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Fanfiction

Ein wahrer Black - Crucio

von PadfootBlack

@ Sirius.Padfoot.Black: Vielen Dank für den ausführlichen Kommentar :) Ich freue mich immer über konstruktive Kritik & besonders, wenn sie von "alten" Lesern kommen, die nach meiner langen Abwesenheit trotzdem hier wieder weiter lesen!
Ich muss gestehen, dass ich das letzte Kapitel auch nicht nochmal durch gegangen bin, sondern es hochgeladen habe, wie ich es damals verfasst hatte.
Das soll sich in Zukunft natürlich noch ändern und ich werde mich vor dem Hochladen auch mit den fertigen Kapitel noch einmal auseinander setzen.
Das Kapitel kam dir mit recht bekannt vor, denn momentan lade ich erst einmal die alten Chaps hoch, bevor die es mit neuen weiter geht ;)

3. Crucio

Irgendwie waren die Tage vergangen und schließlich waren es nur noch zwei übrig bis zu dem Konzert.
Sirius hatte in der Zeit noch so Manches einstecken müssen, doch er hatte schon schlimmere Wochen gehabt. Und doch wusste Orion noch nichts von den Plänen seines Sohnes und auch James Potter erfragte jeden Abend in seinem Brief, ob Sirius schon Neues wüsste. Und jeden Abend wurde seine Frage mit einer unbefriedigenden Antwort abgespeist.
Sirius betrat gerade mit noch nassen Haaren sein Zimmer, als er erneut den vertrauten Umriss einer Eule an seinem Fenster saß.
Ein leises Fluchen konnte er allerdings nicht unterdrücken. Er freute sich zwar immer über Post von James oder Remus – Peter traute sich nicht ihm zu schreiben – doch gleich musste er zum Abendessen runter gehen und würde seine Antwort erst hinterher los schicken können.
„Komm rein, mach es dir bequem und bei allen Zauberern, sei still!“ belehrte Sirius die Eule, als er das Fenster öffnete und sie hineinließ. „Ich muss runter zum Essen. Ich will keinen Laut hören, klar!?“
Attila steckte, nachdem er den Brief an Sirius übergeben hatte, demonstrativ den Kopf unter den Flügel und schloss die Augen. Das würde es einfacher machen. Niemand würde während des Essens hier herein platzen, wenn nichts zu hören war.
Sirius überflog den Brief schnell. Es war das Übliche. Die letzten 4 Tage ging es in James Briefen nur darum wie es Sirius ging und ob er schon wisse, ob er zum Konzert kommen könnte.
Mit einer etwas zu schwungvollen Bewegung beförderte Sirius den Brief auf seinen Schreibtisch, mit dem Ergebnis, dass der Brief auf der anderen Seite wieder hinunter fiel und Sirius’ Rücken ihn schmerzhaft daran erinnerte, dass er vor drei Tagen geblutet hatte.
Leicht frustriert ging er nach unten, bemüht trotzdem Haltung zu bewahren. Er wollte sein Vorhaben heute endlich ansprechen und dabei würde er sich wirklich im Griff haben müssen.
Die ganze Zeit über saß Sirius schweigend am Tisch und vergnügte sich mit seinem Essen, während der Rest der Familie sich immer wieder über gewisse Kleinigkeiten aufregte, Walburga sich an den neusten Skandalen unter den Reinblütern hochzog und Regulus sich bei seinem Vater wieder alle möglichen Dinge erbettelte.
Dann schließlich trat eine längere Pause ein und Sirius entschied sich, das Thema anzusprechen. Denn würde er die Gelegenheit jetzt nicht nutzen, würde er in einem Jahr noch ohne Antwort hier sitzen.
Er ließ seinen Blick auf seinen Teller gerichtet als er langsam mit möglichst beherrschtem Ton ansetzte. „In zwei Tagen ist ein Konzert in der Winkelgasse. Ich würde wirklich …“
„Nein.“ unterbrach ihn da auch schon Orions kalte Stimme.
Obwohl Sirius sich fest vorgenommen hatte, die Sache überlegt anzugehen, brannten in dem Moment wieder alle Sicherungen bei ihm durch.
Im nächsten Augenblick war Sirius auf den Füßen, sein Stuhl kam klappernd auf dem Boden auf. Zornig starrte er Orion an.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein!“ warf er seinem Erzeuger wütend an den Kopf. „Die kleine Kröte da“ Sirius machte eine unwirsche Handbewegung in Regulus’ Richtung „bekommt schon den ganzen Abend über jede Sache versprochen, die er will, egal wie groß und wie teuer! Und mich lässt du nicht einmal ausreden und verbietest mir gleich von vorneherein alles!“
