Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Pureblood Pride - Lehrer und Schüler

von Dr. S

Erst eine Woche später ließ Madam Pomfrey Draco aus dem Krankenflügel. Sirius bemerkte das erst, als endlich wieder alle Plätze in seinem Klassenzimmer besetzt waren. Draco hatte ihm natürlich nichts verraten, weil er sich sicherlich gerne das blöde Grinsen ansah. Sirius war einfach froh, dass es Draco wieder besser ging.

„So, dann üben wir heute nochmal das non-verbale Schocken und Schützen. Lief ja letztes Mal nicht so besonders.“ Sirius war von seinem kleinen Duellier-Exkurs sehr enttäuscht gewesen, nachdem doch ein Großteil seiner Schüler in Harrys Dumbledore-Fanclub trainiert hatte. Mysteriöserweise hatte Neville Longbottom es dreimal geschafft Sirius durch den Klassenraum zu katapultieren, was ihn schlussendlich mit einer Gehirnerschütterung den Nachmittag bei Draco im Krankenflügel hatte verbringen lassen.

Sirius ließ mit einer Bewegung seines Zauberstabs die Tische an die Wände sausen und die Stühle darauf stapeln. „Sucht euch einen Partner. Vielleicht jemand anderen als letztes Mal für ein bisschen Abwechslung. Äh, Draco, Sie kommen kurz zu mir.“

Da Draco die letzte Woche jede Unterrichtsstunde verpasst hatte, wunderte es niemanden, dass er etwas extra Aufmerksamkeit von Sirius bekam. Draco wunderte sich mehr darüber, dass Sirius mit ihm tatsächlich über den Unterricht sprechen wollte.

„Wie gut bist du im Duellieren?“, fragte Sirius.

Draco machte einen gleichermaßen überraschten und verwirrten Eindruck. „Mir geht’s gut, danke der Nachfrage.“

Sirius lächelte. „Draco, komm schon. Du hast ein bisschen Stoff verpasst. Lass mich ein guter Lehrer sein und dir helfen.“

Draco verdrehte die Augen und kramte seinen Zauberstab aus der Innentasche seines Umhangs. „Ich hab den ganzen letzten Sommer über kein besonderes Training bekommen. Immerhin bin ich minderjährig, Professor.“

Sirius beugte sich zu Dracos Ohr vor. „Dann zeig mir mal, was Tante Bellatrix dir beigebracht hat.“ Er gab Draco einen Schubs und brachte so die nötige Distanz zwischen sie – er rettete ihn auch vor einem weiteren schlecht gezielten Zauber von Neville. „Erst deinen Schutzzauber. Non-verbal, natürlich.“

Draco stöhnte entnervt, einerseits, weil er diese Art Schüler war, die sein Potential nicht zeigen wollte, und andererseits, weil er so tun wollte, als würde Sirius ihm auf den Geist gehen. Er hob den Zauberstab und baute ein bläulich schimmerndes Schild vor sich auf, ein längliches Oval, das seinen Körper perfekt verdeckte.

Sirius tippte mit dem Finger dagegen, dann mit dem Zauberstab. Silbrige Funken sprangen von dem Schild ab, aber es hielt. Er nickte. „Könnte etwas breiter sein, aber ganz nett“, sagte er und fügte flüsternd hinzu: „Besser als die meisten anderen.“

Draco ließ sein Schild scheinbar unberührt verschwinden. „Soll ich Sie jetzt schocken, Professor?“

„Nun, nein.“ Sirius schwang seinen Zauberstab und schickte einen roten Blitz auf Draco. Mit einem erschrockenen Quietschen, ein bisschen zu hoch, holte Draco sich sein Schutzschild zurück. Eine viel kleinere Variante, die gerade mal Sirius‘ Stupor aufhielt. „Ich werde dich schocken“, fuhr Sirius fort.

„Ohne Vorwarnung?“ Draco war immer noch perplex, und Sirius fand es verstörend, dass er die weitaufgerissenen Augen so niedlich fand.

