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Neubeginn - Erinnerungen

von schildies

Ein greller gelber Lichtblitz, der sich immer mehr ausbreitete und kurz bevor er ihn traf sein gesamtes Blickfeld einnahm, raste auf ihn zu. Er versuchte die Augen zu schließen um sich vor dem grellen Licht zu schützen, aber es gelang ihm nicht. Er spürte den Schmerz kaum, den der Fluch in seinen Augen verursachte; zu viel hatte er in den letzten Minuten ertragen müssen. Es hatte ihn beinahe willenlos gemacht. Das Bewusstsein seiner selbst, seiner Umgebung und der Situation, in der er sich befand, sank immer weiter, bis nur noch der Schmerz und der Wunsch, endlich sterben zu dürfen, vorhanden waren.
In diesem Moment hörte er plötzlich ein ihm nur allzu gut bekanntes dämonisches Lachen. Es war wie ein Schlag und brachte ihn fast sofort in die Realität zurück. Er wusste, dass dies hier seine einmalige Chance war. Er musste die derzeitige Abgelenktheit Voldemorts ausnutzen. Mit dieser verzweifelten Hoffnung tastete er auf dem Boden nach seinem Zauberstab, den er erstaunlich schnell zu fassen bekam, öffnete die Augen und richtete den Stab zittrig auf die große schlangenartige Gestalt, die er nur mit großer Mühe überhaupt erkennen konnte. Er spürte mehr, als dass er sah, wie Voldemort ebenfalls den Zauberstab hob um erneut den grünen Lichtblitz auf ihn abzufeuern um damit sein Leben endgültig auszulöschen.

Harry wachte schweißgebadet und schweratmend auf und brauchte einige Zeit um sich darüber klar zu werden, dass alles vorbei und er sicher im Sankt Mungos lag.
Alles um ihn herum war still. Er hoffte inständig, dass niemand etwas von seinem Albtraum mitbekommen hatte.
Ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte, strömten jetzt die Erinnerungen an alles, was geschehen war, nachdem er sich vor der Großen Halle von seinen Freunden getrennt hatte, auf ihn ein.
Er musste sich sehr beherrschen, um nicht zu zittern. Es wunderte ihn nun nicht mehr, dass sein Körper sich vor dieser Erinnerung hatte schützen wollen; vermutlich war es momentan seine schlimmste.
Nun war es auch nicht länger ein Rätsel, warum er hier war und sich fühlte, als wäre er durch den Reißwolf gedreht worden! Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie es um ihn stand. Es grenzte schon an ein Wunder, dass er überhaupt noch lebte und anscheinend noch nicht einmal monatelang im Koma gelegen hatte.
Er spürte wie sich bei diesem Gedanken alles in ihm verkrampfte; er war momentan definitiv noch nicht bereit, sich der vollen Wahrheit zu stellen. Er wollte nicht wissen, ob er vielleicht doch noch sterben konnte; wollte nicht wissen, wie hoch die Chancen standen, dass er nahezu wiederhergestellt würde und wenn, wie lange es dauern würde; und er wollte vor allen Dingen nicht wissen, wie es um seine Augen stand, ob er überhaupt wieder würde sehen können und wenn dem so war, wie viel.
Spätestens nachdem er gerade noch einmal gesehen hatte, wie der grelle gelbe Blitz auf ihn zugeflogen und so zielsicher beide Augen getroffen hatte, ohne dass er es hatte verhindern können, zweifelte er im Grund nicht mehr daran, dass sie nachhaltig Schaden genommen hatten. Was das aber konkret bedeutete, ob es nur etwas dauerte, er vielleicht auch magische Augen bekommen würde, wie Moody, oder ob es für ihn letztlich gar keinen Ausweg gab, sich darüber Gedanken zu machen weigerte er sich instinktiv.
Er wollte noch nicht wissen, was nun mit ihm geschehen, wie sein Leben weitergehen würde. Viel zu schmerzlich war die Vorstellung, dass sich ihm wieder etwas in den Weg stellen und ihn daran hindern würde das Leben zu führen, das er sich erträumte.