Nun war er zu weit gegangen. Walburga war vor Zorn kreidebleich geworden und starrte ihren Sohn ungläubig an, Regulus hatte mitten in der Bewegung inne gehalten und sah Sirius nun mit offen stehendem Mund erschrocken an und Orion … ja, Orion war im nächsten Augenblick ebenfalls auf den Füßen und hatte seinen Zauberstab direkt auf Sirius gerichtet.
„In – mein –Arbeitszimmer – sofort!“ brachte er nur hervor. Seine Augen alleine strahlten schon solch einen einschüchternden Zorn aus, dass jeder andere hier und jetzt schon unter dem Druck zusammen gebrochen wäre.
Sirius jedoch streckte nur trotzig das Kinn nach vorne und verließ die Küche. Im Hinausgehen bekam er noch mit wie Regulus, dreist wie er nun einmal war, kleinlaut einwarf, dass er gerne zu dem Konzert gehen würde.
Auf dem Flur angekommen verfluchte er sich selbst für sein idiotisches Handeln. Nicht nur, dass er überhaupt so ausgerastet war, er war so weit gegangen und hatte Regulus mit einbezogen und das würde Orion ihm für alle Zeit übel nehmen, immerhin war Regulus ja das Musterkind in der Familie, der ganze Stolz der Blacks – nur leider nicht ihr Erstgeborener.
Mit geballten Fäusten ging Sirius zum Arbeitszimmer seines Vaters.
Von wegen Arbeitszimmer! Folterkammer trifft es wohl besser!, dachte er zornig als er die Tür öffnete. Sirius konnte schon gar nicht mehr zählen wie oft sein Erzeuger ihn hier her beordert hatte um ihn zu bestrafen.
Sirius wartete einige Minuten lang, dann öffnete sich hinter ihm die Tür, fiel dann mit einem leisen Klicken wieder zu und dann ertönte noch ein weiteres Klicken – Orion hatte abgeschlossen, um zu verhindern, dass jemand herein kommen würde.
Als ob es jemanden in diesem Haus interessieren würde, was mir passiert. Dachte Sirius zynisch. Ein wenig verunsicherte ihn die Tatsache, dass Orion das erste Mal die Tür verschlossen hatte. Doch was sollte schon passieren … Sirius war sich sicher schon so ziemlich alles überstanden zu haben was seinem Erzeuger als Bestrafung so einfiel.
Wie Unrecht er damit haben sollte, würde er jedoch noch herausfinden.
„Zauberstab!“ Orion streckte die Hand aus und widerwillig legte Sirius seinen Zauberstab in die Hand seines Erzeugers, dann trat er wieder etwas zurück.
„Nie, hörst du, nie wieder ein solches Wort über deinen Bruder! Oder überhaupt über eines unserer Familienmitglieder!“ In Orions eiskalter Stimmer brannte der heiße Zorn – eine mehr als einschüchternde Mischung, doch Sirius behielt seine trotzige Haltung nach wie vor bei.
„Du solltest dir lieber Mal ein Beispiel an ihm nehmen! Deine widerliche Art ruiniert noch unsere ganze Familie!“
Sirius machte einen Schritt nach vorne „Meine –“
„Sei still!“ Orions Stimme war nun nicht mehr ruhig, im Gegenteil – sie dröhnte wütend durch den Raum, hallte in Sirius Ohren noch nach als Orion den Mund schon längst wieder geschlossen hatte.
„Sei still“ zischte Orion diesmal wieder leiser, aber dennoch die Stimme voller Zorn.
„Du hast das Fass heute endgültig zum Überlaufen gebracht, Junge! Jeder einzelne Versuch dich zur Vernunft zu bringen war ein vergeblicher Versuch. Und eins sage ich dir, Sirius. Ich bin es Leid! Ich bin es Leid mir stets den Kopf über dein unmögliches Verhalten zu zerbrechen, dich immer und immer wieder zu bestrafen nur um am nächsten Tag wieder den gleichen störrischen Trotz in deinen Augen zu sehen wie zuvor.“ Orions Stimme war von Wort zu Wort leiser, von Wort zu Wort gefährlicher geworden.
„Das hat jetzt ein Ende, hörst du!“ Orions Augen blitzten gefährlich.
Sirius knirschte mit den Zähnen. „Ach ja? Was willst du denn noch machen? Mich töten?“
Orion Black lachte bitter auf. „Glaub mir, du wirst dir nachher noch wünschen, ich hätte dein erbärmliches Leben beendet.“
Kurz flackerte Angst in Sirius auf, solch eine Drohung hatte er von Orion noch nie zu hören bekommen und er hatte sich schon Vieles anhören müssen.
Orion richtete seinen Zauberstab auf Sirius.
„Crucio!“
Sirius hatte nicht einmal die Gelegenheit mit der Wimper zu zucken, da traf ihn der Fluch auch schon hart in den Oberkörper und riss ihn zu Boden.
Noch bevor Sirius auf dem Boden ankam, setzte der grausame Schmerz ein.

