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Fanfiction

Die Rumtreiberzeit - Unerfreuliche Kindheitserinnerungen

von Kathi Weasley

Als die Hogwartsschüler an diesem Tag aufwachten und zufällig aus dem Fenster sahen, blickten sie in strömenden Regen, der prasselnd auf die Dächer des Schlosses traf. Der Herbst war nun eindeutig auch in Hogwarts angekommen.
Die Schüler liefen an diesem verregneten Morgen mit dicken Schals umwickelt zum Frühstück und nicht selten hörte man auch schon jemanden husten. Aber es war noch nicht genug.
Am Gryffindortisch, an dem immer reges Geplauder und Fröhlichkeit herrschte, saß ein Mädchen mit blonden Haaren und schniefte. In der Hand hielt sie einen Brief, der bei genauerem Hinsehen schon einige Wasserflecken hatte.
„Melody, es tut mir so unheimlich leid für dich! Aber du wirst sehen, er wird wieder! Du darfst dich jetzt nicht unterkriegen lassen.“, tröstete sie Lily, während sie der Blonden über den Rücken streichelte.
Jules, die an der anderen Seite von Melody saß, umarmte sie und meinte beruhigend: „Joe ist ein tapferer Junge. Er wird es schaffen.“
Die Angesprochene nickte schniefend und wischte sich über die Augen. „Es ist nur so furchtbar. Wieso unbedingt er?! Joey ist doch noch so klein! Wie kann man einem Achtjährigen so etwas antun?! Angegriffen von Todessern auf dem Weg nach Hause - Das kann doch nicht sein!“, sagte sie, während sie verzweifelt zwischen ihren Freundinnen hin und her schaute.
Die jedoch erwiderten ihren Blick traurig und streichelten ihr weiter über den Rücken, während die Blonde weiter schniefte. Viele am langen Gryffindortisch waren schon auf sie aufmerksam geworden, wurden aber von Lily, Alice und Jules, die ihre Freundin vor nervigen Fragen bewahren wollten, abgewimmelt.
Viele spekulierten schon über den Grund der Tränen – die meisten dachten, dass Sirius sie schon verlassen hatte. Dieser saß aber ungerührt am Frühstückstisch und aß sein Käsebrot, während Peter ihm etwas über Wahrsagen erzählte, was Sirius zwar abgelegt hatte, aber dennoch interessant fand.
James, der mit Remus an Sirius‘ anderer Seite saß, hatte Melodys Weinen jedoch schon bemerkt und erkundigte sich gerade bei Remus: „Sag mal, weißt du, ob Tatze schon mit Melody Schluss gemacht hat?“
Der Angesprochene schüttelte nur den Kopf, da er gerade sein Brot kaute, und versicherte ihm, während er besorgt zu den Siebtklässlerinnen rüber sah: „Ich kann ja mal Lily fragen. Oder willst du das lieber übernehmen?!“
Er grinste seinen Freund schelmisch an, was dieser nur ebenso grinsend quittierte und sagte: „Nein, nein, mach du das! Du hast einen besseren Draht zu ihr, auch wenn ich es nur ungern zugebe.“
Remus nickte wissend und klopfte James tröstend auf die Schulter, die dieser nun wieder hängen ließ. Sirius, der auf seinen betrübten besten Freund aufmerksam geworden war, stieß ihn am Arm an und sagte grinsend: „Na, was ist denn los, Krone?! Sag bloß schon wieder Evans!“
James erwiderte seinen Ausruf mit einem Seufzer und einem sehnsüchtigen Blick zu Lily, die ihn am vorherigen Tag wieder mal nieder gemacht hatte. Fast schien es seinen Freunden so, als wollte er ihr mit Gedankenübertragung seine Liebe begreiflich machen. Sirius schlug ihm auf die Schulter und rügte ihn: „Mann, Krone! Such dir doch einfach eine Andere! Ich hab doch auch Melinda-“, Remus unterbrach ihn genervt mit einem erinnernden „Melody!“, was Sirius mit einem Handwinken abtat und weiter redete: „-und glaubst du im Ernst, dass sie meine große Liebe ist?! Überhaupt ist das doch Schwachsinnn. So etwas wie eine große Liebe gibt es doch gar nicht!“
Nach dieser Weisheit aß er weiter und nach einer Weile machten sich die Rumtreiber auf dem Weg zu ihrem Unterricht. Die Mädchen, die immer noch damit beschäftigt waren, Melody zu trösten, gingen ihnen hinterher.
