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Fanfiction

Tage wie diese - Liebeskummer

von Readingrat

Hallo!

Ich hoffe ihr seid noch da, nach meiner langen Abwesenheit.
Viel Freude mit dem neuen Kapitel wünscht euch
eure
Readingrat



"Was soll ich bloß anziehen?", fragte Hermine verzweifelt und durchwühlte ihren ordentlich aufgeräumten Kleiderschrank.
Heute war der 29. Dezember im Jahre 2002 und Hermine hatte heute ihr Date mit Harry.
Er hatte ihr immer noch nicht gesagt, wohin er sie ausführen wollte, doch hatte er sie gebeten, elegante Abendkleidung zu tragen.

"Joey! Bitte sag mir was ich anziehen soll?", flehte Hermine nun die junge Frau an, die auf Hermines Bett lag und Schokofrösche aß.
"Keine Ahnung.", sagte Joey lustlos und stopfte sich einen weiteren Schokofrosch in den Mund.
Hermine sah Joey an und stieß einen lauten Seufzer aus. Dann setzte sie sich auf den Bettrand und nahm sich auch einen Schokofrosch. Während sie das Papier entfernte musterte sie die Patentochter ihres besten Freundes.
Diese sah schwer mitgenommen aus. Außerdem hatte sie sich in den letzten Tagen nicht richtig gewaschen. Ihre fettigen, langen, schwarzen Haare hatte sie zu einem unordentlich Zopf gebunden und sie trug eine schlabbrige alte Hose und sie hatte sich einen alten Pullover von Mrs.Weasley darüber gezogen.

Hermine meinte sehr wohl zu wissen, warum das Mädchen in so einer miesen Stimmung war. Weil Harry mit Hermine heute den Abend allein verbrachte, blieb Joey mit Ron am Grimmauldplatz. Und obwohl sie anscheinend Gefühle für den jüngsten Weasley-Sohn hatte, war ihr wohl in den letzten Tagen der Mut vergangen.
Ron behandelte Joey zwar so wie immer, jedoch gab es weder irgendein Anzeichen darüber, ob er ihr Verhalten auf irgendeine Art und Weise verstand, noch hatte er ihre Gefühle erwidert.

Hermine fasste einen Entschluss. Sie sprang so schnell auf, dass ein paar Schokofroschpackungen vom Bett fielen. "Wir gehen jetzt shoppen, das bringt dich auf andere Gedanken und ich brauche ein Kleid. Also, zieh dir was Ordentliches, wir treffen uns in zehn Minuten unten in der Eingangshalle."
Damit klopfte sie entschlossen mit der flachen Hand aufs Bett und verschwand dann im Bad.
Joey stöhnte genervt auf und sammelte missmutig die restlichen Schokofrösche auf. Die leeren Packungen warf sie in den Papierkorb und schleppte sich zur Tür. Sie hatte die Hand schon auf dem Türknopf, als Hermine nochmal den Kopf aus dem Bad streckte:"Ach, und Joey?"
"Ja?", antwortete Joey und drehte sich um.
"Bitte stell dich unter die Dusche und wasch dir die Haare. So wie du jetzt aussiehst nehme ich dich nicht mit", sagte Hermine mit strenger Miene.
Joey seufzte und verdrehte die Augen, nickte aber.

Zwanzig Minuten später stand Hermine in Wintermantel und Stiefeln in der Eingangshalle und wartete auf Joey. Ungeduldig blickte sie auf die Uhr, als eine tiefe Stimme hinter ihr erklang:"Wo gehst du hin?"
Erschrocken drehte Hermine sich um. Smaragdgrüne Augen sahen sie fragend an.
"Bei Merlin, hast du mich erschreckt!", sagte sie, obwohl ihr schnell klopfendes Herz wohl inzwischen nichts mehr mit dem plötzlichen Erscheinen des gutaussehenden Auroren zu tun hatte.
Harry lächelte. Er musste den Drang unterdrücken ihr Gesicht oder ihr Haar zu berühren. Und jedes Mal, wenn er in ihre großen braunen Augen sah, würde er sie am liebsten so lange küssen, bis sie den Verstand verlor. Er zwang sich die Bilder, die ihm gerade durch den Kopf herumschwirrten, auszublenden und räusperte sich.
"Also, wo gehst du hin?"
Hermine zog die Brauen hoch und fragte spöttisch:"Hast du Angst, dass ich vor unserer Verabredung abhaue?"
Harry blinzelte überrascht aufgrund dieser Frage und schüttelte den Kopf. "Nein, ich möchte nur wissen, was du machst."

