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Fanfiction

Pureblood Pride - Der letzte Tanz

von Dr. S

Das Meer rauschte im frischen Herbstwind. Die Gräser auf den Dünen hatten fast alles an Farbe verloren. Eine Möwe schrie, frustriert von dem verzweifelten Versuch eine Muschel vom Dach des Hauses zu picken. Nicht weit entfernt am Strand stand ein Zelt aus weißen und violetten Stoffbahnen. Sirius beobachtete, wie sie im Wind flatterten. Er dachte an Vorhänge.

Innendrin standen dutzende Reihen goldener Stühle. Trotz der offenen Front, die den Blick aufs Meer einfing, war es warm. Sirius saß in der ersten Reihe, einen Arm über die Lehne geworfen, und suchte die anderen Reihen ab. Jede Menge Rotschöpfe, einer sogar, der eine Hornbrille trug und den Sirius nur von Familienfotos kannte. Eine Reihe von verführerischen Blondinen, eine sehr große Frau, dutzende Bankangestellte, mehr als dreiviertel der Ordensmitglieder und… nirgendwo eine Spur von weißblondem Haar.

Der Bräutigam stand ruhiger als das Meer keinen Meter von ihm entfernt. „Du bist ja nervöser als ich, Sirius“, sagte Bill. Charlie gluckste, während er seinem Bruder die Krawatte zum wiederholten Male richtete.

„Ach, was…“ Sirius schaute an sich herunter, öffnete und schloss den obersten Knopf seines Hemdes. Er hätte eine Krawatte tragen sollen. Vielleicht auch ein anderes Hemd. Er hätte schwören können, dass der oberste Knopf heute Morgen noch nicht lose gewesen war. „Allmählich wird’s knapp, nicht wahr? Wenn du noch weglaufen willst…“

„Ein bisschen Zeit ist noch. Alle Gäste sind auch noch nicht da.“ Bill lächelte wissend und Charlie lachte sich halb schlapp, zerrte Bills Krawatte dabei eine Spur zu eng. Außer Atem murmelte er eine Entschuldigung und lockerte den Knoten, ehe sein Bruder blau anlief. Sirius war auch mal ein grinsender Trauzeuge gewesen, und so wie ein paar Reihen hinter ihm Tonks ihren Bauch streichelte, durfte er das vielleicht bald wieder sein. Auf der anderen Seite solcher Veranstaltungen gab es allerdings keinen Platz für ihn.

Sirius blickte auf den leeren Stuhl neben sich, dann auf seine Uhr. Fleurs Eltern saßen direkt neben ihm. Davon abgesehen, dass ihr Vater ihn gut leiden konnte, fühlte er sich so weit vorne irgendwie unwohl. Fleur hatte darauf bestanden, dass Draco bei ihrer Familie sitzen sollte, wobei sie wieder und wieder betonte, dass er Bills Leben gerettet hatte. Ihre Brautjungfern brauchten keinen Sitzplatz, und nach allem, was dank Voldemort in Großbritannien vorgefallen war, war es auf ihrer Seite spärlich besetzt. Und direkt neben ihm blieb es auch leer.

„Er hat versprochen zu kommen“, sagte Bill.

Sirius blickte von dem Stuhl auf. Draco war sprunghaft, nicht nur von heute auf morgen, sondern gerne von Minute zu Minute. Er sagte, dass er kommen würde, und überlegte es sich. Und ob er kam oder nicht hätte nichts mit anderen Entscheidungen zu tun, die er glaubte treffen zu müssen.

