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Die Rumtreiberzeit - Treffen helfen

von Kathi Weasley

Zu zweit stellte sich der Zauberkunstaufsatz allerdings als machbar heraus und so konnten die Mädchen noch den restlichen Abend etwas ausspannen oder sich mit ein paar Übungen auf die Jahresabschlussprüfungen, wie Lily, vorbereiten. Diese tat es aber wahrscheinlich nur, um sich von dem nun anstehenden Treffen mit James abzulenken.
Um Punkt 20.55 Uhr stand sie von ihrem Sessel schließlich auf, legte ihr Buch weg und machte sich auf den Weg zum Schulsprecherzimmer, ihrem verabredeten Treffpunkt. Als sie dort ankam, war noch keiner da.
Nicht gerade überrascht verlagerte sie ihr Gewicht auf ein Bein.
Doch ihre Aufregung war umsonst, denn James bog gerade in diesem Moment um die Ecke und lächelte sie freundlich an.
„Lily, du bist ja schon da! Aber es ist doch noch gar nicht 21 Uhr.“, begrüßte er sie, während er auf sie zu lief.
Lily lächelte und mit einem Blick auf ihre Armbanduhr erwiderte sie: „Ich bin eben gerne pünktlich, James. Im Gegensatz zu anderen Leuten.“
Sie warf dabei einen Blick auf den Schwarzhaarigen, der sich gerade mal wieder durch die Haare wuschelte.
Immer noch lächelnd steckte er die Hände in die Hosentaschen und meinte: „Wollen wir dann mal…?“
Lily nickte und sie begannen ihre Wanderung durch die Gänge des Schlosses. Wie sich herausstellte, waren nicht viele Schüler so leichtsinnig – wie Lily es ausdrückte – sich nach 21 Uhr noch außerhalb des Gemeinschaftsraumes zu befinden. Nach 22 Uhr war es noch unwahrscheinlicher, jemanden anzutreffen. Das Highlight dieses Rundganges war so wahrscheinlich, als Prof. Binns, der einschläfernde Geschichte-der-Zauberei-Professor, schnarchend durch einen Gang schwebte und Lily so nur durch einen plötzlichen Sprung zur Seite der unerfreulichen Kälte des Geistes entgehen konnte. Erschrocken gab sie von da an mehr Acht, wohin sie ging.
Während sie durch die Gänge liefen, sprachen James und Lily über dies und das, was zu Lilys Überraschung sogar recht lustig war, da James ihr von einigen Missgeschicken erzählte, die ihm als Kind wiederfahren waren. Einmal fiel auch der Name von Jules.
„Weißt du, wir waren vier Jahre alt, als wir uns kennen lernten und sie hat sich eigentlich in mancher Beziehung gar nicht verändert. Unsere Eltern gingen zusammen zur Schule, haben sich aber dann irgendwie aus den Augen verloren, bis zu jenem Tag, als sie beide beschlossen mit ihren Kindern in den Park zu gehen. Dort rannten wir natürlich beide zu diesem riesigen Sandkasten, der gerade erst vor Kurzem angelegt worden war. Naja, du kannst dir ja vorstellen, was passiert ist. – Nicht? Na gut, ich helfe dir auf die Sprünge: Jeder von uns wollte den Bagger.“, erinnerte sich James und Lily lachte hell auf.
Grinsend fuhr James fort: „Genauso war es. Leider war ich etwas zu langsam – damals war ich noch nicht so trainiert wie heute, denn diese Spielzeugbesen bringen’s nicht wirklich. Die fliegen gerade mal einen halben Meter hoch! Naja, auf jeden Fall wollte ich ihn ihr dann wegnehmen und habe dabei nicht mit ihrer Schlagfertigkeit gerechnet.“
„Sie hat dich mit dem Bagger gehauen?!“, fragte Lily glucksend und grinste James feixend an.