"Wir gehen einkaufen!", rief eine genervte Stimme von der Treppe herunter. Joey kam stapfend bei Hermine und Harry an und schnappte sich ihren Mantel vom Haken.
Auf Harrys verwunderten Blick hin fügte Joey hinzu:"Hermine hat kein passendes Kleid, das du ihr nach eurem Date leicht ausziehen kannst, also..."
"Joey!", rief Hermine empört aus. Joeys Worte waren ihr so peinlich. Warum war sie so schlecht gelaunt?
Harry hatte sich bei Joeys eindeutiger Aussage nicht geregt, doch seine Augen zeigten, dass er sehr wohl registriert hatte, was Joey meinte. Als er sprach, war seine Stimme kühl und beherrscht:"Joey, egal welches Kleid Hermine sich aussucht, es sieht sicher wundervoll an ihr aus."
Dann schenkte er Hermine ein Lächeln, das ihre Knie weich werden ließ.
Bei diesem Anblick verdrehte Joey die Augen. "Bei Merlin, könnt ihr bitte dieses verliebte Getue sein lassen? Das nervt wahnsinnig." Dann drehte sie sich trotzig um und stolzierte aus dem Haus.
Verwundert blickte Harry ihr nach:"Was ist denn mit ihr los?", fragte er Hermine.
Sie zuckte mit den Schultern:"Ich habe keine Ahnung. Vielleicht kriege ich beim Einkaufen etwas aus ihr raus."
"Gut, vielleicht hast du Glück.", antwortete Harry und ehe Hermine sich versah, hatte er sich auch schon angezogen und sie geküsst.
Nach Hermines Geschmack ließ er sie viel zu schnell los.
"Wir sehen uns später.", sagte Hermine und etwas widerwillig trat sie vor den Grimmauldplatz Nummer 12.
Joey stand mit dem Rücken zur Tür, die Arme vor der Brust verschränkt. "Bist du soweit?", fragte Hermine und bot ihr den Arm an. Wortlos nahm Joey Hermines Arm und sie apparierten.

Ron saß in der Küche des Grimmauldplatzes und las den Klitterer, vor ihm stand eine Flasche Butterbier. Er sah auf, als Harry herein trat. "Die Mädchen sind einkaufen.", sagte Harry und setzte sich Ron gegenüber. Dieser nickte nur.
Stirnrunzelnd sah Harry seinen besten Freund an.
"Ist irgendetwas nicht in Ordnung? Du bist so verändert seit Weihnachten.", stellte Harry fest.
Ron tat diese Bemerkung mit einer gleichgültigen Handbewegung ab. "Es ist alles in Ordnung."

Harry glaubte ihm nicht. Aber er würde ihn nicht bedrängen. Ron wusste, dass er mit ihm über alles sprechen konnte. Seufzend sprach er daher seine Gedanken an:" Ich mache mir Sorgen um Joey. Sie ist so seltsam in letzter Zeit. Sie lässt sich gehen und ist nur schlecht gelaunt. Ich weiß echt nicht, wie ich ihr helfen soll?"

Ron hatte bei der Erwähnung von Joey besorgt aufgesehen, doch Harry hatte es nicht mit bekommen. Ron versuchte, seinen Ton gleichgültig wirken zu lassen:"Vielleicht hat sie einfach nur so eine Phase. Das ist doch normal als Teenager. Weißt du noch in unserem 5ten Schuljahr? Da warst du auch nicht gerade angenehm, du hast Hermine und mich die ganze Zeit angeschnauzt."

"Ja ich weiß, aber das war hauptsächlich, weil ich diese Träume von Voldemord hatte und Dumbledore mich im Unklaren ließ. Ich war einfach wütend und fühlte mich unverstanden."

"Geht es nicht allen Teenagern so?", fragte Ron.
"Jaa, vielleicht schon, aber Joey war doch nie so. Sie war immer fröhlich und gut gelaunt. Wenn ihr mal was nicht gepasst hat, dann hat sie es immer jeden gleich auf die Nase gebunden und dann war wieder alles ok. Aber seit ein paar Wochen..."

