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Fanfiction

Tage wie diese - Die Macht der Liebe

von Readingrat

Hallo!

Ach was soll ich sagen. Es tut mir ganz ehrlich leid, dass ich euch so lange mit dem neuen Kapitel warten hab lassen.
Trotzdem gelobe an dieser Stelle jetzt keine Besserung, weil ich es wahrscheinlich nicht einhalten kann. Die Arbeit und das Privatleben, nehmen mich mehr in Anspruch, als diese FF.

Trotzdem hoffe, ich das ihr weiter dran bleibt und mir nicht all zu böse seid.
Ich werde auf jeden Fall weiterschreiben und diese Geschichte zu Ende bringen.

So und nun bedanke ich mich noch ganz herzlich bei den letzten Kommi-Schreibern. Ich freue mich immer sehr, wenn ihr mir eine Rückmeldung zum Kapitel dalässt.

Danke an:
Isabell: (Ich liebe deine Ausführlichen Beschreibungen, deiner Meinung über bestimmte Szenen, oder Stellen im Kapitel)

Squire: (Freut mich sehr, das meine FF unter deinen Top 3 steht. Ich hoffe, nach diesem Kapitel - und der langen Wartezeit, immer noch.)

Dumbledore,Albus: (Du hattest vollkommen Recht, was die Videokamera anbelangt- ich habe überhaupt nicht an Veritaserum oÄ gedacht. Da ging wohl die Muggelkriminalistik mit mir durch.
PS: Diese Kapitel gefällt dir sicher, weil dein Lieblingscharakter eine Rolle darin spielt.)

angelinaj.: (Ich hoffe, ich habe dich mit dieser langen Wartezeit zum neuen Kapitel nicht verschreckt, oder enttäuscht. Würde mich freuen, wenn du weiterhin dabei bist.)


Jetzt noch ein kleiner Rückblick- damit ihr wisst, was bisher alles geschehen ist:

Seit der Schlacht von Hogwarts sind 4 Jahre vergangen, und Harry und Ron haben nach der Nachholung ihres siebten Schuljahres ihre Ausbildung zum Auroren gemacht. Zudem hat Harry den Grimmauldplatz renoviert und zu seinen Vorstellungen verändert und lebt dort mit seinem besten Freund.
Hermine Granger, ihre beste Freundin, haben sie seit drei Jahren nicht mehr gesehen, oder gesprochen, da sie nach ihrem nachgeholten siebten Schuljahr, nach Australien gereist war um ihre Eltern zu finden.
Harry vermisst sie immer noch schmerzlich, weil er und Hermine sich in ihrem letzten Schuljahr ineinander verliebt hatten, doch seit sie nach Australien gegangen war und mittels eines Briefes mit ihm Schluss gemacht hatte, verdrängt er diesen Schmerz und vergnügt sich mit anderen Frauen.
Ebenso wie Ron, der keine Lust auf eine fixe Beziehung hat.
Doch an einem Novemberabend, taucht Hermine wieder auf und stellt den Grimmauldplatz und somit Harrys Leben gewaltig auf den Kopf. Alte Gefühle und der Schmerz brechen wieder auf und Harry geht sogar soweit und macht mit seiner derzeitigen Flamme Scarlett auf harte Weise Schluss.

Auch einen neue Mitbewohnerin bringt Wirbel in den Gimmauldplatz. Harrys Patentochter Josephine Black, genannt Joey kommt über Weihnachten aus Hogwarts in den Grimmauldplatz und versucht zwischen dem einstigem Paar zu vermitteln.
Zu allem Übel, kommt noch ein schwerer Einsatz hinzu, wo das goldene Trio über unergründliche Mädchenmorde und Vergewaltigungen ermitteln muss, und Hermine als neue Abteilungsleiterin der Abteilung für magische Strafverfolgung und der Aurorenzentrale schwer verletzt wird.

Durch diese Verletzung bei der Hermine einen schwarzmagischen Fluch abbekommt, verliert sie ihre Stimme und kann fortan nur mittels Gestik, Mimik und Worten sich verständigen.
In der Zeit, nähern sie und Harry, sich wieder an, und die beiden gehen auch gemeinsam zum alljährlichen Weihnachtsball des Ministeriums.
Auch Ron besucht in Begleitung von Joey den Ball und er erkennt, das er auch ganz anders mit Frauen umgehen kann, als auf die Weise, die er sonst handhabt.

