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Fanfiction

Pureblood Pride - Der Hass des Universums

von Dr. S

Vor Gefühlen davonzulaufen war definitiv leichter, als sich ihnen zu stellen. Sirius nahm sich dennoch vor keinen einzigen Blick in Richtung Fenster zu werfen und zu ergründen, was er im Begriff war Draco anzutun.

In den letzten Monaten hatte er kaum über eine Definierung ihrer Beziehung nachgedacht, und er nahm an, dass es Draco genauso ging. Einmal hatte Draco es angesprochen, im Winter, am See, eingehüllt von Eiseskälte und noch ohne Riddles, dafür nur mit Voldemorts im Kopf. Jetzt war es warm, näherte sich schon einem heißen Sommer – jedenfalls so heiß, wie es mit frei herumschwebenden Dementoren werden konnte – und eine Auseinandersetzung schien unausweichlich.

Die Schule hatte wieder angefangen. Sirius hätte sich in seine Arbeit flüchten können, dank der bevorstehenden Prüfungen fühlte es sich sogar wie Arbeit an, aber er fühlte sich verpflichtet Draco, sollte er jemals reden wollen, eine Antwort geben zu können, ohne heftiger zu stottern, als eine Erstklässlerin am Valentinstag. Draco hatte sich so sehr auf ihn verlassen. Für einen Malfoy oder einfach einen Jungen mit seinem familiären Hintergrund war nur ein Knut von dem Galleonenhaufen Vertrauen schon ein großes Wunder.

Ob Draco das genauso sah oder überhaupt darüber nachgedacht hatte, konnte Sirius nicht sagen. Dracos Kopf war mit anderen, wichtigeren Dingen beschäftigt. Es ging ihm besser, er war für seine Verhältnisse richtig gut drauf, aber das hatte wieder einmal nur mit Voldemorts vermaledeiten Horkruxen zu tun.

Sirius beobachtete ihn genau. Wenn sie gemeinsam in der Bibliothek saßen oder wenn Draco seine Bücher mit in Sirius‘ Büro schleppte. Draco sah aus, als fühlte er sich wohl. Er beschlagnahmte Sirius‘ Schlafzimmer genauso, wie sein Badezimmer, und irgendwann, als ihm langweilig gewesen war, hatte er Sirius‘ Bücherregale komplett durcheinander gebracht und nannte es Ordnung. Alle zwei Minuten las er ein paar Zeilen oder Absätze aus seinem Buch vor und versuchte Sirius miteinzubinden, also war es wohl eindeutig, dass er sich wohlfühlte oder zumindest akzeptiert hatte, dass Sirius nicht auf den Kopf gefallen war.

Draco hatte den Ort seines Horkruxes, aber ihm fehlte immer noch ein Ding mit dem er es zerstören konnte. Das Schwert von Gryffindor hatte Sirius zurückgegeben. Ein außerordentlich peinlicher Moment, sogar für ihn, aber seine gemurmelte Entschuldigung hatte Dumbledore mit der Ausrede angenommen, dass er sich sowieso einmal einen anderen Look hatte zulegen wollen.

Und die Aussicht Harry die Kammer des Schreckens öffnen zu lassen gefiel Draco immer noch nicht.

„Potter braucht nicht noch einen Grund, um sich so gönnerhaft toll vorzukommen“, spuckte Draco gehässig aus. Es war später Nachmittag, früher Abend. Draco kam von Professor Flitwicks Unterricht und Sirius von einer Stunde mit monströsen Erstklässlern. Sie begegneten sich nur zufällig, glaubte Sirius, allerdings begegneten sie sich jeden Tag zufällig, um zusammen zum Essen zu gehen, und da Sirius‘ Büro rund drei Stockwerke von Dracos Gemeinschaftsraum entfernt war, schien es eher bewusst zu geschehen.

Und bei dem Gedanken wollte Sirius zu gerne aus dem Fenster springen – aber das Licht der Nachmittagssonne brachte Dracos Haar so schön zum Glänzen, dass er es doch lieber anstarrte.

