Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Pureblood Pride - Voldemort verbindet

von Dr. S

Harry Potter war in vielerlei Hinsicht ein höchst ungewöhnlicher Junge. Zum einen kauerte er gerne unter dem Wohnzimmerfenster des Ligusterweg Nr. 4 und lauschte der flackernden Bilderkiste, und zum anderen ließ er sich von seinem muskelbepackten Muggel-Cousin herumschubsen.

Niemand würde erwarten, dass dieser magere Teenager die Nemesis des gefährlichsten Zauberers aller Zeiten war.

„Hey.“ Sirius packte Dudley Dursley im Nacken und riss ihn von Harry weg. „Willst du den Fall des fehlenden Kirschkuchens lieber mit mir besprechen, Dudders?“

Dudley starrte ihn an, gleichermaßen verwirrt und ängstlich. Sein Haar war vom Schweiß gelblich geworden und sein T-Shirt nass. Sirius hatte ihn dicker in Erinnerung.

„Wer zur Hölle sind Sie?“, blaffte Dudley ihn rüde an.

„Sirius!“ Harry wusste zum Glück noch wer er war. Und das schien auch Dudley etwas zu sagen. Er quiekte wie ein aufgeregtes Ferkel und huschte zurück ins Haus, kehrte Sirius dabei nicht den Rücken zu. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, hatte Sirius beide Arme mit Harry voll, den er fest an sich drückte.

„Was machst du denn hier?“, fragte Harry.

„Ich wollte nach meinem Patensohn sehen.“

„Dumbledore hat dich geschickt, um auf mich aufzupassen.“

Sirius konnte nicht verbergen, dass er stolz auf Harry war. Er rückte ihm die kreisrunde Brille gerade. „Zwingen muss man mich dazu nicht. Aber wenn du willst, dass ich wieder gehe –“

„Nein! Nein, bloß nicht.“ Harry schaute zu einem Fenster im oberen Stockwerk, wo Dudleys obere Gesichtshälfte zu sehen war. Er zog sich nicht schnell genug zurück, um unentdeckt zu bleiben. „Es ist zu lustig, wie Dudley sich vor dir fürchtet. Wie lange kannst du bleiben?“

„Ich bin eigentlich schon ein paar Tage hier. Hab Schnuffel die Gegend nach Todessern checken lassen.“

„Und?“

Sirius schüttelte den Kopf. „Die Luft ist so rein, wie sie verpestet von Abgasen sein kann. Sind deine Tante und dein Onkel zu Hause?“

„Onkel Vernon ist in der Firma und Tante Petunia einkaufen“, sagte Harry. Er schien ganz froh zu sein, dass Sirius nicht dem Rest seiner Verwandten begegnete.

„Aha… Vielleicht sag ich später Hallo.“ Sirius schaute durch das offenstehende Wohnzimmerfenster, versuchte es zumindest, aber Harry schob ihn auf den Bordstein.

„Gehen wir doch ein Stück. Oder darf ich das Grundstück nicht verlassen?“ Harry steuerte den Magnolienring an, die Straße, in der er Sirius vor vier Jahren fast vor die Pfoten gelaufen wäre. Sirius hatte ihn den ganzen Tag beobachtet. Er erinnerte sich, als wäre es gestern. Das erste Mal seit zwölf Jahren hatte er wirklich gelacht, als er zusehen durfte, wie Harrys aufgeblasene Tante gen Himmel flog. Harry war James so unglaublich ähnlich gewesen, dass es wehgetan hatte.

„Alles okay, Sirius?“

Sirius grinste und konnte nicht widerstehen durch Harrys wirres Haar zu wuscheln. Wenigstens klebte ihm keine halbe Dose Gel an der Hand. Harry versuchte immer gleich sein Haar wieder in Ordnung zu bringen.

„Ich bin’s nicht mehr gewöhnt, dich so lange nicht zu sehen“, sagte Sirius. „Bist ein ganzes Stück gewachsen.“

„Nicht wirklich…“ Harry führte ihn zu einem kleinen Spielplatz, der sich im Schein der sinkenden Sonne langsam leerte. Eine junge Mutter lächelte Sirius an, als sie mit ihrem schlafenden Kind im Arm die Bank freigab. Sirius lächelte aus Höflichkeit so charmant wie möglich zurück. Die Frau sah müde und zerrupft aus, Sand klebte in ihrem Haar. Ein bisschen Aufmerksamkeit könnte ihr ganz gut tun, auch wenn er überhaupt kein Interesse hatte.

