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Pureblood Pride - Schlechte Entscheidungen

von Dr. S

Sirius schwankte zwischen Wut und genauso gnadenlos verschlingender Sorge. Draco hatte noch im Tropfenden Kessel das Bewusstsein verloren und schlief jetzt in Sirius‘ Zimmer. Er sah schwach aus, dick eingepackt in die Decke und versunken in den Kissen. Schweiß glänzte auf seiner blassen Haut. Er rührte sich kaum, atmete so sanft, dass man ganz genau hinschauen musste.

Snape hatte eine abschätzige Bemerkung darüber gemacht, dass Lungenentzündungen niemanden umbrächten. Sirius hatte ihm darauf die Nase gebrochen.

Jeder vernünftige Zaubertrank würde eine Lungenentzündung sofort abschwächen. Voldemort hatte Draco mehr angetan, als ihn draußen im Regen sitzen zu lassen. Er hatte ihn ausgelutscht wie einen Zitronendrops. Und einmal gelutschte Zitronendrops wuchsen nicht wieder nach…

Sirius hielt Dracos eiskalte Hand und rieb Wärme hinein. Ein neuer Tag und Draco hatte sich immer noch nicht gerührt.

Die knarzenden Dielen und ein Klopfen kündigte Gesellschaft an. Dumbledore tauchte im Türrahmen auf. Sein Bart war inzwischen wieder lang genug, dass er an seinen Gürtel reichte, hineinstopfen ging aber noch nicht – er hatte es aber versucht. Sirius fühlte bei diesem Anblick Genugtuung in sich aufkeimen.

„Hallo, Sirius.“ Dumbledore lugte zu Draco herüber und wippte dabei auf den Füßen vor. „Ich unterbreche wohl kaum ein wichtiges Gespräch. Du siehst erschöpft aus. An den Betten unserer Liebsten zu wachen laugt uns mehr aus, als ein Marsch durch das schottische Hochland. Denk daran.“

„Was willst du?“, fragte Sirius seufzend.

„Ich würde das lieber in der Küche besprechen. Kreacher hat Fisch zubereitet. Es duftet köstlich, auch wenn ich die rauchige Nuance seiner Schaben irgendwie vermisse.“

Sirius ahnte, worauf das hinauslief. Er hatte seit fast drei Tagen nicht mehr vernünftig gegessen. Erst dieser Tumult bei Regulus‘ Beisetzung, dann war Draco weggelaufen und Sirius hatte ihn gesucht; eine ganze Nacht und einen ganzen Tag lang. Gestern waren sie erst so spät zurückgekommen, dass er sich kaum noch auf den Beinen hatte halten können.

Seine Muskeln prickelten noch immer von den Folterflüchen.

„Ich will ihn nur ungerne alleine lassen“, sagte Sirius. „Das letzte Mal ist er deswegen ziellos in die Nacht und direkt in Voldemorts Arme gelaufen.“

„Ganz so ist es wahrscheinlich nicht abgelaufen, aber nun gut… Dann werde ich den Verbleib des Horkruxes eben mit Kreacher besprechen.“

Sirius schnaubte. „Ich komme.“ Er küsste Dracos Stirn; sie glühte nicht mehr, war aber immer noch fiebrig. Snape konnte anscheinend nicht einmal die einfachsten Tränke brauen. „Du solltest dir einen neuen Tränkemeister besorgen“, murrte Sirius, als er Dumbledore die Treppe nach unten folgte.

„In der Tat ist das eine weitaus einfachere Aufgabe, als stets einen neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu finden.“ Dumbledore klang nicht vorwurfsvoll, trotzdem fühlte Sirius sich angegriffen.

„Wenigstens bin ich nicht tot.“

In der Küche saß Remus und schob ein Stück Lachs wie ein Boot durch ein Meer cremiger Sauce. Kreacher werkelte am Dessert herum. Als er Sirius sah, verzog sich sein Gesicht nicht. Seit der Sache mit Regulus war der Hauself verstörend nett zu Sirius. Keine kleinen Sabotage-Akte mehr, keine Beleidigungen außer für alle anderen Besucher, und natürlich keine Schaben im Essen.

„Wie geht’s Draco?“, fragte Remus. Er schien froh über eine Ausrede das Essen wegschieben zu können. Vielleicht war der Fisch doch mit Schaben gefüllt…

„Er schläft.“ Sirius setzte sich an den Kopf der Tafel, drei Plätze von Remus entfernt. Er war auch wütend auf ihn. Remus war ein gut trainierter Zauberer, hatte mal Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtet, aber er war nicht in der Lage gewesen einen Teenager aufzuhalten.

Und Remus tat nicht einmal so, als würde er sich Vorwürfe machen. Dabei war er der ungekrönte König der Selbstvorwürfe. Er nickte nur und schob jetzt Erbsen in einem Kreis um den Fisch herum.

„Ich lass euch kurz alleine“, murmelte er und stapfte in den Keller, sehnte sich vielleicht nach einem Tropfen Wein.