„Professor?“ Es liefen ein paar kichernde Mädchen mit roten Wangen an ihnen vorbei, und nur deswegen nannte Draco ihn so. Kaum, dass sie außer Hörweite waren, wechselte Draco wieder zum gewohnten Du, als wäre es die leichteste Übung der Welt. „Hast du mir überhaupt zugehört, als ich dir ausführlich dargelegt habe, warum Potter das schlechteste Patenkind ist, das du dir hättest aussuchen können?“

„Hat es sich sehr von dem normalen Anti-Harry-Vortrag unterschieden?“ Sirius grinste. „Sorry, ich war mit den Gedanken woanders.“

Draco zog eine Augenbraue hoch. Die Linke. Wenn er das weiter so oft machte, würde seine Stirn schon eine hübsche Falte präsentieren, bevor er dreißig war. „Das passiert dir öfter in letzter Zeit. Ich wusste gar nicht, dass dein Gehirn zu so viel Denken imstande ist.“

„Ich bin immer wieder für Überraschungen gut. Apropos…“ Sirius gab Draco einen Schubs gegen die Schulter, beförderte ihn gegen die Wand, die das Ende des Fensters bedeutete. Er folgte, drängte Draco dichter gegen den alten Stein und platzierte seinen Ellenbogen über dem blonden Haarschopf. „Ich hätte da einen Vorschlag.“

Dracos Blick ließ seine Stimme ganz von allein heiserer werden. Da blitzte ein Funken Verschmitztheit auf, der das Grau verführerischer glänzen ließ, als die letzten Sonnenstrahlen des Tages. „Sie kommen mir gerade gefährlich nah, Professor Black. Ich hoffe, dafür haben Sie einen guten Grund.“

„Du weißt, die Prüfungen stehen in ein paar Tagen an und das Ende des Schuljahrs droht auch schon am Horizont…“ Sirius hoffte, dass sein Grinsen den Hauch Unsicherheit in seiner schwankenden Stimme überdecken würde. „Wie wär’s, wenn wir vorher einen Tag freischaufeln nur für uns. Ohne an irgendeinen Horkrux-Müll auch nur zu denken. Wir könnten unser Picknick am See nachholen…“

Draco erwiderte sein Grinsen, wenn auch etwas überheblicher. Trotzdem ein gutes Zeichen. „Zufällig schon morgen, am Fünften?“

Sirius hatte sich eingebildet, dass er Draco inzwischen gut folgen konnte, aber gerade stand er völlig auf dem Schlauch. Vielleicht lag es daran, dass er verflucht nervös war, auch wenn es sich nur um ein Picknick handelte, das er noch nicht einmal geplant hatte. Geschweige denn ein Datum festgesetzt hatte

„Wieso ausgerechnet morgen?“, traute Sirius sich nachzufragen, auch wenn er wusste, dass eine achtzigprozentige Wahrscheinlichkeit bestand, dass Draco gleich auf einer dramatischen Woge Wut um die Ecke getragen werden konnte.

Dracos Grinsen wurde bereits kleiner. „Weil das mein Geburtstag ist.“

Sirius erstarrte. Sein Vorhaben schien nicht unter einem guten Stern zu stehen. Als hätte das Universum ihn mit zwölf Jahren Askaban noch nicht genug gestraft, musste es ihm diese Situation auch noch besonders schwer machen. Vielleicht sollte es einfach nicht sein. Vielleicht sollte er Draco mit Menschen in seinem Alter zusammen sein lassen, deren größte Probleme die Hausaufgaben, Quidditch und ein unerreichbarer Schwarm waren.

„Ich… ähm… Also, natürlich hab ich… was dafür geplant… ja…“

Dracos Grinsen hatte sich in ein Lächeln gewandelt. Ein richtiges Lächeln. Das war selten und schien Draco immer peinlich zu sein, wenn er es bemerkte. „Du bist ein Idiot.“ Er schlug Sirius sanft gegen die Brust, ließ seine Hand viel zu nah bei Sirius‘ pochendem Herzen liegen. „Woher sollst du denn wissen, wann ich Geburtstag habe? Ich hab’s dir nie verraten.“

Sirius seufzte. Erleichtert. „Du bist so ein fieser Bastard… Also, ähm…“ Bevor Draco ablenken konnte, versuchte Sirius zurück zum Thema zu kommen. „Dann steht das Geburtstagspicknick?“

Draco schien allmählich zu bemerken, dass Sirius mehr im Sinn hatte, als nur Zeit miteinander zu verbringen. Seine Augenbraue wanderte wieder nach oben. Die Frage, die Sirius noch nicht beantworten wollte, stand in seinen Augen und wollte über seine Lippen kommen.