Zaubertränke stellte sich dieses Mal als recht langweilig heraus, da sie wieder einen Trank brauten, den sie schon einmal gemacht hatten. Nur Remus, der sich bei Lily nach Melody erkundigen wollte, wartete wachsam auf die richtige Gelegenheit.
Als er gerade seine Zutaten aus dem Schrank holte, stand Lily zufällig auch suchend vor diesem und so fragte er sie leise: „Sag mal, Lily, was ist eigentlich mit Melody? Wieso hat sie heute Morgen denn so geweint?“
Die Angesprochene sah ihn testend an und dachte anscheinend darüber nach, ob er vertrauenswürdig war, entschied sich aber letztendlich dazu es ihm anzuvertrauen: „Okay, aber erzähl‘ s nicht so rum! Melodys kleiner Bruder wurde auf dem Heimweg nach der Schule von Todessern angegriffen. Er liegt jetzt im St. Mungo.“
Remus hatte die Augen weit aufgerissen und betrachtete aus dem Augenwinkel die Blonde, die immer noch rotgeweinte Augen hatte und schniefte.
Lily, die seine Reaktion mit zusammen gezogenen Augenbrauen beäugt hatte, nickte traurig und fuhr warnend fort: „Wenn Black nun auch noch mit ihr Schluss machen würde – was meiner Meinung nach zwar gut, ihrer Ansicht aber schlimm wäre, da sie ihn aus einem mir unbegreiflichen Grund mag – wäre das, glaub ich, zu viel für sie.“
Remus nickte verständnisvoll und ging nach einem milden Lächeln zu Lily wieder zu seinen Freunden rüber. Dort berichtete er James leise, was er soeben erfahren hatte, was dieser genauso geschockt aufnahm, wie er. Danach berieten sie, wie sie es Sirius sagen sollten, und einigten sich darauf ihm beim Mittagessen davon zu erzählen. Nach diesem kleinen Zwischenfall gingen die ersten beiden Stunden also friedlich um und die Schulglocke deutete auf den Stundenwechsel hin. Sofort stürmten die Schüler und Schülerinnen aus dem Kerker hinaus und liefen tratschend zu ihrem nächsten Unterricht.
Sirius, der mit James und Peter eine Freistunde hatte, ging gerade mit ihnen die Treppe, die in den Turm führte, hoch, als er Melody im Hinaufgehen zu rief: „Ach ja, was ich dir noch sagen wollte, Melinda oder Melody: Es ist aus.“
Der letzten Satz klang sehr gedämpft, da James ihm den Mund zu gehalten hatte und Remus ihm heftig auf den Fuß getreten hatte. Peter, für den Sirius‘ Verhalten gegenüber den Mädchen eigentlich nicht neu war, sah nicht auf und las weiter in seinem Buch, während er die Treppe hoch stieg. Er schaute erst auf, als er ein Schluchzen hörte. Melody, die mit Lily, Jules, Alice und Annabeth auf dem Weg zu Arithmantik war, hatte Sirius‘ Worte trotzdem genau verstanden und sah weinend zu ihm auf. Bestürzt über die plötzliche Trennung, rannte sie schließlich davon zum Mädchenklo, während Jules ihr eilig, nach einem eisigen Blick zu Sirius, folgte. Lily, Alice und Annabeth gingen schnell an den Rumtreibern vorbei, jeweils mit besorgten und wütenden Mienen zugleich. James schrumpfte unter den wütenden Gesichtsausdrücken der Mädchen und sah nun zusammen mit Remus anklagend zu Sirius, der anscheinend vollkommen ungerührt von der Reaktion seiner Ex-Freundin war und einfach weiter gegangen war.
Jedoch sah er sich nun um, als ob er die Blicke seiner Freunde in seinem Rücken spüren würde, und fragte: „Was ist denn?! Gehen wir jetzt weiter oder nicht?!“
Seine Freunde schüttelten die Köpfe und gingen weiter die Treppen hinauf. Remus trennte sich schließlich von ihnen, weil er auch zu Arithmantik musste und beendeten sie ihren Weg zu dritt.
Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors ließen sie sich in den weichen Sesseln am Feuer nieder und unterhielten sich mit den anderen anwesenden Schülern, während ein paar Stockwerke unter ihnen ihre Mitschüler gerade über Arithmantik brüteten. Eine halbe Stunde nach Unterrichtsbeginn klopfte es an der Tür und eine sehr verweinte Melody und eine zerzauste Jules stürmten herein.
„Entschuldigen Sie, Professor, wir hatten eine kleine Auseinandersetzung.“, sagte Jules, während sie sich auf ihren Platz neben Lily setzte und Melody ihr lustlos hinterher schlurfte. Der Arithmantik-Professor nickte kurz und fuhr mit seinem Vortrag fort.
Sie konnten sich aber nicht mehr richtig auf den Unterricht konzentrieren, da Melody immer noch hin und wieder schniefte und Jules die ganze Zeit vor sich hin murmelte: „Dieser Idiot“.
So waren sie insgesamt froh, als das Mittagessen angekündigt wurde.
Die Mädchen traten gerade in die große Halle, in der sich schon fast alle Schüler von Hogwarts zum Mittagessen versammelt hatten. Lily steuerte nun mit Alice, Jules, Melody und Annabeth das vordere Ende des langen Tisches an, als Jules ihre Richtung änderte und geradewegs auf Sirius zuging.
Der tat sich gerade in Ruhe an seinem Schnitzel gütlich und bemerkte gar nicht wie sie hinter ihn trat, bis sie ihm Remus‘ Kürbissaft, den sie sich mit einem „Ich darf doch mal“ von ihm ausgeliehen hatte, über den Kopf schüttete.
Daraufhin drehte er sich mit genervtem Blick zu ihr um und fragte herausfordernd: „Was sollte das denn bitte?!“
Jules, die anscheinend nur auf so eine Antwort gewartet hatte, fauchte ihn nun mit blitzenden Augen an: „Das fragst du doch jetzt nicht wirklich, oder? Du bist so ein Idiot, Black! Wie kannst du nur mit Mel einfach so Schluss machen? Ihr ging es doch sowieso schon nicht gut heute Morgen und dann auch noch das. Du widerst mich an.“
Sirius sah sie nun mir grinsender Miene an und erwiderte sarkastisch: „Warum ging es ihr denn nicht gut?! Hat sie etwa mal wieder die monatlichen Stimmungsschwankungen?!“
Jules sah nach dieser Aussage von ihm mehr als wütend aus und sagte erstaunlich ruhig zu ihm: „Nein. Ihr Bruder wurde von Todessern angegriffen.“
Der Black starrte sie geschockt an und wollte sich sofort verteidigen, als die Gryffindor schon fortfuhr: „Aber wahrscheinlich wusstest du das schon von deinen Eltern. Hast vielleicht sogar mit geplant, was?! Du bist keinen Deut besser als die.“
Sie schenkte ihm noch einen eisigen Blick und ging mit ihren Freundinnen weiter nach hinten, um etwas zu essen. Erst jetzt bemerkte sie, dass es in der Halle still geworden war, denn alle hatten ihren Streit mit Sirius verfolgt. Nach dem Ende der Auseinandersetzung flüsterten die Schüler über das Geschehene, so dass es klang wie ein riesiger Bienenschwarm.
Der folgende Verwandlungsunterricht nach dem Mittagessen war gespickt mit vielen Ermahnungen, Drohungen und bösen Blicken seitens Prof. McGonnagal und Unaufmerksamkeit bei den Schülern.
Die Professorin hatte, wie sämtliche Schüler und Schülerinnen von Hogwarts, den heftigen Streit der beiden Siebtklässler mitbekommen und war angesichts des Verdachts von Julia Bloom sehr aufmerksam, wenn es um Sirius Black ging. Aber natürlich wusste sie eigentlich, nachdem sie ihn bereits 6 Jahre lang unterrichtet hatte, dass er nicht von bösartiger Natur war, sondern höchstens von arroganter, wie sie hörte. In ihrem Unterricht war er öfters nur körperlich anwesend, aber wenn sie in aufrief war er stets höflich und wusste meistens trotzdem die Antwort. Die Freundschaft zu Remus Lupin trug aber wahrscheinlich dazu bei.
