Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Returning Past - Vergangenheitsbewältigung - Wider Erwarten

von schildies

Hey!

Hier nun also das dritte und letzte Kapitel der kleinen Story! Den Epilog werde ich gleich hinterher hochladen und mich somit an dieser Stelle schon mal von euch verabschieden!
Was nicht heißt, dass ich euch nicht auf eventuelle Reviews sehr gerne noch antworte :-)

Vielen Dank allen Lesern, den Abonnenten und natürlich besonders ginnygirl für ihre lieben Reviews :-) Ich hoffe, du kommst in diesem Kapitel auf deine Kosten und es gefällt dir, was ich daraus gemacht habe!

Liebe Grüße,
schildies


III. Wider Erwarten

In den folgenden Tage zog Harry sich ganz in sein Innerstes zurück. Nicht dass er sich, wie vor zwei ein halb Jahren nach Naginis Angriff auf ihren Dad, in seinem Zimmer verbarrikadiert hätte. Er nahm an fast allen gemeinsamen Aktivitäten teil, lachte, wenn die anderen lachten und redete, wenn es von ihm erwartet wurde.
Aber Ginny, Hermine und sogar Ron merkten, dass er nach seinem seltsamen Traum verändert und bedrückt war und sich vor ihnen verschloss.
Alle drei hatten sie schon versucht an ihn heranzukommen, aber er hatte alle Versuche abgeblockt, gesagt, dass nichts los sei und er nicht mit ihnen reden wolle.
Er suchte mehr und mehr die Einsamkeit. An diesem Abend hatte er sich sogar schon direkt nach dem Essen zum ?Schlafen' zurückgezogen. Er schien es zwar wirklich nötig zu haben, sie vermuteten mittlerweile alle, dass Harry in den Nächten kaum schlief, aber Ginny glaubte, während sie mehrere Schritte von seinem Bett entfernt saß und die Geschichte Hogwarts zu lesen vorgab, keine Sekunde, dass er wirklich eingeschlafen sein könnte. Sie saß mittlerweile schon zwanzig Minuten dort und überlegte, ob es, entgegen ihrem ursprünglichen Plan, vielleicht doch sinnvoll sein könnte, Harry noch einmal anzusprechen. Sein Atem verriet ihr, dass er noch nicht schlief, er musste sich sicherlich sehr zusammenreißen, so lange so regungslos da zu liegen. Bald würde es ihm vermutlich zu unbequem werden und er würde sie vielleicht ansprechen, und sei es nur um sie los zu werden.
Und tatsächlich: fünf Minuten später riss sie ein „Verdammt Ginny, jetzt sag mir schon endlich, wann ich ins St. Mungos oder sonst wohin muss!“ aus ihren Gedanken. Sie war weniger erschrocken über den Ausbruch selbst, noch nicht einmal über dessen Heftigkeit. Was sie zu tiefst traf, war der gequälte Ton seiner Stimme und der gehetzte, panische Ausdruck auf seinem Gesicht. Sie wollte in diesem Moment nichts anderes, als diesem zitternd in seinem Bett sitzenden jungen Mann zu trösten, ihn ganz fest in den Arm zu nehmen und ihm Mut zuzusprechen. Somit stand sie auf, ging langsam auf ihn zu und setzte sich neben ihn aufs Bett. Er blickte sie so an, als erwarte er von ihr sein Todesurteil, es kam ihr sogar so vor, als halte er den Atem an. Sie verstand gar nicht, wie ihr geschah, wie sie diesen Gesichtsausdruck deuten sollte, hatte sie doch den Inhalt seiner Worte gar nicht realisiert, nur auf die ausgedrückten Gefühle geachtet.
All ihren Mut zusammennehmend blickte sie ihm erneut in die Augen, sah nach wie vor diesen ängstlich-erwartungsvollen Ausdruck darin und fragte schließlich leise und zögernd: „Harry, warum guckst du mich so an? Was erwartest du für ein schreckliches Urteil von mir?“ „Ist schon okay, Ginny. Ich weiß sowieso schon seit Tagen, dass es so kommen muss. Ich … ich hab' eure Versuche nur abgeblockt, weil … ich mich noch nicht bereit gefühlt habe für die Wahrheit.“ stieß er stockend hervor.