Auf ihn wartete etwas viel Besseres.

Harry grinste ihn trotzdem an, als hätte Sirius ihm gerade eine Ersatzmutter besorgt. „Die letzten Wochen in Hogwarts hast du schon gefehlt“, sagte er und setzte sich auf die Bank. „Nächstes Jahr unterrichtest du uns aber wieder, oder?“

Sirius hielt das hier nicht für den passenden Moment, um Harry die Wahrheit über seinen Rauswurf zu sagen. Nicht, ohne dass er sich vorher mit Draco abgesprochen hatte. Er konnte froh sein, dass sein Verhältnis zu Draco bisher so wohl gehütet geblieben war. „Dumbledore will sich eher ungern mit dem Fluch anlegen. Er braucht jeden Mann an der Front und ich…“ Er seufzte. „Ehrlich gesagt, Lehrer sein liegt mir nicht.“

„Du warst der beste Lehrer, den wir je hatten.“ Harry brachte das so überzeugend rüber, dass Sirius ihm gerne glauben wollte.

„Du bist voreingenommen, weil ich dein Lieblingspatenonkel bin. Aus demselben Grund warst du auch der beste Schüler, den ich je hatte.“

Harrys Blick ließ sich nicht erkennen. Die letzten Sonnenstrahlen spiegelten sich in seinen Brillengläsern und verhüllten die grünen Augen. „Und wenn du unvoreingenommen bist?“

„Was meinst du?“

Harry rutschte auf der Bank herum, strich etwas Sand vom Holz. „Wie geht’s Malfoy?“

Sirius wusste nicht, was er da hineininterpretieren sollte. Remus würde Harry nicht geschrieben und ihm alles erzählt haben.

„Snape hat sich darüber ausgelassen, dass Malfoy deine Nachhilfestunden gar nicht gebraucht hätte. Anscheinend ist er nicht so dumm, wie er immer tut. Wieso habt ihr dann so viel Zeit miteinander verbracht?“ Harrys Ton war ihm nicht unbekannt, auch wenn Sirius selbst ihn noch nie zu spüren bekommen hatte. Er musste ihm nicht einmal in die Augen schauen, um zu wissen, was los war. Harry fühlte sich ausgeschlossen und hatte das zu lange in sich hineingefressen.

Sirius stupste Harry schmunzelnd an. „Eifersüchtig?“

Harry wurde rot. Er schaute auf den Boden und verknotete die Finger, wrang sie nervös. Irgendetwas lag ihm auf dem Herzen.

„Hey… Ich hab zwei Ohren, Harry, und eins davon ist immer für dich reserviert“, sagte Sirius, aber Harry schüttelte den Kopf, als wäre nichts. Er hätte nicht deutlicher machen können, dass ihm furchtbar unangenehm war, was immer ihn beschäftigte. Und damit ließ er nur ein Thema übrig. Niemals im Leben würde Harry sich sorgen, dass jeden Moment eine Bande Todesser wie hungrige Falken auf sie herabstürzen könnte.

„Welches Mädchen ist es?“, fragte Sirius.

Harrys Kopf ruckte hoch. Seine Halswirbel knirschten. Schnell senkte er den Blick wieder und murmelte irgendeine Ausrede.

Sirius ließ sich davon nicht abwimmeln. „Ist es der Rotschopf? Ich hab den ein oder anderen Blick in ihre Richtung bemerkt. Oder hängst du noch an Cho? Da kann ich dir sagen, dass das wohl auf Gegenseitigkeit beruht, so wie sie ihre Aufsätze mit deinem Namen vollschmiert.“

Harry sah aus, als hätte Neville Longbottom versucht ihn in einen Teekessel zu verwandeln und kläglich versagt.

„Oder jemand ganz anderes?“ Sirius konnte den ganzen Nachmittag weiterbohren. Das letzte unbeschwerte Gespräch schien eine Ewigkeit her zu sein. In den letzten Tagen hatte er außer mit Dumbledore und einem aufgeweckten Beagle kein Wort gewechselt. Ein paar Teenager-Probleme würden ihm gut tun.

