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Fanfiction

Pureblood Pride - Der schlimmste Tag

von Dr. S

Es war ein Fehler gewesen, Draco nicht gleich mit in sein Büro zu zerren. Sirius wartete seit Stunden. Er hatte einen ganzen Stapel Essays über Irrwichte gelesen und benotet, aber von Draco immer noch kein Zeichen. Wenigstens konnte er Draco über die Karte des Rumtreibers im Auge behalten. Dort fand er den kleinen Punkt mit Dracos Namen im Schlafsaal der Slytherins. Er ging auf und ab, und das schon die ganze Zeit, die Sirius Aufsätze korrigiert hatte.

Wenn er Zeit zum Nachdenken brauchte, würde Sirius sie ihm geben. Er konnte sich den Konflikt vorstellen, in dem Draco gerade steckte. Seine Familie und Werte gegen sein Gewissen – Sirius hatte da selbst drin gesteckt, nur nicht sehr tief, sein Bruder hatte da so tief drin gesteckt, dass er nicht mehr lebend herausgekommen war, und Draco musste nicht alleine versuchen da raus zu kommen. Aber es wäre nicht unwahrscheinlich, wenn sein Stolz ihn daran hinderte, Hilfe anzunehmen.

Sirius zwang sich den Blick von der Karte zu nehmen und sich den Aufsätzen über Dementoren zu widmen – eins der Themen, die er am liebsten überspringen würde. Es klopfte an der Tür, bevor er den Namen lesen konnte.

„Herein.“ Sirius stand auf, bis in die letzte Faser angespannt. Die Tür öffnete sich wie in Zeitlupe, nur damit ein rabenschwarzer Haarschopf durch die Öffnung gesteckt wurde.

„Hi.“ Harry grinste ihn an. Sirius winkte ihn herein, irgendwie enttäuscht, vor allem über seine eigene Dummheit. Draco war noch in seinem Schlafsaal. Innerhalb eines Zwinkerns kam er nicht in den dritten Stock.

„Herzlichen Glückwunsch“, sagte Sirius, als Harry sich ihm gegenüber hinsetzte. Er trug nicht mehr seine Quidditch-Roben und sah frisch geduscht aus. An seinem Pullover hing noch etwas Konfetti. „Das Spiel muss –“

„Ja, ja.“ Harry scherte sich wenig darum, dass Sirius auf dem Weg in sein Büro McGonagall getroffen und sie gezwungen hatte, ihm jedes Manöver haarklein zu erläutern. Quidditch war sonst eines von Harrys Lieblingsthemen gewesen, aber im Moment stand Draco Malfoy ganz oben. „Erzähl mir, was Malfoy angestellt hat.“

Sirius nahm seine Feder aus dem Glas roter Tinte und strich durch, dass der Dementor seinen Opfern das Blut aussaugen würde. „Viertklässler, die den Unterschied zwischen Vampiren und Dementoren nicht kennen… Kein Wunder, dass unsere Gesellschaft vor die Hunde geht.“

„Sirius, hey, falsches Thema.“ Harry rutschte mitsamt Stuhl an den Schreibtisch heran. Er schaute Sirius erwartungsvoll an. Sirius sah sich in seinem Büro um. Er hatte ein paar Bücherregale an den Wänden, eine Vitrine mit Unterrichtsutensilien; Spickoskope, Feindgläser und ein paar Seriositätssonden, falls die Schüler ihm zu sehr auf die Nerven gingen und er sie ruhigstellen wollte. In der Ecke neben seinem Schreibtisch beim Fenster standen zwei gemütliche Sessel und ein kleiner Tisch, falls er Tee servieren musste. Neben dem alten Teeservice stand seit ein paar Wochen Sirius‘ Lieblingswhiskey. Er war erwachsen und musste nicht auf Alkohol verzichten.

„Willst du einen Tee?“, fragte Sirius, als Harry sich umdrehte und nach etwas Ausschau hielt, das Sirius ablenken konnte.

„Nein, danke. Ich musste mir vier Butterbier ausgeben lassen“, sagte Harry und hielt sich den Magen. „Verrätst du mir jetzt endlich, was Malfoy lieber macht, als Quidditch zu spielen?“

Katzen umbringen oder Gift brauen erschien Sirius keine gute Antwort zu sein. Er wollte Harry nicht anlügen, aber die Wahrheit würde seinen Patensohn definitiv etwas Dummes machen lassen, und am Ende würde er damit riskieren, dass Draco einen Schubs in die falsche Richtung bekam, gerade wo er etwas zu schwanken schien.

