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Fanfiction

Die Rumtreiberzeit - Der Hogsmeade-Ausflug

von Kathi Weasley

„Denkst du, sie will ihn versetzen? Ansonsten müsste sie nämlich wirklich mal aufstehen.“, fragte Alice gerade Lily, während sie am frühen Samstagmorgen mit Lily um Jules‘ Bett stand und interessiert ihre schlafende Freundin beobachtete.
Sie selbst waren beide schon angezogen und bereit für das Frühstück, jedoch wollten sie Jules nicht einfach so liegen lassen. Seufzend ging Lily zu Jules und beugte sich zu ihr hinunter, bis ihr Gesicht vor deren war.
„Wir sollten sie aufwecken. Ich übernehme das.“, beschloss sie und holte tief Luft. „Jules, eine Spinne! Schnell steh auf! Sie krabbelt zu dir hoch.“
Diese kreischte so laut, dass Annabeth, die gerade dabei war sich einen Pferdeschwanz zu machen, erschrocken den Haargummi schnalzen ließ und vor Schreck noch über ihre Schuhe stolperte, die auf dem Boden gestanden hatten. Mit wehleidiger Miene rappelte sie sich wieder auf, wurde jedoch von Jules umgeworfen, die gerade wie eine wildgewordene Vogelscheuche durch das Zimmer lief. An ihrem Bett standen immer noch Lily und Alice, die sich nun beide auf das Bett geschmissen hatten und schallend über ihre Reaktion lachten.
„Das war nicht okay, Lily.“, sagte Jules mürrisch und strich sich dabei die Haare aus dem Gesicht.
Schulterzuckend erwiderte Lily daraufhin: „Kann sein. Aber du bist voll drauf reingefallen.“
„Bin ich gar nicht. Ich bin nur - überrascht gewesen. Auf so einen Trick fall ich doch nicht rein.“, entgegnete Jules und ging danach ohne weitere Worte ins Bad.
Lily blickte kurz auf die nun geschlossene Tür und meinte dann besserwisserisch zu Alice: „Sie hatte es voll geschluckt.“
Alice kicherte daraufhin kurz los und zog ihre Freundin aus dem Schlafsaal, damit sie zum Frühstück gehen konnten.
Im Gemeinschaftsraum wartete auch schon Frank, der heute anscheinend mit Alice nach Hogsmeade gehen würde, und entführte Lilys Freundin auch schon sofort, womit Lily nun alleine zum Frühstück gehen hätte müssen. Sie sah sich kurz nach Annabeth oder Melody um, die beide schon aus dem Schlafsaal gegangen waren, erblickte aber keine der beiden. Als sie sich schon auf den Weg in die Große Halle machen wollte, tippte ihr jemand auf die Schulter. Sie blickte kurz verwirrt drein, als sie in ein ihr unbekanntes Jungengesicht blickte, jedoch erklärte der Junge sich sofort.
„Du bist doch Lily, oder? Ich bin Lucas, der Bruder von Annabeth. Weißt du vielleicht, wo sie ist?“, fragte er und schüttelte kurz den Kopf, damit ihm seine braunen Haare nicht mehr in die Augen fielen.
Lily verneinte und erspähte zudem hinter dem Jungen drei weitere in seinem Alter, die augenscheinlich auf ihn warteten. Als sie zu ihnen schaute, grinsten sie die Jungen Augenbrauen wackelnd an und genervt wandte sie sich wieder Lucas zu, der nun zu überlegen schien.
„Okay, kannst du ihr vielleicht ausrichten, wenn du sie siehst, dass ich doch mit meinen Freunden nach Hogsmeade gehe?“, fragte er und Lily nickte zur Antwort, worauf er ihr einmal mit der Hand auf die Schulter schlug und sagte: „Echt stark von dir.“
Überrumpelt von seiner Reaktion, konnte Lily jedoch nichts anderes machen, als verwirrt zusehen, wie er mit seinen drei Freunden aus dem Gemeinschaftsraum verschwand. Nach einem kurzen Schulterzucken ging sie in Richtung Porträtloch, wurde aber schon von Jules eingeholt, die anscheinend direkt aus dem Bad kam.
„Danke, dass du gewartet hast.“, sprach sie noch und hakte sich dann bei ihrer Freundin ein, um mit ihr zum Frühstück zu gehen.