„Wovon redest du eigentlich, Harry? Wir wollten mit dir reden, weil du dich so zurückgezogen hattest und wir das Gefühl hatten, dieser Traum belastet dich noch immer. Und wir dachten, es würde dir helfen, darüber zu reden.“
„Ich hab' mich doch nur zurückgezogen, weil ihr ohne mich besser dran seit!“ sagte er heftig und fügte, als er den Widerspruch auf ihrem Gesicht sah, hinzu: „Das ist in Ordnung, Ginny! Ich würde mit einem Psychopathen wie mir auch nichts zu tun haben wollen.“
„Harry, ich weiß zwar nicht, was ein Physo-dingsda ist, aber natürlich wollen wir was mit dir zu tun haben!! meinst du wirklich, deine besten Freunde und deine Freundin“ das letzte Wort sagte sie sehr leise „würden dich einfach so fallen lassen, nur weil du einen verrückten Albtraum hattest?“ Harrys Aussage machte sie traurig und kränkte sie. Wie konnte er ihr Verhalten nur so missverstehen und sich so in seine verqueren Vorstellungen und Ängste hineinsteigern? Sie ärgerte sich über ihn, war aber gleichzeitig auch voll Mitleid.
„Du weißt ganz genau, dass das nicht einfach nur ein Albtraum war! Und jetzt sag mir schon ins Gesicht, dass ich ins St. Mungo's eingewiesen werde.“ Sie begriff auf einmal schlagartig das gesamte ihr bisher unverständliche Verhalten. Deshalb hatte er sich so zurückgezogen. Deshalb hatte er ihre Versuche so brüsk abgewehrt. Und auch deshalb hatte er sie so ängstlich-erwartungsvoll angeblickt. Und mit einemmal war der ganze in der letzten Woche angestaute Ärger auf Harry verschwunden und nur ihr tiefempfundenes Mitleid und ihre Liebe blieben zurück. „Harry, niemand glaubt, dass du irgendwie verrückt oder so was bist. Und niemand hat auch nur überlegt, dich ins St. Mungo's einweisen zu lassen.“
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich von einer Sekunde auf die andere: die Augen, die eben noch auf ihr Todesurteil zu warten schienen, begannen plötzlich ungläubig zu blinzeln, ganz so, als sei ihr Träger gerade aus einem bösen Traum erwacht und könne es nun nicht glauben, in hellem Tageslicht in seinem Bett zu liegen.
„Wirklich nicht? Du sagst das jetzt nicht nur zu meiner Beruhigung?“ fragte er sie dennoch etwas unsicher.
„Natürlich nicht, Harry. Das wäre ja grausam. Du bist nicht verrückt. Du hast nur unendlich viel durchgemacht.“
„Aber das ist trotzdem kein Grund für das, was passiert ist. Du weißt doch selbst, dass das nicht einfach nur ein Traum war. Wenn man träumt fängt man normalerweise nicht an wie verrückt zu schreien, rumzufuchteln und vor allem wacht man auf, wenn man geschüttelt wird und wer weiß, was ihr noch gemacht habt um mich zu wecken.“
„Du hast eben besonders intensiv geträumt. Das ist doch nichts Schlimmes. Es zeigt doch nur, dass du Gefühle hast, dass es dich beschäftigt und es dir nicht egal ist, was passiert ist.“
„Es zeigt, ?dass du noch ein Mensch bist!' Meinst du das?“
Sie hörte den provokativen Tonfall heraus, wusste ihn aber nicht richtig einzuordnen. „Warum sagst du das in so ironischem Ton?“
„Weil Dumbledore das damals nach Sirius' Tod zu mir gesagt hat.“
„Aber er hatte doch recht, oder nicht?“
„Jaa, er hatte recht. Aber damals, also ich hatte damals das Gefühl, dass er überhaupt nicht versteht, wie ich mich fühle, sich aber so aufspielt, als könnte er in mich hineinsehen. Und ich hab' mich so schlecht gefühlt, weil Sirius tot war und ich daran Schuld war und ich auch noch das Leben von euch allen aufs Spiel gesetzt hatte. Und dann kommt Dumbledore mit seiner kühlen Art an und sagt: ?ich weiß´, wie du dich fühlst, Harry und es ist schon ganz gut, dass du dich so fühlst, denn es zeigt, dass du noch ein Mensch bist!' Ich habe Dumbledore für diese leeren hohlen Worte gehasst. Ich war in meinem Leben noch nie so wütend. Ich hab' Dumbledore sein halbes Büro auseinandergenommen.“
Harry hatte noch nie mit seinen Freunden über diesen Ausbruch gesprochen, entsprechend überrascht war Ginny auch, beschloss aber jetzt besser nicht darauf einzugehen. „Aber jetzt weißt du doch, dass er recht hatte?“ fragte sie stattdessen vorsichtig.