Er war nur froh, dass seine Freunde ihn bisher noch nicht bedrängt, das Thema noch nicht einmal angesprochen hatten. Er hoffte nur, sie würden es auch bei ihrem nächsten Besuch nicht tun, sondern darauf warten, dass er von selber darauf zu sprechen kommen würde. Und er hoffte inständig, dass er auf den Besuch eines Heilers noch würde warten müssen.
Davon abgesehen, dass er sich innerlich noch nicht bereit für die Wahrheit fühlte, musste er als erstes wissen, wie es seinen Freunden ergangen war; musste wissen, wie sie es geschafft hatten, genau zum richtigen Zeitpunkt auf der Lichtung im Verbotenen Wald anzukommen; musste außerdem wissen, was mit den Todessern geschehen war. Und, so wurde ihm jetzt auch bewusst, er musste seinen Freunden erzählen, wie es ihm ergangen war, was genau geschehen war, nachdem er sich von ihnen getrennt hatte. Es würde ihm zwar äußerst schwer fallen, vor allem das Ende zu erzählen, aber er wusste, dass seine Freunde nach allem, was sie zusammen erlebt hatten, das Recht hatten, es zu erfahren.

Als hätten seine Freunde diese Gedanken gehört, klopfte es in diesem Augenblick an die Tür. Ohne weiter darüber nachzudenken öffnete er die Augen, von denen er bisher gar nicht bemerkt hatte, dass sie nicht mehr verklebt waren.
Die Lider hoben sich schwerfällig und schon in der nächsten Sekunde hätte er sich für seine unüberlegte Handlung schlagen können. Hatte er eben noch darüber nachgedacht, es so lange wie möglich ignorieren zu wollen, dass mit seinen Augen ganz offenbar etwas nicht stimmte, riss er nun mir nichts in Gegenwart seiner Freunde die Augen!
War es schon schlimm gewesen, die Augen nicht öffnen zu können, weil sie verklebt gewesen waren und dazu noch das dumpfe Gefühl zu haben, dass dies einen schrecklichen Grund hatte, so war die unabweisbare Gewissheit, dass er tatsächlich nichts sah - das Wort ?Blindheit' auch nur zu denken, weigerte Harry sich auch jetzt noch - ein regelrechter Schock für ihn. Jetzt mit offenen Augen, die doch nichts zu sehen vermochten, dazuliegen brachte all die Gedanken und Fragen, die er zuvor noch hatte verdrängen können, unweigerlich an die Oberfläche. Sie überschwemmten ihn und erstickten ihn beinahe. Er musste sich selber zur Ruhe zwingen, er durfte jetzt nicht anfangen panisch zu werden; schließlich wusste er doch noch gar nichts, wusste nicht, ob er tatsächlich dauerhaft blind bleiben würde, ob es nicht doch noch Möglichkeiten gab, ihn zu heilen.
Obwohl er in seinem Innersten sicher war, dass es für ihn keine Heilung geben konnte, klammerte er sich doch verzweifelt an diese Vorstellung; gab sie ihm doch die Möglichkeit, vorerst seine Gedanken wieder den anderen, vornehmlich wichtigeren, Fragen und Aufgaben zuzuwenden.
Er hörte Schritte, konnte aber nicht sagen, wie viele Personen sich auf ihn zu bewegten. „Harry, wie schön, dass du wach bist!“, begrüßte Hermine ihn und kurz darauf fiel Ron in die Begrüßung ein. Harry seinerseits versuchte sich in einem schiefen Lächeln und einem möglichst unbekümmerten: „Hallo ihr beiden.“
Es wunderte ihn, dass er von seinen beiden Bettnachbarn nichts hörte; ob sie wohl schliefen? Oder waren sie gar schon entlassen worden?
„Sagt mal, was ist eigentlich mit Neville und Percy?“, fragte er deshalb. Schon im nächsten Augenblick musste er schlucken. Er hatte gerade unbedacht zugegeben, nichts sehen zu können.