„Ich kann dir das noch nicht sagen, Harry“, blieb Sirius zwar bei der Wahrheit, aber das schien Harry gar nicht zu gefallen.

„Was? Du… Du warst bei ihm und er hat irgendetwas Merkwürdiges gemacht –“

„Ich werd’s dir nicht verraten.“

„Wieso nicht?“, fragte Harry ärgerlich. „Ich dachte, du und ich würden das zusammen machen. Ohne mich wärst du gar nicht in die Kerker gegangen. Du hast kein Recht mich auszuschließen.“

Sirius fand es gar nicht in Ordnung, dass Harry ihn so anfuhr. „Ich schließe dich nicht aus“, sagte er scharf. „Es dauert nur noch ein bisschen, bis ich mir die… Umstände genauer angesehen habe.“

Harry schüttelte verwirrt den Kopf.

„Ich erklär es dir später“, beteuerte Sirius. „Du hast keinen Grund mir nicht zu vertrauen. Ich hab dir immer alles gesagt, was du wissen wolltest.“

„Ja, und in letzter Zeit sagst du mir gar nichts mehr. Ich frage nach und du weichst mir aus. Seit du frei bist und nicht mehr durch mich leben musst, bin ich doch auch nicht mehr als ein Kind für dich.“

Sirius ließ achtlos Tinte auf die Arbeit eines Schülers tropfen. „Was hast du gesagt?“

Abwinkend stand Harry auf. „Ich gehe lieber. Das Spiel, diese Party, Ron und Hermines ewige Streiterei; das hat mich ganz schön geschafft.“

„Warte mal.“ Sirius knallte die Feder auf den Tisch und brachte sein Tintenfass zum Schwanken. Als er ruckartig aufsprang, kippte das Fass um und verteilte rote Tinte auf Sirius‘ Pullover, nicht dass ihn das gerade interessieren würde. „Was meinst du damit? Durch dich leben?“

Harry zögerte. „Hermine hat gesagt… Ach, das war wirklich nur… nicht wichtig…“ Harrys Verlegenheit, die sein Gesicht in Windeseile erröten ließ, machte sein Stottern nicht besser.

Sirius zwang sich zu lächeln. „Nein, nein, ich versteh schon. Mein Leben ist erbärmlich, ich bin erbärmlich. Diskutier das ruhig weiter mit deinen kleinen Freunden, sobald sie ihr Teenager-Drama in den Griff gekriegt haben.“

„Sirius, ich wollte nicht –“

„Du gehst wirklich besser.“ Sirius deutete auf die Tür. Als Harry sich nicht rührte, ging er um seinen Schreibtisch herum und riss die Tür selbst auf. „Verschwinde, und glaub ja nicht, dass du mir noch irgendwelche Mitleidsaufgaben aufhalsen musst, um mein Leben interessant zu machen.“

Harry schwankte zwischen Verlegenheit und Ärger, beides färbte sein Gesicht tiefrot. Er öffnete den Mund und entschied sich dafür lieber nichts mehr zu sagen. Schweigend trottete er aus dem Büro. Sirius knallte die Tür hinter ihm zu.

Seine Lungen fühlten sich eingeschnürt an und tief durchzuatmen löste den festen Knoten nicht. Sirius ließ sich in den Sessel beim Fenster fallen und füllte ein Glas mit Feuerwhiskey. Er leerte es in einem Zug. Das scharfe Brennen befreite seine Lungen leider nicht. Sirius füllte nach.

Die roten Flecken auf seinem Pullover fielen ihm auf. Er sah aus, als hätte er jemanden mit einer Axt zerstückelt. Sirius stellte das Glas weg und zog seinen Pullover über den Kopf, warf ihn frustriert in den gegenüberstehenden Sessel. Schnaubend lehnte er sich in seinem Sessel zurück.

