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Fanfiction

Returning Past - Vergangenheitsbewältigung - Wiedererwachen

von schildies

Hey Leute :)
Weiter gehts!


II. Wiedererwachen

Leise Geräusche drangen, wie aus weiter Ferne, an Harrys Ohr. Erst allmählich wurde ihm bewusst, dass es flüsternde Stimmen waren, Stimmen, die er sehr gut kannte, wie er zunächst überrascht, dann bestürzt feststellte. Denn, wenn er, wie es seiner festen Überzeugung entsprach, doch tot war, wie konnten Ron, Hermine und Ginny dann bei ihm sein? Sie waren doch nicht etwa auch - ? Nein, das konnte, das durfte einfach nicht wahr sein!
Vielleicht war er ja ein Geist? Oder ein Bild? Oder konnte man als Toter unbemerkt die Welt der Lebenden beobachten? Mitbekommen, was seine Mitmenschen taten? Das würde Sinn ergeben, woher sonst hätte Dumbledore soviel über die Ereignisse wissen können, als er ihn das erste Mal am Bahnhof getroffen hatte?
Unwillkürlich fasste er sich mit der Hand an die Stirn. Seine Narbe prangte wie eh und je über seiner Nase. Das wunderte ihn. Als er das erste Mal am Bahnhof aufgewacht war, war er vollkommen unversehrt gewesen, auch seine Augen hatten der Brille nicht mehr bedurft.
War er vielleicht doch nicht tot? Hatte sich alles nur eingebildet? War vor Schreck und vor Angst vor der Kohlezeichnung, in der Voldemort aufgetaucht war, zusammengebrochen? Dann müsste er jetzt eigentlich im St. Mungo's sein.
Er setzte sich ruckartig auf, öffnete die Augen, nahm seine Brille, die auf dem Nachttisch neben seinem Bett lag, und besah sich das Zimmer, in dem er sich befand. Es kam ihm bekannt vor, aber so, als habe er es vor sehr langer Zeit lediglich ein- oder zweimal gesehen. Außer dem Bett, in dem er lag, befanden sich noch zwei weitere Betten im Raum. Auf dem einen saß Ron und schien den Tagespropheten zu lesen, das andere war leer.
Um noch einmal sicherzustellen, dass er wirklich kein Geist war, kniff er sich in den rechten Arm. Das Schmerzempfinden sprach, ebenso wie die eindeutige Massivität seines Körpers, gegen eine solche Theorie.