Dieser hob jedoch den Zeigefinger und meinte erinnernd zu ihr: „Man darf nicht vergessen: Ich war erst vier Jahre alt und außerdem glaubte ich immer noch, dass alle Menschen lieb sind und der Weihnachtsmann an Heiligabend an die Tür klopft. Aber du hast natürlich recht und ich hab es seitdem vermieden in die Reichweite von Spielzeugbaggern zu geraten. Dieser Schlag hat nämlich echt weh getan, aber das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen und deswegen verpasste ich ihr eine Ladung Sand. Normale kleine Mädchen wären da sofort weggerannt, aber sie schob nur die Ärmel ihrer Strickjacke zurück, ließ ein bisschen Sand heraus rieseln und griff nun auch in den Sand, um ihn mir danach in die Haare zu werfen. – Das muss anscheinend so bescheuert ausgesehen haben, dass sie wie wild loskicherte und mir, ob es damals aus Mitleid oder Sympathie war, weiß ich bis heute nicht, ihre Hand hinhielt. Dazu sagte sie nur noch: Du siehst ziemlich komisch aus. Wenn ich es heute betrachte, war das wahrscheinlich auf den Sand in meinen Haaren bezogen, aber damals war ich den restlichen Nachmittag traurig, weil ich dachte, sie würde meine Frisur allgemein meinen. Du musst wissen, meine Mum versuchte zu der Zeit noch sie zu bändigen. Dass es nichts gebracht hat, muss ich ja wohl kaum anmerken. Meistens hat sie dann nach der Hälfte beim Kämmen aufgegeben. Dann sah ich aus, als hätte mir einer an der rechten Seite die Haare betoniert und an der linken Seite einen Tornado drüber wehen lassen. Ziemlich schräg.“
Er war in seiner Erzählung stehen geblieben und blickte nun gedankenverloren in den Gang, während Lily ihn nachdenklich von der Seite her ansah.
Als er aus seinen Gedanken wieder aufwachte, blickte er erwartungsvoll zu Lily, die schließlich fast bewundernd zu ihm sagte: „Du bist manchmal ganz anders, als du dich immer gibst. Ich wusste nicht, dass du auch mal ein so interessantes Gespräch mit jemandem führen kannst.“
Leicht lächelnd sah sie ihm in die Augen und James hätte schwören können, dass sich ihre Gesichter näher kamen, doch nach diesem kurzen Augenblick wandte sie sich schon wieder ab und lenkte ihr Gespräch auf ein anderes Thema.
So verging ihr Rundgang ohne weitere Unterbrechungen und schließlich waren sie wieder am Gemeinschaftsraum der Gryffindors angelangt. Dort verabschiedeten sie sich noch voneinander und danach stiegen sie die Treppen zu ihren Schlafsälen hoch, um ausgelaugt in ihre Betten zu fallen.
Am nächsten Tag mussten sie aber leider schon wieder früh aus den Federn und so schlurften sie immer noch gähnend in ihre ersten Stunden zu ‚Zaubertränke‘, wo sie auch schon ein quietsch-fideler Professor Slughorn erwartete. Dieser verlangte ihnen ohne Rücksicht auf Müdigkeit und Protest alles ab und auch einen schwierigen Trank der Lebenden Toten. Lily, die mal wieder 10 Punkte für Gryffindor für ihre ausgezeichnete Leistung einheimste, war daraufhin in Arithmantik wieder bester Laune, was Jules Laune nicht unbedingt hob. Allein der Gedanke an den Abend konnte ihre Stimmung etwas bessern, da sie die Ravenclaws schon seit dem Ball nicht mehr gesehen hatte. Annabeth, die ihnen die neuesten Informationen über Remus und sich erzählte, war eher nachdenklich gestimmt.
„Ich weiß nicht, was letztens mit ihm los war. Ich wollte samstags etwas mit ihm unternehmen und er druckste daraufhin nur irgendetwas herum von wegen Hausaufgaben. Das kann aber gar nicht sein, da wir am Vortag schon zusammen alle erledigt hatten! Er verheimlicht mir irgendetwas-“, berichtete sie von ihrer Sorge und blickte nun in die ratlosen Gesichter ihrer Freundinnen.
Auch diese hatten nicht die leiseste Ahnung, wie man diese komische Reaktion des Rumtreibers begründen könnte.
„Vielleicht wollte er einfach mal wieder Zeit allein verbringen. Du kennst doch Remus: Bücher und Büffeln zu jeder Tageszeit!“, sagte Jules grinsend, worauf Annabeth sie nun zwar lächelnd, aber immer noch skeptisch ansah.
„Schon, aber er sah in den letzten Tagen auch immer so fertig aus. Total geschafft und irgendwie kränklich.“, sagte Annabeth, die diesen einfachen Grund anscheinend nicht wahrhaben wollte.
„Das ist nicht ungewöhnlich für Siebtklässler. Letztes Jahr sind während der UTZ-Zeit reihenweise Leute im Krankenflügel gewesen, weil sie so überanstrengt und gestresst waren.“, mischte sich nun Lily ein, die sich ihrem Gespräch nach einem kurzen Wortaustausch mit dem Artihmantik-Professor zugewandt hatte.