„Sirius? Sirius?!“ Das Universum schenkte ihm ein bebrilltes Ablenkungsmanöver, das um die Ecke geschlittert kam. „Sirius, ich muss dir was erzählen.“ Harry sah nicht überrascht aus Draco zu sehen. Die Karte in seiner Hand lieferte dafür auch gleich einen Grund.

Sirius trat von Draco zurück, machte leider so viel Platz, dass Draco entkommen konnte, bevor er zu irgendeiner Art Date zugestimmt hatte. „Harry, was…“

„Ich geh dann mal“, sagte Draco und schoss Harry einen tödlichen Blick zu. Bevor er allerdings einen weiteren Schritt machen konnte, fasste Sirius ihn am Arm.

„Warte noch kurz“, bat er, weil er sich diese Gelegenheit nicht nehmen lassen wollte, wenn er es schon einmal fertig gebracht hatte zu fragen. Er ging erst sicher, dass Draco sich nicht bewegte, bevor er zu Harry ging und ihn etwas zur Seite zog. „Was gibt’s? Hast du schon wieder rausgefunden, wer in Gringotts eingebrochen ist?“

Harry schüttelte den Kopf. „Darum geht’s nicht. Ich hab gerade mit Dumbledore gesprochen, du weißt schon, wieso… Jedenfalls hat er mir anvertraut, dass er eine Spur hat. Und wenn er ihr nachgeht, dann soll ich mitkommen. Was meinst du, Sirius?“

Dumbledore hatte also seine eigene Horkrux-Spur und wollte ihr zusammen mit Harry nachgehen? Sirius konnte dazu wohl kaum Nein sagen, immerhin hatte auch Harry ein Recht darauf mehr über Voldemorts dunkelstes Geheimnis zu erfahren. Und Dumbledore würde Harry so etwas nicht anbieten, wenn er mit Sirius‘ Widerstand rechnete. Aber was plante er sonst noch damit?

Dumbledores Spielchen wurden ihm zu kompliziert.

„Ich meine, dass du auf das sicherste Abenteuer deiner Heldenkarriere zusteuerst, Harry“, sagte Sirius. „Und ich würde dich auch bei den riskanten Unternehmungen unterstützen, also… keine Einwände meinerseits.“

Harry nickte zufrieden, erlaubte seiner ernsten Miene aber kein Lächeln. „Ich werde dir Bescheid sagen, wenn’s soweit ist. Und hinterher erzähl ich dir jedes Detail. Ähm…“ Er schaute Draco an, für ihre Beziehung verblüffend neutral. „Dann lass ich euch mal wieder alleine. Sehen wir uns später?“

„Eigentlich hab ich eine ganze Menge wegen der Prüfungen zu tun“, schwindelte Sirius. „Aber ich schau mir gern dein letztes Training vor dem entscheidenden Spiel an. Oder hast du dafür keinen Kopf mehr?“ Er wuschelte durch das rabenschwarze Haar, das sowieso in alle Richtungen abstand.

Harry entzog sich grinsend seinem Griff. „Quidditch steht immer ganz weit oben. Ciao!“

Sirius winkte Harry, der zurück um die Ecke rutschte, die er eben erst genauso schlitternd hinter sich gelassen hatte. „Also…“ Sirius bereitete ein Grinsen vor, das Draco hoffentlich rumkriegen würde, und drehte sich zu ihm um. „Wo waren wir stehengeblieben?“

Draco begegnete dem Grinsen mit eisiger Kälte, so ganz anders als noch vor wenigen Minuten. Er verschränkte die Arme vor der Brust und setzte diesen Blick auf, der Sirius sagte, dass er wissen sollte, was falsch gelaufen war.

Sirius stand schon wieder auf dem Schlauch. Allmählich staute das Wasser sich darin so sehr, dass er gleich platzen und Sirius klitschnass zurücklassen würde. Bestimmt.

