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Fanfiction

Neubeginn - Aufarbeitung

von schildies

Hey ihr Lieben :-)
Weiter gehts!
Viel Spaß!
Liebe Grüße,
schildies

13. Aufarbeitung
Die zwei Tage bis zur ?Versammlung', vergingen für Harry einerseits quälend langsam, andererseits aber auch viel zu schnell.
Viel zu schnell verging sie deshalb, weil er zunehmend unruhig wurde bei de Gedanken, weniger an das Zusammentreffen an sich, obwohl ihn auch das unruhig machte, als vielmehr aufgrund der Tatsache, dass er dieses Bett verlassen musste, das ihm in den zwei Tagen, seitdem er hier war, zu einer Art Zuflucht geworden war, die ihm zumindest etwas Sicherheit gegeben hatte.
Trotz dieser Angst vor dem Aufstehen wollte er unter keinen Umständen, dass die Weasleys und die anderen hierher zu ihm kamen. Das würde den Eindruck nur noch verstärken, dass er krank und hilfsbedürftig war.
Er hatte es schon immer gehasst, auf der Krankenstation zu liegen und sich bemitleiden zu lassen. Sein jetziger ?Zustand' hatte dieses Gefühl nur verstärkt.
Im Prinzip war er sogar froh über das gebrochene Bein und die gebrochene Schulter, sorgten sie doch dafür, dass er vorerst noch nicht wirklich aufstehen und durchs Haus stolpern musste; selbst Snape hatte das eingesehen.
Nun würde er zwar aufstehen und irgendwie in den magischen Rollstuhl, den das Krankenhaus ihm zur Verfügung gestellt hatte, kommen müssen, aber dann würde er gefahren werden und musste sich um nichts weiter kümmern. Mehr konnte schließlich selbst Snape nicht von ihm verlangen; so hoffte er zumindest.
Quälend langsam verging die Zeit deshalb, weil er zunehmend stärker merkte, wie sehr er eingeschränkt war in den alltäglichsten und selbstverständlichsten Dingen.
Es war deprimierend, dass er sich beim essen nach wie vor einsaute und beim waschen und umziehen Hilfe brauchte. Wie sollte es da erst werden, wen er wieder mehr machen konnte und sollte?
Er war sehr froh, dass es Kreacher war, der ihm bei all diesen Dingen half. Seine Freunde waren auch sehr zurückhaltend und akzeptierten, dass er noch nicht gemeinsam mit ihnen essen wollte. Kreacher war auch nach wie vor äußerst behutsam und umsichtig und Harry staunte sehr, wie gut er mit ihm umgehen konnte. Kreacher hatte zu ihm gesagt, dass er Sirius Eltern beide bis zu ihrem Tod gepflegt hätte.
Die Erkenntnis hatte ihn getroffen, dass er überhaupt nichts von Sirius Eltern wusste. Freilich konnte er gut verstehen, dass Sirius nie von ihnen gesprochen hatte. Nach allem, was er wusste, waren sie noch weit schlimmer gewesen als die Dursleys. Und das musste schon etwas heißen.
Immer, wenn Sirius von ihnen sprach oder aber das Portrait seiner Mutter zum Schweigen brachte, war da dieser harte Zug um seinen Mund gewesen.
Sirius hatte seine Eltern gehasst und er hatte Kreacher dafür gehasst, dass er sie geliebt hatte und nach wie vor Befehle vom Portrait seiner Mutter entgegen nahm.
Harry seufzte bei dem Gedanken an Sirius und daran, dass sein Hass für Kreacher letztlich mit für seinen Tod verantwortlich war. Hätte Sirius ihn nur etwas besser behandelt, wäre er nie zu den Malfoys und zu Bellatrix gegangen und hätte Sirius nie verraten. Kracher hätte ihm gesagt, das Sirius da war und er wäre nie ins Ministerium geflogen …
Es war sinnlos, darüber nachzudenken! Sirius war nun schon zwei Jahre tot und nichts würde ihn wieder lebendig machen. Noch nicht einmal der Stein der Auferweckung.

Beim Gedanken an den Stein musste Harry unwillkürlich auch an den Elderstab denken. Seine Freunde hatten ihm gesagt, dass sie ihn zusammen mit Malfoys Zauberstab und seinem Eselfellbeutel in die oberste Nachttischschublade gelegt hätten. Zu der Zeit war er nicht daran interessiert gewesen, zu viel anderes war ihm durch den Kopf gegangen.