„Warst du jemals verliebt, Sirius?“

Oje. Ausgerechnet diese Richtung musste Harry einschlagen?

„Ja, klar.“

„Wie fühlt sich das an?“, fragte Harry.

Sirius hob die Augenbrauen. Er konnte nicht glauben, dass Harry das ernst meinte. Seine Schwärmerei für Cho Chang hatte zwar ein unglückliches Ende genommen, aber nichtsdestotrotz hatte Harry sie recht offensichtlich gern gehabt.

„Ich denke, es existieren gewisse Unterschiede. Manche Menschen empfinden einen gewissen Grad an Sicherheit als Liebe, andere lassen sich von Leidenschaft verschlingen. Eine richtige Beschreibung gibt es nicht.“

Harry blickte ihn ratlos an.

„Kribbelig“, sagte Sirius. Ein Verzweiflungsschuss in den Ofen. Vielleicht konnte er das hier retten, indem er Harry auf die Schaukel setzte und ihn anschubste.

Im rötlichen Anbruch der Abenddämmerung wirkte Harrys Gesicht finster. Er schaute seine Hände an. „Es kribbelt immer, wenn ich Ginny anfasse.“

„Und das Problem dabei?“ Sirius verstand diesen ganzen Hype um Rotschöpfe eher wenig. „Machst du dir Sorgen wegen Ron? Oder hat Ginny noch jemanden?“ Er versuchte sich zu erinnern, wann er nicht mehr ständig über Ginny und Dean Thomas ineinander verknotet gestolpert war.

Harry holte tief Luft. „Aber es hat auch gekribbelt, als ich Malfoy angefasst hab. Ich hab ihm geholfen, ein paar Verletzungen versorgt, und es hat sich genauso angefühlt, wie bei Ginny.“

Sirius fühlte sich wie von einem Klatscher am Hinterkopf getroffen. „Du bist in Draco verknallt?“

„Nein.“ Harry hätte das nicht entschlossener sagen können. „Ich hasse ihn. Er hasst mich. Im letzten Jahr sind wir so wenig wie noch nie aneinander geraten. Es ist nicht so, als würde mir das fehlen.“ Das wiederum klang wenig überzeugend. „Es liegt an Voldemort. Voldemort hat sich wie ein Parasit an Ginny und Draco geheftet und deswegen besteht zwischen uns eine Verbindung. Weil Voldemort sowieso ständig in meinem Kopf herumlungert.“

Und er glaubte, dass er sich nur deswegen zu Ginny hingezogen fühlte – hoffentlich nur zu Ginny. Sirius wünschte, er könne ihm dabei helfen.

Eine kräftige Böe brachte das Karussell zum Drehen. Es quietschte. Über ihnen zogen sich dichte Wolken zusammen. Plötzliche Regenfälle waren auch mitten im Sommer nichts Ungewöhnliches, wenn sich überall Dementoren herumtrieben.

Sirius stand auf. „Lass uns zurückgehen. Es wird kühler.“ Und Harry hatte nur ein ausgeleiertes T-Shirt mit unvorteilhaftem Streifenmuster an.

Harry nickte und folgte Sirius den Magnolienring herunter. „Also… Es würde dich nicht stören, wenn ich in Malfoy verknallt wäre?“

Sirius lachte. „Jedem das Seine, Harry.“

„Du weißt, was sie über euch im Tagespropheten schreiben, oder?“

„Nein. Ist es amüsant?“

„Zum Schreien.“ Harrys Stimmung lockerte sich pünktlich zum einsetzenden Nieselregen. Er grinste wieder.

„Du kannst mir alles erzählen, wenn Schnuffel sich in dein Zimmer geschlichen hat.“ Noch eine Nacht im Freien wollte er vermeiden.

