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Fanfiction

Die Rumtreiberzeit - Glückliche Erinnerungen für Patroni

von Kathi Weasley

Der Montag hielt einige Überraschungen für die Siebtklässler bereit.
Als die Gryffindors nach dem Frühstück in das Verwandlungsklassenzimmer gehetzt kamen, um ja pünktlich zu erscheinen, erwartete sie schon eine wutschnaubende Prof. McGonnagal, die fast kleine Feuerwölkchen aus ihren vor Ärger geblähten Nasenlöchern blies.
Zu fragen, was denn vorgefallen sei, war zum einen sogar für Lily zu riskant und zum anderen überflüssig, da die Professorin ihnen schon schlecht gelaunt bekannt gab: „Da sie es ja geschafft haben, sich alle hier einzufinden – welch ein Wunder – können sie sich jetzt gleich mit einem plötzlichen Problem befassen. Der Schüler Henry Dallas hat es durch einen unglücklichen Vorfall gestern Abend geschafft, sich in eine grüne Rennmaus zu verwandeln.“
Dabei zog sich der Mund der Professorin missbilligend zu einem schmalen Strich zusammen und sie blickte in die Klasse, als ob sie auf mehrere Nachbildungen der bunten Rennmaus schauen würde. Dabei war die Klasse bei Erwähnung von der missglückten Verwandlung in lautes Lachen ausgebrochen.
„Wie hat er das hinbekommen?“, fragte Sirius laut und alle Augen waren ausnahmslos Prof. McGonnagal zugewandt, die nun ihre Lippen schürzte.
„Das ist hier nicht von Bedeutung, Mr. Black. Es geht nun einzig und allein darum Mr. Dallas wieder zurück zu verwandeln, nicht darum ihn nachzuahmen, falls das ihr Plan war.“, entgegnete sie scharf und bedachte Sirius mit einem durchdringendem Blick, den er mit einem vertrauensvollen Zwinkern entgegen nahm.
„Selbstverständlich nicht, Professor. Aber danke für den Vorschlag. Vielleicht kommen wir nochmal drauf zurück.“, sagte er noch und grinste dabei James zu, der bei dieser Idee schalkhaftes Glitzern in den Augen bekam.
Jedoch fand die Professorin die Angelegenheit alles andere als lustig, denn sie packte nun mit einem heftigen Ruck einen Korb von ihrem Pult und schlug das Tuch, welches auf der Öffnung gelegen hatte, zurück. Während sie ihre Hand in den Korb tauchte und anscheinend auf etwas wartete, starrte die Klasse sie wild flüsternd an.
„Was macht sie da?“
„Glaubt ihr da ist etwas Gefährliches drin?“
„Vielleicht holt sie sich was zu essen aus dem Korb.“
„Das ist wie bei diesem Muggelmärchen. Wie heißt das nochmal? Rotschöpfchen?!“
„-Käppchen, du Dumbo.“
Jedoch kam keine der Mutmaßungen an die Wahrheit heran und keine der Fragen bekam eine Antwort, da Professor McGonnagal ihre Hand plötzlich wieder aus dem Korb holte und nun eine grasgrüne Rennmaus darauf herum quiekte. Manche Mädchen schrien wegen dem Anblick auf, jedoch fiel ihnen die Lehrerin ins Wort.
„Nun da sie das Malheur mit eigenen Augen gesehen haben, bitte ich sie um konstruktive Vorschläge, wie das Problem zu lösen wäre. Natürlich haben Prof. Flitwick und ich uns schon eingängig mit der Lösung befasst und sind schon auf eine gute Methode gekommen, aber wir dachten beide, dass das auch eine gute Aufgabe für unsere Siebtklässler wäre.“, sprach sie und sah auffordernd in die Runde. „Nun? Irgendwelche Vorschläge?“
Eifriges Getuschel erklang im Raum und die Schüler schienen sich zu beraten. Es kristallisierten sich einige ausgefuchste Pläne heraus, jedoch passte keiner wirklich zu dem Problem. Am Ende meldeten sich nur drei Schüler, die sich der Herausforderung stellen wollten: Sirius, Lily und Melody.
Prof. McGonnagal kniff bei Sirius‘ Meldung misstrauisch die Augen zusammen, ließ ihn aber letztendlich doch sprechen.
„Nun, Mr. Black? Was denken sie?“, fragte die Professorin interessiert und beäugte den Schüler durch ihre Brille.
