Doppeldate??
Ich sass brĂĽtend ĂĽber meinem Aufsatz gebeugt im Gryffindorgemeinschaftsraum.
Meine Konzentration liess allmählich nach, denn meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Ich musste immerzu an meinen Zusammenstoss mit Kevin denken.
Was macht er wohl gerade? Denkt er auch gerade ĂĽber mich nach?
Der Montag verlief wie immer stressig. Alle Lehrer sammelten die Hausaufgaben ein und verteilten wieder genau so viel.
Am Dienstag hatten wir endlich wieder Quiddichtraining. Ben war unermĂĽdlich. Er scheuchte uns zwei Stunden ĂĽber den Platz, liess uns eine Ăśbung nach der anderen machen und am Schluss durften wir noch eine halbe Stunde spielen.
Nach den Sommerferien waren wir alle ein wenig aus der Ăśbung und unsere Kondition liess auch zu WĂĽnschen ĂĽbrig. Wir waren alle nass geschwitzt und hatten vor Anstrengung rote Gesichter.
Als wir zu den Garderoben liefen, wurde Sam plötzlich sehr aufgeregt.
„Siehst du ihn schon irgendwo? Normalerweise haben sie doch immer nach uns Training, oder nicht?“, sie hielt suchend Ausschau nach der Ravenclawquidditchmannschaft.
Jetzt verstand ich auch warum sie sich vor dem Training so hĂĽbsch gemacht hatte. Ich hatte total vergessen, dass sie heute vorhatte Kevin erneut um eine Date zu bitten.
Da kam er auch schon, umringt von seinen anderen Mitspielern. Er schaute zu uns hinüber und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Sofort wurde mir warm ums Herz.
Bild dir bloss nicht ein er lächelt dich an, dass gilt Sam und nicht dir.
Ich hörte auf meine innere Stimme, packte meinen Besen fester und sagte zu Sam:
„Ich geh dann schon mal vor, ich will euch ja nicht stören!“
In der Umkleidekabine stĂĽrzte ich zum Fenster und schaute hinaus. Die anderen Mitspieler von Kevin waren bereits in Kabinen verschwunden, denn es standen nur noch Sam und Kevin draussen. Sie hatte ihn wohl gerade gefragt ob er noch ein Date wollte, denn er nickte.
Niedergeschlagen drehte ich mich vom Fenster weg.
Was hast du dir da bloss eingebildet, schnapp dir lieber einen anderen, er gehört Sam.
Ich wĂĽnschte die Stimme in meinem Kopf zum Teufel und begann wĂĽtend meine Quidditchsachen auszuziehen.
Zwei Minuten später kam Sam in die Umkleidekabine.
Ich war bereits in einer der Duschen verschwunden, denn ich wollte und konnte ihr strahlendes Gesicht nicht ertragen.
So rief sie glücklich von draussen herein: „Juhuu, ich hab ein Date!!!“
Ich hörte sie herum hüpfen und singen: „ein Date, ein Date, ich habe ein Date…“
Na ja, vielleicht sagt er es ihr ja bei dem Date. Irgendwann muss er ihr doch sagen dass er nichts von ihr will. Sonst wäre er doch schon längst mit ihr zusammen…
Nachdem auch Sam geduscht hatte, liefen wir gemeinsam zum Schloss hoch. Es dämmerte bereits und das Quidditchfeld lag hell erleuchtet hinter uns.
„Wo hab ihr eigentlich euer Date,“, fragte ich Sam, „du und Kevin?“
„Wir treffen uns unten am See“, antwortete sie begeistert, „dass wird richtig romantisch!“
Nach dem Abendessen zeigte mir Ben im Gemeinschaftsraum noch sein neues Quidditchbuch.
Sam ging unterdessen in die Bibliothek, um ein paar BĂĽcher zu holen.
„Hast du gehört, Kevin und Sam treffen sich schon wieder.“, niedergeschlagen erzählte ich Ben die Neuigkeit.
Er machte auch keinen besseren Eindruck als ich und antwortete seufzend:
„Schon wieder? Sam geht ja richtig ran dieses Mal. Sonst lässt sie ihre Männer doch immer zappeln…“
Ich zog meine Beine auf den Sessel hoch und liess meinen Kopf auf meine Knie sinken.
„Hey, lass den Kopf nicht hängen. Irgendwann wird\\\\\\\'s schon wieder, du wirst sehen.“
Tröstend legte er seinen Arm um meine Schultern und ich konnte nicht anders als ihn zu umarmen.
„Ach wir sind schon zwei Arme.“, murmelte ich seufzend.
Genau in diesem Moment kam Sam durchs Portraitloch geklettert. Ben und ich schraken zusammen und liessen uns sofort los.
„Ach sieh an, sieh an“, triumphierend lächelte sie uns an und sagte: „ Kaum lässt man euch mal eine Sekunde aus den Augen und schon schmeisst ihr euch an den Hals! Ist das nicht süss? Jetzt können wir ein Doppeldate machen, ich und Kevin und ihr zwei!“
Verzweifelt schaute ich Ben an und sagte zu Sam: „Das ist alles ganz anders als du denkst, dass war rein Freundschaftlich. Du verstehst da was ganz falsch.“
„Genau“, pflichtete Ben hinzu, „das ist alles ganz anders!“
„Ja, dass sagen sie alle!“, sagte Sam immer noch triumphierend lächelnd.
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