Der Schmerz schien nachzulassen.
Jede Faser seines Körpers brannte noch und das obwohl der direkte unmenschliche Schmerz des Fluches schon vor ein paar Minuten aufgehört hatte.
Sirius öffnete langsam wieder die Augen.
Er blinzelte ein paar Mal, dann klärte seine Sicht sich allmählich soweit, dass er erkennen konnte, wo er war.
Er lag auf dem Boden von Orions Arbeitszimmer und nur wenige Meter von ihm entfernt stand auch sein Peiniger und starrte mit ausdrucksloser Miene auf ihn hinab.
Obwohl der Schmerz noch immer anhielt, versuchte Sirius irgendwie wieder auf die Beine zu kommen. Sein Kopf dröhnte und sein Körper rebellierte gegen seinen Wunsch aufzustehen angesichts der starken Schmerzen, die er noch hatte.
„Geh auf dein Zimmer und lass dich vor morgen früh nicht mehr außerhalb davon blicken.“ Orions Stimme drang zu Sirius durch und auch wenn durch die nachhallenden Schmerzen sämtliche seiner Sinneseindrücke seltsam verzerrt waren, war Sirius sich sicher einen seltsamen Unterton in der Stimmer seines Erzeugers vernommen zu haben.
Doch das interessierte ihn herzlich wenig.
Nachdem er die Tür wieder zu fallen hörte, gab er auch für einen Moment seinen Versuch wieder aufzustehen auf. Es war keiner mehr hier, dem er etwas beweisen musste, außer sich selbst. Und das erste Mal in seinem Leben musste Sirius Black sich eingestehen, dass er in gerade diesem Moment nicht in der Lage war das zu tun, was er wollte.
Nach weiteren schier endlosen Minuten rang Sirius sich erneut zu einem Versuch durch und langsam, ganz langsam kam er wieder auf die Beine.
Sein Herz raste und sein Atem war schnell und flach, als er sich am Rand eines der Bücherregale festhielt, doch immerhin stand er wieder.
Wieder einige Augenblicke später begann Sirius sich zur Tür zu begeben, jetzt da er wieder auf den Beinen war, wollte er nichts weiter als hier raus.
Auf seinem Zimmer angekommen wurde er sofort von James’ Eule begrüßt, die er jedoch links liegen ließ und sich gleich aufs Bett fallen ließ.
Neben dem physischen Schmerz machte Sirius das Ganze psychisch sehr stark zu schaffen. Zwanghaft versuchte er sich auf irgendetwas zu konzentrieren, doch es gelang ihm nicht. Immer wieder glitten seine Gedanken davon, zurück zu den Schmerzen.
Schließlich stand Sirius doch noch einmal auf, um Attila rauszulassen.
Er fischte James’ Brief vom Boden auf und kritzelte auf die Rückseite nur einen kurzen Satz.