Harry und Hermine nähern sich auf dem Ball an und kurz bevor sie endlich wieder zusammen kommen, funkt ein weiterer Schicksalsschlag ihnen dazwischen.
Bryan Hill, der Sohn des Abteilungsleiters für magische Strafverfolgung, hat schon seit Hermines Ankunft im Ministerium ein Auge auf sie geworfen. Doch da Hermine seinen Avancen keine Beachtung schenkt, versucht er Hermine mit Gewalt zu bedrängen und auf dem Weihnachtsball versucht er sie zu vergewaltigen.

Durch eine glückliche Fügung, kann Harry gerade noch das Schlimmste verhindern und rettet Hermine aus den Fängen Bryans.
Nach dem Ball wird Hermine Nächtens von Albträumen geplagt, doch Harry steht ihr bei...







"Es gibt einen Raum in der Ministeriumsabteilung, der allzeit verschlossen ist. Er enthält eine Kraft, die wunderbarer und schrecklicher ist als der Tod, als die menschliche Intelligenz, als die Kräfte der Natur. Es handelt sich wohl auch um das geheimnisvollste unter den vielen Themen, die dort zu studieren sind. Es ist diese Macht, die in diesem Raum aufbewahrt wird, die du in beträchtlichen Mengen besitzt und Voldemord überhaupt nicht. Diese Macht hat dich heute Nacht zu Sirius` Rettung gebracht. Diese Macht hat dich auch davor bewahrt, dass Voldemord von dir Besitz ergriff, weil er es nicht ertragen konnte, in einem Körper zu wohnen, der so erfüllt ist mit der Kraft, die er verachtet.
Am Ende spielte es keine Rolle, dass du deinen Geist nicht verschließen konntest.
Es war dein Herz, das dich gerettet hat..."

Albus Dumbledore Harry Potter und der Orden des Phönix, JK Rowling


21. Dezember 2002


Allmählich erwachte Harry aus einem wenig erholsamen Schlaf. Blinzelnd sah er in den schmalen Streifen des Sonnenlichts, der auf das Himmelbett schien. Er kniff die Augen zusammen und wandte den Blick auf seine Armbanduhr, die er auf das Nachtkästchen gelegt hatte.
Die Zeiger zeigten auf halb elf Uhr morgens.
Mit einem müden Seufzen rieb er sich die Augen und warf einen Blick auf die andere Seite des Bettes.
Hermine schlief tief und fest. Ihr Gesicht in dem Kissen vergraben, eine Hand darunter. Bis auf ein Stück nackter Haut an ihrer Schulter war ihr ganzer Körper in die Daunendecke gewickelt.
Harry musste an den Traum denken, den er heute Nacht geträumt hatte. In dem Traum hatte er diese wunderschöne, junge Frau neben ihm geküsst. Er widerstand den Drang, die nackte Stelle an ihrer Schulter zu berühren, und stieg aus dem Bett.
Geistesabwesend schlüpfte er in seine Socken und Jeans und ging in das anliegende Badezimmer.
Dort wusch er sich das Gesicht und den Hals. Seine Haare versuchte er erst gar nicht zu bändigen, sie blieben sowieso nicht dort wo er sie hinwollte.
Also fuhr er sich mit der rechten Hand kurz durch die Haare und verlies das Bad.
Die Sonnenstrahlen, die sich noch immer durch die Vorhänge durchzukämpfen versuchten, erhellten das spärlich beleuchtete Zimmer. Die Nachttischlampe auf Hermines Nachtkästchen brannte und Harry sah, dass Hermine bereits wach war und aufrecht im Bett saß.
Sie rieb sich gerade mit den Händen den Schlaf aus dem Gesicht und damit er sie nicht erschreckte, öffnete Harry den Mund.
"Guten Morgen, Hermine", sagte er sanft und griff nach seinem t-Shirt, das am Fußende des Bettes lag.

" Morgen", murmelte Hermine verschlafen und griff augenblicklich an ihrem Hals.
Vor Schreck ließ Harry sein t-Shirt fallen. Hatte er gerade ihre Stimme gehört?
Er blickte Hermine entgeistert an und diese erwiderte seinen Blick nicht weniger erschrocken.
Ihre Hand, lag immer noch auf ihrem Hals und ihre Augen waren weit aufgerissen.
Langsam ging Harry auf Hermine zu und setzte sich neben sie auf das Bett.