Sirius grinste sie freundlich an und sagte: „Ich glaube, dass man ihn mit einem Rückverwandlungszauberspruch, wie wir ihn in der 6. Klasse gelernt haben, am besten heilen könnte. Dabei blieben dann natürlich die grünen Haare zurück, aber das ist meiner Meinung nach nicht so schlimm. Stimmt’s, Henry?“
Immer noch grinsend sah er zu der Rennmaus, die nun aufgeregt fiepsend in Prof. McGonnagals Hand umherlief, als wollte sie einen Drehwurm bekommen. Minerva McGonnagal griff die Rennmaus mit der Hand und blickte Sirius über die Ränder ihrer Brillengläser verärgert an, der jedoch nur lachend zu James sah, welcher gerade die Rennmaus nachahmte, wie sie hysterisch in der Hand umherlief. Peter kramte während dessen in seiner Schultasche nach einem Stück Käse und hielt es der Professorin nett hin.
„Vielleicht möchte er ja etwas essen?“, bot er an und die Lehrerin nahm ihm respektvoll, wenn auch angeekelt, dadurch dass er ein Stück Käse in seiner Büchertasche herumfliegen ließ, den Käse ab und hielt ihn der Rennmaus hin, die begierig anfing daran zu nagen, was vor allem Peter mit einem faszinierten Blick beobachtete.
Schließlich war es ja sein Käse gewesen. Remus sah von der Rennmaus zu Peter und wieder zurück, als ob er es nicht fassen konnte, dass Peter ein Stück Käse hergegeben hatte. Der jedoch schien viel zu gefesselt von dem Anblick der Rennmaus, was einige Mitschüler sich komisch anblicken ließ.
Nachdem Sirius seine Meinung kund getan hatte, nahm die Professorin Melody dran, die mit ihrem Vorschlag, ‚Finite‘ zu benutzen, versuchte zu trumpfen, was jedoch nicht funktionierte. Im Gegenteil Prof. McGonnagal sah sie so schockiert an, als ob sie ihr gerade erzählt hätte, sie wolle Zaubereiministerin werden, und wandte sich dann nach einem vernichtenden Blick von ihr ab und zu Lily um, die ihre Hand immer noch zur Meldung gehoben hatte.
„Lassen sie hören, Ms. Evans.“, forderte Minerva MyGonnagal sie auf und Lily setzte eine verantwortungsbewusste Miene auf.
„Ich denke, es wäre das Beste, den Zauberstab von Henry zu finden, um seine letzten Zauber nachvollziehen zu können. Es gibt eine recht einfache Zauberformel, die bewirkt, dass man die vorher ausgeübten Zauber noch einmal nach verfolgen kann. Das heißt also, da Henry einen Verwandlungszauber ausgeübt hat, der aber anscheinend schief gelaufen ist, könnte man seinen Zauber berichtigen und danach eine Gegenformel sprechen. In ‚Flüche und Gegenflüche‘ steht, dass man für alle Zauber, die etwas bewirken sollen, auch immer einen Gegenzauber parat haben kann, da diese Zauber meistens erst für sehr fortgeschrittene Zauberer gedacht sind.“, erklärte Lily ausführlich, was Prof. McGonnagal mit einem anerkennenden Nicken zur Kenntnis nahm und sogar ein kleines Lächeln zeigte, angesichts des Wissens ihrer Schülerin.
„Sehr gut, Ms. Evans. Dafür verdienen sie fünf Punkte für Gryffindor. Prof. Flitwick und ich hatten zwar eine andere wirksame Idee, aber selbstverständlich ist ihre ebenso brauchbar. Gut, wir werden die Rückverwandlung von Mr. Dallas aber nicht hier ausführen, da wir schnellstens mit dem Stoff jetzt voranschreiten müssen. Letzte Stunde hatte ich sie gebeten, Aufsätze über den-“, redete Professor McGonnagal und fuhr mit ihrer Ansprache fort, während die Schüler und Schülerinnen nach diesem spannenden Teil des Unterrichts nun wieder langsam wegdämmerten.
