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Neubeginn - Endlich die Wahrheit

von schildies

Harry Potter und Luna Lovegood folgten mit eiligen Schritten den vier Hauslehrern in das offen stehende Klassenzimmer, in das Snape vor wenigen Sekunden verschwunden war. Die zwischenzeitliche Verwirrung über das seltsame Verhalten des Todessers war während dem Duell und der anschließenden Flucht wieder Abscheu und blankem Hass dem Verräter und Mörder gegenüber gewichen. Die beiden Jugendlichen stürmten mit gezogenen Zauberstäben in den Raum herein, wurden aber direkt enttäuscht, als McGonagall ihnen sagte, was geschehen war.
Nach einem kurzen Austausch über das Geschehen, einer kurzen Begrüßung seitens der aufgrund des plötzlichen Auftauchens der beiden geächteten Schüler verwirrten Lehrer und einem erneuten Blick in Voldemorts Geist, der ihm sagte, dass die Zeit mehr als drängte, mahnte Harry zur Eile bei der Verbarrikadierung der Schule. Professor McGonagall erklärte den anderen Lehrern die Lage und diese tauschten sich über das weitere Vorgehen aus. Kurz bevor seine ehemalige Hauslehrerin sich ebenfalls auf den Weg machte um die nötigen Vorbereitungen zu treffen, hielt sie noch einmal kurz inne: „Potter, ich weiß zwar nicht, was diese seltsame Phiole zu bedeuten, oder was ich davon zu halten habe, dass Severus sie mir für Sie gegeben hat, aber ich denke, ich sollte Sie Ihnen dennoch aushändigen. Seien Sie vorsichtig, Harry. Und: viel Erfolg bei Ihrer Aufgabe.“ Bei den letzten beiden Sätzen war ihre Stimme so sanft und besorgt geworden, wie Harry sie noch nie zuvor gehört hatte; auch die Nennung seines Vornamens machte ihm deutlich wie besorgt seine ehemalige Lehrerin um ihn war. Er lächelte kurz und nahm die Glasphiole entgegen. Er hatte sie schon fast wieder vergessen. Jetzt aber fragte er sich stärker als zuvor, was Snape ihm wohl so Wichtiges hatte geben wollen. Er besah das Fläschchen genauer. Es schimmerte silbrig-weiß und die Substanz in seinem Innern schien sich sehr schnell zu bewegen. Harry musste nicht lange überlegen, um was es sich handelte; er hatte es schon vermutet, als er es das erste Mal in Snapes Hand gesehen hatte. Er überlegte kurz, ob irgendeine Gefahr davon ausgehen könnte, wenn er Snapes Erinnerungen ansehen würde. Da ihm jedoch nichts einfiel und er, jetzt wo Snape weg war, ungestört Zutritt zu Dumbledores ehemaligem Büro hatte, fragte er Professor McGonagall: „Professor, wie lautet das Passwort für Dumbledores Büro?“ Die Angesprochene zog kurz verwirrt die Augenbrauen hoch, beantwortete dann aber ohne Umschweife seine Frage: „Dumbledore.“ Harry verstand zuerst gar nicht, dass dies die Antwort auf seine Frage war, aber nach wenigen Sekunden nickte er verstehend und verabschiedete sich von den anderen. „Du kommst jetzt nicht mit zurück in den Raum der Wünsche?“ es war weniger eine Frage, als eine Feststellung und so nickte er Luna nur kurz zu und machte sich auf den Weg in Richtung Schulleiterbüro. Nach wenigen Schritten erinnerte er sich wieder an den Grunde, wegen dem er eigentlich nach Hogwarts gekommen war. Er drehte sich abrupt um, ging auf den kleinen Professor Flitwick, der vor dem durch Snapes Sprung zersprungenen Fenster stand und komplizierte Beschwörungen vor sich hin murmelte, zu und fragte gerade heraus: „Professor Flitwick, Verzeihung, dass ich Sie unterbreche, aber es ist wichtig. Haben Sie eine Ahnung, wo das Diadem von Ravenclaw ist?“ „… Protego horribilis - das Diadem von Ravenclaw?“ kam die quiekende Stimme des Hauslehrers von Ravenclaw. „Etwas mehr Weisheit ist nie verkehrt, Potter, aber ich denke kaum, dass es in dieser Situation besonders nützlich wäre!“
„Ich meinte nur - wissen Sie, wo es ist? Haben Sie es je gesehen?“
„Es gesehen? Niemand hat es seit Menschengedenken gesehen! Es ist schon seit langem verschollen, Junge!“ Bei diesen Worten fühlte Harry eine Mischung aus verzweifelter Enttäuschung und Panik in sich aufsteigen. Was konnte der letzte Horkrux sonst sein, wenn es nicht das Diadem war? fragte er sich. Allerdings hatte Voldemort die Carrows in den Ravenclawturm geschickt. Das war eigentlich ein eindeutiger Hinweis (mal davon abgesehen, dass das Schwert von Gryffindore mit Sicherheit kein Horkrux war und das Diadem somit das einzig überhaupt bekannte Erbstück der vier Gründer war). Warum sollte Voldemort nicht herausgefunden haben, wo das Diadem war? Nur, wo konnte er es versteckt haben? In der Schule gab es so viele mögliche Verstecke. Außerdem rannte ihnen die Zeit davon.