Dieser Tag kämpfte erbittert um einen Platz in der Top Ten von Sirius‘ schlimmsten Tagen aller Zeiten. Eine tote Katze, ein vielleicht-oder-vielleicht-nicht Todesser, der ihn versetzte, kein Respekt von seinem Patensohn, und er hatte gerade einen fünfundsechzig Galleonen teuren Pullover ruiniert. Da half ihm der fünfzig Galleonen teure Whiskey auch nicht drüber hinweg.

Sirius schaute aus dem Fenster. Er hatte keine Vorhänge, die im richtigen Moment im Wind wehen und ihn zu Dummheiten verlocken konnten. Dadurch hatte er uneingeschränkte Sicht auf den Sonnenuntergang. Es wurde früh dunkel und täglich kälter. Die bunte Farbenpracht der Baumkronen des Verbotenen Waldes fand sich mittlerweile vollständig auf dem Boden wieder. Kahle Äste verknoteten sich zu dunklen Schatten, die sich von dem orangeroten Himmel abhoben. Am Horizont zogen sich dunkle Wolken zusammen.

Vielleicht sollte er einen Spaziergang wagen um sich abzukühlen…

Sirius spielte noch mit diesem Gedanken, als es wieder an seiner Tür klopfte. Er hoffte sehr, dass es Draco war, aber wahrscheinlicher war, dass Harry sich noch ein wenig über seinen erbärmlichen Patenonkel auslassen wollte.

„Ja?“, rief Sirius. Er klang genauso, wie er sich fühlte, und ließ seinen Besucher einen Moment zögern, bevor er die Tür öffnete. Umso positiver war die Überraschung, als Draco in der Tür erschien. Sirius‘ eingeschnürte Lunge befreite sich mit einem einzigen Atemzug.

„Draco, hey. Ich hab auf dich gewartet“, sagte Sirius und stand auf. Als er sich Draco näherte, wich der zurück. Seine leicht geröteten Augen fixierten Sirius‘ Oberkörper.

„So?“

Sirius bemerkte jetzt auch den kühlen Luftzug auf seiner nackten Haut. Dieser Tag wollte wirklich dringend in die Top Ten der Schlimmsten. „Sorry, ich hatte einen kleinen Tintenunfall“, sagte Sirius und schloss die Tür hinter Draco. „Willst du dich nicht setzen?“ Er deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, aber Draco rührte sich nicht. Sirius gab ihm einen ermutigenden Schubs vorwärts und ging selbst zu dem Sessel, auf den er seinen Pullover geworfen hatte. Er besah sich noch einmal die roten Flecken.

„Sieht aus, als hättest du jemanden umgebracht“, sagte Draco, der sich an Sirius herangeschlichen hatte und über seine Schulter lugte.

Sirius seufzte. „Ich war kurz davor. Aber das soll dich nicht…“ Eine eiskalte Hand auf seiner Schulter ließ ihn verstummen und erschaudern. Sirius fuhr herum und Draco zuckte gleichzeitig zurück. „Äh, ich zieh mich nur kurz an, dann reden wir.“

Draco legte seine immer noch sehr kalte Hand auf Sirius‘ Arm. Bevor Sirius ihm sagen konnte, dass er sich so schlecht anziehen konnte, hatte Draco sich vorgebeugt und ihn geküsst. Ein so kurzer Kuss, dass Sirius sich fragte, ob er sich das nicht nur eingebildet hatte.

Draco sah ohnehin schon verloren aus, aber sein Blick jetzt gab Sirius den Rest. Der Tag war sowieso schon nicht mehr zu retten, also musste er sich nicht mehr um irgendwelche moralischen Fauxpas kümmern. Sirius packte Dracos Robe und zog ihn vorwärts in einen weiteren Kuss.

Damit hatte Draco wohl nicht gerechnet. Einige Schocksekunden lang tat er gar nichts, dann schlang er die Arme um Sirius‘ Nacken und küsste ihn, als hätte er genauso sehnsüchtig darauf gewartet. Seine Lippen waren wunderbar weich und seine Zunge wärmte besser, als eine ganze Flasche Feuerwhiskey.

Dracos Hände fuhren durch Sirius‘ Haare und über seinen Rücken. Seine Finger wärmten sich an Sirius‘ Haut, und trotzdem schreckte Sirius zurück, als sie zu tief wanderten. Allein in der Nähe seines Hosenbundes spürte er sie viel zu gerne. Er hatte längst eine Gänsehaut.

