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Fanfiction

Kindergarten in Hogwarts - Häschen in der Grube

von SweetyTweety

Häschen in der Grube

“Hör auf mir hinterherzulaufen”, raunte Draco wütend und warf Harry neben sich einen giftigen Blick zu.
“Hör du doch auf mir hinterher zulaufen!” Harry steckte ihm die Zunge raus.

Sie setzten die Unterhaltung fort, während sie den Gang der zweiten Etage lang schlichen. Der Grund warum sie aneinander klebten, war ziemlich offensichtlich: keiner der beiden wollte in dieser gruseligen Atmosphäre alleine sein. Und ja, es war gruselig! Durch die hohen gotischen Fenster fiel das Mondlicht ohne die die Gänge snape-umhang-schwarz gewesen wären. Ihre Schritte patschten leise über den Steinboden, aber je länger sie sich stritten, um so lauter wurde sie.
“Nein, du gehst!”, rief Draco.
“Gut, ich gehe!”, antworte Harry und öffnete wahllos eine Tür und lief rein.
Mit großen Augen sah Draco ihm hinterher. Plötzlich war er ganz alleine in dem gruseligem Gang. “Warte, Potter!”

In dem Zimmer roch es nach Zitrone. Es war stock dunkel. Der Untergrand war anders, glatt und kalt, so wie sie Fliesen in seinem Bad.
“Wie, zur Hölle, macht man hier das Licht an?”, fragte Harry im Dunkeln.
Draco stand mit dem Rücken zu ihm. “In dem du Lumos sagst”, raunte Draco zurück, “aber praktischer Weise hältst du dabei einen Zauberstab in den Händen!”

Vor Draco polterte etwas und ihm nächsten Moment hörte er Harrys Schrei. “Potter?”
Draco tapste langsam in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war.
“Buh!”
Draco kreischte laut auf und rannte ihm Kreis, bis er gegen etwas weiches Stieß und stolperte.
“Geh von mir runter, Malfoy!”, knurrte Harry, allerdings gedämpft, weil Dracos Hand direkt vor seinem Gesicht baumelte.
“Pssst!”, alarmiert tatschte Draco auf Harrys Gesicht rum, eigentlich um ihm den Mund zuzuhalten.
“Au! Das war meine Nase!”, murrte Harry.
“Sei still! Hörst du das?”
Harry seufzte entnervt. “Ich habe doch nur geschrien, um dich zu erschrecken! Hier ist nichts. Jetzt geh von mir runter!… Du solltest echt weniger Süßes essen!”
“Oh!” Draco stieß einen empörten Laut aus. Er war doch nicht fett! Gerade als er das Harry deutlich machen wollte, indem er an seinen strubbeligen schwarzen Haaren zog, hörte er wieder dieses gruselige Platschen. Es hörte sich an wie Wasser das über die Fliesen geschüttete wurde und plötzlich schoss etwas Grelles, Weißes, wie ein Pfeil aus Mondlicht, an die Decke und kreiste über ihre Köpfe.
Was immer es war, es hatte den Kronleuchter angezündet und ein flackerndes Kerzenlicht erhellte jetzt das Badezimmer.

“Die maulende Myrthe!”, rief Draco mit einmal, als er den Geist erkannte.
“Die Wer?” Harry reckte seinen Kopf so weit nach oben, wie das von hier unten aus ging und erkannte ein Geistermädchen mit Brille und Zöpfen.
Bei Dracos Kommentar hielt sie abrupt an und taxierte ihn mit einem hitzigen Blick. “Wie hast du mich gerade genannt!?”
Myrthe tauchte zu ihnen runter und flog angriffslustig durch sie hindurch. Es fühlt sich an als würde man sie mit kalten Wasser begießen, obwohl es nicht wirklich nass war, eher wie eiskalter Staub!

