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Fanfiction

Die Rumtreiberzeit - Mitten im Stress

von Kathi Weasley

Die SchlossgrĂŒnde von Hogwarts sahen nie so schön aus, wie im FrĂŒhling. Wenn die Peitschende Weide ihre langen Äste streckte und in der angenehm warmen Luft schwenkte und der Kraken im Schwarzen See seine gewohnten ZĂŒge zog, bekamen die HogwartsschĂŒler und –schĂŒlerinnen dies noch besser mit. Selbst der Verbotene Wald wirkte nicht ganz so dĂŒster, wenn die noch nicht so kraftvolle Sonne schon mit all ihrer bis jetzt vorhandenen LeuchtfĂ€higkeit auf ihn herab schien. Die Vögel zwitscherten fröhlich im GeĂ€st der BĂ€ume und der Chor der Schule bewegte sich deswegen schon des Öfteren hinaus auf die LĂ€ndereien, um begleitet vom angenehmen Vogelgesang ihre Lieder einzustudieren und zu proben.
Als die Sonne an Strahlkraft zunahm und immer weniger Wolken mehr am Horizont auftauchten oder aber vorbei zogen, kehrte der Februar allmĂ€hlich ein und machte es sich auf den weitlĂ€ufigen LĂ€ndereien von Hogwarts bequem. In jeder Nische in der Schule nistete er und sorgte fĂŒr eine schöne WĂ€rme ĂŒberall hinter den Schlossmauern. Trotzdem konnte man bei manchen SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern keine Freude darĂŒber spĂŒren.
„Ich verstehe einfach diesen neuen Zauber nicht, Lily! Ich meine, muss ich zuerst meinen Zauberstab hochschnalzen lassen oder wedeln?“, jammerte Jules und blickte wĂŒtend ihren Zauberstab an, als ob er an ihrem UnverstĂ€ndnis schuld hĂ€tte.
Ihre Freundin sah verstÀndnisvoll von ihrem Buch auf und klappte es kurzerhand zu.
„Zuerst wedeln und dann hochschnalzen lassen. So wie ich es mache.“, erklĂ€rte sie und ließ danach Taten sprechen. Eine Sekunde spĂ€ter fingen die beiden TintenfĂ€sser vor ihnen an wild auf dem Tisch zu tanzen und ĂŒberall Tinte zu verschĂŒtten.
Die SchĂŒler in ihrer Umgebung gingen schnell mit ihren AufsĂ€tzen außer Reichweite der TintenfĂ€sser und warfen ihnen mĂŒrrische Blicke zu.
Lily stoppte augenblicklich die tanzenden TintenfĂ€sser und steckte ihren Zauberstab wieder in ihre Tasche, die am Boden neben ihrem Sessel stand. Jules versuchte wĂ€hrenddessen ebenfalls ihr GlĂŒck mit den TintenfĂ€ssern, jedoch war alles, was sie dabei zustande brachte, dass eines der beiden GlĂ€ser gerĂ€uschvoll zerbarst und das andere umkippte und sĂ€mtliche FlĂŒssigkeit ĂŒber den Tisch vergoss.
„Wenn man nicht zaubern kann, sollte man es halt einfach sein lassen.“, meinte eine ViertklĂ€sslerin spitz und ging kichernd mit ihren Freundinnen in Richtung der MĂ€dchenschlafsĂ€le, wĂ€hrend Jules deprimiert die Reste der TintenfĂ€sser betrachtete.
Lily sah mit mitleidigem Blick auf die Schweinerei, die ihre Freundin gemacht hatte, und erbarmte sich kurzerhand die Reste der TintenfĂ€sser und die ausgelaufene FlĂŒssigkeit mit ihrem Zauberstab zu entfernen. Jules beobachtete ihre Zauberstabbewegungen seufzend und steckte ebenfalls ihren Zauberstab weg. Wie immer verstaute sie ihn in ihrer hinteren Hosentasche, was Lily eine Augenbraue hochziehen ließ.