Seine beiden Freunde schien das allerdings nicht im Geringsten zu wundern, Hermine beantwortete ihm ohne Umschweife seine Frage: „Die sind beide unterwegs. Ich glaube Neville besucht mit seiner Großmutter zusammen seine Eltern und Percy hat wohl eine Untersuchung.“
Sie wusste also, dass er nichts sah. Was das für seinen Gesundheitszustand bedeuten konnte, wollte er nicht wissen; er nahm es vorerst als erfreulichen Hinweis darauf, dass er vielleicht vorerst von bangen Nachfragen und Gesprächen verschont bleiben würde.

Er war also momentan mit seinen beiden Freunden alleine, nahm er die eigentlichen Gedanken wieder auf. Das wäre eigentlich die perfekte Gelegenheit, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen und ihnen beiden zu erzählen, was passiert war.
Obwohl es ihm eigentlich wesentlich lieber gewesen wäre, zuerst von Ron und Hermine zu erfahren, wie es ihnen ergangen war, wusste er doch, dass die Gelegenheit einfach zu günstig war, um sie ungenutzt verstreichen zu lassen. Aus diesem Grund sagte er, noch bevor Ron oder Hermine das Gespräch ihrerseits eröffnen und in andere Richtungen lenken konnten: „Du hattest übrigens Recht, Hermine. Das mit der Erinnerungslücke war nur kurzzeitig. Ich erinnere mich jetzt wieder an alles.“ Er hörte, wie Hermine entsetzt die Hand vor den Mund drückte, um einen Schrei zu unterdrücken. In jedem anderen Moment hätte ihn das amüsiert, doch jetzt war er für so etwas zu angespannt.
„Ich würde zwar eigentlich lieber zuerst von euch hören, wie ihr es geschafft habt, genau im richtigen Augenblick diese Lichtung zu finden …“, setzte er an und stockte. All seinen Mut zusammennehmend fuhr er fort: „Aber ihr habt das Recht zu erfahren, was passiert ist, nachdem wir uns getrennt haben.“
Er hörte, wie Hermine sich erneut die Hand vor den Mund schlug und konnte sich lebhaft vorstellen, wie Ron mit offenen Mund nach Luft schnappte.
Er musste mit sich kämpfen, aber dann siegte sein Gryffindormut und die Vernunft, die ihm sagte, dass dies vielleicht auf lange Zeit die einzige Gelegenheit sein könnte, zu der er mit seinen Freunden alleine war.
Er versuchte sich hinzusetzten und hatte dabei das Gefühl, als wäre er sogar noch etwas schwächer als am vorhergehenden Tag. Er verdrängte die Frage, was das zu bedeuten haben konnte und war einfach dankbar, als er unterstützenden Hände unter seinen Achseln und in seinem Rücken spürte. Es war ihm zwar unangenehm, so schwach zu sein, aber er war zu sehr mit dem beschäftigt, was er seinen Freunden jetzt erzählen musste, als dass er sich darüber Gedanken machte.
Er musste mehrfach hart schlucken und tief Luft holen, bevor er anfing seinen Freunden genau zu erzählen, wie er in Snapes Erinnerungen sein ?wahres Schicksal' erfahren und sich dann entschieden hatte, zuerst das Diadem zu suchen und sich dann auszuliefern; er erzählte ihnen, wie ihn Voldemorts zweites Ultimatum beinahe erleichtert und wie er durch den Stein der Auferweckung mit seinen Eltern, Sirius und Remus zusammen in den Verbotenen Wald gegangen und schließlich auf die beiden Todesser gestoßen war, die ihn ohne es zu merken direkt zu Voldemort geführt hatten.