Harry fuhr sich seufzend über das Gesicht:" Ich kenne mich mit diesem pubertären Verhalten nicht aus. Vielleicht kann ja Hermine zu ihr durchdringen."

"Ja, vielleicht...", murmelte Ron.

"Und was sagst du zu diesem Kleid?", fragte Hermine Joey wohl schon zum hundertsten Mal, die eher desinteressiert an ihrem Kaffeebecher nippte und durch Hermine hindurchsah.
"Ja, sieht toll aus.", sagte Joey lustlos. Hermine seufzte. Dann drehte sie sich um und sah in den Spiegel. Das Kleid gefiel ihr und sie beschloss, es zu kaufen, egal welche Meinung Joey hatte.
Als Hermine umgezogen und mit dem Kleid zur Kasse ging um zu bezahlen, blickte Joey etwas überrascht auf. Zerstreut zog sie ihren Mantel an und folgte Hermine zur Tür hinaus.
"Ich dachte, das dauert noch den ganzen Nachmittag, bis du endlich ein Kleid gefunden hast.", sprach Joey in einem genervten Ton. Hermine ging nicht darauf ein.
"Lass uns in dieses Fish and Chips Restaurant gehen, an dem wir vorhin vorbeigegangen sind. Da können wir etwas essen.", meinte Hermine und lotste Joey ein paar Straßen in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren.

Das Restaurant war klein aber gemütlich und es roch nach Fisch. Nachdem sie ihre Bestellung bei einer kleinen Kellnerin in einem Weiß-rosa-Kostüm aufgegeben hatten, beugte Hermine sich über den Tisch:"Also. Was ist los? Du bist so schlecht drauf in letzter Zeit. Und ich frage mich echt, was dich dazu bringt, so unfreundlich zu sein." Hermines Ton war weder laut noch klagend. Eher sanft und besorgt.
Joey sagte kein Wort, sondern blickte stur in ihre Teetasse.
"Ist es, weil Harry und ich heute Abend ausgehen und du deine Zeit mit Ron verbringen musst? Allein?", fragte Hermine ruhig und beobachtete jede Regung von Joey.
Die junge Hexe blickte auf und die Augen des sonst so taffen Mädchens füllten sich mit Tränen.

"Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Er wird in mir nie eine Frau sehen, die es wert ist, geliebt zu werden. Wobei ich mich oft frage, ob er jemals für eine Frau solche Gefühle gehabt hat. Er gibt sich immer so, so...", Joey stockte kurz und suchte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch.
"Cool und selbstsicher?", fragte Hermine nach und nahm einen Schluck von ihrem Tee.

Joey schnäuzte sich in ihr Taschentuch, dann nickte sie. "Ja genau. Und an den Wochenenden ist er in den ganzen Bars unterwegs und schleppt jedesmal eine andere Frau ab. Wie soll ich mich da fühlen?"

In diesem Augenblick kam die kleine Kellnerin mit ihren Bestellungen und stellte sie vor Hermine und Joey auf den Tisch. Erst als sie den beiden Frauen den Rücken zugedreht hatte, antwortete Hermine.
"Ich weiß, dass, das was ich dir jetzt sagen werde,dir nicht gefallen wird, aber ich möchte dir keine falschen Hoffnungen machen."
Hermine schnitt sich ein Stück von ihrem gebackenen Fisch ab bevor sie weitersprach:"Ich kenne Ron schon sehr lange und eigentlich war er nie der typische Frauenheld. Aber in unserem letzten Schuljahr, das wir nach der Schlacht aufgeholt haben, da hat er sich verändert. Nicht unbedingt im negativen Sinn. Wir drei, also Harry Ron und Ich, wir waren auf einemSchlag berühmt und wurden gefeiert, weil wir Voldemord besiegt hatten. Naja, eigentlich war es ja Harry, der - ach egal, diese Geschichte kennst du ja.
Jedenfalls genoss Ron diese Aufmerksamkeit viel mehr, als Harry und ich es taten. Und sehr, sehr viele Mädchen fanden ihn auf einmal interessant und naja, den Rest kannst du dir denken.
Was ich eigentlich sagen will ist, ich glaube, dass Ron im Grunde ein Mensch ist, der sich sicher einmal verlieben wird und eine ernsthafte Beziehung eingehen wird. Aber so, wie ich ihn in letzter Zeit erlebt habe, macht er den Eindruck, dass er mit seinem Leben so zufrieden ist, wie es gerade ist.
Was nicht bedeuten soll, dass du ihm nicht wichtig bist. Ich denke, dass du ihm sogar besonders wichtig bist, sonst hätte er sich nicht so viel Mühe darum gemacht, Harry dazu zu überreden dich als seine Begleitung auf den Ball gehen zu lassen. Er hätte jedes Mädchen mitnehmen können, doch er hat dich ausgewählt."