Danach kramte Jules in ihrer Tasche und zog ein dickes Buch heraus, in welchem sie kurz ein paar Seiten umschlug, innehielt und kurzerhand ĂŒber hundert Seiten vorblĂ€tterte. Ihr Zeigefinger fuhr ĂŒber die aufgeschlagene Seite und schließlich tippte sie ein paar Mal auf eine Stelle im Fließtext des Buchs.
„Hier steht genau das, was Frank letztens beim Abendessen gesagt hat, Lily. - Dass man selbst eingreifen soll und dass Auroren im Moment so gefragt wie noch nie sind!“, berichtete sie und sah aufgeweckt zu ihrer Freundin auf, die ihr nun einen fragenden Blick zuwarf.
„Das hĂ€ttest du dir auch selbst erschließen können, Jules. – Was ist das ĂŒberhaupt fĂŒr ein schwachsinniges Buch, was du da liest?“, fragte Lily und zog eine Augenbraue hoch, wĂ€hrend sie sich durch die Haare fuhr.
Jules‘ Miene fiel zusammen und sie entgegnete: „Aber das ist doch das Buch, was du mir zu Weihnachten geschenkt hast, Lily.“ Sie schlug das dicke Buch zu und las den Titel vor. „Die magische Gesellschaft im Wandel der Zeit und wie sie gegen die internen Probleme des Landes selbst vorgehen können von Rufus Scrimgeour“
„Scrimgeour möchte dabei bestimmt bei allem auf Nummer sicher gehen und hat deshalb alles bis ins kleinste Detail beschrieben. Als Auror ist man sowas bestimmt auch gewöhnt und wird darauf getrimmt jede Kleinigkeit wahrzunehmen.“, willigte Lily ein und streckte eine Hand nach dem WĂ€lzer aus. „Lass mich mal kurz reinschauen.“
Jules legte Lily das Buch in die Hand und begann damit sich ĂŒber den aufgehobenen Apfel vom Mittagessen herzumachen. Er war noch ganz grĂŒn und saftig. So mochte sie Äpfel am liebsten. Gerade hatte sie einen zweiten großen Bissen von dem Apfel genommen, als sie auch schon von Sirius ĂŒberrumpelt wurde.
Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und rĂŒttelte sie leicht, wĂ€hrend Sirius sagte: „Es ist Zeit fĂŒr das Quidditchtraining. James steigt uns aufs Dach, wenn wir zu spĂ€t kommen. Also los: hop-hop!“
Jules verschluckte sich fast an dem großen StĂŒck Apfel und stand hustend auf. Nachdem sie außer Erstickungsgefahr war, schulterte sie ihre Tasche und rief Lily einen Abschiedsgruß zu, bevor sie die Treppe zu ihrem Schlafsaal hochastete und Schul- gegen Quidditchsachen tauschte. Mit ihrem Besen in einer und dem angebissenen Apfel in der anderen Hand, kam sie unten im Gemeinschaftsraum bei Sirius an, der sie schon grinsend erwartete.
„Man könnte meinen, du hast dich da oben nochmal neu eingekleidet oder eine Gesichtsmaske aufgelegt, so lange wie du rumgetrödelt hast.“, witzelte er und wurde grob von Jules in die Seite gestoßen. Gespielt wehleidig blickte er zu ihr und rieb sich die getroffene Stelle, wĂ€hrend Jules ihn verĂ€rgert ansah.
„Kein Grund gleich gewalttĂ€tig zu werden.“, murmelte er und ging mit ihr die Treppenstufen zur Eingangshalle runter.
Ein paar Treppenstufen und mehrere Seitenhiebe von Jules und Sirius spÀter liefen sie durch das Eingangstor, wÀhrend beide ein fröhliches Grinsen auf den Gesichtern trugen.