Die meisten Hogwarts-Schüler hatten sich schon ihre warmen Mäntel und Jacken mit zum Frühstück genommen, um gleich danach schon nach draußen gehen zu können. Der Schnee hatte über Nacht das gesamte Gelände von Hogwarts bedeckt und fiel sogar momentan noch in dichten Flocken zu Boden. So schenkten sich Jules und Lily gleich zu Tisch jeweils eine dampfende Tasse Kakao ein und ließen sich von Alice zwei der noch warmen Brötchen geben.
„Was macht ihr eigentlich in den Ferien? Habt ihr euch schon was wegen Silvester überlegt?“, fragte Alice voreilig, während sie Lily das Brötchen übergab.
Jules, die gerade an einem Bissen von ihrem Schokoladenmuffin gekaut hatte, schluckte eilig und antwortete: „Bevor wir hier irgendwelche Raketen knallen lassen können, müssen erstmal die Mistelzweige und Santa Clause antanzen.“
Grinsend blickte sie zu ihrer Freundin, die nun glucksend einen Löffel von ihrem Müsli nahm.
Auch Melody, die zugehört hatte, gab ihren Senf dazu und vertonte das meistens rotmützige Dickerchen gleich: „Ho-Ho-Ho.“
Daraufhin prustete Lily belustigt los und hängte deswegen fast ihre Nase in ihr Marmeladenbrötchen. Zusätzlich tippte ihr jemand auf die Schulter und brachte sie dazu sich ruckartig umzudrehen und demjenigen aus Versehen den Belag von ihrem Brötchen an die Hose zu schmieren.
„Oh, das tut mir leid. Ich-“, entschuldigte sie sich hastig, wurde aber schon unterbrochen.
„Ein Guten Morgen hätte auch schon gereicht, Lily.“, sagte ihr Gegenüber und Jules lachte im Hintergrund laut auf über die Situation, worauf nun auch ein bellendes Lachen ertönte.
Sirius tauchte hinter James auf und schlug seinem Freund amüsiert auf die Schulter.
Danach strich er sich ein paar lange Haarsträhnen aus dem Gesicht und begrüßte Jules mit einem breiten Grinsen: „Hey, Jules. Na, wie geht’s so? Heute ist es endlich soweit. Unser erstes Date.“
Er lachte laut auf, im Gegensatz zu Jules, die nun etwas gequält ansah.
„Können wir es bitte nicht so nennen? Sagen wir einfach, es ist ein freundschaftliches Treffen.“, schlug sie vor und Sirius gluckste wieder belustigt, während James sein übliches Grinsen zum Besten gab, mit dem er mal wieder seine schneeweißen Beißerchen entblößte.
Während sie sich noch ein wenig weiter unterhielten, standen um sie herum langsam die ersten Schüler auf, um zu dem Ausflug ins Dorf aufzubrechen. Nach kurzem Absprechen mit ihren Freunden verabredeten sich die Siebtklässler für ein Butterbier in den Drei Besen, dem gemütlichen ortsansässigen Gasthaus, um dort alle nochmal zusammen zu kommen. Danach gingen sie getrennt mit ihren Begleitungen los.
Als James und Lily gemächlich in das Dorf hinunter durch den Schnee stapften, bemühte sich der Rumtreiber stets ein Gespräch aufrecht zu erhalten, jedoch hatte er das Gefühl, als würden ihm die Themen ausgehen. Anscheinend fand Lily sein Ringen um Worte auch noch lustig, denn sie grinste ihn immer wieder kurz von der Seite an.
Auf der Höhe der Heulenden Hütte sagte James dann schließlich: „Ach ja, die gute alte Gruselhütte. Schon witzig, dass wegen dieser Bruchbude reihenweise Schüler einen großen Bogen machen. Ich meine, es ist ja nur ein Haus. Das kann sie weder anfallen noch auffressen.“
Er lachte kurz auf, wobei Lily ihn nachdenklich musterte.