Kreacher stellte einen vollbeladenen Teller für Sirius hin und einen lieblos zugeschaufelten für Dumbledore. Sirius betrachtete das Essen umso skeptischer.

„Mhm, wirklich deliziös. Zu schade, dass du Kreacher nicht letztes Jahr bei uns in Hogwarts hast arbeiten lassen, Sirius“, murmelte Dumbledore mit den Backen voll Gemüse. „Möchtest du gar nicht probieren?“

„Hast du irgendwas mit dem Ding vor, weshalb wir es nicht zerstören sollten?“

Dumbledore seufzte. Er legte die Gabel weg und fingerte das Medaillon aus den burgunderfarbenen Weiten seiner Roben. Kreacher wimmerte bei seinem Anblick immer auf. Als er gehört hatte, dass das Medaillon Draco fast umgebracht hatte, war er in den Ofen gekrochen und hatte versucht sich zu verbrennen. Sirius hatte ihn nur ungerne aufgehalten.

„Lord Voldemort weiß, dass wir das Medaillon haben“, murmelte Dumbledore, während er das Medaillon drehte. Es schimmerte golden im schummerigen Licht der Küche. „Er ist uns auf der Schliche, ist panisch, und achtet auf jeden Impuls schwarzer Magie. Momentan hat er Großbritannien verlassen und sucht nach einem Weg seine Niederlage abzuwenden. Es sollte mich freuen, dass er sich schon fast besiegt sieht, aber das macht ihn nur unberechenbarer. Wir könnten einen Fehler machen, wenn wir es jetzt sofort zerstören.“

Sirius verstand Dumbledore manchmal wirklich nicht. Wenn er könnte, würde er das Medaillon mit bloßen Füßen zu Staub zermalmen.

„Ich vermute allerdings, dass Dracos Zustand enger an dieses dunkle Schmuckstück geknöpft ist, als gesund für ihn ist“, sagte Dumbledore. Er stand auf und griff zwischen zwei Falten seines Umhangs, die sich als Tasche herausstellten. Das Schwert Gryffindors kam zum Vorschein, lang, silbern glänzend und mit Rubinen besetzt. „Ich bin mir sicher, dass es Draco viel besser gehen würde, wenn er den Horkrux so schnell wie möglich zerstört. Selbst.“

„Hast du die Roben passend zu dem Schwert ausgesucht?“, fragte Sirius, lachte aber alleine. Kreacher war leider nicht in den Ofen, sondern zurück unter den Boiler gekrochen. „Okay, wenn überhaupt“, begann Sirius, „solltest du das Draco selbst fragen, Albus. Ich hab ihm nichts zu sagen und schon gar keine Entscheidungen für ihn zu treffen. Sonst würde ich sagen: Zerstör es einfach. Niemand wird darum trauern.“

„Was zerstören?“

Sirius sprang auf die Füße. „Draco?“

„Ja. Jedenfalls noch beim letzten Mal, als ich in den Spiegel geguckt habe.“ Draco hatte Sirius‘ Morgenmantel über den hellblauen Pyjama gezogen. Vor zwei Jahren noch war Sirius jeden Tag so rumgelaufen. „Sie brauchen aber ein großes Messer, Direktor.“

Dumbledore gluckste. „Fingerfertigkeit schwindet leider mit dem Alter. Willst du dich nicht setzen?“

„Verzichte. Ich bin über die Halsketten-Phase hinweg.“

„Dann willst du das Medaillon sicherlich endgültig vernichten.“ Dumbledore erhob sich mit dem Schwert in der Hand und hielt es Draco entgegen. Noch vor ein paar Wochen war diese Situation genau das gewesen, was Draco gewollt hatte. Ein Horkrux von Dumbledore auf dem Präsentierteller serviert und er durfte es zerstören.

„Das ist das Schwert von Gryffindor. Das fass ich nie im Leben an.“ Draco verschränkte die Arme vor der Brust. Er schwankte kaum merklich. Sirius‘ Blick wich er geschickt aus und blieb an der Schranktür zu Kreachers Nest hängen. Der Hauself spähte neugierig heraus. „Wenn Sie einen besonderen Moment daraus machen wollen, dann lassen Sie Kreacher den Horkrux zerstören. Er hat achtzehn Jahre darauf gewartet. Regulus hat es ihm vor seinem Tod aufgetragen.“ Draco schaute zumindest Sirius‘ Brust an. „Ich wollte dir das eigentlich sagen, wenn du nicht mehr so beschäftigt gewesen wärst.“

„Draco, ich –“

„Nun, das erscheint mir äußerst ehrenhaft“, unterbrach Dumbledore Sirius. Er wandte sich Kreacher zu, der aus seinem Versteckt getapst war. „Wenn Regulus dir befohlen hat den Horkrux zu zerstören, hast du die Gelegenheit den letzten Wunsch deines Meisters zu erfüllen, Kreacher. Würdest du das tun?“

Tränen standen in Kreachers blutunterlaufenen Augen. Sirius wollte sich zwingen wenigstens einen Knut Mitleid für die verräterische Kreatur aufzubringen, fühlte aber rein gar nichts.

