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Pureblood Pride - Falsch und falsch

von Dr. S

„Hier.“ Sirius drückte Draco ein Glas mit Feuerwhiskey in die Hand. Seit Sirius angefangen hatte zu reden, hatte Draco kein Wort mehr gesagt, war mit jedem Satz blasser geworden und zitterte jetzt kaum merklich. Sein halbes Glas Feuerwhiskey leerte er in einem Zug und bekam wieder etwas Farbe ins Gesicht. Dieser Erfolg ließ Sirius nachfüllen. Er setzte sich zurück in den Sessel gegenüber von Draco und schenkte sich selbst einen kleinen Schluck ein. Als er an seinem Getränk nippte, hatte Draco sein Glas schon wieder geleert.

„Langsam“, sagte Sirius mit einem Lächeln. Draco vertrug das gerade nicht und reagierte mit einem ärgerlichen Blick, sowie dem erneuten Auffüllen seines Glases. Diesmal nippte er aber nur an dem Whiskey, der in jeder nicht daran gewöhnten Kehle brannte. Dracos Hals musste in Flammen stehen.

„Wie geht’s dir?“, wollte Sirius wissen, als die Stille ihm zu erdrückend wurde.

Draco sah tief in sein Glas. „Alles super. Hufflepuffs gehen hier öfter mal drauf. Was soll’s.“ Man musste kein Meister der Empathie sein, um die fehlende Kraft in Dracos Stimme richtig zu interpretieren. Sirius legte die Hand auf Dracos Knie und drückte zu, eine tröstende Geste, die er selbst irgendwie für albern hielt. Draco schien den Versuch aber zu verstehen und sagte: „Normalerweise bring ich sie aber nicht um…“

„Du –“

„Lass es“, bat Draco leise. „Sag mir nicht, dass es nicht meine Schuld ist.“

„Vielleicht wollte ich das ja gar nicht“, sagte Sirius. „Vielleicht wollte ich dir sagen, dass du furchtbar hübsch aussahst, als du mit Rowena Ravenclaws verschollenem Diadem auf dem Kopf in die Halle stolziert bist.“

Dracos leerer Gesichtsausdruck wurde zumindest einen Moment von Ärger verdrängt. Ein zuckender Mundwinkel gesellte sich dazu und fiel leider viel zu schnell wieder nach unten, zog den anderen gleich mit sich. Sirius hatte gehört, wie Draco sonst mit Tod oder Toten umging, wie er über sie redete, über James und Lily oder diesen armen Diggory-Kerl. Davon war gerade nichts zu sehen. Er fühlte sich ganz offensichtlich schuldig auch nur zu lächeln, während die Erinnerung an Laura Madleys Leiche noch so greifbar war.

„Nicht wirklich?“, hakte Draco nach, bekam das Bild, das Sirius ihm aufgezwungen hatte, wohl nicht mehr aus dem Kopf.

Sirius stand auf und quetschte sich neben Draco in den Sessel. Es war ein breiter, gemütlicher Sessel, dunkelrot und samten, aber für zwei Personen doch ein wenig eng. Sirius störte sich daran wenig, genoss die Nähe sogar mehr als er sollte, und er hoffte, dass es Draco ähnlich ging, obwohl er versuchte zur Seite zu rutschen.

„Ich will, dass du mir gut zuhörst“, sagte Sirius mit gesenkter Stimme und drehte Dracos Kopf zu sich herum, schaute ihm in die müden grauen Augen. „Was da in die Große Halle gekommen ist, egal wie, das warst nicht du.“

Draco schwieg, nickte aber nach einer Weile. „Aber was, wenn das noch… wenn Er noch da ist?“

Sirius hoffte sehr, dass das nur eine hirnrissige Angst von Draco war, so ähnlich wie bei Harry, als er geglaubt hatte, Arthur im Ministerium angegriffen zu haben.

