges Versäumnis ist, verzichte ich noch einmal auf zusätzliche Aufgaben.“
McGonagall wendet sich ab, geht nach vorn und setzt den Unterricht fort.
Und obwohl ich mich fast verzweifelt bemühe, aufmerksam zuzuhören, lenkt mich die schon wieder in mir brodelnde Wut immer wieder ab.
Es kann doch nicht sein, dass ich durch diese ganze Katastrophe auch noch hier versage! Auf dem einzigen Gebiet, wo diese Gefahr nie bestand, wo ich mich stets sicher und sogar manchmal den anderen überlegen fühlen konnte - der Gedanke erschreckt mich ungemein und lässt den Zorn auf mich und meine Dummheiten noch wachsen.

Das Klingeln am Stundenende ist wie eine Befreiung. Eilig stopfe ich meine Sachen in die Tasche und strebe zur Tür.
Ich werde arbeiten. Hart und ausdauernd, bis Professor McGonagall wieder stolz auf mich sein kann.
Doch mein Magen knurrt und ich nehme erst einmal den Weg in die Große Halle, um noch schnell etwas zu Mittag zu essen. Ohne mich umzusehen stürme ich an den Gryffindortisch, falle auf die Bank und schlinge irgendetwas hinunter, trinke ein Glas kalten Kürbissaft und greife schon wieder meine Tasche, als Harry auftaucht und sich neben mir niederlässt.
„He, nun sei doch nicht so hektisch. So schlimm war das doch gar nicht vorhin.“
Voll Mitgefühl schaut er mich an, doch in meinem Kopf blitzt schlagartig der Gedanke auf, dass er es war, der Draco fast getötet hätte. Gut, es geschah, um Ron zu verteidigen oder zu rächen, aber musste er diesen unbekannten, tödlich gefährlichen Zauber anwenden?
Und bevor ich überlegen kann, was ich sage, fahre ich ihn an: „Nein, für die schlimmen Dinge bist eher du zuständig!“
Mit völlig verständnislosem, entgeistertem Ausdruck im Gesicht starrt er mich an, doch ich fahre hoch und entferne mich vom Tisch, bevor er irgendetwas sagen kann.
An der Tür muss ich einem Pulk aufgeregt schwatzender Zweitklässler ausweichen, schlängele mich an ihnen vorbei hinaus auf den Gang und ein Blitz schlägt mit voller Wucht mitten in mein Herz.
Nur zwei Schritte vor mir steht Draco.
Unsere Blicke treffen sich und mir stockt tatsächlich der Atem. Seine Augen halten mich gefangen, ich kann nicht denken, nichts sagen, nicht weitergehen...
Die Zeit scheint eingefroren zu sein.

Ein derber Stoß in die Seite lässt mich zusammenzucken und der Zauber ist gebrochen.
„Es tut mir leid“, ein kleines, sommersprossiges Mädchen schaut mich schuldbewusst an, „ich wollte dich nicht schubsen.“
„Ist schon gut.“
Ich kann sogar lächeln, als ich das zu ihr sage.
Und ich kann gehen. Weg von Draco. Doch kann ich nicht verhindern, dass sich mein Kopf fast wie von selbst nach hinten wendet, meine Augen suchen die grauen... und finden sie.
Auch er hat sich umgewandt und schaut mir nach.
Warum?
Und ist das Trauer in seinem Gesicht? Wohl eher nicht.
Also schau nach vorn, Granger, alles andere ist Verschwendung! Die Bibliothek ist jetzt dein Ziel!

* * *

„Miss, Sie müssen jetzt auch gehen, ich will schließen.“
Die dürre Madam Pince wedelt mit den knöchernen Armen, als wolle sie mich so schnell wie möglich verscheuchen.
Ich habe zwar schon ziemlich viel gearbeitet, will aber noch nicht aufhören.
Doch hier muss ich jetzt wohl weg, also packe ich meine Sachen zusammen und verabschiede mich von der Bibliothekarin.
Der Gang liegt ausgestorben vor mir und schnell habe ich ein nicht verschlossenes Klassenzimmer gefunden, in dem ich meine Bücher und Pergamente auf einem der Tische ausbreite und mich wieder an meine Arbeit mache.
Als ich schließlich - es ist inzwischen weit nach elf Uhr - zum fünften Mal den Lehrertisch in ein Merinoschaf und wieder zurück verwandelt habe, beschließe ich, es für heute genug sein zu lassen und mache mich müde, aber recht zufrieden, auf den Weg zum Gryffindorturm.

Nachdem ich durch das Porträtloch geklettert bin, erwartet mich allerdings eine nicht unbedingt erfreuliche Überraschung.
Wie vor Tagen sitzen Ron und Harry in ihren Lieblingssesseln vor dem Kamin und schauen mir entgegen. Und ich habe den sicheren Eindruck, dass sie bis eben über mich geredet haben.
Mit deutlich verlegener Miene und aufgesetztem Grinsen bequemt sich Harry schließlich zu einem „Hi, Hermione!“, das so gezwungen freundlich klingt, dass sich mir fast der Magen umdreht.
Entsprechend fällt auch meine Reaktion aus.
„Jetzt tu bloß nicht so, als würdest du dich freuen, mich zu sehn! Und was machst du eigentlich schon hier, ich denke, du solltest noch bis zum Wochenende im Krankenflügel bleiben“, belle ich Ron an, der daraufhin zusammenzuckt, als hätte ich mich schon wieder auf seine Bettkante geworfen.
Bevor er auch nur Luft holen und zu einer Antwort ansetzen kann, blaffe ich die beiden weiter an: „Also sagt endlich, wieso ihr hier sitzt und mir auflauert.! Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht?“
Beschwichtigend hebt Harry die Hände.
„He, nun beruhige dich erst mal. Keiner lauert dir auf. Okay, wir haben auf dich gewartet“, setzt er hinzu, als er sieht, wie ich skeptisch das Gesicht verziehe, „und wir wollen auch mit dir reden. Es gibt da einiges...“
„Aha“, ich gehe zu ihnen hinüber und lasse mich in einen leeren Sessel fallen, „eine hochnotpeinliche Befragung. Dann fang schon mal an, Herr Inquisitor, aber es wäre mir recht, wenn du dich kurz fassen würdest, ich bin nämlich ziemlich müde. Arbeit, weißt du...“