Melde mich morgen bei dir, Prongs.

Dann öffnete er das Fenster und die Eule verschwand in der Dunkelheit der Nacht.
Sirius hatte sich gerade wieder auf sein Bett gelegt, als es leise, geradezu zaghaft, an seiner Tür klopfte.
Er reagierte jedoch nicht im Geringsten, sondern hielt weiter die Augen geschlossen und versuchte sich zu ordnen, seine Muskeln zu entspannen, so dass dieser Schmerz endlich etwas nachlassen würde.
Er hörte, wie die Tür langsam geöffnet wurde und jemand eintrat.
„Sirius?“ Die bedrückte Stimme seines Bruders drang an sein Ohr, während die Tür mit einem leisen Knarren wieder geschlossen wurde.
Sirius regte sich jedoch weiter hin nicht. Er wollte nicht reden. Und schon gar nicht mit Regulus.
„Sirius, bist du okay?“ Sein Bruder stand nun nur noch einen Meter von seinem Bett entfernt.
„Was glaubst du denn?“ zischte Sirius nur mit seltsam rauer Stimme, hielt die Augen aber weiter geschlossen.
„Ich … ich wollte nur sehen, wie es dir geht. Ich habe“ Regulus brach ab. Seine Stimme verriet, dass er deutlich verstört war. Allerdings wollte Sirius jetzt nicht Seelenklempner für seinen kleinen, verräterischen Bruder spielen.
„Ich habe dich schreien gehört …“ murmelte Regulus dann leise. „Ich habe dich nie zuvor … Sirius. Ich mache mir Sorgen …“
Mit einem Ruck öffnete Sirius die Augen und drehte Regulus den Kopf zu – was er allerdings gleich etwas bereute, da alles in ihm erneut protestierte.
„Ach tatsächlich?“ warf Sirius seinem Bruder an den Kopf. „Seit wann machst du dir denn um irgendetwas Sorgen? Und dann auch noch ausgerechnet um mich?“
Der jüngste Black trat verlegen von einem Fuß auf den anderen und starrte auf den Boden.
Seine feinen Gesichtszüge waren seltsam angespannt, die Augen, die einen Tick dunkler waren als Sirius’ eigene, hatten einen seltsamen matten Glanz – ein seltsamer Anblick, wenn man bedachte, dass dort Regulus Arcturus Black stand, der jüngste und stets wohlbehütete Sohn der Black Familie.
„Sirius, wenn du doch nur endlich aufhören würdest so stur zu sein! Warum kannst du nicht einfach tun was man von dir erwartet? Es wäre doch alles so viel leichter! Und wir beide könnten wieder …“ Regulus sprach nicht aus, was die beiden Brüder dann wieder könnten.
Sirius sah seinen kleinen Bruder ernst an und ihm war klar, dass Regulus die Wahrheit sprach, er machte sich tatsächlich Sorgen.
„Man geht nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes, Regulus.“ entgegnete Sirius. „Nur weil es einfach erscheint, ist es nicht gleich richtig.“ Das erste Mal seit langem sah Sirius seinem Bruder in die Augen und kein Zeichen von Hass war in einem der Augenpaare zu sehen.
„Wenn du älter bist, verstehst du das vielleicht eines Tages.“ murmelte Sirius, bevor er den Blick wieder an die Decke richtete.
Im nächsten Augenblick zuckte Sirius erschrocken zusammen, als Regulus ihn plötzlich umarmte.
„Ich bitte dich, großer Bruder.“ flüsterte er, dann war er schneller durch die Tür nach draußen verschwunden, als Sirius überhaupt realisieren konnte, was das gerade gewesen war.
Einige Augenblicke lang starrte Sirius stumm die Tür an, durch die Regulus verschwunden war, und dachte ernsthaft darüber nach, ob das gerade wirklich passiert war oder nicht.
Schließlich ebbte der physische Schmerz jedoch soweit ab, dass Sirius in einen leichten, wenn auch sehr Nerven aufreibenden Schlaf fiel.