„Ich will lieber nicht über Malfoy reden“, antwortete Harry. Lange hielt er es aber nicht aus. „Glaubst du, dass alles wieder normal wird, wenn wir alle Horkruxe gefunden und zerstört haben?“

Sirius hoffte es. Für Harry, der es so oft nicht einmal versuchte Voldemort aus seinen Gedanken zu vertreiben, und für Draco, der es einfach nicht schaffte. „Ich weiß es nicht, Harry. Das ist nicht wie Drachenpocken. Du findest nicht in jedem zweiten Buch eine Studie darüber.“

„Und wir müssten erst einmal alle Horkruxe finden und Voldemort besiegen.“ Es beunruhigte Sirius ein wenig, dass Harry dieses Thema auf offener Straße ansprach. Die winzige Möglichkeit bestand, dass Voldemort das beständige Abschlachten seiner Seele noch nicht bemerkt hatte, und das sollte dann so bleiben. Allerdings hatte er jeden Winkel der Gegend gecheckt und nicht einmal eine Wanze gefunden – er könnte dafür diversen Klatsch mit Petunia austauschen, wenn er wollen würde.

„Lass uns das in deinem Zimmer besprechen“, schlug Sirius vor. Harry schien skeptisch. Manchmal vergaß er einfach, dass er ein Zauberer war. „Keine Sorge. Ich werde deiner Tante nicht über den Weg laufen. Samtpfoten-Ehrenwort.“

Harry schien ihm zu vertrauen, sonst hätte er wohl auf seinen Tarnumhang bestanden. So verwandelte Sirius sich hinter einem Rosenbusch in seine Animagus-Gestalt und holte zu Harry auf, der inzwischen alleine die Haustür geöffnet hatte. Petunia brüllte ihm aus der Küche entgegen, dass er kein Abendessen bekam, da er sich mit dem Kirschkuchen den Magen vollgeschlagen habe.

Sirius musste die Kiefer aufeinander pressen, um sein Knurren zu dämpfen. Er schlich an Harry vorbei die Treppe nach oben und bog in die erste offenstehende Tür ab. Dort begrüßte Hedwig ihn mit einem Schrei. Sirius hüpfte auf Harrys Bett und rollte sich am Fußende zusammen.

„Ich hab den Kuchen nicht angerührt“, murmelte Harry, schloss die Tür hinter sich und öffnete Hedwigs Käfig, um sie zum Jagen in die hereinbrechende Nacht hinauszulassen. Der Regen ließ Hedwig hadern. Sie hüpfte auf der Fensterbank herum, bis Harry ihr ein paar Eulenkekse in den Schnabel steckte. Er kam gleich aufs Thema zurück. „Dumbledore hat keine Idee, wo das echte Medaillon sein könnte“, sagte er und räumte dabei ein paar herumliegende T-Shirts und Socken in seinen Koffer.

Pures Chaos herrschte in seinem Zimmer. Es roch nach Hedwigs letzter Mahlzeit und einem Stapel verrotteter Kekse von Hagrid. Die Tür des Kleiderschrankes neben der Tür glitt quietschend wieder auf, als Harry seine Sachen eilig darin verstaute. Die Dielen knarzten. Eine war lose und wurde regelmäßig bewegt. Er vermutete, dass Harry seine Schulbücher dort vor den Blicken seiner Verwandten versteckte. Petunia verabscheute jeden Funken Magie und hatte in Vernon den perfekten Ehemann gefunden. Der arme James hatte einmal ein grausames Doppeldate mit ihnen durchstehen müssen. Zwei Wochen lang hatte er sich von Sirius‘ Motorrad und allem Muggel-Zeug ferngehalten.

„Der einzige Hinweis ist dieser R.A.B., und das könnte jeder sein.“ Harry zog das Bettdeckenknäuel unter Sirius hervor und glättete sie über die Matratze. Dann setzte er sich endlich hin. „Hermine hat nichts in der Bibliothek gefunden.“

Sie hatte nur nicht richtig gesucht. Regulus hatte so einige Einträge in den Archiven. Quidditch, diverse Male Jahrgangsbester, und der Vorfall mit dem eingebrochenen Geheimgang…

Sirius bettete den Kopf in Harrys Schoß und ließ sich hinter den Ohren kraulen. Er war froh, dass seine Hundeschnauze nicht so gut zu lesen war, wie sein menschliches Gesicht. Hermines Verzweiflung, wenn sie in der Bibliothek nicht fündig wurde, amüsierte ihn prächtig. Er hatte sich im letzten Jahr extra für sie ein paar Hausaufgaben ausgedacht, deren Antworten sie nicht aus den Büchern bekam. Ein anderes Mal, ganz am Anfang seiner Karriere, hatte er Draco dabei ertappt, wie er das eine Buch, welches die einzig genauere Erklärung über die Theorie brütender Zombies beinhaltete, vor Hermines Nase weggeschnappt hatte. Wie es schien aus reiner Bösartigkeit, denn benutzt hatte er es nie. Dracos Hausaufgaben hatte es an Enthusiasmus gefehlt.