Draco trank den letzten Rest seines Feuerwhiskeys, das dritte Glas, und allmählich wurde er redseliger. „Es fühlt sich an, als würde er mich verfolgen.“ Der Alkohol machte sich auch in seiner Stimme bemerkbar. Draco nuschelte leicht. „Überallhin… Vielleicht werde ich auch verrückt?“

Harry hatte das auch geglaubt, aber seine Verbindung zu Voldemort hatte einen ganz anderen Ursprung. Draco war nicht einmal einen Tag mit einem kleinen Stück von Voldemort verbunden gewesen. Das konnte kaum mehr als einen Abdruck hinterlassen haben, auch wenn Albus davon ausgegangen war, dass überhaupt nichts zurückbleiben würde.

„Nur die Nachwirkungen, bestimmt“, sagte Sirius. „Du denkst zu viel darüber nach –“

„Wie kann ich über etwas nachdenken, das ich… vergessen habe?“

Sirius nahm das Glas aus Dracos Hand und stellte es auf den Beistelltisch. „Du bist übermüdet, Draco. Vielleicht solltest du dich ausschlafen. Madam Pomfrey wird dir bestimmt einen Trank für einen traumlosen Schlaf geben.“

„Aber…“

Sirius legte den Kopf schief, als er vergebens auf das Ende des Satzes wartete.

Draco schaute verloren in seinen Schoß. Der Alkohol hatte auch seine ohnehin schon angeknackste Maske weggespült. Sirius nahm ihn in den Arm, zog ihn noch enger, als der schmale Sessel es sowieso schon verlangte. Draco brauchte einen Moment, ehe er sich dazu überwand die Arme um Sirius zu legen.

Sirius atmete tief ein. Draco roch gut, auch der ganze Stress konnte daran nichts ändern. Sein Haar verströmte zwar im Moment nicht den leichten Duft von Zitrone, war auch sonst ungewöhnlich zerzaust, aber trotzdem konnte Sirius nicht widerstehen durch die blonden Strähnen zu fahren. Die sehr leise Stimme der Vernunft in seinem Hinterkopf zählte laut und deutlich bis fünf und zwang ihn fünf weitere Sekunden lang die Umarmung zu lösen. Sirius gehorchte ihr nur widerwillig.

Und Draco wollte ihn auch gar nicht loslassen. Sirius nahm die Hände herunter, versuchte sich zu lösen, und gab es schnell wieder auf, als Draco ihn ansah. Das Glitzern in seinen Augen war das erste Anzeichen von Tränen, und Sirius wurde in Anwesenheit von weinenden Menschen immer ganz unwohl. Er verstand, dass Draco Angst hatte, dass er sich Vorwürfe machte. Sogar Harry hatte sich so gefühlt, und im Gegensatz zu Draco war sein Patensohn ein starker –

Sirius‘ Gedankengang wurde abrupt unterbrochen, als Dracos rechte Hand von seinem Rücken auf seine Brust und von dort aus zielstrebig nach unten wanderte. „Du solltest das nicht tun“, sagte Sirius. Dracos Finger erreichten ungehindert seinen Schoß. „Du bist nicht ganz bei dir.“

„Es geht mir phantastisch“, behauptete Draco. Seine Hand suchte sich eine bequemere, für Sirius fast quälende Position. „Ganz phantastisch.“

Sirius schluckte. „Ja, sicher.“ Er schnellte vorwärts und küsste Draco hart, verschlang gierig alles was die süßen Lippen ihm geben wollten. Draco hielt sich ebenfalls in keiner Weise zurück. Einige ungeschickte Windungen in dem ausgefüllten Sessel später schwang er sich auf Sirius‘ Schoß und schob die Hand in seine Hose. Sie war kalt, verbreitete aber heftige Hitzewellen, brachte Sirius‘ Blut zum Kochen.

