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Fanfiction

Neubeginn - Nachwirkungen

von schildies

12 Nachwirkungen

Es war der pure Wahnsinn, was er mit sich machen ließ! Man könnte meinen, der Geist Albus Dumbledores habe Besitz von ihm ergriffen.
Nicht genug damit, dass er sich auf diese unselige Potter-Angelegenheit eingelassen hatte, jetzt war er auch noch hier in Hogwarts und half beim Wiederaufbau des Schlosses!
Und das, nachdem er sich geschworen hatte, nie wieder etwas zu tun, nur weil es von ihm erwartet wurde oder er irgendeine alte Schuld abzahlen musste, die er längst doppelt und dreifach abgezahlt hatte.
Er hatte seine Zeit in Ruhe hinter seinen Büchern und Kesseln verbringen und nichts von der Welt um ihn herum mitbekommen wollen.
Und dann waren die Eulen und die Besuche gekommen! Und er hatte zuerst Heiler Devon, dann den Weasley-Grangers, dann Narzissa Malfoy und zu guter Letzt auch noch Minerva McGonagall nichts abschlagen können.
Und das, obwohl er sich doch immer damit gerühmt hatte, sich von niemandem mit Ausnahme Albus Dumbledores zu etwas drängen zu lassen.
Er hätte definitiv unmittelbar nach der Schlacht weit weg apparieren sollen!
Was interessierte es ihn, ob die gesamte Familie Malfoy in Askaban verschmorte oder ob das Schloss rechtzeitig wieder in Schuss sein würde um die Schüler, die im letzten Jahr einiges verpasst hatten, das Jahr aber dennoch nicht wiederholen wollten, noch vor Beginn des neuen Schuljahres wieder aufnehmen zu können?
Hatte er nicht in den vergangenen Jahren in beiderlei Hinsicht mehr als genug getan? Er hatte Narzissa den Unbrechbaren Schwur geleistet und er hatte alles in seiner Macht stehende getan, um die Schüler vor dem Zugriff des Dunklen Lords zu bewahren.

Dennoch war er nun hier in diesem Schloss, das einst sein erstes richtiges Zuhause gewesen war. Hier war er sicher gewesen vor dem Streit seiner Eltern, vor den Schlägen, die sein betrunkener Vater an seine Mutter ausgeteilt hatte, bloß weil sie eine Hexe war und er damit nicht klar kam.
Hier hatte er seine Magie nicht verstecken müssen, sondern wurde noch dafür gelobt, wenn er sich damit auseinandersetzte und sich zu perfektionieren suchte. Und hier hatte er das erstemal wirklich Bestätigung bekommen und Freunde gehabt.
Dass dies die denkbar falschesten Freunde gewesen waren, hatte er damals nicht sehen wollen.
Aber es war selten, dass ihn diese positiven Erinnerungen und Gefühle überkamen. Meist, wenn er überhaupt an seine Schulzeit dachte, waren es die Erniedrigungen Potters und seiner Freunde auf der einen und seine eigenen großen Fehler auf der anderen Seite.
Aus diesem Grund verdrängte er meist alles, was mit seiner Schulzeit und mit diesen Mauern, die schließlich seit beinahe siebzehn Jahren sein Arbeitsplatz waren, in Zusammenhang standen.
Warum kamen die Erinnerungen jetzt also wieder? War es, weil es sich nicht verhindern ließ, über diese alten Mauern nachzudenken, wenn man sah, wie zerstört sie waren? Wie viel diese eine Nacht der Gewalt, des Hasses und der Zerstörung hatte anrichten können? War es, weil sich hier zeigte, dass selbst dieses Schloss, das immer so viel Sicherheit, Unwandelbarkeit und ja auch Geborgenheit ausgestrahlt hatte, nicht unzerstörbar war?
Er schüttelte sich innerlich, belobigte und verfluchte sich gleichzeitig dafür, gänzlich alleine in diesem Teil des Schlosses zu sein.
Nicht, dass er sich nach Gesellschaft sehnte. Merlin wusste, wie sehr er all das verabscheute, was sie zu ihm sagten und wie sie ihn anschauten. Dennoch lenkte ihn das wenigstens von seinen eigenen Gedanken ab.
Wie tief war er gefallen, dass er sich noch nicht einmal mehr alleine gegen unerwünschte Gedanken und Erinnerungen schützten konnte? Er war immerhin nicht nur Meister der Okklumentik, sondern besonders auch der Selbstbeherrschung und Zurückdrängung von Gefühlen.
Er atmete noch einmal tief durch und konzentrierte sich dann wieder komplett auf seine Arbeit, die ihn denn auch so sehr forderte, dass er den ganzen Tag über weder über seine Vergangenheit noch über die beiden unliebsamen Begegnungen des heutigen späten Vormittags nachdachte.

