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Fanfiction

Die Rumtreiberzeit - Streithähne

von Kathi Weasley

Während Lily und James den Gemeinschaftsraum verließen, um zu der Beerdigung von Lilys Eltern zu gehen, lag eine heftige Auseinandersetzung zwischen Jules und Sirius in den Startlöchern.
„Musste das jetzt sein?“, fragte Jules den Siebtklässler vorwurfsvoll.
Sirius zuckte nur mit Schultern. Seiner Meinung nach konnte man Evans ruhig mal ohne Samtpfötchen anfassen. Wenn sie James zurechtstutzte, wirkte sie für ihn sowieso alles andere als schutzbedürftig oder ängstlich.
„Hat ihr bestimmt nicht geschadet. – Außerdem kann man Evans nicht ständig in ihrem Leiden und Herzschmerz bestätigen. Ansonsten macht sie es sich mit dieser Einstellung gemütlich und gewöhnt sich daran, dass wir sie alle nur noch in Watte packen.“, erklärte Sirius und ließ sich auf die Couch im Gemeinschaftsraum plumpsen.
Jules ließ sich mit unzufriedener Miene und angemessenem Sicherheitsabstand neben ihm auf der Couch nieder. Ein Grinsen umspielte Sirius‘ Mundwinkel.
„Das ist herzlos.“, sagte Jules trocken.
„Nein, das ist rationales Denken.“, erwiderte Sirius und zwinkerte ihr zu.
Zwei Mädchen auf der gegenüberstehenden Couch fingen an zu kichern und steckten tuschelnd die Köpfe zusammen. Jules runzelte die Stirn und sah mit zusammen gekniffenen Augen zu ihnen rüber. Danach blickte sie kurz zu Sirius, in der Erwartung ihn ebenso genervt zu sehen wie sie sich fühlte, aber er enttäuschte sie bitterlich. Ein Zwinkern hier und ein breites Grinsen da. Es hätte nur noch gefehlt, dass er im Takt zu „Ein Kessel voller heißer Liebe“ dem neuen Lied der Schicksalsschwestern mit den Wimpern klimperte.
Jules rückte ein Stück weiter von ihm weg und verschränkte die Arme. Dadurch lenkte sie wieder Sirius‘ Aufmerksamkeit auf sich.
„Was soll’n das?“, fragte er stirnrunzelnd und deutete auf den großen Abstand zwischen ihnen auf der Couch.
Jules zog ungläubig eine Augenbraue hoch und entgegnete: „Nimm‘s mir nicht übel, aber ich will grad echt nicht mit dir in Verbindung gebracht werden.“
„Das wär auch grotesk.“, gab Sirius zu und nickte verständnisvoll. „Aber dir ist schon klar, dass wenn Evans und Krone zusammen kommen, wir uns auch öfter sehen werden.“
Jules‘ Augenbrauen wanderten fast unter ihren Haaransatz mit jedem Wort, das er von sich gab.
„Wieso? Gibt’s da etwa so ein Sonderangebot „Zwei Pärchen für eins!“? – Hast du denn überhaupt nicht in der Schule aufgepasst? Bei solchen Angeboten gibt’s immer irgendwo einen Haken, Black. Dreimal darfst du raten, wo er hier liegt.“, sagte Jules.
„Gleich dreimal? Da brauch ich nur einen Anlauf!“, meinte Sirius grinsend.
„Na dann: Herzlichen Glückwunsch.“, gratulierte Jules ihm trocken.
Ihr Blick verdüsterte sich zunehmend während dem Gespräch. Ihr war an diesem Tag wirklich nicht nach Scherzen zumute. In ihrem Schlafsaal erwartete sie noch ein ausstehender drei-Fuß-langer Aufsatz über den Felix Felicis, der schon seit geraumer Zeit geschrieben werden wollte. Zudem hatte sie in dieser Nacht wieder so unruhige und aufwühlende Träum gehabt, dass sie sich beim Aufstehen gefühlt hatte, als ob sie überhaupt nicht geschlafen hätte. Zusätzlich musste sie sich jetzt auch noch mit einem anscheinend quietschfidelen Sirius Black herumschlagen, der in seinem Normalzustand schon schwer ertragbar war und das Ziel verfolgte, ihre Laune endgültig in den tiefsten Keller zu befördern.