Auch heute war er geistlich schon woanders, wie sie bemerkte, aber auch Minerva McGonnagal, die als eine strenge Lehrerin galt, konnte verständnisvoll sein. Sie bedachte ihn nur mit einer grimmigen Miene und wandte sich dem aktuellen Thema der Stunde zu.
Dabei dachte sie nur noch: ‚Der Junge hat es sowieso schon schwer genug gehabt. Mit solchen Eltern und einer derartigen Verwandtschaft…‘
Nach dem Unterricht machten sich sämtliche Schüler von Hogwarts auf den Weg zu ihren jeweiligen Gemeinschaftsräumen, so auch die Siebtklässler. Dort machten sich Lily und Alice, nach kurzem Geplauder mit ihren Freundinnen an ihre Verwandlungshausaufgaben, während Jules mit Melody nach oben ihren Schlafsaal ging. - Annabeth war bei ihrem kleinen Bruder, der auch in Gryffindor war, um ihm bei den Hausaufgaben zu helfen.
Oben angekommen setzten sich die beiden Mädchen auf ihre Betten und legten ihre Schultaschen achtlos auf den Boden. Danach zogen sie sich ihre Alltagskleidung an und Jules versuchte sich mal wieder daran, Melody aufzumuntern. Aber ihre Technik, ihrer Freundin immer wieder zu sagen, dass Sirius einfach nicht ihren Wert erkannte, schien nicht zu funktionieren.
Im Gegenteil sie landeten immerzu beim gleichen Ergebnis, nämlich dass die Blonde in Tränen ausbrach und schluchzte: „Aber ich liebe ihn doch!“
Jules, die bei dieser Stelle regelmäßig kurz davor war, hinunter in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors zu stürzen und ihrem Klassenkameraden den Kopf abzureißen, lenkte deswegen nach kurzer Zeit das Thema wieder auf Melodys kleinen Bruder.
„Du darfst jetzt nicht mehr an diesen Idioten denken. Vergiss nicht, dass dein kleiner Bruder gerade im St. Mungo liegt! Das ist wirklich schlimmer.“, Melody sah sie daraufhin erschrocken an. „So meinte ich das nicht! Er wird wieder ganz gesund. Aber anstatt an Black zu denken, solltest du lieber an ihn denken.“, sagte Jules schnell und ihre Freundin nickte schniefend.
„Du hast ja recht. Ich sollte Sirius wirklich nicht nachtrauern, aber es tut nun mal weh. Naja - ich werde mal ins Bad gehen und mich frisch machen. Ich sehe wahrscheinlich fruchtbar verheult aus.“, sagte Melody und schaute zu Jules, als ob sie Bestätigung erwartete. Tatsächlich sah sie aus wie ein kleiner Panda, da von ihren Augen schwarze Schlieren über ihr Gesicht liefen.
Sie schüttelte pflichtbewusst den Kopf und verteidigte felsenfest ihre Meinung, dass die Blonde ganz fabelhaft aussah. Obwohl die eine oder andere Stelle in deren Gesicht leider das Gegenteil bestätigte.
So schlich sich ein kleines Lächeln auf Melodys Gesicht, während sie ihre Freundin erinnerte: „Ich erkenne, wenn du mich anlügst. Aber danke.“
Sie stand auf und ging in das Bad, das sich die fünf Siebtklässlerinnen teilten, und kam nach fünf Minuten wieder heraus. Nun sah sie sogar wieder einigermaßen fröhlich aus. Melody wühlte nun kurz in ihrer Tasche und holte kurz darauf Feder und Pergament heraus.
Als Erklärung fügte sie an Jules gewandt hinzu: „Ich werde meiner Mum einen Brief schreiben und sie fragen, wie es Joey geht. Wenn du mich suchst: Ich bin in der Eulerei.“
Jules nickte, beruhigt darüber, dass ihre Freundin sich wieder gefangen hatte, und nahm nun ihre Schulsachen wieder in die Hand, um Lily im Gemeinschaftsraum bei den Hausaufgaben beizuwohnen.
