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Fanfiction

Pureblood Pride - Zurück in Askaban

von Dr. S

Der Schleier war lange nicht mehr in der Nähe und trotzdem glaubte Sirius, er könne noch immer die Stimmen dahinter flüstern hören. Zu leise, zu undeutlich damit er verstehen könnte was sie sagten, aber es ließ ihn trotzdem nicht los. Jetzt, wo er hier ganz alleine in einer Zelle in Askaban saß, hatte er ohnehin nichts anderes zu tun, als sich die geflüsterten Wortfetzen wieder ins Gedächtnis rufen zu wollen.

Manchmal, wenn er alleine in eine alte Decke gekuschelt auf der kalten Steinbank in seiner Zelle lag und den dunklen Nachthimmel betrachtete, dem Wellenrauschen lauschte, dann wünschte er sich, dass er einen Schritt hinter den Schleier gemacht hätte. Dieses unheimliche Stück Stoff ließ ihn nicht mehr los, füllte ihn mit einer merkwürdigen Sehnsucht und vernebelte seine Gedanken.

Der Kampf im Ministerium hatte ihn nahezu euphorisch werden lassen. Nach der langen Zeit, die er im Grimmauld Place eingesperrt gewesen war, durchaus verständlich. Vielleicht hatte er es deswegen auch ein bisschen übertrieben, war ein bisschen zu risikofreudig gewesen… Jedenfalls hielt Remus ihm das immer wieder und wieder vor, wenn er zu Besuch kam.

Etwas Gutes war am Ende aber doch dabei herausgekommen; Sirius würde bald frei sein. Vorübergehend hatte man ihn wieder nach Askaban geschickt. Das Ministerium hielt es für nötig, da anscheinend Fluchtgefahr bestand, und Dumbledore hatte ihm geraten einfach mitzuspielen. Die herumschwirrenden Dementoren schlugen ihm glücklicherweise nicht sehr auf sein Gemüt. Dumbledore hatte dafür gesorgt, dass sein Patronus um Sirius‘ Zelle herumflattern durfte, und der hielt auch auf die große Distanz hin die Dementoren von ihm fern.

Die Aussicht hier bald rauszukommen ließ ihn durchhalten. Sobald Dumbledore allen möglichen Menschen im Ministerium wieder und wieder dieselbe Geschichte erzählt hatte, würde Sirius Black endlich frei sein. Und das rieb er dem blonden Mann in der Zelle gegenüber schon eine ganze Weile unter die Nase.

Lucius Malfoy hatte sich aufgespielt, als wäre er die Coolness in Person, nur um sich dann von Auroren schnappen zu lassen, wie der größte Teil seiner Todesser-Freunde. Es war der typische Fehler des Bösewichts gewesen, der ihn in den Knast gebracht hatte. Hätte er die Klappe gehalten und nicht immer lang und breit erklärt, was Voldemorts Leute vorgehabt hätten, dann wäre er in der Lage gewesen zu fliehen. Sirius konnte ihm ansatzweise zu Gute halten, dass er dafür gesorgt hatte, dass Harry nicht schwer verletzt worden war, auch wenn es ihm nur um die Prophezeiung gegangen war.

Trotz Dementoren amüsierte Sirius sich prächtig über den mit jedem Tag an Glanz verlierenden Snob. Strohige Haare, schmutzige Fingernägel und ein Dreitagebart, der nicht nur Sirius in den Augen wehtat, sondern auch Lucius zu kratzen schien. Vielleicht hatte er auch eine Zelle mit Läusen erwischt, Sirius würde es ihm wünschen. Leider vermieste es seine Laune zunehmend, dass Lucius Malfoy mehr Besuch bekam, als er.

Tagtäglich kam seine Frau ihn besuchen, hatte wahrscheinlich schon das halbe Vermögen für Bestechungen der menschlichen Wachen verschleudert, und jetzt, wo die Sommerferien frisch begonnen hatten, kam sogar sein Klon.

Draco Malfoy war in Harrys Jahrgang und gab ein wunderbares Albino-Frettchen ab, soviel wusste Sirius beim ersten Besuch von Lucius Malfoys Sohn. Heute, als Draco das zweite Mal an seiner Zelle vorbeilief, begleitet von verstörend menschlichen Wachen und einem Patronusschild, fielen ihm kleine, aber distinktive Unterschiede zwischen Vater und Sohn auf. Vor allem der herablassende Blick, den Draco ihm in Vorbeigehen zuwarf, erinnerte ihn stark an seine Cousine Narcissa.