„Meinetwegen, Kreacher“, sagte er schulterzuckend. „Können wir das Ding jetzt zerstören?“

„Ah, so einfach ist es leider nicht“, warf Dumbledore ein. „Das Medaillon muss geöffnet werden. Wir brauchen also die Hilfe von einer ganz bestimmten Person, da ich leider kein einziges Wort Parsel spreche.“

„Dann holen wir Harry eben früher hierher“, sagte Sirius. „Er wird diese Muggel wohl kaum vermissen.“

„Ich habe bereits alles Notwendige in die Wege geleitet. Ich werde Harry persönlich abholen und hierher bringen. Das Schwert und den Horkrux werde ich hier deponieren, an einem sicheren Ort.“ Dumbledore musterte Sirius genauestens, der damit kämpfte Kreacher nicht abzuschütteln, weil der sich an sein Bein geklammert hatte und bitterlich weinte. „Geht es dir gut genug, dass du dich einmischen möchtest?“

Sein Körper schmerzte wie vor fünf Jahren, als er aus Askaban geflohen und das erste Mal wieder lange Strecken gelaufen war. Aber um die brennenden Muskeln scherte er sich wenig. Es ging ihm um Draco. Er wollte ihn nicht alleine lassen. Andererseits konnte er seinen Patensohn nicht im Stich lassen. James würde ihn umbringen. Aber Draco und er hatten noch keine Gelegenheit zum Reden gehabt. James würde ihn sowas von umbringen, wenn er deswegen Harry nicht sicher nach London brachte.

Hilfesuchend drehte Sirius sich um, aber Draco war verschwunden.

Jeder Gedanke an Harry verpuffte. Sirius kickte Kreacher aus dem Weg und rannte die Treppen nach oben. Er schaute in jeden Schrank, in jedes Zimmer und wurde erst im Wohnzimmer fündig. Draco lag unter einer tannengrünen Wolldecke auf der Couch. Eine ganze Flasche Wasser hatte er bereits halb geleert und führte sie schon wieder zum Mund, als Sirius hereinstürmte.

„Merlins Bart…“ Sirius atmete tief durch. Er kam sich dämlich vor. Besonders, als Draco ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah. „Ich dachte, du würdest wieder einfach abhauen.“

„Wenn Potter wirklich hierher kommt, dann überleg ich’s mir.“ Dracos Stimme fehlte trotz perfekter Vorlage der gewohnt schneidende Tonfall.

Sirius setzte sich auf den schmalen Couchtisch. „Wie fühlst du dich?“

„Wie ein ausgewrungener Schwamm.“ Dracos Grinsen war so gezwungen, dass man es mit einer schmerzhaften Grimasse verwechseln könnte. „Es geht mir gut. Du musst mich nicht bemuttern.“

„Draco, wenn’s dir nach der Sache gestern gut geht, dann muss ich mir erst recht Sorgen machen.“ Sirius nahm Draco die Wasserflasche ab. In wenigen Zügen hatte er sie komplett geleert. „Warum bist du nicht oben im Bett?“

„Ich hatte Durst.“

„Ich hätte dir was zu trinken bringen können. Oder Kreacher.“

„Was soll ich denn mit Kreacher im Bett?“

„Ich meine, Kreacher hätte dir etwas zu trinken bringen können. Verstehst du mich absichtlich falsch?“

„Drückst du dich absichtlich so unverständlich aus?“

Sirius legte die Hand auf Dracos Stirn und maß seine Temperatur. Das reichte, um Draco aus der Fassung zu bringen.

Schnaubend schlug er Sirius‘ Hand weg. „Ich hielt es für unangebracht, okay? Keine Sorge, sobald es mir besser geht bringe ich meine Sachen in den zweiten Stock.“

Sirius fragte sich, ob er irgendetwas verpasst hatte. „Fühlt sich dein Gehirn auch wie ein ausgewrungener Schwamm an? Oder sind noch ein paar Parasiten mit blödsinnigen Ideen von vorgestern übrig?“

Dracos müde, irgendwie trübe Augen konnten ihm nicht einmal einen finsteren Blick schenken. „Als ob deine Ideen immer auf einem Fundament von Großartigkeit gebaut worden wären.“

„Hey, ich bin nicht sauer auf dich“, sagte Sirius. „Ich bin froh, dass es dir gut geht.“

„Geht es mir gut? Ich wache auf und das erste, was ich tue, ist zurück zu diesem… Ding zu laufen.“ Draco rieb sich über das Gesicht. Er hielt sich wacker, war aber erschöpfter, als er tat.