„Ja und als ich dann vor Voldemort stand, ging alles ziemlich schnell: er hat den Todesfluch abgefeuert und dann wurde alles schwarz. Und dann, na ja, das hört sich jetzt komisch an, aber ich bin aufgewacht an einem Ort, der aussah wie der Bahnhof Kings Cross, nur sauber und ohne Menschen.“ Er erzählte ihnen von seinem Gespräch mit Dumbledore und auch von der Erkenntnis, die ihm dabei kam: „Dumbledore sagte, ich hätte die Wahl, zurückzugehen, oder ?weiter' zu gehen. ?Voldemort hat den Elderstab.' sag' ich, Dumbledore bestätigt das. ?Und Sie wollen, dass ich zurückkehre?' frag' ich und Dumbledore sagt, dass er denkt, ich hätte eine Chance. Ich wusste da noch nicht so wirklich, was er meinte, aber irgendwie hab ich was geahnt.“
Er erzählte weiter, wie er ?zurückgekommen' und Bellatrix festgestellt hatte, dass er noch lebte. Er stockte, denn es fiel ihm sehr schwer, darüber zu sprechen. Also fasste er diesen Teil so kurz wie möglich, deutete auch nur kurz an, dass Voldemort ihn zu zwingen versucht hatte, ihn um seinen Tod anzuflehen.
„Ich war schon halb bewusstlos, hab gar nicht mehr richtig mitbekommen, was los war. Da hat Voldemort plötzlich angefangen zu lachen und hat überhaupt nicht mehr aufgehört. Das hat mich irgendwie aufgeweckt. Und da wusste ich plötzlich ganz genau, was ich tun musste, was Dumbledore gemeint hatte. Ich musste Voldemort nur entwaffnen, alles andere würde er schon selber erledigen. Er hat natürlich gemerkt, dass ich wach war und den Zauberstab gezogen hatte und da hat er dann den Todesfluch gesprochen. Genau im gleichen Augenblick hab ich den Expelliarmus gesprochen und es hat tatsächlich geklappt: Voldemorts Zauberstab flog ihm aus der Hand und hat ihn und nicht mich getötet.“
Es herrschte eine ganze Weile Schweigen. Harry war froh, dass er es hinter sich gebracht und seinen Freunden alles erzählt hatte.

Bevor noch einer der drei etwas gesagt hatte, hörte Harry erneut ein Klopfen an der Tür. Er bat die Person herein, die Tür öffnete sich, er hörte einen kleinen erfreuten Schrei und dann schnelle Schritte. Als er kurz darauf einen blumigen Duft in der Nase und glatte lange Haare im Gesicht hatte, musste er lächeln. Eine so stürmische Begrüßung war er von Ginny gar nicht gewohnt.
„Ginny!“, sagte er sanft, „schön, dass du da bist!“
„Oh Harry! Wie schön, dass du wach bist und schon so viel besser aussiehst! Es tut mit leid, dass ich dich so lange alleine gelassen haben!“
Wieder musste er lächeln. „Du kannst ja schließlich nicht immer da sein, wenn ich mich mal entschließe aufzuwachen. Und ich war ja auch nicht allein.“
Sie hielt ihn immer noch, wenn auch nicht mehr so fest, wie am Anfang.
„Wie geht es dir, Harry?“
„Besser. Und ich erinnere mich jetzt auch wieder an alles.“
„An alles?“ Er hörte das leise Entsetzen aus der Frage.
„Ja, seit ich eben aufgewacht bin, erinnere ich mich wieder an alles. Aber es ist schon okay, Ginny.“, fügte er hinzu, weil er ahnte, dass sie sich Sorgen um ihn machte.
Um das Gespräch in eine etwas andere Richtung zu lenken, fügte er hinzu: „Ron und Hermine wollten mir gerade erzählen, wie ihr es geschafft habt, genau im richtigen Augenblick im Verbotenen Wald anzukommen.“
„Aber …“
„Später, Ginny. Du wirst alles erfahren.“ Er zögerte kurz, bevor er fragte: „Oder, haben Ron und Hermine dir schon von unserer Reise erzählt?“
„Nur ganz vage Andeutungen, sie wollten das nicht ohne dich machen.“
Er wusste nicht genau warum, aber es hätte ihn irgendwie gekränkt, wenn Ron und Hermine Ginny von den Horkruxen und ihrer Reise erzählt hätten. Somit lächelte er kurz und nickte in die Richtung, in der er seine beiden Freunde vermutete.