Er zerrte Dracos Hemd auf und von seinen Schultern, schlang die Arme fest um den viel zu dünn geworden Körper. Jede Rippe presste gegen seine Arme und die Schulterblätter wellten sich spürbar gegen seine Handflächen. Weiter unten, nah bei Dracos Hüfte, ertastete Sirius die spürbare Schwellung, die die noch nicht lange verheilte Verletzung hinterlassen hatte – die Stichwunde, die er selbst Draco zugefügt hatte. Fast hätte ihn das abgelenkt. In seinem Kopf tat er das Richtige, schob Draco weg und bat ihn sein Bett an, nur zum Schlafen, vielleicht mit seiner Schulter zum Anlehnen, aber in der Realität unterstützte er Dracos Verlangen nach Ablenkung, stöhnte in seinen Mund und schmolz wie Wachs in seinen Händen.

Das Blut pulsierte durch seine Venen und rauschte in seinen Ohren, so laut, dass er nichts hörte. Was immer Draco aufschreckte, Sirius wusste nicht was. Er blieb völlig perplex zurück, als Draco wie von der Acromantula gestochen aufsprang und davon rannte, die Treppe in Sirius‘ Schlafzimmer herunterstolperte.

Sirius stand auf, schwer keuchend und mit glühendem Gesicht. Sein Pullover war verrutscht, hing ihm fast von der Schulter, und seine Hose stand an der ungünstigsten Stelle offen. Sirius schloss sie gerade, als es an der Tür klopfte, und bevor er „Herein“ sagen konnte, was er nicht getan hätte, flog sie auch schon auf.

Snape stand im Türrahmen, schwarz wie die hereinbrechende Nacht. Sein wütender, aufgebrachter Anblick reichte nicht aus, um Sirius‘ Körper erkalten zu lassen. Er machte einen ungebetenen Schritt in Sirius‘ Büro.

„Black“, spuckte Snape aus, und Merlin sei Dank war er eine frigide Jungfrau, die Sirius nicht ansah, was er gerade durchmachte – jedenfalls ließ nur der Glaube an diese Hoffnung Sirius ruhig bleiben.

„Schniefelus“, gab er zurück, klang dabei, als wäre er um den See gespurtet. „Ich wollte gerade… unter die Dusche.“ Sirius hoffte so die Hände an seinem offenstehenden Gürtel zu erklären, aber Snape schien das gar nicht aufgefallen zu sein und er schüttelte nur verwirrt den Kopf. „Ich weiß, das sagt dir nicht viel“, fügte Sirius deswegen hinzu und starrte auf das Tier auf Snapes Kopf, das mitsamt Fell in eine Fritteuse gefallen war, bevor es sich dort oben eingenistet hatte.

„Ich suche nach Draco“, zischte Snape ärgerlich.

„Na ja…“ Sirius zuckte die Achseln und um zu unterstreichen, dass Snapes Anwesenheit ihn nicht im Geringsten berührte, zog er sich den Pullover über den Kopf. „Ich bin sicher, dass er nicht in meiner Dusche ist, aber wenn du nachsehen willst…“

Schnaubend machte Snape einen Schritt nach hinten, zurück auf die Türschwelle. „Verzichte.“ Seine schwarzen Augen verfolgten Sirius‘ Pullover der achtlos auf den Sessel geworfen wurde, dann schweiften sie auf den kleinen Tisch und blieben bei den zwei Gläsern hängen. Snapes Augenbraue zuckte nach oben, und sie wäre vielleicht noch höher gewandert, hätte Sirius die kurze Ablenkung nicht genutzt, um Dracos Hemd unter den Sessel zu kicken.

„Sonst noch was?“

Snape fokussierte Sirius feindselig. „Ich warne dich, Black. Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein.“

„Severus, ich denke nicht, dass du deinen Schüler zu deiner persönlichen Angelegenheit machen solltest“, sagte Sirius grinsend. Er würgte Snape immer wieder gerne rein, dass sie momentan Kollegen waren, aber eine sexuelle Anspielung – was Snape sowieso nicht verstehen würde – hatte er eigentlich vermeiden wollen. Es war ihm so rausgerutscht, weil er Dracos Hände immer noch auf seiner Haut spürte, und weil ein Teil von ihm hasste, wie Snape um Draco herumscharwenzelte und sich gleichzeitig nicht darum scherte, ob er ihn blindlings ins Verderben stürzte.