Die beiden Mädchen drehten ihre Köpfe zu ihr und Annabeth sah immer noch unsicher zu Lily.
„Denkst du wirklich, es liegt am Prüfungsstress?“, fragte sie und Lily nickte beruhigend, was Annabeth endgültig durchatmen ließ.
Sie sah hinter sich und erblickte einen mitschreibenden Remus Lupin, der als er hochsah, ihren Blick lächelnd erwiderte.
Sie wandte sich nun jedoch wieder dem Unterricht zu, da der Professor immer mal wieder strafend in ihre Richtung gesehen hatte, da sie nicht aufgepasst hatte. Remus Lupin war schließlich vielleicht wirklich nur ein ziemlich ehrgeiziger Schüler wie Lily schon sagte.
Bis zum Ende des Arithmantikunterrichts gaben sie sich Mühe aufmerksam zuzuhören, waren aber alle froh, als die Klingel ertönte.
Das Mittagessen ließ nun ebenso nicht mehr lange auf sich warten, sehr zur Freude von Sirius und James, und so saßen sie schon bald am Gryffindortisch und ließen sich die Köstlichkeiten schmecken.
„Wann genau treffen wir uns denn heute mit deinen Ravenclaw-Freunden?“, fragte Lily gerade, bevor sie sich eine Gabel Lasagne in den Mund schob.
Kauend blickte sie danach auffordernd zu ihrer Freundin, die ihr nach einem Schluck Kürbissaft antwortete: „So um 20.00 Uhr. Aber ich rede dann nochmal mit Aaron.“
Lily nickte daraufhin und aß ihre Lasagne weiter, während ihre Augen zu James wanderten, der mit Sirius gerade über seine neue Quidditchtaktik sprach.
Als er ihren Blick bemerkte, zwinkerte er ihr grinsend zu und rief Jules über den Tisch zu: „Hey, Jules! Ich hab für morgen Nachmittag Quidditchtraining angesetzt.“
Die Angesprochene nickte und aß schnell zu Ende, damit sie noch zu den Ravenclaws konnte, bevor der Unterricht weiter ging. Nachdem sie ihre Gabel weggelegt hatte, stieg sie eilig von der Bank des Gryffindortischs auf und verschwand nach einem „Bis dann“ zu ihren Freunden zum Ravenclawtisch. Lily sah ihr kopfschüttelnd nach und fing Sirius fragenden Blick auf, der zu Jules nickte.
Auch Alice fragte wie immer neugierig: „Wo geht Jules denn hin? Was macht sie denn bei DENEN?!“
„Wieso? Die sind doch ganz nett.“, entgegnete Lily stirnrunzelnd und deutete auf Nathan und seine Freunde, die Jules nun freudig begrüßten. Alice schien jedoch nicht besänftigt.
„Na, ich weiß nicht. Bei den Ravenclaws geht’s doch immer nur ums Lernen.“, meinte sie spekulativ und beäugte das Szenario am Ravenclawtisch kritisch.
Melody jedoch mischte sich nun ein und sagte lachend zu Alice: „Mann, Alice. Bei uns, Gryffindors, geht’s doch auch nicht immer um Mutproben.“
Daraufhin musste Alice lachen und erwiderte mit einem letzten Blick auf die Ravenclaws: „Na schön. Ihr habt ja recht.“
Lily sah sie lächelnd an, ließ aber ihre Augen noch einmal kurz zu Jules wandern, die gerade lachend neben Nathan saß.
„Komm schon, Jules. Abends ist es draußen total schön! Du kannst auch deine Freunde mitbringen.“, sagte Aaron gerade und deutete grinsend auf den Gryffindortisch.
„Aber so nah am Verbotenem Wald?!“, fragte Jules skeptisch und sah noch nicht unbedingt überzeugt aus.
„So nah ist das doch gar nicht. Außerdem dachte ich, du wärst eine echte Gryffindor?!“, entgegnete Aaron und wackelte auffordernd mit den Augenbrauen, während nun ein breites Grinsen auf seinem Gesicht lag.
Jules verdrehte wegen seiner Grimasse ergeben die Augenbrauen und lenkte ein: „Also gut.“
Aaron klatschte in die Hände und meinte zu Nathan und Paul, die nun jeweils mit breitem Grinsen am Ravenclawtisch saßen: „Okay, Jungs. Wir bereden später noch die Organisation.“
Danach schnappte er sich seine Tasche und schmiss sie sich über die Schulter, während er langsam in Richtung Portal der Großen Halle ging.