Sirius begegnete den kalten grauen Augen stets mit einem Grinsen.

Draco verschwand in der gegenüberliegenden Zelle und wurde dort für fünfzehn Minuten zu seinem Vater gesperrt. Es war ihm sichtlich unwohl, dass die Wache einfach weiter ihre Runde drehten und ihn vielleicht nie wieder herausholen würden. Zwei Malfoys zum Schikanieren wären allerdings ein wunderbares Geschenk für Sirius.

So blieb ihm bislang nur das Belauschen der Vater-Sohn-Gespräche. Sirius zog sich in die Ecke seiner Zelle zurück, die vor neugierigen Blicken geschützt war, und verwandelte sich in den schwarzen Hund mit dem phantastischen Gehör.

„Bist du sicher, dass er uns nicht hören kann?“, fragte Dracos Stimme, und Sirius hätte gelacht, wenn er ein Mensch gewesen wäre, so klopfte er nur vergnügt mit dem Schwanz auf den Boden.

„Ich kann auch nicht hören, was er im Schlaf murmelt, also mach dir keine Sorgen, Draco“, sagte Lucius. Sirius wusste nicht, was er mit „im Schlaf murmeln“ meinte. In letzter Zeit schlief er schnell ein und wachte in der ganzen Nacht nicht auf – fast so, als würde er sich in dieser Zelle wohlfühlen. Er hoffte sehr, dass es daran lag, dass er bald ein freier Mann sein würde, und nicht, weil Askaban nach zwölf Jahren sein Zuhause geworden war.

Sirius spitzte die Ohren. Er hörte das Rascheln von Dracos Reiseumhang, als der Saum über den Boden geschleift wurde. Der Junge sah wohl rüber zu Sirius‘ Zelle, um sich selbst davon zu überzeugen, dass er nicht belauscht wurde. Sirius versuchte keine Pfote oder seinen Schwanz hinter der Ecke hervorblitzen zu lassen.

„Hast du es dir überlegt?“ Lucius‘ Stimme klang ungeduldig. Sie war heiser und rau, aber der hörbare Kloß, den er Narcissa gegenüber nicht herunterschlucken konnte, machte sich gerade nicht bemerkbar. „Wirst du es tun, Draco?“

„Ich hab ja keine Wahl, oder?“

Lucius lachte auf. In den letzten Tagen war sein Lachen oftmals nah am Rand des Manischen entlangbalanciert. Gerade stolperte es darüber und rutschte in eine hohe Tonlage, die Dracos nervöse Schritte unterband.

„Geht’s dir nicht gut, Vater?“

Sirius hätte schneidenden Sarkasmus auf diese Frage erwartet. Lucius ging gar nicht weiter darauf ein.

„Gestern klang das noch anders“, sagte Lucius stattdessen. Tatsächlich hatte Malfoy Junior gestern noch ganz aufgeregt einen kryptischen Satz nach dem anderen herausgeschleudert. Sirius konnte sich vage denken, worum es gegangen war, aber nur um sicherzugehen, hoffte er auf ein paar weitere Informationen.

„Gestern hat er auch nicht… Er hat gesagt… Vater, was ist, wenn ich es nicht schaffe?“

„Gibt es dazu irgendeinen Grund?“ Lucius ließ seinem Sohn einen Moment Zeit, um ihm zu antworten, aber Draco fing bloß wieder an hin- und herzugehen. „Denk daran, um was es geht. Der Name unserer Familie, unsere Ehre steht auf dem Spiel. Solange ich nicht da bin, musst du alles versuchen, um sie zu retten.“

Draco stoppte wieder. Sirius hörte ihn seufzen. „Kannst du nicht einfach wiederkommen, damit alles wieder so wird wie früher.“

Sirius tat der Junge fast leid, besonders als Lucius schnaubte. Abfällig.