Sirius grinste gezwungen. „Mach dir darüber keine Sorgen. Du solltest darauf hoffen, dass jemand anderes aufkreuzt.“

„Darüber mach ich mir keine Sorgen“, erwiderte Bill, zuversichtlich bis in die festgetackerten Mundwinkel. Eine beneidenswerte Sorglosigkeit, die erst aussetzte, als völlig unerwartet Musik einsetzte. Alle Köpfe drehten sich um, Bill wurde von Charlie auf seinen Platz gestoßen und…

Draco stand im Eingang des Zeltes. „Seh ich wie die Braut aus?“, fuhr er die Band an. „Inkompetente Amateure“, formten seine Lippen lautlos. Die Gäste drehten sich wieder herum und ihre raunenden Unterhaltungen waren die einzige Musik, die Draco den Gang herunter begleitete. Er rauschte so hastig zu seinem Platz, dass sein schwarzer Umhang hinter ihm aufflatterte. Ein Hauch Rosa hatte sich auf seinen Wangen ausgebreitet. Der Schnitt auf der rechten war inzwischen verheilt, so gut wie nicht sichtbar, außer man wusste, wo man hinschauen musste. Sein weißblondes Haar fiel mehr als üblich ins Gesicht, als hätte er versucht das schwache Überbleibsel zu verdecken.

Draco setzte sich neben Sirius. Seine Begrüßung war ein zuckender Mundwinkel.

Sirius beugte sich zu ihn und senkte die Stimme: „Wie lange hast du an dem dramatischen Auftritt gefeilt?“

Draco zwang beide seiner Mundwinkel nach unten. „Fleur bringt mich um, wenn sie erfährt, dass die wegen mir fast angefangen hätten.“

Sirius grinste. „Du hättest einfach mitmachen sollen. Bill hätte den Unterschied bestimmt nicht gemerkt.“

„So verzweifelt bin ich nicht, dass ich einen Rotschopf aus dem Secondhand-Laden klaue“, murmelte Draco.

Sirius hob die Schultern, als würde der Gedanke ihn nicht im Geringsten stören. „Wenn du’s dir anders überlegst: Sie fragen nochmal, ob jemand Einwände hat.“

„Danke für den Hinweis.“ Dracos Augen funkelten herausfordernd. „Sprichst wohl aus Erfahrung?“

„Mhm, all meine fünf Hochzeiten wurden von elenden Ex-Freunden vorzeitig beendet“, scherzte Sirius.

Draco lachte leise, ein klein wenig gehässig.

Sirius musste darüber lächeln. Er berührte Dracos Knie, legte seine Hand auf Dracos, die dort nervös zuckte, löschte das Lachen so zwar, aber bekam seinen Blick wieder. „Ich dachte schon, du würdest nicht kommen.“

Draco kam zu keiner Antwort. Die Musik ging los, und diesmal war es kein verspäteter Gast. Aber Sirius‘ Hand durfte bleiben, wo sie war, und irgendwann schoben sich Dracos Finger zwischen seine.

~*~

„Ich hätte nicht kommen sollen“, murmelte Draco. Die tiefblaue Abenddämmerung kroch langsam in das Zelt. Die Stuhlreihen waren mit Tischen an die Stoffbahnen gerückt worden, damit Platz für die Band, das tanzende Brautpaar und unwichtigere Paare war. Draco saß eingepfercht neben Ron Weasley, dessen neuer Festumhang seinen Fauxpas aus dem vierten Jahr tatsächlich noch übertraf, und suchte die Tanzfläche ab.

„Weil meine Schwester überlegt, ob sie dich mit einer Hummergabel töten kann?“, fragte Ron.

Draco war der hasserfüllte Blick nicht entgangen, aber mit Interesse konnte er das Weasley-Mädchen nicht belohnen. Sirius war kurz nach der Zeremonie von seinem Werwolf-Freund weggezogen worden und seitdem verschwunden. Draco hatte es geahnt. Er hatte seine Entscheidung in dem Wissen getroffen, dass es nicht wieder so werden konnte wie früher. Nicht nachdem er Harry Potter getötet hatte.

Er wusste nicht, was er sich dabei gedacht hatte zu kommen.