„In einem richtigen Duell kriegt man auch keine Vorwarnung. Du hast das schon ganz gut gemacht. Vielleicht –“

Draco schoss einen Stupor in Sirius‘ Richtung, dicht gefolgt von zwei weiteren. Sirius duckte sich unter ihnen. „Oh, aber Professor, üben wir nicht Schutzzauber? Sollten Sie nicht in der Lage sein, auch ohne Vorwarnung einen läppischen Protego fertig zu bringen? Vielleicht geb ich Ihnen noch eine Chance.“

Sirius sah Dracos Grinsen aufblitzen und schnellte vor. Er packte Dracos Zauberstabhand und drehte seinen Arm herum, wirbelte hinter ihn, während der Schockzauber in einem armseligen Funkenschauer endete. Draco knickte wimmernd ein.

„Leute.“ Sirius drehte Draco mit sich herum und wandte sich der Klasse zu, die kollektiv den Mund aufgerissen hatte. „Scheut euch niemals in einem Duell eure Hände zu benutzen. Das kann euch das Leben retten, vor allem weil Todesser sich so viel auf ihr magisches Blut einbilden, dass sie sich auf solche ‚Muggelmethoden‘ niemals einlassen würden.“

„Professor, Sie tun ihm weh“, warf Hermine ein, die sich stets Mühe gab ihn im Unterricht zu siezen.

„Halt die Klappe, Granger“, zischte Draco und versuchte sich aus Sirius‘ Griff zu winden, aber dadurch tat er sich nur selbst weh.

„Ganz ruhig“, sagte Sirius. „Im Moment halte ich ihn nur fest. Aber ein Ruck mehr und seine Schulter ist ausgekugelt. In diesem Fall wäre das warum praktisch?“

Hermine hob nicht die Hand. Sirius hielt das für einen kleinen Erfolg. Leider war der Rest des Kurses nicht daran gewöhnt überhaupt Zeit zum Nachdenken zu haben und blieb stumm.

„Weil es mein Zauberstabarm ist.“ Die Antwort kam von Draco. Er presste sie hervor, brachte es aber immer noch fertig sauer zu klingen. Sirius zog ihn aus einem Impuls heraus dicht an seine Brust und hätte ihm statt ins Ohr zu flüstern fast einen Kuss in den Nacken gegeben.

„Sehr gut, Draco. Ich erwäge fast Slytherin dafür Punkte zu geben.“ Sirius ließ Draco los. „Ohne funktionsfähige Zauberstabhand ist euer Gegner klar im Nachteil. So, dann schau ich mir jetzt eure Fortschritte an. Draco, wie wär’s, wenn du dich Zacharias annimmst?“ Er schob einen sehr widerwilligen Draco auf den Hufflepuff zu, der von allen anderen einfach ignoriert wurde.

Sirius drehte eine enttäuschende Runde, die ihm das Lächeln, das Draco auf sein Gesicht gezaubert hatte, gleich wieder vertrieb. Er wusste nicht, was so schlimm an ein bisschen praktischer Erfahrung war. Michael Corner hatte derartig viel Angst von Terry Boots Schockzauber getroffen zu werden, dass er seinen Schild die ganze Zeit aufrechterhielt. Terry rannte wie ein aufgescheuchtes Kaninchen um ihn herum in der Hoffnung, Michaels Rücken zu treffen. Als Sirius die beiden Ravenclaws zurechtwies und ihnen erklärte, dass ihnen nichts passieren würde, traf ein abgelenkter Zauber von Neville ihn zwischen den Schulterblättern.

„Au, verfluchte Scheiße! Heiliger Hippogreif, Neville, hasst du mich so sehr oder ist es wirklich schwer geradeaus zu zaubern?!“ Sirius erwog dieses Mal wirklich Gryffindor Punkte abzuziehen. Am Ende reichte es ihm, dass er Neville ordentlich zusammenstauchte und solange mit ihm übte, bis er es kurz vor Unterrichtsschluss endlich schaffte Sirius‘ Schild nicht nur frontal zu treffen, sondern auch zum Erschüttern zu bringen. Damit war er zwar noch weit entfernt davon, durch den Schutzzauber zu dringen, aber Sirius reichte es für heute wirklich.