"Aber er sagte, er würde mit mir nur als Freundin hingehen. Er wollte nie mehr als das.", platzte Joey dazwischen.

"Das stimmt, aber dazu mein Rat:"Sag ihm einfach, was du für ihn fühlst."

"Aber...", wollte Joey protestieren, doch Hermine ließ sie nicht ausreden.
"Mein zweiter Rat: Wenn er nicht das Selbe für dich empfindet wie du, dann gib ihm Zeit, es zu merken."

Joey sah Hermine entgeistert an:"Wie bitte?"

"Ich habe dir doch erzählt, dass Harry und ich in unserem letzten Schuljahr zusammen waren. Jedoch hat es lange gebraucht, bis ich mir eingestehen konnte, was ich für ihn empfinde. Er gab mir immer wieder zu verstehen, dass er mehr von mir wollte, als nur mit mir befreundet zu sein. Ich habe mich anfangs gegen meine Gefühle für ihn und seine Zuneigung mir gegenüber gewehrt und ihn ignoriert, was ihn sehr verletzt hat. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich meine Gefühle für ihn nicht abstellen konnte, und ihm gestanden, dass ich ihn liebe.
Er hat auf mich gewartet, bis ich so weit war. Und wenn du nur etwas Geduld hast, bin ich mir sicher, das auch Ron irgendwann merken wird, was du ihm bedeutest."

"Also denkst du, dass Ron mich im tiefsten Inneren liebt, aber es nicht wahr haben will?“, fragte Joey hoffnungsvoll.
Hermine neigte den Kopf und sagte mit nachdenklicher Miene:"Ich denke, dass du in seinen Augen zwar kein Kind mehr bist, aber seine Gefühle sind rein die eines großen Bruders. Er fühlt sich für dich verantwortlich. Und ich glaube, dass er es einfach noch nicht schafft, mehr für dich zu empfinden, weil du die Patentochter seines besten Freundes bist. Für ihn wäre es so, als würde er Harry hintergehen, wenn er plötzlich mit dir ausgehen würde. Dieses Gefühl ist völlig normal und vielleicht legt es sich mit der Zeit."

Nachdenklich schob Joey ihre Chips auf dem Teller hin und her. Sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Hermine meinte also, dass Rons Gefühle sich irgendwann zu mehr entwickeln könnten, als die eines großen Bruders. Nun, bis vor ein paar Wochen waren ihre Gefühle für ihn auch nur rein geschwisterlicher Natur gewesen. Aber seit dieser tröstlichen Umarmung auf der Treppe in der Eingangshalle am Grimmauldplatz fuhren ihre Gefühle Achterbahn.

Nach einer Weile sah Joey zu Hermine auf, die ihr bei ihren stummen Überlegungen zugesehen hatte. "Du meinst also, ich soll ihm sagen, was ich für ihn empfinde? Einfach so?"
Hermine nickte:"Ja, einfach so."

"Aber ich weiß nicht wie. Ich meine, wie spricht man so etwas aus?", fragte Joey verzweifelt und fuhr sich durch die schwarzen Locken.

"Das kommt von ganz alleine.", sagte Hermine "Du wirst merken, wenn der Augenblick da ist."


Ein paar Stunden später...

Hermine stand in ihrem Badezimmer und ließ ihre Haare mit ihrem Zauberstab glatt werden. Dann wirbelte sie ihren Zauberstab dreimal über ihren Kopf und ihre langen Haare formten sich zu einer leichten Hochsteckfrisur. Diese wurde mit einer großen, mit kleinen weißen Steinen besetzten Haarnadel gehalten. Nur zwei Haarsträhnen ließ sie vorne frei und formte sie zu Locken.
Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel und nachdem sie ihren Lippenstift nochmal nachgezogen hatte, ging sie aus dem Bad.
Sie zog die schwarzen Stöckelschuhe an, doch nicht, ohne vorher einen Zauber gegen Blasen und Fußschmerzen darüber zu sprechen.
Nach einem letzten Blick in den Spiegel, in der Innenseite ihres Kleiderschrankes, schnappte Hermine sich ihre Handtasche und verließ ihr Zimmer.