„Ich hab ihr gesagt, sie soll damit aufhören.“ Wenn man an die hiesige Kakerlake dachte. Harry Potter grinste ihn an. „Hi, Malfoy. Äh… Ja, keine Ahnung, was in sie gefahren ist.“

„Sie ist eifersüchtig“, erklärte Draco in dem besserwisserischsten Tonfall, den er zu bieten hatte. Potter zu ärgern lenkte ihn vielleicht davon ab, dass er seine Hand zu früh ausgestreckt hatte. Zum Stottern brachte er ihn schon mal. „Ah, du weißt schon, wovon ich rede. Ich kann’s dir nicht verübeln. Mir fällt’s jeden Morgen schwer den Blick vom Spiegel zu nehmen.“

Ron blubberte den Schluck Butterbier, den er in den Wangen hatte, wieder ins Glas. Als wäre das nicht ekelerregend genug, würgte er noch.

Draco verzog das Gesicht und rückte von dem Wiesel weg.

Potter stieg die Röte bis zum Hals. „Unsinn.“

„Natürlich…“ Draco zwinkerte ihm verschwiegen zu.

„Hör auf damit, Malfoy.“

Draco hob unschuldig beide Hände. „Ich kann nichts dafür, was du dir in deinem dreckigen Köpfchen ausmalst, Potter. Bisschen verstörend ist es schon. Wie weit ging das denn? Wolltest du mich zum Weihnachtsball einladen?“

Ron gluckste. „Das wäre nichts geworden. Willuballmimir?“

Draco hob eine Augenbraue, mehr als ein bisschen neugierig, aber keiner der beiden schien ihn einweihen zu wollen. Totes Schlammblut hin oder her, ihre Insiderwitze behielten sie trotz unangenehmer Stimmung. Potter machte vielleicht sogar etwas Ähnliches durch wie er. Riddle hatte seine buschige Freundin zum Abschuss freigegeben, nicht er, aber die Verantwortung blieb genauso hängen wie bei Draco – nur das Granger nicht plötzlich von den Toten auferstand.

„Ich wollte dich jedenfalls nicht fragen, ob du mit mir tanzen willst“, sagte Potter.

„Zu schade. Ich hätte Ja gesagt“, erwiderte Draco. „Für den Ausdruck auf dem Gesicht deiner Freundin würde ich verdammt weit gehen.“

Ron gluckste in sein Glas. Ob über den möglichen Ausdruck auf Ginnys Gesicht oder die Vorstellung dieses unmöglichen Tanzpaars war schwer zu sagen. Nicht, dass es Draco groß interessierte, aber nach allem gönnte er Ron ein paar Lacher.

Potter lockerte derweil seine Krawatte. „Sie ist nicht meine… Freundin.“

Draco verging allmählich der Spaß daran. „Warum denkst du, du müsstest das präzisieren?“

Potter starrte ihn an, wie ein dummer Fisch auf dem Trockenen. Er rang merklich nach Worten, schüttelte dann jede Rechtfertigung ab und sagte: „Ich wollte mich nur bedanken. Du hast mir das Leben gerettet.“

Über so einen schlechten Scherz konnte Draco nur den Kopf schütteln. Er presste die Lippen aufeinander und schaute auf den Tisch, auf den Teller, der unbenutzt von Sirius zurückgelassen worden war. Erst nach einer Weile fiel ihm die ausgestreckte Hand in seinem Augenwinkel auf.

Potter wartete geduldig darauf, dass er einschlug. „Lass uns das alles abhaken, Malfoy, und… von vorne anfangen. Was meinst du?“

Draco konnte durch einen ganzen Berg von Stolz eine elfjährige Version von ihm quengeln hören. „Schlechte Ausrede um Händchen zu halten, findest du nicht?“ Eine halbwegs elegante Ablenkung davon, dass er bereit war einzuschlagen. Nicht wegen uralter, vertrauter Feindschaften. Wegen den Blicken. Wegen seinem Gewissen. Wegen Sirius.