Jules sah im lachend nach und dachte, während sie nach einer kurzen Verabschiedung zum Gryffindortisch zurück lief: ‚Man merkt echt nicht, dass Aaron in Ravenclaw ist.‘
Am Tisch des rot-goldenen Hauses angekommen, nahm sie sich schnell ihre Tasche und wanderte mit ihren Freundinnen los zu Verwandlung.
Der Unterricht von Professor McGonnagal war wie erwartet ziemlich anstrengend und so waren sie alle froh, als die Professorin sie in ihren nun freien Nachmittag entließ. Sofort stürmten sie alle aus dem Klassenzimmer. Auf dem Weg durch die Gänge des Schlosses platzte plötzlich Lilys Tasche auf.
„Oh nein!“, rief sie schockiert aus und kniete sich hin, um schnell ihre Habseligkeiten zusammen zu raffen.
Jules sah nervös auf ihre Armbanduhr und meinte erinnernd zu ihrer Freundin, die nun gehetzt ihre Bücher aufstapelte: „Lils, ist es in Ordnung, wenn ich schon mal vor gehe? Ich muss bis heute Abend noch Kräuterkunde machen.“
Lily nickte ohne aufzusehen und sagte hinzufügend: „Ja, mach ruhig. Wir sehen uns gleich im Gemeinschaftsraum.“
Jules nickte, obwohl ihre Freundin das natürlich nicht sehen konnte, da sie immer noch damit beschäftigt war ihre Schulsachen zusammen zu packen. Danach drehte sie sich um und ging weiter zum Gemeinschaftsraum.
Lily blieb im Gegensatz zu ihr zurück, um grummelnd ihre Tasche wieder mit ihren Büchern und Pergamenten zu füllen, die hinaus gefallen waren. So robust wie angepriesen war ihre Tasche anscheinend nicht. Diese Werbeanzeigen waren doch wirklich zu nichts Nutze.
Kopfschüttelnd stand sie auf und hob ihren Kopf nun auch wieder, als sie erschrocken bemerkte, dass sie nicht alleine im Gang war. Denn nun sah sie geradewegs zu einem hochgewachsenen Severus Snape auf, der sie gequält anblickte. Sie trat nun mit ernster Miene einen Schritt zurück und verschränkte über ihren Büchern, die sie nun im Arm trug, die Arme.
„Was willst du?“, fragte sie, wobei sie bewusst die Begrüßungsfloskeln wegließ.
Der Slytherin sah anklagend zu ihr und fragte sie, ohne auf ihre vorherige Frage einzugehen: „Warum, Lily? Du fandest ihn doch immer so schrecklich?! Du bist so eine Heuchlerin.“
Verdutzt und verdattert runzelte sie die Stirn und entgegnete bedacht: „Was meinst du damit? Über wen sprichst du?!“
Snape lachte kurz freudlos auf, während er nun wütend den Mund zusammenkniff.
„Über wen ich spreche?! Das ist doch nicht dein Ernst, Lily. Es ist so offensichtlich wie du mit Potter umgehst. Ich habe euch beobachtet. Du bist nett zu ihm. Wieso?! Du hasst ihn!“, sagte er und sie wischte sich angeekelt über das Gesicht.
Er hatte sie angespuckt.
Um ihre Gedanken zu sortieren, schüttelte sie den Kopf und erwiderte bestimmt: „Das ist meine Sache, Severus. Das geht dich nichts mehr an.“
Danach wollte sie sich wegdrehen, doch er hielt sie am Arm fest.
„Lass mich los, Snape.“, zischte sie nun wirklich verstimmt, worauf er sie gequält losließ.
„Lily. Ich - ich liebe-“, stotterte er, wobei er traurig durch ihre abweisende Haltung den Kopf schließlich senkte. Er hörte noch wie sie endgültig weiter lief und ihn stehen ließ.
Er hatte es versaut. Mal wieder.
Enttäuscht ließ er es zu, dass eine Träne sich den Weg über seine Wange machte, wischte sie aber nach diesem kurzen Schwächemoment weg. Severus Snape wollte nicht schwach sein. Nicht jetzt, wo er endlich seinen Platz gefunden hatte. Aber war es wirklich richtig gewesen?
Nachdenklich machte sich der Slytherin auf den Weg in den Kerker, um endlich zu seinem Gemeinschaftsraum zu gelangen.