Erinnernd warf sie ein: „Naja, aber du musst schon zugeben, dass sie schon ein wenig bedrohlich wirkt. So als hätte darin etwas gewütet.“
Sie blickte zu der Hütte und besah sie sich noch einmal genauer. Das windschiefe Gebäude sah ziemlich mitgenommen aus. Die Fenster waren zugenagelt und die Holzbretter des Hauses wirkten an einigen Stellen sehr kaputt. Sie erinnerte sich noch daran, wie sie in ihrem ersten Schuljahr gebaut worden war. Schon damals sah sie nicht besonders stabil aus, aber jetzt war sie eindeutig schon fast abrissbereit. Mit der Peitschenden Weide, dem wohl gewalttätigsten Baum in Großbritannien, gehörte die Heulende Hütte zu Lilys gefürchtetsten Plätzen. Dort würde sie niemals einen Fuß reinsetzen, das war für sie klar.
James riss sie plötzlich aus ihren Gedanken: „Naja, aber du weißt ja, was man sich so erzählt. Das waren nur Geister.“
„Schon, aber-“
„-genau. Also lass uns doch aufhören darüber zu reden. Wohin möchtest du überhaupt in Hogsmeade?“, unterbrach sie James schnell und blickte auffordernd zu ihr, wobei sie ihn nun misstrauisch musterte.
Schließlich antwortete sie zögernd: „Bei dem Wetter möchte ich eigentlich nur - so schnell es geht - ins Warme.“
Fragend sah sie zu ihm hoch und James schien ganz angetan von ihrer Idee zu sein.
„Seh‘ ich genauso, Lily.“, sprach er und dachte kurz nach, wohin sie wollen würde.
Andere Paare wären sofort zu Madam Puddifoot’s Café gestürmt, aber er wusste einfach nicht, ob das ihr Geschmack war. Lily überlegte anscheinend genauso, denn ihr Blick wanderte suchend über die verschiedenen Geschäfte. Das Café fiel ihr ins Auge, wobei sie dieses jedoch zutiefst verabscheute.
Das zeigte sie aber nicht in ihrer Miene und so fragte sie nur gleichgültig: „Möchtest du dorthin?“
Sie wies mit dem Zeigefinger auf das Café, welches schon einen rosigen Einblick nach innen erlaubte. Zudem flogen kleine Weihnachtselfen in der Luft herum und verteilten erbsengroße Schneebälle. Pikiert verzog Lily den Mund, jedoch willigte James in diesem Moment ohne ihre Miene zu bemerken ein.
„Wenn du dorthin möchtest, gerne.“, entgegnete er und blickte dabei kurz ungefähr genauso glücklich wie sie drein.
Danach setzten sie sich langsam in Bewegung und traten kurz darauf in das Café ein, wo sich auch schon viele Pärchen tummelten, die Händchen hielten und flüsternd Komplimente austauschten. Unter ihnen waren auch die Vertrauensschülerin der Ravenclaws, Mary-Ann Green, und ihr Freund, den sie aber nicht kannten, da er wie Mary-Ann selbst wahrscheinlich erst in die 5.Jahrgangsstufe ging. Peinlich berührt sagten sie ihr „Hallo“ und ließen sich dann an einem Tisch nieder, der schon mit kleinen Mistelzweigen und Glitzerperlen geschmückt war. Lily atmete tief durch und versuchte den Tischschmuck zu ignorieren, was sich jedoch als schwierig herausstellte, da kurz danach auch schon der erste Weihnachtself heran schwebte und kleine Bälle nach ihnen warf. Beschämt senkte Lily den Kopf und wollte sich zur Beschäftigung die Karte nehmen, als James auch danach griff. Dabei berührten sich ihre Hände kurz und Lily zuckte mit ihrer Hand zurück, da sie in dem Moment einfach zu verwirrt von alldem hier war. Sie fühlte sich wie ein fremder Planet in diesem Café. Unwohl in ihrer Haut verschränkte sie ihre Hände unter dem Tisch und schoss ein stilles Stoßgebet gen Himmel ab, das hier möge doch bitte ein Ende nehmen. Als sie wieder zu James blickte musterte dieser gerade mit mäßigem Interesse die Getränkekarte, schob sie schließlich aber wieder auf ihren vorherigen Platz auf dem Tisch zurück. Dabei bemerkte er auch ihren Blick und lächelte ihr aufmunternd zu.
„Ist alles in Ordnung, Lily?“, fragte er aber noch, da ihm ihre steife Haltung aufgefallen war.
Schnell löste Lily den Griff ihrer Hände und legte diese locker auf den Tisch.