Als sie die Treppen zur Eingangshalle hinunter stieg, hörte sie Harrys Stimme:"Wir kommen vermutlich erst nach Mitternacht zurück. Viel Spaß beim Film und benehmt euch, ja!".

"Ach komm, Joey und ich sind erwachsen und wissen, wie wir uns zu verhalten haben. Da brauchst du uns jetzt keine Gardinenpredigt halten.", Rons Stimme klang genervt.

"Du weißt genau, warum ich dich ermahne. Komm bloß nicht auf die Idee, mit ihr in eine Bar zu gehen, sobald wir weg sind. Sie ist noch nicht volljährig und dich kann man schnell für solche Dinge begeistern. Joey weiß, wie man dich überreden kann, das ist dir hoffentlich bewusst.", entgegnete Harry streng.

Hermine war schon in Sichtweite, als sie sah, das Harry mit dem Rücken zu ihr in der Salontür stand, Ron gegenüber, dessen Gesicht jetzt schelmisch grinste.
"Und, hast du vor, Hermine heute flach zu legen?", fragte er.

Abrupt blieb Hermine am Treppenabsatz stehen und sah auf Harrys Rücken. Sie wollte seine Antwort hören.
Doch Harry gab Ron erstmal einen ordentlichen Klaps auf den Hinterkopf. "Au, was soll das?", fragte Ron empört und rieb sich die Stelle, an der Harrys Hand aufgeprallt war.

"Erstens werde ich sie nicht flachlegen, zweitens weiß ich nicht ob sie das möchte und drittens geht es dich nichts an. Du bist immer so unsensibel deinen Mitmenschen gegenüber. Und außerdem, was glaubst du, was Hermine sagen würde, wenn sie das hört?"

"Ich würde sagen, dass Ron wohl wiedermal flach gelegt werden muss.", sagte Hermine und ging auf die beiden Männer zu.

Als Ron Hermine erblickte, wurden seine Ohren rot vor Verlegenheit. Seine Entschuldigung bekam Hermine nicht mehr mit, denn Harry war auf sie zugetreten und sein Blick ließ ihre Knie weich werden. Seine Augen ließen keinen Millimeter an ihrem Körper aus, als er sie musterte, und sein vor Erstaunen leicht geöffneter Mund formte sich zu einem breiten Grinsen.
Dann blieb er dicht vor ihr stehen und sah ihr in die Augen:"Hermine, du siehst so, so..."

"Scharf aus?", kommentierte Ron dazwischen, der sich das Lachen bei Harrys Blick verkneifen musste. Harry beachtete ihn nicht. "Atemberaubend, wunderschön,... mir fallen gerade tausend Wörter ein.", sagte Harry leise, Hermine immer noch in die Augen sehend.

Deren Wangen färbten sich rot, doch sie lächelte und drehte sich einmal vor Harry im Kreis.
"Also gefalle ich dir?", fragte sie leise zurück.

Harry konnte nur nicken. Seine Augen waren auf das Kleid gerichtet. Es war schwarz und hatte keine Träger. Hinten ging es Hermine bis zu den Knöcheln und vorne war es so kurz, es ging nicht einmal bis zum Knie. Außerdem war es am unteren Rücken nur mit zwei breiten Stoffstreifen zusammengenäht, der Rest war frei und zeigte Hermines nackten Rücken.
Dazu trug sie die Kette, die sie von Harry zu Weihnachten bekommen hatte.

Harry war so gebannt von Hermines Anblick, dass er eine Weile brauchte, um wieder klar denken zu können. Er blickte auf die Uhr und sah dann wieder zu Hermine, die seinen Blicken schmunzelnd gefolgt war.
"Wir sollten dann mal aufbrechen.", sagte Harry und wandte sich zu Ron.