"Hast du,... hast du gerade...", fragte er leise und musterte Hermine mit immer noch überraschtem Blick.
Diese nickte langsam und krächzte:"Ja." Während sie sprach, verzog sich ihr Gesicht vor Schmerz und sie griff abermals an ihren Hals.

"Hast du Halsschmerzen?", fragte Harry besorgt, konnte seine Freude aber doch in seiner Stimme mithören.

Hermine nickte und verzog das Gesicht abermals, als sie schlucken musste.
Dann aber sah sie Harry lächelnd an und Freudentränen bildeten sich in ihren Augen.
Zur Überraschung Harrys, fiel sie ihm um den Hals und er hörte leise Schluchzer neben seinem Ohr.
"Ich kann wieder sprechen, Harry. Ich höre meine Stimme wieder...", flüsterte sie leise und Harrys Herz begann schneller zuschlagen.
Er brachte kein Wort heraus, so sehr konnte er es nicht fassen. Und die Tatsache, dass Hermine grade in seinen Armen lag, machte es ihm unmöglich, irgendwie zu reagieren.
Er spürte seit langem ihren Herzschlag, ihren warmen Atem, der eine Gänsehaut auf seiner Haut hinterließ, und obwohl Hermine ein T-Shirt trug, konnte er die Hitze ihres Körpers auf seiner nackten Haut spüren. Er musste sich sehr zusammenreißen um nicht den Verstand zu verlieren, bei all den Emotionen, die gerade auf ihn einprasselten.

Vorsichtig legte er nun auch seine Arme um sie und strich vorsichtig über ihren Rücken. Unwillkürlich wanderte seine rechte Hand zu ihrem Nacken und streichelte vorsichtig darüber und er spürte, dass sich die Härchen am Nacken aufstellten.

Doch bevor Harry sich versah, saß er plötzlich am Boden und blickte verdutzt auf.
Hermine saß noch im Bett und hatte die Bettdecke bis zu ihrem Kinn hinaufgezogen. Seine Berührung hatte sie so erschrocken, dass sie aus Reflex die Bettdecke an sich gezogen und Harry dabei aus dem Bett geschmissen hatte.
Entsetzt und mit roten Wangen sah sie ihn an und hatte die Hand vor ihren Mund gepresst.

"Tut... tut, mir leid, ich habe... hast du dir wehgetan?", fragte Hermine mit hoher Stimme und sah entschuldigend zu Harry hinunter.

"Nein", murmelte Harry und stand auf. Nun grinste er und sagte:"Solange du mich nicht wieder schlägst, so wie heute Nacht."

Hermine errötete nun noch mehr und als sie erkannte, dass Harry kein t-Shirt trug, wandte sie ihren Kopf peinlich berührt auf die Seite, sodass sie ihn nicht mehr ansehen musste.

Jetzt bemerkte auch Harry, dass er immer noch mit nacktem Oberkörper in Hermines Zimmer stand.
Nun war es an ihm, etwas rot um die Wangen zu werden, doch er könnte nicht umhin zu bemerken, dass Hermine ihn aus den Augenwinkeln neugierig betrachtete. Er hob sein t-Shirt auf und mit einem verschlagenden Grinsen, zog er es über den Kopf.

Auch wenn es gerade nicht in die gegenwärtige Lage Hermines passte, erkannte er an ihrem Blick, dass ihr sein nackter Oberkörper wohl gefiel. Er wusste, dass es zu früh war um darauf einzugehen. Als er sich auch den Pullover übergezogen hatte, sah er Hermine wieder an, die immer noch im Bett saß.

"Ich würde vorschlagen, dass wir nach dem Frühstück ins St. Mugos apparieren, um nachzusehen, ob mit deinem Hals und deinen Stimmbändern alles in Ordnung ist. Nur um auch zu sehen, ob du noch irgendwo entzündet, oder sonst was bist."

Hermine nickte.
Harry, der sich gerade irgendwie fehl am Platz fühlte, sah zur Tür und sagte:"Ich gehe mal in die Küche, kommst du hier alleine zurecht?"