Sein Blick fiel auf seine Hände, in denen er noch immer die kleine Glasphiole, die er von Snape bekommen hatte, hielt. Vielleicht sollte er zuerst einmal nachschauen, was für Erinnerungen sie enthielt. Mit diesem Gedanken machte er sich nun also wirklich auf den Weg zum Büro des Schulleiters von Hogwarts. Als er gerade in den Flur des Wasserspeiers eingebogen war, hörte er plötzlich eine hohe, kalte und klare Stimme, die aus den Wänden selbst hervorzudringen [schien]. Wie das Ungeheuer, das sie einst befehligt hatte, mochte sie vielleicht seit Jahrhunderten dort geschlummert haben. „Ich weiß, dass ihr euch bereit macht zum Kampf. […] Eure Bemühungen sind zwecklos. Ihr könnt mich nicht besiegen. Ich will euch nicht töten. Ich habe Hochachtung vor den Lehrern von Hogwarts. Ich will kein magisches Blut vergießen. […] Gebt mir Harry Potter und keinem soll ein Leid geschehen. Gebt mir Harry Potter und ich werde die Schule unversehrt lassen. Gebt mir Harry Potter und ihr sollt belohnt werden. Ihr habt Zeit bis Mitternacht.“
Harry wusste zwar, dass so etwas zu erwarten gewesen war; als er aber Voldemorts Stimme und seine Bedingung hörte, war es trotzdem ein Schock für ihn. Voldemort wollte ihn und sonst nichts; würden sie ihn ausliefern, käme es nicht zum Kampf und keiner außer ihm würde sterben oder auch nur sein Leben riskieren. Spätestens nach Dumbledores Beerdigung hatte er sich doch geschworen, dass er sich hinter niemandem mehr verstecken würde, dass er es nicht zulassen würde, dass noch mehr Menschen für ihn starben. Aber schon wenige Wochen später war Moody gestorben, weil er ihn von den Dursleys abgeholt hatte. Und jetzt würden mit Sicherheit viele Menschen sterben, nur weil er hierher nach Hogwarts gekommen und so dumm gewesen war, sich von den Carrows erwischen zu lassen.
Aber es half nichts, rief er sich zur Ordnung. Er durfte keine Zeit verlieren. Vielleicht schafften sie es ja bis Mitternacht den vorletzten Horkrux zu finden. Er schaute auf die Uhr, die Mr. und Mrs. Weasleys ihm zum siebzehnten Geburtstag geschenkt hatten: halb zwölf. Also hatte er nur noch eine halbe Stunde Zeit. Hoffentlich waren die Erinnerungen, die Snape ihm gegeben hatte nicht so umfangreich und vor allem: hoffentlich enthielten sie einen Hinweis auf ein mögliches Versteck. Er wusste zwar nicht warum, aber irgendwie hatte er das Gefühl, die Erinnerungen würden eine Botschaft von Dumbledore enthalten.
Er ging zielstrebig auf den Wasserspeier, der den Eingang zu Dumbledores Büro versperrte, zu und sagte das Passwort. Gleichzeitig fragte Harry sich, warum Snape gerade Dumbledores Namen als Passwort für sein Büro gewählt hatte. War es eine Genugtuung für ihn, sich jedes Mal, wenn er es betrat, an seinen Triumph zu erinnern? Der Hass wollte sich wieder in ihm breit machen, aber er beherrschte sich und betrat ohne anzuklopfen das Büro. Es verwunderte ihn, dass es noch genauso aussah, wie es immer ausgesehen hatte, als Dumbledore noch hier gethront hatte und dieser sich lange und ausführlich mit ihm über Horkruxe und die Vernichtung Voldemorts unterhalten hatten. Hier hatte Dumbledore ihn in die Geheimnisse für sein Überleben und den Sieg über Voldemort eingeweiht. Trotz allen negativen Gefühlen, die er im vergangenen Jahr für seinen ehemaligen Schulleiter empfunden hatte, war es doch irgendwie ein erhebendes Gefühl wieder hier zu sein und alles unverändert vorzufinden. Er blickte hinauf zu dem Bilderrahmen direkt über dem Schreibtisch des Schulleiters von Hogwarts, musste aber enttäuscht feststellen, dass er, ebenso wie auch alle anderen Rahmen, leer war; Dumbledore und die andern mussten unten in der Großen Halle sein und den Vorbereitungen zur Schlacht zusehen.
Er blickte sich weiter um und entdeckte das Denkarium an dem Platz, an dem es immer gestanden hatte, wenn er sich mit Dumbledore eine wichtige Erinnerung angesehen hatte. Er ging zu dem Schrank hinüber, öffnete, nachdem er das Denkarium auf dem Schreibtisch abgestellt hatte, die Phiole und leerte ihren Inhalt langsam in die runenverzierte Steinschale. Sofort begann sich die silberne Substanz sehr schnell zu drehen. Harry holte tief Luft und ließ sich die Erinnerungen gleiten.