Als er zu sprechen versuchte, stellte Harry fest, dass sein Hals so ausgedörrt war, dass er keinen einzigen Ton herausbrachte. Auf dem Nachttisch stand ein Glas Wasser, das er in einem Zug leerte. Als er das Glas abgestellt hatte, räusperte er sich und wollte gerade zu sprechen beginnen, als Ron ihn auch schon von seiner Zeitung aufschauend erfreut, aber auch eine Spur verunsichert anblickte und begrüßte.
Erleichtert darüber, dass Ron ihn anscheinend auch sehen konnte, aber dennoch äußerst unsicher, erwiderte er die Begrüßung mit rauer, kratziger Stimme.
„Mensch Harry, wir haben uns vielleicht Sorgen um dich gemacht!“ sagte Ron in leicht vorwurfsvollem Ton, wie es Harry erschien „ Mom hat 'nen riesigen Aufstand gemacht, weil wir ja so weit weg von zuhause sind und sie deshalb nicht wusste, wen sie um Rat fragen sollte. Aber jetzt erzähl erst mal, was überhaupt los war! Hermine hat gesagt, du hättest dich damals in Godric's Hollow genauso aufgeführt. Aber da hattest du doch eine Vision von du-weißt-schon-wem und der ist doch jetzt tot - oder etwa nicht?“ fügte er mit leichter Unsicherheit in der Stimme hinzu.
Harry verstand nun noch viel weniger als vorher. Da außerdem sein Kopf schmerzte, ließ er sich wieder auf sein Kissen zurücksinken.
„Sorry, Harry. Ich hätte dich nicht sofort so zutexten sollen! Du bist ja gerade erst aufgewacht. Du willst jetzt sicher erst mal alleine sein.“ sagte Ron kleinlaut.
„Ist schon okay, Ron.“ entgegnete Harry matt „aber ich dachte, ihr könntet mir sagen, was passiert ist.“ Nach einer kurzen Pause, in der er all seinen Mut zusammen sammelte, fügte er sehr schnell und so gelassen wie möglich hinzu: „Ich bin vermutlich vor diesem Bild über der Haustür in Bellatrix' Haus einfach in Ohnmacht gefallen.“
Aus Rons vollständig verwirrtem Gesichtsausdruck schloss er, dass auch diese Erklärung nicht den Tatsachen entsprach. Aber was war dann passiert? Oder hatte Mr. Weasley den anderen nicht erzählt, was passiert war?
„Harry, wovon sprichst du eigentlich? Warum Bellatrix' Haus und was für ein Bild?“ riss Ron ihn aus seinen Gedanken.
„Hat - hat dein Dad euch denn nicht erzählt, was passiert ist?“ Das Ron sichtbar ins Gesicht geschriebene Fragezeichen wurde noch größer und allmählich machte sich Verzweiflung in Harrys Innerem breit. Sein Kopf fühlte sich an, als müsse er jeden Augenblick zerplatzen. „Harry, was auch immer du vielleicht denkst, du hast es vermutlich einfach nur geträumt.“ stieß Ron hörbar verzweifelt hervor.
„Was soll ich ?einfach nur geträumt' haben?“ stieß Harry, indem er sich erneut im Bett aufsetzte, seinerseits vollkommen verzweifelt, allmählich aber auch verärgert hervor „Dass ich mit deinem Dad in Bellatrix' Haus war und dass Voldemorts Portrait mich dreimal versucht hat umzubringen?“. Ron, der sich der Situation offensichtlich nicht mehr gewachsen sah und sich vermutlich im Stillen nach Unterstützung sehnte, rang die Hände und stotterte etwas wie „Aber Harry, … so hab ich's doch nicht gemeint … es würde wohl niemand damit klar kommen, wenn er träumen würde von du-weißt-schon-wem umgebracht zu werden.“ „Also hab' ich wirklich alles nur geträumt? Ich war nie mit deinem Dad in Bellatrix Lestranges Haus und habe dort also auch nie ein fast lebensgroßes Portrait von - du-weißt-schon-wem gesehen?“ presste Harry mühsam hervor.
„Nein, Harry. Also…“ er schien tief Luft zu holen und all seinen Mut zusammen zu sammeln „wir sind gestern Abend ganz normal ins Bett gegangen und plötzlich, mitten in der Nacht, bin ich aufgewacht und hab dich unverständliche Sachen schreien gehört und ich hab versucht dich zu wecken, aber du hast nur um dich getreten und alles; ich hatte richtig Angst, dann ist Mom gekommen und sie hat gesagt, du hättest hohes Fieber und sie hat irgend so einen Zaubertrank geholt und dir eingeflösst, aber erst nach 'ner halben Stunde oder so bist du 'nen bisschen ruhiger geworden. Wir haben dann abwechselnd hier im Zimmer gesessen, falls du einen Rückfall hättest oder eben, wenn du aufwachst, was du ja jetzt zum Glück getan hast.“ berichtete Ron in sehr schnellem Tempo, als würde das die Sache vereinfachen und für Harry weniger unangenehm machen.

Als Ron gerade geendet hatte, trat Mrs. Weasley ins Zimmer. „Harry, mein Lieber, du bist aufgewacht, wie schön.“ begrüßte sie ihn mit sanfter Stimme. „Möchtest du jetzt gleich etwas essen oder dich lieber erst noch ein bisschen ausruhen?“
„Danke, Mrs. Weasley. Ich würde gerne noch etwas trinken und mich dann eine Weile ausruhen.“ antwortete Harry erleichtert, seine Unterhaltung mit Ron, zumindest momentan, nicht weiterführen zu müssen. „Oh ja, deine Stimme hört sich auch ganz kratzig an. Ich bringe dir gleich eine ganze Flasche Wasser ins Zimmer. Komm Ron, ich glaube, deine Brüder könnten Hilfe beim einräumen der Vorräte brauchen.“

Einerseits war Harry sehr erleichtert, nun für eine Weile seine Ruhe zu haben und sich nicht den Fragen und besorgten Blicken der anderen stellen zu müssen. Andererseits aber war er nun den ihn bedrängenden Gedanken schutzlos ausgeliefert.
Er hatte also alles nur geträumt. Eigentlich müsste ihn diese Erkenntnis doch beruhigen, immerhin gab sie ihm doch eine sehr plausible Erklärung dafür, dass er am Leben und hier bei den Weasleys in einem angenehm warmen Bett lag.