Während Severus Snape sich auf den Weg zu seinem Gemeinschaftsraum machte, war Lily Evans bereits fast in ihrem angekommen. Das Gespräch war jedoch auch an ihr nicht spurlos vorbei gegangen. War sie wirklich eine Heuchlerin?
Während sie nach einem langen Ein- und Ausatmen in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors eintrat, ärgerte sie sich immer noch über die Beleidigungen des Slytherins.
Dort erwartete sie auch schon Jules, die sie zwar mit kurzer Besorgnis wegen ihrem späten Erscheinen, aber erfreut zu den Kräuterkundehausaufgaben leitete. „Ich glaube, ich habe Sprout falsch verstanden. Kannst du mal durchlesen, was ich bis jetzt habe?“, erklärte sie und hielt ihr ein beschriebenes Pergament hin, auf dem die Tinte der Feder noch glänzte. Nach kurzem Seufzen nahm Lily es in die Hand, setzte sich in einen der Sessel, die noch frei waren, und fing an zu lesen.

Der Umgang mit der Snargaluffbaum und seine Erscheinung
„Es geht um die Frucht. Wenn man die Frucht hat, ist man am Ziel, jedoch muss man dazu seinen Arm in das Loch dieser wahnsinnigen fleischfressenden Pflanze stecken, die den Arm manchmal auch nicht mehr frei geben möchte. Aber das ist machbar!“, riet Herbert Beery seinen Schülern.
Der ehemalige Professor für Kräuterkunde interessierte sich neben seiner Obsession zum Schauspiel auch für den überaus verbissenen Snargaluffbaum, der von den meisten Menschen lieber von Weitem betrachtet wird. Der besagte Baum sieht für Laien aus wie ein knorriger Stumpf, doch sobald man ihn berührt entwickelt er lange stachelige Ranken, die um sich peitschen. Diese bedrohlichen Ranken sind jedoch nicht das Einzige an diesem magischen Baumstumpf, was einem Menschen Leid zufügen könnte. Denn die von Herbert Beery begehrten Früchte liegen weit in einem Loch zwischen den Zweigen des Stumpfes verborgen und werden durch einen Abwehrmechanismus des Baumes beschützt, der jeden, der versucht an die Früchte heranzukommen, mit einem kräftigen Einklemmen des Armes bestraft. Wenn man seinen Arm wieder aus dem Griff des Snargaluffs befreit hat, ist man stolzer Besitzer einer Graipfruit-großen Frucht mit einer grünlich gefärbten und pulsierenden Schale, die es gilt aufzupressen. Dazu benötigt man einen spitzen Gegenstand, mit welchem man die Schale der Frucht durchstechen soll, um an kleine, blass grüne Würmer im Inneren der Frucht heranzukommen. Das sollte auch möglichst schnell geschehen, denn frisch, so heißt es, ist die Wirkung der Frucht am besten. Um den schwierigen Vorgang an die Früchte zu gelangen, zu beenden, sollte man immer Schutzhandschuhe, -brille und einen Mundschutz tragen, wobei selbst dann noch ein gewisses Restrisiko der Verletzung besteht. Wenn man Snargaluffs nicht selbst im Garten anpflanzt, kann man sie auch in freier Wildbahn antreffen.


„Das hört sich doch bis jetzt gar nicht so schlecht an! Nur ich würde noch erwähnen, dass sie ein ähnliches Verhalten wie Gnome zeigen. Ansonsten hast du den Umgang gut beschrieben.“, lobte Lily und gab ihrer Freundin den Aufsatz wieder zurück.
Jules kritzelte daraufhin sofort Lilys Ergänzung auf das Pergament und stand nach einem „Fertig!“ auf, um ihre Schulsachen auf ihr Zimmer zu bringen.
Als sie wieder herunter kam, stand ihre Freundin immer noch am gleichen Ort, wo sie sie zurück gelassen hatte, und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Vorsichtig ging Jules langsam zu ihrer Freundin und wedelte ihr mit einer Hand vor den Augen herum.
„Lily!“, sprach sie laut und schreckte damit die Angesprochene aus ihren Träumen auf.
„Tut mir leid, Jules.“, entschuldigte Lily sich leise und wurde nun von ihrer Freundin behutsam in den Arm genommen.
„Was ist denn los, Lils?“, fragte Jules leise und ließ Lily wieder los, um ihr ins Gesicht schauen zu können. Doch diese sah auf den Boden.
