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Die Rumtreiberzeit - Schlechte Nachrichten

von Kathi Weasley

In der nächsten Zeit waren alle Siebtklässler sehr mit ihren schulischen Verpflichtungen beschäftigt, da die Lehrer ihnen im letzten Schuljahr viel mehr aufhalsten als in der Vorherigen.
Ihre freie Zeit verbrachten die Schüler und Schülerinnen damit, ihre Hausaufgaben, Projektarbeiten, Referate oder den komplexen Lernstoff zu bewältigen. Öfters hörte man zu diesen Zeiten im Gemeinschaftsraum jemanden fluchen.
Man könnte jetzt meinen, dass jeder durch den erhöhten Leistungsdruck nur an seine Noten und Tests denken würde. Aber so war es absolut nicht.
Lily, die eigentlich alles immer verstand, half ihren Freundinnen und Klassenkameraden so gut es ging, sollten sie mal Probleme haben. Aber auch andere steuerten bei Hausaufgaben ihr Wissen bei, selbst wenn es nur wenig war, aber zusammen kamen sie meistens auf eine recht annehmbare Lösung.
Mitte Oktober, als sie alle beim Mittagessen waren, platzte es schließlich aus Lily heraus, als ob sie gerade eine ganz neue Erkenntnis gewonnen hätte: „Es ist ja Oktober!“
Ihre Freundinnen sahen sie skeptisch und verwundert an, weil diese Aussage für sie keine Neuigkeit war.
Alice, die gerade ihren Nudelauflauf verspeiste, während sie eifrig noch ein Buch über Kräuterkunde las, reagierte als Einzige, indem sie sarkastisch erwiderte: „Ach wirklich?!“
Lily starrte sie nur an als wäre sie begriffsstutzig und sagte nun: „Nein, du verstehst nicht! Es ist Mitte Oktober und Ende Oktober ist der Halloweenball! Und dafür hab ich noch nichts richtig vorbereitet!“
Alice sah sie mit glitzernden Augen an, äußerte ihr Verständnis mit einem „Aha!“ und wandte sich wieder ihrem Buch zu.
Als sie sich hinter ihrem Buch versteckt hatte, hielt sie es anscheinend für ungefährlich doch noch einen Kommentar loszuwerden: „Besprich das doch mit James! Frankie hat gesagt, dass er sich schon viele Gedanken wegen dem Ball gemacht hat. Außerdem redet er ständig über so eine Liste, die du ihm gegeben hast und auf der er, laut Frank, jetzt ständig rumkritzelt.“
Sie sah über den Rand ihres Buchs zu ihrer Freundin, die sie anscheinend gerade mit einem Blick erdolchen wollte.
„Wieso redest du mit Frank über Potter?! Habt ihr denn nichts anderes zu bereden?!“, fragte Lily verärgert, während sie ihre Nudeln mit der Gabel zerquetschte, um ihrer Wut Ausdruck zu geben.
Alice beobachtete nervös auf der Lippe rumkauend die Reaktion ihrer Freundin und verteidigte sich nun kleinlaut: „Naja, James ist doch auch mit Frank befreundet, da ist das doch normal, dass man mal über seine Freunde redet, oder? Ich meine, wir reden doch auch manchmal über Jules.“
Sie deutete auf ihre andere Freundin, die nun schockiert „Was?!“ aufschrie und anklagend zu Lily sah, die trotzig drein blickte. „Erst letztens hast du zu mir gemeint, dass du findest, dass sie in seit kurzem immer sehr komisch zu Sirius ist! Sie reden fast gar nicht mehr mit einander. Nicht, dass sie vorher viel geredet hätten, aber jetzt ist das noch weniger geworden.“
Alice musterte Lily immer noch verteidigend, aber ihre Freundin hatte Frank anscheinend schon seinen Fehltritt verziehen, denn sie wandte sich nun der schockierten Jules, die sie mit offenem Mund ansah, zu.