„Benimm dich nicht so kindisch, Junge. Du trägst jetzt Verantwortung. Davor kannst du dich nicht drücken, wie vor den Auswahlspielen.“

Draco erwiderte etwas, aber Sirius hörte die Schritte der Wache und wollte sich nicht als Hund ertappen lassen, verwandelte sich schnell zurück. Er hörte nur noch ein dumpfes Murmeln von gegenüber, trat an die Gitterstäbe und stützte die Arme an ihnen ab, als er nachsah, wie weit die Wache entfernt war. Das Ministerium setzte im Moment mehr denn je auf menschliche Wachen. Sirius vermutete, dass Dumbledore dahinter steckte.

Die Wache nickte ihm zu – hoffentlich ein gutes Zeichen, was seinen Freispruch anging – und öffnete dann Lucius‘ Zelle. Draco stand schon hinter den Gittern bereit, aber die Wache winkte Lucius zu sich.

„Der Minister will Sie sprechen, Malfoy. Junior, du musst hier warten.“

„Was?“ Draco blieb perplex zurück, als man Lucius aus der Zelle zog und abführte. „Aber ich –“

„Wenn du unbedingt in die Dementoren laufen willst, dann geh selbst zum Ausgang“, rief die Wache vom anderen Ende des Zellentraktes. Draco erstarrte darauf. Er war ohnehin blass, jetzt aber machte er einer Leiche Konkurrenz. Seine Augen huschten von Angst getrieben hin und her, landeten schließlich auf Sirius, der mit dem silbernen Phönix an seiner Seite ein ehrliches Grinsen präsentierte.

„Möchtest du näherkommen?“, schlug er Draco vor.

Draco hob stur das Kinn und blickte an die Wand, die nicht Lucius‘ Gekritzel, sondern das seines Vorgängers zeigte – so oder so verstörte es ihn. Sirius musste nur eine geschlagene Minute warten, bis Draco aus der Zelle trat, dann noch eine halbe Minute, bis er sich an Sirius‘ Gitter traute. Dumbledores Patronus flog wie Fawkes persönlich durch die Gitterstäbe und zog einen wärmenden Kreis um Draco, bevor er sich wieder auf das Ende von Sirius‘ Bett setzte. Draco bekam etwas Farbe ins Gesicht. Er sah Sirius aber immer noch nicht an, geschweige denn hatte er ein Wort des Dankes übrig.

Sirius schob die Arme durch das Gitter und verknotete die Hände ineinander. Er lehnte sich etwas nach vorne, stand so ungefähr auf einer Höhe mit Draco. Irgendwann linste Draco zu ihm. Sirius grinste.

„Hat wohl niemand geglaubt, dass du unschuldig bist, Black“, murmelte Draco und schaute wieder an Sirius vorbei in die Zelle hinein. „Oder lebst du gerne in diesem Loch?“

„Nach drei Jahren fehlt einem die super Stimmung hier schon“, sagte Sirius mit einem leichten Schulterzucken. In Dracos Gesicht zuckte erst nur eine Augenbraue, schaffte es im Gegensatz zu seinem Mundwinkel aber nicht nach oben. Er presste das halbe Lächeln schnell zu einer schmalen Linie zusammen.

„Im Gegensatz zu deinem Daddy komm ich hier bald raus“, erklärte Sirius und nahm Draco damit die Bürde ab, sein Lächeln unterdrücken zu müssen.

„Besucht dich deswegen niemand?“, stichelte er und kehrte Sirius mit einer schwungvollen Drehung den Rücken zu. Er verschränkte die Arme vor der Brust und tippte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. „Weil mein Vater hier auch bald rauskommt und trotzdem jeden Tag Besuch bekommt.“

„Ich würde ja gerne mit dir wetten, wann er wirklich hier rauskommt, aber es ist nicht meine Art kleine Kinder brutal auszunehmen.“ Sirius provozierte sie nur gerne, besonders, wenn sie ihre Nase so hoch trugen, wie der junge Malfoy. Er bereute es gerade, dass er nicht mehr als die Frettchen-Geschichte aus Harry herausgepresst hatte.

Draco streckte ungeduldig den Kopf auf der Suche nach der Wache aus. Sirius überlegte, wie lange es wohl dauern würde, bis er den Jungen dazu bekam, sich lieber vor die Dementoren zu werfen, anstatt weiter in Sirius‘ Nähe auszuharren.