„Dumbledore nimmt Potter mit zu einem Horkrux?“, spuckte Draco aus. „Denkst du, ich bin zu blöd, um das mitzukriegen? Was soll der Scheiß? Potter, der nichts anderes tut, als Quidditch zu spielen und Ginny Weasley hinterher zu starren?“

Sirius seufzte. „Draco…“

„Du konntest es wohl nicht lassen, Dumbledore bei der erstbesten Gelegenheit die Informationen zu stecken, für die ich meinen gesunden Menschenverstand riskiert habe.“

„Was?“ Sirius schüttelte den Kopf. „Nein. Jetzt komm schon, Draco. Lass uns das in Ruhe bereden.“

Draco hob abwehrend die Hände, als Sirius nach ihm greifen wollte. „Ich will jetzt nicht reden. Schon gar nicht mit dir. Es war nur eine Frage der Zeit, bis du sowas wieder bringst.“ Er wirbelte herum und stampfte in die Richtung davon, aus der sie gerade gekommen war. Das ergab keinen Sinn. Aber Dracos ganze Gedankengänge ergaben gerade keinen Sinn. Sirius würde ihn niemals so verraten.

Gut, er hatte sich in der Vergangenheit einige miese Schnitzer erlaubt, aber er hatte gedacht, dass sie darüber hinweg waren.

Anscheinend nicht.

Sirius trat gegen eine nahegelegene Ritterrüstung, die scheppernd zusammenkrachte. Er ließ sich nicht davon beirren, dass er so Filch auf den Plan rief, der ihm auf den Weg zur Großen Treppe fluchend entgegenkam.

Auf das Abendessen hatte er keine Lust mehr und ging gleich zurück in sein Büro. Noch weniger Lust hatte er allerdings auf das, was in seinem Büro auf ihn wartete.

„Schniefelus.“ Sirius feuerte seine Tasche auf den Platz, den er jedem anderen angeboten hätte. Snape hatte selbst keine Anstalten gemacht sich hinzusetzen und stand wie ein tiefer Schatten hinter Sirius‘ Schreibtisch. „Schnüffelst du mal wieder rum?“

„Bist du so alt, Black, dass du deine eigenen Nachrichten vergisst?“

Sirius kniff die Augen zusammen. Er hatte sich so sehr um andere Dinge gekümmert, dass sein Job ihm komplett entfallen war. Die anstehenden Prüfungen nahm er im Gegensatz zu seinen eigenen ernst, weil sie wichtig für die Zukunft vieler Schüler war. So ein Arschloch war er auch nicht, dass er seinen Posten ausnutzte, um sie vorsätzlich zu ruinieren. Vielleicht nur bei denjenigen, die er nicht ausstehen konnte.

„Ja, stimmt. Ich brauche folgende Tränke für die Prüfungen.“ Sirius kramte ein Pergament aus seiner Tasche und reichte es Snape. „Dumbledore meinte, du würdest dich darum kümmern. Ich hab versucht ihm zu sagen, dass du es wahrscheinlich nicht hinkriegst, aber er besteht darauf, dass du es wenigstens versuchst.“

„Amüsant.“ Snape überflog die Liste schnell. „Ich werde sofort alles stehen und liegen lassen, um dir deine Wunschliste zu erfüllen, Black.“

Sirius grinste nicht. „Wage es irgendeinen Unsinn mit den Tränken anzustellen und ich lasse dich kopfüber von der Decke hängen, wie eine goldige Fledermaus.“

Snapes Mundwinkel kräuselten sich ungehindert nach oben. „Danke vielmals, Black. Ich hatte einen fürchterlichen Tag, aber deine miese Laune versüßt ihn mir ungemein.“

„Mach, dass du wegkommst.“ Sirius setzte sich hin und konzentrierte sich solange auf seine Arbeit, bis er die Tür ins Schloss fallen hörte. Er wusste ganz genau, dass Snape nur auf eine Chance wartete seine Karriere hier zu beenden und ehrlich gesagt, bisher war es ihm egal gewesen. Der Posten bedeutete ihm nicht sonderlich viel. Es erfüllte ihn nicht mit Glücksgefühlen, wenn Neville Longbottom endlich einen Gegenfluch sprechen konnte oder ein Erstklässler ihn anstrahlte, wenn er ohne Angst zu haben mit seinen Eltern in den Schwarzwald fahren konnte. Stattdessen musste er sich beherrschen nicht hin und wieder einen nervtötenden Streber mit buschigen Haaren in ein Becken voller Grindelohs zu stoßen, so wie er es als Teenager getan hätte.