Leider verging die Zeit so schnell, dass sie nur noch ihre Verwandlungshausaufgaben schaffte, da sie auch an diesem Abend wieder mit James und Sirius Nachsitzen hatte. Wortlos führte sie Prof. McGonnagal zum Pokalzimmer und überließ sie ihrer noch unvollendeten Strafe. Eine Weile putzten sie die Pokale ohne ein Wort zu wechseln, weshalb man nur das vereinzelte Schnauben von Sirius oder aber das Spritzen von Wasser, als jemand sein Tuch erneut nass machte, hörte.
Dann hielt Sirius es anscheinend nicht mehr aus und sprach das Unausweichliche aus: „Geht es Melody wieder besser?“
Obwohl er nicht sagte, an wen diese Frage gerichtet war, war James klar, dass nicht er damit gemeint war, sondern Jules, die nun ihren Putzlappen in den Wassereimer fallen ließ.
PLATSCH!
Das Geräusch hallte laut in dem Raum wider. Trotzdem war ihre Entgegnung gut zu verstehen.
„Weißt du jetzt endlich, wie sie heißt, ja?“, fragte sie, während sie auf ihre Hände sah, die von dem scharfen Spülmittel schon etwas angegriffen worden waren. James sah nervös zwischen seinen beiden Freunden hin und her, als ob er auf die Eskalation warten würde und sich auf eine Schlichtung einrichtete.
„Anscheinend.“, erwiderte Sirius, der nun ebenfalls seinen Lappen niederlegte.
James hörte wie gebannt zu und bemerkte gar nicht, dass er nun schon zum fünften Mal den Dreck auf dem Pokal verwischte.
Jules sah zu Sirius auf und beantwortete nun seine eigentliche Frage: „Es geht schon. Sie schreibt gerade einen Brief an ihre Mum. Aber sie hat sich wieder beruhigt, wenn du das meinst.“
Sie wusste nicht, wie sie so ruhig reden konnte. Vorhin im Schlafsaal hätte sie ihn am liebsten verflucht – doch nun blieb ihre Wut aus.
Sirius nickte und meinte: „Gut.“
James sah stirnrunzelnd zu seinen Freunden. So ein unheimliches Verhalten war er von ihnen sonst nicht gewohnt. Sirius war den ganzen restlichen Tag nach dem Mittagessen mit steinerner Miene rumgelaufen, wie eine tickende Zeitbombe.
Der Black setzte nun zweimal an, um etwas zu sagen, ließ es aber dann doch bleiben. Schließlich, nachdem er sich seine Worte gedanklich zurechtgelegt hatte, sprach er es aus: „Du hattest recht, vielleicht war es nicht der richtige Zeitpunkt für mich, um Schluss zu machen.“, Jules schnaubte auf und murmelte ein „Das kannst du laut sagen!“. „Aber ich hatte keine Ahnung, was ihrem kleinen Bruder passiert ist, wirklich. Was das andere angeht, hast du aber falsch gelegen.“
Er sah sie ernst an und James wusste, dass Sirius nun das aussprechen würde, was ihm auf dem Herzen lag.
„Du hast mir vorgeworfen, genauso zu sein wie meine Familie.“, fuhr er fort und spuckte das letzte Wort aus, als wäre es ein Schimpfwort. „Das stimmt nicht. – Ich bin nicht so wie sie. So würde ich nie sein wollen. Du weißt nicht, was - du verstehst nicht, wie - du hast keine Ahnung, wie es ist in eine Familie hineingeboren zu sein, wo Hass und Missachtung jeden Tag an der Tagesordnung stehen. Meine – sogenannten – Eltern versuchten jeden einzelnen Tag bis zu meinem 11. Lebensjahr mir ihre Ansichten aufzudrängen, bevor ich nach Hogwarts kam. Damit ich dort den – für sie – richtigen Weg einschlagen würde.“
Er war auf sie zu gekommen und sah sie nun mit ernster Miene an. Jules sah ihn bestürzt an, sagte jedoch nichts. James hatte die Geschichte von Sirius‘ Kindheit schon von ihm erzählt bekommen, schließlich wollten seine Eltern den Grund für den plötzlichen Einzug von Sirius bei ihnen wissen. Trotzdem hörte er ruhig zu, denn diese Erzählung schockierte ihn immer wieder.