"Einen schönen Abend euch beiden.", sagte Ron nun ganz manierlich. Er beobachtete amüsiert, wie sein bester Freund Hermine in den Wintermantel half, ehe er sich selbst anzog.
"Danke, Ron.", sagte Hermine lächelnd. "Und grüß Joey von mir. Macht euch einen schönen Abend."

"Das mache ich.", sagte Ron und hob eine Hand zum Abschied.

Als sich die Tür hinter den Beiden geschlossen hatte, wandte Ron sich um und ging in den Salon zurück. Er setzte sich vor den Kamin und schaltete den Fernseher ein. Gelangweilt zappte er sich durch die Kanäle, bis er bei einem Film mit dem Titel "Zurück in die Zukunft" stehen blieb.
Nach einer Weile öffnete sich die Salontür und Joey trat ein.
Ohne aufzublicken sagte Ron:" Harry und Hermine sind schon weg. Möchtest du den Film mit ansehen?"

"Eigentlich wollte ich mit dir reden.", sagte Joey. Das leichte zittern in ihrer Stimme ließ Ron aufblicken.
Erstaunt stellte Ron fest, das Joey besser aussah, als in den letzten Tagen. Sie hatte ihre Haare gewaschen und zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Außerdem trug sie nicht ihren in letzter Zeit üblichen Schlabberlook, sondern bequeme Jeans und einen blauen Pullover, mit einem V-Ausschnitt. Rons Blick wanderte automatisch von ihrem Hals zum Dekolleté und musste zu seinem Entsetzen sofort wegsehen, denn er hatte nicht erwartet, dass ihm gefiel, was er sah. Doch die Worte seines besten Freundes kamen ihm in den Sinn:" Ich bin mir sicher, dass du niemals etwas mit ihr machen würdest, was über eine freundschaftliche Beziehung hinausgeht."


Ron räusperte sich und blickte wieder zum Fernseher:"Und worüber willst du reden?"
Joey nahm all ihren Mut zusammen, holte tief Luft und sagte:"Ich habe mich in dich verliebt."
Den ganzen Nachmittag schon hatte sie sich überlegt, wie sie ihre Gefühle zum Ausdruck bringen sollte. Und sie hatte sich ausgemalt, wie Ron wohl auf ihr Liebesgeständnis reagieren würde. Sie hatte gedacht, dass er sie auslachen würde, doch stattdessen, schaltete Ron den Fernseher auf Stumm, und setzte sich Joey gegenüber.
"Ist das der Grund, warum du in letzter Zeit so abweisend in meiner Nähe warst?", fragte er.

Joey nickte und konnte nicht verhindern, dass ihre Wangen zu glühen anfingen. "Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte.", flüsterte sie jetzt. Der Mut der, vor einer Minute noch ihre Adern durchströmt hatte, war verschwunden.

Ron seufzte:"Joey... Ich finde es sehr mutig von dir, dass du mir deine Gefühle offenbarst. Aber..."

Sie hatte es erwartet.


"Du bist wie eine Schwester für mich und ich fühle mich für dich verantwortlich. Du willst das jetzt sicher nicht hören, aber ich habe nur die Gefühle eines großen Bruders für dich. Und als großer Bruder muss ich dafür sorgen, dass du nicht an einen Typen gerätst der die Frauen nur ausnutzt um sie ins Bett zu kriegen... Und ich bin so ein Typ.", schloss er.

Joey sah ihn mittlerweile nicht mehr an, sondern blickte auf ihre Hände in ihrem Schoß.
"Joey?", fragte Ron und deutete an, ihre Hand zu berühren, doch sie zog diese zurück.

"Joey?", fragte Ron noch einmal, jetzt unsicher.

"Entschuldige Ron, aber ich bin sehr müde. Ich gehe ins Bett. Gute Nacht." Und ohne ihn noch einmal anzusehen, ging Joey aus dem Salon.
Ron, der besorgt aufgesprungen war um sie zurück zu halten, konnte nur noch hilflos auf die geschlossene Tür starren.
"Es tut mir leid", flüsterte er. Er stand noch eine Weile so da, mit dem Blick zur Tür, halb in der Hoffnung, sie würde nochmal aufgehen. Dann setzte er sich wieder vor den Kamin und rieb sich mit einem lauten Seufzer das Gesicht.
Wieder hatte er einer Frau das Herz gebrochen. Doch warum fuhr in diesem Augenblick ein stechender Schmerz in seine Brust?


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