Wie erwartet fiel er durch Dunkelheit, aber nach wenigen Sekunden materialisierte sich ein Raum. Er war nur schwach erleuchtet, es schien Nacht zu sein. Deshalb brauchte Harry eine ganze Weile um zu erkennen, dass er sich in exakt dem Raum befand, den er gerade verlassen hatte. Harrys Herz schlug höher. Vielleicht hatte Snape ihm ja wirklich einen Hinweis von Dumbledore gegeben. Noch während er dies dachte, fragte er sich, wie in Merlins Namen er auf eine so absurde Idee kam, dass ausgerechnet Snape ihm helfen sollte seinen Meister zu vernichten.
Aber Harrys Gedanken wurden unterbrochen, als er erkannte, in welcher Situation sich die beiden Personen im Raum befanden. Dumbledore hing beinahe in seinem thronartigen Stuhl und schien nur halb bei Bewusstsein zu sein; Snape stand neben ihm und murmelte Beschwörungen. Harry schaute genauer hin und sah Dumbledores schwarze und verbrannte Hand; vor ihm auf dem Schreibtisch lag Marvolo Gaunts Ring; daneben das Schwert von Gryffindor. Offensichtlich war er gerade aus dem Gaunthaus gekommen und Snape kümmerte sich um seine verletzte Hand. Harry fragte sich gerade, ob es sich wohl um Dumbledores oder Snapes Erinnerungen handelte und was das alles zu bedeuten haben sollte (schließlich wusste er doch schon, dass Dumbledore sich an dem Ring verletzt hatte), als Dumbledores Augenlider erst flatterten und sich dann öffneten.
Harry lauschte dem Gespräch der beiden Männer mit immer größer werdendem Interesse. Er erfuhr, dass die Verletzung von Dumbledores Hand weitaus schlimmer gewesen war, als er ihn hatte glauben lassen. Er hatte ihm zwar gesagt, dass er fast daran gestorben wäre, hatte die Verletzung aber immer so heruntergespielt, dass Harry nicht im Traum daran gedacht hatte, sie könnte vielleicht doch noch andere Folgen als eine abgestorbene Hand gehabt haben.
So lauschte er mit sehr angespanntem Interesse dem Dialog der beiden Männer. Er musste nach Luft schnappen, als Dumbledore in leichtem Plauderton fragte, wie lange Zeit er wohl noch hätte.
Hatte es wirklich so schlimm um Dumbledores Gesundheit gestanden? Und er hatte damals im entscheidenden Augenblick nicht weiter nachgefragt, hatte sich, nachdem er gewusst hatte, wie Dumbledore sich seine Verletzung zugezogen hatte, noch nicht einmal mehr groß darüber nachgedacht. Sein Unwohlsein steigerte sich noch weiter, als Snape zögernd antwortete: „Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht ein Jahr.“ Nur noch ein Jahr? Harry dachte kurz nach, dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Dumbledore wäre so oder so gestorben und er hatte es gewusst. Und noch eine weitere Erkenntnis sickerte langsam in sein Bewusstsein: auch Snape hatte es gewusst. Aber entschuldigte das Snapes Tat? Dass Dumbledore sowieso hatte sterben müssen?
Aber warum war Snape dann so offensichtlich wütend auf Dumbledore? Dass er so unvorsichtig gewesen war mit dem Ring, dass er Snape nicht eher gerufen hatte? Harry hatte Snape selten so wütend gesehen. Eigentlich nur drei- beziehungsweise viermal: das erste Mal, nachdem Hermine und er Sirius gerettet hatten, dann als Snape ihn aus dem Denkarium gezogen hatte und dann als er Dumbledore getötet und als Harry sich danach versucht hatte, mit ihm zu duellieren und ihn einen Feigling genannt hatte. Aber in diesen Fällen war auch Hass und Abscheu mit dabei gewesen; diesmal war da nur Wut und, konnte das sein?, Sorge. Ja, Snape schien tatsächlich besorgt um Dumbledore zu sein.