“T-tut mit leid!”, stotterte Draco entweder vor Kälte oder vor Angst.
Myrthe machte ein rümpfendes Geräusch, hielt aber an und verschränkte trotzig die Arme vor ihrer Brust. “Ich sollte euch verpetzen! Schüler haben hier in der Nacht nichts zu suchen!”, rieb sie ihnen unter die Nase.
“Wir sind keine Schüler!”, rechtfertigte sich Harry sofort.
“Was denn dann? Einbrecher vielleicht?”, rief Myrthe verächtlich und kreiste um sie rum, “Wenn ich’s mir recht überlege, seid ihr auch ziemlich klein für Erstklässler? Was habt ihr hier zu suchen? In der Mädchentoilette!”
“Wir….” stammelte Harry verlegen und trommelte mit den Finger auf den Fliesen, “Inspizieren das Bad!” Demonstrativ klopfte er auf die Fliesen und legte sein Ohr auf den Boden. “Yup, alles klar. Und bei dir, Draco?”
“Ehm…. Ja!” Draco lag immer noch quer über Harry und taste jetzt auch die weiß-schwarzen Fliesen ab.
“Ihr macht euch über mich lustig!”, jammerte Myrthe weinerlich.
“Nicht doch..!”, bevor Harry sie beruhigen konnte, heulte Myrthe los. Ihr Schrei hallte in dem Bad, wie in einer Höhle und der Lärm war bestimmt im ganzen Schloss zu hören!
Nach Minuten -wie es den beiden vorkam- verschwand Myrthe mit einer dramatischen Wendung aus dem Fenster.

“Oh, Merlin!”, stieß Draco aus und stand endlich auf. “Mit der werde ich nie wieder ein Wort wechseln!”
“Und ich werde nie wieder in eine Mädchentoilette gehen!”, schwor Harry und rollte sich auf die Knie. “Guck mal! Da sind Schlangen an dem Waschbecken. Denkst du das hat irgendwas zu bedeuten?”
“Was soll das schon bedeuten?” ungeduldig stellte sich Draco auf die Zehenspitzen um den Wasserhand zu erreichen, aber es kam kein Wasser raus!
“Naja guck doch mal, es sieht aus als…”
“Hilf mir doch lieber mal!”, rief Draco beleidigt und versuchte sich an dem Waschbecken hoch zu drücken.
Genervt verdrehte Harry die Augen. “Was wird das, Malfoy? Willst du zum Zirkus? Ich meine, ich würde dich da voll und ganz unterstützen, wenn du dann wegziehen würdest.”
“Ich will mir die Hände waschen, weil meine Hand an deiner Nase war!” Dracos Wangen waren gerötet vor Anstrengung. “Knie dich mal da hin, Potter!”
“Was?!”, Harry verzog störrisch sein Gesicht, “Ich denk ja gar nicht dran….. Schon gar nicht in dem Ton”, setzte er murmelnd hinzu.
“Argh!”, Draco seufzte gequält und lies seine Arme baumeln, “Bitte, Potter! Sei meine Fußbank, damit ich mir deinen Rotz von den Fingern waschen kann.” Gepresst grinste Draco ihn an.
“Also schön!”

Harry hockte sich vor eines der Waschbecken und Draco stieg auf seinen Rücken. Er war wirklich schwer! “Mach hin!”
“Es geht aber nicht!” Draco zog an dem Wasserhahn, aber es kam einfach kein Wasser raus.
“Ich kann nicht mehr!”, knurrte Harry und im selben Moment gaben auch schon seine Knie nach und er sackte auf den Boden. Draco rutschte hinterher, hielt sich aber immer noch an dem Wasserhahn fest und riss ihn mit einem metallischen Plopp ab.
“Ohoh!” Draco lag mit dem Rücken auf den Fliesen und sah gerade noch, wie die Wasserfontäne meterhoch aus dem Wasserhahn schoss und wie ein Geysir alles überschwemmte.

Harry krabbelte unter Draco vor und sah entsetzt auf den Messinghahn in der Form einer Schlange den Draco immer noch umklammert hielt. “Das hast du ja ganz toll hinbekommen!”, maulte er und half Draco auf. “Was machen wir den jetzt?”
“Vielleicht können wir ihn wieder drauf stecken?”, schlug Draco kleinlaut vor.
“Vergiss es.”, Harry sah sich den Hahn an und schmiss ihn dann weg, “Der ist abgebrochen.”
“Warte! Ich habe eine Idee.” Draco rannte in die Kabinen um ein paar Sekunden später mit einer Toilettenpapierrolle wieder zu kommen.
“Was wird das?”, fragte Harry und sah zu wie Draco das das Papier wie einen weißen Schleier zu dem Waschbecken warf.
“Wir stopfen den Wasserhahn mit dem Papier zu, hilf mir! Wir brauchen noch mehr davon!”