„Das ist doch hoffentlich nicht dein Ernst, Lils!“, sagte Jules, doch Lily entgegnete: „Du brauchst mich gar nicht so vorwurfsvoll anzusehen. Alice hat recht. – Du und Black verhaltet euch in letzter Zeit wirklich seltsam. Irgendwas ist da im Busch! Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich wissen will, was genau.“
Jules sah sie empört an und machte schon den Mund auf, um Lily eine gepfefferte Antwort zu geben, als Alice, ohne auf sie Rücksicht zu nehmen, gleich noch einen drauf setzte: „Weißt du, Lily, das Gleiche habe ich mir auch gedacht. Und ganz ehrlich: Wenn Jules und Sirius nicht etwas miteinander haben, dann esse ich meinen Zauberstab!“
Lily, Melody und Annabeth kicherten auf diese Aussage überrumpelt los, während Jules nun anscheinend ihre Verteidigung aufgab und auf Durchzug schaltete. Melody, der die Enttäuschung über das Schluss-machen von Sirius immer noch in den Knochen steckte, lachte halbherzig mit ihren Freundinnen mit, obwohl sie den Gedanken, dass eine ihrer Freundinnen Sirius‘ Neue sein sollte, nicht unbedingt angenehm fand - Im Gegenteil. Deshalb war sie froh, als Annabeth ihr vorschlug, noch einmal in die Bibliothek zu gehen, um für das Kräuterkundeprojekt, welches sie zusammen machten mussten, noch etwas nachzusehen. So machten sich die beiden auf den Weg aus der Halle hinaus, während ihre Freundinnen noch ruhig ihr Mittagessen beendeten.
Als sie die Große Halle verließen, traten ihnen ein paar der älteren Slytherins in den Weg, die sie hämisch grinsend ansahen. Da dies eigentlich eine relativ normale Miene gegenüber den Gryffindors war, machten sie sich nicht viele Gedanken darüber, sondern versuchten sie nicht zu beachten. Leider schienen die Slytherins damit nicht einverstanden, denn Avery und Mulciber, zwei der bulligsten Typen an der Schule, stellten sich vor sie.
Jules, deren Stimmung nach den vorherigen morgendlichen Spekulationen ihrer Freundinnen immer noch etwas gedämpft war, betrachtete die Mauer aus den beiden Typen vor ihnen verärgert und war schon kurz davor auszurasten, als Lily ihr zu flüsterte: „Reg dich nicht auf! – Ich regele das! Pass gut auf, dann merkst du, dass man nicht immer unfreundlich werden muss, sondern alles diplomatisch lösen kann.“
Jules zog ungläubig eine Augenbraue hoch, während Alice Lily ängstlich beobachtete, während diese sich genau vor die zwei Sytherins stellte.
„Entschuldigt mal, aber könntet ihr uns bitte durchlassen?! Ich bin Schulsprecherin und könnte euch für so etwas leicht Punkte abziehen, wenn ich euch erinnern dürfte.“, sprach sie, wurde jedoch von dem lauten schrillen Lachen einer weiblichen Stimme unterbrochen.
„Du glaubst doch nicht im Ernst, dass uns das etwas ausmacht, oder Evans?! Punkte abziehen, das ich nicht lache!“, sagte das Mädchen schrill und den Gryffindorschülerinnen war klar geworden, wem das Lachen gehörte.
Sie wandten sich um und sahen geradewegs in das grinsende Gesicht von Sirius‘ Cousine Bellatrix Lestrange. Die Slytherin kam nun lauernd auf sie zu, während Lily sich für das kommende Gespräch innerlich wappnete, Jules wütend ihren Zauberstab gezückt hatte und Alice anscheinend gedanklich nach einem friedlichen Ausweg aus diesem Zwiespalt suchte. Bellatrix bemerkte zufrieden ihre Bedenken und zückte ihren Zauberstab ebenfalls.
„Na, was machen wir denn jetzt mit dir, kleine Evans?! – Irgendeine Idee? Du bist doch so schlau, oder etwa nicht?!“, Lily riss erschrocken die Augen auf und betrachtete ängstlich Bellatrix’ gezückten Zauberstab, der sich nun auf sie richtete. „Ich könnte ja den neuen Zauberspruch benutzen, den ich letztens in Snapes Zaubertränkebuch gelesen habe! Was hältst du davon?!“, fragte sie gespielt interessiert, während die Slytherins um sie herum lachten.
