Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Widerspenstige Herzen - Opfer

von Hornschwanz

Kapitel 23 - Opfer
Hermione (von RealPhoenixx)

Das Geräusch der zufallenden Tür lässt mich zusammenzucken, als wäre neben mir eine Kanone abgeschossen worden.
Draco ist gegangen.
Ohne ein Wort. Keine Empörung, kein Vorwurf, nichts. Auch keine Verzeihung.
Habe ich wirklich damit gerechnet, dass er mir vergibt?
Hätte ich ihm ein solches Verbrechen vergeben?
Unfähig, darüber nachzudenken und innerlich zu Eis erstarrt hocke ich auf der Kante des alten Plüschsofas.
So fühlt es sich also an, wenn einem das Herz bricht. Wenn die Liebe deines Lebens stirbt.
Sonderbar, dass es nicht heftiger schmerzt. Nicht lodernd brennt wie der Gedanke an Betrug und Verrat, sondern dumpf und seltsam entfernt auf dem Grund meiner Seele den letzten Funken Hoffnung unter sich begräbt und nichts als Schwärze und grausame Kälte hinterlässt.

Irgendwann stehe ich auf und verlasse den Raum, den Ort vergangenen, nie wiederkehrenden Glückes, um mich dem einzigen zuzuwenden, das mir jetzt noch zu tun übrig bleibt, meiner Pflicht.
Vielleicht werden eines fernen Tages die Wunden in meiner Seele heilen und nur die Narben an meine große, zerbrochene Liebe erinnern...

Teilnahmslos tappe ich den Korridor entlang und bemerke erst, als ein Sechstklässler aus Ravenclaw von hinten an mir vorbei rennt und mich dabei fast umstößt, dass viel mehr Schüler als um diese Zeit üblich in den Gängen unterwegs sind. Auch herrscht eine sonderbare Unruhe, und auf der Treppe zum sechsten Stock muss ich mich durch eine Menge blasser, miteinander flüsternder und geschockt wirkender Schüler drängen, wenn ich...
Oh mein Gott, was ist hier passiert?
Von der vorletzten Stufe aus kann ich den freien Treppenabsatz erkennen und mein Blick fällt auf eine dunkelrot schimmernde Lache, die von der Wand bis fast zu meinen Füßen reicht.
Ich kann nicht begreifen, was ich sehe. Das da ist Blut! Soviel Blut mitten in Hogwarts` Korridoren - es ist einfach undenkbar! Die grausigsten Horrorszenarien jagen sich in meinem Kopf, verdrängen selbst die schmerzhafte Leere in mir.
Gehetzt und voller Angst schaue ich um mich und entdecke Luna Lovegood. Sie starrt nicht wie fast alle anderen auf die rote Pfütze, sondern mit abwesend verträumtem Ausdruck ins Leere.
Schnell dränge ich mich zu ihr durch und lege meine Hand auf ihren Arm.
„Luna, was ist hier los? Wo kommt das viele Blut her?“
„Oh, Hermione“, ihr Gesichtsausdruck ändert sich kaum, als sie mich mit ihren hervorquellenden Augen mustert, „niemand weiß genau, was geschehen ist. Aber es soll Opfer gegeben haben...die Todesser...“
„Quatsch!“ ein düster dreinblickender Slytherin-Siebtklässler fällt ihr grimmig ins Wort.
„Opfer schon, aber keine Todesser! Es war Potter. Ich habe gesehen, wie Dumbledore ihn angeschnauzt und mit zu seinem Büro genommen hat, als die Bahren weggetragen wurden.“
„Die Bahren?“ Meine schreckgeweiteten Augen müssen mindestens so groß sein wie Lunas.
Er nickt.
„Potter hatte den Zauberstab noch in der Hand. Und Professor Snape war ziemlich sauer auf Dumbledore, wie es aussah. Schließlich hat er als erster versucht, noch etwas für die Opfer zu tun. Aber ich weiß nicht“, mit finsterer Miene deutet er auf die Blutlache, „ob der, dem das hier gehört hat, noch lebt...“
Unwillkürlich folgen meine Augen seiner Geste und ich erstarre zur Salzsäule.
Am hinteren Rand der Pfütze, ganz dicht an der Wand, blutbeschmiert und deshalb fast nicht zu erkennen, liegt ein Zauberstab. Helles Holz mit schlankem silbernem Griff.
Dracos Zauberstab.