„Wie gesagt“, begann Snape und griff nach der Tür, „misch dich nicht ein.“ Und schlug sie lautstark hinter sich zu.

Sirius schenkte der Tür den hasserfüllten Blick, der für Snape bestimmt war. Er war aber umsichtig genug auf die Schritte zu horchen, die sich von seinem Büro entfernten. Erst, als es draußen still war, ging er nach unten.

Dracos blonder Haarschopf lugte hinter dem Bett hervor. Er saß auf dem Boden, die Beine angewinkelt und den einen Arm vom Körper weghaltend. Die Hand, die Sirius eben alles um sich herum hatte vergessen lassen, hatte er merkwürdig verkrampft, als wollte er nicht, dass sie ein Teil seines Körpers war.

Sirius kam zu ihm und streckte die Hand aus. Draco ließ sich aufhelfen.

„Ich sollte gehen“, murmelte Draco, immer noch leicht angetrunken. „Wo ist mein Hemd?“ Er sah sich kurz um und starrte dann auf Sirius‘ nackte Brust. „Und wo ist deins?“

„Hab ich ausgezogen um Snape abzulenken“, scherzte Sirius, aber Draco lachte nicht. „Er scheint sich Sorgen um dich zu machen. Willst du lieber mit ihm reden?“

Draco sagte weder Ja noch Nein, und genau das war verletzend. Seine andere Option war Severus ‚Schniefelus‘ Snape. Wie konnte man diesen Kerl allen Ernstes irgendwem vorziehen?

„Vielleicht willst du auch gar nicht reden.“ Sirius zog Draco an der Hüfte gegen sich.

„Du nutzt gerade aus, dass ich nicht ganz bei mir bin“, sagte Draco, ohne einen Hauch von Widerwillen in der Stimme.

Sirius gab das also gerne zu. „Ich weiß. Es ist falsch, dass ich dich will, und es ist falsch, dass du mich willst, blah, blah. Meiner Meinung nach ergibt falsch plus falsch aber richtig.“

Draco hob die Augenbrauen. „Du hast es wohl nicht so mit Mathe.“

„Wenn du genauer drüber nachdenkst, macht es Sinn.“

„Will ich aber nicht“, hauchte Draco und hob das Kinn, um Sirius‘ Lippen zu erreichen. Es war ein langer Kuss, den Sirius nicht beendete, als es darum ging die letzten Kleidungsstücke loszuwerden. Erst, als er Draco auf das Bett schubste und nicht schnell genug hinterher kam, war er zwei qualvolle Sekunden von den anderen Lippen getrennt.

Er begrub Draco unter sich und ließ sich nicht lange Zeit, schob ein wenig überstürmt zwei Finger in ihn. Draco reagierte mit einem Schmerzenslaut, der in einem Stöhnen unterging. Sirius fand diesen Zwiespalt verstörend verlockend, versuchte aber dennoch es wieder gutzumachen und küsste sanft Dracos Hals, bis er schließlich nur noch von gänsehautverursachenden Seufzern abgelenkt wurde.

„Wie willst du’s?“, fragte er leise, und Draco warf ihm dafür einen fragenden Blick zu, der auf eine unschuldige Weise schon fast niedlich war. Sirius schmunzelte, weil er auch im Angesicht eines angeschlagenen Dracos nicht ansatzweise an viel Unschuld unter Slytherin-Schalen glaubte.

„Dreh dich um.“ Sirius rollte Draco herum und half ihm auf die Knie. Er kam hinter ihn und schob die Hüften vor, langsam und vorsichtig diesmal. Draco klammerte sich an Sirius‘ Kopfkissen und verbarg das Gesicht darin. Es war schade um die Laute, die zwischen Stoff und Federn verloren gingen. Sirius hatte bald nicht mehr den Kopf, um auf sie zu achten. Seine Haut fühlte sich zu eng für ihn an und als würde sie in Flammen stehen. Er erhöhte sein Tempo.