Er entließ seine Klasse mit einem Winken, kurz davor ihnen einen riesigen Haufen Hausaufgaben zu geben – was er nur nicht tat, weil er diese Hausaufgaben würde korrigieren müssen. Sein Rücken pulsierte an der Stelle, die Nevilles Zauber erwischt hatte. Das war nicht nur ein Schockzauber gewesen, aber an der Sauberkeit von Nevilles Zaubern musste Sirius ein anderes Mal arbeiten, oder er sagte Flitwick Bescheid.

Sirius hielt für die letzten Schüler die Tür auf, und als Draco an ihm vorbeistolzierte, packte er ihn am Handgelenk. „Einen Moment noch, Draco.“

Draco sah derartig genervt aus, als hätte Sirius ihn mit Neville üben lassen. Trotzdem ließ er sich ohne Widerworte zurückhalten. Kaum hatte Sirius die Tür hinter dem letzten Schüler geschlossen und mit einem Colloportus versiegelt, schlug Draco ihm gegen die Brust.

„Smith. Zacharias Smith. Ausgerechnet mit dem steckst du mich zusammen?“

„Ich hätte dich auch mit Hermine üben lassen können. Wie wäre das gewesen, hm?“

Draco war nicht wirklich sauer auf ihn, sonst wäre er schon längst abgehauen und hätte so viel Abstand wie möglich zwischen Sirius und sich gebracht. Sein wütender Blick war dennoch sehr überzeugend.

„Es ist schön dich wieder auf den Beinen zu sehen“, versuchte Sirius ihn weichzuklopfen und schob eine lose Haarsträhne aus Dracos Stirn. „Du hättest mir sagen sollen, dass du kommst, dann –“

„Damit du mich aus dem Krankenflügel tragen kannst, wie eine bescheuerte Prinzessin? Hältst du mich für so unfähig?“

„Ah, darum geht es.“ Sirius hob auch die andere Hand an Dracos Gesicht, streichelte über seine Schläfe und das feine weißblonde Haar. „Um ehrlich zu sein, du ziehst absonderliche Unfälle irgendwie an.“

Draco machte sich von Sirius‘ Händen los. „Gerade wegen der letzten Vorkommnisse solltest du mir praktischere Dinge beibringen, als dämliche Schutz- und Schockzauber. Und dann auch noch gegen einen unfähigen Hufflepuff…“

„Heißt das, du hättest lieber, dass ich dir effektivere Verteidigungsmethoden beibringe?“

Draco nickte. „Und offensivere Zauber.“

Sirius konnte nicht anders, als ganz überrascht nachzufragen: „Nur damit ich das richtig verstehe… Ich, der total unfähige Professor, soll dir Nachhilfe geben? Bist du sicher, dass das nicht nur eine Ausrede ist, um mehr Zeit mit mir zu verbringen?“

„Das hättest du wohl gern“, murmelte Draco, aber die leicht rosafarbenen Flecken auf seinen Wangen verrieten ihn. „Wenn du im Krankenflügel liegen würdest, hätte ich bessere Dinge zu tun, als den ganzen Tag bei dir rumzuhängen.“

Sirius lächelte und fasste nach Dracos Schulter. „Hättest du?“ Er schob ihn langsam rückwärts gegen die Wand, konnte so den Abstand vollständig auslöschen und sich gegen Dracos warmen Körper pressen. Es war, als wäre ihm vorher eiskalt gewesen und die Wärme von Draco würde auf ihn überspringen, sich in seiner Brust ansammeln und dort ein Feuer entfachen.

Draco beantwortete seine Frage nicht, sondern stellte eine neue: „Hast du mich deswegen hierbehalten?“ Sein Atem war abgehakt und ließ seine Stimme kaum wahrnehmbar zittern. Graue Augen flatterten aufwärts und fanden sofort Sirius‘ Blick. Draco hatte schöne, aussagekräftige Augen, die er viel zu oft hinter einem kalten Nebel versteckte – dann sah er seinem Vater widerlich ähnlich. Sirius gefiel der Gedanke, dass er diesen Unterschied hervorbrachte und dass Draco ihn seinetwegen zuließ.