Aber: Verdammt noch mal! Wie konnte es sein, dass alles wirklich nur ein Traum gewesen war. Es war ihm alles so real vorgekommen, außerdem war es ein verdammt lange Traum gewesen. Einen so langen Traum hatte er noch nie gehabt, geschweige denn, dass er sich jemals so genau und detailliert an Alles hätte erinnern können.
Dazu kam noch Rons Geschichte, dass er geschrieen, gezappelt und Fieber bekommen hätte. Ihm wurde schlecht bei dieser Vorstellung. Er konnte sich noch sehr genau an Hermines Gesicht erinnern, damals in Godric's Hollow, als er sie gefragt hatte, ob er ohnmächtig gewesen sei. Er wusste auch noch, wie mulmig ihm damals zumute gewesen war, und wie schnell er die ganze Sache hatte verdrängen wollen. Er hatte seitdem nie mit Hermine, Ron oder jemand anderem darüber gesprochen und es schien ihm, als würde Hermine, wenn sie überhaupt von Godric's Hollow erzählte, diese Episode auslassen, aus Rücksicht auf ihn, oder vielleicht auch, weil es für sie genauso schrecklich wie für ihn gewesen war.
Aber damals hatte er wenigstens eine Erklärung für das gehabt, was passiert war! Es war ihm zwar unangenehm gewesen, aber er konnte damit leben, weil es vermutlich niemand leicht nehmen würde, aus der Perspektive des Mörders den Tod seiner eigenen Eltern und den fehlgeschlagenen eigenen Tod miterleben zu müssen.
Aber das hier war anders! Es war keine Vision gewesen wie damals, sondern alles aus seinem eigenen Kopf entsprungen. Und er hatte geträumt, Voldemort noch einmal wiederzutreffen, hatte geträumt, dass dessen Portrait ihn umbringen wollte und, was das Schlimmste war: er hatte nicht einfach nur geträumt zu sterben, nein, er hatte sich seinen eigenen Tod in allen Einzelheiten vorgestellt, vermutlich stundenlang! Das war doch nicht normal! So etwas träumte man doch nicht! Und schon gar nicht so lang und so intensiv!
Okay, die meisten Leute waren dem Tod auch nicht so oft um nur haaresbreite entgangen, geschweige denn, dass sie ihm so ins Angesicht geschaut hätten, wie er in dieser schrecklichen Nacht im Verbotenen Wald. Dass das nicht spurlos an ihm vorbeiging war ja keine Frage.
Aber das war trotzdem noch kein Grund für das, was letzte Nacht mit ihm passiert war!

Jetzt schien es wirklich so weit mit ihm gekommen zu sein, dass er nicht einmal mehr zwischen Traum und Realität unterscheiden konnte, wie es ihm Lucius Malfoy schon damals, als ihn Voldemort unter Vorspielung falscher Tatsachen ins Ministerium gelockt hatte, unterstellt hatte. Und auch Bellatrix in seinem Traum! Das war ja grotesk!
Unvermittelt fragte Harry sich, ob er nicht evt. sogar schon früher seine Träume für Realität gehalten hatte. Wer sagte ihm denn, dass wirklich Alles, von dem er annahm, dass es geschehen sei, auch wirklich geschehen war? Vielleicht lebte er ja schon länger mit falschen Realitätsvorstellungen! Hinterher hatte er auch nur geträumt, Voldemort beseitigt zu haben. Hinterher war Voldemort ja noch am Leben! Konnte das sein?
Das war eine so ungeheuerliche Vorstellung, dass sie Harry wahrhaftig für mehrere Sekunden den Atem verschlug. Erst nach etwa zehn Sekunden bemerkte er den Sauerstoffmangel in seinem Gehirn und schnappte wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft. Schwer atmend versuchte er einen klaren Kopf zu bekommen. Dann kam ihm unvermittelt Rons ?Begrüßungsrede' wieder in den Sinn. Hatte er nicht davon gesprochen, dass Voldemort tot sei? Er überlegte noch einen Augenblick, dann war er sich 100%ig sicher, dass Ron gesagt hatte: „Aber damals hattest du doch eine Vision von du-weißt-schon-wem und der ist doch jetzt tot“. ?Wenigstens etwas!' dachte er erleichtert. ?Wenigstens habe ich noch nicht vollkommen den Verstand verloren. Und' setzte er fast schmunzelnd hinzu ?muss mich auch nicht mehr um Voldemort kümmern.'