„Harry?“ Ginny flatterte in ihrem goldenen Kleid wie ein Schnatz in Potters Weg. „Luna ist hier mit ihrem Vater. Wie wär’s, wenn du Hallo sagst?“

„Jaah, ich hab sie schon lange nicht mehr gesehen“, murmelte Potter und ließ sich von Ginny an der Hand nehmen.

„Ich auch nicht.“ Ron stand auf, zupfte Draco an der Schulter, als wolle er ihn mitnehmen, und musste doch alleine seiner Schwester einen Strich durch die Rechnung machen.

Draco beobachtete die drei zwischen tanzenden Paaren hindurch ans andere Ende des Zelts wandern. Fleur schwebte in Bills Armen an ihnen vorbei. Ihr schlichtes weißes Kleid ließ sie noch strahlender wirken. Jeder freie Blick war nicht nur auf sie gerichtet, sondern regelrecht fixiert. Hypnotisierende Schönheit, die Draco leider nicht ablenken konnte. Er suchte das Zelt nach vertrauten Gesichtern ab, nach einem vertrauten Gesicht.

„Darf man um diesen Tanz bitten?“ Sirius hatte sich natürlich von der anderen Seite angeschlichen. Er leistete sich eine alberne halbe Verbeugung, wegen der sein schwarzes Haar in sein Gesicht fiel. Stahlgraue Augen und ein kleines Lächeln blitzten dahinter auf, beides unwiderstehlich verschmitzt. Draco warf dennoch seine Serviette gegen Sirius‘ Kopf.

„Nicht in diesem Leben“, sagte er.

Sirius setzte sich nicht zu ihm. Er ging aber auch nicht weg, sondern griff nach Dracos Hand. „Muss ich dich zwingen?“

Draco wurde mit einem Ruck auf die Füße gezogen. Er hielt sich mit der freien Hand auf Abstand. Sirius‘ Brust hob und senkte sich gegen seine Handfläche. Seine obersten Hemdknöpfe standen leger offen. Dracos Fingerspitzen streiften blanke Haut.

„Mach dich nicht lächerlich. Wie würde das aussehen?“, fragte Draco. Er spürte ein Kratzen in seinem Hals und wollte sich räuspern, als Sirius ihn anlächelte.

„Das Brautpaar würde jedenfalls niemand mehr ansehen.“ Sirius zog ihn mit sich, aber zum Glück nicht in Richtung Tanzfläche. „Lass uns irgendwo reden, wo meine Anwesenheit dir nicht peinlich ist.“

„Sirius…“ Draco seufzte. Er holte auf eine Höhe mit Sirius auf und folgte ihm aus dem Zelt heraus. Auf dem Strand war es merklich kühler. Ein frischer Wind krabbelte unter Dracos Robe. Das beleuchtete Zelt strahlte unter dem dunklen Himmel, wie ein eigener Stern. Der Rest des Strandes war in gräuliche Finsternis getaucht, immer dichter je weiter weg vom Zelt man sich entfernte. Sirius führte ihn bloß hinter einen Sichtschutz aus den weißen und violetten Stoffbahnen. Die Musik wummerte dumpf gegen das Meeresrauschen an.

Sirius‘ Gesicht lag in einem warmen Wechsel aus Licht und Schatten. Er lächelte sanft. „Ich hab wirklich gedacht, du würdest nicht auftauchen.“

Draco war verlockt dasselbe zu antworten, wie vorhin schon. „Ich… hab drüber nachgedacht.“

„Wenigstens bist du ehrlich…“

„Sirius, das hier hat rein gar nichts mit meiner Entscheidung zu tun. Ich hab sie getroffen und bleibe dabei.“

„Nun, dann hab ich wohl keine andere Wahl…“ Sirius kniete sich auf ein Bein. Er hielt Dracos Hand fest in seiner. Eine Hommage an seinen Hundeblick auf dem Gesicht, die Draco schmunzeln ließ. Dann verging ihm jedes Zucken in den Lippen sofort, als Sirius etwas Glänzendes aus seiner Hosentasche zog. „Du hast –“