Gähnend und erschöpft trabten sie nach dem Verwandlungsunterricht hoch in ihren Gemeinschaftsraum, um ihre Schulsachen für das nächste Fach zu holen. Nachdem sie ihre Bücher eingesteckt hatten, setzten sich die Siebtklässler noch in ihre Gemeinschaftsräume, um für den nun anstehenden Zaubertränkeunterricht zu lernen. Jedoch verflog die Zeit dadurch so schnell, dass sie sich schon frühzeitig wieder auf den Weg in den Kerker machen mussten. Wie immer war der Unterricht bei dem dickbäuchigen Professor gespickt mit Hinweisen und Loben für seinen Club und außerdem schien er vor allem James unbedingt unterhalten zu wollen.
„Wie ich gehört habe, sind sie, Mr. Potter, ein außerordentlich guter Flieger. Denken sie denn, dass sie das am Wochenende bevorstehende Spiel gewinnen können?“, sprach Horace Slughorn geschwollen und blickte dabei interessiert in James‘ Kessel, in dem es momentan bedrohlich brodelte.
James zerhackte unbeholfen seine Kräuter für den Zaubertrank und antwortete dabei dem Professor: „Nun ja, das ist schwer zu sagen. Aber ich denke, wir haben gute Chancen Hufflepuff zu schlagen.“
Er hob sein Schneidebrett hoch und ließ die Kräuter in den Kessel rieseln, was einen plötzlichen Farbwechsel hervorrief. Erschrocken sah er zu Sirius, der gerade unauffällig versuchte, bei Remus etwas abkupfern zu können.
Daraufhin rührte James in seinem Kessel ein paarmal um, wobei er dabei hilflos zu Lily schaute, die gerade ordentlich ihre Zutaten schnitt. Prof. Slughorn musterte in der Zwischenzeit seinen Zaubertrank enttäuscht und murmelte im Weggehen etwas wie „Bleiben sie lieber beim Fliegen“.
Dann watschelte er vor zu Lily und ging seiner Lieblingsbeschäftigung nach Essen nach, wie es James schien: Lily Evans loben.
„Ms. Evans, wieder mal haben sie einen ganz hervorragenden Trank gebraut. Wie machen sie das nur immer, meine Liebe? Wirklich außerordentlich gut. Die Prüfer der UTZ-Zaubertränke werden bei ihrer Prüfung ganz begeistert sein, wenn sie da auch so wundervolle Ideen haben. Ist das übrigens Minzgeruch? Welch vortrefflicher Einfall.“, redete Prof. Slughorn und ließ Lily damit erröten.
Geschmeichelt wandte sie ihr Gesicht wieder ihrem Zaubertrank zu, während der Professor weiter von ihr schwärmte. Nach einer Zeit wurde es ihm anscheinend auch langweilig, als er merkte, dass sie ihm nicht mehr richtig zuhörte, und er ging zu den Slytherin-Schülern hinüber. Lily atmete erleichtert aus und gerade als sie noch etwas Minze hinzufügen wollte, hörte sie eine Stimme hinter sich.
„Lily.“, flüsterte jemand hinter ihr und sie drehte sich überrascht um, wobei sie bei dem Anblick, der sie erwartete, grinsen musste.
James sah mit noch unordentlicheren Haaren als sonst zu ihr und deutete hilflos auf seinen Kessel, aus dem ein übler Geruch zu Lily zog.
Sie rümpfte bei dem Duft angeekelt die Nase und sagte leise zu ihm: „Was hast du mit deinem Trank angestellt? Das riecht ja, als ob da drin etwas verwesen würde.“
Überfordert zuckte James mit den Schultern und Lily schüttelte über ihn den Kopf, während sie in ihrem Zaubertrankbuch nach einer Lösung blätterte.
Angespannt wartete James, während sein Trank anscheinend auch noch beschlossen hatte, grüne Blasen zu werfen, bis Lily sich plötzlich grinsend zu ihm umdrehte und flüsterte: „Hör zu: Füge fünf Tropfen Salamanderblut hinzu und rühr dann zweimal gegen und zweimal im Uhrzeigersinn. Dann dürfte er wieder einigermaßen genießbar sein und vor allem keine Evakuierungsgefahr mehr darstellen.“
Dabei hustete sie und wedelte mit der Hand vor ihrer Nase herum, um den Geruch zu vertreiben. James warf ihr noch einen dankbaren Blick zu und machte sich dann daran, ihre Worte in die Tat umzusetzen, während Lily sich nun wieder leise lachend nach vorne drehte.
Neben ihr raufte Jules sich verärgert die Haare, da ihr Trank von einem vollen türkis war, anstatt einem grün.