Harry seufzte ergeben und tat es Draco gleich. Sie wickelten immer mehr und mehr Papier um das Waschbecken, das sofort zu einer zähen Pampe wurde. Der Wasserhahn spuckte mittlerweile zentimterhohe Pfützen auf den Boden.
Irgendwann sah es aus, wie eine skurrile Halloweenszene mit den ganzen Klopapierstreifen, die wie Girlanden das Bad schmückten. Dazu das Plätschern von dem unermüdlichen Wasserhahn, das sich anhörte, als würde es sie auslachen - und das zurecht, denn Draco und Harry hatten keine Chance…

***

Dumbledore folgte der Spur aus kleinen bunten Plastikspangen, bis hoch zu dem Astronomieturm. Schon bevor er die Tür zum kreisrunden Klassenzimmer geöffnet hatte, hörte er Pansys lautes Lachen. “La-Li-Lu nur der Mann im Mond… Ist der Mond nicht wunderhübsch! War der schon immer so groß?”
Fasziniert kletterte Pansy auf einen Stuhl und von da auf den Tisch um einen besseren Blick aus den großen Turmfenster auf den sternenklaren Nachthimmel zu haben. Sie stand immer noch unter Zucker und war komplett hyperaktiv.
“Pansy, komm runter. Bitte!” Daphne klang wirklich besorgt und wrang den rosa Kuschelhasen nervös in ihren Händen.

Vorsichtig trat Dumbledore in das Zimmer. “Gefunden!”
Lavender und Padma kreischte laut auf und umarmten sich hilfesuchend. Pansy drehte sich erschrocken um und verlor dabei das Gleichgewicht. Dumbledore fing sie mit einem stablosen Zauber auf und hob die schwebende Pansy in seine Arme.
“Sie haben mich erschreckt”, murmelte Pansy einen Hauch anklagend.
“Das selbe wollte ich auch gerade sagen!” Dumbledore lies sich auf den Stuhl fallen und Pansy setzte sich auf seinen Schoß. Von da aus blinzelte sie ihn mit ihren großen braunen Rehaugen an. “Sind sie sauer, Sir?”, murmelte sie kleinlaut und ihre kleinen Finger drehten an dem Knopf von Dumbledores Robe.
“Warum sollte ich? Immerhin habe ich doch gewonnen!”, verschwörerisch grinste Dumbledore sie an und tippte auf ihre Nase.
Pansy kicherte erleichtert. “Wie haben Sie uns überhaupt gefunden?”, rief sie jetzt wieder neugierig.
“Nunja, Sie als Indianerprinzessin sollten doch wissen wie man eine Fährte liest, nicht wahr?“ Dumbledore zeigte ihr eine von den Plastikspangen, die er gesammelt hatte, von denen fast keine mehr in Pansys wilden braunen Haaren hingen. “Jetzt möchte ich aber noch wissen, wie Ihr auf die Idee gekommen seid Nachts im Schloss Verstecken zu spielen?”, Dumbledore lies seinen durchdringenden Blick über die Kinder schweifen, aber alle wichen ihm nervös aus.
“Es war meine Idee”, nuschelte Pansy kaum hörbar und spielte konzentriert mit ihren kleinen Fingern an dem Goldknopf von Dumbledores Robe.
“Aha, und was haben Sie sich dabei gedacht?”
Pansy zog einen Schmollmund. “Ich dachte das es Spaß macht, und unter uns”, vertrauensvoll winkte sie Dumbledore zu sich runter, “Ich hatte recht”, flüsterte sie ihm ins Ohr.
Dumbledore gluckste leise. “Was sind Sie doch für eine listige kleine Slytherin”, tadelte Dumbledore auch wenn es Pansy mehr wie ein Kompliment aufnahm und ihn frech angrinste.