Draco zog seine Hand aus Sirius‘. „Was soll das werden?“

„Du hast dir den Spiegel wegnehmen lassen“, sagte Sirius verwirrt. Er hatte den Zwei-Wege-Spiegel in der Hand und drehte ihn so, dass Draco sein blasses Gesicht darin sehen konnte. „Ich will, dass du ihn bei dir hast. Ob du dich nochmal anders entscheidest ist dabei nicht so wichtig. Solange du mich erreichen kannst, wenn irgendetwas ist.“ Er lächelte. „Und ich finde meinen Hundeblick aus dieser Position eigentlich recht überzeugend.“

Draco schüttelte den Kopf. „Sirius, ich will mich nicht anders entscheiden.“ Er umfasste Sirius‘ Gesicht, zog ihn mit den Fingern im Nacken zu sich. „Ich will dich.“ Den Rest des Weges beugte er sich herunter und küsste Sirius, lang und tief, wie er es hatte tun wollen, seit er hergekommen war. Sirius fasste ihn um die Hüften und stand auf, während er Draco an sich heranzog.

Der salzige Meereswind wehte durch Sirius‘ Haar, als Draco die Hände darin vergrub. Die seidigen Stoffbahnen des Zelts gerieten ins Flattern, schlugen nach ihnen aus und tanzten schließlich in einer sanften Umarmung um sie herum.

Sirius löste sich von ihm, zwang seinen Kopf zur Seite, ohne auch nur einen Finger von Draco zu nehmen. „Nein. Dafür hasst du mich irgendwann. Ich kann dich nicht zwingen zwischen mir und deiner Familie zu wählen.“

Draco leckte sich den Kuss von den Lippen, genoss das letzte Prickeln, während sein Kopf langsam aufhörte sich zu drehen. „Hast du auch nicht“, sagte er. „Meine Mutter wollte dich nicht in meiner Nähe sehen. Jetzt muss sie nichts sehen.“

„Draco, sie hat dich aufgenommen. Nach allem, was passiert ist, hat sie dich zurück genommen –“

„Ich weiß. Aber ich kann sie kaum ansehen, ohne…“ Draco biss sich auf die Lippe. Der Schmerz in seiner Brust explodierte. Nie gönnte er in dieses Haus zurück, nicht nachdem, was Sirius dort erdulden musste… nicht nach Rodolphus. Er rang nach Luft und Fassung. „…ohne die Bilder im Kopf zu haben, was sie mit dir gemacht hat. Direkt oder indirekt spielt da keine Rolle.“

Sirius streichelte über seine Wange, ein Blick funkelnder als der klare Sternenhimmel. Rührung und Sorge, als würde er genau das hören, was Draco nicht aussprach. „Du hast schon so viel für mich aufgegeben…“

Draco schmiegte sich gegen die starke Hand, die so sanft zu ihm war. „Ich bereu es nicht. Du machst… einen besseren Menschen aus mir.“ Er grinste. „Obwohl ich das manchmal bereue. Der böse Junge zu sein gefällt mir eigentlich ganz gut.“

„Es steht dir auch sehr gut. Selbst wenn es auf Harry gerichtet ist…“ Sirius schoss vor, küsste gierige Dracos Nacken und grub die Zähne tief genug in sein Fleisch, dass ein Keuchen heiser aus Dracos Kehle gezerrt wurde. „Du fehlst mir unglaublich, Draco“, raunte Sirius.

„Dann versuch nicht mehr mich umzustimmen.“

„Will ich gar nicht, aber…“ Sirius zog sich erneut zurück, nicht weit, aber zu weit für Dracos Geschmack. „Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ich etwas für dich aufgebe.“

Draco gefiel der Tonfall nicht. Er klammerte sich an Sirius‘ Hemd, so fest, dass es bis zu seinem Brustbein herunterrutschte, stramm gestreckt über Schultern und Brust.