Lily, die ziemlich eingeschüchtert da stand, versuchte sich gedanklich selbst Mut zuzureden. Scheiterte aber kläglich bei dem Versuch. Als sie aber in Bellatrix‘ grinsende Miene sah, regte sich etwas in ihr. Ihr letzter Rest Mut, den sie nur bei den passenden Gelegenheiten angriff.
So sprach sie mit erhobenem Kopf: „Ich halte das für keine gute Idee.“
Alice hielt gespannt die Luft an, denn ihre Freundin hatte soeben wirklich Bellatrix Lestrange widersprochen.
Diese fuhr sich durch die schwarze Lockenmähne und erwiderte überrascht: „Nicht? Bist du sicher? Und warum, wenn ich fragen darf?“
„Weil es für Schüler und Schülerinnen von Hogwarts verboten ist in den Gängen zu zaubern.“, sagte Lily nüchtern, als ob sie gerade die Fragen von Prof. Slughorn im Unterricht beantworten würde.
Jules, die nun schon über einen geeigneten Zauberspruch nachdachte, der einen Gegner kurzzeitig außer Gefecht setzen könnte, sah ihre Fälle davon schwimmen. Wenn Lily doch nur endlich registrieren würde, dass ihr Gegner keinen Walrossbart und auch keinen Club für besonders gute Schüler eröffnet hatte. Derjenige saß nämlich vermutlich unten in seinem Kellerloch und stopfte sich eine Ananasscheibe nach der anderen in dem Mund. Warum sprach Lily also nicht einfach irgendeine schlagfertige Antwort aus, anstatt auf 10 Punkte für Gryffindor zu hoffen?
Aber ihre Gedanken wurden nicht erhört, denn Bellatrix, die sich allmählich anscheinend vorgeführt fühlte, da Lily immer noch ganz ihres Amtes als Regelvertreterin der Schule waltete, richtete ihren Zauberstab auf die Schülerin und meinte: „Mir reicht es jetzt mit deinen schlauen Antworten! Wenn du glaubst, du könntest dich damit über mich lustig machen, hast du dich schwer getäuscht! Für so dumm hätte ich dich wirklich nicht gehalten, aber anscheinend bist du eben doch nur das, was offensichtlich ist - nämlich ein kleines Schlammblut!“
Sie feuerte einen blauen Strahl auf Lily ab, der bestimmt schmerzhaft gewesen wäre, hätte sich nicht eine bestimmte Gryffindor mit einem lauten „Nein!“ zwischen sie geworfen und schnell einen Schutzzauber herauf beschworen. Bei dem Sturz landete Lily leider unglücklich auf ihren Fuß, der einen unangenehmen Knacks-Ton hören ließ. Die Rothaarige zog scharf Luft ein, während Alice aus ihrer ängstlichen Starre erwachte und ihre verletzte Freundin vorsichtig beiseite zog. Jules, die ihnen folgen wollte, hatte jedoch nicht mit der Wut von Bellatrix gerechnet, die durch das Scheitern des Fluchs nun doppelt so verärgert, wie zuvor, schien.
„Das wirst du mir büßen! Man wirft sich nicht zwischen eine Black und ihr Opfer! – Crucio!“, schrie die Slytherin und der rote Strahl überquerte mit nahezu Lichtgeschwindigkeit den Abstand zwischen ihnen und traf Jules mitten auf die Brust.
Der Schmerz durchfuhr das Mädchen wie ein vergifteter Pfeil, während sie an nichts anderes mehr denken konnte, als an die Qual, die ihr der Fluch bereitete. Sie sank auf die Knie, während ihr Mund sich zu einem lautlosen Schrei geöffnet hatte und ihr stille Tränen über das Gesicht liefen. Lily und Alice, die mit erschrockenen Gesichtern zusahen, waren unfähig sich zu bewegen. Noch nie hatten sie einen Fluch mit solchen Auswirkungen gesehen.