„Du hast nur vier Tropfen Salamanderblut rein oder?“, fragte Lily leise und seufzte, während sie sich an Jules‘ Kessel drängte.
Ihre Freundin ging bei Seite und beobachtete den Professor, der gerade Severus Snape lautstark auf der anderen Seite des Raums lobte. Lily schüttete aus verschiedenen Fläschchen etwas in den unfertigen Trank, zerschnitt noch ein paar Wurzeln und rührte dann ein paarmal konzentriert zählend in der Flüssigkeit um. Wie bei James nahm der Trank sofort die richtige Farbe an und roch zudem auch noch wie eine Blumenwiese. Grinsend trat Lily von dem Kessel weg und ließ ihre Freundin ihr Werk betrachten.
„Wahnsinn, Lily!“, flüsterte Jules begeistert, während sie sich erschöpft auf ihren Stuhl sinken ließ.
Lily machte es ihr immer noch fröhlich grinsend nach und sie unterhielten sich leise über das anstehende Quidditchspiel, wobei Lily dabei manchmal etwas verständnislos zu ihrer Freundin sah. Prof. Slughorn ließ sie bald darauf eine Probe abfüllen und zu ihm vorbringen, was das Ende des Unterrichts bedeutete.
Die Schüler stürmten daraufhin unter heftigem Anrempeln und manchen Anfeindungen aus dem Klassenraum und stiegen die Treppen hinauf zur Großen Halle, wo wie immer das Mittagessen stattfand. Nachdem sie sich dort gestärkt hatten, gingen die Gryffindors zu ihrem Gemeinschaftsraum und setzten sich dort an ihre Hausaufgaben, wobei sie später am Abend noch einmal ihre Taschen und Fernrohre mit zum Astronomieturm nahmen, wo auch schon ihr Professor sie erwartete.
Danach ließen sie sich erschöpft in ihre Betten fallen und wachten erst wieder am nächsten Morgen auf, der schon eine spannende Stunde ‚Verteidigung gegen die dunklen Künste‘ versprach.
„Dann machen wir uns mal an die Arbeit.“, sprach Prof. Stewart und rieb sich fröhlich die Hände. „Wir üben heute noch einmal den Patronus. Wie sie alle wissen, ist der Patronus eine Möglichkeit einen Dementor von sich fernzuhalten. Er schützt einen selbst, während der Dementor sich nun vom Patronus nährt, anstatt von den eigenen glücklichen Erinnerungen. Dafür muss man nur eine besonders starke Erinnerung an glückliche Zeiten hervorrufen und fest daran denken, während man laut und deutlich sagt: Expecto Patronum. Ich hoffe, ich konnte damit ihre Erinnerungen etwas auffrischen und wir können jetzt loslegen. Frisch ans Werk also!“
Er klatschte in die Hände und die Schülerinnen und Schüler plapperten aufgeregt durcheinander, welche Erinnerungen sie wohl benutzen könnten. Lily saß starr in ihrem Stuhl und dachte nach, während Jules neben ihr schon eifrig kleine Rauchwölkchen aus ihrem Zauberstab puffen ließ.
Nach dem Desaster im letzten Jahr wünschte sie sich sehnlichst, dass sie es diesmal schaffen würde einen Patronus heraufzubeschwören. An dieser Stelle fiel ihr wieder das Szenario vom Verteidigungsunterricht letztes Jahr ein.

Rückblick: Verteidigung gegen die dunklen Künste, 6. Schuljahr
„Komm schon, Lily! Du kannst es.“, machte Jules ihr Mut und zupfte sich dabei aufgeregt an ihrem Pferdeschwanz herum. Sie selbst hatte es schon geschafft, einen Patronus herauf zu beschwören, jedoch war er nicht besonders stark gewesen.
Alice hüpfte nervös um Lily herum und sang: „Lily. Lily. Lily. Lily. Lily.“
Ihr Schneehase sprang in der Zwischenzeit um sie herum, verschwand dann aber letztendlich. Lily dachte angestrengt nach, um eine passende Erinnerung zu finden.