Am nächsten Morgen fühlte Sirius sich nur geringfügig besser.
Er hatte schon viel über die unverzeihlichen Flüche und somit über den Cruciatus Fluch gehört und gelesen, doch alles was er sich hatte vorstellen können, war kaum ein Bruchteil von dem, was es wirklich bedeutete unter diesem Fluch zu leiden.
Er bewegte sich fast in einer Art Trance, als er aufstand und sich umzog. Irgendwie schien die Wirklichkeit seit gestern Abend von ihm durch einen grauen Schleier getrennt zu sein.
Sirius hatte sich gerade äußerst umständlich ein neues T-Shirt übergezogen, als es einmal an der Tür klopfte und Kreacher dann den Kopf zur Tür herein steckte.
„Master Black lässt ausrichten, dass Ihr pünktlich zum Essen unten erscheinen sollt. Das Essen steht bereits auf dem Tisch.“
Und schon war der Hauself wieder verschwunden.
Sirius verdrehte genervt die Augen. Das war mehr Realität, als er hatte haben wollen … wie immer wurde ihm erst Bescheid gegeben, wenn es schon zu spät war.
Doch diesmal verlor weder Walburga noch Orion ein Wort darüber, dass Sirius als Letzter an den Tisch kam. Im Gegenteil, das erste Mal in seinem Leben fing er einen Blick von Walburga auf, von dem er meinte, dass fast so etwas wie Besorgnis darin lag.
Es schien ihm fast so, als wäre sie nicht so ganz überzeugt gewesen von Orions neuster Erziehungsmethode. Doch wie das nun einmal so war im Hause der Blacks, interessierte den Hausherren nur seine Meinung, wenn es darauf ankam.
Die gesamte Familie Black verbrachte fast das ganze Frühstück über schweigend, was ausgesprochen seltsam war, doch das Ereignis des gestrigen Abends schien nicht nur bei Sirius gewisse Spuren hinterlassen zu haben.
Schließlich legte Orion allerdings seine Zeitung zur Seite und drehte sich Sirius zu.
„Sirius“ seine Stimme hatte wieder diese gewohnte ruhige Kälte. „Du wirst deinen Bruder morgen Abend begleiten.“
Sirius, der gerade im Begriff war einen großen Bissen seines Brotes zu nehmen, verschluckte sich prompt daran und begann zu husten.
„Was?“ brachte er keuchend hervor.
„Ich denke, du hast mich sehr wohl verstanden, nicht wahr?“ Orions Augen funkelten und bei der Erinnerung an gestern Abend zuckte Sirius kurz zusammen.
„Ja, Sir.“ entgegnete er gedämpft und biss gleich darauf wieder in sein Brot.
„Regulus möchte das Konzert besuchen und da der Einlass aber ohne Begleitung erst ab 16 ist, wirst du dafür sorgen, dass dein Bruder gesund und munter dort rein kommt und genauso auch wieder herauskommt. Haben wir uns verstanden?“
Sirius nickte nur und kaute weiter auf seinem Brot herum um einer ausführlicheren Antwort zu entgehen.
„Gut. Und solltest du auch nur einmal Blickkontakt mit irgendwelchen unpassenden Leuten aufnehmen - und glaub mir ich werde davon erfahren – nun, ich denke ich brauche nichts weiter zu sagen.“ Orion warf seinem Ältesten einen bedeutsamen Blick zu, dann erklärte er das Thema für erledigt, indem er wieder seine Zeitung in die Hand nahm.