Aber als er jetzt hier alleine war und sich ablenken wollte von den Gedanken an Sirius, war es ihm gerade recht den Inhalt seiner Nachttischschublade zu erforschen.
Es dauerte eine kleine Weile, bis er den Knauf der Schublade gefunden hatte, aber als er sie geöffnet hatte, erfühlten seine Fingen sofort das Holz zweier Zauberstäbe. Ein glatter und ein knotiger langer. Beinahe ehrfurchtsvoll holte er den Elderstab heraus und umschloss ihn mit den Fingern. Sofort durchströmte die Magie ihn. Der Zauberstab erkannte ihn als seinen Herrn an. Dennoch war es anders als damals bei Ollivander, als er seinen Phönixfederstab gekauft hatte. Die Magie war stark und mächtig. Harry spürte, mit diesem Stab würde er Magie wirken können, wie mit keinen anderen Zauberstab. Wie viel Gutes könnte er mit diesem Stab tun? Wie viel Gutes hatte Dumbledore damit getan? Er hatte den Stab aus diesem Grund als einziges der Heiligtümer behalten.
Könnte er damit vielleicht sogar seine Augen heilen? Kurz flackerte Hoffnung in ihm auf, vielleicht doch wieder sehen zu können, aber sie verging schnell. Es war schwarze Magie, die seine Augen und Sehnerven zerstört hatte. Es gab keine Möglichkeit, die Zerstörung zu heilen. Wenn nicht einmal Phönixtränen dazu in der Lage waren, konnte auch der mächtigste Zauberstab der Welt ihn nicht retten.
Er schluckte gegen den sich wieder einmal in seinem Hals bildenden Kloß an. Er hasste sein Leben und seine Existenz als Krüppel schon jetzt! Da konnte seine Freunde noch so oft sagen, er sollte den Kopf nicht hängen lassen und er würde klar kommen und ein halbwegs normales Leben führen. Sie würden schon eine Lösung finden.
?Verlang' nicht zu viel von dir.'; ?Das wird alles kommen mit der Zeit, mach dir da mal keine Sorgen.'; ?Denk immer nur an den nächsten Schritt, nicht schon an alles weitere.', hatten sie immer und immer wieder zu ihm gesagt, als er ihnen auch nur andeutungsweise von seinen Sorgen erzählt hatte.
Es half ihm, dass seine Freunde bei ihm waren und ihn unterstützten und trösteten, aber sie konnten seine Ängste und Unsicherheiten nicht verschwinden lassen und sie wussten das. Es würde nicht einfach werden und er wusste nicht, ob er die Kraft hatte, sich ganz auf diesen Weg einzulassen. Zuviel hatte er in der Vergangenheit schon geben und erdulden müssen.
Sie hatten ihm von einer blinden muggelgeborenen Hexe erzählt, die nicht hatte geheilt werden können, weil sie mit ihren elf Jahren nicht mehr in der Lage gewesen wäre, mit den optischen Sinnesreizen umzugehen. Sie hatte nicht nur ihren Abschluss in Hogwarts gemacht, sondern hatte auch einen Job im Ministerium.
Seine Freunde würden mit dieser Hexe Kontakt aufnehmen, wenn er sich dazu entschließen konnte, das zu wollen. Sie hatten ihm die Zeit gelassen, die er brauchte. Sicherlich würde diese Frau, die, wie er erfahren hatte, die einzige andere Blinde in der Zaubererwelt war, ihm einiges erzählen können, das ihm helfen würde, klar zu kommen. Bestimmt hatte sie Zauber entwickelt, die ihr im Alltag halfen. Es war tröstlich zu wissen, dass er zumindest diesmal nicht der einzige war. Und es war gut zu wissen, dass er vielleicht ja doch nicht so nutzlos war und den Rest seines Lebens im Lehnstuhl verbringen musste.

Er hatte in den letzten zwei Tagen viel mit seinen Freunden und auch mit Ginny geredet. Besonders das Gespräch mit Ginny war ihm sehr wichtig gewesen, hatte er doch diese unangenehm-ungeklärte Situation beenden wollen.
Er hatte ihr versichert, dass er es sehr gut verstehen konnte, wenn sie im letzten Jahr jemand anderen gefunden hatte und auch, wenn sie nicht mit einem Blinden zusammensein wollte.