Bevor Snape weiter über Dumbledores Verletzung sprechen konnte, was er augenscheinlich wollte, wechselte sein Gesprächspartner plötzlich das Thema und begann von Voldemorts Plan, ihn von Draco Malfoy ermorden zu lassen, zu sprechen.
Also hatte Dumbledore davon gewusst! Snape hatte es ihm offensichtlich gesagt. Aus irgendeinem Grund wunderte sich Harry darüber nicht mehr; es schien ihm, als habe er es, seit er Snapes wütend-besorgten Gesichtsausdruck gesehen hatte, gewusst, dass Snape auf Dumbledores Seite war.
Die beiden sprachen eine Weile über Snapes zukünftige Rolle in Hogwarts und darüber, dass er versuchen sollte, Draco Hilfe anzubieten. Als sie sich dem Thema so weit genähert hatten, fragte Snape Dumbledore in sardonischem Tonfall, ob er sich von Draco töten lassen wollte und Dumbledores Antwort lautete: „Gewiss nicht. Sie müssen mich töten.“ Obwohl Harry doch wusste, dass Snape genau diesen Auftrag nicht einmal ein Jahr später ausführen würde, war er doch geschockt, es aus dessen eigenem Mund zu hören. Wie konnte Dumbledore nur so ruhig, nicht nur von seinem unvermeidlichen Tod sprechen, sondern diesen auch noch mit seinem engsten Vertrauten (so musste man Snape nach dem Gespräch, das Harry gerade gehört hatte wohl oder übel bezeichnen) planen? Wie konnte er so etwas von Snape nur verlangen? Harry wunderte sich, wie sich in so kurzer Zeit sein unbezähmbarer Hass auf diesen Mann in so etwas wie Mitgefühl hatte verwandeln können.
Er merkte, wie sehr es Snape zuwider war, was Dumbledore da von ihm verlangte, und plötzlich wusste er, was Hass und Abscheu in jener Nacht auf dem Astronomieturm in Snapes Gesicht bedeutet hatten: es war kein Hass und keine Abscheu Dumbledore gegenüber, sondern der Situation, die ihn zwang diesen Mord zu begehen; er verabscheute und hasste sich in diesem Augenblick vermutlich selbst am meisten und vielleicht auch Dumbledore dafür, dass er diese Tat von ihm verlangt hatte.
Harry war so in seinen eigenen Gedanken und Erinnerungen versunken gewesen, dass er gar nicht mitbekam, wie Dumbledore Snape letztendlich davon überzeugt hatte, ihm diesen Gefallen zu tun.