„Aber Harry, sollten wir nicht …?“
Harry ahnte, dass sie ansetzten wollte, über seine Gesundheit zu reden, da er aber nicht wusste, ob es vielleicht doch etwas anderes, wirklich Wichtiges ging, fragte er dennoch nach: „Ist noch irgendetwas wichtiges anderes passiert? Ist doch noch nicht alles vorbei?“ Jetzt bekam er doch leichte Panik, was wenn die noch frei herumlaufenden Todesser irgendetwas angestellt hatten?
„Nein, nein. Keine Sorge, die Todesser sind alle entweder in Askaban oder auf der Flucht. Kingsley meint, dass wir von denen im Moment nichts zu befürchten haben.“, nahm Hermine ihm schnell seine Furcht. Harry war erleichtert.
„Okay, dann ist ja gut.“ Dann, nach kurzer Pause, fragte er: „Erzählt ihr mir dann, was sonst noch so in dieser Nacht passiert ist?“
Es entstand eine weitere kurze Pause, aber dann begann Hermine zu erzählen:
„Ron und ich sind in die Große Halle gegangen zu den Weasleys.“
Sie machte eine kurze Pause und Harry stand sofort wieder das Bild der trauernden Familie Weasley vor Augen.
„Wir haben natürlich bald gemerkt, dass du nicht mitgekommen warst und nach so zehn, fünfzehn Minuten bin ich raus gegangen um dich zu suchen. Ich dachte, du würdest irgendwo in der Nähe warten und dir schon Gedanken über einen Plan machen, wie wir Voldemort besiegen könnten. Aber ich hab' dich natürlich nirgendwo gefunden. Ich bin dann zurück zu Ron und Ginny, dass wir uns aufteilen konnten. Das haben natürlich die anderen mitbekommen. Ich wusste zwar, dass dir das unangenehm sein würde, wenn wir dich alle suchen, aber es ließ sich nicht verhindern; außerdem hab ich auch Panik bekommen. Wir haben uns also aufgeteilt: Ron ist in den Gryffindorturm gegangen, ich zum Raum der Wünsche und Ginny zum Schulleiterbüro.“
Hermine stoppte und Ginny machte weiter: „Ich bin also zum Schulleiterbüro hoch. McGonagall hat mir das Passwort gegeben. Als ich oben war, hab ich natürlich sofort gesehen, dass du nicht da warst, aber irgendwie hab' ich gedacht, dass du vielleicht einen Hinweis hinterlassen haben könntest.“ Harry musste Ginny insgeheim dafür bewundern, er selber hätte sicherlich sofort wieder kehrt gemacht. Hätte Ginny auch so gehandelt, dann wäre er jetzt nicht mehr am Leben.
„Und dann habe ich deinen Brief und die Phiole mit Snapes Erinnerungen auf dem Schreibtisch gesehen. Ich hab' deine Schrift natürlich sofort erkannt; wer hätte auch sonst einen Brief an Ron und Hermine dort hinterlassen. Ich hab' sofort meinen Patronus zu Ron und zu Hermine geschickt, dass wir uns in der Eingangshalle treffen. Als ich unten ankam waren nicht nur Ron und Hermine, sondern fast alle versammelt. Hermine hat den Brief sofort gelesen und weil wir sie alle angestarrt haben, wussten wir sofort, dass irgendwas ganz und gar nicht in Ordnung war.“
Harry musste schlucken; er hatte sich schon, als er den Brief geschrieben hatte, vorgestellt, wie seine beiden Freunde wohl reagieren würden, wenn sie ihn lasen.
„Du hast uns vielleicht einen Schrecken eingejagt, Mann.“, warf Ron dazwischen; eine Bemerkung, die Harry sich noch schlechter fühlen ließ.