„Meinst du wirklich, ich würde dich verlassen, nur weil du blind bist?“ Ihre Stimme hatte traurig, aber auch wütend geklungen.
„Du würdest mich doch gar nicht verlassen. Immerhin war ich es, der vor einem Jahr Schluss gemacht hat.“, hatte er geantwortet.
„Du bist so ein Idiot, Harry Potter! Meinst du wirklich, ich warte erst fünfeinhalb Jahre und dann noch mal ein ganzes Jahr, nur um es mir dann anders zu überlegen, nur weil du einen fiesen schwarz-magischen Fluch abbekommen hast? Da kennst du mich aber schlecht!“
„Du hast also niemand anderen?“, fragte er dennoch noch einmal nach.
„Nein!“
„Und du würdest es wirklich noch mal mit mir versuchen trotz allem?“
„Wenn du mich noch willst, ich wollte dich schon, seit ich dich das erste Mal gesehen habe.“
Harry lächelte traurig. Er war gerührt von Ginnys Offenheit und von ihrer Liebe.
„Du hast jemanden verdient, der kein Krüppel ist, Ginny.“
„Hörst du dich eigentlich selber reden, Harry? Du hörst dich an wie Remus!“
Er fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen.
„Wie kannst du das nur vergleichen? Das hier ist doch völlig anders. Ich bin nicht nur eine Nacht im Monat blind, sondern immer. Ich werde nicht für das, was ich bin verachtet, sondern ich bin ein hilfsbedürftiger Krüppel. Wann verstehst du das endlich? Ich kann nicht mit dir Quidditsch spielen, ich kann dir keine Komplimente für dein gutes Aussehen machen. Ich werden immer irgendwo gegen rennen und über alle möglichen Sachen stolpern. In der nächsten Zeit werde ich für jeden Scheiß Hilfe brachen. Ich bin noch nicht mal in der Lage, mich selbstständig anzuziehen! Ich habe keine Ahnung, was und wie schnell ich lernen werde, ob ich zurechtkommen werde. Ich weiß nicht, ob ich einen Beruf ausüben werde und dich ernähren kann.“
„Bist du fertig?“, fragte sie in einer Pause und Harry nickte gequält.
„Dann bin ich jetzt dran. Also Harry Potter: Erstens brauche ich niemanden, der mich ernährt. Ich kann selber für meinen Lebensunterhalt sorgen, vielleicht sogar für uns beide! Zweitens bist du kein hilfsbedürftiger Krüppel! Hör endlich auf, das zu sagen! Du bist behindert, okay, aber weißt du eigentlich, wie viele Menschen in England das auch sind und dennoch nicht in Selbstmitleid versinken, sondern ihr Leben in die Hand nehmen und das beste daraus machen?“
„Ich versinke nicht in Selbstmitleid!“
„Noch nicht, aber wenn du so weitermachst wie gerade, dich selbst als Krüppel bezeichnest und mit mir Schlussmachen willst, weil du denkst, ich hätte etwas besseres verdient, bist du auf dem besten Weg dazu!“
„Das hat doch nichts mit Selbstmitleid zu tun. Ich will doch nur, dass du nicht nur aus Mitleid mit mir zusammen bist oder weil du dich verpflichtet fühlst.“
„Ich sage nur Remus! Und ich will eben auch nur dich und niemand anderes! Kannst du das denn nicht verstehen? Ich liebe dich und da wird sich nichts dran ändern, nur weil du blind bist und vieles nicht mehr alleine kannst, oder es erst wieder lernen musst.“
Harry war gerührt. Bei den letzten Sätzen war Ginnys Stimme wieder sanft und liebevoll gewesen und er erinnerte sich wieder ganz deutlich an die vielen schönen Stunden, die sie in Hogwarts gemeinsam verbracht hatten. Ihre strahlenden Augen, ihre schönen langen roten Haare, die Sommersprossen in ihrem wunderbaren Gesicht, ihre Lippen…
Merlin, er liebte dieses Mädchen! Mehr als sein Leben. Wie hatte er nur so dumm sein können, zu denken, sie würde ihn nicht mehr lieben, nur weil er blind war? Dennoch machte es ihn unendlich traurig, all das Schöne an ihr niemals wieder sehen zu können.