Aber was war sonst in letzter Zeit passiert, das vielleicht gar nicht passiert war?
In diesem Augenblick stellte er sich das erste Mal seit er aufgewacht war die Frage, wo er sich überhaupt befand. Im Fuchsbau war er nicht, soviel war ihm sofort klar gewesen. Er war auch nicht etwa im Shell Cottage oder gar am Grimmauldplatz, in Hogwarts natürlich schon gar nicht. Aber wo war er dann?
Er musste eine ganze Weile überlegen, bis ihm ganz allmählich wieder einfiel, dass die gesamte Familie Weasley mit ihm und Hermine per Portschlüssel nach Australien gereist war. Sie waren hier um ihre Eltern, die Hermine aus Angst vor Verfolgung durch Todesser hierher hatte fliegen lassen, wieder nach England zurück zu holen.
Allmählich erinnerte er sich an alles, was passiert war: wie sie vor zwei Tagen in Australien angekommen waren, Hermines Eltern ausfindig gemacht und ihre Gedächtnisse, die Hermine vorsorglich modifiziert hatte, wieder auf den richtigen Stand gebracht hatten und wie sie dann alle in dem magisch vergrößerten Haus der Grangers eingezogen waren.

Harry erinnerte sich jetzt auch sehr deutlich an den vergangenen Abend: sie hatten den Tag in einem Nationalpark viele Meilen entfernt verbracht, und saßen endlich alle zusammen in gemütlicher Runde am Kaminfeuer.
Nach mehreren belanglosen Themen befanden sie sich schließlich in einer ausführlichen Unterhaltung über die Ereignisse des vergangenen Jahres und die Schlacht um Hogwarts. Alle waren für die mutigen Taten der jeweils anderen voll des Lobes. Besonders ausführlich fiel das Lob für Harry aus, als sie sich der Ereignisse in der Schlacht um Hogwarts erinnerten: wie mutig er doch gewesen sei zu Voldemort in den Wald zu gehen und schließlich im finalen Kampf ihm so selbstbewusst die Stirn zu bieten; seine Eltern, Sirius und Lupin wären extrem stolz auf ihn gewesen.
Harry rührte das Lob der anderen sehr, machte ihn auch stolz, aber er spürte auch, wie sich in seinem Inneren etwas Anderes regte, etwas Dunkles, das er nicht recht zu deuten im Stande war. Die anderen wunderten sich, dass er so schweigsam geworden sei; er schob es auf die späte Stunde und den anstrengenden Tag, woraufhin Mrs. Weasley sie sogleich allesamt ins Bett schickte. In ihrem Zimmer tat Harry gleich so, als sei er wirklich so müde, dass er gleich schlafen wolle, lag in Wirklichkeit aber noch sehr lange wach und dachte das erste Mal seitdem sie aus Hogwarts aufgebrochen waren überhaupt wieder über die Ereignisse des letzten Jahres und besonders jener fatalen Nacht in Hogwarts nach. Er hatte die halbe Nacht wachgelegen und mit seinen Schuldgefühlen gekämpft.
All die Gedanken der vergangenen Nacht strömten nun wieder auf ihn ein und Harry fühlte sich, jetzt noch stärker als zuvor, als würde sich unter seinen Füßen langsam, aber unaufhaltsam, ein unendlich tiefer Abgrund öffnen, in den er früher oder später vollständig versinken würde.