„Auf jeden Fall wussten wir so, was los war.“ versuchte Hermine die Situation zu retten. „Es war mittlerweile schon eine halbe Stunde um, seit du gegangen warst, da wir aber von Voldemort und den Todessern nichts gehört hatten, wussten wir, dass irgendwas Unvorhergesehenes passiert sein musste. Ginny, Ron und ich wussten natürlich sofort, dass wir in den Wald gehen würden, aber auch die anderen wollten mit. Die Schwierigkeit bestand nur darin, dass wir nicht wussten, wo die Todesser ihr Lager hatten.
Genau in dem Moment kam Draco Malfoy zu uns. Es hatten natürlich sofort alle die Zauberstäbe auf ihn gerichtet, aber er hat nur lässig die Hände gehoben und gesagt, dass er uns den Weg zu den Todessern zeigen würde.“
Harry riss ob dieser unerwarteten Information den Mund auf. Draco Malfoy hatten seine Freunde und all die anderen in den Wald geführt und ihm somit letztlich das Leben gerettet?? Und das, nachdem er ihn kurz zuvor noch an Voldemort hatte ausliefern wollen? Wie passte das zusammen? Oder war es vielleicht eine Falle gewesen?
Bevor Harry über diese Frage noch weiter nachdenken konnte, hörte er, wie jemand die Tür öffnete und den Raum betrat.
„Hallo Neville.“ begrüßte Hermine den Neuankömmling.
„Hi Hermine, Ron. Hi Harry.“ Es klang Erstaunen und eine Sprur Verunsicherung aus seiner Stimme.
„Hi Neville.“ kam es beinahe wie aus einem Mund von Ron und Harry. Es eintstand eine kurze Pause; Harry war das sehr unangenehm und er ahnte, dass es zumindest Neville nicht viel anders erging. Zu seiner Erleichterung ergriff Hermine nach wenigen Sekunden das Wort und entschärfte damit die Situation: „Wir waren gerade dabei Harry zu erzählen, wie Malfoy uns geholfen hat in den Wald zu kommen“
„Das war echt verrückt, wie der da plötzlich vor uns stand und uns seelenruhig erzählt hat, dass er uns in den Wald führen würde.“
Harry musste gegen seien Willen schmunzeln. Die Analogie zu Hänsel und Gretel war einfach zu amüsant.
„Aber erzählt weiter, ich will euch nicht stören.“
„Du kannst uns gerne helfen. Du warst schließlich genauso dabei wie wir.“
„Ach, ich höre euch lieber zu.“
„Hm, wie du willst. Also, Malfoy stand plötzlich da und hat gesagt, er könnte uns den Weg zeigen; allerdings würde er das nicht umsonst machen. Wenn wir die Schlacht gewinnen würden, sollten wir dafür sorgen, dass weder er noch seine Eltern nach Askaban kommen würden.“
Harry riss abermals seinen Mund auf; das war ja wohl der Gipfel! Wegen diesem einen Dienst nicht nur Malfoy selber, sondern auch noch seinen Vatert freisprechen? Da konnte man sich doch nicht ernsthaft drauf eingelassen haben! Andererseits passte das schon wesentlich besser zu Malfoy, als eine selbstlose Tat.
„Wir haben uns dann erstmal beraten, sind aber recht schnell zu dem Schluss gekommen, dass wir erstens Malfoy trauen können und es zweitens durchaus angemessen wäre, sich für ihn vor dem Zaubergamot einzusetzen.
Erstaunlicherweise war er damit zufrieden, dass wir ihm für seinen Vater nichts versprechen konnten; immerhin war er ein hochrangiger Todesser.“
Wenn Harry es sich recht überlegte, war es tatsächlich in Ordnung, sich für Malfoy vor dem Gamot einzusetzen, schließlich hatte er ihm in Malfoy-Manor vermutlich das Leben gerettet (und in jener Nacht im Wald sogar ein zweites Mal; obwohl er das ja nun nicht gerade aus Nächstenliebe getan hatte).
„Und als die sich dann nach ewiger Zeit endlich geeinigt hatten, sind wir dann endlich rausgegangen.“ löste jetzt Ginny Hermine erneut ab.