Tödliche Kälte kriecht erneut in meinen Körper und lähmt mein Denken, bannt mich auf die Stelle und nimmt mir den Atem.
Draco.
Sein Blut, soviel Blut... er ist tot.

Der Gedanke frisst sich vom Kopf bis zu meinem Herzen, er ist tot, Draco, meine Liebe, mein Leben, Draco...
„NEIN!!“
Wie von Sinnen werfe ich mich herum, rase durch die Menge die Treppe hinunter, die Korridore entlang, um Ecken schlitternd, versuche vergeblich die Tür zum Krankensaal aufzureißen und prelle mir schmerzhaft die Hände, mit denen ich immer wieder gegen das Holz schlage.
„Jetzt reicht es aber!!“
Wie ein Racheengel steht Madam Pomfrey wutschnaubend in der plötzlich offenen Tür.
„Ich habe Kranke hier, die dringend Ruhe brauchen, und Sie...oh, Miss Granger!“
Sie hat mich erkannt und erstaunlicherweise glätten sich die Zornesfalten in ihrem Gesicht ein wenig.
„Oh natürlich, Sie machen sich Sorgen um Ihren kranken Freund. Kommen Sie, ein kurzer Besuch wird schon nicht schaden.“
Meinen Freund? Aber sie kann doch nichts wissen! Und krank... nicht tot...oder? Wie betäubt trotte ich neben ihr her bis zum anderen Ende des Saales, an dem ein breiter Paravent die Sicht auf dahinter befindliche Betten versperrt.
„So, da wären wir schon. Aber keinerlei Aufregung für den Patienten!“
Sie schiebt mich halb um den Schirm herum und trippelt flink in ihr Büro.
Ich stehe wie angeleimt und fürchte mich schrecklich davor, die letzten Schritte zu tun und Draco - wer weiß, wie schwer er verletzt ist und wie er leidet - ansehen zu müssen.
Aber dann gewinnen Liebe und die Sorge um ihn die Oberhand über die Angst, kurz entschlossen gehe ich die paar Schritte und - starre entsetzt auf die mumienartig einbandagierte reglose Gestalt unter den Laken.
Nicht die vielen Binden sind es, die mich derartig erschrecken, nein, etwas anderes jagt mir das pure Grauen durch den Körper: Zwischen den weißen Streifen, die sich einem Turban ähnlich um den Kopf des Liegenden schlingen, zeigen sich an einigen Stellen Haarsträhnen. Und zwar rote.

„Ron!!“
Meine Knie versagen den Dienst und ich sacke schwer auf den Rand des Bettes.
„Aaaua!“ stöhnt Ronald und der bleiche Mund zwischen den Bandagen verzerrt sich schmerzlich.
Doch ich kann nicht reagieren. Zu schwer traf mich dieser Schlag, zu unermesslich ist mein Leid.
Draco ist nicht mehr...Alles ist vorbei...

Von weit her dringt durch den Vorhang meiner Trauer irgendwann erneut ein Stöhnen zu mir.
Und ich höre meinen Namen, leise und verzweifelt gehaucht.
„Hermione...“
Oh Gott, jetzt habe ich schon Halluzinationen und bilde mir ein, es wäre Dracos Stimme, die...
„...liebe dich...und verzeihe...“
Jetzt reicht es! Wütend darüber, in meinem Schmerz gestört zu werden, und dazu derartig geschmacklos, will ich Ronald gehörig meine Meinung sagen, als ich feststelle, dass der völlig apathisch, schlafend oder vielleicht sogar bewusstlos, neben mir liegt.

Für einen winzigen Moment herrscht in meinem Hirn totale Leere, dann erglimmt, weit hinten und zögernd zuerst, doch dann mit zunehmender Macht, ein strahlendes Licht in meinem Innern.
Ich springe hoch, was ein erneutes Jammern von Ron zur Folge hat, aber das berührt mich nicht, denn jetzt sehe ich es!
Auf der anderen Seite von Rons Krankenbett steht noch ein Paravent, und dahinter...