„Mit dir ist es echt kaum alleine auszuhalten.“, teilte Jules Sirius mit und brachte diesen damit zum Lachen. „Wo sind denn eigentlich deine üblichen Babysitter? Lupin und Pettigrew?“
„James war der Ansicht, dass ich auch ohne Babysitter klar komme. Ich bin doch schon groß.“
„Na wenn James das sagt…“, meinte Jules, klang aber sehr zweifelnd.
Sie hatte gehofft, Lupin würde hier jeden Moment auftauchen und Sirius zu Hausaufgaben verdonnern, die er sicherlich ebenso wie sie schon seit Langem nicht mehr mit seiner Anwesenheit beehrt hatte. Aber so wie es jetzt aussah, war Sirius immer noch sehr zu einem Plausch aufgelegt und sie im Gegensatz dazu höchstens zu einem langen Nachmittagsschlaf.
„Das gibt eine ganz tiefe Falte. - So angestrengt, wie du jetzt die Stirn runzelst.“, prophezeite Sirius ihr, doch Jules ließ sich von seiner Aussage nicht beunruhigen.
„Sowas nennt man Denken.“, erklärte Jules ihm neunmalklug. „Solltest du vielleicht auch mal probieren. – Oh Merlin, wenn Lily jetzt hier wäre, müsste ich mich jetzt nicht mit dir rumschlagen.“
„Wenn James jetzt hier wäre, müsste ich es noch weiter mit Evans aushalten.“, schnaubte Sirius und fing sich dadurch einen Boxhieb in die Seite von Jules ein.
Sie wandte sich mit unzufriedener Miene ihm zu und fragte: „Ich weiß wirklich nicht, was du gegen Lily hast. Du verdankst ihr wahrscheinlich 20% deiner guten Noten!“
„Schulisch ist sie ja auch voll in Ordnung. Nur menschlich nicht.“
Jules zog eine Augenbraue hoch.
„Menschlich, ja?“, hakte sie ungläubig nach und ihr Mund verzog sich spöttelnd zu einem Grinsen. „Ich vergas: Du bist ja der große Menschenkenner.“
„Hab ich nicht behauptet. – Aber so wie Evans James behandelt, könnte man meinen er hätte ihrer Ansicht nach statt einer Gehirnmasse Himbeergelee im Kopf.“, erklärte Sirius, aber sein Einwand stieß bei Jules auf taube Ohren.
„Ich mag Himbeergelee.“, war alles, was sie daraufhin sagte und grinste ihn breit an.
Sirius schüttelte nur den Kopf und fuhr mit seiner Erklärung fort: „Sie benimmt sich wie ein Feldwebel. – Und tut mir leid, aber Gleichschritt ist einfach so gar nicht meins.“
„Entschuldigung angenommen.“
„Da bin ich aber froh.“, Sirius verdrehte die Augen. „Wenn Evans jedenfalls nicht hochgradige Persönlichkeitsprobleme hat, bin ich ein Butterbrot mit Honig.“
„Wie schmackhaft.“, witzelte Jules. „Honig ist nur so gar nicht meins.“
„Das Himbeergelee war leider aus.“, stichelte Sirius zurück.
Unabsichtlich brachte sie diese Aussage jedoch beide zum Lachen, was Jules einen Moment später auch schon dazu brachte sofort wieder eine ernste Miene aufzusetzen. Ihre Augen huschten kurz zu den beiden Mädchen ihnen gegenüber, die ihrem Gespräch wie einer spannenden Radiosendung aufmerksam lauschten. Der Vorzug dabei war, dass die nervige Werbung ausblieb.
Jules gähnte und informierte Sirius kurz, dass sie wieder nach oben in den Schlafsaal gehen würde, um sich ein wenig hinzulegen und Hausaufgaben zu machen. Ob er ihre Aussage überhaupt mitbekommen hatte, wusste sie jedoch nicht, da er sich schon wieder den zwei Gryffindormädchen zugewandt hatte.