***

Wäre es nicht so ärgerlich, es wäre beinahe amüsant gewesen, wie sehr sich sein bescheidenes Heim in der übelsten Muggelgegend zu einer rege frequentierten Pilgerstätte und er selbst sich zu einem vielgefragten Mann entwickelt hatte.
Kaum zwei Stunden aus dem ehemaligen Black - jetzt Potter-Haus zurückgekehrt, hatte sich schon der erste Besucher angekündigt.
Als er durch den Türschlitz gesehen hatte, war es ihm vorgekommen, als sei er beinahe zwei Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt worden.
Versteckt unter einer dunklen Kapuze kam Narzissa Malfoys Gesicht zum Vorschein.
Er hatte sich zusammennehmen müssen, nicht im Schatten hinter ihr nach ihrer Schwester zu suchen.
Er hatte sie begrüßt und ihr einen langen fragenden Blick zugeworfen.
„Severus, darf ich dich kurz sprechen, es ist wichtig.“
Wie überaus amüsant, dass sie sogar die gleichen Worte wählte, wie bei ihrem ersten Besuch.
Er antwortete nicht, obwohl ihm unzählige gehässige Kommentare auf der Zunge lagen. Er war nicht daran interessiert, mehr Aufmerksamkeit als nötig zu erregen. Die Nachbarn wunderten sich sowieso schon, warum er, der doch sonst nie Besuch bekam, sich auf einmal vor ihnen gar nicht retten konnte.
So öffnete er lediglich die Tür ganz und ließ seine Besucherin eintreten.
Wie das letzte Mal bot er ihr von dem Elfenwein an, von dem er noch eine halbe Flasche übrigbehalten hatte. Alleine trank er ihn nicht und bei Minerva hatte er damit gar nicht erst anzukommen brauchen.
„Auf den Tod des Dunklen Lords!“, erhob er in Anlehnung an seinen letzten Trinkspruch sarkastisch das Wort.
Narzissa zögerte etwas, hob dann aber ebenfalls das Glas und trank.
Nach dem Nachfüllen der Gläser begann seine Besucherin zögerlich und leise die gleichen Worte zu sprechen, die sie auch das letzte Mal gewählt hatte: „Severus, ich weiß, ich sollte nicht hier sein, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen.“
„Du wiederholst dich, Narzissa.“, sagte er und fügte, als er ihren fragenden Blick bemerkte, hinzu: „Es ist wirklich amüsant, dass du gerade bei mir erneut Hilfe suchst. Und verzeih bitte, wenn ich dir diesmal keinen Unbrechbaren Schwur leisten werde.“
Narzissa senkte den Blick. Es war ihr sichtlich unangenehm, aber, so beschloss Severus, da musste sie jetzt durch.
Er würde es sich überlegen, ob er ihr half, aber er würde es ihr nicht leicht machen. Ihr Anliegen musste sie diesmal schon deutlich formulieren und sie sollte spüren, dass er nun nicht mehr an irgendjemanden gebunden und nur noch sich selbst gegenüber verpflichtet war.
Es herrschte einige Zeit Stille, dann durchbrach Narzissa diese mit den Worten: „Severus, ich weiß, dass ich kein Recht habe, hier zu sein und dich schon wieder um etwas zu bitten. Ich wäre auch nicht gekommen, wenn es nicht um Draco ginge.“
Severus hob die Augenbrauen leicht und schwieg.
„Die Auroren waren schon mehrfach bei uns und der einzige Grund, warum wir noch nicht alle in Askaban sitzen ist der, dass der Zaubereiminister gesehen hat, dass wir in uns in der Schlacht herausgehalten haben und weil Hermine Granger ausgesagt hat, dass Draco sie nicht nur in Malfoy Manor nicht verraten hat, sondern ihnen auch den Weg auf die Lichtung im Verbotenen Wald gezeigt hat.“
Severus war überrascht. Das hätte er Draco gar nicht zugetraut.
„Offenbar hat er zur Bedingung für seine Hilfe gemacht, dass sie sich in der Verhandlung für uns einsetzen.“