„Jaa, jetzt weiß ich, dass er genau richtig mit mir umgegangen ist, so wie kein anderer es gekonnt hätte. Und ich weiß, dass er tatsächlich genau wusste, wie ich mich gefühlt habe.“
„Aber trotzdem sprichst du so verächtlich.“
„Ja, weil ich mich gerade wieder genauso unverstanden gefühlt habe wie damals. Das war nicht einfach nur ein intensiver Traum. Es war alles so real, ich dachte es würde wirklich passieren. Ginny, ich dachte, ich würde wirklich sterben. Und als ich aufgewacht bin, dachte ich noch immer, es wäre alles wirklich passiert. Ron hat euch ja wohl schon erzählt, wie lange ich gebraucht habe zu verstehen, dass alles nur ein Traum war. Und auch was ich geträumt habe, das ist doch nicht normal!“ Und er begann nun, ihr seinen Traum in allen Einzelheiten zu schildern.
Sie hörte ihm aufmerksam und sehr bewegt zu. Je näher er dem Ende kam, desto mehr schmerzte es sie, wie viel Harry in der Vergangenheit hatte durchmachen müssen und wie er auch, oder vielleicht gerade, jetzt noch darunter litt.
Er erzählte ihr auch von seiner Angst vor Voldemort, die, wie es ihm schien, jetzt, wo sie doch unnötig geworden war, stärker als zuvor hervor trat. Es machte sie besonders traurig, als er ihr erzählte, wie er es das erste Mal überhaupt nicht gewagt hatte, seinen Namen auszusprechen. „Das kann doch nicht sein, Ginny. Jetzt, wo alle anfangen, Voldemort beim Namen zu nennen, fange ich plötzlich an, Angst vor diesem Namen zu haben. Demnächst falle ich wahrscheinlich schon in Ohnmacht, wenn ich grünes Licht sehe oder jemand den Avada Kedavra nur erwähnt. Wie kann ich da denn nur daran denken, Auror zu werden? Ich hab' das Gefühl, Ginny, der Kampf gegen Voldemort hat mich zu sehr gezeichnet, als dass ich noch in der Lage wäre, ein normales Leben zu führen.“
Auf seinen Wangen sammelten sich Tränen. Sie hatte ihn bisher nur an der Trauerfeier mit Tränen in den Augen gesehen. Sie setzte sich auf seinen Schoß und schlang die Arme so fest sie konnte um ihn. Sie merkte, wie sich seine stummen Tränen langsam zu einem herzerschütternden Schluchzen entwickelte. So saßen sie ungezählte Minuten, beide ganz ihrem Schmerz und ihren Tränen hingegeben, bis schließlich aller Schmerz heraus und beider Augen trocken waren. Ginny fühlte nun nichts anderes mehr als unendliche Verbundenheit und Liebe mit und für den Mann, bei dem sie ganz und gar sie selber sein und spüren konnte, wie auch er ihr wie keinem anderen Anteil an seinen tiefsten Gefühlen und seinen Schmerzen gab.
„Ich liebe dich, Harry!“ flüsterte sie ihm leise ins Ohr und spürte, wie nicht nur sie, sondern auch ihn eine tiefe innere Wärme durchflutete. Auf seinem Gesicht breitete sich ein so tief aus der Seele kommendes Lächeln aus, wie sie es noch nie bei jemand anderem gesehen hatte.
„Ginny, ich liebe dich so sehr, dass mein letzter Gedanke bevor Voldemort mich im Wald umgebracht hat, dir galt. Ich spürte deine Lippen auf meinen und das allein, du allein, Ginny, gabst mir die Kraft durchzuhalten, zu überleben und Voldemort schließlich gegenüber zu treten. Allein für dich, für deine Zukunft ohne Angst und Gefahr und für unsere Liebe bin ich zurückgekommen.“
Diese Worte aus Harrys Mund trafen sie in der Tiefe ihres Herzens und das erste Mal seit über einem Jahr, seit Harry sie verlassen und schließlich von ihr fortgegangen war, fühlte sie wieder diese nicht enden wollende Glückseeligkeit. Sie brauchte nichts weiter als seine Nähe und seine Liebe.
Unendlich langsam, als würde die Zeit ihnen nichts anhaben können, bewegten sich ihre Lippen aufeinander zu; das erste Mal seit seinem siebzehnten Geburtstag, als Ron sie so brüsk unterbrochen hatte.
Unmittelbar bevor ihrer beider Lippen sich berührten, wandte Harry sich abrupt von ihr ab; sie musste aufspringen, saß sie doch immer noch auf seinem Schoß, als er aufstand und mit zügigen Schritten in die am weitesten entfernte Ecke des Zimmers ging.