„Wenigstens sagst du mir das.“ Sirius konnte sich einen kleinen Vorwurf nicht verkneifen: „Das hättest du vielleicht sofort tun sollen.“

Draco schaute weg. Sowieso vermied er jeden Blickkontakt. Wenn er Sirius ansah, dann konzentrierte er sich auf seine Stirn, Kehle oder schaute knapp an ihm vorbei. „Du warst sehr beschäftigt in letzter Zeit…“

Sirius rutschte auf die schmale Kante der Couch, die Draco nicht besetzt hatte. Es entging ihm nicht, dass Draco daraufhin noch weiter gegen die Lehne rückte. Als er Dracos Hand greifen wollte, lag die plötzlich unter der Decke. Sirius nahm sie trotzdem, bedeckte sie wenigstens.

„Ich bin nie zu beschäftigt für dich.“

Draco schnaubte. „Oh, bitte. Du bist nicht mein Babysitter.“

Sirius ahnte, worauf das hier hinauslief. „Du bist sauer auf mich, hm? Was hat dir dieser Mistkerl eingetrichtert? Du weißt, dass du ihm kein Wort glauben kannst.“

„Er hat mir gar nichts eingetrichtert. Das brauchte er gar nicht. Will das nicht in deinen Kopf rein? Ich hab selbst entschieden ihm nachzulaufen. In dem Moment war es die beste Lösung für mich. Akzeptier das und sei sauer auf mich, wirf mich meinetwegen raus oder schieb mich ab.“

Nachdenklich griff Sirius sich ans Kinn und massierte sich die Kiefer, bis sie nicht mehr aufeinander mahlten. „Weißt du, womit du dich noch beliebter bei Voldemort gemacht hättest? Wenn du mich umgebracht hättest. So, wie er es wollte.“

„Benimm dich nicht wie ein Idiot, Black.“

„Das sagt gerade der Richtige. Du hättest uns nicht nur alle ins Verderben stürzen können, sondern selbst draufgehen können. Was soll ich bitte mit einem toten Draco anfangen?“

Draco schaute ihn endlich an. Tränen standen in seinen Augen. „Was willst du mit einem lebendigen, hm? Du brauchst mich sowieso nicht mehr.“

Sirius streckte die Hand aus, aber Draco ließ den Kopf hängen und wischte sich über die Augen, ehe er ihn berühren konnte. Er seufzte. Tränen, selbst wenn sie noch nicht fielen, brachten ihn immer ganz durcheinander. „Bist du deswegen abgehauen? Das ist mitunter das Bescheuertste, was ich je gehört habe. Ja, vielleicht hätte ich mich mehr um dich kümmern sollen, aber es gibt noch andere Menschen, die ich ab und zu davon abhalten muss sich umbringen zu lassen.“

Draco nickte. „Unfähige, tollkühne Aurorinnen mit netten D-Cups, natürlich.“

Sirius runzelte die Stirn. Er erinnerte sich an Voldemorts Worte über irgendeine Frau, hatte das aber für eine absolut absurde Vermutung gehalten. „Du bist doch nicht eifersüchtig, oder?“ Den neckenden Ton konnte er nicht verbergen.

Draco hatte den Kopf weggedreht. Seine Wangen glühten, als wäre das Fieber zurückgekehrt.

Sirius griff Dracos Kinn. „Schau mich an.“ Er musste Draco zwingen ihm in die Augen zu sehen. „Wieso solltest du eifersüchtig sein?“

„Oh, ich weiß nicht. Vielleicht weil sie so viel besser drauf ist als ich, weil sie nicht so reines Blut hat wie ich, weil… du eine Familie mit ihr haben könntest und diesen ganzen Happy End-Scheiß.“ Draco bemühte sich erfolgreich seine Stimme ruhig zu halten, aber bei der letzten Silbe schob sich ein leichtes Zittern ein.

„Weißt du…“ Sirius‘ Stimme war belegt. Er räusperte sich. „Hestia ist nicht wirklich mein Typ.“ Dracos Blick durchbohrte ihn wie tausend glänzende Speere. „Wenn du von Tonks redest, muss ich dir leider sagen, dass das ein C-Cup ist.“ Er hatte Draco aufheitern wollen, stattdessen verfing sich eine Träne in seinen Wimpern.

„Du musst mir das nicht reinwürgen, Black“, spuckte er aus.

„Du bist so ein Idiot…“ Sirius beugte sich vor, aber Draco ließ sich nicht küssen.

„Ich warte nicht darauf, dass du irgendwann auf deiner dämlichen Lebensschaukel zurückschwingst, okay? Dir macht das Spaß, aber ich werd im Gesicht getroffen… und das tut weh.“

Sirius musste lachen. „Du bist der größte Idiot, der mir je begegnet ist.“ Er holte sich seinen Kuss ab. Dracos Protestlaut erstickte auf dem Weg über seine Lippen. Das Fleisch war nicht mehr trocken, aber aufgerissen. Sirius störte sich nicht daran. „Wieso sollte ich irgendwen anders als dich haben wollen?“, murmelte er.