Das passte schon besser zu dem jüngsten Malfoy. Dennoch wunderte Severus sich jetzt noch mehr als zuvor, warum Narzissa zu ihm kam, wenn sie doch offenbar schon sehr viel glaubwürdigere Zeugen auf ihrer Seite hatte, als er es sein konnte.
Aber er hatte ja abwarten wollen, was sie ihm von sich aus erzählte.
„Severus, wenn Lucius und ich nach Askaban kommen, können wir damit leben, aber Draco wird Askaban zerstören. Ich würde alles dafür tun, das zu verhindern, Severus!“, brach es aus Narzissa heraus.
„Und was hat das mit mir zu tun, Narzissa?“ Seine Stimme war schärfer, als es nötig gewesen wäre.
Narzissa brauchte einige Augenblicke, um sich zu fassen. Als sie den Blick hob, sah Severus, dass ihre Augen feucht waren. Er hatte Narzissa Malfoy noch nie weinen sehen. Schon während ihrer Schulzeit war sie, selbst für eine Slytherin, sehr beherrscht gewesen.
„Ich wollte dich bitten, bei unserer Verhandlung für Draco auszusagen. Du warst auf dem Astronomieturm und hast gesehen, dass er … dass er Dumbledore nicht töten konnte. Und du hast die ganzen letzten zwei Jahre in Hogwarts gesehen, dass er sich dem Dunklen Lord nicht freiwillig angeschlossen hat. Uns als seinen Eltern wird das niemand glauben, aber dir werden sie es glauben.“
„Du vergisst, dass auch ich ein Todesser bin. Auch mir steht eine Verhandlung bevor.“
„Aber das ist bei dir doch nur eine Formsache. Es weiß doch mittlerweile jeder, dass du immer auf Dumbledores Seite gestanden hast.“
„Dennoch macht meine Vergangenheit mich zu keinem glaubwürdigen Zeugen, Narzissa. Such dir Granger und wen auch immer wegen Dracos ?Leistungen' und lass Dumbledores Portrait für ihn aussagen bezüglich ihres kleinen Stelldicheins auf dem Astronomieturm.“
„Dumbledores Portrait? Das hängt doch sicherlich im Schulleiterbüro?“
„Bilder sind bekanntlich dadurch gekennzeichnet, dass sie transportabel sind.“ ?Frag Hermine Granger und sie wird es dir bestätigen.', fügte er in Gedanken hinzu. Es war wirklich äußerst amüsant und hilfreich gewesen, dass sie das Portrait dieses unglaublich nervigen Zauberers mit sich herumgeschleppt hatten, obwohl es an unendliche Dummheit grenzte, wie viel sie diesem Stück Leinwand anvertraut hatten.
„Aber sind Portraits als Zeugen vor dem Gamot zugelassen? Und selbst wenn dem so sei, würde Prof. Dumbledore für Draco aussagen?“
„Shacklebolt ist dabei, sämtliche Akten in Bezug auf diese Frage durchsuchen zu lassen. Und ja, ich bin überzeugt, dass Albus Dumbledores Herz so groß ist, dass er selbst für Lucius aussagen würde, wenn er der Überzeugung wäre, er würde seine Taten bereuen.“
„Wird Professor Dumbledore auch für dich aussagen, Severus?“
„Das war Shacklebolts Plan, ja.“
Sie schwiegen eine Weile, in der Narzissa sich vermutlich die neuen Entwicklungen durch den Kopf gehen ließ und Severus sich für das Kommende wappnete.
„Wärest du denn, wenn das mit Professor Dumbledores Portrait nicht klappt, bereit, vor dem Zaubergamot für Draco auszusagen, Severus?“
Er sah Narzissa fest in die Augen, seufzte dann innerlich und nickte knapp.
„Aber nur dann, wenn es keinen anderen Weg gibt“
Mehr sagte er nicht, auch wenn er sich schon vorgenommen hatte, wenn es nötig werden sollte, auch für Narzissa auszusagen. Auch wenn er sie nicht für ihr Verhalten in Bezug auf den Dunklen Lord bewunderte, so hatte sie doch nie das Dunkle Mal empfangen, auch wenn sie die Ansichten ihres Mannes geteilt hatte.
Und Severus zweifelte nicht in Geringsten, dass sie sich, um ihren Sohn zu schützen, jederzeit gegen den Lord gestellt hätte. Sie hatte es bewiesen, als sie im Sommer vor zwei Jahren zu ihm gekommen war.