Er bekam nur am Rande mit, dass es um ihn her wieder dunkel wurde und sich dann erneut Dumbledores Büro um ihn herum materialisierte.
Wieder war es Nacht, die Bürofenster waren dunkel, Snape saß erneut auf dem Stuhl vor Dumbledores Schreibtisch, auf dem auch Harry unzählige Male gesessen hatte. Aber der Schulleiter selbst saß nicht wie üblich hinter seinem Schreibtisch, sondern ging unruhig auf und ab und redete dabei.
„Harry darf es nicht erfahren, erst im letzten Moment, erst wenn es notwendig ist, wie könnte er sonst die Kraft haben, zu tun, was getan werden muss?“ Harrys Herz pochte so schnell in seiner Brust, dass er dachte, es müsste jeden Moment zerspringen. Hier war er also, der entscheidende Hinweis, Dumbledores Nachricht an ihn. Die vorherige Erinnerung diente nur dem Zweck, dass er Snape traute und vielleicht sogar noch den anderen mitteilen konnte, dass er auf ihrer Seite stand, nur seine Deckung bisher nicht hatte aufgeben dürfen.
„Nun, hören Sie mir gut zu, Severus. Es wird eine Zeit kommen - nach meinem Tod - widersprechen Sie nicht, unterbrechen Sie mich nicht! Es wird eine Zeit kommen, da Lord Voldemort offensichtlich um das Leben seiner Schlange fürchten wird.“
„Um Nagini?“ Snape wirkte erstaunt.
„Genau. Wenn eine Zeit kommt, da Lord Voldemort diese Schlange nicht mehr hinausschickt, um seine Befehle auszuführen, sondern sie sicher an seiner Seite hält, unter magischem Schutz, dann, denke ich, wird es angeraten sein, es Harry zu sagen.“
„Ihm was zu sagen?“
Dumbledore atmete tief durch und schloss die Augen.
„Sagen Sie ihm, dass in der Nacht, als Lord Voldemort versucht hat ihn zu töten, als Lily ihr eigenes Leben wie einen Schild zwischen sie warf, dass in dieser Nacht der Todesfluch auf Lord Voldemort zurückprallte und ein Bruchstück von Voldemorts Seele vom Ganzen abgesprengt wurde und sich an die einzige lebendige Seele klammerte, die in jenem einstürzenden Gebäude noch übrig war. Ein Teil von Lord Voldemort lebt in Harry, und dies gibt ihm die Macht, mit Schlangen zu sprechen, und eine Verbindung zu Lord Voldemorts Geist, die er nie begriffen hat. Und solange dieses Seelenbruchstück, das von Voldemort nicht vermisst wird, mit Harry verknüpft ist und von ihm geschützt wird, kann Lord Voldemort nicht sterben.“
Das war sie also: Dumbledores Nachricht an ihn. Er hatte geglaubt, eine Hilfestellung zu bekommen, wie er das Diadem finden oder die Schlange töten könnte, aber er bekam sein eigenes Todesurteil. Alles schien mit einemmal meilenweit entfernt zu sein. Die Stimmen der beiden Männer schienen ihm fremd und er war eigenartig distanziert, so als gehörte er schon gar nicht mehr in diese Welt, als habe er sie mit der Nachricht, sich noch heute Nacht ohne Gegenwehr von Lord Voldemort töten zu lassen, schon verlassen und würde jetzt alles nur noch aus der Entfernung betrachten.
In dieser eigenartig entfernten Verfassung hörte er, wie das Gespräch der beiden weiterging.
„Also muss der Junge … muss der Junge sterben?“ fragte Snape ganz ruhig.
„Und Voldemort selbst muss es tun, Severus. Das ist entscheidend.“
Es herrschte wieder eine lange Zeit Stille, in der Harry nicht in der Lage war, irgendeinen Gedanken zu fassen. Es war, als wenn alle Gedanken aus seinem Kopf verschwunden wären und nichts als Leere und Stumpfheit zurückgelassen hätten.
Dann meinte Harry, dass Snape etwas sagen wollte, aber es verließ kein Laut seine Lippen. Es dauerte eine Sekunde, dann brach Dumbledore das Schweigen. „Wir haben ihn beschützt, weil es notwendig war, ihn zu unterrichten, ihn zu erziehen, ihn seine Stärken erproben zu lassen.“, sagte er, die Augen noch immer fest geschlossen. Seltsamerweise fragte sich Harry in diesem Moment, ob Dumbledore nur Snape nicht hatte in die Augen schauen können, oder ob er gewusst hatte, dass dieser ihm die Erinnerungen geben würde.
„Unterdessen wird die Verbindung zwischen ihnen immer stärker, es ist ein schmarotzerisches Wachstum: manchmal denke ich, dass er selbst den Verdacht hegt.“ Stimmte das? fragte Harry sich. Hatte er ganz tief in seinem Inneren schon damals, als er mit Dumbledore über die Horkruxe gesprochen hatte, vermutet, dass er selber einer sein könnte? Vielleicht; aber Harry hätte es sich selber nie eingestanden.
„Wie ich ihn kenne, wird er die Dinge so bestellt haben, dass es, wenn er sich tatsächlich aufmacht, dem Tod entgegenzugehen, wahrhaftig das Ende Voldemorts bedeuten wird.“ Harry wusste nicht, was ihn mehr mitnahm: dass er sterben musste, oder dass Dumbledore seinen Tod, genau wie seinen eigenen, so genau geplant hatte. Zumal Dumbledore genau wusste, dass Harry sich nicht drücken würde, nicht jetzt, wo er wusste, dass es in seiner Macht stand es zu beenden.
Dumbledore öffnete seine Augen. Snape blickte entsetzt.
„Sie haben ihn am Leben erhalten, damit er im richtigen Moment sterben kann?“
„Seien Sie nicht schockiert, Severus. Wie viele Männer und Frauen haben Sie sterben sehen?“
„In jüngster Zeit nur die, die ich nicht retten konnte.“ sagte Snape. Er stand auf.
Sein Mund öffnete sich und Harry dachte, er wollte noch etwas sagen, aber er schloss seinen Mund wieder ohne dass ein Ton herausgekommen wäre. Dann wurde es erneut dunkel, aber es dauerte länger als vorher, bis sich das Büro erneut formte. Harry fragte sich kurz, ob Snape etwas vor ihm hatte verbergen wollen, aber es war gleichgültig. Alles war gleichgültig: Snapes sonderbare Besorgnis um ihn war gleichgültig, es war gleichgültig, ob er ihm irgendetwas hatte verheimlichen wollen und sogar Dumbledores Verrat an ihm wog fast nichts. Natürlich hatte es einen größeren Plan gegeben; Harry war einfach zu dumm gewesen, ihn zu begreifen, wie ihm jetzt aufging. Er hatte nie seine eigene Annahme in Frage gestellt, dass Dumbledore wollte, dass er lebte. Nun sah er, dass seine Lebenszeit immer dadurch bestimmt gewesen war, wie lange es dauerte alle Horkruxe zu beseitigen. Dumbledore hatte ihm die Aufgabe übertragen, sie zu zerstören, und gehorsam hatte er stets weiter auf jene Bande eingehauen, die nicht nur Voldemort, sondern auch ihn selbst am Leben hielten! Wie geschickt, wie elegant, keine Leben mehr zu vergeuden, sondern die gefährliche Aufgabe dem Jungen zu überlasen, der sowieso schon zum Abschlachten gezeichnet war und dessen Tod keine Katastrophe sein würde, sondern ein weiterer Schlag gegen Voldemort.
Während Harry über all dies nachdachte, nahm er irgendwo am Rande seines Bewusstseins noch wahr, dass Snape ihm noch vier weitere, kleinere Erinnerungen gegeben hatte. Er registrierte, ohne dass es irgendeine Bedeutung für ihn gehabt hätte, dass Dumbledore Snape befohlen hatte, Voldemort den richtigen Termin seiner Abreise vom Ligusterweg zu nennen, dass die Idee mit den Lockvögeln auch von ihm gekommen war, dass Snapes Angriff auf George ein Unfall gewesen und dass es ebenfalls Snape gewesen war, der Harry das Schwert hatte zukommen lassen.