Sirius begab sich gleich nach dem Essen wieder auf sein Zimmer. Und er war auch keineswegs überrascht, dass schon wieder eine Eule vor seinem Fenster saß und das, obwohl er James geschrieben hatte, er würde sich melden.

In Ordnung Pad …
WAS IST VERDAMMT NOCH MAL BEI DIR LOS?
Glaubst du etwa ich bin blöde? Solch eine Antwort und dann sagst du auch noch, du willst dich melden!? Ich bitte dich! Wolltest du mir etwa weismachen, dass du dir eure Eule schnappst und sie mal eben zu mir hinüber schickst?
So auf den Kopf gefallen bin ich nun auch nicht!
Nun rück schon mit der Sprache raus! Irgendwas ist doch passiert!

Pad, im Ernst. Ich mache mir große Sorgen um dich, Alter!
Lass nicht so lang auf deine Antwort warten,
Prongs

Sirius seufzte. Natürlich. Was anderes konnte er von seinem besten Freund auch nicht erwarten. Vielleicht hätte er sich gestern zu einer besseren Antwort zwingen sollen, dann hätte er James jetzt nicht irgendetwas vorheucheln müssen. Er konnte ihm schlecht per Post berichten was passiert war also musste er sich etwas einfallen lassen.

Prongs, komm mal wieder auf den Teppich.
Konnte gestern nicht antworten, da ich noch eine Unterredung mit meinem Erzeuger hatte. Aber wie du siehst, lebe ich ja noch.
Sorry, wollte echt nicht, dass du dir unnötig Sorgen machst!

Werde morgen Abend übrigens auf dem Konzert sein. Allerdings als Babysitter für die kleine Pestbeule. Werden uns also wohl nicht treffen können und wenn müssen wir echt vorsichtig sein. ich schlage die Bar vor … irgendwie finden wir uns da …
Bis morgen Abend,
Pad

So ganz zufrieden war Sirius mit seinem Ergebnis nicht, aber es war auch egal. Was auch immer er geschrieben hätte, James hätte ihn durchschaut.
Da war es besser gleich darauf einzugehen, dass etwas gewesen war, das ersparte ihm später einiges an Erklärungen.
Und erneut schickte er die Eule auf den Rückweg, blieb an dem Fenster stehen und sah ihr nach.
Wie sehr wünschte er sich doch auch einfach davon fliegen zu können. Alles hinter sich zu lassen und auch einmal ein einfaches Leben zu führen.
Alle um ihn herum schienen es leicht im Leben zu haben – nun gut, Remus hatte ein deutliches Problem, aber immerhin war seine Familie noch für ihn da – nur er bekam immer wieder Steine in den Weg gelegt. Und jedem Stein, den er zur Seite räumte oder überwand, folgte ein noch größerer.
Er hatte bis gestern gedacht, er hätte die Spitze erreicht und geglaubt, dass er dieses Level durchstehen konnte, wenn er nur wieder nach Hogwarts kam.
Gestern Abend aber hatte sich gezeigt, dass er noch nicht an der Spitze angekommen war. Orion hatte ihm gezeigt, dass es immer noch schlimmer werden konnte.
Sirius’ Blick wurde stumpf. Konnte er das wirklich bis zum Ende der Sommerferien durchhalten? Oder wäre Regulus Vorschlag nicht tatsächlich leichter?
Er schüttelte heftig den Kopf. Nein! So etwas durfte er nicht einmal denken! Der leichte Weg war nicht gleich der richtige!
Sirius drehte sich vom Fenster weg und starrte nun in die Dunkelheit seines Zimmers, seines Gefängnisses.