„Weil du ein Riesenidiot bist.“

Dafür küsste er Draco noch einmal. Diesmal ohne sich irgendeine Art Protest einzufangen. Draco küsste ihn hungrig, als versuche er jeden Tropfen Energie aus Sirius zu saugen. Er durfte nicht daran denken, ob Voldemort sich so Dracos Lebenskraft einverleibt hatte. Nach allem, was er von Bill über die kleine Weasley gehört hatte, wäre das gut möglich. Nach allem, was er gerade von Draco gehört hatte, war es schier unmöglich.

Mit einem entschlossenen Ruck schob Draco ihn gegen die Armlehne der Couch und setzte sich auf ihn. Anscheinend ging es ihm wirklich schon besser. Sirius zog ihn an sich heran. Der Morgenmantel glitt unter seinen Fingern weg wie Seide. Eine Einladung, die niemand ausschlagen könnte.

Sirius knöpfte das Pyjamaoberteil auf, und kaum hatte er es heruntergezogen, zerrte Draco ihm sein T-Shirt über den Kopf. Draco küsste ihn, eine quälend kurze Lippenberührung, bevor er zu Sirius‘ Hals wanderte. Keuchend lehnte er sich gegen Sirius‘ Schulter und tastete nach dem Hosenverschluss. Seine Stirn war immer noch zu warm.

Sirius erzitterte unter Dracos Fingern, die ungestüm an seiner Hose zerrten. Er schlang einen Arm um Dracos Hüfte und presste ihn rücklings auf die Couch. In einer einzigen geschmeidigen Bewegung befreite er Draco aus seiner Hose. Seine eigene strampelte er sich umso ungeschickter ab. Draco hielt ihn an den Armen fest und ließ ihn nie mehr als fünf Zentimeter Abstand zwischen sie bringen.

Sirius küsste ihn verlangend. Draco umfasste sein Gesicht, bekam die langen Haarsträhnen zu fassen und zog seine Finger durch sie. Er zwang Sirius so nah, dass ihre Zähne gegeneinander stießen.

Mit einer Hand fingerte Sirius seinen Zauberstab vom Boden, wo er noch sicher in seiner Hosentasche steckte. Ein ungeduldiger Wisch hinter sich und das Schloss der Wohnzimmertür klickte. Ein zweiter und seine Finger glitten sanft in Draco.

Draco biss sich in die Handkante und dämpfte sein Stöhnen. Seine andere Hand wanderte ruhelos zu Sirius‘ Rücken und krallte sich fest, als Sirius sein Bein anwinkelte. Das andere warf Draco über die Rückenlehne der Couch. Blut pulsierte heiß dort, wo er seine Finger in Sirius‘ Fleisch grub.

Er krümmte sich, kam jeder Bewegung ungeduldig entgegen. Ein Teil von Sirius hätte ihn gerne auf die Folter gespannt, ihn extra gequält und nur mit seinen Fingern über die Klippe gestoßen; der andere Teil zog seine Hand zurück und stieß mit den Hüften vor, knurrend wie ein dämlicher Köter.

Draco krümmte den Rücken durch. Er biss sich so fest auf die Lippe, dass eine aufgerissene Stelle wieder aufsprang. Sirius küsste Dracos Unterlippe, solange bis sie nicht mehr von seinen Zähnen malträtiert wurde. Draco erwiderte jeden Kuss gierig, als wäre er am Verhungern. So konnte er sein Stöhnen nicht zurückbeißen. Mit jedem Stoß entlockte Sirius ihm ein lauteres Seufzen, bis der Ton seine Zunge vibrieren ließ und eine Gänsehaut über seine Wirbelsäule schickte.

Draco löste den Kuss und vergrub sein Gesicht in Sirius‘ Schulter. Er murmelte etwas. Sirius konnte sich nicht darauf konzentrieren. Er hatte so viel schöne Haut vor sich, so perfekte Lippen, die auf ihn warteten, und allein Dracos Körper, der sich eng gegen seine presste, brachte ihn fast um den Verstand.

Jedes Mal wieder bekam Draco das hin. Und er schien nicht einmal zu verstehen, was er Sirius antat.

Draco bog die Wirbelsäule durch, bettelte um mehr. Sirius erhöhte sein Tempo, jeder Stoß härter, brutaler als der Vorige. Die Sprungfedern der bescheuerten Couch quietschten angestrengt. Draco schob sich immer gieriger gegen ihn.

Mit einer Hand fest zwischen ihren Körpern eingeklemmt entlockte er Draco einen kleinen Schrei und brachte ihn zum Höhepunkt. Seine heißen, zuckenden Muskeln rissen Sirius gleich mit. Er biss in Dracos Schulter, weil er definitiv lauter gewesen wäre, und grub die Zähne in das vernarbte Fleisch, das Greyback zurückgelassen hatte. Draco wimmerte.