Als sie zwei Stunden später wieder aufwachte, bemerkte sie als erstes, dass Lily gedankenversunken auf ihrem Bett saß und ein leichtes Lächeln auf den Lippen trug. Jules setzte sich auf und beobachtete ihre Freundin, wie sie mit den Knöpfen ihrer Bluse spielte.
Plötzlich wurde die Tür des Schlafsaales aufgerissen und Alice stürmte lautstark in den Raum.
„Habt ihr es schon gelesen? Ich bin immer noch so geschockt. Ge – schockt. Im Ernst. Ich meine: Lily! Du bist eine meiner engsten Freundinnen!“, sagte Alice außer Atem und ließ sich aufgeregt auf Jules‘ Bett fallen. „Und dann auch noch James endlich! Aber, dass du mir so etwas Wichtiges vorenthältst?!“
Während Alice weiter ihrer Enttäuschung und Schockiertheit Luft machte, tauschte Jules mit Lily einen Blick aus. Beide hatten dicke fette Fragezeichen in den Augen. Anscheinend hatte weder Lily noch Jules den Artikel mit den erschreckenden Infos gelesen.
„Irgendwas sagt mir, dass wir was nicht mitbekommen haben, Lily.“, sprach Jules und ihre Freundin nickte mit verwirrter Miene.

Eine halbe Stunde später hatten die beiden Siebtklässlerinnen eine Packung Schokofrösche gegen die Hexenwoche eines Viertklässlers eingetauscht, der ihnen nun schmatzend gegenüber saß und mit seinen Freunden einen Schokofrosch nach dem anderen vertilgte. Dabei zelebrierten sie jeden Frosch wie einen Torschuss der gegnerischen Mannschaft bei einem Quidditchspiel.
„Merlin!!! Yeah, endlich!“, grölte einer der Viertklässler und stieß seine Faust siegreich in die Luft.
Seine Freunde fielen in seinen Freudenschrei mit ein. In diesem Moment hätte nur noch gefehlt, dass sie in einer Polonäse durch den Gemeinschaftsraum laufen würden und „We are the Champions“ der Muggelband Queen gesungen hätten.
„Könntet ich vielleicht etwas leiser sein? Ich kann kaum noch meine eigenen Gedanken hören.“, bat Lily.
Die Viertklässler gingen auf ihre Aussage nicht ein. – Außer noch lauteres Siegesgeschrei über Morgana als Schokofroschkarte zählte als Antwort. Lily schüttelte ungläubig den Kopf, im Gegensatz zu Jules, die sich mit den Fingern die Ohren zuhielt und anfing die Zeitschrift nach dem Artikel, den Alice erwähnt hatte, zu durchsuchen.

Gerade als sie kurz zuvor war das Handtuch zu schmeißen, tippte Lily schnell und hektisch auf die Überschrift eines Artikels inmitten anderer. Sie musste laut nach Luft schnappen, als sie schon die ersten Zeilen des Artikels las.

ENTHÜLLT: RENDEVOUS IM KERZENSCHEIN
Von Eliza Manchester
Jeder hat es herbeigesehnt, aber niemand wirklich erwartet. Jedoch konnte eine unserer vertrauenswürdigsten Quellen am Donnerstagabend beobachten, wie ein nicht gerade unbekanntes Pärchen - für euch Hogwartsmädchen und –jungs – sich zu einem romantischen Candlelight-Dinner im Tropfenden Kessel traf. Praktischerweise spielte an diesem Abend eine populäre Blues-Gruppe, die das Pärchen sehr zu mögen schien.
Bei dem genannten bluesliebenden Pärchen dürfte nun schon klar sein, von wem genau die Rede ist: Die süße rothaarige Zaubertrankliebhaberin Lily Evans und der athletische charmante James Potter.
Zwei Namen, die ebenso prächtig und ausdrucksstark sind, wie ihre Besitzer selbst. Wer die beiden Turteltauben in Hogwarts kennen lernen durfte, weiß wie ihre Beziehung die letzten sechs Jahre war. Ms. Evans, die erst letztes Jahr als Gewinnerin des Zaubertrankwettbewerbs in Hogwarts hervorging, hegte die vergangenen eher große Ab- als Zuneigung gegen den jungen Mr. Potter. Aber seit Anfang dieses Schuljahres kamen sich die beiden Siebtklässler nicht zuletzt natürlich durch ihre Schulsprecheraktivitäten näher.