Sirius schnappte sich seine Lederjacke, die er vorhin achtlos auf das Bett geworfen hatte und verließ sein Zimmer.
Er hatte sich für heute Abend zwei Sachen vorgenommen:
Erstens – er würde die Musik genießen und es sich nicht von seinem Bruder verderben lassen.
Zweitens, und viel wichtiger – er würde James und Remus treffen.
Er klopfte kurz an Regulus’ Tür.
„Bist du fertig, Zwerg? Ich will nicht wegen dir zu spät kommen.“ Dann drehte er sich ohne eine Antwort abzuwarten um und ging schon vor zum Kamin.
Regulus holte ihn kurz davor ein.
„Klappe, du Idiot! Sei froh, dass du überhaupt hin kannst!“ maulte Regulus und drängte sich dann vor Sirius in den Kamin.
„Jaa, natürlich. Ich bin dir ewig dankbar, Wicht!“ zischte Sirius wütend, bevor Regulus verschwand.
Dann trat er selbst in den Kamin und nur wenig später im tropfenden Kessel wieder hinaus.
„Warte mal, Kleiner!“ rief er Regulus zu, der schon fast an der Tür zum Hinterhof war.
Sirius eilte zur Theke und kam kurz darauf mit einer Flasche Feuerwhiskey unter dem Arm zu Regulus.
Sein jüngerer Bruder starrte ihn an und setzte gerade dazu an etwas zu sagen als Sirius abwehrend die Hand hob.
„Vergiss es gleich wieder! Ich muss schließlich den Abend mit dir überstehen!“
Dann betraten beide zusammen die Winkelgasse.
Es war ein sehr ungewohntes Bild, die beiden einmal nebeneinander zu sehen.
Die beiden Black Brüder waren sich sehr ähnlich und gleichzeitig waren sie so unterschiedlich.
Sirius war fast das genaue Ebenbild Orions. Nur mit dem gravierenden Unterschied, dass Sirius’ Gesichtszüge wesentlich freundlicher und offener wirkten als die von Orion Black.
Regulus hingegen war deutlich schmaler und seine Gesichtszüge waren nicht ganz so fein und edel wie die seines Bruders. Er war keineswegs hässlich, allerdings konnte er seinem großen Bruder bei weitem nicht das Wasser reichen.
Vielleicht wäre es noch einmal anders gewesen, wenn Regulus nicht nahezu ständig diesen verkrampften, arroganten Ausdruck im Gesicht gehabt hätte.
„Da vorne!“ Mit einem Schlag leuchtete in Regulus’ Augen etwas auf, das Sirius so nicht kannte. Es war die unbändige Freude eines Kindes.
Sein Bruder fügte sich sonst immer genau in das Schema, dass sein Vater für ihn und Sirius vorher bestimmt hatte und seine Freude so offen mit sich herum zutragen, war in Orions Augen ein Fehler.
Doch hier, weg vom elterlichen Einfluss und einmal nicht in der Begleitung seiner Slytherinfreunde schien Regulus einmal zu zeigen, dass er halt doch noch ein halbes Kind war.
„Ja, stell dir nur vor kleiner Bruder. Du bist unterwegs zu einem Konzert.“ spottete Sirius und verdrehte dabei genervt die Augen. Er war nach wie vor sauer, dass er hier Babysitter für Regulus spielen sollte, doch ändern konnte er es nun einmal nicht.
Vor dem Eingang hielt Sirius seinen Bruder noch einmal zurück.
„Ich warne dich, verdirb mir nicht den Abend, ja? Ich hab dich hier her gebracht und ich nehme dich wieder mit zurück, aber ich will dich nicht unnötig an meinem Rockzipfel hängen haben!“ zischte Sirius.
Schlagartig änderte sich Regulus’ Gesichtsausdruck. Seine Augen blitzten hinterlistig.
„Ich glaube, du bist nicht in der Lage Forderungen zu stellen, Sirius! Wenn hier jemand aufpassen sollte, dann bist das wohl du! Oder willst du bei unserer Rückkehr heute Nacht gleich noch eine Unterredung mit Vater haben?“


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