„Sorry…“ Sirius war heiser und atemlos. Er wischte die Feuchtigkeit von Dracos Schulter, nur um sie gleich darauf zu küssen. Während sein Herzschlag sich langsam beruhigte, hinterließ er eine Spur feuchter Küsse auf Dracos Schlüsselbein und Hals. Grinsend platzierte er einen langen Kuss auf Dracos Lippen.

„Entschuldigst du dich immer für die Dinge, die du richtig machst?“, raunte Draco.

Sirius nickte. „Schlechte Sozialkompetenzen. Ich bin moralisch verwerflich.“ Er setzte sich auf, und weil Draco ihn nicht losließ zog er ihn mit hoch. Ein stechender Schmerz, als hätte ein Doxy ihn gebissen, schoss durch seine Rückenmuskulatur. Er musste die ganze Zeit da gewesen sein, aber erst jetzt bemerkte Sirius ihn und stöhnte auf.

Draco nahm die Hände von ihm und saß etwas verloren auf seinem Schoß. „Was ist los?“ Sirius schüttelte zwar den Kopf, aber Draco kam leider ganz von alleine auf den Grund. „Das ist noch von seinem Fluch.“

Sirius winkte ab. „Er hätte sich mehr Mühe geben können.“

Draco sah aus, als wäre das die schlechteste Lüge gewesen, die ihm je jemand angeboten hatte. Er warf sich die Wolldecke um die Schultern. „Er hätte dich töten können.“

„Du hast doch gut auf mich aufgepasst.“ Sirius zupfte die Decke herunter.

Draco wickelte sie wieder um sich. „Jeden anderen hätte ich sterben lassen…“

„Hättest du nicht“, sagte Sirius, und als Draco nicht antwortete, zog er die Decke wieder herunter. Er legte seine Arme fest um Draco, ein viel besserer Schutz seiner Meinung nach. „Ich will nicht, dass du dir dein hübsches Köpfchen zerbrichst. Wir machen die dümmsten Fehler, wenn wir wütend sind.“

Draco blieb weiter stumm. Er hielt sich mit der rechten Hand an Sirius‘ Oberarm fest und schaute angestrengt auf seinen linken. Das Dunkle Mal stach pechschwarz von der blassen Haut hervor. Draco schwenkte seinen Blick zu Sirius. Er schaute ihn so fest an, als hätte er nicht eben noch jeden Augenkontakt vermieden.

In diesem Moment hätte Sirius mehr als einen Knut für Dracos Gedanken gegeben.

Draco lehnte sich gegen Sirius‘ Schulter. Er zögerte, ehe er die Arme um Sirius‘ Nacken legte. Seine Finger fuhren unablässig durch Sirius‘ Haar. Draco atmete schwer ein und aus.

Sirius hätte auch nichts gegen Legilimentik einzuwenden. „Fühlst du dich schlechter?“

Draco schüttelte den Kopf. „Es geht mir viel, viel besser…“

Sirius hatte da so seine Zweifel. Draco klammerte sich sonst nicht so an ihn. „Muss ich dir wieder Veritaserum geben?“

Draco lachte, kaum mehr als ein schwacher Atemzug. „Ich… Ich will dich nicht teilen müssen, okay? Du bist sowas wie mein Lieblingsspielzeug.“

„Oh, das Lieblingsspielzeug eines versnobten Reinbluts; davon hab ich schon immer geträumt.“ Sirius spürte ein weiteres Lachen durch Dracos Oberkörper zucken. „Ich gehör ganz dir, Draco, keine Sorge.“

„Aber sie…“ Draco hob den Kopf und suchte Sirius‘ Blick. „Versprochen?“

Sirius zog Draco in einen langen, zärtlichen Kuss. Draco erwiderte das, presste sich dichter gegen ihn; das musste heißen, dass er verstand. Sirius hätte ihm die Welt versprochen. Draco musste ihn nicht teilen. Er vergaß sogar Harry, wenn es um Draco ging.

Sirius riss die Augen auf. Er murmelte „Verdammt“ gegen Dracos Lippen.

Draco, prickelnd heiß um ihn geschlungen, nahm Abstand. „Hm?“

„Ich hab vergessen Dumbledore zu sagen, dass ich Harry mit abholen werde.“ Er schob Draco von sich herunter und stieg in seine Hose. Sein T-Shirt zog er sich mit der Naht vorne an. Draco packte ihn am Saum.

„Warte…“ Er hatte sich nur behelfsmäßig in die Decke gewickelt; ein verlockender Anblick. „Kannst du nicht… bei mir bleiben?“

„Ich…“ Sirius wollte bleiben. Er hatte kaum Gründe zu gehen. Albus Dumbledore war der beste Schutz, den Harry bekommen konnte. Aber Voldemort war da draußen und wusste, dass seine Seele stetig dezimiert wurde. Noch dazu hatte Snape heute einen besonders schlechten Tag, wie immer, wenn er Sirius auch nur Dracos Hand halten sah, und könnte sich leicht verplappern. Wenn Harry irgendetwas passierte, würde James ihm das nie verzeihen. „Lass mich nur kurz mit Dumbledore reden.“

Draco ließ ihn los. Er nickte.