Bellatrix schien durch das Leid der Gryffindors wieder einigermaßen zufrieden und zischte zu Jules, die sie, nachdem der Fluch geendet hatte, mit wütender Miene anstarrte: „Überleg dir beim nächsten Mal besser, was du tust! Sonst könnte es sein, dass dir bald das Gleiche passiert, wie deinem Vater!“
Sie wollte gerade gehen, als sie bei einem Blick über die Schulter bemerkte, dass Sirius und James, die anscheinend die letzten paar Minuten ihrer Auseinandersetzung mitbekommen hatten, sie mit hasserfüllten Mienen musterten.
„Ah, mein lieber Cousin! Wie geht es dir? Ich habe gerade deiner kleinen Freundin hier gezeigt, was passiert, wenn sie sich mit einer Black anlegt.“, sagte Bellatrix, während sie Jules dabei mit süßlichem Gesichtsausdruck ansah.
Sirius, der seinen eisigsten Blick aufgesetzt hatte, sprach nun: „Achja und warum? Hat sie dich beleidigt? Wenn sie gemeint hat, dass du eine Kuh bist, muss ich dir leider sagen, dass sie die Wahrheit gesagt hat.“
Er grinste seine Cousine an, die kurz davor schien, ihm einen Fluch aufzuhalsen.
„Außerdem was sollte das denn?! Leere Drohungen sind doch sonst nicht deine Art!“, fuhr er fort, während er wie James seinen Zauberstab zückte und ihn auf Bellatrix richtete.
Diese lachte gerade schrill auf und widersprach ihm: „Du denkst also wirklich, dass das eine leere Drohung war? Da muss ich dich enttäuschen, Cousin. – Mutter und Vater wollten wieder in der Gunst des Dunklen Lords stehen. Dieser befahl ihnen, die Auroren, die zur Zeit immer mehr geworden und dazu noch ihnen auf der Spur waren, einzufangen und zu foltern. Das stellte sich aber als schwieriger heraus, denn diese Trottel ließen sich nicht so einfach mitnehmen. Bei ihrem Daddy-“, sie sah mit spöttischer Miene zu Jules, deren Gesicht dem Boden zu gewandt war. „-war es etwas einfacher. Er war noch auf der Arbeit, als sie ihn gefunden haben, hat sogar versucht zu kämpfen. Lächerlich. Keiner kommt gegen den Willen des Dunklen Lords an. Und naja, sie konnten ihn so mitnehmen und zu Hause hat Vater ihm eine kleine Strafe zu kommen lassen-“, sie grinste fies und James, der besorgt zu den Mädchen sah, wurde schlecht.
Er ließ seinen Blick zu seiner besten Freundin gleiten, die nun mit zitternden Schultern am Boden saß. Sich auszumalen, dass ihr Vater gar tot wäre – die Vorstellung allein grauste ihn,
„Er hat geschrien wie ein Mädchen.“, endete Bellatrix mit ihrer Erzählung und lachte hell auf.
Das brachte Sirius anscheinend zum Ausrasten, denn er sagte nun wütend: „Und wenn schon! Er hat wenigstens gekämpft und ist nicht so feige, wie euer Lord.“
Bellatrix kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und zischte gefährlich: „Das wird noch Folgen für dich haben! Orion wird nicht erfreut sein, wenn er das hört.“
Danach warf sie ihre Haare zurück und verschwand mit den anderen Slytherins hinunter in Richtung Kerker.
Da das Mittagessen nun schon fast zu Ende war, strömten jetzt schon ein paar vereinzelte Schüler aus der großen Halle und musterten neugierig die Siebtklässler von Gryffindor. Lily und Alice ließen sich langsam neben Jules sinken, obwohl Lily schmerzvoll das Gesicht beim Hinsetzen verzog.
„Jules, es tut mir so leid.“, flüsterte die Rothaarige und zog ihre Freundin in ihre Arme.