Draco jaulte auf, ähnlich einer Banshee, aber nicht vor Schmerz. Es gefiel ihm ganz offensichtlich, versuchte er doch jede von Sirius‘ Bewegungen so gut es ging aufzufangen und zu erwidern. Selbst als Sirius hart, fast schon brutal vorstieß, schien Draco nicht genug bekommen zu können. Die Position machte es verdammt einfach genau den Punkt in ihm zu treffen, der ihn endgültig die Fassung verlieren ließ â€“ und vielleicht trug sein alkoholisierter, instabiler Zustand noch dazu bei.

Sirius‘ Hände wanderten ruhelos über den zitternden Körper, berührten einen Moment zu lange die falsche Stelle. Draco kam mit einem erstickten Aufschrei. Sirius biss in die blasse, zitternde Schulter als er folgte. Seine Zähne hinterließen einen rötlichen Abdruck, den er trotz der hereinbrechenden Dämmerung gut sehen konnte.

Sirius ließ sich zur Seite und neben Draco fallen. Draco blieb schwer atmend auf seinem Bauch liegen, brauchte einen langen Moment ehe er es wagte Sirius anzusehen.

„Ich bin so müde“, stellte Draco fest, klang darüber sogar überrascht.

Sirius strich über die rötlichen Bissspuren auf Dracos Schulter. Er spürte ein paar Knoten in den verspannten Muskeln. „Schlaf ruhig.“ Er legte die Decke um Dracos Schultern und schmiegte sich gegen ihn. Sirius bildete sich ein, dass es an seiner Umarmung lag, dass Draco sich schnell entspannte.

~*~

Draco konnte nicht glauben, dass er es schon wieder dazu hatte kommen lassen. Nach allem, was Black getan hatte, nach allem, was er selbst getan hatte, war es vollkommen absurd in diesem Bett zu liegen mit Black direkt über sich, Kleidung und Schuhe unordentlich verstreut auf dem Boden. Black küsste ihn, als würde das tote Mädchen keine Rolle für ihn spielen, und Draco klammerte sich an ihn in der Hoffnung, das würde auf ihn abfärben, kam jedem Stoßen der anderen Hüften entgegen und ließ sich auf warmen Wellen davon tragen.

Blacks Nähe fühlte sich richtig an, und gerade das machte sie so falsch. Er sollte nicht genießen, wie sich Blacks Lippen auf seinen anfühlten, wie das schwarze Haar seine Wangen kitzelte, wie seine starken Hände so selbstbewusst über jeden Zentimeter seines Körpers fuhren.

Es war dunkel geworden. Obwohl er sich sicher war, Blacks Gesicht, seinen Körper eben noch genau gesehen zu haben, konnte er jetzt nur noch vage Umrisse ausmachen.

Aus der Dunkelheit drang eine Stimme zu ihm, ein Flüstern: „Es ist schon ziemlich erbärmlich, dass du deine Ideale so einfach wegwirfst. Und dann auch noch wegen einem anderen Mann, beschämender hätte man es sich nicht ausmalen können.“

Draco sah über Blacks Schulter, versuchte die Quelle der Stimme ausfindig zu machen. Am Fenster saß jemand, aber die Gestalt war vollständig von der Dunkelheit verschluckt.

„Wieso stellt Black seine Ideale für dich nicht in Frage, hm? Immerhin liegt er falsch. Du solltest versuchen ihm das klarzumachen. Oder… du bringst einfach endlich deine Aufgabe zu Ende. Dann gewinnen wir, und Black hat gar keine Wahl, als sich uns anzuschließen. Wäre das nicht viel besser?“

Draco kam nicht umhin da zuzustimmen, aber kaum hatte dieser Gedanke ihn gestreift, war er plötzlich allein. Kein Black mehr, der ihn wie eine wärmende, schützende Decke unter sich begrub, nur noch der Schatten beim Fenster.