Sirius gab ihm einen letzten Kuss und rannte glatt in die magisch versiegelte Tür. Draco lachte ihn nicht aus. Mehr brauchte er wirklich nicht, um zu wissen, dass er bleiben sollte.

Als er in der Küche ankam, schien er sowieso keine andere Wahl zu haben. Remus saß alleine am Tisch, immer noch in seinem Essen herumstochernd. Eine halb leere Flasche Elfenwein stand neben seinem Teller.

„Wo ist Dumbledore?“, fragte Sirius.

„Er ist schon eine Weile weg“, murmelte Remus. „Seiner Meinung nach wärst du im Moment die beste Medizin für Draco und für Harry und ihn nur im Weg.“

Sirius trat gegen einen Stuhl und stieß ihn um. „Scheiße…“

Remus seufzte. „Harry kann auf sich aufpassen, Tatze. Er ist sogar ganz gerne mal alleine. Du hast die letzten Wochen wie eine Teufelsschlinge an ihm gehangen. Vergiss nicht, dass er ein Teenager ist.“

„Willst du sagen, dass ich ihn nerve?“

„Hat er dein Weihnachtsgeschenk ausgepackt? Hat er den Spiegel je benutzt?“ Remus hob die Hände in einer ausladenden Geste. „Er ist nicht James, Sirius. Er kann zwei Sekunden ohne dich auskommen. Geh zurück und rede weiter mit Draco.“

Sirius kochte innerlich, aber er hatte keinen Stuhl zum Treten in Reichweite. Er visierte Kreacher an, der schnell unter den Tisch kroch. „Was soll das denn, Moony? Stört es dich auf einmal nicht mehr, wenn ich mit Draco rede?“

Remus rappelte sich schwerfällig auf. „Na ja, da ich in ein paar Stunden wieder den einsamen Wolf spielen muss, dachte ich, dass zumindest einer von uns ein bisschen Glück verdient hat. Dora hat mir etwas Wichtiges zu sagen.“

Sirius‘ Zorn machte es leichter sich das Grinsen zu verkneifen. Natürlich ging Remus wie immer vom Schlimmsten aus. Auf sein Gesicht, wenn er diese Nachricht herumposaunen konnte, war Sirius sehr gespannt.

Remus klopfte ihm im Vorbeigehen auf die Schulter und zögerte dann. „Was ist mit deinem Hemd?“ Er zupfte an der Naht herum und seine Nasenflügel blähten sich auf. Remus schnüffelte an ihm. Sirius verpasste ihm einen Schlag auf die Nase. Remus boxte ihn in die Seite. „Das ist nicht Reden, du Monster.“

Sirius imitierte Remus‘ Wolfsheulen.

„Merlins Bart, ich nehm den Kamin hier.“ Remus wechselte die Richtung und zwängte sich in den recht kleinen Kamin hier unten. „Ich hab genug Momente peinlichen Schweigens mit Draco hinter mir.“

„Moony“, hielt Sirius ihn zurück. „Wenn du deine Liaison mit Tonks ein bisschen breiter treten könntest, wäre ich dir sehr verbunden.“

„Da gibt’s bald leider nichts mehr breit zu treten.“ Remus warf das Flohpulver und murmelte schwer verständlich, irgendwie lallend Tonks‘ Adresse. Es wäre ein Wunder, wenn er dort wirklich ankommen würde.

Sirius fühlte sich in der leeren Küche immer sehr verloren und sehnte sich nach einem Schlückchen Alkohol. Aber er war nicht alleine. Er kehrte um und stieg die Treppe nach oben.

Auf halbem Weg kam Draco ihm entgegen. Leider hatte er mehr als eine Decke an. Er erschreckte sich, als Sirius ihn fast umrannte.

„Du bist noch hier“, sagte Draco.

Sirius zuckte die Achseln, grinste schief. „Sieht so aus.“

Draco lächelte. „Ich… hab Hunger.“

Sirius hielt sich seinen leeren Magen. „Ich auch“, stellte er fest. „Sollen wir Kreacher zwingen das Essen wieder warm zu machen?“

„Klingt akzeptabel.“

Zufrieden griff Sirius Dracos Hand und zog ihn hinter sich die Treppe herunter. Es schien keine schlechte Entscheidung gewesen zu sein hierzubleiben…

~*~

Black zu ärgern war definitiv die schlechteste Entscheidung des heutigen Tages gewesen. Snape zischte auf, als Narcissa ihr teures Seidentaschentuch unter seine Nase presste.

„Lass das. Ich bin sehr wohl in der Lage eine gebrochene Nase zu heilen“, zischte er.