„Was ist bloß mit dir los?“ ratlos und besorgt ist Harrys Gesicht, als er mich das fragt. Doch anstatt mich wie früher darüber zu freuen, dass mein Freund sich um mich kümmern möchte, sich Gedanken über mich macht, empfinde ich seine Sorge heute nur als lästig und aufdringlich.
Und als Ronald jetzt auch noch meint, seinen Senf dazugeben zu müssen, indem er eine ernste Miene aufsetzt und murmelt: „Das möchte ich auch gerne wissen“, ist das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.
So unvermittelt, dass beide einen erschrockenen Hüpfer vollführen, springe ich aus dem Sessel und baue mich mit in die Hüften gestützten Händen vor Ron auf.
„Du? Ausgerechnet du möchtest wissen, was mit mir los ist? Vielleicht denkst du erst mal ein kleines bisschen nach, dann könnte es ja sein, dass du von selber draufkommst!“
Ohne auch nur im entferntesten darauf zu achten, dass er in seinem Sessel zusehends schrumpft und dass seine Gesichtsfarbe einen Schlaganfall anzukündigen scheint, tobe ich jetzt erst richtig los.
„Meinst du nicht, es könnte auch damit zusammenhängen, dass dir an diesem verdammten Abend nichts besseres einfiel, als mich einfach mal so zu entjungfern?“
„WAS??“
Harrys Stimme ist unnatürlich hoch bei seiner Frage und Rons Gesicht hat urplötzlich die Farbe einer gekalkten Wand angenommen, aber auch das hat auf meine Rage nicht den geringsten Einfluss.
„Hast du nicht gemerkt, dass ich alles andere gebraucht hätte als deine plumpen Annäherungsversuche? Ich wollte, dass du mein bester Freund bist. Freund, Ronald! Nicht Liebhaber!“
„Aber...“, fassungslos starrt Ron mir ins Gesicht, „du... du hast doch nicht Nein gesagt und...“
Außer mir vor Wut über diese Taktlosigkeit schnappe ich nach Luft. Und das leise Stimmchen ganz weit hinten in meinem Kopf, das bösartig zu flüstern scheint, dass er damit ja recht hat, lässt mich noch mehr aus der Fassung geraten.
„Ach ja? Und nur deshalb musstest du über mich herfallen? Wenn du auch nur eine einzige Unze wirkliche Gefühle für mich gehabt hättest, würdest du gemerkt haben, wie elend mir zumute war und wie unglücklich...“
Meine Stimme überschlägt sich und bricht.

„Hermione...“, Harry steht auf und nähert sich mir, sein Gesicht ist sehr blass.
„Ach lass mich doch in Ruhe!“ Tränen steigen mir in die Augen und in meiner Kehle wächst nun doch ein dicker Kloß.
„Aber... bitte, ich will doch nur...“
„Ja, du willst“, mit bitterem Hohn lache ich auf und schlage seine ausgestreckte Hand zur Seite, „alle wollen immer irgendwas. Bloß was ich will, das interessiert keinen!“
„Jetzt wirst du aber ungerecht!“
Auch in Harrys Augen blitzt nun Zorn auf. Doch ich lasse ihn nicht weiter zu Wort kommen.
In einem letzten Aufwallen meiner Wut fauche ich ihn und den unglücklich im Sessel hockenden Ronald an: „Okay, bin ich eben ungerecht, aber das ist mir egal! Kümmert euch um eure Angelegenheiten. Du“, mein Arm zuckt vor und mein ausgestreckter Finger deutet auf Ron, „frag erst, bevor du dich mal wieder über ein Mädchen hermachst, und du“, nun ist Harry Ziel meines Fingers, „denk gelegentlich drüber nach, ob du mit deinen brutalen Methoden auch nur einen Deut besser bist als die Leute, die du angeblich hasst und verabscheust!“
Und weil bei diesen Worten klar und deutlich Dracos totenbleiches Gesicht auf dem Kopfkissen des Krankensaales vor mir ersteht, brechen alle Dämme, die ich um mein wundes Herz errichtet habe, auf einmal zusammen, die Tränen kommen, und mit zusammengebissenen Zähnen ein Schluchzen zurückhaltend, wirbele ich herum und fliehe die Treppe zu den Mädchenschlafsälen hinauf.
Hinter mir höre ich noch, wie sich nun Harry und Ron anschreien, doch ebenso klar, wie ich vorhin Dracos Gesicht sah, weiß ich nun, dass ich gerade unsere Freundschaft zerstört habe.
Egal was ich tue, ich hinterlasse überall nur noch Scherben...

-


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Elisabeth Sparrer, Abendzeitung