Und Nähe scheinen die beiden nun nicht nur auf psychischer Eben zu haben. „Sie halten die ganze Zeit Händchen in letzter Zeit.“, berichtete eine Hogwartsschülerin, die zu dem öffentlich bekannten Potter-und-Black-Fanclub gehört.
Diese Nachricht wird bestimmt nicht nur bei den Anhängern des erwähnten Fanclubs zu Entrüstung und Tränen geführt haben. Aber, Mädels, seid nicht traurig nur, weil einer von Hogwarts‘ momentanen Eins-A-Bachelorn sein Herz nicht an eine von euch verschenkt hat. Ein ebenso gut aussehender 100%iger Single ist immer noch auf dem Markt – wir nennen hier jetzt keine Namen (Mr. S. Black).
Also lasst den Kopf nicht hängen und freut euch für unser neues Traumpärchen Lily und James. Denn mal ganz unter uns: Sind sie nicht zuckersüß?

Lily sah schockiert wieder auf und erblickte das genaue Gegenteil ihrer eigenen Miene in dem Gesicht von Jules. Ihre Freundin deutete auf das Foto unter dem Artikel, welches Lily und James bei ihrem gemeinsamen Abendessen im Tropfenden Kessel zeigte.
„Das kann doch nicht alles sein!“, entfuhr es Jules entrüstet und die Viertklässler ihnen gegenüber nickten zustimmend.
„Hast Recht. – Hätten mehr Schokofrösche sein können. Nicht wahr, Leute?“, fragte er und erntete bejahendes Murren und zwei Daumenhoch.
Daraufhin fing er sich einen missmutigen Blick von Jules ein.
„Die Schokofrösche interessieren hier jetzt grad niemanden, Freundchen.“, sagte sie und wandte sich dann wieder Lily zu, die immer noch mit dem Blick einer Milchkuh, wenn es blitzte, auf den Artikel sah. „Was ist denn los, Lily?“
„Ich glaub das einfach nicht.“, sagte Lily ernüchtert. Sie fuhr sich mit den Fingern durch ihre roten Haare, die gerade ein Spiegelbild ihres verwirrten Inneren waren.
„Was denn? Dass ihr zuckersüß zusammen seid?“, fragte Jules grinsend und tippte mit dem einen Finger wieder auf das Bild unter dem Artikel. „Also ich find das ja schon ziemlich-“
„-Wenn du heute noch das Abendessen erleben möchtest, würde ich an deiner Stelle jetzt nicht weiter reden.“, warnte Lily ihre Freundin mit zusammengekniffenen Augen.
Jules begann laut zu lachen. In diesem Moment trat Sirius zusammen mit James in den Gemeinschaftsraum und war Auslöser verschiedenartiger Reaktionen. Viele Mädchen kreischten auf und tummelten sich kichernd um Sirius, der diese Bewegung nur schief lächelnd beobachtete. James dagegen bekam lediglich einige böse Blicke ab und wurde mit wüsten tränenreichen Beschimpfungen niedergemacht.
„Das mit uns hätte was werden können!“, heulte eine kleine Blondine, die eine Zweitklässlerin hätte sein können, auf und stürmte dann mit ihre wuselnden Freundinnen zu den Mädchenschlafsälen davon.
Kaum, dass James diesen ersten Heulkrampf überstanden hatte, baute sich schon eine Viertklässlerin vor ihm auf.
„Du hast zu mir gesagt, du würdest keinen Blues mögen!“, fauchte sie wütend und verpasste ihm eine Ohrfeige, die ihm gesamten Gemeinschaftsraum zu hören war.
Lily zuckte selbst beim Zuschauen zusammen, ob wegen der Aussagen der Mädchen oder der Ohrfeige wusste sie selbst nicht genau. Aber ein paar der Mädchen, die James öffentlich über die nächste halbe Stunde verteilt anschrien, ließen sie selbst mit ihrem Geschrei nicht nur Schmerzen an den Ohren sondern auch in ihrem Herzen fühlen. Die sollten wirklich alle schon mit ihm zusammen gewesen sein?