Nachdem Narzissa gegangen war, hatte er damit fortgefahren, Heiltränke für Potter zu brauen.
So sehr er auch seine ?Aufgabe' hasste, dennoch genoss er es, jetzt einen anspruchsvollen Brau-Auftrag zu haben. Es gab wenig, das Severus Snape so entspannte, wie das Brauen komplizierter Zaubertränke.
Schon immer waren es diese beiden Fächer gewesen, die ihn mehr als alles andere gereizt hatten: Zaubertränke und die dunklen Künste. Zwar hatte er Dumbledore immer in den Ohren gelegen, ihm den Verteidigungsposten zu überlassen, aber wenn er es sich recht überlegte, interessierten ihn beiden Fächer gleich stark. Er war nicht in der Lage, zu sagen, welches ihm wirklich lieber war.
Momentan freilich wollte er mit den dunklen Künsten nichts mehr zu tun haben, aber wer wusste schon, ob er sich nicht in ein paar Jahren doch wieder für den anderen Job bewerben würde. Und dieses Mal würde er mit Sicherheit erfolgreicher sein, schließlich war der Fluch auf diesem Posten mit Sicherheit mit den Dunklen Lord gegangen.
Mit geübten Händen zerkleinerte er die Zutaten, ging zwischen den drei Kesseln hin und her, rührte hier mit und dort gegen den Uhrzeigersinn und holte diese und jene Zutat aus dem Regal.
Schon vor Jahren hatte er das winzige Labor, das seine Mutter im Keller zum Brauen einfacher Heiltränke eingerichtet hatte, ausgebaut und seinen Bedürfnissen angepasst.
Zwar braute er in aller Regel in Hogwarts, aber er legte Wert darauf, jederzeit auch hier in Spinners End die Möglichkeit dazu zu haben.
Und es war nicht das erste Mal, dass er dies zu schätzen wusste. Hier war er einfach viel ungestörter und es wunderte niemanden, wenn er mitten in der Nacht Tränke brauchte, die in den nächsten Jahren wahrscheinlich niemand brauchen würde.
Seine Mutter hatte ihr kleines Labor nie viel genutzt und sie hatte es durch Schutz- und Muggel-Abwehrzauber vor seinem Vater schützen müssen.
In den Sommerferien vor seinem dritten Schuljahr hatte sie es ihm, nachdem sie seine gute Note in Zaubertränke gesehen hatte, unter dem Siegel der Verschwiegenheit gezeigt. Seitdem hatte er in den Ferien so viel Zeit er konnte, hier unten verbracht. Wie gerne hätte er Lily hier her mitgebracht. Aber es war zu gefährlich gewesen. Sein Vater duldete es nicht, wenn er Besuch bekam. Schon seine Kameraden aus der Muggel-Grundschule hatte er nicht mit nach Hause bringen dürfen. Und so waren die wenigen, die sich überhaupt je für ihn interessiert hatten, ganz schnell wieder von ihm abgerückt und hatten sich lieber mit anderen getroffen.
Einmal allerdings, als sein Vater zur Ausnüchterung im Krankenhaus war, hatte er sie doch mit hierher genommen. Nie würde er ihren gequälten Ausdruck vergessen, als sie in dieses Haus gekommen war. Sie hatte sich redlich bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie sein Zuhause anwiderte, aber sie war nicht gut darin gewesen, sich zu verstellen.
Schnell hatte er sie in den Keller und ins Labor geführt. Und da hatten ihren Augen angefangen zu strahlen. Sie war erstaunt und beeindruckt gewesen, wie auf so engem Raum so viel untergebracht sein konnte. Er war stolz gewesen, hatte er doch die Vorräte schon damals von seinem mageren Taschengeld aufgestockt und eine penible Ordnung eingeführt. Lilys Besuch hier in diesem Labor war eindeutig die schönste Erinnerung, die er an dieses Haus hatte. Und auch ansonsten waren die Erinnerungen an die vielen Nächte in diesem Labor die schönsten, die er an dieses Haus hatte.