„Und dann hat es natürlich auch wieder Stunden gedauert, bis wir endlich da waren. Ich hab gedacht, ich dreh durch, wenn wir noch länger brauchen würden.
Aber dann haben wir plötzlich Lichtblitze gesehen; in kurzen Absänden immer andere. Da konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und bin losgerannt; Ron und Hermine und noch ein paar andere sind direkt hinterher. Und dann ...“
Ginny stoppte und Harry wusste nur zu gut, was jetzt folgen würde „... habt ihr Voldemort lachen gehört“ Harry schüttelte sich. Dieses Lachen würde ihn wahrscheinlich ewig in seinen Albträumen verfolgen.
„Ja genau. Das war echt schrecklich. Ein so dämonisches, freudloses Lachen. Da werde ich wohl noch lange von träumen.“
„Wir sind auf jeden Fall keine zwei Sekunden später losgerannt. Diesmal sind alle gerannt. Sogar McGonagall und Slughorn.“ übernahm es nunmehr Ron weiterzuerzählen.
„Und als wir dann angekommen sind, das war schon fast unheimlich. Die standen alle da und haben sich nicht bewegt. Und dann plötzlich totaler Tumult. Wir haben natürlich sofort angegriffen. Es war so viel los, dass wir dich gar nicht sofort gesehen haben. Und dann kam Snape plötzlich angerannt; Bill, Charley und Neville haben ihm den Rücken freigehalten. Wie hast du das eigentlich soschnell mitbekommen, Neville?“
„Naja, das war eigentlich mehr zufällig. Ich bin rein, hab natürlich sofort mit Todessern gekämpft, aber irgendwie bin ich ziemlich schnell in der Mitte gewesen. Und dann hat Charley mir zugerufen, ich sollte ihnen helfen, Snape zu schützen. Das hab ich dann auch gemacht. Da wusste ich noch gar nicht, um was es überhaupt ging.“
Harry hatt ein mulmiges Gefühl. Zuerst hatte er noch fragen wollen, was denn los gewesen war, warum Snape `angerannt' gekommen war. Jetzt ahnte er, um was es wohl ging und hoffte inständig, dass es schnell weitrgehen würde. Er wollte es sich gar nicht vorstellen, wie seine Freunde reagiert hatten, als sie ihn so gesehen hatten. Es musste ein ziemlicher Schock gewesen sein.
Hermine schien zu ahnen, dass es Harry unangenehm war (aber vemutlich war es ihr selber genauso unngenehm) und so fuhr sie sehr schnell fort: „Wir sind Snape dann hinterher, er hat dich ein Stück von der Lichtung wegebracht, Stabilisierungs- Desillusionierungs- und Schutzzauber über dich gelegt und ist dann schon wieder weggewesen. Er meinte, dass wir momentan nichts für dich tun könnten. Deshalb sind wir dann auch wieder zurück und haben gekämpft.“
„Allerdings hat der Kampf nicht mehr allzu lange gedauert. Da Voldemort ja tot war, haben die wohl nicht mehr so den Sinn darin gesehen. Die meisten haben versucht abzuhauen und sind dabei geschnappt worden.“ meldete sich nun Ron wieder zu Wort.
„Aber es waren schon noch einige, die sich gewehrt haben.“ ereiferte sich Ginny. „Dolohow, Rockwood, McNair, Greyback und natürlich Bellatrix.“
„Ich hab ja auch nicht gesagt, dass sich ale sofort ergeben hätten.“
„Also, es gab schon noch einen heftigen Kampf, aber spätestens, nachdem Mrs. Weasley Bellatrix erledigt hatte, war er auch schon zuende.“ versuchte Hermine zwischen den beiden Geschwistern zu vermitteln.
„Mrs. Weasley hat Bellatrix erledigt?“, fragte Harry vollkommen überrascht. Er hatte Mrs. Weasley noch nie kämpfen sehen und es war ein ersatunliches, nein,ein beeindruckendes Bild sich vorzustellen, wie diese beiden Frauen miteinander kämpten und Molly Weasley über Bellatrix Lestrange triumphierte.