„Ja, natürlich. Was soll denn sein?“, erwiderte sie und lächelte ihn an, was ihn wieder zu beruhigen schien.
Gerade wo das geklärt war, kam auch schon Madam Puddifoot, die beleibte Eigentümerin des Cafés, zu ihnen an den Tisch und fragte affektiert: „Na, was kann ich euch, zwei Hübschen, bringen?“
Dabei grinste sie vor allem James freundlich an und gab Lily damit das Gefühl unsichtbar zu sein.
Bevor sie aber antworten konnten, fuhr die Geschäftsführerin an James gewandt fort: „James, mein Lieber, du hast aber ein hübsches Mädchen diesmal mitgebracht. Viel Glück euch beiden!“
Der Angesprochene nickte gequält und sagte dann abwehrend: „Danke. Ähm – Einen Kaffee, bitte. Und ein Stück von ihrem Weihnachtskuchen, wenn’s keine Umstände macht. Lily?“
„Achso, ähm – einen Cappuccino, bitte. Und denselben Kuchen bitte für mich auch.“, bestellte sie verwirrt und schenkte Madam Puddifoot ein kleines Lächeln, was aber scheinbar etwas unterkühlt rüber kam, denn die Angesprochene notierte sich ihre Bestellung nur und meinte im Weggehen noch zu ihr: „Du wirst schon noch auftauen, mein Liebchen. Bei meinem Kaffee sind sie das noch alle.“
Dann zwinkerte sie ihr noch einmal zu und verschwand dann zu den nächsten Tischen. Nachdenklich sah Lily ihr nach und ließ dann ihren Blick über die Anwesenden Schüler gleiten. Bei einem knutschenden Pärchen blieb ihr Blick hängen und unwillkürlich kam ihr ein an ihr nagender Gedanke. Wollte James das eigentlich jetzt auch machen? Waren sie deshalb hier?
Ihre Augen huschten kurz zu James, der das Schneetreiben vor dem Fenster beobachtete, und dann wieder zurück zu dem Pärchen, welches nun leise kichernd über den Tisch gebeugt dasaß. Wie oft hatte James schon so mit anderen Mädchen dagesessen?
Als sie sich diesen Anblick vorstellte, wurde ihr ganz flau im Magen, denn so etwas war einfach nicht ihre Art. Und dann auch noch in der Öffentlichkeit!
Sie beschloss in Gedanken sich nie öffentlich so peinlich zur Schau zu stellen – wie ihre Mitschüler ohne Schamgefühl - und wandte sich wieder voll und ganz James zu, der gerade schon eifrig in seinem Kaffee rührte. Anscheinend war ihre Bestellung schon angekommen ohne, dass Lily davon mitbekommen hatte.
„Ist doch nett hier oder?“, fragte James sie beiläufig und sah sie aus dem Augenwinkel an, während er mit einer Hand einige Löffel Zucker in das bräunliche Getränk schüttete.
Jedoch schien er dabei tunlichst zu versuchen, nicht zu grinsen, was Lily kurz lächeln ließ. Um ihre Überlegungszeit zu überbrücken, nahm sie eine Gabel von dem Kuchen in den Mund und kaute einige Sekunden darauf herum, bis sie das Gefühl hatte, dass sie ihren Mund nicht mehr aufbekommen würde, da ihr in jedem Zahnzwischenraum die süßlich-klebrige Masse des Kuchens klebte.
Sie spülte den Kuchen schnell mit einem ziemlich heißen Schluck Cappuccino herunter und antwortete dann: „Naja, um ehrlich zu sein, wäre das hier nicht meine erste Wahl gewesen.“
Entschuldigend schaute sie James an, weil sie nicht wusste, wie er darauf reagieren würde.
Dieser musterte sie aber nur verblüfft und entgegnete schließlich zu Lilys Verwunderung grinsend: „Meine eigentlich auch nicht.“
Während sich sein Grinsen zunehmend verbreiterte, fing Lily an zu lachen und erwiderte erleichtert: „Ich dachte schon, dass hier wäre dein Stammcafé für erste Dates.“
Immer noch lachend, bemerkte sie leider erst zu spät, was sie ihm da gerade an den Kopf geworfen hatte und so sah sie James einige Momente nachdenklich an. Er fühlte sich in dieser Situation ziemlich unwohl, denn natürlich war er schon öfter in Madam Puddifoot’s Café gewesen. Seine Ex-Freundinnen waren aber scheinbar im Gegensatz zu Lily echte Pink-Fanatikerinnen gewesen, denn sie hatten ihn immer geradezu hinein geschleift, um ihn bei diesem bitteren Gesöff und den süßen kleinen Elfchen über den Tisch hinweg anzuschmachten. Bei dem Gedanken daran musste er an sich halten, sich nicht zu übergeben.