"Ja, ich denke schon", sagte Hermine und stieg aus dem Bett. Als sie an ihm vorbei ging, drückte sie kurz seinen Unterarm und schenkte ihm ein kleines Lächeln.
Harry lächelte zurück und blickte Hermine noch hinterher, als sie bereits im Badezimmer verschwunden war.

Harry wandte sich schon zum Gehen, als sein Blick auf das Ballkleid fiel, dass Hermine auf den Boden liegen gelassen hatte.
Mit gerunzelter Stirn, hob er es auf und musterte es.
Es war nach wie vor ganz zerrissen und dreckig.
Entschlossen legte Harry es über seinen Arm und ging aus Hermines Zimmer.

Am Grimmauldplatz Nummer 12 war es für diese Uhrzeit ungewöhnlich ruhig. Doch war dies nicht weiter wunderlich. Harry und Ron befanden sich in ihrem wohlverdienten Urlaub, Hermine war krankgeschrieben und Joey hatte Weihnachtsferien.

Außerdem waren sie alle Vier am gestrigen Abend auf dem alljährlichen Weihnachtsball des Zauberreiministeriums gewesen und Harry vermutete, dass Ron und Joey noch in ihren Betten lagen und schliefen.
Mit den Gedanken bei Hermine, begann Harry in der Küche des Grimmauldplatzes das Frühstück vorzubereiten. Davor entzündete er aber ein Feuer im großen Kamin. Dann kochte er Kaffee, briet Eier und Speck und backte Pfannkuchen.
Außerdem bereitete er für Hermine einen heißen Tee zu, der besonders gut gegen Halsschmerzen wirken sollte.
Während er einen Teil des Pfannkuchenteiges in der Pfanne wendete, öffnete sich die Küchentür und Hermine trat ein.
Harry lächelte sie kurz an und wandte seinen Blick wieder der Pfanne zu.
Nur zu gerne, hätte er sie länger angesehen. Er hatte noch nicht mal richtig erfasst, was sie anhatte.
Er schallte sich selbst für seine Gedanken. Reiß dich zusammen, Potter! knurrte eine Stimme in seinem Kopf und er zwang sich keinen Blick auf Hermine zu werfen.

"Das riecht hier ja schon richtig gut.", meinte Hermine und stellte sich neben ihren besten Freund.
Neugierig beugte sie sich noch näher zu Harry hin, um seine Bewegungen genauer zu betrachten.
Harry hielt die Luft an. Hatte Hermine schon immer so gut gerochen?
Vermutlich spielten seine Hormone gerade verrückt, denn in seinem Unterbewusstsein wusste er, dass Hermine ihn schon früher um den Verstand gebracht hatte. Bei dem Gedanken daran lächelte er.

"Was denkst du gerade?", fragte Hermine leise und sah Harry fragend an.
War es so offensichtlich?

Er bezog sich auf eine kleine Notlüge:"Ich freue mich nur so, dass du wieder sprechen kannst. Es ist viel angenehmer. Für dich natürlich besonders. Und ich denke, dass das Aufschreiben deiner Worte, nicht immer einfach war, stimmts?"

Eine Weile sah Hermine ihn mit unergründlichem Blick an. Dann neigte sie ihren Kopf etwas zur Seite und sah ihn mit leicht zusammengekniffenen Augen an.
"Fandest du es witzig, gleichzeitig meine Gefühle zu sehen, als du meine Sätze gelesen hast?"
Ihre Stimme war sehr ernst und in ihren Augen lag eine Art von Vorwurf.

Harry blinzelte kurz und seufzte.
"Wie kommst du darauf? Denkst du ich hatte meinen Spaß daran, dich so zu sehen?" Auch in seiner Stimme lag jetzt ein gewisser Ansatz von Vorwurf.

Hermine, wich etwas zurück und überlegte einen Augenblick.
"Nein, ich denke nicht, dass es dir Spaß gemacht hat, aber ich frage mich, was du dir gedacht hast, wenn ich zum Beispiel über Scarlett geschrieben habe. Meine Worte waren da fast schon in rot gehalten. Ich weiß, dass es das Gefühl von Wut widerspiegelt, denn so habe ich mich immer gefühlt, wenn wir über sie gesprochen haben."