„Ich kann das nicht, Ginny!“ stieß er keuchend hervor.
Es kränkte sie zu tiefst, so abgewiesen zu werden, und dass nachdem sie endlich auch bei ihm wieder Zuneigung und Liebe gespürt, nachdem er ihr das schönste Liebesgeständnis, das ein Mann einer Frau überhaupt machen konnte, gemacht hatte.
Hatte er etwa gemerkt, dass die doch nicht diejenige war, für die er sie gehalten hatte? Hatte er etwa gar nicht zu ihr, sondern vielleicht zu Hermine gesprochen? Oder liebte er mittlerweile eine andere?
Was sollte sie jetzt tun? Feige aus dem Zimmer rennen oder vielleicht doch versuchen zu ergründen, warum er sie nicht hatte küssen können. ?Ich kann das nicht, Ginny!' hallte seine Stimme in ihrem Kopf wider; sie hatte verzweifelt geklungen.
Sie blickte ihn an, wie er so dastand und die Wand anstarrte. Er atmete schwer und schien ein Zittern und eine tiefe Erregung unterdrücken zu wollen.
Was auch immer der Grund für seinen neuerlichen Ausbruch war, sie musste ihre eigene Kränkung erst einmal zurückstellen und erneut für ihn da sein. „Was ist los, Harry? Liebst du eine andere?“ fragte sie, indem sie neben ihn trat so sanft sie konnte.
„Es tut mir leid, Ginny. Ich habe dich gekränkt. Ich hätte es gar nicht so weit kommen lassen dürfen.“ antwortete er und fügte, sie immer noch nicht ansehend hinzu: „Du hast einen besseren Mann als mich verdient, Ginny.“
„Harry, was redest du da?“ Sie konnte sich gerade noch verkneifen hinzuzufügen, dass er schließlich derjenige war, der sich momentan vermutlich jede beliebige Frau aussuchen konnte. Sie wusste, dass dies vermutlich das Schlimmste gewesen wäre, was sie ihm hätte sagen können.
„Ich hab' dir doch gerade erklärt, dass ich vermutlich niemals ganz normal sein und ein ganz normales Leben führen werde.“ Und als hätte er ihre Gedanken erraten fügte er hinzu: „Ich bin nicht der Held, für den mich alle halten.“
„Harry, ich weiß das. Ich kenne dich schließlich mittlerweile ganz gut. Du brauchst nicht immer zu denken, dass niemand versteht, wie du dich fühlst. Außerdem bist du auch nicht der einzige, der im letzten Jahr viel durchgemacht hat.“ brach schließlich doch die angestaute Verbitterung aus ihr heraus „Was meinst du, wie ich mich gefühlt habe, als ich dich tot in Hagrids Armen gesehen haben? Ich dachte, die Welt müsste untergehen, ich dachte ich müsste untergehen. Was meinst du, Harry, wie große Angst ich das ganze letzte Jahr um dich und um Ron und Hermine durchgestanden habe? Jeden verdammten Tag hab' ich befürchtet, sie hätten euch geschnappt und du wärst vielleicht schon tot. Meinst du vielleicht, das hätte mich nicht zerfressen? Meinst du, du wärst der einzige, der Albträume hat? Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich fast jede Nacht davon träume, wie Voldemort dich umbringt?
Meinst du, ich würde nicht von Fred, Remus, Tonks, Collin und all den anderen Toten träumen? Was meinst du, wie ich mich gefühlt habe, als wir nach der Schlacht die Toten und Verwundeten von überall her in die Große Halle getragen haben?“
„Aber du warst wenigstens nicht Schuld daran, dass diese Menschen alle sterben mussten. Ginny, an meinen Händen klebt das Blut all der Unschuldigen, genau wie auch das Sirius', meiner Eltern und auch das Moodys und Cedrics! Ich war der Grund, warum sie alle sterben mussten.“
„Harry, sieh mich bitte an.“ Widerstrebend drehte Harry ihr sein Gesicht zu und sie sah die Verbitterung, den Schmerz, ja den Selbsthass darin.