„Ja, das hättest du sehen müssen, Mann! Richtig krass! Es haben auch alle anderen aufgehört zu kämpfen umdas zu sehen. Wow, das hätte ich Mum nie zugetraut, Bellatrix Lestange zu besiegen.“
„Na, lass sie das mal nicht hören, Ronald. Das ist ein zweifelhaftes Kompliment, was du Mum da machst. Aber du hast schon recht, das war wirklich krass! Das war nämlich so, Harry: Hermine, Luna und ich hatten zu dritt gegen sie gekämpft, frag mich nicht, wie es dazu gekommen ist. Auf jeden Fall war gerade ein Todesfluch ganz dicht an meinem Ohr vorbei gesaust, ich hab gerade noch so eben ausweichen können.“ Harry blieb bei diesen Worten beinahe das Herz stehen. Wie konnte Ginny nur so locker davon erzählen, beinahe gestorben zu sein? Und vor allem, wie schrecklich wäre das gewesen, wenn Ginny ... Er konnte den Gedanken gar nicht zu Ende denken. Was alles hätte passieren können. Alle seine Freunde hätten sterben können und er wäre es schuld gewesen.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Ginny einfach weitersprach: „Mum muss das irgendwie mitbekommen haben, auf jeden Fall ist sie keine Sekunde später wie eine Furie angerannt gekommen, hat im Laufen ihren Umhang abgestreift und gerufen: „Nich meine Tochter, du Schlampe!“ Das war schon beeindruckend. Vor allem, weil Mum solche Wörter sonst ja nie in den Mund nimmt. Und dann gings los. Sie hat niemandem erlaubt, ihr zu helfen und die beiden standen sich auch in nichts nach. Bellatrix hat sich natürlich über Mum lustig gemacht, aber sie hat sich nicht beeindrucken lassen. Und dann, ja und dann war Bellatrix kurz unaufmerksam und Mum hat es ausgenutzt und sie direkt überm Herzen getroffen.“
Harry war beeindruckt. Dennoch war er von dieser Schilderung irgendwie auch unangenehm berührt. Es war die gleiche Situation gewesen, wie damals bei Sirius. Auch er war kurz abgelenkt gewesen und dann nach hinten und durch den Vorhang gefallen.
„Und damit war der Kampf dann auch endgültig zuende. Es hatte sowieso niemand mehr gekämpft, alle hatten Mrs. Weasley und Bellatrix Lestange zugeguckt. Es haben sich alle in den Armen gelegen und waren nur froh, dass es endlich vorbei war. Ich glaub, die paar Todesser, die da noch da waren und noch laufen konnten, sind alle dipsappariert.“
Hermine hielt inne und Harry fühlte sich mit einemmal so müde, als hätte er zwei Tage nicht mehr geschlafen, dabei war er doch erst maximal anderthalb Stunden wach.
„Hermine, ich glaube, Harry ist ziemlich müde.Sollten wir nicht...?“
War es Zufall, dass Ginny ihn gerade jetzt angesehen hatte, oder hatte sie ihn die ganze Zeit im Auge gehabt?
Er war viel zu müde, sich darüber Gedanken zu machen, worüber seine Freunde sprachen. Am liebsten hätte er jetzt einfach die Augen zugemacht und wäre sofort eingeschlafen.
„Ja, also Harry, es ist so, am Montag war hier im Sankt Mungos ziemlich viel los. ... Rita Kimmkorn ... Da haben wir gedacht ... Grimmauldplatz .... Heiler ...“ Harry bekakam nur noch Bruchstücke dessen mit, was Hermine ihm zu sagen versuchte und auch diese Bruchstücke verstand er kaum und konnte sie noch viel weniger in enen Zusammenhang bringen. Nach wenigen Minuten gab er den Kampf gegen die Müdigket auf, schloss die Augen und war tatsächlich wenige Sekunden später eingeschlafen.


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