Während seinen Überlegungen fuhr er sich nervös durch die Haare und antwortete aber: „Schon, jedoch eher unfreiwillig.“
Unsicher sah er zu Lily, die ihn nun fragend anblickte.
„Mädchen können sehr bestimmend sein.“, erklärte er mit einem schiefen Lächeln und brachte Lily damit leicht zum Lachen.
Eine kurze Pause entstand in dem Gespräch, da sie beide ein paar Happen ihres Kuchens aßen und ein paar Schlucke von ihrem jeweiligen Getränk nahmen. Zwischendrin flogen auch mal wieder kleine Weihnachtselfen bei ihnen vorbei und Lily hatte langsam das Gefühl, als würden sie immer in den unpassendsten Augenblicken auftauchen.
„Dann warst du also schon öfter hier?“, erkundigte sie sich und versuchte dabei nicht allzu interessiert zu klingen.
Innerlich hüpfte ihr Magen jedoch im Moment Trampolin und jonglierte mit ihren Nerven. Gespannt wartend musterte sie James‘ Mienenspiel.
Dieser fühlte sich momentan ziemlich in die Ecke gedrängt durch ihre Fragen und antwortete sichtlich nervös: „Ja, aber das mit den Anderen war eigentlich gar nichts.“
„Den Anderen?“, hakte Lily neugierig nach und hätte sich kurz danach am liebsten mit der Getränkekarte gehauen.
Sie hatte doch gewusst, dass James kein unbeschriebenes Blatt war. Warum führte sie sich jetzt auf, wie eine eifersüchtige Freundin, verdammt?! Abgesehen davon war ihre Reaktion vollkommen widersinnig, da sie ja gar nicht eifersüchtig war.
„Es gab da schon zwei oder drei Mädchen. Vielleicht auch vier, wenn ich es mir recht überlege. Aber keine von denen war wirklich die Richtige.“, sagte James und versuchte dabei hinter Lilys Fassade zu blicken, die gerade die pure Verwirrung ausstrahlte.
Was ging da in ihr vor?
„Verstehe.“, antwortete Lily kurz angebunden, obwohl es ihrer Meinung nach etwas zu kalt klang.
Eigentlich verstand sie nämlich momentan gar nichts. Nicht ihre komische Reaktionen, nicht ihr merkwürdiges Verhalten, nicht diese kleinen Weihnachtselfen, die sie mit Bällen bewarfen und am allerwenigsten verstand sie ihre Gefühle. Frustriert aß sie die letzten Bissen ihres Kuchens und schlürfte ihren Cappuccino, bis dieser schließlich auch leer war. James folgte ihrem Beispiel und bezahlte zu Lilys Bestürzung auch noch ihre eigenen Sachen mit, als sie fertig waren. Danach traten sie wieder hinaus in die Kälte, wo immer noch dichter Schnee fiel.
Gemeinsam stapften sie durch das winterliche Dorf und hielten nur manchmal an Geschäften an, um in die Schaufenster zu sehen. Als vor ihnen jedoch Schreiberlings Federladen, das beliebte Schreibwarengeschäft in Hogsmeade, auftauchte, musste Lily unwillkürlich an ihre abgenutzte Feder denken, die ihr letztens auch noch runtergefallen war.
„Können wir da kurz rein? Ich brauche unbedingt eine neue Feder.“, erklärte sie James, worauf dieser nickte.
So traten sie Sekunden später in das warme Geschäft ein und Lily sah sich nach einer passenden Schreibfeder um, während James sich mit Frank unterhielt, der mit Alice ebenfalls in dem Laden war. Dieser klagte ihm, wie Lily mit einem Ohr mitbekam, zusätzlich sein vorheriges Leid von Alice in Besenknechts Sonntagsstaat geschleift worden zu sein. Freundschaftlich nahm James‘ Gesicht einen mitfühlenden Ausdruck an, worauf Lily breit grinsen musste und die braune Adlerfeder in ihrer Hand träumerisch zwischen ihren Fingern drehte. Nach kurzem Nachdenken holte sie ihren Geldbeutel heraus und bezahlte die Feder, da diese ihr sehr stabil vorgekommen war. Danach suchte sie James, der anscheinend seine Unterhaltung mit Frank beendet hatte, und draußen auf sie wartete. Schnell ging sie ebenfalls hinaus und zu ihm, worauf er sich zu ihr wieder umdrehte.