Wogen reinen Glücks schlagen über mir zusammen, ich eile hinter die Trennwand und stehe vor ihm, meinem Liebsten, meinem Leben.
Furchtbar sieht er aus, weiß wie das Kissen unter seinem Kopf, mit tiefen blauen Schatten unter den fest geschlossenen Augen, aber er lebt! Mein Draco lebt!
Überglücklich sinke ich auf die Knie, ergreife vorsichtig seine bleiche Hand und lege sie zart und sanft an meine Wange.
„Oh Draco, liebster Draco...“ Tränen quellen aus meinen Augen, fließen abwärts und benetzen auch seine eiskalte Haut. Zuerst denke ich, es sei ein Irrtum, doch Dracos Hand zuckt und seine Finger schließen sich um meine.
„Nicht weinen...“, seine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern, „...habe es... heimgezahlt...du bleibst meine...“
„Was? Wem heimgez... Oh!“
Ich muss nicht fragen. Die Antwort liegt ein Bett weiter.
Und ich erschrecke trotz meines Glückes. Erschrecke vor dem Bösen, das aus den verletzten Gefühlen meines Liebsten entstanden ist.
Aber ich empfinde auch irrsinnigen Stolz. Weil er mich liebt, trotz allem, was ich getan habe, hätte er für mich fast getötet. Und wäre auch selbst beinahe gestorben.
Kein anderer, niemand ist wie Draco.
Wie mein geliebter Schuft, der jetzt die Augen öffnet und mich so ansieht wie früher, bevor all die schlimmen Dinge geschahen.

„Ich liebe dich!“ Heiß und eindringlich ist mein Flüstern.
„Und ich schwöre dir, dass ich nie mehr, hörst du, niemals mehr jemand anderen...“
Zart verschließen seine Finger meine Lippen.
„Das weiß ich. Und es ist gut.“
Immer noch ist seine Stimme kaum mehr als ein Hauch und auch die Augen fallen ihm schon wieder zu, doch er spricht weiter und seine Worte sind wie süße Musik in meinem Herzen.
„Es war nicht deine Schuld. Ich liebe dich viel zu sehr, um dich deshalb aufzugeben. Du bist mein...“
Die Worte ersterben auf seinen Lippen und von einem Moment zum andern ist mein Draco wieder eingeschlafen.

„Miss Granger!“
Madam Pomfrey zischt wie eine Natter. Vor Schreck über ihr unbemerktes Auftauchen verliere ich beim Versuch, schnellstens aufzuspringen, das Gleichgewicht und falle neben Dracos Bett auf den Hintern.
„Was tun Sie hier bei Mr. Malfoy?“
Hoch aufgerichtet, in den Händen eine große dampfende Schale, schaut sie mit gerunzelter Stirn auf mich herunter.
„Ähm... er hatte... er... schrecklich gestöhnt hat er, und ich wusste doch gar nicht, wer hier liegt und...“
„Ah ja, ich verstehe“, nicht mehr ganz so grimmig nickt sie, „ja, auch er kann einem leid tun. So viel Blut hat er verloren, und wenn Professor Snape nicht gleich zur Stelle gewesen wäre...“, sie lässt den Satz in der Schwebe, aber ich habe schon verstanden.

„Aber nun verschwinden Sie wieder zu Ihrem Freund“, sie deutet mit dem Kopf in Richtung von Rons Bett, „Mr. Malfoy braucht seine Dosis Blutbildungstrank.“
„Ähm...“ bevor ich hinter dem Paravent verschwinde, wage ich die Frage, „wie lange wird er“, ich deute auf Draco, „wohl bleiben müssen?“
„Ach, höchstens noch bis übermorgen. Der arme Teufel dort“, wieder ein Kopfrucken zu Ron, „kommt nicht so schnell davon. Einundsechzig gebrochene Knochen, von denen ich ein paar sogar entfernen musste. Das braucht seine Zeit, selbst für mich.“

Ich habe erstmal genug gehört und verschwinde hinter dem Schirm.
Bindenumwunden, regungslos und stumm liegt Ron unter der Bettdecke.
In meinen Glücksrausch mischt sich vages Schuldbewusstsein, denn schließlich hat er seinen Zustand doch irgendwie auch mir zu verdanken.
Aber andererseits - musste er bei der ersten passenden Gelegenheit gleich über mich herfallen? Doch wohl nicht. Hm...