Wenn Draco ihn so ansah, verstand Sirius weniger als je zuvor, wieso er diese Gefühle so einen Kampf in sich hatte ausfechten lassen. Da war eine wilde Bestie in ihm, die Draco wollte, brauchte, und es gab keinen Grund, warum er so viel Leben in sich ausschalten sollte.

Er vergrub eine Hand in Dracos Haaren, platzierte die andere auf seiner Hüfte und lehnte sich vor. Seine Stirn berührte Dracos, ihre Nasenspitzen schmiegten sich aneinander, und Dracos Lippen öffneten sich einladend.

„Ich kann dir natürlich auch erst Nachhilfe –“

Draco schoss vorwärts und küsste ihn. Seine Hände flogen über Sirius‘ Körper, berührten ihn mit einem besorgniserregenden Verlangen, zerrten ihn näher und rankten sich um seine Seiten. Lange verharrten sie dabei nicht, fuhren hoch, runter, unter Sirius‘ Umhang und sein Hemd, bis sich seine Finger endlich in nackte Haut graben konnten.

Sirius‘ Umarmung war brutal, genauso wie sein Kuss. Aber das Verlangen Draco zu berühren, zu küssen, vernebelte seinen Kopf wie ein starker Schmerz, verschlang ihn und ließ ihn an nichts anderes mehr denken, als an den willigen Körper in seinen Armen.

Er riss Dracos Bein nach oben und, als es sich um seine Hüfte schlang, konnte er mit den Hüften leichter vorstoßen. Draco stöhnte in seinen Mund, mit jeder Bewegung etwas lauter, und Sirius fing jeden Laut gierig auf. Er hätte davon nie genug bekommen, aber Draco löste sich von seinen Lippen, lehnte den Kopf gegen die Wand und schnappte nach Luft, bot Sirius eine ganz andere Angriffsfläche.

Sirius presste die Lippen gegen Dracos Hals, spürte seinen Puls so schnell rasen, dass er dem eines Kolibris Konkurrenz machte. Erst ganz sanft, dann etwas fester grub Sirius die Zähne in die blasse Haut. Dracos Herzschlag flatterte und setzte wortwörtlich einen Schlag aus. Er keuchte Sirius‘ Namen, seinen Vornamen, die Stimme zitternd und dünner als feinstes Pergament.

Sirius rammte ihn heftiger gegen die Wand. Draco klammerte sich an ihn, schlang Arme und Beine um ihn. Sirius wurde von dem Enthusiasmus im wahrsten Sinne des Wortes umgerissen. Irgendwie schaffte er es das Gleichgewicht zu behalten und stolperte rücklings gegen einen der zurückgeschobenen Tische. Die gestapelten Stühle fielen herunter und räumten genug Platz frei, damit Sirius Draco gegen die Tischplatte stoßen konnte.

„Hast du noch Unterricht?“, raunte Sirius, als sein Mund zufällig in der Nähe von Dracos Ohr war. Er ließ Lippen und Zunge so darüber fahren, dass Dracos erste Antwort nur ein Keuchen war.

„Nein. Du?“

„Weiß nicht. Ist mir auch egal.“ Sirius ließ nicht zu, dass Draco sich darüber echauffierte, und verschloss seinen rotgeschwollenen Mund, küsste ihn noch hungriger, ganz so, als hätte jeder vorige Kuss seinen Appetit nur weiter angeregt anstatt gestillt. Seine Hände flogen zu Dracos Hose und rissen sie herunter.

Einen kurzen Moment flackerte der Wunsch zu zögern und das hier an einen angenehmeren Ort zu verlegen in ihm auf. Er hatte sich vorgenommen, seine Fehltritte mehr als wiedergutzumachen, aber dann wickelten Dracos Beine sich wieder um ihn, zogen ihn so verflucht nah, dass er seine eigene Hose alleine kaum abstreifen konnte, und er verschwendete keinen Gedanken an so etwas wie Warten.