Er hätte nichts dagegen, wenn Snape dafür sorgen würde, dass er gefeuert wurde, dann musste er nicht fürchten, dass ein angeblicher Fluch ihn umbrachte, wie vor ihm ein Dutzend anderer Professoren von denen er drei selbst mitgekriegt hatte. Aber es gab auch Gründe, warum er gerne hier war, warum er sich fast heimisch eingerichtet hätte.

In den letzten Monaten hatte er Harry besser kennengelernt, als in den Jahren davor. Er fühlte sich nicht länger wie ein nutzloser Brieffreund, geschweige denn wie der Kerl, den alle nur von Wanted-Postern oder aus Zeitungsartikeln kannten. Und er hatte hier Draco.

Was hatte er zu Hause in London? Erinnerungen, von Schatten eines staubigen Hauses verdunkelt, Vorhänge, die im Wind wehten, leere Räume, durch die das Echo der Schreie seiner Mutter hallte. Es grauste ihn davor. Wenn er zu lange darüber nachdachte, verzehrte ihn dieser drohende Horror.

Der Abend warf tiefe Schatten in Sirius‘ Büro. Er war zu in Gedanken versunken, um sofort Licht zu entzünden und befand sich irgendwann in absoluter Dunkelheit.

Er wünschte, Draco wäre hier und nicht wieder einmal sauer auf ihn. Draco, so anstrengend er auch sein mochte, konnte ihm immer das Gefühl geben, dass er draußen in der Sonne saß.

Sirius schaute das Foto auf seinem Schreibtisch an, aber die hereinbrechende Dunkelheit verschluckte James‘ Gesicht, ließ nur eine jüngere Version von Sirius grinsend zurück. Sein Hals und seine Brust schnürten sich gleichzeitig zusammen. Manchmal attackierte ihn die Einsamkeit von hinten, erwischte ihn eiskalt, und dann war es klarer denn je, dass James nicht mehr da war. Darüber war er noch nicht hinweg. Wahrscheinlich würde er nie darüber hinwegkommen.

Niemand verstand ihn so wie James. Nicht Harry, nicht Remus und… Draco wollte es gar nicht versuchen. Das Universum hasste ihn mehr, als Schniefelus.

„Bisschen düster hier.“ Das Licht ging an. Sirius blinzelte gegen die Helligkeit an und machte Dracos Umrisse an der Tür aus. „Jetzt will ich reden.“

Sirius lächelte. Nicht, dass Draco Augen dafür hatte. Er steuerte schnurstracks auf Sirius‘ Feuerwhiskeyvorrat zu und schenkte sich ein ganzes Glas ein. Überraschend genug war, dass er auch eines für Sirius füllte, aber er setzte sich nicht einmal hin, bevor Sirius sich zu ihm gesellte.

„Noch bist du übrigens minderjährig“, sagte Sirius, als Draco einen Schluck trank. Er hatte noch vor Augen, wie Draco beim ersten Mal das Gesicht verzogen hatte. Der Geschmack von Feuerwhiskey mit Veritaserum hatte ihn wohl beeinflusst. Draco wurde immer offener, wenn er einen kleinen Schluck trank. Manchmal fragte Sirius sich, ob er da einen Fehler machte, ob er Dracos Unschuld komplett zusammengeknüllt und in den Müll geworfen hatte.

„Die paar Stunden…“ Draco schwenkte sein Glas, folgte den kreisenden Bewegungen der Flüssigkeit genau. „Potter ist übrigens noch weit davon entfernt volljährig zu sein und trotzdem bekommt er schon Geschenke. Das ist unfair.“

„Draco, ich hab keinem irgendwas von dieser Höhle erzählt, okay?“ Sirius hatte gehofft, dass der Alkohol seine Stimme vom Zittern abhalten würde, aber dieser Tag hatte an ihm gezehrt, hörbar. „Das musst du mir glauben.“

Es war nicht Dracos Art sich zu entschuldigen. Die Worte kriegte er wenn nur schwer über die Lippen, aber sein Gesicht, seine Augen waren besser darin. Er schaute Sirius bloß kurz an und schon wusste er, dass es wieder in Ordnung war. Es ging verblüffend schnell. Noch vor ein paar Wochen hätte allein der Verdacht, dass Sirius ihn verraten hätte, Draco auf meilenweiten Abstand gebracht.