„Dad - ich glaube das nicht! Er kann doch nicht - nein, er darf nicht - Was mach ich denn jetzt nur? Mum, Chris - Er kann uns doch nicht einfach, alleine gelassen haben!“, flüsterte sie, wobei ihre letzten Worte in Schluchzern ertranken.
Sie ließ ihren Kopf an Lilys Schulter sinken und sich von ihren Freundinnen über den Kopf streichen. Alice hatte ihre Freundin noch nie so aufgelöst gesehen und wischte die Tränen, die ihr über die Wangen kullerten, weg. Sie bemerkte, dass James und Sirius auch näher gekommen waren und Ersterer nun beruhigende Worte zu Jules sprach, die ihn mit verweinten Augen ansah. So erkannte sie Sirius, der hinter James stand und besorgt zu ihr hinunter sah.
„Keine Sorge, wahrscheinlich ist das sowieso nur eine leere Drohung. Mach dir keine-“, fing er an, aber Jules unterbrach ihn mit einem Zischen: „Hau bloß ab! Ich dachte wirklich, du wärst anders, aber wahrscheinlich - hab ich mich da getäuscht. Vielleicht bist du wirklich in mancher Beziehung besser, als die, aber eins steht fest: Du bist ein Black - und wirst es immer bleiben. Dabei bist du nicht besser als die und ich möchte nicht mit jemandem zu tun haben, der den Namen von den Entführern meines Vaters trägt. – Für mich gehörst du genauso nach Slytherin wie der Rest deiner Familie. Gryffindor ist nicht der richtige Ort für dich, denn dort - sind nur so tapfere Männer, wie - mein Vater.“
Sie schaute ihn ernst an, während Sirius sich mit steinerner Miene von ihr abwandte und langsam den Gang hinunter ging. Weg von ihnen.
„Das war nicht fair! Du weißt, dass er anders ist!“, verteidigte ihn James laut und der Vorwurf blickte aus seinen Augen.
Doch Jules‘ Augen blieben leer, während sie erwiderte: „Du verstehst das nicht. Immer wenn ich ihn sehe - sehe ich in Bellatrix‘ kalte Augen. Ich kann das nicht.“
„Aber du kannst ihn doch nicht einfach dafür verantwortlich machen, dass dein Vater bei seinen Verwandten eingesperrt ist! Er kann doch nichts dafür!“, redete James weiter, doch Jules, der wieder die Tränen gekommen waren, zuckte mit den Schultern und das letzte, was sie noch dazu sagte, war: „Stell dir einfach vor, es wäre dein Vater. Was würdest du tun?“
Nach dieser Frage entstand eine kurze Pause in dem Gespräch, weil James Jules nun mit ernster Miene musterte.
Schließlich antwortete er zögerlich: „Ich weiß es nicht - Aber ich würde nicht einfach einen Freund beschuldigen.“
Daraufhin sah Jules ihn bittend an, während ihr erneut Tränen über die Wangen liefen und ließ sich von Lily in den Arm nehmen, die James nun vorwurfsvoll ansah.
Dieser schaute betroffen zu Boden, wobei Alice ihm mitfühlend die Schulter tätschelte und flüsterte: „Das meint sie nicht so.“
James glaubte ihr nicht. Lily gab ihm mal wieder die Schuld für Jules‘ erneutes Weinen, was ja in gewisser Weise stimmte, jedoch glaubte er, dass sie nicht nur wegen seinen Worten weinte.
„Alice, bringst du Jules bitte hoch in den Gemeinschaftsraum? Ich muss hier noch kurz was mit Potter klären.“, sprach Lily gerade und ein stummes Nicken von Alice war die Antwort darauf.
„Komm, Jules.“, sagte sie zu ihrer Freundin, die sich von ihr nur allzu gern mitziehen ließ.
Als die beiden Mädchen außer Hörweite waren, fiel Lily auch schon mit Worten über James her: „Sag mal, spinnst du?! Du kannst ihr doch jetzt nicht so ein schlechtes Gewissen machen! Falls es dir entfallen ist: Ihr Vater wurde entführt! – Normale Leute würden da einfühlsamer sein. Aber, nein, natürlich nicht, der große James Potter! Der tritt anscheinend gerne noch weiter in die offene Wunde.“, fauchte sie, während sie sich vor ihm zu voller Größe aufgebaut hatte.