„Ich hab ganz vergessen, dass du ja bei James Weihnachten gefeiert hast. – Und ihr beide habt wirklich den Weihnachtsbaum in die Luft gejagt?!“, fragte sie unglĂ€ubig und lachte wieder los, wobei Sirius diesmal mit ein stimmte.
„Ganz genau. – War am Ende nur noch ein HĂ€ufchen Asche ĂŒbrig.“, bestĂ€tigte er breit grinsend und entlockte der SiebtklĂ€sslerin nochmal ein Lachen.
„James‘ Mum muss so wĂŒtend gewesen sein!“, kicherte sie und knabberte an dem letzten Rest ihres Apfels, bevor sie ihn in den Schwarzen See warf.
Der Kraken sah missmutig zu ihnen rĂŒber, bevor er mit einem großen Happs den Rest des Apfels verspeiste.
Jules und Sirius blickten ihm grinsend hinterher, als er langsam wieder untertauchte und schließlich unter der WasseroberflĂ€che verschwand.
Plötzlich ertönten Stimmen in der Ferne und sie bemerkten die Ansammlung von HogwartsschĂŒlern, die in der NĂ€he der Peitschenden Weide standen und lautstark zu diskutieren schienen.
„Na los! - kannst dich nicht immer fĂŒr ihn einsetzen - VerrĂ€ter - reinblĂŒtiges Blut deiner Vorfahren - Familienehre in den Dreck gezogen - BlutsverrĂ€ter - musst dich entscheiden, Black!“, fetzenhaft wurden diese Worte zu ihnen vom Wind rĂŒber getragen.
Jules starrte verwirrt zu den SchĂŒlern hinĂŒber. Vor allem das letzte Wort hatte bei ihr einige Erinnerungen wieder aufgewirbelt. Verschwommen erinnerte sie sich noch an Lilys Bericht von Slughorns Slug-Club Feier am Anfang des siebten Schuljahres. Hatte sie da nicht etwas von Sirius‘ Bruder erzĂ€hlt? Hatte nicht Sirius selbst ihr etwas ĂŒber seine Familie und somit seinen Bruder erklĂ€rt?
Die Situation bei den SchĂŒlern verĂ€nderte sich und ein schwarzhaariger Junge wurde von den anderen SchĂŒlern eingekreist.
„Hey!“, rief Sirius empört und lief auf die Jungen zu.
Jules folgte ihm verhalten und beobachtete die Reaktion der Jungen genau.
Allesamt wirkten sie ziemlich unbeeindruckt von Sirius‘ Ruf und erst recht von seiner großen Gestalt. Kein Wunder jedoch, da die Jungen selbst alle nicht unbedingt zu der schmĂ€chtigen Sorte gehörten. – Bis auf den schwarzhaarigen Jungen in ihrer Mitte.
Einer der SchĂŒler schnitt ihr eine Fratze und wandte sich wieder dem Jungen zu: „Na was ist jetzt, Black? Willst du ihm nicht gleich deine Entscheidung mitteilen? Wie steht’s jetzt: Er-“, mit einem herablassenden Blick nickte er zu Sirius. „-oder wir?“
Seine Freunde nickten zustimmend zu dem Angebot und ließen hie und da sogar ein kurzes Lachen hören. Der schwarzhaarige Junge stand unsicher in dem Kreis, bekam jedoch einen entschlossenen Gesichtsausdruck als er zu Sirius sah.
„Ihr.“, sprach er und drĂ€ngte sich durch zwei der Erpresser hindurch, die nun erfreute Kommentare abließen.
„Gut so, Regulus.“
„Endlich hat er Vernunft walten lassen.“
„Hat sich ja lange genug Zeit genommen.“
Die restlichen Jungen aus Slytherin lachten nur angesichts von Sirius bestĂŒrzter Miene und gingen ihren Freunden hinterher, die Regulus Black schon in das Schloss gefolgt waren.
Jules hatte die Situation stumm beobachtet und war ebenso erschrocken von Regulus wie Sirius selbst.