„Du bist so schön, Ginny. Und ich werde dich niemals wieder sehen können.“ Seine Stimme war wehmütig und es erschreckte ihn, dass er seine Gedanken laut ausgesprochen hatte.
Plötzlich spürte er, wie sie seine Hand nahm und langsam nach oben führte. Er spürte warme weiche Haut.
„Vielleicht kannst du mich nicht sehen, aber du kannst mich fühlen.“ Und sie führte seine Hand langsam über ihr Gesicht, wie sie es oft getan hatte. Er rief sich jedes Detail ihres Gesichtes in Erinnerung und fuhr es mit den Fingern nach. Als er an ihren Lippen angekommen war, richtete er sich etwas weiter auf und ersetzte seine Finger durch seine Lippen.
Es war ein so schönes Gefühl, endlich wieder Ginnys Lippen auf seinen zu spüren, dass ihm eine Gänsehaut den Rücken herunterlief und er sich mit einemmal sicher war, dass er sie nie mehr gehen lassen würde. Es war egal, was Voldemort ihm angetan hatte, zusammen mit Ginny würde er es schaffen, damit zu leben. Er würde nicht in Selbstmitleid versinken und er würde sein Leben in die Hand nehmen.
Er lächelte wehmütig, als er an den Kuss dachte. Er war sanft gewesen und doch voller Verlangen. Und er hatte wieder gewusst, warum er lebte, warum er zurückgekommen war, warum er durchgehalten hatte, als er doch eigentlich nur noch sterben wollte.
Eines Tages würde er Ginny erzählen, woran er gedacht hatte, bevor Voldemorts Fluch ihn getroffen hatte. Sie sollte wissen, wie viel sie ihm bedeutete und wie sehr er sie vermisst hatte.

Harry legte den Elderstab wieder zurück in die Schublade und tastete nach dem Eselfellbeutel. Es war nicht einfach, ihn mit einer Hand zu öffnen, wenn man dazu auch noch blind war, aber er schaffte es und nahm nacheinander alle Teile heraus: den jetzt leeren Schnatz, die Scherbe des zwei-Wege-Spiegels und seinen kaputten Stechpalmenstab.
Er holte den Elderstab erneut aus der Schublade, umfasste ihn fest und hielt ihn über die Reste seines eigenen Stabes. Er wusste, es war entscheidend, ob es funktionieren würde. Würde es das, dann würde er sich lösen von diesem Zauberstab, den er doch schon aufgegeben hatte, wärhend er mit bloßen Händen Dobbys Grab gegraben hatte.
Doch, was sollte er mit diesem mächtigen und gefährlichen Zauberstab machen? Sollte er ihn einfach zurück zu Dumbledore bringen? Dortin, wo er hingehörte, wo Voldemort ihn in seiner Vermessenheit herausgeholt hatte?
Es wusste schließlich niemand von seiner Existenz außer ?Ron, Hermine und seit gestern Ginny. Nach ihrem Kuss hatte er ihr von den Horkruxen, den Heiligtümern und in groben Zügen von ihrer „Reise“ erzählt.
Ron und Hermine waren dazu gekommen und gemeinsam hatten sie überlegt, dass sie mit ein paar kleinen Ausnahmen alles erzählen würden, auch von den Heiligtümern und dem Elderstab.
Keiner von ihnen würde etwas davon weitergeben und sie hatten ein Recht darauf, alles zu erfahren.
Einzig ihren Streit und Rons Verschwinden wollten sie verschweigen und auch ihren Besuch in Godrics Hollow nur kurz anreißen. Sie hatten dabei schon sehr genau geplant, was Harry sagen würde.
Es war nicht so, dass Ron seiner Familie sein Verschwinden verheimlichen wollte, Bill und Fleur hatten es ohnehin unmittelbar miterlebt, dennoch waren sie zu dem Schluss gekommen, dass Ron ihnen das zu einem anderen Zeitpunkt und vor allem ohne die Anwesenheit besonders Snapes und McGonagalls, beibringen würde. Ron war hörbar erleichtert gewesen, als sie sich einstimmig für diese Lösung ausgesprochen hatten.
Als das so weit besprochen gewesen war, hatte Hermine darauf hingewiesen, dass sie die Öffentlichkeit nicht gänzlich im Unklaren lassen durften.