„Und fündig geworden?“, fragte James lächelnd und bekam daraufhin eine kleine Tüte gezeigt, in der Lilys neue Feder war.
Nach einem Nicken schlug James vor mal in den Honigtopf zu gehen, was Lilys Magen grollend begrüßte. Peinlich berührt legte sie sich eine Hand auf den Bauch und hoffte, dass James es nicht gehört hatte. Jedoch sah dieser schon mit hochgezogener Augenbraue auf ihren Bauch.
„Hunger?“, mutmaßte er und griff kurz in seine Jackentasche.
Als er seine Hand wieder heraus gezogen hatte, hielt er ihr eine kleine Packung Bertie Botts Bohnen hin, worauf Lily laut auflachte.
„Warum hast du Bohnen dabei?“, fragte Lily, während sie sich ein paar bunte Bohnen aus der Tüte fischte und sich diese nacheinander in den Mund schob.
James, der nun wieder mit den Händen in den Jackentaschen neben ihr her lief, antwortete Augen verdrehend: „Du vergisst, dass ich mit Peter und Sirius befreundet bin. Da muss man mit allem rechnen. Außerdem kann Peter verdammt launisch sein, wenn er nichts gegessen hat.“
Breit grinsend blickte James zu ihr und Lily verschluckte sich lachend an einer Bohne. Nach hastigem Husten schaute sie schüchtern wieder zu James, der nun wartend auf das Schild des Honigtopfs ein paar Meter von ihnen entfernt zeigte.
Ein paar Minuten später standen sie auch schon in dem Süßigkeitenladen und sahen sich um, während sich um sie herum jede Menge Schüler tummelten. James, der seinen Süßigkeitenvorrat unbedingt wieder aufstocken wollte, verschwand sofort zu einem Regal mit Schokofröschen, Eismäusen und anderen magischen Leckereien, während Lily sich zu dem Korb mit Bertie Botts Bohnen durchdrängte. Schließlich wollte sie James die Bohnen ja ersetzen. Danach bediente sie sich noch an den Zucker-Federhaltern und nahm sich noch eine Packung mit Kürbispasteten mit, bevor sie letztendlich bezahlte. Zur selben Zeit kaufte James auch seine Süßigkeiten und so traten sie mit ihren Tüten hinaus in das verschneite Dorf.
Als sie auf die Uhr blickten, bemerkten sie, dass sie sich langsam mal auf den Weg in die Drei Besen machen sollten. Gemächlich setzten sie sich in Bewegung, wurden aber von zwei Schülern überholt, die laut lachend in die Richtung des Wirtshauses rannten. Ihnen nach kamen drei wie verrückt schreiende Slytherins gelaufen, die wild gestikulierend verbal Flüche austeilten. Verblüfft waren Lily und James stehen geblieben und hatten diese Situation beobachtet, wobei plötzlich jemand rief: „Hey, James. Kannst du diesen Pappnasen vielleicht bestätigen, dass sie so viel besser aussehen. Irgendwie glauben sie uns nicht.“
James drehte sich verwirrt zu dem Rufenden um und erkannte Sirius und Jules, die immer noch laut lachend vor der Gaststätte standen und sich vor Lachen kaum noch auf den Füßen halten konnten. Danach wandte er sich nun grinsend zu den Slytherins um, die wutschnaubend vor ihm standen, und musterte sie genau. Alle drei waren sie feuerrot im Gesicht, als wären sie gerade einem Schwarm von Puddifoot’s Schneekügelchen werfenden Weihnachtselfchen entkommen, doch angesichts seiner lachenden Freunde, glaubte James eher, dass das deren Verdienst war. Noch dazu wirkten Bellatrix‘ Haare noch zerzauster als sonst und mit funkelnden Augen blickte sie ihren Cousin an.