Und dann stieg Harry auch schon wieder aus dem Denkarium empor und landete auf dem Teppichboden von Dumbledores Büro.
Er fühlte sich noch immer seltsam distanziert, fast so, als habe er unbewusst tatsächlich die ganze Zeit gewusst, dass es so enden würde.
Hier lag er also, das Gesicht nach unten auf Dumbledores Teppich und das einzige, wozu er sich in der Lage sah, war, sich auf seine Atmung und seinen Herzschlag zu konzentrieren. Es war schon erstaunlich, dass er gerade jetzt das erstemal so genau wahrnahm, welch ein Wunderwerk sein Körper doch war: Herz, Lunge, Gehirn, das alles funktionierte, ohne dass er es bewusst steuern musste. Und das alles würde aufhören, wenn er gleich vom Todesfluch getroffen würde und seine Seele seinen Körper für immer verlassen würde.
Wie es wohl war zu sterben? Würde es wehtun?
Wie viele Menschen hatte er schon sterben sehen durch dieses schreckliche grüne Licht? Cedric - Sirius - Dumbledore und in Voldemorts Erinnerungen auch noch seine Eltern.
Und wie oft war er selbst dem Tod nur um Haaresbreite entgangen?
Aber das war anders gewesen. Er hatte immer alles getan um doch noch überleben zu können, er hatte gekämpft, sich verteidigt und immer war sein Wille zum Überleben größer gewesen als seine Angst vor dem Tod.
Doch diesmal würde alles anders sein. Diesmal würde es keinen Kampf geben, kein Weglaufen, kein Verteidigen, keine Hoffnung. Diesmal gab es nur den Tod.
Wie sehr wünschte er sich in diesem Augenblick, bei einer dieser Gelegenheiten gestorben zu sein, in denen er dem Tod entkommen war: aufrecht stehend, sich verteidigend und vor allem nicht wissend, was passieren würde.
Aber nun wusste er, was passieren würde: er würde zu Voldemort gehen und sich kaltblütig ermorden lassen.

Aber Dumbledore hatte ihn maßlos überschätzt: es gab noch zwei weitere Horkruxe, die Voldemort am Leben hielten: die Schlange, an die sie schwerlich herankämen, schließlich stand sie ganz offensichtlich unter magischem Schutz, und das Diadem der Ravensclaw (immer unter dem Vorbehalt, dass das überhaupt der Horkrux war).
Wie sollte Harry sich jetzt verhalten? Sich so schnell wie möglich ausliefern und Ron und Hermine diese Aufgabe alleine überlassen oder zuerst mit ihnen zusammen das Diadem finden und zerstören und sich dann ausliefern (die Chancen, die Schlange zu töten, standen vermutlich nach seinem Tod höher als jetzt; es erschreckte ihn, dass er momentan doch recht gelassen an seinen eigenen Tod denken konnte, aber es gab jetzt einfach Wichtigeres zu bedenken).
Hätte Dumbledore von ihm verlang, die Aufgabe an Ron und Hermine weiterzugeben, ebenso wie er sie an Harry weitergegeben hatte? War das auch der Grund, warum Dumbledore gewollt hatte, dass er sie darin einweihte?
Aber es musste jetzt schnell gehen. Sie mussten es heute beenden! Wie sonst sollten sie je wieder nach Hogwarts hereinkommen, zumal Voldemort mit Sicherheit den Horkrux an sich nehmen und ebenfalls unter magischem Schutz immer bei sich tragen würde.
Und wie sollten Ron und Hermine noch heute den Mut nehmen, den Horkrux zu finden, wenn sie wussten, dass er tot war.
Mit einemmal kam Harry ein anderer Gedanke. Wie sollte er es Ron und Hermine überhaupt mitteilen, dass und vor allem warum er sterben musste? Sie machten sich sicher sowieso schon Gedanken, wo er denn blieb. Er müsste also in jedem Fall zuerst zu ihnen. Aber was sollte er ihnen sagen, was er vorhatte? Wenn er einfach ginge, würde sie ihn suchen, andererseits konnte er ihnen auch nicht sagen, dass er sich Voldemort ausliefern würde.
Er musste sehen, dass sich eine Möglichkeit ergab, sich von ihnen zu trennen, ohne dass sie misstrauisch würden und ohne dass sie ihn gleich suchen würden.
Aber die einzige Möglichkeit das zu tun bestand darin, zuerst das Diadem zu finden und zerstören. Dann würden seine Freunde zumindest keinen Verdacht schöpfen, wenn er zu Voldemort gehen würde. Dass er sich dann ohne Gegenwehr töten lassen würde, wäre dann eine andere Sache.