Auf einmal fühlte sie sich so unglaublich klein und unwichtig. Wie sollte sie es denn schaffen sich gegen so viele Mädchen durchzusetzen? Noch dazu kam, dass es ja eigentlich nicht nur die Mädchen selbst waren, sondern auch die Erinnerungen, die James mit ihnen teilte, gegen die sie ankämpfen sollte. War sie dem überhaupt gewachsen?
„Das ist ja nicht mehr auszuhalten!“, platzte es plötzlich aus James raus und er kam mit hochrotem Kopf auf Lily zu, die immer noch vor der aufgeschlagenen Zeitschrift saß.
Der weibliche Witzbold neben ihr, den sie vorher als beste Freundin bezeichnet hatte, hatte sich in der Zwischenzeit mit den Viertklässlern zu einer Diskussion über die neuesten Erfindungen in Sachen Quidditch hinreißen lassen.
„Wieso benehmen sich sämtliche Mädchen, als hätten sie einen Liebestrank genommen?!“, fragte James sie und fuhr sich genervt durch die Haare.
Lilys Augen verengten sich zu Schlitzen und sie deutete auf den Artikel: „Das fragst du noch?! - Jetzt tu nicht so unschuldig! Erst vor ein paar Stunden hast du mich gefragt, ob ich mit dir zusammen sein will-“, in näherer Umgebung zogen mehrere Mädchen schockiert Luft ein. „-und jetzt lese ich diesen Artikel, wo ganz augenscheinlich jemand unsere Beziehung darstellt wie einen aufgebauschten Rüschenrock! – Das kann doch kein Zufall sein!“
„Implizierst du damit jetzt wirklich, dass ich Informationen an eine Klatschzeitschrift weitergegeben habe?“, fragte James und wurde nun selbst wütend.
„Möglich.“, schnappte Lily zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, während Jules versuchte ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.
„Er hat dich gefragt, ob ihr zusammen sein wollt?! – Hallo! Antwortest du vielleicht mal?! – Das hier ist megamäßig wichtig, also könntet ihr diese Kinderei kurz unterbrechen.-“, quatschte sie aufgeregt und mit vor Neugierde leuchtenden Augen.
James und Lily blickten genervt zu ihr und Jules wich mit erhobenen Händen zurück.
„Bin ja schon ruhig. Bin ja schon ruhig.“, sagte sie schnell und verzog sich grummelnd zu Alice, die mit Frank auf einem Sofa nahe dem Kamin im Gemeinschaftsraum saß.
Dabei warf sie einen kurzen Blick noch zu Sirius, der immer noch von Mädchen umringt wurde, die ihm schöne Augen machten und so schnell mit den Wimpern blinzelten, dass es Jules wunderte, dass sie überhaupt noch etwas sehen konnten.
Lily widmete ihre Aufmerksamkeit wieder James, der in der Zwischenzeit den Artikel in der Zeitschrift überflogen hatte.
„Seit wann bitte sind wir Blues-Liebhaber?! Außerdem haben wir nie in letzter Zeit öffentlich Händchen gehalten!“, entfuhr es ihm kopfschüttelnd. „In diesem Artikel steht noch mehr Schwachsinn als in Peters Zaubertrankaufsätzen!“
Die Zaubertrankniete schrumpfte neben Remus zusehends in sich zusammen und versuchte seinen hochroten Kopf hinter diesem zu verbergen. Remus Lupin schüttelte nur ungläubig den Kopf und begann mit Peter zu reden, was diesen nur noch mehr zu beschämen schien. Anscheinend hielt ihm der Lupin nun die zweite Bergpredigt, die Peter aber wohl nicht hören wollte.
„Deswegen hab ich je gedacht, dass du deren Informant warst.“, erwiderte Lily von dem Zeitenhieb gegen Peter augenscheinlich unberührt.
„Na dann: Vielen Dank auch, dass du mich für einen redseligen Idioten hältst.“, entgegnete James verletzt. Nach allem, was er in letzter Zeit für Lily getan hatte, hatte er sich etwas mehr Vertrauen erwartet.