Sirius fragte sich, wie dieses Schuljahr wohl verlaufen wäre, wenn sie Voldemort im Ministerium besiegt hätten.

„Wirst du Draco davon erzählen?“ Schon wieder kam Harry auf das Thema zurück, das er hatte vermeiden wollen. „Vielleicht weiß er ja etwas darüber. Er ist ja auch auf den Kelch gekommen.“

Sirius hatte es schon längst getan. Draco war der erste gewesen, mit dem er darüber hatte reden wollen. Er kam sich wie ein Verräter Harry gegenüber vor. Seinen Bruder hatte er definitiv im Stich gelassen. Nicht einmal jetzt versuchte er die Wahrheit über Regulus‘ Verschwinden herauszufinden. Dabei war es so wichtig. Das Medaillon hielt Voldemort an diese Welt gefesselt. Er musste herausfinden, ob Regulus es zerstört hatte. Zu viele Schicksale waren mit diesem Schmuckstück verbunden, um einfach auf das Beste zu hoffen.

Sirius hörte Harrys Geschichten nur noch halb zu. Er hatte so viel Zeit verschwendet, ohne irgendwie von Nutzen sein zu können. Aber wenn es um seinen kleinen Bruder ging, wusste niemand mehr als er.

~*~

Blacks Zimmer verlor auch nach einigen Tagen ans Bett gefesselt nicht seinen Charme. Draco stellte sogar fest, dass er es mit jeder Stunde gemütlicher fand. Lupin hatte es schon lange aufgegeben, Draco in das Zimmer im zweiten Stock zu verlegen. Die strickt verordnete Bettruhe spielte ihm dabei in die Hände. Nicht nur hatte er eine Ausrede um in diesem Zimmer zu bleiben, er konnte Lupin auch herumscheuchen, als wäre er der Hauself und nicht Kreacher.

Weniger gefiel ihm, dass er niemandem entkommen konnte. Diese Möchtegern-Aurorin, Tonks, hatte ihm diverse Male aufgelauert, um sich für ihre Unfähigkeit zu entschuldigen. Fleur hatte ihm erzählt, wie oft sie mitanhören musste, wie viel lieber Molly und Ginny Weasley Tonks an der Seite von Bill sehen würden. Anscheinend hatte diese Frau ihre gierigen Finger überall. Nur die Vorstellung, dass sie anscheinend mit einem schweren Schädeltrauma in einer Mülltonne aufgewacht war, heiterte Draco auf.

Snape kümmerte sich um seine Verletzungen und bestand auch auf die Bettruhe. Allerdings benutzte er Lupin als Eule und sprach kein Wort, wenn er alleine mit Draco war. Draco traute sich nicht nach seinen Eltern zu fragen. Er befürchtete das Schlimmste immer dann, wenn er aufwachte und Snape an der Bettkante sitzen sah. Manchmal sah es so aus, als hätte Snape in Blacks Sachen herumgewühlt, dann wachte Draco auf und einige der Fotorahmen, die er noch am Abend umgeklappt hatte, standen wieder aufrecht. Er mochte es nicht, wenn Blacks Freunde ihn von allen Seiten beobachteten und musterten, als wäre er nicht gut genug.

Als er jetzt die Augen aufschlug, glaubte er auch einen Moment lang es wäre Snapes Silhouette, die aus der Dunkelheit hervorstach. Dann strahlten ihn blitzendweiße Zähne an, eine Hand hörte auf an seiner Schulter zu rütteln und streichelte stattdessen seine Wange.

„Hey, Schlafmütze“, sagte Black.