James, der fand, dass das doch etwas zu weit ging, verteidigte sich nun hitzig: „Ich hab ihr kein schlechtes Gewissen gemacht, sondern sie nur auf Tatsachen hingewiesen.“
Lily funkelte ihn wütend an und James war schon dabei, sich wieder klein zu machen, als er plötzlich etwas in ihren Augen bemerkte. Glitzerten sie?! – Ja, es war für ihn unfassbar, aber wahr.
Er sah verwirrt in ihre grünen Augen, da in seiner Gegenwart höchstens mal ein wütendes Funkeln darin zu bestaunen war. James traute seinen eigenen Augen nicht. Sollte Lily Pot – äh – Evans etwa weinen?
„Lily, ähm weinst du etwa?!“, fragte er, um sich zu versichern, dass er gerade keine Fata Morgana hatte.
Die Angesprochene verzog gerade schmerzvoll das Gesicht, als ob ihr etwas weh tat und sagte: „Nein. Das heißt - Ja.“
James sah noch verwirrter drein als zuvor. Ihre Antwort hätte schließlich bei aller Liebe nicht unklarer ausfallen können. Besorgt beobachtete er Lily, die sich nun mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck bewegte. Sie versuchte gerade nur auf einem Bein zu stehen, damit sie ihr verletztes Bein nicht belastete.
Als sie beinahe umgefallen wäre, fing James sie auf und fragte mit einem Blick auf ihr eines Bein: „Darf ich mir mal deinen Fuß ansehen?“
Lily, der anscheinend alles recht gewesen wäre in diesem Moment, nickte nur und setzte sich wieder auf den Boden. James schob ihre Hose über den Knöchel, damit er ihren Fuß begutachten konnte, und stutzte kurz, denn Lilys Fuß war ziemlich angeschwollen und rot.
„Und?“, hörte James Lily fragen, was ihn hochschauen ließ. Sie sah hoffnungsvoll zu ihm, als ob sie hoffen würde, er würde ihr eröffnen, dass es nur ein Kratzer wäre.
„Naja, Lily, ich glaube, dein Fuß ist gebrochen.“, ließ James verlauten, während er sich mit zerknirschter Miene durch die Haare fuhr. Daraufhin zogen sich Lilys Augenbrauen zusammen und sie sah ihn merkwürdig an. James fühlte sich ziemlich unwohl, denn ihr Blick machte ihn nervös und brachte ihn dazu sich abermals durch die Haare zu fahren.
Lily schnaubte spottend und sagte mit einem fast enttäuschten Blick zu ihm: „Bis eben warst du mir fast sympathisch.“
Da er nicht wusste, ob ihn diese Aussage jetzt traurig oder glücklich machen sollte, sah James betreten zu Boden, um ihrem Blick auszuweichen.
Lily tat es ihm gleich, sagte schließlich aber mit einem Blick auf ihr Bein: „Ich glaube, ich werde mal in den Krankenflügel gehen.“
Das sah James als einen Wink des Schicksals und bot sogleich hilfsbereit sich an, sie zu tragen. Schmunzelnd erwiderte Lily seinen hoffnungsvollen Blick und nahm an. Höchstwahrscheinlich wäre sie mit ihrem verletzten Fuß nicht mal bis in den Krankenflügel gekommen. Und wenn doch, dann bestimmt erst nach mehreren Stunden. Außerdem musste Potter ja auch irgendeine Funktion haben, während er da so nutzlos neben ihr stand. Keineswegs hatte ihre Zustimmung also etwas mit der Tatsache zu tun, dass James sie eben so unwahrscheinlich süß angesehen hatte. Sie schüttelte kurz über sich selbst den Kopf, um sich solche Gedanken gleich wieder aus dem Kopf zu vertreiben.