Mit seinem Zauberstab in Reichweite schaffte er es noch die richtigen Formel zu sprechen, um den ersten Schmerz erträglicher zu machen, aber so wie Draco ihn an sich zerrte, war Sirius sich nicht sicher, ob er das wollte. Draco gab eine bekannte Mischung aus Wimmern und Stöhnen von sich, die Sirius‘ schlechtes Gewissen hervorbrachte, nur damit es von prickelnder Hitze überrollt und verschlungen wurde.

Sirius rollte seine Hüften, bis das Ziehen in seinen Oberschenkeln unerträglich wurde, Knoten unterhalb seines Magens band und in einem Feuerwerk wieder sprengte, das mehr als die Bezeichnung Höhepunkt verdient hatte.

Draco knallte keuchend den Hinterkopf gegen die Tischplatte und löste die Umklammerung von Armen und Beinen, schon länger dabei von seinem Höhepunkt herunterzukrabbeln. Ein betrunkenes Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln und wurde zu einem fiesen Grinsen, als Sirius sich aufrichtete und dabei den Rest der Stühle herunterwarf. Das laute Knallen und Krachen, als sie auf den Boden fielen, ließ ihn zusammenzucken und Draco lachen.

„Halt die Klappe“, murmelte Sirius und zog sich die Hose hoch.

Kurz darauf wurde gegen die Tür gehämmert und an der Klinke gerüttelt.

„Peeves, ich weiß, dass du das bist! Mach die Tür auf!“ Filchs zornige Stimme ließ Draco aufspringen und panisch seine Hose aufsammeln.

Sirius gluckste. „Keine Sorge, ich hab die Tür magisch verschlossen. Zutritt für Squibs verboten.“ Ganz in Ruhe zog er Draco gegen sich und schloss ihm die Hose, verlangsamte seine Bewegungen extra noch einmal, als Filchs weiteres Gebrüll Draco unruhig und verlegen werden ließ. „Aber vielleicht solltest du in mein Büro gehen und dort warten, während ich das hier kläre.“ Er drehte Draco herum und schickte ihn mit einem Klaps auf den Hintern los. Das konnte er sich nur erlauben, weil Draco ihn nicht lautstark fertig machen konnte. Und sein finsterer Blick kitzelte Sirius‘ Herz nur und brachte ihn zum Lächeln.

~*~

Blacks Büro hatte ihm gefehlt. Der vertraute Duft, die Gryffindor-schreiende Einrichtung, der kaum zu erkennende Rest von rosa Farbe an den Wänden… Draco atmete tief ein, sog Blacks Präsenz ein, und setzte sich ein bisschen zu viel lächelnd hinter den Schreibtisch.

Sein Blick schweifte von einem schwankenden Stapel Bücher zu unordentlich zusammengeschobenen Pergamenten und blieb an einem Comicheft hängen. Nicht, weil er den Mann im schwarz-grauen Kostüm und Strumpfhosen interessant finden würde, sondern weil er einen Fleck entdeckte. Ein roter Fleck. Blut. Das Papier wellte sich leicht darunter, also konnte es nicht aufgedruckt sein.

Draco fühlte sein Lächeln verschwinden, als er realisierte, dass es eine achtzigprozentige Chance gab, dass es sein Blut war. Er hatte es wortwörtlich wie eine Fontäne überall versprüht. Bei so hohem Blutverlust war es ein Wunder, dass er nicht ohnmächtig geworden war, dass er jetzt überhaupt noch lebte – Draco schüttelte den Kopf, bevor er zu viel über die Konsequenzen nachdachte.

Rückblickend verstörte es ihn am meisten, dass er keine Angst gehabt hatte. Er hatte viel gefühlt. Neben Schmerz und Panik besonders Hilflosigkeit, weil er nichts hatte tun können, als wie ein nasser Sack in Blacks Armen zu hängen. Die Enttäuschung, dass er so etwas nicht hatte kommen sehen, war erst später gekommen, und daran hatte er immer noch zu nagen. Er fühlte sich dumm und einfältig, manchmal sogar komplett wertlos.