Daraufhin zog Jules Lily unter den fragenden Blicken ihrer anderen Freundinnen und Freunde aus dem Gemeinschaftsraum.
Bis sie das Schloss verlassen hatten, sagte keiner der beiden etwas, doch als sie draußen auf dem Gelände etwas umhergingen, fragte Lily kleinlaut: „Denkst du ich bin eine Heuchlerin?“
Jules blieb verwirrt stehen und erwiderte ebenso fragend: „Wie kommst du darauf? Abgesehen davon, dass es vollkommen abwegig ist.“
Jules lächelte leicht, doch als Lily mit traurigem Blick ihr Lächeln nur schwach erwiderte, brach sie ihren Aufmunterungsversuch ab.
„Severus hat vorhin so etwas gesagt.“, antwortete Lily nun und sah abwartend auf Jules, um ihre Reaktion zu sehen.
Jules‘ Miene wurde sofort etwas angespannter und sie sah Lily an, als ob sie nicht wüsste, was sie nun sagen sollte.
„Lils, Severus hat dich beleidigt. Er hat dir vorgespielt, dass er anders sein würde. Glaubst du so jemandem wirklich?“, erklärte Jules und zog fragend eine Augenbraue hoch, um Lily ihren Fehler begreiflich zu machen.
„Severus hat mir nichts vorgespielt. Er ist anders, aber er zeigt es nicht. Außerdem hast du ihn nicht gehört. Du warst nicht dabei.“, rechtfertigte sich Lily und verschränkte die Arme vor der Brust.
Es war schon ziemlich kalt draußen.
Bei Lilys Ausführungen wanderte bei Jules die zweite Augenbraue ebenso hoch und schließlich erwiderte sie auffordernd: „Dann erzähl mir, wie es war.“
Daraufhin zögerte Lily einen Augenblick, nickte aber letztendlich zustimmend und fing an zu berichten.
Als sie geendet hatte, musste Jules erst mal verdauen, was ihre Freundin ihre gerade erzählt hatte. Es war schließlich ganz klar, warum Snape so reagiert hatte. Lily jedoch schien keinen Schimmer zu haben.
Also sagte Jules, um ihre Freundin zu erhellen: „Ich glaube, jetzt kann ich besser verstehen, warum er dich Heuchlerin genannt hat. Er ist eifersüchtig.“
Sie grinste über Lilys nun folgende Miene, denn das Gesicht der Rothaarigen hatte einen mehr als ungläubigen Ausdruck angenommen.
„Was? Aber - Severus und ich, wir waren doch immer nur Freunde! Er ist garantiert nicht… Das kann nicht sein - Auf wen denn auch?“, stotterte Lily, vollkommen überfordert von der Situation.
Sie fuhr sich verwirrt durch die Haare und bekam gar nicht mit, wie Jules bei ihnen beiden einen Wärmezauber anwandte. Völlig in Gedanken verpasste Lily fast Jules Antwort, die ebenso erklärend und logisch klang wie ihre Vorherige.
„Doch, es kann sein, Lils. Er ist eifersüchtig auf James. Du machst in letzter Zeit viel mehr mit ihm, lachst sogar manchmal, wenn er dabei ist, und außerdem schreist du ihn nicht mehr ständig zusammen. Das alles war am Anfang des Schuljahres ein Albtraum für dich!“, sprach Jules und rieb sich ihre Oberarme, die nun ein wohlig warmer Schauer überfiel.
Lily war immer noch sprachlos über diese neue Erkenntnis, ging aber nun langsam wieder in Richtung Schule zurück.
„Das kann nicht sein.“, flüsterte sie nun immer wieder geschockt und völlig überrumpelt.
Jules grinste über ihre Freundin und folgte ihr zurück zur Schule, wo hoffentlich schon eine heiße Tasse Kakao irgendwo auf sie wartete.
Nachdem sie sich drinnen im Warmen wieder aufgewärmt hatten, gingen sie, als es Zeit wurde, hinunter in die Große Halle, wo auch schon eifriges Treiben herrschte. Als sie in die Halle eintraten, hörte Jules vom Ravenclawtisch auch schon ein lautes „Jules!“, was sie dazu veranlasste, vor dem Essen noch einen kleinen Abstecher zu ihren Freunden zu machen. Sie verabschiedete sich schnell von ihren Freundinnen und lief hinüber, wo Aaron sie schon grinsend empfing. „Hey, kleine Gryffindor. Wir haben schon alles organisiert. Um 20.00 Uhr treffen wir uns draußen am See an der großen Eiche. Für Decken und warme Getränke ist gesorgt, keine Sorge.“, begrüßte er sie breit grinsend. Jules verdrehte bei seinen letzten Worten die Augen und sagte ihm für das Treffen zu. Kurz plauderte sie noch mit den anderen Ravenclaws und verschwand dann nach einem „Ciao“ zum Gryffindortisch, wo Lily ihr schon einen Platz frei gehalten hatte.