“Sir?”, zögerlich zog Daphne an Dumbledores Robe, “Haben wir jetzt eigentlich gewonnen oder verloren?”
Dumbledore überlegte einen Moment. “Wie wäre es, wenn wir alle gewonnen haben?”
Nachdenklich zog Daphne ihre Augenbrauen zusammen. “Kann man so was machen?”
“Ja”, Dumbledore nickte bedeutend, “Aber nur zwischen Nachts um eins bis neun nach drei.”
“Verstehe, Sir”, bestätigte Daphne seriös.

Lavender und Padma trauten sich auch endlich näher. “Sind wir jetzt dran mit Suchen?”, fragte Lavender schüchtern.
Dumbledore blickte sie über seine Brille hinweg an. “Ich würde sagen wir gehen jetzt in den Kindergarten zurück.”
“Sie spielen das Spiel falsch!”, warf Padma aufgeregt ein, “Sie dürfen uns doch nicht sagen wohin sie gehen!”
Dumbledore gluckste vergnügt. “Das einzige was wir heute noch finden müssen, ist ein ruhiger Schlaf, so wie Miss Parkinson hier.”
Neugierig linsten alle Mädchen auf Dumbledore Schoß, wo Pansy in Dumbledores Armen eingeschlafen war.
“Psst!”, zwinkernd legte sich Dumbledore seinen Finger auf den Mund und stand mit Pansy in den Armen auf. “Folgt mir unauffällig”, flüsterte Dumbledore gespielt wichtig und marschierte vorn weg.

***

Harry und Draco patschten über den Fußboden. Da das Klopapier sich magisch wieder auffüllte, entrollten sie mittlerweile schon die duzende Rolle und warfen sie auf die wasserspeiende Fontäne die noch immer blubberte, auch wenn sie nicht mehr so hoch spitzte unter dem Papiermatsch.

Draußen schlich Snape über die Gänge, lauschte auf jedes kleine Geräusch oder winzigen Schatten. Plötzlich sah er Licht aus der Mädchentoilette des zweiten Stockwerkes. Das Seltsame war, dass die eigentlich nie benutzt wurde… irgendwas mit dem Waschbecken.
Vorsichtig öffnete Snape die Tür und wenn er auch mit allem gerechnet hätte, bestimmt nicht mit Draco und Harry die einen sprudelnden Wasserhahn mit Klopapier abwarfen, als wäre es irgendein Vodo-Zauber-Ritual.
“Was, um Himmels Willen, soll das!”, rief Snape und die beiden Kinder zuckten erschrocken zusammen.
Aus Reflex schmiss Harry ihm die nasse Klopapierrolle gegen den Kopf.

“Ohoh”, erschrocken riss Harry seine Augen auf, “Komm mit!” Harry packte Draco am Ärmel und zog in hinter sich her. Im Vorbeigehen griff Harry nach dem Messingwasserhahn.
“Potter!”, rief Snape mahnend und wischte sich das nasse Papier aus dem Gesicht, “Wenn sie das noch einmal machen, dann-”
Es gab einen dumpfen Knall als Snape den Wasserhahn an die Stirn bekam und nach vorne umfiel. Das Wasser patschte um ihn herum weg und Snape rollte benommen mit seinen Augen.
Entsetzt starrte Draco auf seinen Professor und Patenonkel. “Was hast du getan, Potter?!”
“Ich habe unsere Haut gerettet!”, verteidigte sich Harry, der nicht gedacht hätte, dass das wirklich funktioniert. “Also komm mit, bevor er wieder zu sich kommt!”
Harry schleifte Draco hinter sich her auf den schummrigen Gang.

Snape war nicht wirklich ohnmächtig, sondern einfach benommen gewesen und kämpfte sich jetzt wieder auf die Beine. Seine schwarze Robe klebte nass an seinem Oberkörper und seine Stirn pochte unangenehm. Dafür würde das kleine Balg bezahlen!
“Stehen bleiben!”, Snape rannte den Kindern hinter. Snape holte immer mehr auf- Klar, er war ja viel größer und schneller als die Kinder!