Viele Erinnerungen kamen leider schon von vornherein nicht in Frage. Ihr letzter Geburtstag war beispielsweise in einer Blamage geendet, da Petunia sie vor ihren Tanten und Onkeln dermaßen bloß gestellt hatte, dass sie sich danach in ihr Zimmer verzogen hatte. Dasselbe konnte man auch für den Tag an dem ihr Hogwarts-Brief kam behaupten. Petunia war damals so gemein zu ihr gewesen und das obwohl sie beide erst um die 11 Jahre alt gewesen waren. Die nächsten Jahre verliefen sich hauptsächlich und somit blieb Lily nur noch der erste Hogsmeade-Ausflug im dritten Jahr oder aber das Weihnachtsfest desselben Jahres, welches sie bei ihren Großeltern verbracht hatten. Siedend heiß fiel ihr dabei ein, dass ihr Mantel, den sie erst zum Schulanfang des dritten Schuljahres bekommen hatte, beim Ausflug einen Knopf verloren hatte, weil Jules und sie damals im Schnee gerangelt hatten. Um den letzten Schokofrosch. Lily grinste und wich dabei auf ihre Erinnerung an das Weihnachtsfest aus. Sie zückte, froh eine Erinnerung zu haben, ihren Zauberstab.
„Expecto Patronum.“, sprach sie bewusst und eine weiße Rauchwolke wurde aus ihrer Zauberstabspitze ausgestoßen.
Kurz danach verblasste sie wieder und verschwand ganz.
„Was?! Aber ich hab doch-“, stotterte sie schockiert und blickte enttäuscht auf ihren Zauberstab.
Während sie den Tränen wegen ihrem Versagen nahe schien, legte Jules ihr einen Arm um die Schultern und sagte leise: „Beim nächsten Mal schaffst du’s. Ich bin mir ganz sicher.“
Sie drückte sie kurz an sich und freute sich dann für Alice, die noch einmal ihren Hasen mit ihrem Zauberstab herauf beschwor. Lachend sahen die beiden zu Melody, die ihren Zauberstab fast wütend wegwerfen wollte, da ihr Patronus die Form eines Storchs hatte.
Dabei rief sie laut: „Ich wollte einen Schwan!“
Um sie herum brach lautes Lachen aus, was sie böse die Augen zusammen kneifen ließ. Lily konnte jedoch nicht mit lachen, denn dafür war sie viel zu enttäuscht von sich selbst. Sie hatte doch so gern wissen wollen, was ihr Patronus war.
Rückblick: Ende

Während Lily noch überlegend da saß, stieß Jules sie auf einmal kreischend an und rief dabei laut: „Lily, sieh mal! Man erkennt schon was!“
Sie deutete hektisch auf eine verschwindende Silhouette, die sich weiß von der Umgebung abhob. Kurz danach war sie auch schon verschwunden, aber Lily hatte ganz deutlich den Umriss von einem Tier erkannt. Durch diese Erscheinung angespornt zückte sie ihren Zauberstab und versuchte sich auf eine starke Erinnerung zu konzentrieren. Sie wollte gerade den Zauberspruch aussprechen, als vor ihr ein Hirsch-Patronus vorbei sprang und sie dadurch erschrocken zurückhüpfte.
„Tschuldigung, Lily!“, rief eine Stimme und Lily wandte den Kopf, um zu sehen, wer seinen Patronus hier so gemeingefährlich herum tollen ließ.
Dabei blickte sie über die Köpfe der anderen Schüler hinweg in das Gesicht von James Potter, der ihr zuzwinkerte, aber sich dann wieder seinem Patronus zuwandte, der gerade den geisterhaften Hund von Sirius ansprang. Lily musste bei seinem Anblick lächeln und unwillkürlich auch an ihr Gespräch beim Rundgang und den gestrigen Vorfall denken.
„…manchmal ganz anders, als du dich immer gibst.“
Leicht lächelnd sah sie ihm in die Augen…dass sich ihre Gesichter näher kamen…
Seine braunen Augen, die sie warm ansahen.

Unbewusst und durch die Zauberspruchrufe im Klassenzimmer gedrängt sprach Lily nun deutlich: „Expecto Patronum.“
In diesem Moment bemerkte sie, dass es funktioniert haben musste, denn aus ihrer Zauberspruchspitze kam nun ein weißer Strahl heraus, der sich zu einem Tier formte. Das Tier war ganz eindeutig größer und hatte augenscheinlich Hufen. Lily betrachtete es genauer und erkannte im gleichen Moment, wie Jules und Alice, was es für ein Tier war.