James hob sie also hoch, sehr darauf bedacht sie nicht an unangenehmen Stellen zu berühren, und trug sie schnell in den Krankenflügel, wo er sie absetzte. Lily, die nach dieser Aktion und nachdem sie ihn vorher so zusammen gestaucht hatte, nicht ganz unfreundlich sein wollte, sagte mit einem kleinen Lächeln zu ihm: „Danke, Potter.“
Der Angesprochene lächelte erfreut zurück und sagte mit einem breiten Grinsen: „Gern geschehen, Lily.“
Auch wenn es etwas sehr Banales eigentlich war, kam es James Potter wie ein großer Schritt zu einer gemeinsamen Zukunft vor. Dieses Lächeln von ihr verleihte ihm geradezu Flügel.
Er hüpfte geradezu die Treppen zu ihrem Gemeinschaftsraum hoch, nachdem Lily den Krankenflügel betreten hatte.
Im Gemeinschaftsraum angekommen, gesellte er sich zu Remus und Peter und fragte, während er seinen Blick suchend durch den Raum gleiten ließ: „Wo ist Tatze?“
Remus zuckte nur die Schultern und antwortete ihm mit einer Gegenfrage: „Was ist eigentlich hier los? Jules und Alice sind vorhin vollkommen fertig in den Gemeinschaftsraum gekommen und sofort in den Mädchenschlafsaal verschwunden und Sirius taucht gar nicht erst auf. James, sag mir was hier gerade vor sich geht!“
Der Angesprochene sah seine Freunde nervös an und berichtete ihnen dann leise, was vorgefallen war. Remus hörte ruhig zu, was eine seiner Stärken war, und fragte als er geendet hatte: „Wo ist Lily jetzt?“
Daraufhin erschien auf James‘ Gesicht ein breites Grinsen, welches Remus gleich erwiderte.
„Sie ist im Krankenflügel. Poppy heilt gerade ihren Fuß.“, antwortete James, worauf Remus fragte: „Und wie ist sie dahin gekommen? Du sagtest doch-“
„Ich hab sie getragen!“, erzählte James stolz und Remus lachte los, als er den strahlenden Ausdruck auf dem Gesicht seines Freundes sah. Peter kicherte, denn James‘ stolze Miene sah wirklich zu komisch aus. Dieser schien das jedoch nicht zu bemerken, sondern strahlte weiter wie eine 50-Watt-Glühbirne. Remus gluckste erleichtert und freute sich ehrlich für seinen Freund. Schon so lange wartete er schließlich darauf, dass Lily endlich erkannte, dass James nicht so schlimm war wie sie dachte. James Potter sah verträumt im Gemeinschaftsraum umher, als Sirius eintrat.
„Tatze! Da bist du ja!“, rief James erfreut aus und winkte den ernsten Sirius zu sich und den beiden anderen Rumtreibern.
„Hey, Krone. Hi, Wurmschwanz. Hat er dir schon erzählt, was passiert ist, Moony?“, fragte Sirius und sah den schlauen Rumtreiber hoffnungsvoll an, denn dieser hatte meistens ein gutes Wort oder einen hilfreichen Vorschlag für sie.
Diesmal jedoch sagte er: „Das war wirklich nicht fair von Jules, aber angesichts der Tatsache, dass ihr Vater entführt wurde und sie deswegen wahrscheinlich ziemlich aufgelöst war, solltest du sie jetzt nicht mit Verachtung strafen.“
Sirius sah ihn ungläubig an und fragte schockiert James: „Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt oder?! Ich meine, dieses Mädchen hat mich mit meiner Verwandtschaft auf eine Stufe gestellt! Krone, du weißt es. Etwas Schlimmeres hätte sie sich gar nicht aussuchen können als Beleidigung! Das war echt unter der Gürtellinie!“
James nickte, denn damit hatte sein Freund vollkommen recht, jedoch musste er auch in gewisser Weise Remus zustimmen, denn gewiss konnte man ihre Aussage auch auf ihre Bestürztheit über die Entführung schieben.
„Ich rede mal mit ihr, okay?“, fragte er, damit Sirius für den Moment besänftigt war. Zufrieden lehnte er sich in seinen Sessel zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Es war manchmal wirklich sehr anstrengend in Hogwarts.