„Wenn ich mich überwinde und Narcissa etwas entgegenkomme, können wir das hinkriegen. Vielleicht.“

Draco wusste nicht, ob er Sirius richtig verstand. „Nachdem du in ihrem Keller fast gestorben wärst, willst du –“

„Ich will, dass du glücklich bist.“ Sirius hielt Dracos Hand auf seiner Brust fest, lockerte sie aber. Er lächelte. Und langsam breitete sich das gleiche Lächeln auf Dracos Gesicht aus.

Sirius nahm Dracos Hand und schloss seine Finger um den Spiegel. „Hier. Nicht wieder verlieren.“

Draco nickte. Er steckte den Spiegel sicher in die Innentasche seines Umhangs und gab Sirius so genug Platz sich zu bewegen. Schon wieder machte er Anstalten sich hinzuknien.

„Und jetzt steck ich dir was Glänzendes an den Finger…“

Schnaubend packte Draco ihn am Kragen und zog Sirius wieder hoch. „Das ist nicht lustig…“

Sirius lächelte beängstigend sanft für seine Verhältnisse. Er machte sich einen Spaß daraus nicht deutlich zu machen, was er ernst meinte, und verfolgte wie heiße Verlegenheit Dracos Gesicht verfärbte. Fast schon zaghaft strich er Dracos Haar aus der Stirn, kämmte es aus seinem Gesicht in den peniblen Scheitel.

„Was wird aus meinem Tanz?“, fragte er.

Draco schüttelte langsam den Kopf. Von Ablehnung am besten angelockt, beugte Sirius sich an ihn heran.

„Komm schon“, murmelte er. „Es sieht uns keiner.“

Hinter den Stoffbahnen plauderten und lachten die Menschen, vermischt mit dem langsamen Ausklang der Musik. Irgendwo glaubte man den schlechten Humor der Zwillinge, Lachen untermalt von Schreien, herauszuhören. In der anderen Richtung prallte rhythmisch eine Welle nach der anderen an den Strand.

Draco seufzte. Er packte Sirius an der Hand und Hüfte und zog ihn mit einem Ruck an sich heran.

„Oh, energisch“, grinste Sirius. „Gefällt mir.“

Draco ließ die Augenbrauen hüpfen, bevor er, jeder Position zum Trotz, Sirius die Führung überließ. Aus ‚energisch‘ wurde nichts. Ein paar Schritte bekamen sie hin, bei einer Drehung prallten sie lachend gegeneinander und endeten in einer schunkelnden Umarmung. Draco lehnte sich gegen Sirius‘ Schulter, floh vor der hereinbrechenden Kälte und schmiegte sich an seinen Hals.

Die Musik erstarb allmählich. Sirius ließ ihn nicht los. Er roch so gut, nach Leder, nach… Freiheit. Draco wollte ihn nie wieder loslassen.

„Ich liebe dich“, sagte er gleichzeitig mit Sirius. Sie schauten einander an, pures Erstaunen in den Augen, das Platz für Belustigung machte. Simultan mussten sie lachen und murmelten beide: „Ich weiß.“

Die Stoffbahnen wehten wie Vorhänge im Wind auf. Totenstille breitete sich im Zelt aus.

Sirius‘ Hand lag in seinem Nacken, streichelte sein Haar glatt. „Sieht aus, als hätten wir den letzten Tanz bekommen.“

Draco wollte die Augen verdrehen, schloss sie aber lieber. „Das ist widerlich kitschig.“

„Warte ab, was ich einen romantischen Spaziergang am Strand später geplant habe“, raunte Sirius. „Decken sind schon da.“

Draco grinste. „Picknick?“

Sirius nahm Dracos Gesicht in beide Hände. „Nicht ganz…“ Er küsste Draco, küsste ihn so verlangend, dass nicht einmal ein losgelassener Werwolf diese Nacht ruinieren würde. Draco gab den Kuss mit allem, was er hatte, zurück.

Denn es gab niemanden mehr, der je wieder eine Nacht ruinieren würde…

Ende


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