Draco setzte sich auf, wickelte sich die Decke um den Körper. Die Gestalt drehte sich zu ihm um, durchbohrte ihn mit blitzenden roten Augen. Der Rest war verschleiert von der Dunkelheit, und Draco wollte auch nicht mehr erkennen. Als die Gestalt aufstand und näherkam, drehte er sich ruckartig um. Er schüttelte heftig den Kopf und presste sich die Hände gegen die Ohren, versuchte das lauter werdende Flüstern verstummen zu lassen.

Als er aufschreckte, im selben Bett und mit derselben Dunkelheit um ihn herum, brauchte er ein paar Sekunden um zu realisieren, dass er nur geträumt hatte. Beim Fenster war niemand. Am Nachthimmel glitzerten Sterne. Ihr Licht wurde vom Schnee aufgefangen und bot eine passable Lichtquelle, um jeden Schatten in Blacks Schlafzimmer zu identifizieren.

Draco klammerte sich an die Decke, die sich wie die Schlange des Dunklen Lords persönlich um ihn gewickelt hatte. Neben ihm war das Bett verlassen. Kein Zeichen von Black.

Draco zischte auf, als ein plötzliches Brennen durch seinen linken Arm zuckte. Das Dunkle Mal pulsierte unter seinen Fingern. Es schmerzte heftiger als sonst, wenn der Dunkle Lord seine Untergebenen rief. Hier in Hogwarts konnte Draco den Ruf ignorieren. Er musste nicht kommen. Aber er musste den Schmerz doppelt aushalten.

„Draco?“ Von oben waren Schritte zu hören und kurz darauf erschien Black auf der Treppe. Das Licht an seinem Zauberstab flog durch den Raum in die Deckenlampe und die auf dem bescheidenen Nachttisch. In dem hellen Licht fühlte Draco sich sehr verletzlich, vor allem nur von einer Decke geschützt. Black dimmte das Licht etwas.

„Du bist wach, schön. Ich hab dir Abendessen mitgebracht“, sagte Black und ließ ein Tablett vor sich herschweben. Draco zog die Beine ein, damit Black es auf die Matratze stellen konnte. Ein Teller mit Roastbeef, Kartoffeln und gekochtem Gemüse. Es war noch warm. Draco griff sich das Glas Kürbissaft und trank es aus.

„Langsam.“ Aus unerfindlichen Gründen klang Black fröhlich und setzte sich grinsend zu Draco. Sein Gesicht wurde ernster, als er die tief schwarzen Ränder des Dunklen Mals bemerkte. Er griff Dracos Arm und strich über die Tätowierung, als würde er selbst das Brennen spüren. „Tut’s sehr weh?“

Draco nahm einen Bissen von dem Fleisch, damit er nicht antworten musste. Er war hungrig, aber erst jetzt fiel ihm auf, dass er essen wollte.

„Du musst nicht… los, oder?“, fragte Black und ließ Dracos Arm los.

Draco schüttelte den Kopf. Blacks Lächeln kehrte zurück.

„Wunderbar.“ Er legte sich hin und bettete den Kopf in Dracos Schoß. Draco stutzte, verschluckte sich fast an seinem Essen. Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Die paar Mal, die sein Kopf in Pansys Schoß gelegen hatte, waren nur eine Ausrede gewesen, um nicht mit ihr reden zu müssen. Sie war so beschäftigt gewesen sein Haar zu streicheln, dass sie zur Abwechslung einmal die Klappe gehalten hatte. Wollte Black gerade, dass er die Klappe hielt?

„Ich hab nachgedacht“, sagte Black und bedeutete Draco ruhig weiter zu essen. „Und ich finde, dass du dir Gedanken machen solltest, ob du Dumbledore um Hilfe bittest. Er wird dir helfen, das weiß ich. Und du musst zugeben, dass sich deine Situation geändert hat.“

Draco schob sich eine weitere Kartoffel in den Mund. Seine freie Hand zuckte in die Richtung von Blacks Haarschopf. Er konnte sie mit dem Messer ablenken und schnitt sich noch einen Bissen Fleisch ab.