Harry lief in blinder Panik den Gang entlang. Er wollte unter keinen Umständen von Snape jetzt erwischt werden! Draco hatte zwar auch Angst bestraft zu werden, aber er fand es trotzdem irgendwie albern vor Snape wegzulaufen.
“Harry!”, japste Draco genervt, “Das bringt doch nichts”, jammerte er und stützte schwer atmend seine Hände auf die Knie.
“Schöner Spruch! Ich sorg dafür, dass sie das auf deinen Grabstein schreiben.”
Harry hielt nicht an, wurde aber unweigerlich langsamer. Verdammte Baby-Kondition! Erschöpft lehnte sich Harry auf eine Vase, (nur eine ganz kurze Pause), aber sobald er sein Gewicht auf das Porzellan verlagert hatte, sackte die Vase ein paar Zentimeter in den Boden und es gab einen Ruck. Harry hatte gerade irgendein Mechanismus ausgelöst!

Snape konnte die Kinder vor sich sehen. Sie hatten angehalten. Als hätte er Scheuklappen auf jagte Snape auf sie zu den leeren Gang entlang, bis er plötzlich über irgendetwas stolperte. Schneller als Snape reagieren konnte, fiel er mit sehr viel Schwung nach vorne. Der Zauberstab rutschte aus seinen Händen und wurde ein paar Meter weg geschleudert, während Snape Meterweit nach unten fiel. Ihm blieb nur eine Schrecksekunde, in der Snape kurz geschrien hatte, bevor er auf Knien und Handballen landete und mit pochenden Herzen den Boden anstarrte.
Mit einem lauten Schnaufen beruhigte sich Snape. Ihm tat nicht wirklich etwas weh, er hatte sich nur erschrocken. Anscheinend war der Boden gepolstert, sonst hätte er sich das Genick brechen können bei dem Sturz!
Langsam richtete Snape sich wieder auf und seine Wut kehrte zurück. Er war in einer kleinen viereckigen Grube eingeschlossen. Er sprang nach oben um die Kante zu erreichen, damit er sich hochziehen könnte, aber es fehlte ein knapper Meter. Wo war sein Zauberstab!?

Sprachlos sah Harry zu, wie Snape stolperte und in dem schwarzen Loch verschwand. Sein Zauberstab schlidderte direkt vor Harrys Füße und die Spitze brannte immer noch, wie ein aufgespießter Stern. Vorsichtig hob Harry den Stab auf und trat, genauso wie Draco, an die Grube heran.
Snape hielt sich die Hand vor die Augen, weil er von dem Zauber geblendet wurde. “Potter!”, rief er, aber es klang mehr wie ein Bellen von einem wütenden angeleinten Hund. “Werfen Sie mir meinen Zauberstab runter! Sofort!”
“Geht es dir gut, Onkel Sev?”, rief Draco runter.
Snape verdrehte die Augen. “Ja, hervorragend! Er ist bezaubernd hier unten, ich glaube zwar ich bin gerade auf eine Ratte getreten, aber ansonsten überlege ich ernsthaft hier einen Ferienwohnung hinzubauen.”, Snape grinste zynisch, “Ihr beide seid in sehr, sehr großen Schwierigkeiten!”, drohte Snape lauter werdend.
“Dafür sind Sie in einer Grube!”, konterte Harry vorlaut, “Touché , was?”
“Nein, kein Punkt für Sie”, widersprach Snape und wendete sich an den andere Jungen, “Draco, wenn du jemals wieder ein Geburtstagsgeschenk von mir haben willst, dann nimmst du Potter jetzt den Zauberstab weg und gibst ihn mir, ja?”