Harry gab darauf vorerst keine Antwort. Er stellte einen Teller mit dem großen Stapel Pfannkuchen in die Mitte des Tisches. Dann füllte er eine Tasse mit Kaffee und eine zweite mit dem speziellen Tee gegen Halsschmerzen.
Während seine Hände arbeiteten und in seinem Kopf, tausend Gedanken schwirrten, spürte er Hermines forschenden Blick. Sie wartete auf seine Antwort.

Er deutete Hermine sich ihm gegenüber zu setzen und er selbst setzte sich auf die andere Seite.
Erst, als er einen großen Schluck von seinem Kaffee genommen hatte, sah er auf, direkt in Hermines haselnussbraune Augen, die ihn durchdrangen.

"Ich weiß, dass du wütend warst, wenn du über Scarlett gesprochen hast. Ich wusste schließlich, welche Bedeutungen die Farben hatten, wenn du in dem Heft geschrieben hast."
Harry hielt kurz inne, um Hermine die Gelegenheit zu geben, etwas zu sagen, doch sie sah ihn nur weiter an.

"Am Anfang, als du plötzlich wieder aus Australien zurückgekommen bist, dachte ich, es würde dir nichts ausmachen, wenn ich mit einer anderen Frau zusammen wäre."

Hermine schnaubte empört und blickte Harry missmutig an.
Harry musste sich ein Lächeln verkneifen. Er hatte sich also nicht getäuscht.

"Nun ja, wie sich später herausgestellt hat, hat es dich gestört. Du warst richtig wütend. Und du warst eifersüchtig. Ich habe das zuerst nicht gesehen, erst an dem Abend, an dem du mich gefragt hast, warum ich mich nicht mehr mit Scarlett zusammen bin."

Harry wollte schon weitersprechen, als Hermine ihn forsch unterbrach.
"Sie war eine eingebildete Zicke, die nur hinter deinem Geld und deinem Ruhm her war. Sie hat dich nie geliebt!"

Harry blinzelte überrascht. Er hatte nicht gedacht, dass Hermine sofort aus ihrer Fassade springen würde. Er hatte geglaubt, dass er lange brauchen würde um sie dazu zu bringen, ihre Gefühle auszusprechen.
Er wollte noch mehr hören. Wollte hören, wie eifersüchtig sie gewesen war, wie sehr sie ihn noch... liebte?

"Ach, und woher wusstest du, dass sie nur hinter meinem Geld her war?", fragte Harry ganz unschuldig, gespannt auf ihre Antwort.

Hermine lehnte sich mit verschränkten Armen zurück und musterte Harry.
"Ich wusste es einfach. Schon als ich sie das erste Mal gesehen habe. Dieses ganze Getue, ihre ganze Fassade, die sie gespielt hat. Ich konnte nicht glauben, dass du plötzlich auf Frauen stehst, die sich so benehmen. Das war nicht der Harry, den ich kannte."

"Ich war auch nicht mehr der Harry, den du kanntest", sagte Harry ruhig und blickte entschlossen in Hermines Gesicht.

Für einen Augenblick lang, erwiderte sie Harrys Blick, dann lehnte sie sich nach vorn und nahm einen Schluck von ihrem Tee. Er half etwas, die Halsschmerzen zu lindern. Sie war so froh wieder ihre Stimme zu haben, froh darüber endlich mit Harry sprechen zu können. Und irgendwie genoss sie es, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen.

"Ich weiß. Ich habe mit Ron darüber geredet und..."
"Du hast mit Ron geredet, wann?", fragte Harry überrascht.

"Nach dem Abend, an dem du mir Scarlett vorgestellt hast. Er hat mir einen kleinen Einblick in euer Leben gegeben, in der Zeit, in der ich in Australien war."

"Und was hat er dir genau erzählt?", fragte Harry neugierig.

Hermine nahm einen weiteren Schluck aus ihrer Tasse Tee und nahm sich ein Stück Pfannkuchen.
"Nicht viel. Er hat mir erzählt, wie es euch so ergangen ist, als ich in Australien war. Wie er und du eure Aurorenausbildung gemacht habt, deine Arbeiten an diesem Haus und eure Frauengeschichten..."

"Frauengeschichten?", fragte Harry entsetzt und setzte sich mit einer raschen Bewegung auf.
Hermine hielt inne und sah Harry an.
"Was? Hast du etwa Angst, dass Ron mir Dinge von dir erzählt hat die ich nicht wissen sollte?"