„Der gute Lucius verliert schon mit den zwei Dementoren vor seinem Fenster den Verstand – und den Glanz in seinen Haaren. Wenn ich erst weg bin, dann wirst du hier nichts Schönes mehr finden.“

Dracos Blick war schneidend kalt, streifte Sirius aber nur kurz. „Ich muss dich enttäuschen, Black, aber die Wahl zur Miss Askaban 1996 gewinnst du auch nicht.“

Sirius erwischte sich dabei, wie er lachte. Er kriegte sich schnell wieder ein, nicht nur, weil man nicht über Beleidigungen lachte, sondern weil Draco ihn ansah, als hätte er den Verstand verloren. Es fehlte gerade noch, dass ein Malfoy solche Gerüchte lostrat und Sirius so in die geschlossene Abteilung des St. Mungos brachte.

Sirius räusperte sich und presste sein Gesicht gegen die Gitter. „Du hast ’ne ganz schön große Klappe, dafür, dass du jetzt so viel Verantwortung trägst“, sagte er leise, aber genüsslich. Draco schaute ihn endlich einmal länger als für einen Wimpernschlag lang an. „Ich hoffe, das wird dir nicht zu viel.“

Draco lehnte sich zu Sirius ans Gitter. „Keine Sorge, Black. Ich bin nicht Gryffindor genug, um davor davonzulaufen.“

Sirius war nicht einmal mehr nach einem Grinsen zumute, geschweige denn einem Lachen. „Wo willst du hin?“, fragte er, als Draco nicht nur von ihm zurücktrat, sondern trotz Abwesenheit der Wachen den Korridor herunterlief.

„Lieber lass ich mich von Dementoren aussaugen, als dein Gefasel zu ertragen“, zischte Draco über die Schulter und ging mit gerecktem Kinn davon.

Sirius wusste nicht, ob er das mutig oder dumm finden sollte. Letztendlich machte er sich keine Sorgen. Auf kleine Kakerlaken konnte man so oft treten, wie man wollte, und sie starben einfach nicht.

„Black?“ Von der anderen Seite schleppte die Wache Lucius zurück in seine Zelle. „Wo ist der Junge?“

Sirius fand sein Grinsen wieder. „Wollte sich einen Abschiedskuss von den Dementoren holen.“

Die Wache stieß Lucius so hart in die Zelle zurück, dass der krachend auf den Boden fiel. „Scheiße, das ist nicht dein Ernst!“ Von plötzlicher Sorge angetrieben verschloss die Wache mit schlampig ausgeführten Zaubern die Zellentür und rannte Draco nach.

Lucius rutschte auf seine Gitterstäbe zu, zog sich an ihnen hoch und strich interessiert über das Schloss.

„Denk nicht mal dran“, sagte Sirius. „Selbst wenn du ohne Zauberstab irgendetwas hinkriegen würdest, Malfoy, ich würde dich sofort verpfeifen.“

Schnaubend ließ Lucius von der Tür ab und setzte sich auf sein Bett.

„Nett, wie besorgt du um deinen Sohn bist, so nebenbei.“ Sirius ging rückwärts auf sein Bett zu und ließ sich glatt auf den Patronus-Phönix fallen, der sich wie ein warmes Kissen anfühlte. „Wo er doch jetzt so viel Verantwortung für dich tragen muss, meine ich.“

Lucius verzog keine Miene. Entweder war sein Verstand schon so ausgesaugt, dass er nicht folgen konnte, oder das Schicksal seines Sohnes interessierte ihn einfach nicht. Sirius vermutete eine Mischung aus beidem, und das war irgendwie traurig.

Der silberne Phönix flatterte auf das hochgelegene Fenster, wo er sich auf das Sims setzte. Sirius beobachtete ihn in der Hoffnung, Dumbledores Stimme würde jeden Moment mit ihm sprechen. Zu gerne wollte er ihm erzählen, was für einen Verdacht der kleine Malfoy in ihm geschürt hatte. Eigentlich sogar mehr als ein bloßer Verdacht.

Als er heute Abend in seine alte Decke gekuschelt hoch in den dunkler werdenden Himmel sah, waren seine Gedanken zu sehr mit Draco Malfoy beschäftigt, um zu irgendeinem ewig wehenden Schleier zu wandern.


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