Draco musste gegen den Impuls ankämpfen, Black um den Hals zu fallen. „Ich bin mir nicht sicher, was du anderes um diese Uhrzeit erwartet hast.“ Ein Blick auf Blacks Wecker verriet ihm, dass es noch eher Nacht als Morgen war. Er fühlte sich trotzdem ausgeschlafen. Seit Tagen tat er nichts anderes, als sich auszuschlafen.

„Hatte gehofft, du würdest dir vor Sehnsucht die Augen ausheulen.“ Black wich grinsend Dracos schlecht gezieltem Schlag aus, bekam sein Handgelenk zu fassen und zog ihn gegen sich. „Du hast mir gefehlt.“

Draco schmiegte sich an Blacks Schulter. Das schwarze Haar war immer noch nicht geschnitten, die verschmorten Enden hatten sich mittlerweile wie Asche im Wind aufgelöst. „Sie haben gesagt, du würdest bis nächsten Monat nicht wiederkommen.“

„Ich hab Mad-Eye um ein paar freie Stunden gebeten. Wie geht’s deiner Schulter?“

„Sie fühlt sich besser an, als sie aussieht.“

Black überzeugte sich selbst davon. Er zog Dracos Pyjama zur Seite und küsste das bereits vernarbte Gewebe neben dem Pflaster, das den Heiltrank in den tiefsten Wunden hielt. Draco küsste ihn dafür auf den Mund, lang und innig, auch wenn er nach bitterem Zaubertrank schmeckte.

Der Wind schlug dicke Regentropfen gegen die Fensterscheiben. Black war nicht durch den Kamin gekommen, war nass und roch nach Sommerregen. Draco mochte beides nicht und hielt Black trotzdem so fest wie möglich.

„Wie viel ist von den paar Stunden noch übrig?“, fragte Draco. Seine Hände scheiterten daran unter Blacks zugeknöpfte Jacke zu kommen. Der Regen hatte zwar Frische in den heißen Sommer gebracht, aber für eine Jacke hielt er es dennoch zu warm.

„Eigentlich hab ich noch was zu erledigen.“

Draco ließ Black los, streckte sich und glitt zurück auf die Matratze. Er wünschte es wäre heller, damit Black besser sehen konnte, was er verpasste. „Zu schade. Ich bin jetzt so richtig schön wach und hab mich seit Tagen nicht mehr ausgepowert…“

Black knurrte leise.

„Was hast du zu erledigen?“, wollte Draco wissen. Es konnte wohl kaum ein nächtlicher Friseurbesuch sein. Wenn es eine andere Art von nächtlichem Besuch war, wie er befürchtete, dann würde Black es ihm natürlich nicht sagen.

„Ich werde mich in die Horkrux-Höhle schleichen.“

Damit hatte Draco wirklich nicht gerechnet. Er schoss in eine aufrechte Position und krallte sich an Blacks Arm fest. „Wieso? Dort gibt es keinen Horkrux. Es gab nie einen Horkrux.“

„Doch, gab es. Bis mein Bruder ihn gestohlen hat.“ Black streichelte beruhigend über Dracos Hand. „Ich muss herausfinden, was dort passiert ist. Irgendeinen Hinweis finden.“

Draco ahnte, dass er nichts sagen konnte, um Sturkopf Black umzustimmen. Er seufzte. „Dann komm ich mit dir.“

Der erwartete Widerspruch blieb aus. Black umarmte ihn, küsste ihn erst auf die Stirn, dann auf den Mund.

„Bist du dafür fit genug?“, fragte er.

„Mir geht’s gut.“ Und selbst wenn nicht, würde er Black niemals alleine potentiell gefährliche Höhlenwanderungen unternehmen lassen. Das hätte sowieso ihr Ausflug sein sollen. Dumbledore hatte kein Recht gehabt sich vorzudrängeln.

„Okay.“ Black lächelte, als er Draco noch einmal küsste. Er schien ehrlich froh über die Begleitung zu sein und nicht so, als wäre Draco nur hilfloser Ballast. „Dann zieh dir was Warmes an. Es geht an die Küste.“

„Ich weiß.“


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich schreibe über Gut und Böse und habe die Verantwortung, das ordentlich zu machen. So einfach ist es nicht, - das Gute gewinnt nicht immer.
Joanne K. Rowling