„Du hast einen Teil von Voldemorts Seele auf dem Gewissen.“

Draco verschluckte sich diesmal wirklich. Er hustete und griff den Kürbissaft, trank den letzten Schluck. Black schien von dieser Reaktion eher amüsiert als besorgt zu sein.

„Es ist nur ein Name“, meinte er. „Und hey, wo du ihm so heftig geschadet hast, solltest du ihn ruhig aussprechen.“

Draco schoss einen finsteren Blick auf Black herunter, der entschuldigend die Hände hob.

„Ich weiß, dass du das nicht geplant hast, aber so oder so wird das Voldemort nicht interessieren. Was hat er mit deinem Vater gemacht, als er dieses Tagebuch verloren hat? Er lässt ihn in Askaban verrotten und bestraft seine Familie. Was wird er dann wohl mit dir machen?“

„Willst du mir Angst machen?“, fragte Draco heiser.

Black zuckte die Schultern. „Ich sage dir nur, wie es sein wird. Wahrscheinlich solltest du davor Angst haben.“

Draco legte das Messer weg und ließ seine Hand in Blacks Haaren verschwinden. Er streichelte sie, brachte sie durcheinander und dann wieder in Ordnung, und bekam das nicht einmal wirklich mit. Seine Gedanken waren hin- und hergerissen. Draco schaute auf Black herunter und entdeckte ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht. Als würde es ihm gefallen, dass Draco ihm die Haare ausriss – so hatte es sich für ihn jedenfalls immer angefühlt.

Schließlich hatte Black wohl doch genug davon und zog Dracos Hand aus seinen Haaren, hielt sie fest in seiner. „Überleg nicht so lange, Draco. Das letzte Mal, als ich dir Zeit lassen wollte, ist alles nur schlimmer geworden.“

Dracos Schuldgefühle kehrten auf einen Schlag zurück. „Aber meine Eltern…“

„Ich bin mir sicher, dass wir etwas finden, um sie in Sicherheit zu bringen.“

Draco schüttelte den Kopf. „Sie werden mich trotzdem hassen. Wer will schon einen Versager als Sohn?“

Black richtete sich auf und rutschte an Dracos Seite. Er fasste Dracos Kinn und zwang ihm diesen verwirrenden Augenkontakt auf. „Niemand will einen toten Sohn, so viel kann ich dir sagen.“

Draco wünschte, er könnte da zustimmen. Er blickte zurück zum Fenster. In seinem Kopf zischte das Echo des Flüsterns, dass alles gut werden würde, wenn er einfach endlich seine Aufgabe erledigte.

„Hey.“ Black drehte Dracos Gesicht wieder zu sich. „Muss ich dir erst wieder Alkohol geben, damit du mit mir redest?“

Dracos Mundwinkel zuckten. Er war erbärmlich, konnte nicht einmal eine typisch gehässige Antwort geben. Es war ihm ein Rätsel, wieso Black sich um diesen Haufen Elend scherte, der von ihm übriggeblieben war.

„Dann geh ich zu Dumbledore“, sagte Draco. Er wusste nicht, ob er es so meinte, aber Black küsste ihn dafür, und das fühlte sich richtig an.


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Dan ist wirklich gut. Mit ihm zu arbeiten war wunderbar. Armer Junge, er musste so geduldig sein. Ich musste schwafeln und darüber sprechen, dass ich der Meister des Universums bin, dass ich böse bin und dass ich ihn umbringen werde und er musste verschnürt dastehen, sich krümmen und vor Schmerzen stöhnen, während ich einen Monolog führte. Der Monolog des bösen Genies - kein Film ist komplett, wenn er fehlt. Ich liebe es, böse Figuren zu spielen!
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