Abermals wurde Severus in seiner Tätigkeit durch das Klingel der Tür unterbrochen. Severus legte die entsprechenden Zauber über die Kessel und ging schlecht gelaunt nach oben. Wer mochte das jetzt schon wieder sein? Er war doch nicht die örtliche Kummer-Tante!
„Minerva!“, begrüßte er die Schulleiterin von Hogwarts, nachdem er sie erkannt hatte. „Was führt Sie diesmal hierher?“
„Können wir das drinnen besprechen, Severus?“
Wortlos ließ er seine Vorgesetzte eintreten. Es gefiel ihm gar nicht, von Minerva McGonagall als seiner Vorgesetzten zu denken.
Zwar war sie auch zu seiner Schulzeit unparteiischer gewesen als andere Lehrer, dennoch hatte sie nichts auf ihre Gryffindors kommen lassen. Entweder Potter und Black waren immer so geschickt gewesen, dass sie nicht mitbekommen hatte, wie sie ihm zugesetzt hatten, oder sie hatte es nicht sehen wollen.
Als er dann als Lehrer in Hogwarts angefangen hatte und fortan der Gryffindor-Hauslehrerin gleichgestellt war, hatte ihn das sehr befriedigt.
Oh ja und Albus hatte ihn sehr schnell in sehr vieles einbezogen und ihm offensichtlich mehr vertraut als anderen seiner Lehrer.
Er hatte es genossen, Minerva beim Vornamen zu nennen und ihr immer mal wieder zu verstehen zu geben, dass sie keine Macht mehr über ihn hatte und er im Übrigen beinahe genauso viel Vertrauen wie sie besaß.
Mit der Zeit war diese große Befriedigung zwar abgeklungen, vor allem auch deshalb, weil Minerva gelernt hatte, ihn zu akzeptieren, die Vorstellung aber, in Zukunft wieder ihrem Befehl zu unterstehen behagte ihm dennoch nicht.