„Ron?“
Mit gelindem Schwung lasse ich mich auf seine Bettkante fallen und empfinde bei dem prompt ertönenden Jammerlaut bei allem gebotenen Mitleid doch auch eine gewisse Schadenfreude.
„Was machst du hier?“, ein geöffnetes Auge starrt aus den Binden verwundert zu mir hoch.
„Natürlich einen Krankenbesuch. Will sehen, wie es dir geht.“
Lächelnd beuge ich mich über ihn.
„Und was ist eigentlich passiert? Wo hast du all diese“, ich klopfe mit den Fingerknöcheln auf sein Bein, was ihm ein Stöhnen entlockt, „Knochenbrüche her?“
„Ich weiß es selber nicht genau“, seufzend versucht er die Schultern zu heben und verzieht sofort schmerzerfüllt das blasse Gesicht, „Harry und ich wollten zu Hagrid, und dann kam Malfoy...ich hab seinen Fluch abgekriegt, und dann fiel ich über das Treppengeländer und dann...“
Ein Schauer durchläuft seinen Körper und nun tut er mir wirklich leid.
Trotzdem fällt mein Tätscheln, mit dem ich seine Wange bedenke, ein wenig nachdrücklicher als nötig aus.
„Armer Ron.“
Und dann kann ich mir die Frage nicht verkneifen.
„Warum hat Dra... dieser Malfoy dir denn den Fluch aufgehalst?“
„Keine Ahnung“, er blinzelt hilflos zu mir hoch, doch plötzlich wandern seine Augen von meinem Gesicht nach unten und fokussieren sich auf den Ausschnitt meiner Bluse.
Also das ist doch die Höhe!
Aber bevor ich ihn anfauchen kann, kommt schon seine völlig verwunderte Frage: „Was hast du da?“ und ich weiß auf einmal, dass es nicht mein Decolleté ist, das ihn interessiert.
Als ich nach unten sehe, baumelt frei und allseits sichtbar die silberne Schlange an Dracos Kettchen von meinem Hals.
Oh nein!!
Es ist ein Reflex, in dem ich, allerdings mit ziemlich hoher Stimme, frage: „Wo denn?“, gleichzeitig mit der linken Hand einen Bindenstreifen von Rons Stirn herunter auf seine Augen ziehe und mit der Rechten Schlange samt Kette zurück in die Bluse stopfe und blitzschnell den obersten Knopf schließe.
„He! Was machst du denn?“
Rons entrüsteter Ausruf ist glücklicherweise das einzige, was ihm zur Zeit an Protestmöglichkeiten zur Verfügung steht.
So kann ich mich eilig für mein „Versehen“ entschuldigen und ihm sein Augenlicht wiedergeben. Ich frage sogar noch einmal nach.
„Was meintest du eben?“
„Na das silberne Ding...“
Irritiert schweift sein Blick wieder zu meiner Bluse und wird zusehends verwirrter.
Ich will nun den Bogen doch nicht überspannen, denn in meinem jetzigen euphorischen Zustand könnte mir sonst noch einiges an Schabernacks und Täuschungsmanövern einfallen.
So tätschele ich nur noch einmal kräftig seine Wange und beruhige ihn.
„Wer weiß, was du dir da eingebildet hast. Sowas passiert manchmal, wenn man so schwer krank ist. Aber es wird vergehen, glaub mir.“
Und weil mir grade wieder einfällt, wie weh er mir vorgestern abend getan hat, setze ich doch noch ein klein bisschen nach.
„Und mag sein, dass dir auch wieder einfällt, womit du Malfoy so wütend gemacht hast. Vielleicht warst du - nur als Beispiel - ein wenig zu nett zu seiner Freundin...“
„Parkinson???“
Ronalds Gesicht ist jetzt zwischen all seinen Bandagen nur noch Fleisch gewordene Verständnislosigkeit, und darüber grinsend bis zu den Ohren stehe ich von seinem Bettrand auf, zwinkere ihm noch einmal zu und lasse ihn mit einem spöttischen „Wer weiß...“ in der Obhut Madam Pomfreys zurück.

Leise verlasse ich den Krankensaal, und ganz gleich, wieviele Knochen Ronald gebrochen hat, egal, was sich genau auf dem Treppenabsatz abspielte, wer Draco fast tötete, im Moment zählt für mich nur eines, und es erfüllt mich mit Glück bis in die Fingerspitzen: Meine Liebe ist nicht tot. Draco hat mich nicht betrogen, mein Vergehen ist verziehen und ich bin mir sicher, dass jetzt alles gut werden wird.

-


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Was mir von Anfang an an Harry Potter gefiel, war diese Mischung aus Fantasie und Realität.
Stephen Fry