Jules berichtete Lily dort kurz, was sie wegen dem anstehenden Treffen besprochen hatten, und aß dann schnell ihren Nudelauflauf, damit sie noch genug Zeit hatte, um sich Verteidigung gegen die dunklen Künste für den morgigen Tag noch einmal anzusehen. So schlangen sie ihr Essen hinunter und liefen nach oben in den Gemeinschaftsraum. Dort lasen sie sich die passenden Seiten für den Verteidigungsunterricht in ihrem Buch durch und machten es sich in den Sesseln am Kamin bequem.
Als Jules Lily gerade etwas zu einer Verteidigungsart fragen wollte, kam Melody plötzlich zu ihrer Lernrunde gelaufen.
„Habt ihr es schon gesehen? Am ersten Dezemberwochenende ist ein Hogsmeade-Ausflug! Ist das nicht toll?“, erzählte sie aufgeregt und setzte sich auf die Lehne von Lilys Sessel, die erfreut grinsend zu ihr hoch sah.
„Ich weiß. Schließlich haben James und ich letztens den Termin festgelegt.“, erwiderte Lily und Melody machte ein enttäuschtes Gesicht, da sie gehofft hatte, dass sie eine neue Nachricht überbringen konnte.
Jules lachte über die Miene ihrer Freundin und schlug ihr Verteidigungsbuch endgültig zu – Frage hin oder her, es war spät genug.
„Also ich hab’s noch nicht gewusst.“, brachte sie sich nun in das Gespräch ein und Melody lächelte sie dankbar an.
Danach fing sie mit Lily ein Gespräch über die zu lesenden Buchseiten an und informierte sich bei ihr über den Inhalt dieser. Jules sah sich in der Zwischenzeit im Gemeinschaftsraum um und sah dabei auch den Andrang um das Schwarze Brett der Gryffindors. Viele schwatzende Schüler und Schülerinnen drängten sich um den Aushang, der den Ausflug in das Dorf verkündete. Grinsend beobachtete Jules drei Drittklässler, die aufgrund ihrer geringen Größe versuchten, einen von ihnen hoch zu heben, da sie wegen den großen Schülern vor ihnen nichts von dem Aushang sehen konnten. Leider waren sie nicht fähig, ihren Mitschüler oben zu halten, und so mussten sie nach kurzer Zeit ihre Mission aufgeben und warten bis die Menschenmenge um das Schwarze Brett abflachte. Kopfschüttelnd sah Jules auf ihre Armbanduhr, wobei sie feststellte, dass Lily und sie sich wirklich beeilen mussten, um pünktlich am See zu sein. So gab sie Lily schnell Bescheid und ging hinauf in den Schlafsaal, um sich umzuziehen.
Als sie gerade die Tür geschlossen hatte, wurde sie knarzend wieder aufgemacht und Lily stand gehetzt im Raum.
„Du hättest früher etwas sagen sollen!“, klagte Lily sie maulend an, während sie eilig aus ihrem Schrank ein frisches T-Shirt und eine Jeans auf ihr Bett schmiss.
Jules, die gerade dabei war, in ihrem Koffer nach ihrem linken Schuh zu suchen, lachte kurz auf und entgegnete: „Hätte ich ja getan, wenn ich gewusst hätte, dass es schon so spät ist.“
Lily schnaubte und zog sich schnell um, was Jules ihr nach einem erfreuten Aufschrei beim Finden ihres linken Turnschuhs nachtat. Fertig angezogen und frisiert, liefen die beiden Gryffindormädchen hinunter an den See, wo auch schon ihre Ravenclawfreunde warteten.
„Hey, Mädels!“, rief ihnen von Weitem schon Aaron zu, der es sich schon unter der großen Eiche auf einer Decke bequem gemacht hatte.
Jules lachte, als sie sah, worauf er seinen Kopf gelegt hatte.
„Tut mir leid. Ich hab auf die Schnelle nichts anderes gefunden.“, sagte er grinsend und zog das Verteidigungsbuch unter seinem Kopf hervor.