„Du bist nicht Schuld, Harry Potter! Sie alle sind im Kampf gegen Voldemort und für eine lebenswerte Zukunft gestorben. Das hast du doch an der Trauerfeier selbst gesagt. Du darfst dir nicht die Schuld geben. Ohne dich wären noch viel mehr Menschen gestorben.“
„Aber ich hätte die Schlacht verhindern können. Ich hätte nur weniger auf mein eigenes Leben fixiert und mehr an all die Leben derjenigen, die sich für mich in der Schlacht hingegeben haben denken müssen. Ich hätte mich nur sofort stellen müssen. Schließlich musste ich ja sowieso sterben und konnte es doch nicht, solange Voldemort sich selbst und somit auch mich am Leben erhielt.“
„Aber du konntest dich nicht stellen, weil du den letzten Horkrux suchen musstest.“
„Ron und Hermine hätten ihn auch alleine gefunden.“
„Harry, du weißt genau, dass sie ihn nicht gefunden hätten.“
„Das war doch nur Zufall! Außerdem hätte ich früher darauf kommen müssen. Ich habe viel zu viel Zeit vertan, mich vom Horkrux ablenken lassen und stattdessen den Vorbereitungen zur Schlacht zugeguckt.“
Sie merkte, wie viele Gedanken er sich über jene Nacht gemacht haben musste.
„Harry, es bringt nichts, dir Vorwürfe zu machen. Außerdem hättest du die Schlacht gar nicht verhindern können.“
„Doch!“
„Harry, du wusstest außerdem doch gar nichts von dem siebten Horkrux.“
„Ich kann meine Schuld nicht auf Dumbledore und Snape abwälzen. Dumbledore wollte mich so lange wie möglich schonen und Snape hat alles versucht, mich rechtzeitig zu informieren. Außerdem hätte ich mir denken müssen, dass in mir ein Horkrux lebt. Wie sonst hätte ich so viel von Voldemort mitbekommen sollen?“
„Harry, hör endlich auf, dir Vorwürfe zu machen. Erstens trägst du ganz objektiv betrachtet keine Schuld. Zweitens gibt dir niemand Schuld. Und drittens kannst du das, was geschehen ist auch nicht mehr ändern.“
„Wahrscheinlich hast du sogar recht, Ginny.“ brach er nach längerer Zeit erneut das Schweigen. „Aber ich kann trotzdem ganz offensichtlich damit nicht umgehen, damit noch nicht leben. Ich brauche Zeit, Ginny.
Außerdem hast du wirklich einen Freund verdient, der nicht, in welcher Form auch immer in den Tod so vieler Menschen verwickelt ist und der außerdem nicht jede Nacht vor einer neuen Albtraum-Attacke, die ihn vollkommen lahm legt, Angst haben muss.“
„Weißt du eigentlich, dass du gerade genauso redest wie Remus, bevor er Tonks geheiratet hat?“
„Willst du meine Einwände etwa mit denen von Remus vergleichen?“
„Warum sollte ich das nicht tun? Auch mir ist es egal, dass du Albträume und Schuldgefühle hast. Ich finde, das ist nichts wofür du dich schämen müsstest. Und Harry, ich glaube nicht, dass dich dein jahrelanger Kampf gegen Voldemort daran hindern wird, das Leben zu führen, das du dir seit Jahren erträumt hast. Du bist stark, Harry. Du wirst das überwinden. Es wird vielleicht immer Teil von dir bleiben, wie auch diese Narbe“, sie fuhr langsam und behutsam den Blitz auf seiner Stirn nach, „Teil von dir ist, aber es wird dich nicht daran hindern ein ganz normales Leben zu führen.
Und noch eins, Harry: lass dir soviel Zeit, wie du brauchst. Ich habe ein Jahr lang auf dich gewartet und ich werden jetzt, wo ich nicht mehr ständig Angst um dich haben muss, weiter warten, solange du Zeit brauchst.“
„Meinst du, Ginny, ich muss mir Sorgen machen wegen dieser Albtraum-Attacke? Das es wieder passieren könnte?“
„Ich glaube nicht, Harry. Zumindest dann nicht, wenn du über deine Ängste und Schuldgefühle mit uns redest. Du brauchst dich wirklich für nichts zu schämen, am wenigsten vor Hermine, Ron und mir.“
„Du bist ein wunderbarer Mensch, Ginny. Ich weiß wirklich nicht, wie ich dich verdient habe.“ Zu ihrer großen Überraschung drückte er ihr mit einemmal einen Kuss auf den Mund.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Dan ist wirklich gut. Mit ihm zu arbeiten war wunderbar. Armer Junge, er musste so geduldig sein. Ich musste schwafeln und darüber sprechen, dass ich der Meister des Universums bin, dass ich böse bin und dass ich ihn umbringen werde und er musste verschnürt dastehen, sich krümmen und vor Schmerzen stöhnen, während ich einen Monolog führte. Der Monolog des bösen Genies - kein Film ist komplett, wenn er fehlt. Ich liebe es, böse Figuren zu spielen!
Ralph Fiennes über Daniel Radcliffe