Im Mädchenschlafsaal der Siebtklässlerinnen war noch keine solche Entspannung eingetreten, denn dort versuchten die Mädchen immer noch eine traurige Braunhaarige aufzuheitern. Melody, die gerade dabei gewesen war, den Brief ihrer Mutter zu lesen, als Jules und Alice herein gekommen waren, saß gerade auf der Bettkante zu Jules‘ Bett und zeigte ihr mit einem Lächeln den Brief.
„Sieh mal. Mum schreibt, dass es Joey schon wieder gut geht. Er ist schon wieder aus dem Mungo draußen und bringt sie mit seinem aufgedrehten Herumgehüpfe auf die Palme. Sie hat sogar ein Foto beigelegt.“, sagte Melody und wies auf ein Bild, das einen kleinen Jungen zeigte, der gerade grinsend auf dem Sofa herum hüpfte. In der einen Ecke des Bildes sah man noch einen ausgestreckten Zeigefinger, der wahrscheinlich Melodys Mutter gehörte. Jules schlich ein kleines Lächeln auf das Gesicht, was jedoch sofort wieder verschwand, als sie zweifelnd dachte, ob sie auch so einen Brief von ihrer Mutter erhalten würde.
Alice beobachtete beunruhigt ihr Mienenspiel und schlug ihr sogleich etwas vor: „Schreib doch deiner Mum. Sie kann dir bestimmt Genaueres sagen!“
Ihr Vorschlag wurde von der Angesprochenen angenommen und sie holte sich Feder und Pergament aus ihrer Tasche, um gleich damit zu beginnen.
Als sie den Brief beendet hatte, faltete sie ihn noch zusammen und wollte sich gerade auf den Weg in die Eulerei machen, als Lily in das Zimmer kam.
„Hallo, Jules. Geht es dir besser?“, fragte Lily sofort, als sie ihre Freundin sah und musterte sie besorgt, jedoch erwiderte diese ihre Frage mit einem kleinen Lächeln.
„Ja, etwas. Ich wollte gerade in die Eulerei, um einen Brief an meine Mum abzuschicken. - Sie fragen, wie es ihr geht und so.“, antwortete sie, was Lily anscheinend daran erinnerte, dass sie selbst auch noch einen Brief abschicken wollte.
„Ich komme mit. Ich wollte sowieso noch Petunias Geburtstagsgeschenk losschicken.“, erwiderte Lily und kramte suchend in ihrer Tasche, wobei sie nach kurzer Zeit ein kleines quadratisches Päckchen und einen Bogen Pergament herauszog, der schon mit blauer Tinte beschrieben war. So machten sich die beiden auf den Weg in die Eulerei und Lily berichtete ihrer Freundin von ihrem Gespräch mit James und dem Krankenflügelbesuch.
Jules konnte gar nicht glauben, dass Lily sich von James hatte tragen lassen und fragte bestimmt 5mal „Wirklich?!“ nur um es noch einmal zu hören. Schließlich grinste sie erfreut und redete den Rückweg nur noch davon, wie süß sie doch zusammen wären.
Jedoch war es, als sie wieder in Hogwarts waren, schon Zeit für den Verwandlungsunterricht, welcher zum Glück aber schnell verging, da Prof. McGonnagal sie zu Zweit die Zauber der letzten Jahre praktisch wiederholen ließ, als Übung für die dieses Jahr bevorstehenden UTZ-Prüfungen.
Nach dem Unterricht machten manche noch ihre Hausaufgaben oder lernten für den nächsten Tag, bevor sie dann auch erschöpft in ihre Betten fielen.


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Ich war bei MTV in New York und es war tierisch kalt draußen. Sie brachten mich rüber ans Fenster und da stand dieses Mädchen, das nichts außer ein Harry-Potter-Handtuch trug und ein Schild in der Hand hielt, auf dem stand 'Nichts kommt zwischen mich und Harry Potter!'. Es war toll. Sie ist eine Legende.
Daniel Radcliffe