Draco atmete schwer. Rote Flecken hatten sich auf seinen Wangen gebildet. Sie waren glühendheiß, als Sirius sie berührte. Er umfasste Dracos Gesicht und küsste ihn noch einmal, heftiger diesmal. Es war so schwer sich zurückzuhalten, und Draco schien das auch gar nicht zu wollen. Er stöhnte leise auf, als Sirius ihn in seinem Übermut gegen die Wand rammte.

Ihre Körper waren so dicht aneinander gepresst, dass nicht einmal mehr ein Blatt Pergament zwischen sie gepasst hätte, geschweige denn Dracos Hände. Statt nach Sirius‘ Hose griff Draco nach seinem eigenen Umhang, öffnete den Verschluss und schüttelte ihn ab. Sirius war zu abgelenkt von Dracos Lippen um dem wirklich Beachtung zu schenken. Dass er nach hinten gestoßen wurde, konnte er aber schlecht ignorieren.

Draco ließ ihn nicht los, drückte ihm einen hungrigen Kuss nach dem anderen auf, schob Sirius dabei aber stetig weiter nach hinten. Er trat ins Leere, als sie die Treppe nach unten erreichten. Sirius stolperte und Draco fiel ihm in die Arme. Gerade so eben konnte Sirius sie auf den Beinen halten und irgendwie schafften sie es nach unten.

Sirius ließ sich auf sein Bett fallen und zog Draco auf seinen Schoß. Während Sirius sich voll und ganz darauf konzentrierte Draco zu küssen, knöpfte der lieber sein Hemd auf. Sirius ließ von Dracos Lippen ab. Er riss die noch geschlossenen Knöpfe auf und zerrte das weiße Hemd von Dracos Schultern. Einen guten Blick auf Dracos Körper konnte er nicht werfen, sah nur blasse, fast weiße Haut, bevor er auf die Matratze gestoßen und verlangend geküsst wurde. Dracos Zunge raubte ihm kurzzeitig den Atem, bis er sie zurückdrängen konnte. Er biss sanft in Dracos Unterlippe und entlockte ihm so ein Seufzen, das durch seinen ganzen Körper vibrierte.

Sirius ließ von Dracos Lippen ab, küsste sich über seinen Hals zu seiner Schulter. Er schlang einen Arm um die schmalen Hüften um Draco herumzurollen. Draco griff in Sirius‘ Nacken, zerrte an den mittlerweile fast schulterlangen Strähnen dort. Es war sein linker Arm, der in Sirius‘ Blickfeld kam. Ein dunkler Schatten auf Dracos Unterarm ließ Sirius innehalten.

Er schob Draco weg. Das fiel ihm fast so schwer, wie vernünftig zu Atem zu kommen. Dracos Gesicht war weich und offen, seine Augen strahlten ohne ein Anzeichen von Müdigkeit, und seine Lippen waren ungewöhnlich rot und etwas geschwollen. Sirius sah ihn nur kurz an, fixierte dann Dracos Arm, griff nach seinem Handgelenk.

Es war dunkler geworden, vorwiegend wegen der grauen Regenwolken, die den Sonnenuntergang verschluckten. Eine Mischung aus Regen und Schnee prasselte gegen die Fensterscheiben. Das Licht reichte trotzdem, damit Sirius die Tätowierung auf Dracos Arm erkennen konnte.

„Das ist –“

„Nicht.“ Draco zog seinen Arm weg, vergrub stattdessen die rechte Hand in Sirius‘ Haaren. „Nicht jetzt.“ Er verschloss Sirius‘ Mund, ehe ihm widersprochen werden konnte. Und Sirius konnte Dracos Lippen nicht widerstehen.

Mit einem Ruck warf er Draco auf den Rücken und stieß mit den Hüften vor. Er bereute es, Draco nicht vorhin an seine Hose gelassen zu haben, dann gäbe es jetzt nicht so viel störende Kleidungsschichten zwischen ihnen. Sirius griff nach Dracos Hose, ließ ihm noch einen Moment um vielleicht „Stopp“ zu sagen, dann zog er sie in einer einzigen Bewegung herunter. Seine Hose folgte, flog irgendwo in die hereinbrechende Dunkelheit.