Sie hatten sich darauf geeinigt, dass Hermine einen möglichst kurzen Bericht schreiben würde, der die Horkruxe, nicht aber die Heiligtümer erwähnen würde und den sie zunächst an den Klitterer und einen Tag später an den Tagespropheten geben würden.
Lange hatten sie auch darüber diskutiert, ob sie erwähnen sollten, dass Harry blind war.
Er selber war strikt dagegen gewesen, aber seine Freunde hatten gemeint, es würde früher oder später sowieso herauskommen und da könnten sie es doch auch gleich bekannt machen.
„So können die Leute sich schon mal daran gewöhnen.“ „Außerdem werden sie so viele Informationen auf einmal bekommen, dass sie sich gut überlegen müssen, was sie besonders betonen.“ „Ja Mann. So wird es nur einmal einen riesigen Wirbel geben und dann ist gut.“
Mit diesen und ähnlichen Worten hatten seine Freunde versucht, ihn umzustimmen, aber dennoch deutlich gemacht, dass es letztlich seine Entscheidung war.

Harry konzentrierte sich fest auf seinen Phönixfederzauberstab und auf das Gefühl, wenn er mit ihm zauberte, sprach den ?Reparo', fühlte, wie ein gewaltiger Magieschub ihn durchfloss und sein Ziel fand.
Er legte den Elderstab zurück an seinen Platz und tastete nach dem Zauberstab, der vor ihm auf der Bettdecke lag. Schon bevor er ihn in die Hand nahm und eine angenehme Wärme ihn durchströmte, hatte er gewusst, dass es geklappt hatte.
Harry lächelte glücklich. Vielleicht war der Elderstab mächtiger, aber mit diesem hatte er schon so viel erlebt! Er hatte ihm so oft das Leben gerettet.

Es klopfte an der Tür und Harry schrak zusammen. War es schon so weit? Holte Snape ihn schon ab?
Schnell versuchte er den Schnatz und die Spiegelscherben wieder in dem Eselfellbeutel zu verstauen, was aber kein so einfaches Unterfangen war und anstatt, dass er die Teile zu fassen bekam, hörte er das erste schon zu Boden fallen.
„Da Sie so unhöflich sind, mich nicht hereinzubitten, Potter, werde ich jetzt ohne Ihre Zustimmung eintreten.“, hörte er die schnarrende Stimme seines Professors durch die geschlossene Tür.
Ehe er noch widersprechen konnte, hörte er schon, wie sie sich öffnete.
?Verdammt!', warum musste er nur immer so ein Pech haben? Hatte er nicht schon genug peinliche Situationen mit Snape in den letzten zwei Tage erlebt, musste er jetzt auch noch dabei zusehen, wie er in seinen Augen völlig wertlose Dinge vergeblich versuchte, in seine Beutel zu verstauen?
Beinahe panisch suchte er weiter nach den noch nicht herunter gefallenen Dingen auf seiner Bettdecke, doch vergeblich. Mit zwei vernehmlichen Geräuschen fielen auch sie zu Boden.
„Erbärmlich, Potter!“, war der Kommentar des Professors. Obwohl Harry nichts anders erwartet hatte und von Snape nichts anderes gewohnt war, traf es ihn dennoch, denn genau das war es, wie er sich selber fühlte: erbärmlich.
Wütend funkelte er den Professor an. „Ich bin nicht erbärmlich!“, presste er zwischen zusammengebissenen Lippen hervor. „Wenn Sie es vergessen haben sollten, habe ich eine gebrochene Schulter und bin noch dazu blind!“
„Man sollte meinen Mr Potter, Sie hätten in den sechs Jahren in Hogwarts gelernt, den Schwebezauber zu gebrauchen.“
Harry spürte, wie er rot wurde; er hatte tatsächlich nicht daran gedacht, Magie einzusetzen, obwohl er sich gleichzeitig auch fragte, ob er überhaupt in der Lage gewesen wäre, seine Sachen in den Beutel schweben zu lassen. Dennoch hätte er jetzt gerne seinen ?Fehler' rückgängig gemacht und vor Snape wenigstens etwas Ansehen wiedergewonnen. Aus diesem Grund tastete er nach der Nachttischschublade, um den Weißdornstab herausnehmen zu können.
„Wiedereinmal zu spät, Potter. Ihr Beutel liegt bereits auf Ihrem Nachttisch.“, unterbrach die schneidende Stimme seines Professors seine Bemühungen.
