von alan4ever
Lily hatte überall nach Severus gesucht, sogar in der Bibliothek, doch er war spurlos verschwunden. Da fiel ihr plötzlich etwas ein. ’Am See! Aber natürlich.’ Lily rannte los, so schnell sie konnte und entdeckte Severus unter einem Baum, in der Nähe ihres alten Trainingplatzes. Severus starrte ins Leere und hielt einen Brief in seiner Hand. Lily setzte sich zu ihm und sagte nichts. Sie wollte lieber nichts riskieren, denn dass Severus nicht so in Stimmung war, sah sie. Es war schon ziemlich spät geworden und man konnte die Sterne am Himmel sehen, als Severus einen Mucks von sich gab. „Wieso bist du hier?“ Lily lächelte. „Na weil du nicht in der Besenkammer warst und ich dich su…“ „Ich meine, wieso bist du immer noch hier, Lily?“ Nun sah Severus sie an und Lily wusste nicht was sie sagen sollte.
Ja, wieso war sie eigentlich bei ihm geblieben? Lily antwortete nicht und sah beschämt zu Boden. Sie atmete tief durch und genoss den warmen Duft des Windes und betrachtete zufrieden die Sterne. Severus nahm seinen Brief und sah Lily erneut tief in die Augen. „Lily, ich…meine Eltern haben geschrieben.“ „Ach wirklich?“ Lily lächelte und sah Severus lieblich an. „Ja…sie möchten, dass ich…ich…diese Ferien zu ihnen…gehe.“ Severus kamen plötzlich die Tränen.
Lily wusste nicht was sie tun sollte und verstand auch nicht, was daran so schlimm sei. „Das…das ist doch gut, Severus. Oder?“ Severus schüttelte den Kopf. „Ich will nicht mehr zurück. Nie wieder! Es ist so furchtbar, weißt du.“ Lily bemitleidete ihn. „Was, Severus? Was ist so furchtbar?“ „Mein Vater. Er trinkt. Er hasst mich! Er schlägt meine Mutter…und mich. ICH HASSE IHN! Und er hasst mich. Alle hassen mich…“ Lily nahm seine Hand und sah ihm tief in die Augen. „Was er auch immer für dich empfindet, oder die anderen. Du musst wissen, dass es jemanden gibt, der dich wirklich mag! So wie du bist, Severus.“ Lily lächelte und streichelte ihn über die Wange. „Ich mag dich Severus! So wie du bist – und kein bisschen anders!“
Lily merkte plötzlich, wie sehr sie Severus eigentlich mochte und wie sehr sie ihn brauchte. Er war so allein und verschlossen – aber war sie das eigentlich nicht auch? Lily sah Severus entschlossen an. „Egal, was dir dein Vater antut, Severus. Du wirst es schaffen. Ich weiss es! Du wirst es überstehen, da bin ich sicher.“ Lily lächelte erneut und ihre Augen sahen ihn so liebevoll und leidenschaftlich an. Sie konnte nicht anders – und er auch nicht. Es war wie ein Magnet, dass sie zusammenzog und sie küssten sich.
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