„Eine Hirschkuh.“, seufzte Alice bewundernd und blickte schon fast mürrisch zu ihrem hoppelnden Schneehasen.
„Wirklich süß, Lils. Vor allem im Anbetracht der Tatsache, dass James‘ Patronus ein Hirsch ist. Was das wohl bedeuten mag?!“, sagte Jules sarkastisch und zog dabei breit grinsend eine Augenbraue hoch, während Lily nun verwirrt entgegnete: „Was meinst du damit?“
Sie sah verwundert zu ihrer Hirschkuh, die mit anmutigen Bewegungen um sie herum schritt, und danach zu James‘ Hirsch, der in ihrer Gegend gerade Sirius‘ Hund jagte.
Während sie nachdachte, gesellte sich der Professor zu ihnen und bemerkte erfreut: „Ms. Evans, schön, dass sie es geschafft haben. Wie mir zugetragen wurde, hatten sie anfängliche Probleme beim Beschwören, aber es ist erfreulich zu sehen, dass sie diese anscheinend überwunden haben.“
Er betrachtete interessiert ihren Patronus, der nun auf den geisterhaften Hirsch zu schwebte.
Als er die beiden Silhouetten der Tiere zusammen sah, riss der Lehrer überrascht die Augen auf und sprach nun für alle hörbar: „Aber was ist denn das?! Zu wem gehört dieser Hirsch, wenn ich fragen darf?“
Er sah sich fragend im Raum um, während nun lautes Geplapper wegen der beiden Tiere im Raum ausbrach. James, der seinen Arm zögernd gehoben hatte, als ob er eine Rüge fürchten würde, blickte genauso verwirrt drein wie alle um ihn herum.
„Mr. Potter, er gehört zu ihnen?“, hakte der Professor nach und James nickte nochmals, während er sich dabei nervös durch die Haare fuhr.
„Ausgesprochen interessant. Wirklich außergewöhnlich. Faszinierend.“, fuhr Prof. Stewart mit staunendem Blick fort und betrachtete den Hirsch und die Hirschkuh, die sich nun umkreisten.
James sah zwischen den Patroni und seinem Lehrer hin und her und fragte schließlich: „Was bedeutet das alles?“
Er drehte sich zu Sirius um und deutete auf Prof. Stewart so, als ob er um seinen geistigen Zustand fürchten würde.
Sirius zuckte als Antwort nur unwissend mit den Schultern und rief nun in die Klasse: „Hey, wer hat diese Hirschkuh da herauf beschworen?“
Als er dabei seinen Blick auffordernd über die Schülerinnen und Schüler gleiten ließ, beantwortete schon Prof. Stewart seine Frage.
„Der Patronus gehört zu Ms. Evans, Mr. Black. Aber das ist im Moment unwichtig, denn diese Konstellation von Patroni in einem Raum vorzufinden, ist äußerst – wirklich äußerst – selten. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass sie so etwas noch einmal erleben. Mr. Potter, Ms. Evans – Ich würde sie gerne nach der Stunde vorne bei mir kurz sprechen.“, erwiderte der Professor und seine Bitte wurde von den beiden Angesprochenen verwirrt, aber zusagend angenommen.
Daraufhin wandte sich der Professor der gesamten Klasse wieder zu und rief: „Fahren sie mit ihren Arbeiten fort. Wie ich bemerkt habe, haben es einige leider noch nicht geschafft.“
Er sah dabei kurz zu Peter, der deprimiert auf seine weißen Rauchwölkchen blickte, die gerade wieder vor ihm verschwanden. Danach schritt der Professor wieder nach vorne zu seinem Pult und als er ihnen so den Rücken zu gedreht hatte, redeten die Schüler und Schülerinnen wieder aufgeregt los. Schockiert über die Szene setzte sich Lily auf ihren Stuhl und ließ dabei unbewusst auch ihre Hirschkuh verschwinden. Alice seufzte enttäuscht auf und blickte immer noch zu der Stelle, wo der Patronus verschwunden war, während Jules sich neben Lily setzte und ihr eine Hand auf die Schulter legte.
„Ist alles okay?“, fragte sie besorgt, wobei sie Lilys erschütterte Miene natürlich bemerkt hatte. Diese verwandelte sich vor ihren Augen in eine zu tiefst erschrockene.
„Nein.“, antwortete Lily und blickte mit plötzlich erschrockener Miene zu ihrer Freundin, während sie sich die Hände vor den Mund schlug.