„Oh!“, war Harrys wenig geistreicher Kommentar.
Den Beutel fand er auf dem Nachttisch sehr schnell, was ihn allerdings wunderte war, dass außerdem die Nachttischplatte leer zu sein schien.
„Ihre Habseeligkeiten“, Snape sprach das Wort aus, als wäre es eine unheilbare Krankheit, „sind selbstverständlich in Ihrem Beutel.“
„Aber er ist aus Mokeleder …. Sir.“
„Wie üblich hielten Sie es für unter Ihrer Würde, sich vollständig über die Eigenschaften Ihres Beutels zu informieren, Potter. Der Moke ist eine hellgrün schimmernde magische Echse, die auf Annäherung und Berührung durch Fremde reagiert und zusammenschrumpft. Da ich im Gegensatz zu Ihnen mir meiner magischen Fähigkeiten jederzeit bewusst bin, war das Mokeleder keinerlei Hinderungsgrund Ihre Habseeligkeiten in den offenen Beutel zu befördern.“
Harry schnaubte verärgert. Dieser Mann machte ihn wahnsinnig! Früher oder später würde er die Beherrschung verlieren und Snape all das ins Gesicht schreien, was sich schon so lange in ihm angestaut hatte.
„Da wir das nunmehr geklärt haben, dürfte es selbst für Sie nicht zu viel verlangt sein, sich in den Rollstuhl zu setzen, der direkt rechts neben Ihrem Bett steht.“
Harry schluckte schwer, dann schlug er die Decke beiseite und setze sich auf die Bettkante, froh darüber, dass ihm wenigstens das keinerlei Schwierigkeiten mehr bereitete.
Vorsichtig ertastete er zunächst die Armlehne, dann die Sitzfläche des Rollstuhls.
Obwohl er sehr langsam und vorsichtig aufstand, wurde ihm doch schwindelig. Er schloss für einige Sekunden die Augen und atmete tief ein und aus.
Erst als der Schwindel nachgelassen hatte, drehte er sich so gut es ging nach rechts und ließ sich langsam in den Stuhl sinken.
Er war selber erstaunt und erleichtert, wie einfach das gewesen war. Weder hatte er sich auf den Boden gesetzt, noch hatte er den Stuhl umgeworfen oder irgendetwas anderes Peinliches.
„Stellen Sie Ihre Füße auf das Fußbrett.“, war Snapes einziger Kommentar.
Harry ärgerte sich zwar darüber, dachte gleichzeitig aber auch, er sollte es als positives Zeichen nehmen, dass sein ehemaliger Lehrer keine gehässigen Kommentare losgelassen hatte.

Es war in der Tat ein seltsames Gefühl, auf diese Art und Weise durch die Gegend gefahren zu werden, ohne etwas zu sehen. Es handelte sich um einen magischen Rollstuhl, den das Sankt Mungos ihm zur Verfügung gestellt hatte und Snape ließ ihn per Zauber vor sich herfahren. Sie gaben sicherlich ein sehr amüsantes Bild ab: der mürrische Zaubertrank-Lehrer, der seinen Hass-Schüler im Rollstuhl vor sich herfahren ließ!
Besonders außergewöhnlich wurde ihre ?Fahrt' an der Treppe. Harry wusste, er hatte keinen Grund, Snape zu misstrauen und zu argwöhnen, dieser würde ihn ?versehentlich' die Treppe hinunter fallen lassen. Vielleicht würde er dies liebend gerne tun, aber Snape wusste auch, seine Freunde würden es ihm nie im Leben glauben, dass es ein Unfall war und sie würde ohne Zweifel damit an die Öffentlichkeit gehen.
Dennoch wurde ihm hier, hilflos in der Luft über der Treppe, vollkommen bewusst, wie ausgeliefert er Snape war. Der Professor konnte nahezu alles mit ihm machen und er konnte sich nicht nur nicht dagegen wehren, er würde es mit Sicherheit noch nicht einmal merken, ehe es zu spät war.