Mit zuckenden Mundwinkeln verkündete James, während Lily neben ihm nervös auf Bellatrix sah: „Ja, du hast recht. Steht euch wirklich ausgezeichnet.“
„Das wirst du noch büßen, Cousin! An deiner Stelle würde ich die Kleine nicht mehr aus den Augen lassen.“, drohte Bellatrix kreischend und zog dann mit ihren zwei Freunden im Schlepptau vor Wut rauchend ab.
Nachdem die Slytherins nun wieder weg waren, gesellten sich James und Lily zu ihren beiden Freunden und zusammen traten sie in das Gasthaus.
Dort sahen sie sich erstmal nach einem freien Tisch um, während Sirius gleich zur Bar ging, um Butterbier zu bestellen. Als sie Alice und Frank an einem Tisch erblickten, drängten sie sich schnell zu ihnen durch und ließen sich an die freien Sitzplätze an ihrem Tisch fallen. Kichernd sagte Alice ihnen „Hallo“ und wandte sich dann wieder Frank zu, der anscheinend gerade etwas besonders Witziges erzählt haben musste. Während Lily und Jules sich aus ihren Jacken schälten, fielen Lily die geröteten Wangen ihrer Freundin auf, die immer noch grinsend ihre Jacke nun über ihre Stuhllehne hing.
„Das sah aber eben nach Spaß aus.“, meinte Lily spitz, obwohl ihre Mundwinkel dabei verräterisch zuckten.
Jules wandte sich überrascht zu ihr um und erwiderte: „Sirius wollte bloß seine Cousine angemessen begrüßen.“
„Sieht so aus, als hättet ihr das geschafft.“
„Ja, so eine Abkühlung hatte sie echt nötig. Bellatrix hat immer so ein erhitztes Gemüt.“, bestätigte Jules nun lachend und machte es sich auf ihrem Stuhl bequem, bevor sie sich James zuwandte.
In ihre Unterhaltungen platzte nach einiger Zeit auch Sirius, der sich mit vier Butterbier beladen zu ihnen an den Tisch setzte.
„Wo warst du denn so lange? Ich verdurste gleich!“, fragte Jules ihn und nahm einen großen Schluck von einem der Gläser.
Danach wischte sie sich eilig mit dem Pulloverärmel den weißen Schaum von der Oberlippe und blickte dann auffordernd zu Sirius, der ebenfalls aus einem Glas trank.
„Tut mir leid, Mum.“, entgegnete Sirius sarkastisch und verdrehte genervt die Augen, wobei Jules ihn nun mit zusammengekniffenen Lippen ansah.
James musterte die beiden abwechselnd und fragte dann an Sirius gewandt grinsend: „Was hat Rosmerta so erzählt?“
„Rosmerta?! Madam Rosmerta?“, fragte Jules dazwischen, aber weder James noch Sirius beachteten ihren empörten Einspruch.
Im Gegenteil Sirius fuhr sich nur durch die Haare und sprach dann: „Nichts Besonderes. Hat sich nur wieder über diesen Eigentümer vom Eberkopf beschwert, dem anscheinend letztens mal wieder seine Ziege entlaufen war.“
Er lachte kurz auf und fuhr dann fort: „Sie hat dann ihren Fußabstreifer vor der Tür angefressen.“
Er und James brachen in lautes Lachen aus, während Lily und Jules ein Augenrollen austauschten.
Alice und Frank, die gleichermaßen zugehört hatten, blickten die vier grinsend an, wobei Jules plötzlich in die Runde fragte: „Wo sind eigentlich Remus und Peter?“
„Remus ist, glaub ich, mit Annabeth unterwegs und Peter hat ein Treffen vom Koboldstein-Club.“, informierte sie James und grinste vielsagend, als er Remus und Annabeth erwähnte.
Natürlich stieg Sirius auch gleich in sein breites Grinsen mit ein und unterhielt danach den gesamten Tisch mit der vorherigen Schneeball-Geschichte.
Nach viel Gelächter und Gerede brachen die 6 Siebtklässler schließlich wieder zum Schloss auf und stapften durch den nun schon kniehohen Schnee.
Jules, die sich bei Lily eingehakt hatte, erzählte dieser gerade von ihrem Besuch mit Sirius bei Zonko, als Sirius auf einmal nach hinten rief: „Habt ihr eigentlich diesen Mann da gesehen? Das war doch dieser Fletcher oder?“
Die beiden Mädchen tauschten einen fragenden Blick und bekamen prompt von Frank eine Antwort.