Als seine Besucherin in seiner ?Bibliothek' in dem einzigen halbwegs bequemen Sitzmöbel saß, deutete er auf die Flasche Elfenwein, die noch immer in dem einzigen Stück seines Regals stand, das nicht von Büchern bedeckt war. „Ich nehme an, Sie bevorzugen Tee, Minerva?“
„Danke.“, erwiderte sie höflich und er entfernte sich in die kleine Küche um den Tee vorzubereiten. Er ließ sich mehr Zeit, als dafür nötig gewesen wäre und dachte darüber nach, was McGonagall von ihm wollen könnte.
Um den Posten des Verteidigungslehrers konnte es nicht gehen, dafür war es noch zu früh. Um eine einfache Miteilung konnte es sich auch nicht handeln, dafür hätte sie ihm eine Eule schicken können.
Mit der anstehenden Verhandlung konnte es zusammenhängen, aber er hielt es für unwahrscheinlich.
Blieb, dass es etwas mit Albus zu tun hatte oder aber, dass sie ihn um etwas bitten wollte.
Er überlegte kurz, um was ihn die Schulleiterin von Hogwarts bitten konnte und dann fiel ihm der Wiederaufbau des Schlosses ein. Sollte es darum gehen? Es war eindeutig das, was am meisten Sinn ergab. Obwohl es Severus wunderte, schließlich musste McGonagall doch von seiner neuen ?Aufgabe' wissen.
Und dass er neben dem einen auch noch einen zweiten „Liebes-Dienst“ übernahm, konnte sie doch wohl nicht ernsthaft von ihm erwarten!
Mit dem Entschluss, Minerva McGonagall eine saftige Abfuhr zu erteilen, machte er sich mit erhobenem Zauberstab und vor sich schwebendem Teetablett (er hatte sogar allen Ernstes noch ein paar Ingwer-Kekse, die Minerva ihm vor anderthalb Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte, gefunden (mit einem schnellen Frische-Zauber war das kein Problem!)) auf den Weg zurück in seine Bibliothek.
„Eine gute Wahl, würde ich sagen, Severus.“, sagte sie mit Blick auf die Kekse. Ihr schelmisches Grinsen quittierte er mit einem seiner berühmten Todesblicke. Dass diese bei Minerva nicht zogen, verbesserte seine Stimmung allerdings nicht gerade.
„Ich bin froh, dass ich Sie hier angetroffen habe, Severus und Sie nicht im Grimmaultplatz sind. Womit ich nicht sagen möchte, dass ich Ihnen nicht sehr dankbar dafür bin, dass Sie sich um Potter kümmern. Allerdings erleichtert die Tatsache, dass ihre neue Aufgabe nicht Ihre gesamte Zeit beansprucht, mein Anliegen.“
Severus schwieg und sah McGonagall fragend und skeptisch an.
„Ich hatte am Montag ja schon angedeutet, dass ich es gerne allen Schülern ermöglichen würde, ohne Wiederholung ihre Schullaufbahn fortzusetzen. Zu diesem Zweck würde ich gerne in Juli und August für die betroffenen Schüler in allen Fächern intensiven Widerholungsunterricht anbieten.
Ich wollte Sie schon einmal darauf vorbereiten, dass ich gegebenenfalls für Verteidigung gegen die dunklen Künste auf Sie zurückgreifen werde. Horace hat sich schon bereit erklärt, den Zaubertrankunterricht zu übernehmen. Aber ich weiß nicht, ob ich für Verteidigung rechtzeitig jemanden finde und außerdem wäre es wünschenswert, für dieses Fach zwei Lehrkräfte zur Verfügung zu haben.“
Severus spürte, dass ihm die Aussicht, wieder Verteidigung zu unterrichten und dabei auch noch die Scherben Carrows auffegen zu müssen, gar nicht behagte. Er hatte eine ungefähre Vorstellung, was der Todesser im vergangenen Jahr mit den Schülern gemacht hatte und er wusste, dass nicht nur der Großteil des eigentlich wünschenswerten Stoffes nachgeholt, sondern in vielerlei Hinsicht auch Aufklärungsarbeit geleistet werden musste; vor allem bei den Schülern des ersten Jahrgangs, die zuvor nicht in den Genuss eines Unterrichts gekommen waren, der den Namen ?Verteidigung gegen die dunklen Künste' verdiente. Würden sie diese undankbare Aufgabe zu zweit übernehmen, würde er in jedem Fall die unteren Jahrgänge dem Kollegen überlassen.
„Ich werde Sie darüber auf dem Laufenden halten. Es ist schließlich noch Zeit bis dahin.
Was allerdings den eigentlichen und dringlichen Grund meines Besuches angeht, so betrifft er den Wiederaufbau des Schlosses. Ich bin zwar die erste, die Ihnen gerne eine Pause bis zu Beginn des neuen Schuljahres zuerkennen würde, zumal Sie wahrhaftig genug für uns alle getan haben in den vergangenen Jahren. Dennoch haben wir momentan leider bei weitem nicht genug Helfer, um das Ziel zu erreichen, die Schule bis Anfang Juli wieder aufgebaut zu haben.“
Severus hob erneut die Augenbrauen. Zwar war er schon selber zu dem Schluss gekommen, dass dies der einzig halbwegs plausible Grund für Minervas abermaligen Besuch sein konnte, dennoch war es beinahe grotesk, dass sie ausgerechnet auf ihn zurückkam.
„Wie ich Ihrem vorherigen Kommentar entnehme, ist Ihnen bewusst, dass ich schon eine andere ?Aufgabe' übernommen habe, die beinahe meine gesamte Zeit beansprucht.“, erwiderte er schneidend.
„Dessen bin ich mir bewusst. Und mir ist auch klar, dass Sie neben der Zeit, die Sie am Grimmauldplatz verbringen, Zeit zum Brauen von Heiltränken brauchen.
Ich hatte auch keineswegs an mehr als zwei bis drei Stunden am Tag gedacht. Es wäre schon eine große Hilfe, wenn Sie zwei- bis dreimal die Woche vorbei kämen.
Wenn ich richtig informiert bin, ist auch in den Kerkern einiges zerstört. Horace ist bisher noch nicht dazu gekommen und ich denke, es wird für ihn noch sehr viele andere Aufgaben geben. Ich denke nicht, dass sich jemand in den Bereich von Tränkeklassenzimmer und Slytherin-Räumen verirren wird.“
Severus schnaubte verärgert. McGonagall meinte es tatsächlich ernst.
„Überlegen Sie es sich, Severus.“, sagte sie noch, während sie aufstand und sich verabschiedete.

***

Und jetzt war er tatsächlich hier und reparierte das Tränke-Klassenzimmer. Eigentlich hatte er nur kommen und sich das Ausmaß der Zerstörung ansehen wollen, als er dann aber gesehen hatte, wie das Klassenzimmer und sein Büro aussahen, hatte er gewusst, dass er es niemand anderem gestatten würde, hier aufzuräumen. Und sollte es bis zum nächsten Morgen dauern, er würde nicht eher innehalten, als bis alles wider ordentlich und an seinem Platz war!


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