„Als ich dann nach Gryffindor kam, war natürlich die Hölle los.“, erinnerte sich Sirius und schnaubte verachtend. „Ich bekam einen Heuler nach dem anderen von meinem Vater. Nichtsnutz war da kein seltenes Wort, welches vorkam. Trotzdem fand ich es schön in Hogwarts. Zum ersten Mal hatte ich Freunde gefunden, die mich nicht wegen meiner Herkunft mieden-“, er sah James dankbar an, der ihm leicht auf die Schulter schlug. „-war weit weg von meinen Eltern. Hier konnten sie mir schließlich nichts anhaben. Die ersten Jahre in Hogwarts waren toll, doch in den Ferien, in denen ich immer nach Hause musste, war es schlimmer denn je. Mein Vater folterte mich und wollte mich, als ich 14 wurde, zwingen ein Todesser zu werden. Meine Mutter war mit ihm in dieser Beziehung einer Meinung und beschimpfte mich wegen jeder Kleinigkeit. – Seitdem hatte ich sogar Angst, dass ich meine Gabel zu schief halten könnte. Als mein Bruder nach Hogwarts kam, hatte er schon ein gutes Beispiel bekommen, was ihn erwarten würde, wenn er nicht nach Slytherin kommen würde. Wie ihr ja auch wisst, haben meine Eltern ihren Willen gekriegt. Regulus kam nach Slytherin und freundete sich mit ein paar dieser Schlangen an. Unsere Eltern waren so stolz auf ihn. Regulus war ihr Mustersohn und ich war ihnen ungefähr so viel wert, wie der Dreck an ihren Schuhen, da ich mich gegen sie auflehnte. Mein Bruder dagegen befolgte stets ihre Anordnungen und, wenn ich mal wieder geschlagen wurde, saß er still daneben und sah nur zu. Er tat nie etwas, was unsere Eltern nicht billigen würden. Das und Anderes trieb einen großen Keil zwischen uns, obwohl wir früher gut miteinander ausgekommen waren.“
Jules, die schon etwas feuchte Augen hatte, da ihr nun bewusst geworden war, wie falsch sie mit ihrer Aussage gelegen hatte, hatte aufmerksam zugehört und sagte nun leise: „Es tut mir leid. Ich hatte keine Ahnung, dass-“
„-meine Eltern echt mies sind?! Meine Kindheit nicht so toll war – um es mild auszudrücken?! Mein Bruder mich verraten hat?! – Mach dir nichts draus. Nur sag nicht mehr, dass ich wie sie wäre. Das ist das Einzige, worum ich dich bitte.“, entgegnete Sirius und bekam ein stummes Nicken zur Antwort. Heiser vom vielen Reden schloss er das Gespräch nun mit einem „Dann wäre das ja geklärt“ ab. James sah besorgt zwischen seinen beiden Freunden hin und her.
Sirius wandte sich nun wieder den dreckigen Pokalen in den Vitrinen zu, während Jules ihren Putzlappen über dem Wasser auswringte. Gelegentlich fuhr sie sich über das Gesicht, als ob sie etwas im Auge hätte. Der Potter verwuschelte erschöpft seine Haare, wie er es immer tat, wenn ihn etwas beschäftigte, und bemerkte jetzt, dass er den Pokal in seinen Händen mit Dreck verschmiert hatte. Er fluchte laut und machte sich schnell daran ihn zu säubern.
Da das ausführliche Gespräch von Jules und Sirius viel Zeit in Anspruch genommen hatte, kam Prof. McGonnagal relativ schnell wieder, um sie von ihrer Aufgabe für den heutigen Abend zu befreien und so konnten sie wieder in ihren Gemeinschaftsraum gehen.
James und Sirius gingen nach oben in ihren Schlafsaal, wo sie noch schnell ihre Hausaufgaben halbherzig erledigten, während Jules zu ihren Freundinnen ging, wo Lily sie schon mit einer Verbesserung ihres Verwandlungsaufsatzes und einer Stichpunktliste über den morgigen Kräuterkundeunterricht erwartete. Wenigstens etwas klappte heute.


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