Unsicher sah Draco zu Harry auf, aber der spazierte schon davon. Draco stürzte ihm hinterher und hielt Harry an der Schulter fest.
“Potter? Ich glaube wir sollten wirklich nicht mit Snapes Zauberstab nehmen”, warnte Draco ernst, “Das könnte echt Ärger geben!” Nervös zog Draco seine Schlafanzug Ärmel über seine Fäuste und knetete den Stoff.
“Wirklich?”, fragte Harry ironisch, “DAS könnte Ärger geben? Und das wir Snape in eine Grube eingeschlossen haben, Nachts durchs Schloss streifen und das Bad verwüstet haben?”
Draco kaute auf seiner Unterlippe rum und wippte von einem Fuß auf den anderen. “Aber man nimmt keinen fremden Zauberstab…”
“Malfoy!”, Harry packte Draco dringlich an der Schulter, “Unsere einzige Überlebenschance ist es, Professor Dumbledore zu finden, bevor Snape uns in die Finger kriegt!”
Draco drehet sich zu der Grube um.
“Ich war-te!”, flötete Snape langgezogen und irgendwie psychopathisch.

“Also gut”, stimmte Draco zu, “Ich weiß wo lang. Komm!” Dann hauten sie ab und Snape brüllte hinter ihnen wie ein hungriger Bär.

***

Minutelang saß Snape in seinem Gefängnis und tigerte in genau drei Schritten von einem Ende zum anderen. Plötzlich sah er ein Licht über ihm.
Im ersten Moment dachte er, dass es sich die beiden vielleicht anders überlegt hatten, aber schließlich erkannte er das milde, leicht belustige Gesicht von Dumbledore. Sein Feixen gab ihm den Rest. “Wie kann man nur so tief sinken, mein Junge?”, gluckste er vergnügt.
Snape verzog seinen Mund zu einer freudlosen Grimmasse. Er wusste nicht, was ihn an dieser Situation am meisten störte, aber das Dumbledore hier war, schaffte es in die engere Auswahl!

“Helfen Sie mir raus, Sir!”, zischte Snape zwischen den Zähnen.
“Aber Severus? Zufälliger Weise ist mir bekannt, dass sie in einem sehr renommierten Internat unterrichtete wurden. Können sie das nicht selbst?”
“Nein! Mein Zauberstab wurde mir gestohlen!”, schrie Snape genervt und stapfte mit seinem Fuß auf.
Dumbledore machte eine tadelndes Geräusch. “Trotzdem gibt es da ein Zauberwort, dass Ihnen helfen könnte? Erinnern Sie sich?”
Kurz war Snape verwirrt, aber dann verdrehte er die Augen. “Bitte! …Sir”, setzte er grummelnd hinzu.
“Guter Junge.”
Fehlet nur noch, dass er ihm einen Hundekuchen zuwarf, überlegte Snape grimmig, lies sich aber nach oben zaubern. “Danke!”, betonte er nachdem er wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

“Bei Merlins Milchbart!”, rief Dumbledore und leuchtete mit den Stab in Snapes Gesicht, “Was haben sie denn an Ihrer Stirn Severus?” Das musste die die Verletzung von Potters Wasserhahnattacke sein, aber bevor Snape etwas erklären konnte tippte Dumbledore mit dem Stab auf Snapes Beule.
“Au-a!”, protestierte Snape beleidigt und rieb sich über seine nun wieder glatte Stirn.
“Immer mit dem Kopf durch die Wand, was?”, schimpfte Dumbledore milde.
“Aber, das war-”
“Das ist doch keine Lösung, Severus.”
“Aber-”, versuchte Snape es erneut aber er wurde wieder unterbrochen.
“Sht jetzt! Wir müssen die Kinder finden.”
Snape lies geschlagen seinen Kopf hängen und trottete hinter dem Professor her.

***

Das war schlecht… sogar sehr schlecht. Irgendwas hatte Harry gemacht und jetzt surrte Snapes Zauberstab wie ein angezündeter Feuerwerkskörper in seinen Händen. Silberne Funken sprühten aus der Spitze und der Stab sauste im Zickzack los, wie ein Luftballon in den man ein Loch geschossen hatte.
“Ich hab’s dir doch gesagt!”, rief Draco besserwisserisch und versteckte sich hinter Harrys Rücken.
“Ich habe nichts gemacht! Das Ding ist einfach -Ah!”, Reflexartig duckte sich Harry, als der Stab an seinem Kopf vorbeibrauste. Wie ein Feuerkreisel drehte er sich in der Luft und sprühte rote warme Glitzerfunken auf die Kinder, dabei heulte er laut wie bei einem Wutanfall. War so was möglich?