„Wieso immer Potter?“, fragte Draco leise. „Ich weiß, es ist dumm, albern und kindisch sowas zu sagen, aber –“

„Du bist ein Teenager, Dray-Dray. Wenn du für etwas keine Entschuldigung brauchst, dann dafür dumme Sachen zu tun oder zu sagen.“

Draco rollte mit den Augen und stieß Sirius mit dem Fuß an. „Dieser Logik nach solltest du zu alt sein, um mich mit Spitznamen zu ärgern.“

„Nur, weil dir keiner für mich einfällt.“ Sirius griff Dracos Fuß und zog ihn in seinen Schoß. Er entknotete die Schnürsenkel des teuren Lederschuhs und zog ihn aus, während Draco ihm eine ganze Reihe widerlicher Verkürzungen seines Namens an den Kopf warf. Ruhiger wurde er erst, als Sirius anfing seinen Fuß zu massieren, und schließlich landete auch der andere Fuß in Sirius‘ Schoß.

Draco wirkte bedrückt. Diese Horkrux-Sache schien wirklich an ihm zu nagen, wenn nicht einmal Sirius‘ Finger ihn ablenken konnten.

„Du weißt, dass ich Harry schon öfter für dich hab sitzenlassen“, sagte Sirius.

Draco trank sein Glas aus und stellte es zurück auf das Tischchen. „Wenn es hart auf hart kommt, sieht das auch anders aus.“ Er setzte die Füße zurück auf den Boden, als er sich streckte. Ein mickriger Versuch seine Zurückweisung zu tarnen. „Da will ich jetzt sowieso nicht drüber reden. Dumbledore fliegt mir noch im Kopf rum. Ist das seine Masche? Interesse heucheln und so an Informationen kommen?“

„Hast du mit ihm geredet?“, wollte Sirius wissen.

Draco schnaubte, weil das natürlich kompletter Nonsens war. „Er war neulich in der Bibliothek, aber ich bin abgehauen, bevor er mit dem Psychogelaber anfangen konnte. Und nur falls du fragen willst, ich beherrsche Okklumentik.“

Sirius sparte sich, dass der größte Zauberer ihrer Zeit sich wohl kaum von einem Teenager aussperren ließ. Er ließ sich nach vorne auf die Knie fallen und rutschte zwischen Dracos Beine. „Hey.“ Er umfasste Dracos Gesicht mit beiden Händen. Seine Haut wirkte so blass gegen Sirius‘ von der Sommersonne leicht gebräunte Handrücken und sein Gesicht schien schmal und fast klein.

Draco legte den Kopf leicht schief, frag ruhig hieß das, und strich hauchzart mit den Fingern über Sirius‘ Arm, noch eine Ermutigung den Mund aufzukriegen.

Vielleicht verstand Draco ihn doch besser, als er glaubte. Vielleicht stand er sich nur selbst im Weg, genauso wie Sirius sich.

„Lass uns Dumbledore den Horkrux vor der Nase wegschnappen“, sagte Sirius.

Dracos Augen weiteten sich.

„Du weißt, wo er ist. Vorausgesetzt, Riddle hat dir diesmal keinen Müll erzählt. Wir können auch später einen anderen Weg finden, wie das Ding zerstört werden kann. Lass uns also einen Geburtstagsausflug zu Voldemorts Schatzhöhle machen.“

Dracos Blick veränderte sich, funkelte heller als der klare Sternenhimmel draußen. Er ließ sein richtiges Lächeln zu und warf sich vorwärts, küsste Sirius stürmisch, so heftig, dass Sirius sich haltsuchend an den schmalen Schultern festklammerte und trotzdem umgerissen wurde.

Sie landeten auf dem Boden, der runde Teppich unter dieser kleinen Sitzecke dämpfte den Schmerz des Aufpralls. Sirius hätte sich von so einer Kleinigkeit sowieso nicht ablenken lassen. Draco löste sich auch so schon schnell genug.

„Ich sollte gehen“, murmelte er. „Ausgangssperre, und so.“

„Mhm.“ Sirius stahl sich noch einen Kuss, den Draco länger werden ließ, als geplant war. „Andererseits hast du Geburtstag und keiner erwartet, dass du dich an Regeln hältst.“

Draco küsste noch mitten im Satz Sirius‘ Mundwinkel. „Du würdest es sogar befürworten.“

Sirius machte einen richtigen Kuss daraus und ließ seine feste Umarmung für ihn sprechen. Er wollte nicht, dass Draco ging. Er wollte ihn am liebsten jede Nacht bei sich haben.