Schnaubend zerknüllte er den Zeitschriftenartikel und entfernte sich von Lily, um den Schandfleck dieses Tages in Flammen aufgehen zu lassen. Gerade als James das Zeitungsknäuel in das Feuer des offenen Kamins im Gemeinschaftsraum werfen wollte, legte ihm jemand eine Hand auf die Schulter. Immer noch wütend und enttäuscht wegen Lilys unbegründeter Anschuldigung fuhr er ruckartig herum.
„Was?!“, blaffte er denjenigen an und erblickte Sirius, der nun ebenfalls mit erhobenen Hände zurück wich wie vorher schon Jules.
„Woa-Woah. Ganz ruhig, Krone. - Ich bin’s nur. Hab ich was verbrochen?“, erkundigte sich Sirius.
„Du nicht.“, entgegnete James etwas ruhiger, jedoch immer noch zähneknirschend.
Die Tatsache, dass Lily ihm zugetraut hatte, dass er solche persönlichen Dinge zwischen ihnen der Öffentlichkeit darlegte, enttäuschte ihn zutiefst. So etwas würde er schließlich niemals tun. In diesem Moment fragte er sich ernsthaft, ob Lilys Vertrauen zu ihm vielleicht nie mit ihren Gefühlen zusammen wachsen würde. Man konnte seiner Meinung nach zwar Vertrauen zu einem Menschen aufbauen, aber eine gewisse Grundlage sollte wenigstens schon vorhanden sein. Ansonsten gab es keine Basis auf der man neues zusätzliches Vertrauen gründen konnte.

James‘ Laune hatte sich beim Abendessen noch nicht wirklich verbessert und so schlang er mit missmutiger Miene seine Bratkartoffeln runter. Obwohl sie genauso aussahen und schmeckten wie sonst, hatte er einen komischen Nachgeschmack im Mund.
Sein Tischnachbar Sirius schien den Aufruhr im Gemeinschaftsraum schon wieder vergessen oder aber verdrängt zu haben, denn er aß seine gewöhnlichen drei Portionen und unterhielt sich dabei noch fröhlich mit Remus, dem ebenso wie James anscheinend nicht unbedingt nach Essen zumute war. Er wirkte momentan wieder sehr blass und kränklich. James seufzte innerlich laut auf. Womöglich stand ihm in den nächsten Tagen auch noch eine schlaflose Nacht bevor, in der er mit seinen drei Freunden einen Ausflug in den Verbotenen Wald machen würde.
„Du guckst grad wie Moony, wenn er nur ein E in Verwandlung auf einen Aufsatz bekommt.“, sagte Sirius grinsend und knabberte an einem Hühnchenschenkel.
Remus würdigte ihn eines kurzen strafenden Blickes, der Sirius jedoch nicht zu stören schien. James aber erwiderte nichts auf die Aussage seines Freundes.

Auch Lily hatte ihr Päckchen nach dem vergangenen Streit mit James zu tragen, denn diejenigen, die ihn mitverfolgt hatten – was leider ziemlich viele waren – schossen böse Blicke auf sie ab.
Gerade als sie die Treppen zum Gemeinschaftsraum mit Jules hinauf stieg, kamen ihnen vier Schülerinnen aus Huflepuff entgegen, die ebenfalls mit abschätzenden Mienen die beiden Gryffindors musterten.
„Seid ihr fertig?“, fragte Jules nach fünf weiteren Sekunden stummer Musterung seitens der Hufflepuffs.
Eine schlanke Blondine, die die vier Mädchen anzuführen schien, lachte kurz auf. Ihr Anhängsel ließ daraufhin ebenfalls ein Kichern hören.
„Noch lange nicht.“, entgegnete die Blondine und verschränkte die Arme vor der Brust.
Als hätte jemand auf einer Fernbedienung die Wiederholungstaste gedrückt, zeigten die drei anderen Hufflepuffs dieselbe Bewegung. Jules und Lily tauschten einen ungläubigen Blick aus.
„An deiner Stelle würde ich mich warm anziehen, Rotfuchs.“, warnte die Hufflepuff.
Es bedurfte keiner Frage mehr, an wen diese Warnung gerichtet war. Lily fühlte sich sowieso schon bei sämtlichen Anspielungen auf ihre Haarfarbe angesprochen.
„Ach ja?“, hakte Lily nach.