„Mundungus Fletcher. Ein alkoholabhängiger Gauner, der sich sein Geld mit krummen Geschäften erarbeitet.“, erklärte er, worauf Jules unbeeindruckt erwiderte: „Ich wollte keine Beschreibung von Sirius, sondern von diesem Fletcher.“
Daraufhin bekam sie einen Schneeball in den Bauch geworfen und kurz danach wurde sie überraschend umgeworfen. Während Lily, die ebenfalls hingefallen war durch den Stoß, sich schnell wieder aufrappelte, hielt Sirius Jules auf dem Boden fest und seifte sie mit dem nassen Schnee ein. Diese versuchte zwar tatkräftig sich zu wehren, saß aber schließlich doch pitschnass im Schnee, während Sirius und James lauthals lachten. Eingeschnappt stand sie aus dem Schnee auf und zog Lily mit sich weiter zum Schloss. Hinter ihnen hörten sie noch James und Sirius Witze machen.
Während sie durch das weiße Nass stapften und sich unterhielten, überholten sie einige kleinere Schüler, die sich gegenseitig mit Schneebällen bewarfen oder aber schnell aus der Kälte raus wollten. Die Siebtklässler folgten ihrem Beispiel und waren so zur Freude der Rumtreiber schon pünktlich zum Nachmittagstee wieder da. In der Weihnachtszeit bereiteten die Hauselfen von Hogwarts immer gerne einen Vier-Uhr-Tee zu, den sie dann mit leckeren Lebkuchen und anderen Weihnachtsspezialitäten servierten. Nachdem sie sich dann dort noch reichlich bedient hatten, stiegen sie wieder die Treppen zu ihrem Gemeinschaftsraum hinauf, wo sie hoffentlich schon ein warmes Kaminfeuer begrüßen würde.
Sie verbrachten noch einige Stunden damit über den Ausflug zu reden, jedoch unterbrach nach einiger Zeit immer wieder ein Gähnen die traute Runde und so brachen sie ihre Unterhaltung bald ab, um ins Bett zu gehen.
Gerade als Jules hinter Melody die Treppe zu den Mädchenschlafsälen hinauf stieg, rief Sirius ihr noch nach: „Unsere Schneeballschlacht ist übrigens noch nicht beendet.“
„Seh‘ ich genauso.“, entgegnete Jules über die Schulter, worauf ein bellendes Lachen hinter ihr erklang, welches sie zum Grinsen brachte.
Dieses verging ihr jedoch sogleich wieder, denn Annabeth gähnte ausgiebig hinter ihr und überredete sie somit stumm weiter zu gehen.
Lily verfolgte dieses kurze Gespräch stumm mit und wollte gerade ihren Freundinnen folgen, als James sie noch leise ansprach: „Du hast mich nicht stehen gelassen. Ist das ein gutes Zeichen?“
Überrascht sah sie zu ihm und bemerkte, dass er ihr zur Treppe der Mädchenschlafsäle gefolgt war und nur ein paar Schritte von ihr entfernt stand.
Schelmisch lächelte Lily bei dem Gedanken an ihre Drohung vom Vortag und erwiderte: „Zumindest kein schlechtes.“
James lächelte fröhlich und fragte dann unsicher: „Kann ich auf eine Wiederholung hoffen?“
„Kommt drauf an.“, sprach Lily grinsend und mit funkelnden Augen, während James nun wieder fragte: „Worauf?“
„Ob du dich benimmst, Potter. Aber an deiner Stelle würde ich die Hoffnung nicht aufgeben.“, antwortete Lily sanft lächelnd und ging die Treppen zu ihrem Schlafsaal hinauf. „Gute Nacht, Potter.“
„Gute Nacht, Lily.“, wünschte ihr James noch leise und eilte danach glücklich die Treppen zu den Jungenschlafsälen hinauf.
Eine angenehme Nachricht versüßte Jules den Rest des Wochenendes, jedoch verheimlichte sie diese ihren Freundinnen zuerst, um dann an einem geeigneten Zeitpunkt damit herauszurücken.
Die Weihnachtsferien würden dieses Jahr eindeutig unvergesslich werden, so viel stand fest.


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