Draco klammerte sich an Sirius. Jeder Zentimeter seiner Haut war inzwischen glühendheiß, als würden Sirius‘ Berührungen sein sonst so kaltes Blut brodeln lassen. Der Gedanke ließ Sirius grinsen und vergessen, was für ein hässliches Mal er eben entdeckt hatte. Er schob sich wieder gegen Draco, suchte den Kontakt der anderen Hüfte und steigerte die Hitze zwischen ihnen so sehr, dass er zu schwitzen begann.

Draco keuchte und bäumte sich auf, als Sirius‘ Hand sich den Weg unter seine Rückseite suchte. Es war kein Ausweichmanöver. Sobald wie möglich kam Draco den Fingern entgegen, auch wenn ihm ein leiser Schmerzenslaut entfuhr. Sirius wurde leicht unsicher und hätte in seinem vernebelten Kopf fast ein paar klare Gedanken gefasst, wenn der schmerzverzerrte Gesichtsausdruck nicht von purem Verlangen verschlungen worden wäre.

Sirius zog seine Hand zurück und umfasste mit ihr Dracos Bein, winkelte es an. Mit der anderen Hand drückte er Dracos linken Arm auf die Matratze. Er strich über die spürbaren Erhebungen der Tätowierung, ertastete die Form des Totenschädels, bis Draco seine Hand zu fassen bekam. Draco zerquetschte fast seine Finger, als Sirius‘ vorsichtiges Vorstoßen schon zu viel war. Durch seine aufeinandergepressten Lippen entwich Draco ein gequältes Geräusch.

Sirius küsste ihn, einerseits um Draco abzulenken, andererseits nur um diese Laute zu stoppen. Er wartete einen Moment, bevor er sich weiter vorarbeitete und einen langsamen Rhythmus aufbaute. Ein viel schöneres, überraschtes Aufstöhnen prallte auf Sirius‘ Lippen, als Draco noch einmal den Wechsel von Schmerz zu etwas tausendmal Schönerem durchmachte.

Es fiel Sirius schwer sich unter Kontrolle zu behalten. Er hatte viel zu lange auf solche Nähe verzichten müssen, und Draco war ein gutaussehender Junge, der ihm das Gefühl gab, als hätte er nie zuvor etwas Besseres erlebt. Sirius konnte nichts gegen seinen Körper tun. Er stieß schneller vor, härter, tiefer. Draco kam mit einem überraschend lauten Aufschrei.

Unter ihm entspannte Dracos Körper sich, erschlaffte vor Erschöpfung. Sirius behielt das schnelle Tempo bei, bis er seinen Höhepunkt erreichte, dann ließ er sich nach Atem ringend auf Draco sinken.

Dass er seit Tagen nicht vernünftig geschlafen hatte, machte sich gerade mehr denn je bemerkbar. Er hatte die Augen geschlossen und öffnete sie erst, als Draco seine Wange berührte. Hauchzart streichelte Draco mit den Fingerspitzen über den Schatten von Bartstoppeln in Sirius‘ Gesicht.

Sirius lächelte, was Draco nicht erwiderte. Stattdessen zog er seine Hand zurück und schloss die Augen. Sirius starrte schamlos auf ihn herunter. Dracos Haar war aus seinem peniblen Scheitel gefallen, seine Wangen waren immer noch gerötet und auf seiner Stirn glänzte ein leichter Film Schweiß. Auch mit den tiefen Ringen unter den Augen war er einfach hübsch, und Sirius ließ sich davon ein bisschen zu lange ablenken.

Er rutschte auf Dracos linke Seite und griff seinen Arm, ganz vorsichtig um das Handgelenk. „Reden wir da jetzt drüber?“

Von Draco kam ein Seufzen, das nur entfernt Ähnlichkeit mit einem „Mhm“ hatte. Es reichte Sirius trotzdem.

„Ich will dir helfen, das mein ich ernst. Du musst mir einfach ein bisschen vertrauen. Ich weiß, dass das mit Voldemort im Hinterkopf schwer vorzustellen ist, aber du kannst da rauskommen. Verrätst du mir, was er von dir will?“ Sirius nahm den Blick von Dracos Arm, als er keine Antwort bekam. Überrascht stellte er fest, dass Draco wohl eingeschlafen war, und wenn nicht, dann lieferte er eine überzeugende Vorstellung.