„Ich fĂ€nde es besser, wenn das hier unter uns bleiben könnte.“, meinte Sirius schließlich leise und drehte seinen Kopf zu ihr.
Jules‘ Augen nahmen einen warmen Ausdruck an und sie legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„NatĂŒrlich.“, versicherte sie ihm und nickte ihm beruhigend zu, bevor sie ihn an der Hand nahm und mit sich zog in Richtung Quidditchstadion.

„Okay, das war’s fĂŒr heute. Gut gespielt!“, rief James ihnen zu und nacheinander schossen die Mitglieder des Gryffindorteams gen Boden.
Erschöpft aber zufrieden mit sich schleiften sie ihre Besen hinter sich her, wĂ€hrend James noch die BĂ€lle wieder in dem dafĂŒr vorgesehenen Koffer verstaute. VertrĂ€umt blickte er auf den Schnatz der in seiner Hand auf und am flatterte, bis er ihn in das Loch im Koffer setzte. Sofort schloss er seine FlĂŒgel und sah nur noch aus wie ein kleiner goldener Ball.
Nach einem letzten kurzen Blick in den Koffer, schloss er ihn und trug ihn mit in die Umkleide der Gryffindors, wo sein Team sich schon umzog.
Gerade als Jules angefangen hatte mit Florence und Lara ĂŒber einen gemeinsamen Nachmittag am See zu sprechen, um mehr Zeit im Team zu verbringen, rĂ€usperte sich James Aufmerksamkeit erregend.
„Ihr wisst ja alle, dass Slytherin Hufflepuff letzte Woche total fertig gemacht hat. Wir mĂŒssen uns deswegen unbedingt ab jetzt wieder an die normalen Trainingszeiten halten. Jeder kommt regelmĂ€ĂŸig zu den verabredeten Terminen. Wer zu spĂ€t kommt, bleibt 10 Minuten lĂ€nger und darf noch zusĂ€tzlich zur regulĂ€ren Rundenzahl nochmal eine Extra-Runde um das Spielfeld drehen – zu Fuß versteht sich. Jeder, der nicht zum Training kommt – ohne einen triftigen Grund zu haben-“, sagte James an und sah ernst seine Teammitglieder an. „-setzt damit aufs Spiel beim Spiel gegen Slytherin ĂŒberhaupt nicht antreten zu dĂŒrfen. Die Ersatzspieler werden sich bestimmt ĂŒber einen Posten im Team freuen. – Das mag jetzt alles wahnsinnig streng scheinen-“, fuhr James fort und hörte wie Logan Richardson ein „Ach was“ grummelte, wĂ€hrend er mit Ben eine Grabesmiene austauschte. „-und das ist es auch.“
Jules schnaubte unglĂ€ubig und fragte ihren TeamkapitĂ€n sarkastisch: „Und wann genau sollen wir mal schlafen?!“
„Da wĂŒrde ich dir dienstags und freitags vorschlagen.“, meinte James grinsend, wĂ€hrend er seinen Besen an sein Spind lehnte und aus diesem seine Duschsachen herausholte.
Sirius, der seinen Freund sofort verstand, lachte laut los.
„Warum unbedingt dienstags und freitags?“, hakte Jules nach und sah James mit hochgezogener Augenbraue an.
„Na, was willst du denn sonst bei Binns machen?!“, entgegnete James und fiel in Sirius‘ Lachen mit ein.
Fröhlich grinsend gingen die beiden zu den Duschkabinen fĂŒr Jungen, um sich den Quidditch-Mief der letzten drei Stunden abzuwaschen. Ben und Logan tauschten einen genervten Blick aus und gingen leise murmelnd ebenfalls zu den Jungen-Duschen, wĂ€hrend die drei MĂ€dchen sich ĂŒber die neuen strengen Richtlinien von James lautstark beschwerten.
Nach unzĂ€hligen Beschimpfungen und FlĂŒchen brachte Florence sie schließlich zum Lachen, als sie einen sehr spitzen Kommentar abließ.