Wie sollte er nur weiterleben können nicht nur mit seiner Schuld, sondern auch mit seiner offensichtlich mit dem Ende der Gefahr noch lange nicht überwundenen, vielleicht sogar jetzt erst voll in Erscheinung tretenden Angst vor Voldemort und vor dem ihm in all der Zeit ständig vor Augen stehenden Tod?
Wie sollte er so wieder nach Hogwarts zurückkehren, wenn er sich erstens nie wirklich sicher sein konnte, dass alles, was er erlebte auch wirklich geschah, wenn er zweitens jeden Abend Angst haben musste, wieder einen verrückten Albtraum zu haben, der ihn vollkommen aus der Bahn warf! Es war schon schlimm genug gewesen, Ron und Mrs. Weasley gegenüber zu treten, wie würde es erst sein, wenn er in Hogwarts einen solchen Traum habe würde! Er würde einmal mehr, und diesmal vielleicht das erste Mal vollkommen zurecht, zum Gespött der ganzen Schule werden. Er wollte es sich gar nicht ausmalen, was dann los sein würde. Er konnte sie schon hören, die Stimmen: „der berühmte Harry Potter, ?der Junge, der lebt und der die Welt von Voldemort befreit hat' war wahnsinnig geworden; konnte nicht mehr zwischen Traum und Realität unterscheiden; wahrscheinlich war ihm sein Ruhm zu Kopf gestiegen, oder er kam nicht damit klar, nicht mehr ständig im Mittelpunkt zu stehen“.

Und selbst unabhängig von Hogwarts: wie sollte seine Zukunft aussehen, wenn er in seinen Träumen lebte und ihm jegliche Realitätsvorstellung abhanden kam? Als Auror würde sich sein Realitätssinn vermutlich noch weiter verflüchtigen und er würde früher oder später genau wie Moody so unter Verfolgungswahn leiden, dass er nicht mehr zu halten sein würde, wenn er überhaupt die Charakter- und Fähigkeitsprüfungen, die nötig waren, überstehen würde.
Aber Auror zu werden war das erste und bislang immer noch einzige, was er wirklich tun wollte, wenn er seine Schulausbildung beendet hatte.
Hatte er wirklich durch seinen jahrelangen Kampf gegen Voldemort so schweren und so nachhaltigen Schaden genommen, dass er jetzt nicht mehr das Leben, von dem er so lange geträumt hatte, würde führen können? Das war für Harry eine schier unerträgliche Vorstellung. Er hatte so darauf zugelebt, endlich frei zu sein, endlich nicht mehr auf der Jagd oder auf der Flucht zu sein, endlich ein ganz normales Leben führen, mit Ginny zusammen und glücklich sein zu können.
Nach Voldemorts Tod hätte es endlich so weit zu sein sollen. Aber er hatte Ginny bis zu diesem Tag, anderthalb Wochen danach, noch immer nicht gefragt, ob sie wieder zusammen wären. Nicht seine mangelnde Liebe, er hatte spätestens, als er auf den Tod zuging gespürt, wie stark diese war, sondern seine Schuld und das Gefühl, dass er sie nicht verdient hatte, hielten ihn von diesem Schritt ab. Das allerdings wurde ihm erst jetzt vollständig klar.
Er hatte gemerkt, wie es sie betrübt und mit der Zeit mehr und mehr gekränkt hatte, aber er hatte sich nicht in der Lage gefühlt auf sie zuzugehen. Vor zwei Tage hatte ihn Hermine sogar darauf angesprochen. Sie war sehr verständnisvoll gewesen und er wusste, dass sie Ginny schon seit längerem dazu ermutigte, ihm mehr Zeit zu geben.

Und jetzt das! Wie sollte er jemals in der Lage sein, ein normales Leben zu beginnen, wenn ständig neue Anomalien zu Tage traten! Wie sollte es nur weitergehen? Würde er jemals ein ganz normaler Privatmann, mit einer Frau, Kindern und einem Job sein können, der nur irgendwann in seiner Jugend einmal berühmt gewesen war? Würde er denn niemals aufhören anders zu sein? Würde seine Narbe jemals einfach nur eine verrückt aussehende Narbe sein??


Ich denke, es wundert niemanden, dass alles ein Traum war, oder?
Danke ginnygirl für dein liebes Review und auch den Abonennten und den anonymen Lesern!
Lg, schildies


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