Sirius schmunzelte. Er deckte Draco behutsam zu und legte sich neben ihn. Sie konnten das auch morgen besprechen. Dieser Tag war weit davon entfernt jemals in die Top Ten der schlimmsten Tage zu kommen, und Sirius wollte das nicht kaputt machen.

~*~

Seit Monaten hatte Draco nicht mehr gut geschlafen, und in den letzten Tagen hatte er überhaupt nicht geschlafen. In der letzten Nacht hatte er durchgeschlafen und keine Alpträume von schwarz vermummten Gestalten ohne Nasen gehabt. Als er die Augen aufschlug, ging es ihm immer noch gut. Es war warm, gemütlich und irgendetwas hielt ihn fest im Arm.

Draco hatte bis eben gelächelt, aber das verging ihm binnen eines Wimpernschlages. Ganz langsam drehte er den Kopf. Hinter ihm lag wirklich Sirius Black. Das war also kein schrecklicher Alptraum gewesen. Draco musste einen Anflug von Panik herunterschlucken.

Es war ein schlimmer Tag gewesen, einer der schlimmsten in seinem Leben. Draco war am Ende gewesen, aber das war keine Entschuldigung so etwas passieren zu lassen. Das neuerliche Aufsprudeln von Panik konnte er nicht mehr herunterschlucken.

Draco befreite sich von Blacks Arm und rutschte von dem warmen Körper weg. Es wurde schrecklich kalt. Er setzte sich auf und suchte in der Morgendämmerung nach seiner Kleidung. Seine Hose lag direkt vor ihm auf dem Boden. Er schlüpfte hastig hinein und schlich sich auf der Suche nach seinem Hemd durch den Raum.

Wirklich behaglich hatte Black es hier nicht. Sein Zimmer war genauso groß wie der Schlafsaal, den Draco sich mit vier anderen Jungen teilte, aber mehr als ein Bett und ein Kleiderschrank stand hier nicht. Black hatte nicht einmal Vorhänge. Mit seinem Büro ein Stockwerk höher hatte er sich definitiv mehr Mühe gegeben.

„Suchst du das hier?“

Draco erstarrte. Er drehte sich nicht zu Black um.

„Hier.“ Black warf Draco sein Hemd an den Kopf und erreichte damit, dass Draco ihn doch kurz ansah. Sein zerwühltes Haar und nackter Oberkörper reichten aus, um Draco knallrot werden zu lassen. Er war nie in seinem Leben verlegener gewesen.

Es wurde nur noch schlimmer, als er sich sein Hemd falsch herum anzog. Blacks amüsierter Blick machte nichts davon besser.

Draco wäre aus dem Zimmer gerannt, wenn er vernünftig hätte laufen können. So tapste er erhobenen Hauptes die Treppe nach oben.

Das war definitiv der schlimmste Tag in seinem Leben gewesen. Er hatte Black an sich rangelassen, hatte es genossen und hatte sein vielleicht-oder-vielleicht-auch-nicht Geheimnis preisgegeben.

In Blacks Büro sammelte Draco seinen Umhang auf. Glücklicherweise schien Black der Meinung zu sein, dass Draco immer nur etwas Zeit für sich brauchte, bevor er angekrochen kam. Aber den Fehler hatte er einmal und einmal zu oft gemacht.

Draco straffte die Schultern und ging auf die Tür zu, als ihm ein altes, sehr großes Pergament auf Blacks Schreibtisch auffiel. Er vergewisserte sich, dass Black ihm nicht doch noch nachgelaufen kam, und wagte einen Blick auf das Pergament. Es war eine Karte. Von Hogwarts. Kleine Punkte mit Namenszügen bewegten sich auf ihr.

Draco konnte den Funken Bewunderung schnell auslöschen, musste aber zugeben, dass so etwas seine Vorteile hatte – und vor allem erklärte es, warum Black immer in den unpassendsten Momenten auftauchte.

Draco nahm die Karte hoch und ließ den Blick über die Korridore schweifen. Sein Blick blieb an Albus Dumbledore in seinem Büro hängen.

Ein Lächeln zupfte an Dracos Mundwinkel. Er faltete die Karte und steckte sie ein. Irgendwie schuldete Black ihm auch etwas für das Zerstören seiner Würde.

Wenn das der schlimmste Tag in seinem Leben gewesen war, dann konnte es ja nur noch besser werden.


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