„MĂŒsste Potter nicht eigentlich himmelhochjauchzend sein, wo Evans doch endlich mit ihm ausgegangen ist?“, meinte sie und grinste breit.
„Jungs.“, entgegnete Jules lachend und schnappte sich Handtuch und Duschsachen, um ebenfalls unter die angenehme Dusche zu steigen.
Florence und Lara folgten ihr kichernd und gleichsam bepackt mit DuschbÀdern und dergleichen.

Ein Quietschkonzert von Florence und Lara, sowie etliche Wasserschlachten zwischen den drei Duschen der MÀdchen spÀter waren die frischen Klamotten der drei ebenfalls nass, genauso wie ihre Launen blendend waren.
Als sie wenig spÀter immer noch mit nassen Flecken auf den Kleidern im Gryffindorgemeinschaftsraum angekommen waren, wurde sie sofort mit fragenden Blicken bedacht.
„Das – sieht aus, als hĂ€ttest du Spaß gehabt.“, meinte Lily als sie Jules im Schlafsaal in Augenschein nahm.
Jules lachte nur und nickte, wÀhrend sie frische trockene Anziehsachen aus ihrem Schrank holte.
„Dieses Buch, was ich dir geschenkt habe, ist ĂŒbrigens wirklich gar nicht so uninteressant. Scrimgeour beschreibt noch mehr hilfreiche Sachen, die man gegen Menschen wie die Todesser unternehmen kann.“, erzĂ€hlte Lily ihr und blĂ€tterte gedankenverloren in den WĂ€lzer.
„HĂ€tte mich auch gewundert, wenn das Buch Schwachsinn gewesen wĂ€re. – Schließlich ist es von dir.“, entgegnete Jules und zwinkerte ihrer Freundin zu.
Mit schnellen Handgriffen richtete sie noch ihren Pullover, bevor sie sich Lily wieder zu wandte.
„Gehen wir zum Abendessen?“, fragte sie ihre Freundin und lĂ€chelte erwartungsvoll.
Zu ihrer EnttÀuschung widmete Lily ihr einen entschuldigenden Blick.
„Tut mir leid, aber ich hab schon gegessen. – Weißt du, ich hatte wahnsinnigen Hunger und du bist einfach nicht gekommen und da bin ich schon vorhin mit Annabeth und Melody zum Essen gegangen.“, sagte Lily und fuhr sich durch die roten Haare.
„Schon in Ordnung, Lily. Willst du trotzdem mit runter kommen?“, fragte Jules.
Einen zweiten entschuldigenden Blick spÀter fing Lily wieder an sich zu erklÀren.
„Ich hab mit James ein Schulsprechertreffen ausgemacht. Tut mir-“, redete sie und Jules unterbrach sie eilig.
„Wenn du jetzt leid sagst, wirst du dich gleich ĂŒber Kopf ĂŒber deinem Bett hĂ€ngend vorfinden.“, drohte Jules ihr grinsend und entlockte ihrer Freundin somit ein lautes Lachen.
Jedoch schien Lily die Drohung ihrer Freundin fĂŒr bare Galeone zu nehmen, da sie kein Wort der Entschuldigung mehr von sich gab. Stattdessen stand sie auf, nahm ihren Zauberstab in die Hand und ging zur TĂŒr des Schlafsaals.
„Ich geh dann mal. James wartet bestimmt schon.“, sprach sie und verschwand winkend durch die TĂŒr.
Als diese ins Schloss gefallen war, seufzte Jules erschöpft auf. Ihr Magen ließ ein lautes Grummeln hören und da sie nicht von innen aufgefressen werden wollte vor Hunger, machte sie sich auf den Weg in die Große Halle, in der Hoffnung es möge doch noch etwas vom Abendessen ĂŒbrig sein.