Harry und Draco warfen sich auf den Boden und versteckten ihre Köpfe unter den Armen, bis der Stab urplötzlich verstummte. Leblos fiel er auf Harrys Kopf.
“Au!”
“Fassen Sie ihn nicht an, Potter!” Snape rannte auf ihn zu und riss ihm den Stab aus der Hand. Eine Sekunde sah es so aus, als ob Snape seinen Zauberstab küssen wollte, aber dann blickte er zu Harry runter und der liebevolle Ausdruck verhärtete sich sofort zu einem wutverzerrtem Gesicht.
Alarmiert rannten Harry und Draco zu Dumbledore und versteckten sich hinter seinem Rücken.

“Ist euch beiden bewusst, was ihr diese Nacht alles angestellt habt?”, zischte Snape bedrohlich und stapfte auf sie zu.
Harry krallte sich an Dumbledores Robe fest und lugte hinter seinem Rücken vor. “Klar wissen wir das, wir waren ja dabei!”
Snape schnappte nach Luft wie ein Karpfen. “Professor?”, wandte er sich hilfesuchend an Dumbledore. “Sagen Sie doch auch mal was!”
“Nun”, er machte eine kurze Pause, bevor er seine Arme in die Luft warf, “Ihr habt gewonnen!”, gratulieret Dumbledore plötzlich, “Ihr beiden seid die letzten die noch im Schloss unterwegs waren.”
Harry und Draco klatschten sich ab, aber Snape beobachtete Sie zum Zerreißen angespannt. “Dumbledore!”, spie er, “Die beiden Bälger haben ein ausgeprägtes Autoritätsproblem!”
“Zu unserer Verteidigung”, rief Harry, “Das Problem beruht meistens auf Gegenseitigkeit!”
“Genau”, stimmte Draco zu, “Es passt einfach nicht zwischen uns. Aber heulen wir deswegen rum?”
“Nein”, antwortete Harry, “Wir haben trotzdem unseren Spaß und beschweren uns nicht andauernd.”

Albus Augen funkelten begeistert, aber Snape bleib todernst. “Professor, die beiden brauchen eine feste Hand.”
Draco sah auf seine Arme. “Meine Hände sind doch fest? Siehst du?”, fragte Draco naiv und wackelte überprüfend mit seinen zwei kleinen Kinderhänden.
“Sie brauchen Grenzen”, konkretisierte Snape, “Sie haben sogar meinen Zauberstab gestohlen!”
Jetzt sah Albus doch zu den Kindern runter. Sein Blick war ernst aber milde. “Habt ihr zwei Severus Zauberstab genommen?”
“Nein!”, sagte Draco sofort. “Wir haben den Zauberstab nicht genommen!” Harry nickte bestätigend. Das war nicht gelogen immerhin hatte Harry ihn ja allein entwendet.
Dumbledore musterte sie eine Sekunde. “Nun Severus, da hören sie es. Und Kinder und Betrunkene sagen immer die Wahrheit.”
“Was!”?, Severus blickte ihn empört an, “Und was wäre, wenn ich behaupte, betrunken zu sein?”, schnappte Snape.
“Nun dann müsste ich sie entlassen, weil Alkoholkonsum, während sie auf Kinder aufpassen, unverantwortlich ist.”
“Aber… Sie können das doch nicht einfach so hinnehmen, Albus.”

Harry beugte sich zu Draco rüber. “Ich glaube der heult gleich.”
“Sie sind ganz still, Mister!”, zischte er ihn an und Harry verstummte sofort. “Die beiden haben das Bad überflutete! Und mich in die Grube eingesperrt!”
“Das war aber keine Absicht!”, beteuerte Harry an Dumbledore gewandt. Nur ein glücklicher Zufall, ergänzte er in Gedanken.