Dieses warf er dann zu Nathan, der es aber leider zu spät bemerkte und hart an den Arm bekam.
„Au.“, sagte er und rieb sich den Arm, während er das Buch aufhob und strafend zu dem Übeltäter blickte.
Nachdem Aaron ihn aber nur breit grinsend gemustert hatte, wandte er sich den beiden Gryffindors zu.
„Hallo, ihr beiden.“, begrüßte er sie und sie erwiderten seinen Gruß, während sie sich umsahen, um zu sehen, welche Ravenclaws noch gekommen waren.
Nathan und Aaron hatten noch Paul, Alexa und Robin mitgebracht, die sie fröhlich lächelnd willkommen hießen. Lily, die die Ravenclaws zwar alle vom Sehen kannte, aber noch nicht so viel mit ihnen zu tun hatte, wurde erst einmal allen vorgestellt. Als sie bei Robin angekommen war, musste sie leise kichern.
Irgendwie hoffte Lily sogar darauf, dass Robin ihr etwas über Edelgase erzählen würde, da sie Biologie und Chemie in den Bibliotheken in ihrem Wohnort immer sehr interessant gefunden hatte. Leider blieb diese Erzählung aus, denn Robin stellte sich nur kurz vor.
„Hey, ich bin Robin Darren. Du musst Lily sein. Wir haben uns ja schon an Halloween kennen gelernt.“, sagte die Ravenclaw und warf dabei ihre langen Haare über die Schulter.
Nach dieser Vorstellung wandte sie sich wieder ihrer Freundin Alexa zu, die Lily entschuldigend ansah. Freundlich lächelnd erwiderte Lily ihren Blick und setzte sich danach zu Jules, die sich zu Nathan und Aaron gesellt hatte.
„-Ravenclaw war schon lange nicht mehr so stark. Ich fürchte, Gryffindor wird sich warm anziehen müssen.“, prophezeite Aaron Jules gerade grinsend, die sich daraufhin lachend die Haare auf dem Gesicht strich.
„Entschuldige, dass ich dich da enttäuschen muss, aber Gryffindor wird euch platt machen. Wir haben eine verdammt gute Mannschaft dieses Jahr!“, entgegnete Jules breit grinsend und fing wieder an zu lachen, während Aaron gerade lauthals über ihre Aussage schimpfte.
„Ravenclaw hat aber die besseren Besen. Außerdem sind wir-“, fing er an zu erklären und schweifte in ausführliche Argumentationen aus, die Lily zum Gähnen brachten.
„Ziemlich langweilig, nicht? Sowas muss ich jeden Tag mindestens einmal ertragen.“, sprach plötzlich jemand von rechts zu ihr. Sie wandte erschrocken ihren Kopf um und blickte in das lächelnde Gesicht von Nathan.
„Tut mir wirklich leid für dich.“, sagte sie ebenfalls lächelnd und sah, als sie den Kopf etwas drehte, dass Paul sich auch zu ihnen gesetzt hatte. Der blonde Junge mit der Brille sah leicht lächelnd zu ihr, wandte sich dann aber wieder Nathan zu.
„Was wolltest du eben sagen, Nate?“, fragte er seinen Freund und dieser fing nach einem erinnernden Fingerschnipsen wieder an zu reden.
„Mein Dad hat mir neulich in einem Brief geschrieben, dass es schon wieder neue Angriffe gab. Anscheinend waren die aber nicht so erwähnenswert, dass sie im Tagespropheten gleich durchgekaut werden müssen. Bagnold will wahrscheinlich nicht, dass eine Massenpanik ausbricht. – Als ob das ohnehin nicht schon so wäre.“, berichtete Nathan und schnaubte bei seinem letzten Satz. Kopfschüttelnd blickte er zu Lily, die stirnrunzelnd seiner Geschichte gelauscht hatte.
„Was meinst du zu dem Ganzen?“, fragte er neugierig die Gryffindor, die nun von ihm und Paul auffordernd angesehen wurde.
Schulterzuckend sagte Lily: „Ich weiß nicht genau. Aber Milicent Bagnold wird schon wissen, was sie tut. Schließlich ist sie die Zaubereiministerin. Wenn nicht sie, wer soll es denn dann wissen?“
Paul und Nathan nickten nachdenklich, als plötzlich Alexa rief: „Hört ihr das auch?“
Sie stoppten ihre Gespräche und da hörten sie es.
Ein lautes Wolfsheulen ertönte aus dem Wald.


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Helena Bonham Carter