Sie sah nervös auf die Uhr. Übrigens schon um fĂŒnften Mal in dieser Minute. Der Zeiger hatte sich kaum bewegt. Zwanzig Minuten schon.
Wie er nur immer so gedankenlos sein konnte, war ihr ein RĂ€tsel. Ein paar Minuten hĂ€tte sie ja verstanden, aber zwanzig? – achtundfĂŒnfzig, neunundfĂŒnfzig – Einundzwanzig waren es jetzt sogar. Einundzwanzig Minuten, in denen sie sich in der Eingangshalle schon die Beine in den Bauch stand. Ging es noch schlimmer?
Ja. Es ging noch schlimmer.
Mit gehetzter Miene, einer bestimmt hoch interessanten Entschuldigung parat und einem großen Tablett mit Essen in der Hand kam James Potter gerade auf die zu gerannt.
„Tut mir leid, ich war-“, begann er auch schon seine Entschuldigungstirade, jedoch stoppte Lily ihn.
Eilig hob sie eine Hand um ihn zum Schweigen zu bringen.
„Will ich es ĂŒberhaupt wissen?“, fragte sie ihn und lĂ€chelte schwach.
Entschuldigend lĂ€chelte James und biss einen großen Happen HĂŒhnchen von einem der Schenkel auf dem Tablett ab.
„Quidditch.“, erklĂ€rte er kurz angebunden und aß weiter.
Lily seufzte und grinste ihn schließlich trotz allem an.
„Also wollte ich es nicht wissen.“, sagte sie und ging ihm voran hinaus auf die LĂ€ndereien.
Eine frische Brise wehte, die BĂ€ume wiegten sich im lauen Wind, leises PlĂ€tschern erklang von Schwarzen See, wo der Kraken gerade seine abendlichen Runden zog, und – James Potter schmatzte.
Lily gluckste und erntete einen fragenden Blick von James.
„Ist was?“, fragte er unsicher und vergas ganz den HĂ€hnchenschenkel in seiner Hand.
Das brachte Lily nun erst richtig zum Lachen und nach ein paar Minuten erklĂ€rte sie ihm schließlich schwer atmend den Auslöser fĂŒr ihren Lachanfall. James grinste daraufhin natĂŒrlich selbstgefĂ€llig und erzĂ€hlte stolz, dass er seine Essgewohnheiten – laut seiner Mutter – nur von seinem Vater geerbt hatte. Dies schien fĂŒr ihn etwas sehr Ehrenhaftes zu sein, denn kurz darauf fuhr er auch schon mit seiner ungewöhnlichen Ess-Weise fort.
Lily wartete geduldig ab, bis er sein Abendmahl beendet hatte und sprach ihn erst wieder an, als er auch sein Tablett wieder in die Schule gezaubert hatte.
„Also, James, wir sind ja hier, um-“, fing sie an, jedoch unterbrach James sie diesmal schnell.
„Moment, Moment. – Bevor wir ĂŒberhaupt anfangen ĂŒber Schulangelegenheiten zu sprechen, zuerst noch eine wirklich wichtige Frage: Gehst du mit mir nochmal aus?“, sagte James und lĂ€chelte sie hoffnungsvoll an.
Lilys wurde sofort warm ums Herz und ihr Gesichtsausdruck weicher, weshalb auch dementsprechend ihre Antwort ausfiel.
„Das wĂŒrde ich sehr gerne, James.“, sagte sie und wurde von dem Angesprochenen jauchzend in die Arme genommen und einmal herumgewirbelt.
Sie lachte laut auf und boxte James spielerisch in den Arm. Der SiebtklĂ€ssler strahlte sie fröhlich an und seine gute Laune schien auch durch den Gedanken, dass sie nun Schuldinge besprechen wĂŒrden, nicht zu trĂŒben.