Seine Hände glitten ganz leicht unter Dracos Hemd. Es war Sommer und an manchen Tagen schon richtig heiß, aber Draco hielt daran fest wenigstens den grauen Pullunder über seinem Hemd zu tragen. Ihn davon zu befreien machte Spaß. Die elektrisch aufgeladene Wolle ließ Dracos Haar abstehen und aus dem perfekten Scheitel fallen.

Ihr nächster Kuss war alles andere als ordentlich, nass und ungestüm, weil sie gleichzeitig am Hemd des jeweils zerrten. Sirius bekam zuerst nackte Haut zu spüren und dazu einen wundervollen Blick auf den leichten Ansatz von Muskel, den Draco sich antrainiert hatte. Er richtete sich auf, damit Draco effektiver daran arbeiten konnte, sein Hemd herunterzuziehen. Seine Hände wussten genau, wo sie sein wollten, wanderten über Dracos Rücken und seine Seiten, wo sie die Narbe ertasteten, die von seinem Gringotts-Ausflug zurückgeblieben war.

Draco keuchte leise. Seine Knie pressten dicht gegen Sirius‘ Oberschenkel, das krasse Gegenteil zu dem unruhigen Auf und Ab seiner Finger. Ihr Weg über Sirius‘ Brust und Bauch zu dem Verschluss seiner Hose war eine süße Qual. Er genoss sie stöhnend, hieß so auch Dracos erstes Vortasten willkommen. Seine Hand schloss sich nur locker um ihn, bewegte sich gerade genug, um ihn wahnsinnig werden zu lassen.

Sirius schob Draco nach hinten, und wäre der Sessel nicht im Weg, hätte er ihn zu Boden gedrückt. Er ließ Draco den Druck seiner Hüften spüren, gerade genug, um ihm die Tortur zurückzugeben. Dracos Seufzen war wie eine perfekte Symphonie in seinen Ohren, die er mit dem richtigen Einsatz von Lippen und Zähnen beeinflussen konnte. Er küsste Dracos Hals, seine Brust, und wusste genau, dass er sich bei diesem makellosen Körper schon wieder nicht die Zeit nehmen konnte, die Draco verdient hatte.

Nein, diesmal würde er sich nicht mitreißen lassen. Sirius küsste sich seinen Weg von Dracos Brust zu seinem Bauch und tiefer. Er öffnete den ledernen Gürtel und die Hose. Dracos Beine schlossen sich um seinen Oberkörper. Er hörte, wie der Sessel Dracos Kopf auffing, als er ihn nach einem bloßen Lufthauch in den Nacken warf. Draco spannte sich unter ihm an, nur für eine Sekunde, bevor das Gefühl von Sirius‘ Mund ihn entspannen ließ.

Sirius musste an das erste Mal denken, als er das hier versucht hatte. Draco hatte nicht lange durchgehalten, hatte Laute von sich gegeben, die ihm mehr als peinlich gewesen waren, und war hinterher nicht in der Lage gewesen, Sirius auch nur anzusehen, ohne rot zu werden.

Er biss sich jetzt auf die Zunge, um das zu verhindern, und klammerte sich nur so fest an ihn, um jedes Zucken seiner Muskeln kontrollieren zu können. Lange hielt er das nicht aus. Sirius ließ sich Zeit, genoss das Gewicht von Draco auf seiner Zunge, seinen Geschmack, und damit trieb er ihn fast schneller zum Höhepunkt, als beim ersten Mal.

Draco wurde schon wieder rot, vielleicht lag es am Licht, aber es schien ein tieferes Rot zu sein. Sirius musste ihn einfach küssen, auch wenn Draco sich zuerst quietschend sträubte. Er gab schnell nach. Es wurde ein sanfter, liebevoller Kuss, so einer, der das Innerste ganz warm werden ließ. Sirius‘ Herz schlug hart gegen seine Brust.

Gleich darauf rutschte es ihm in die offene Hose.

Es klopfte, die Tür ging auf, als Sirius zusammen mit Draco noch den Kopf drehte.

Snape stand im Türrahmen. Er hielt einen Holzträger mit mehreren Phiolen, ließ ihn fallen und verursachte eine kleine Explosion, die ihn in einer Rauchwolke verschwinden ließ. Leider nicht wirklich…


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
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