Nachdem er allerdings seine anfängliche Skepsis und sein Misstrauen überwunden hatte, konnte er die außergewöhnliche Flug-Erfahrung sogar ein wenig genießen. Zwar war es weniger Fliegen, als vielmehr schweben und es war zwar nicht nur wesentlich langsamer, sondern auch weniger unmittelbar, als das Fliegen auf dem Besen, oder auch das mit Seidenschnabel oder dem Thestral, dennoch spürte er, dass er in der Luft war, ein Gefühl, das er liebte, das ihm gleichzeitig aber auch schmerzlich bewusst machte, dass er wohl nie wieder auf einem Besen würde fliegen können. Obwohl: wenn er mit Malfoy hinten drauf hatte fliegen können, vielleicht würde Ginny ihn ja mal mitnehmen? Außerdem würde Hagrid ihm sicherlich einen Thestral ausleihen.
Die Gedanken beruhigte ihn und lenkte ihn ab von dem, was gleich auf ihn zukommen würde. Mrs. Weasley, George und Charley waren außer seinen drei Freunden schon jetzt da, wie Kreacher ihm mitgeteilt hatte, als er ihm geholfen hatte, sich fertig zu machen. Die anderen würden alle erst kurz vor Beginn kommen, hatten sie doch alle viel zu tun.
Der Weg, obwohl er vom obersten ins unterste Stockwerk führte, war eindeutig zu kurz. Viel zu schnell hörte er vertraute Stimmen und wusste, dass sie vor der Küchentür angekommen waren.
Mit einemmal wurden die Stimmen lauter und deutlicher und Harry wusste, Snape hatte die Tür geöffnet. Er rollte in den Raum und plötzlich verstummten die Gespräche, aber nur um einem sehr viel lauterem Begrüßungsritual Raum zu geben.
Es war Harry nicht nur unangenehm, dass so ein Aufhebens von ihm gemacht wurde, sondern es war ihm eindeutig auch zu viel, zumal er überhaupt nicht zuordnen konnte, wer ihn da alles begrüßte. Mrs. Weasleys Stimme war eindeutig herauszuhören, aber ansonsten schienen es mehr Personen zu sein, als die beiden Brüder, mit denen er rechnete.
„Jetzt lasst Harry doch mal in Ruhe ankommen, ihr überfallt ihn ja wie wilde Wölfe.“, sprach Ginny nach einer Zeit, die ihm schier unendlich erschien, ein Machtwort. Dankbar, gleichzeitig aber auch etwas beschämt blickte er in die Richtung, aus der die Stimme seiner Freundin gekommen war.
„Entschuldige, Harry mein Lieber!“, erklang Mrs. Weasleys Stimme in der unmittelbar einsetzenden Stille.
Er lächelte etwas scheu. „Mrs. Weasley, wie schön, Sie zu …“ Verdammt, er hatte schon wieder das böse Wort mit S sagen wollen. Jetzt wusste er, wie sich die Dursleys fühlten, wenn jemand in ihrer Gegenwart versehentlich oder mit Absicht das Wort mit Z benutzten.
„…wie schön, dass Sie da sind.“
„Ich freue mich auch, hier zu sein und dich zu treffen. Ich hoffe nur, dass es dir nicht zu viel wird mit uns allen hier.“ Harry lächelte schief.
„Jetzt lass uns aber auch mal, Mum.“ Es war wie ein Stich, Georges Stimme zu hören und zu wissen, dass Fred nicht neben ihm stand und die beiden Zwillingsbrüder keine gemeinsamen Witze mehr machen würden.
„Hey Harry, altes Haus. Ich würde sagen, mein Schweizer-Käse-Ohr hast du eindeutig getoppt!“ Jemand, der George nicht so gut kannte, hätte ihm seine zur Schau gestellte Unbefangenheit vielleicht abgenommen, aber Harry kannte ihn einfach zu gut, um die Trauer und die Hilflosigkeit unter der Oberfläche zu überhören.
Er hatte plötzlich das unbändig Bedürfnis danach, George fest zu umarmen und ihm so das spüren zu lassen, was er niemals in Worte würden fassen können. Unbeholfen tastete er nach seinem Arm und zog sich etwas wackelig in eine stehende Position. Er spürte die Frage Georges und noch viel mehr die der anderen, aber es war ihm egal. Er legte seinen gesunden rechten Arm um die Schulter seines Gegenüber und zog ihn zu sich. Es dauerte ein kleine Weile, dann umarmte auch George ihn. „Es tut mir so leid, George!“, flüsterte er mehrfach, während sie einfach nur da standen und sich im Arm hielten.
Es war Harry, der nach einer Zeit die Umarmung löste und sich zurück in seinen Stuhl gleiten ließ.