„Lils, was ist denn los?“, fragte Jules nun wirklich besorgt um ihre Freundin, doch die senkte ihre Hände nicht wieder, sondern fragte nun: „Wie soll ich ihm denn jetzt je wieder unter die Augen treten?“
Da ihre Stimme durch ihre Hände sehr gedämpft klang, sah Jules sie verwirrt an und entgegnete: „Was hast du gesagt?“
Lily ließ ihre Hände erschöpft auf ihren Schoß fallen und fummelte nervös an ihrem Rock herum, während sie nochmals fragte: „Wie soll ich James denn jetzt begegnen?“
Auffordernd sah sie Jules an, die noch verwirrter wirkte als zuvor und schon den Mund zu einer weiteren Frage öffnen wollte, als Alice sich plötzlich einmischte.
„Hast du etwa an ihn gedacht, als du deinen Patronus herauf beschworen hast?“, quiekte sie aufgeregt, was auch Jules grinsend zu Lily sehen ließ, die nun zögerlich nickte.
Mit gequälter Miene sah sie zwischen ihnen hin und her und sprach verwirrt: „Was ist nur los mit mir?! Ich fühl‘ mich so überfordert und irgendwie schwach - Versprecht mir bitte, dass ihr keinem davon erzählt!“
Von dem Gesichtsausdruck ihrer Freundin überzeugt, nickten die beiden Angesprochenen und Lily ließ sich daraufhin erschöpft zusammen sinken und wartete stumm das Ende der Stunde ab.
Als es dann endlich soweit war, gingen die Schüler und Schülerinnen quatschend aus dem Klassenzimmer, während Lily mit Henkersmiene nach vorne zum Pult des Lehrers schlurfte, wo James auch schon lächelnd stand. Der Professor wandte sich schließlich von seinen Unterlagen ab und den beiden Schülern zu, die ihn fragend ansahen.
„Wie ich ihre Gesichter deuten kann, fragen sie sich sicherlich, was ich von ihnen möchte. Es ist eigentlich nicht viel, aber vielleicht ein wenig zu persönlich für sie.“, fing er an und blickte von Lily, die nun schockiert zu ihm sah, zu James, der seiner Miene nach zu urteilen gerade nur Bahnhof verstand.
„Ich würde gerne von ihnen erfahren, welche Erinnerungen sie für ihren Patronus benutzt haben. Bevor sie mich jetzt mit Fragen wie Wieso, Warum und Weshalb bestürmen, lassen sie mich gleich den Grund dafür erklären. Es ist sehr außergewöhnlich, dass zwei Menschen, die noch dazu im selben Raum sind, mit ihren Patroni den Patronus des Anderen sozusagen ergänzen. Ein Hirsch und eine Hirschkuh gehören zusammen und man sieht sie eigentlich nicht getrennt. Da Patroni aus den positiven Erinnerungen der jeweiligen Personen entstehen, hat es also einen bestimmten Grund, weshalb sie so ähnliche Gestalten herauf beschwört haben. Als ihr Professor, bin ich äußerst fasziniert von diesem Ereignis, was sich uns heute hier bot, und deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn sie mir diesen Gefallen tun würden. Es würde auch unter uns bleiben.“
Er wartete gespannt ihre Reaktion ab und war augenscheinlich überrascht, dass James tatsächlich antwortete.
„Es bleibt unter uns, sagten sie? – Na schön, ich - ichhabeanLilygedacht.“, sagte er schnell, so als wäre es dann nicht so schlimm, aber der Professor verstand es trotzdem und mit einem kurzen Lächeln wandte er sich an Lily, die nun gehetzt zwischen James und Prof. Stewart hin und her sah.
„Ich - ich kann das nicht. Das geht nicht. Ich kann das nicht sagen. Es ist zu - privat.“, stotterte sie peinlich berührt und wich dabei immer mehr in Richtung Tür zurück, während sie von zwei fragenden Gesichtern betrachtet wurde.
James blickte verwundert zu ihr und dachte: ‚Wieso sagt sie nicht einfach, dass sie daran gedacht hat, wie Prof. Slughorn sie gelobt hat?! An was hätte sie denn sonst denken sollen - Vielleicht hat sie auch an Schniefelus gedacht!‘
Misstrauisch starrte er bei diesem Gedanken zu ihr rüber, obwohl sie ja nichts für seine Laune konnte. Er wusste ja noch nicht einmal mit Sicherheit, dass sie an Schniefelus gedacht hatte.