Eine unscheinbare Bewegung in ihrem Augenwinkel sagte ihr, dass Jules ihren Zauberstab in der Westentasche mit einer Hand umschlossen hatte.
„Ja, allerdings.“, bestätigte die Blondine noch einmal.
Mit dieser Antwort wurden Lilys Erwartungen mal wieder erfüllt. Sie hatte schon damit gerechnet, dass die Mädchen in Hogwarts nicht mit ihrer Beziehung zu James einverstanden sein würden. Sie kaute unruhig auf ihrer Unterlippe und sah daraufhin, wie sich der Mund der blonden Hufflepuff zu einem gewinnenden Lächeln verzog. Dieser Anblick alleine reichte aus, um die Gryffindor in Lily zum Vorschein zu bringen.
„Für wen haltet ihr euch eigentlich solche Warnungen auszusprechen?“, fragte sie herausfordernd und Jules nickte zustimmend.
Die Antwort kam wie ein aus dem Zauberspruch geschossener Fluch: „Wenn du den Artikel in der Hexenwoche gelesen hast, Evans, dann weißt du auch, wer wir sind.“
Um diese Erwiderung nachvollziehen zu können, musste Lily einen Moment nachdenken. Ausnahmsweise war deswegen Jules schneller als sie mit einer Antwort.
Das heißt – Antwort wäre zu viel gesagt, denn das würde implizieren, dass sie etwas erwidert hätte. Jules aber äußerte ihre Meinung zu dem Gerede der Hufflepuff nur durch lautes Lachen und Prusten.
Danach stieß sie Lily, als sie wieder zu Luft gekommen war, mit dem Ellbogen in die Seite und deutete unter leichtem Kichern auf die Hufflepuffmädchen: „Merlin, Lily. Das sind diese durchgeknallten Stalker von James und Black!“
Zu den erwähnten Mädchen gewandt meinte sie spöttelnd: „Ich hatte ja keine Ahnung, dass wir uns hier in so hoher Gesellschaft befinden. – Und du meine Güte: Jetzt habe ich vor lauter Aufregung ganz meine Manieren vergessen.“
Die Gryffindor knickste kurz und bewegte in ihrer Jackentasche dabei leicht den Zauberstab in Richtung der Hufflepuffs. Sofort begannen die Haare der vier Mädchen einen rötlichen Schimmer anzunehmen. Lily musste sich ein Grinsen stark verkneifen.
Jules selbst konnte gegen ihre zuckenden Mundwinkel nun nicht mehr ankämpfen.
„Eine kleine Erinnerung an unser nettes Treffen hier.“, erklärte sie und erblickte verständnislose Gesichter.
Die Hufflepuffs sahen sich gegenseitig verwirrt an und kreischten erschrocken auf, als sie ihre neue Haarfarbe bemerkten.
„Meine Haare!“
„OhmeinGott – OhmeinGott - OhmeinGott-“
„Das kann einfach nicht wahr sein!“
„Ach sei ruhig, Eileen. Deine Haarfarbe sah sowieso furchtbar aus!“
„Was?! Das kannst du doch nicht ernst meinen, Joceline!“
„Kann ich nicht? – Wer sagt das: Du etwa?“, zickte Joceline, die blonde Hufflepuff, ihre Freundin an, die den Tränen nahe schien.
„Du bist so gemein, Jocey!“, schluchzte sie schließlich und rannte weinend die Treppen wieder hinauf, während ihr eine der anderen beiden Hufflepuffs zu folgen versuchte.
„Wenn du jetzt gehst, Heather-!“, zischte Joceline warnend und die Angesprochene blieb ängstlich stehen.
Lily und Jules hatten den Wortaustausch zwischen den Hufflepuffs stumm beobachtet. Als es nun so schien, als ob die Mädchen eher mit sich selbst als den zwei Gryffindors beschäftigt waren gingen sie vorsichtig weiter in Richtung Gemeinschaftsraum. Hinter ihnen tuschelten die Hufflepuffs aufgeregt und den beiden Siebtklässlerinnen war eines klar: Diese Mädchen waren mit Vorsicht zu genießen. Denn egal, was sie genau gerade beredeten, es thematisierte entweder die bemitleidenswerte Hufflepuff Eileen oder aber Lily selbst.


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