Vielleicht sollte er seinen beiden Freunden einen Brief schreiben und sein Vorgehen erklären. Das wäre sicher gut. Sie konnten sich zwar auch Snapes Erinnerungen ansehen, aber es fühlte sich für ihn besser an, ihnen, wenn er es schon nicht über sich brachte, es ihnen ins Gesicht zu sagen, wenigstens einen Brief schriebe.
Er holte noch einmal tief Luft, stand dann langsam vom Boden auf, suchte und fand Pergament, Tinte und Feder, tauchte dann die Feder auch schon in die Tinte und begann langsam zu schreiben:

„Lieber Ron, liebe Hermine,

ich schreibe euch diesen Brief, weil ich euch das hier nicht sagen kann (und es vielleicht auch nicht möchte).“
Er strich den letzten Halbsatz durch, allerdings so, dass er noch zu lesen war.
„Es ist zu schrecklich und ich möchte nicht, dass ihr euch Sorgen um mich macht. Es tut mir leid, aber ich könnte es nicht ertragen euch in die Augen zu sehen, wenn ihr wisst, dass ich sterben werde.“
Harry spürte, wie seine Hand bei diesen Worten so sehr zitterte, dass er die Feder kaum halten konnte. Es aufzuschreiben machte die Tatsache, dass er tatsächlich heute Nacht sterben würde, so viel realer. Außerdem musste er sich, während er schrieb, unwillkürlich die Reaktion seiner Freunde vorstellen, wenn sie den Brief lasen. Allein diese Vorstellung war zu viel für seine guten Vorsätze und seine verkrampft-ruhige Verfassung.
Wie sollte er es nur schaffen, gleich nicht nur den Horkrux zu finden, sondern dies mit Ron und Hermine gemeinsam zu tun, wenn er schon anfing unkontrolliert zu zittern, wenn er nur an seine beiden Freunde dachte?
Er zwang sich tief Luft zu holen und weiter zu schreiben.
„So, nun ist es also raus. Ihr wisst es vermutlich sowieso schon, weil die Schlacht wohl schon vorbei ist, wenn ihr das hier lest. Ich schreibe euch, um euch den Grund zu sagen, warum ich nachher zu Voldemort gehen muss:“
Er holte noch einmal tief Luft und spürte, wie er langsam ruhiger wurde. Es war eine gute Idee gewesen, diesen Brief zu schreiben; es würde ihm helfen, nicht nur seine Gedanken etwas zu ordnen, sondern sich auch seelisch etwas darauf vorzubereiten, wie es werden würde, gleich auf Ron und Hermine zu treffen ohne sich ihnen gegenüber zu verraten.
„Ich habe eben Snape getroffen und er hat mir ein Fläschchen mit Erinnerungen gegeben. Diese Erinnerungen beweisen, dass Snape immer auf unserer Seite gewesen ist. Er hat Dumbledore auf seinen (also Dumbledores) eigenen Wunsch hin getötet. Dumbledore hatte sich mit dem Gaunt-Ring vergiftet; Snape hat ihm geholfen, konnte aber die Wirkung des Giftes nur für maximal ein Jahr herauszögern.“
Harry stockte kurz; er musste den beiden doch nicht alles erklären, sie konnten sich schließlich Snapes Erinnerungen selber ansehen und er hatte doch keine Zeit um Romane zu schreiben.
"Guckt euch Snapes Erinnerungen an, dann werdet ihr alles Weitere erfahren."
Erneut ergriff die Unruhe von ihm Besitz. Wie sollte er es nur schaffen, seinen Auftrag noch rechtzeitig zu Ende zu bringen, wenn seine Zeit doch jeden Augenblick abzulaufen drohte? Noch zwei Horkruxe waren da und er hatte doch keine Ahnung, wo er das Diadem, oder was auch immer es sein mochte, finden sollte.

„Also: der Grund, warum ich sterben muss, ist, dass Voldemort, als er mich damals als Baby töten wollte, unbewusst einen weiteren Horkrux hergestellt hat und der sich an mich, als der einzigen lebendigen Seele in dem einstürzenden Gebäude, gekrallt hat. Das ist auch der Grund für meine Verbindung zu ihm.“
Harry hatte diese Sätze ohne viel nachzudenken geschrieben. Es war einfacher, Dumbledores Worte einfach zu wiederholen, ohne groß darüber nachzudenken, was sie für ihn bedeuteten.
„Damit Voldemort also sterben kann, muss ich sterben.“, fügte er noch hinzu. Er schloss kurz die Augen, da ihm nun wieder die ganze Schwere der Situation zu Bewusstsein kam. Ihm wurde mit einemmal schwindelig, als er sich einmal mehr vorstellte, wie Ron und Hermine reagieren würden, wenn sie den Brief lasen.
„Bitte seid nicht geschockt! Das ist ja der Grund, warum ich euch das nicht sagen kann.“ fügte er deshalb noch hinzu. Er durfte jetzt vor allem nicht zu viel über die Tatsache seines baldigen Todes nachdenken; das brachte ihm nichts und verhinderte vor allem, dass er sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren konnte.