Während er seinen Gedanken nachhing, sprach der Professor wieder weiter: „Ich werde selbstverständlich ihren Einwand berücksichtigen, Ms. Evans. Vielen Danke für ihre Ehrlichkeit, Mr. Potter. Ich wünsche ihnen beiden noch einen schönen Tag und bedanke mich noch für dieses Gespräch.“
Danach sammelte er seine Unterlagen für den Unterricht zusammen und wartete darauf, dass die beiden Siebtklässler aus dem Klassenzimmer gingen. Lily ergriff sofort die Flucht aus dem Raum und stürmte vor James aus dem Klassenzimmer, sodass er ihr nachhetzen musste.
„Lily, warte!“, rief er ihr nach und schon hörte sie, wie er schnellen Schrittes hinter ihr hereilte. „Was ist denn los, Lily? Bitte, warte doch. Hab‘ ich wieder etwas falsch gemacht? Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht.“
Lily musste unwillkürlich grinsen, als er begann sich zu entschuldigen, obwohl er eigentlich nichts gemacht hatte.
Deshalb drehte sie sich zu ihm um und fragte: „Von was redest du?“
Er stoppte seine Entschuldigungen und fuhr sich nervös durch die Haare, während Lily ihn immer noch grinsend betrachtete. Er konnte nicht anders als zurück zu grinsen und vergaß dabei völlig, weshalb er sie sprechen wollte, denn ihre grünen Augen strahlten so stark, dass er sich fast darin verlieren gekonnt hätte.
Rechtzeitig wandte Lily sich jedoch ab und sagte leise zu ihm: „Hast du wirklich an mich gedacht, als du den Patronus gezaubert hast? Oder war das nur eine Lüge?“
Sie sah ihn ungläubig und gleichzeitig hoffnungsvoll an, während James nun wieder hastig durch seine Haare fuhr, wie immer, wenn er nervös war.
„Ich - Es war die Wahrheit. Weißt du noch damals auf unserem Rundgang? Ich hatte für ein paar Sekunden das Gefühl, dass du mich wirklich magst und gestern im Schnee. Da war es schon wieder. Ich hab es ganz deutlich gespürt.“, antwortete er und sah dabei, wie Lily fast die Tränen kamen und sie verwirrt flüsterte: „Woher willst du das wissen? Wo kannst du denn sowas spüren?“
„Hier.“, erwiderte James und legte seine Hand genau an die Stelle, wo er sein Herz vermutete.
Lily blickte stirnrunzelnd zu der Hand auf seiner Brust und fragte verstört: „Du hast es mit deiner Lunge gespürt?!“
Sie fing an laut zu lachen und James stotterte hilflos: „Ich - Ich meinte mein Herz.“
Er seufzte, während Lily immer noch laut lachend vor ihm her ging und prustete: „Mit der Lunge - mit der Lunge - echt verrückt!“
Sie drehte ihren Kopf zu ihm und meinte gespielt ernst: „Bitte, tu mir den Gefallen und werde niemals Heiler. Nicht auszudenken, was da passieren könnte!“
Grinsend sah sie zu ihm, während James nun ihr Grinsen erwiderte. Nach diesem Gespräch machten sich die beiden auf den Weg in die ‚Große Halle‘, wo sie nur noch schnell etwas vom Nachtisch erwischen konnten, bevor auch schon das Essen von den Tischen verschwand.
Nach dem Mittagessen versuchten die Schüler ihre Hausaufgaben zu erledigen, was sich aber als schwierig herausstellte, da sie sehr knifflig waren, aber mit Hilfe ihrer Mitschüler schafften sie es. Jules wurde, wie der Rest der Gryffindor-Quidditchmannschaft, von James gezwungen zu einem Extra-Training nach draußen auf das Feld zu kommen, was sie recht missmutig machte. Danach waren sie alle sehr durchgefroren und als sie später zu dem Astronomieunterricht antreten mussten, zitterte Jules immer noch ein wenig, obwohl sie eine dicke Weste übergezogen hatte. Lily sah sie den Rest des Abends ein wenig schadenfroh von der Seite an und man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie Jules um das Training nicht beneidete.
Als es schon spät am Abend war, legten sich die Schüler und Schülerinnen schließlich ins Bett.


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