„McGonnagal hat mich letztens darauf aufmerksam gemacht, dass die SchĂŒler im FrĂŒhling und Sommer lĂ€nger draußen sein dĂŒrfen als im Winter. Wir sollen diese Regelung jedoch nochmal in allen GemeinschaftsrĂ€umen aushĂ€ngen.“, berichtete Lily ihm lĂ€chelnd und James nahm nickend ihre Hand in seine.
Er zog sie weiter und ging ein paar leichtfĂŒĂŸige Schritte ĂŒber den Rasen des GelĂ€ndes. Er fĂŒhlte sich wunderbar und egal was Lily jetzt fĂŒr Probleme vorbrachte, wĂŒrde das nichts daran Ă€ndern. Er hatte ein zweites Date mit Lily ausgemacht und nun ging er mit eben dieser ĂŒber das GelĂ€nde von Hogwarts. Ging es eigentlich noch besser?

Der Abend der beiden SiebtklÀssler neigte sich jedoch langsam dem Ende zu und so stiegen sie eine gute Stunde nach dem Anfang ihres GesprÀchs die Treppen zum Gryffindorgemeinschaftsraum hoch.
Wie Lily in diesem Moment der Stille auffiel, hatte sie unbeabsichtigt die ganze Zeit ĂŒber seine Hand gehalten und es noch nicht einmal als unangenehm empfunden. Im Gegenteil es wirkte fĂŒr sie im Nachhinein sogar normal und passend. So als wĂ€re das eine Geste, wie sich die Nase zu putzen oder jemandem zuzuwinken. – Es gehörte einfach dazu. Er gehörte dazu. James.

Am nĂ€chsten Tag wachte Lily schon frĂŒh am Morgen auf. GĂ€hnend rieb sie sich den Schlaf aus den Augen und blinzelte ein paar Mal. Schließlich schlich sich ein breites Grinsen auf ihr Gesicht, als sie die durch das Fenster einfallenden Sonnenstrahlen fröhlich bemerkte.
Die Welt war heute rosa. Als sie sich fertig fĂŒr die Schule machte und leise summend durch den Schlafsaal ging, waren selbst Jules‘ rĂŒde Geste und Melodys genervtes Geschrei kein Grund fĂŒr sie aus der Ruhe gebracht zu werden. Denn fĂŒr sie war heute alles rosa.
Noch rosiger wurde dieser Mittwoch jedoch, als sie beim FrĂŒhstĂŒck mit ihren Freundinnen saß und James und die ĂŒbrigen Gryffindor-SiebtklĂ€ssler durch das Tor der Großen Halle eintraten. James widmete Lily ein strahlendes LĂ€cheln und setzte sich beim FrĂŒhstĂŒck ihr gegenĂŒber. Warum hatte sie eigentlich noch nie bemerkt, wie weich und schön James‘ Haare aussahen? Waren sie schon immer so gewesen? Sie waren doch immer furchtbar unordentlich und wirr gewesen!
Verwirrt sprach sie nicht viele Worte beim FrĂŒhstĂŒck und ging still zu Pflege magischer Geschöpfe. Hagrids Worte zogen an diesem Tag an ihr vorbei wie Wolken am Horizont und nach den beiden Stunden hatte sie sich nicht ein Wort notiert.
Langsam wollte sie selbst aus diesem Traum der rosa Welt erwachen, jedoch konnte sie nicht. Die Gedanken an James hielten sie fest in der vermeintlichen Unwirklichkeit und erst als eine ihr nur zu bekannte Stimme hinter ihr erklang, wachte sie langsam auf.
„Das kann doch nicht dein Ernst sein, Lily! Ich hab dich gestern Abend mit ihm gesehen. Du gehst jetzt also mit Potter aus?!“, klagte sie Severus Snape verletzt an.
Der Slytherin schien außer sich zu sein vor Zorn und Verzweiflung. Seine HĂ€nde waren zu FĂ€usten geballt und seine Augen blitzten sie an.
Überrumpelt sah Lily zu ihm hoch und merkte wie ihre rosa Welt langsam wieder der normalen Welt wich.
Was war nur los?


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