„Ich würde gerne noch mehr schreiben,“ schrieb er aus diesem Grund weiter „aber es geht nicht; mir läuft die Zeit davon. Wir brauchen das Ravenclaw-Diadem (wenn das überhaupt der Horkrux ist) und dann muss auch die Schlange noch erledigt werden. Hoffentlich finden wir das verdammte Diadem!“
Er musste kurz schmunzeln, als er sich Hermines empörtes Gesicht ob dieser Worte vorstellte, dann wanderten seine Gedanken zurück zu dem Diadem. Er wusste jetzt also, wie es aussah. Aber was brachte ihm das? Er rief sich noch einmal genau die Statue aus dem Ravenclaw-Gemeinschaftsraum ins Gedächtnis. Erstaunlicherweise konnte er sich sogar darauf konzentrieren und die Gedanken machten ich sogar ruhiger. Er schweifte zu der Büste aus dem Lovegood-Haus und plötzlich hatte er das Gefühl, irgendwo noch eine dritte, irgendwie ähnliche Büste gesehen zu haben. Das Bild eines hässlichen alten Zauberers nahm vor seinem inneren Auge Gestalt an. Sein Herz schlug bedeutend schneller, als er sich daran erinnerte, dass er selber ein altes, schon angelaufenes Diadem darauf gelegt hatte… ?Kann das sein?', fragte er sich daraufhin selber. ?Es wäre durchaus möglich, dass Voldemort arrogant genug war, um zu glauben, niemand außer ihm selbst würde das Diadem dort finden. Außerdem haben wahrscheinlich weder Dumbledore noch Flitwick den Raum der versteckten Dinge je betreten; die beiden hatten bestimmt in ihrer gesamten Schulzeit nie etwas zu verstecken.' Mit einemmal wurde Harrys Herz um ein vielfaches leichter; es kam ihm so vor, als wäre ihm eine riesige Last abgenommen worden. Er musste sich jetzt nur beeilen, dann würden sie das Diadem schon finden und alles würde gut werden; zumindest in Bezug auf Voldemort, wie er bitter hinzufügte. Er musste jetzt noch schnell diesen Brief beenden, was hieß einen Abschluss zu formulieren und sich von seinen beiden besten Freunden zu verabschieden und noch einen Gruß an Ginny hinzuzufügen. ?Bloß nicht groß nachdenken, Harry. Du musst jetzt einen kühlen Kopf bewahren.' mahnte er sich in Gedanken, während er die Feder erneut in die Tinte tauchte und schrieb:
„Mir ist gerade eine Idee gekommen, wo es sein könnte. Ich muss jetzt Schluss machen.“
Wieder hielt Harry kurz inne und schrieb dann weiter:
[i]„Ich mag keine Abschiede und vor allem nicht solche und ihr wisst, dass ich nicht gut im Reden bin (ich würde sagen, das ist dein Gebiet, Hermine), deshalb weiß ich nichts anderes zu schreiben, als:
"DANKE für alles!! Ich weiß nicht, wie ich so treue Freunde wie euch verdient habe.

Noch ein letztes: bestellt Ginny ganz, ganz liebe Grüße von mir. Ich schaffe es nicht, ihr auch zu schreiben. Sagt ihr, dass ich sie immer noch genauso liebe, wie nach dem Quidditsch-Pokal. Und bitte, tröstet sie. Sie ist so stark, sie wird es schaffen.

Lebt wohl (und das habe ich nie so ernst gemeint)!
Harry“

Diese letzten Sätze gingen ihm erstaunlich leicht von der Hand. Er hatte fast das Gefühl, als habe er sie schon vor längerem formuliert und müsste sie jetzt nur noch aufschreiben.
Er faltete den Brief ohne ihn noch einmal anzusehen zusammen, griff nach dem Hogwarts-Siegel, versiegelte ihn damit und schrieb die Namen seiner Freunde darauf. Er überlegte kurz, was er jetzt mit dem Brief machen sollte, schließlich wollte er, dass Ron und Hermine ihn erst später fanden. Allerdings konnte er ihn auch nicht bei sich behalten; wer weiß, was die Todesser mit ihm anstellten, wenn er erst einmal tot war. Er verbot sich jegliches Schaudern bei dieser Vorstellung und entschied kurzerhand, den Brief einfach auf dem Schreibtisch liegen zu lassen; Snape, McGonagall oder wer auch immer ihn hier fände, würde ihn den beiden schon aushändigen. Er füllte noch die Erinnerungen in die Phiole zurück, legte sie auf den Brief und verließ dann erstaunlich gefasst Dumbledores ehemaliges Büro.


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Es gibt wunderbare Sequenzen – von der Spannung beim Trimagischen Turnier bis zum Humor und Herzschmerz beim Weihnachtsball, aber das treibende Element ist der traumhafte Thriller, in dem es ein echter Bösewicht auf Harry abgesehen hat – und nur Harry allein in der Lage ist, ihm die Stirn zu bieten.
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