Die Ermittlungen des Ministeriums unterstrichen das noch einmal. Nachdem die Auroren Rosmerta befragt hatten, waren sie ihrer Spur bis zu einem Mann gefolgt, dessen Gedächtnis so durcheinander gebracht worden war, dass er nur noch sabbernd vor sich hinvegetierte und dabei eine Katze streichelte. Eine aussichtslose Situation. Und warum sollte man sich für Draco Malfoy auch Mühe geben?

Von hinten legte jemand Arme um ihn. „Du schuldest mir eine Ausgabe von Batman.“ Black hatte sich an ihn herangeschlichen, umarmte ihn mitsamt Stuhllehne.

Draco nahm die Hand von seinem Blutfleck. „Vielleicht zahlt es derjenige, der versiebt hat mich umzubringen.“ Oder diejenige, wie Draco vermutete.

„Willst du darüber reden?“ In der letzten Woche hatte Black das ständig gefragt.

Draco schüttelte wie immer den Kopf.

„Als du fast draufgegangen wärst, warst du aber gesprächiger“, scherzte Black, und Draco nahm ihm das nicht einmal übel. Er wollte mit Black reden, nicht nur darüber, wie er sich im Moment fühlte, sondern was für Verdächtigungen ihn nicht mehr loslassen wollten, aber jedes Mal, wenn er es versuchte, erinnerte es ihn daran, wie er im Krankenflügel gelegen hatte, ohne sich richtig bewegen zu können.

Da waren inzwischen so viele Alpträume, dass er nicht mehr wusste, was ihn am meisten beschäftigte. Angst um sich, Angst vor roten Augen, Angst um seine Eltern, seine Mutter, die ihm nur einen kryptischen Brief geschrieben hatte, warum sie nicht nach ihm sehen konnte…

„Komm mal her.“ Black drehte den Stuhl herum und zog Draco gegen sich. Seine Umarmung war warm und fest, und sein Oberkörper bot besseren Halt, als die Schlossmauern, war dabei aber wesentlicher komfortabler.

Draco wagte einen Blick nach oben. Black lächelte, strahlte immer noch, als hätte Draco ihn mit einem gleißend hellen Licht geblendet – und er sah dabei total dämlich aus. Draco fragte sich ernsthaft, wann er angefangen hatte, Dämlichkeit attraktiv zu finden.

„Ich bin verdammt froh, dass es dir wieder gut geht.“ Auch das sagte Black ihm ständig, und trotzdem brachte es Draco nach wie vor zum Erröten. Er verbarg das Gesicht in Blacks Umhang und stöhnte, als wäre das die peinlichste Aussage, die er je gehört hatte. „Wenn du willst, dann fang ich gleich morgen an aus dir einen mehr als passablen Duellanten zu machen.“

Draco schaute wieder auf. „Wirklich? Kein Gelaber von wegen: Draco, das ist zu gefährlich. Lass mich dich lieber in Watte wickeln und auf den Schreibtisch stellen?“

Black grinste, aber ehe er diese Vorstellung kommentieren konnte, piekte Draco ihm warnend in die Seite. Etwas ernster sagte Black: „Ich weiß, wie du dich fühlst. Du willst auf dich aufpassen können. Wieso sollte ich gegen etwas sein, das dich am Leben hält?“

Draco hätte fast gelächelt, konnte es sich aber gerade so eben verkneifen. „Wieso fangen wir dann nicht jetzt sofort an?“

Blacks Grinsen wurde so verrucht dreckig, das es Draco rot werden ließ. „Weil ich dir erst noch ein paar andere Dinge beibringen werde.“ Mit einem überraschenden Ruck hob er Draco hoch und schwang ihn über seine Schulter. Schon wieder hing er wie ein nasser Sack in Blacks Armen, beschwerte sich darüber auch lautstark, aber Black hüpfte weiter grinsend in sein Schlafzimmer herunter, und Draco gab gar nicht so ungerne zu, dass er da nichts gegen einzuwenden hatte.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich glaube nicht an Hexerei.
Joanne K. Rowling