Nach einer kurzen Weile spürte er einen anderen Körper, der ihn an sich drückte und er wusste sofort, dass das nur Mrs. Weasley sein konnte, die leise schniefte und deren Tränen schon nach kurzer Zeit seine Robe benetzten. Es war ihm unangenehm, er hatte keine Wunden aufreißen wollen. Gleich würden Kingsley, McGonagall und vor allem Snape kommen und er hatte dafür gesorgt, dass Mrs. Weasley weinte!
„Es tut mir leid, Mrs. Weasley, ich wollte nicht …“
„Dir muss nichts leid tun, mein Lieber. Ich bin in den letzten Tagen nur sehr nah am Wasser gebaut, mach dir darüber mal keine Gedanken.“ Harry lächelte schuldbewusst. Es war ihm plötzlich sehr unangenehm, dass er überlebt hatte, während Fred tot war.
„Es tut mir so leid, Mrs. Weasley! Ich wollte das nicht.“
„Das muss dir nicht leid tun, Harry, du hast uns schließlich befreit von diesem Scheusal! Und du hast selber dafür so viel bezahlt! Das tut mir leid. Wenn wir irgendetwas für dich tun können, sag bitte bescheid, mein Lieber. Du gehörst zur Familie.“
Harry war mehr als nur berührt von Mrs. Weasleys Worten. Zwar hatte sie schon einmal gesagt, dass er wie ein Sohn für sie wäre und ihre Umarmung nachdem er aus dem Irrgarten wieder aufgetaucht war, würde er nie vergessen, aber in dieser Situation, in der er befürchtet hatte, Familie Weasley wolle nach Freds Tod nichts mehr mit ihm zu tun haben, war noch etwas anderes, stärkeres. Sie gab ihm das Gefühl, tatsächlich eine Familie zu haben, eine Mutter, die ihn tröstete, wenn er krank und verletzt war, die ihn nicht verstieß, weil er für den Tod ihres Sohnes verantwortlich war.
„Danke, Mrs. Weasley!“, hauchte er, während er die Umarmung so gut es ging noch einmal intensivierte und wie schon an seinem Geburtstag versuchte, so vieles Ungesagtes in diese Umarmung zu legen.
„So, da bin ich endlich.“, unterbrach Mr Weasley Stimme die Situation. Mrs. Weasley löste sich von Harry und er hörte sie zu ihrem Mann gehen.
„Arthur und Percy mein Lieber und Bill und Fleur, meine Liebe. Schön, dass ihr alle da seid. Dann warten wir jetzt nur noch auf Minerva und Kingsley.“
„Und auf Hagrid und Professor Snape.“, meldete sich Hermine zu Wort.
Harry begann sich unwohl zu fühlen. Neville und Luna schienen also schon da zu sein. Davon abgesehen hatte er keinerlei Anhaltspunkte, wie die einzelnen Personen sich im Raum verteilt hatten, noch wo er selber sich überhaupt befand.
„Oh Harry, du bist ja auch schon da.“, begrüßte Mr. Weasley ihn.
„Guten Tag, Mr. Weasley.“ Er streckte ihm seine Hand entgegen und kam sich dabei dumm und blöd vor. Glücklicherweise ergriff Mr. Weasley sie allerdings sofort und drückte sie fest.
Darauf folgten die Begrüßungen von Fleur, Bill, Percy und danach noch von Ron, Hermine und Ginny.
„Wir sollten uns schon mal an den Tisch setzten, die andern werden sicherlich bald kommen.“, übernahm Mrs. Weasley die Regie. Zu Harrys Erleichterung klang ihre Stimme wieder fester und er hatte die berechtigte Hoffnung, dass sie ihre Tränen getrocknet hatte.


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Es war wirklich schwierig, niemandem erzählen zu dürfen, dass ich die Rolle der Cho Chang bekommen hatte, wo es doch so verlockend war! Ich hatte meinen Freunden erzählt, dass ich zum Vorsprechen gehen würde, also haben sie immer wieder gefragt, ob ich sie nun bekommen hätte. Ich musste dann immer sagen, dass ich nich glauben würde, dass ich sie bekommen hätte und nach einer Weile hören sie auf, mich danach zu fragen. Als ich es ihnen zu guter letzt erzählt habe, haben sie einfach nur geschrien. Meine Freunde haben mich wirklich unterstützt.
Katie Leung