Alle starrten abwartend auf Dumbledore der jetzt melancholisch seufzte. “Seid ihr auch alle so müde wie ich?”
“Nein!”, rief Snape und klang dabei genauso so quengelnd, wie eines der Kindergartenkinder, wenn es keinen Mittagschlaf machen wollte.
“Ich auch nicht- Au!”, Harry war Draco auf den Fuß getreten und gab ihm einen bedeutungsvollen Blick, “Ach so.. Ja ich bin auch ganz müde”, log er.
“Prima, dann gehen wir jetzt besser wieder in unseren Schlafsaal, nicht wahr?”
Snape musste sich beherrschen um sich nicht auf den Boden zu werfen und zu schreien, während die drei anderen ihn einfach stehen ließen.

***

McGonagall sprang von dem Schreibtisch auf, als Dumbledore den Raum betrat. “Da sind Sie ja endlich”, ich Blick fiel auf Harry und Draco, “Hätte ich mir eigentlich denken können, dass ihr beiden auch an diesem Schwachsinn beteiligt seid!”
Draco grinste sie frech an. “Wir haben uns nicht nur beteiligt, wir haben auch gewonnen!”
McGonagall gab ein rümpfendes Geräusch von sich. “Vorlaut. Sehr vorlaut, Mister Malfoy! Dafür würde ich ihnen später definitiv Punkte abziehen!”
“Minerva?”, bat Dumbledore und schüttelte gnädig seinen Kopf.
“Fein!”, McGonagall hob abwährend ihre Hände, “Wenn ich hier nicht mehr benötigt werde, kann ich ja auch gehen und mich irgendwo anders beleidigen lassen! Gute Nacht!”
Sie stöckelte an ihnen vorbei, blieb aber verwundert vor Snape stehen, der im Türrahmen lehnte. “Wie sehen Sie denn aus? Haben Sie im Dreck gespielt?”, fraget sie kühl und klopfte Snape ein paar Staubflusen von den Schultern. “Keine Wunder das die Kinder so missraten sind, bei diesem Vorbild”, nuschelte sie und verschwand aus dem Kindergarten.

Harry und Draco wollten in ihre Schlafsäcke verschwinden, aber Dumbledore hielt sie am Kragen fest. Überrascht sahen die beiden hoch in die stechend blauen Augen. “Ich will, dass ihr beiden mir versprecht ,nie wieder Nachts allein im Schloss herum zu schleichen, ja?” Er sah sie eindringlich über seine Brille hinweg an.
“Ja, Sir”, antworteten die beiden im Chor, kreuzten aber die Finger hinter dem Rücken, “Wir schwören!”
“Und ich will, dass ihr euch bei Professor Snape entschuldigt.” Dabei sah er besonders Harry an, der schmollend seinen Mund verzog. “Muss das sein?”
“Ja”, Dumbledore drückte ihn mit sanfter Entschlossenheit an den Schultern in Snapes Richtung. “Los.”
Harry verdrehte die Augen. “Entschuldigung.” Er wollte verschwinden, aber Dumbledore räusperte sich unzufrieden und drückte ihn unnachgiebig wieder zurück.
“Ich meine, Entschuldigung, Professor”, korrigierte sich Harry schnell. “Ich schieße Sie bestimmt nie wieder mit einem Wasserhahn ab.”
“Das ist ja wirklich nobel von Ihnen!”, schnappte Snape zynisch, “Und Potter, wenn Sie noch einmal meinen Zauberstab nehmen, dann werde ich Ihnen… Ich werde….”
“Meine Sätze beenden?”, schlug Harry dreist vor.
Dumbledore schnalzte halbernst mit seiner Zunge. “Ich glaube wir waren jetzt frech genug für einen Tag, meinst du nicht?”, mahnte Dumbledore verschwörerisch.
Mit kindlichen Augen sah Harry auf. “Wir? Also waren sie heute auch frech?”
“Harry”, Dumbledore zog den Namen drohend in die Länge. “Das reicht für heute.”
Gespielt betreten senkte Harry seinen Blick. “Okay, Sir. Morgen wieder.”

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Ich hoffe ihr versteht jetzt warum "Häschen in der Grube" :D
Würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Meinung schreibt, bitte :-)

glg SweetyTweety


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