„Warum hört es dann nicht auf zu bluten?“ Narcissa fing das Blut auf, wischte die schon gefallenen Tropfen weg und examinierte Snapes Nase genauestens. „Wieso bricht er dir die Nase?“

„Weil ich ihm gesagt habe, dass es Draco gut gehen wird“, sagte Snape. „Black ist ein aggressiver Psychopath. Vollkommen unberechenbar.“

Narcissa hob eine Augenbraue, sagte aber nichts. Sie rückte Snapes Nase mit dem Zauberstab zurecht. Das Knacken hallte von den hohen Wänden des Salons wider. In der hinteren Ecke zischelte Nagini ungehalten, schlängelte sich um den Armsessel herum, in dem Lucius wie von einem Dementor geküsst verharrte. Der Dreck Askabans ließ sich nicht von seinen Wangen waschen.

„Hey, ich hab Naginis Abendessen wiedergefunden.“ Rabastan schlurfte in den Salon. Er hatte eine fette Ratte am Schwanz gepackt. Sie quietschte wie am Spieß. Der Dunkle Lord hatte Lucius die „ehrenhafte Aufgabe“ zugeteilt sich um Nagini zu kümmern – in Wahrheit eine weitere Demütigung. Rabastan, zurückgelassen von seinem Bruder und seiner Schwägerin, langweilte sich genug um das jedem unter die Nase zu reiben.

„Das ist nicht für Nagini. Das ist Wurmschwanz“, brummte Snape mit Blick auf die fehlende Kralle.

„Na, und?“ Rabastan ließ die Ratte genau vor Narcissas gerümpfter Nase tanzen. „Den braucht sowieso niemand.“

Snape stand auf und schaute auf Rabastan herunter. „Du gibst der Schlange des Dunklen Lords keinen erbärmlichen Wurm, Lestrange.“

„Du hast mir gar nichts zu sagen.“

„Es mag dir entfallen sein, aber während der Abwesenheit des Dunklen Lords liegen die Geschäfte bei mir. Ich habe dir alles zu sagen und du wirst mir blind folgen. Nagini soll gehegt, gepflegt und unter allen Umständen am Leben gehalten werden. Das da…“ Er tippte Wurmschwanz‘ fetten Bauch an und presste ein Quieken aus ihm. „…wird ihr den Magen verderben.“

Rabastan verdrehte die Augen und ließ die Ratte in Narcissas Schoß fallen. „Dann gib mir was Vernünftiges zu tun“, verlangte er, während Narcissa um Haltung bemüht die Ratte von sich wischte. „Den Propheten zu unterwandern klappt bei dir nicht, das Ministerium steht auch immer noch und diese Horde perfider Teenager läuft auch noch lebend herum.“

„Einer davon ist mein Sohn“, warnte Narcissa.

„Dein Sohn ist ein Verräter, dein Mann ein Versager, und du… kriechst vor Snape herum.“ Rabastan grinste, bis er sich eine schallende Ohrfeige von Narcissa einfing. Sie stampfte aus dem Salon und kurz darauf hörte man die schwere Haustür aufgleiten, aber nicht wieder zuschlagen. Rabastan rieb sich grimmig die Wange. „Ziemlich gereizt heute, die Gute.“

„Warum nur?“, säuselte Snape.

„Komm von deinem Abraxaner runter, Snape. Du überhörst eine Beschwerde nach der anderen. Wir werden ungeduldig. Der Dunkle Lord ist ohne ein Wort verschwunden und du bist ein erbärmlicher Stellvertreter.“

„Das ist er in der Tat.“ Die Stimme kam von hinten. Zuerst glaubte er, Lucius würde endlich den Mund aufkriegen, aber in seiner Erinnerung klang seine Stimme tiefer. Snape drehte sich um und sah einen jungen Mann bei Nagini sitzen. Der Schatten hüllte ihn vollkommen ein. Lucius wich vor ihm zurück.

Snape zog seinen Zauberstab. Rabastan tat dasselbe.

„Das würde ich lassen.“ Der junge Mann streichelte Nagini fast zärtlich. Sie zischelte liebevoll. Sonst schnappte sie sobald man sie berührte. „Wir wollen doch nur reden.“

„Wie bist du hier hereingekommen?“, fragte Snape.

„Die Tür war offen.“ Die Gestalt richtete sich auf und brachte sein Gesicht in den Schein des flackernden Kaminfeuers. Er war höchstens Anfang zwanzig, groß, dunkelhaarig und recht blass. Seine dunklen Augen glänzten rötlich, vermutlich vom Feuer. Nagini richtete sich wie hypnotisiert mit ihm auf. Er streichelte über ihren massigen Kopf. „Ein wunderschönes Tier, nicht wahr? Und genau was ich gebraucht habe.“ Etwas stimmte mit seiner Hand nicht. Sie schimmerte durchsichtig und festigte sich erst, als er Nagini ein paar Mal gestreichelt hatte.

Snape ahnte Schlimmes. „Wer bist du?“

„Ich bin Lord Voldemort.“ Tom Riddle grinste ihn an. „Ich hab sogar ein nettes Anagramm, das das beweist.“


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