Harry überlegte kurz. "Das kommt ganz drauf an, was er dir erzählt hat. Wenn er bei der Wahrheit geblieben ist, dann ist es für mich okay."

Stirnrunzelnd sah Hermine ihn an:"Es stört dich also nicht, dass wir über dich geredet haben?"
"Nein. Es gibt Nichts, wofür ich mich vor dir schämen würde. Die letzten drei Jahre waren turbulent und ich habe mich sehr einsam gefühlt. Und ich gebe zu, dass ich mit vielen Frauen was hatte. Nur waren diese kurzen Beziehungen unbedeutend für mich."

Hermine atmete unwillkürlich erleichtert aus. Eine Art befreiendes Gefühl breitete sich in ihr aus und sie hätte am liebsten geweint. Nicht vor Trauer, sondern vor Glück. Doch sie zwang sich, die Tränen zurückzuhalten und einen weiteren Schluck von ihrem Tee zu nehmen.
Es war ihr egal, mit wie vielen Frauen, Harry in den letzten Jahren im Bett war. Es war ihr egal, wie viele Frauen er in den letzten Jahren geküsst hatte.
Er hatte, gesagt, dass diese Frauen ihm nie wichtig waren und das hieß, dass er sie nicht vergessen hatte. Dass sie ihm immer noch etwas bedeutete.

Hermine zwang sich die Frage zu stellen, die sie sich schon seit ihrer Ankunft in London fragte:"Hast du... hast du mich vermisst?", flüsterte sie leise und wartete, ohne aufzublicken, auf eine Antwort.

Plötzlich spürte sie eine warme Hand, die ihr Kinn anhob und sie sah in Harrys Gesicht, das einen sanften Ausdruck angenommen hatte.

"Wie kommst du nur auf solch eine Frage?", fragte er und ließ ihren Kopf los.
Hermine zwang sich, ihn weiter anzusehen, obwohl sie den Drang verspürte, wegzusehen. Seine smaragdgrünen Augenverwirrten sie und sie hatten somit dieselbe Wirkung auf sie, wie vor drei Jahren. Sie würde sich in seinen Augen verlieren, wenn sie nicht sofort etwas sagte.

"Ich... ich habe es mich nur gefragt, weil... ich muss es einfach wissen.", sagte Hermine leise.

Harry sah sie weiterhin an und Hermine konnte Schmerz und Sehnsucht in seinen Augen erkennen.
"Jeden gottverdammten Tag, Hermine. Jeden Tag habe ich dich vermisst."

Hermine stieß einen lauten Seufzer aus und ohne es zu wollen, füllten sich ihre Augen mit Tränen.
Harry schluckte und er spürte das Verlangen, sie in den Arm zu nehmen, sie zu küssen und ihr zu sagen, wie sehr er sie vermisst hatte, wie sehr er sie liebte, immer noch und immer lieben würde.
Doch bevor er auch nur eine Bewegung machen konnte, öffnete Hermine ihren Mund.

"Harry, ich..."
Doch weiter kam Hermine nicht, denn in diesem Augenblick wurde die Küchentür des Grimmauldplatzes so heftig aufgestoßen, dass Harry und Hermine erschrocken zusammenzuckten.


"Einen wunderschönen guten Morgen euch beiden!", sprach Ron gut gelaunt und trat mit federnden Schritten in die Küche. Er bemerkte nicht, in welche Situation er gerade dazwischen gefunkt war.
Hinter ihm kam Joey in die Küche und blickte erst zu Harry und wünschte ihm einen guten Morgen und dann sah sie zu Hermine und in ihrem Blick lag Sorge.

"Guten Morgen, Hermine, wie geht es dir? Harry meinte gestern Abend, dass es dir nicht gut geht und wir haben uns Sorgen gemacht.", sagte Joey und setzte sich neben Hermine und musterte sie.

Hermine warf einen Blick zu Harry, der ihr aufmunternd zulächelte.
Dann sah sie wieder zu Joey, die gebannt zwischen Harry und Hermine hin und her sah.
"Es geht mir gut, danke. Es ist alles in Ordnung.", sprach Hermine und im selben Augenblick krachte es.

Ron hatte seine Tasse Kaffee fallen lassen und Joey sah Hermine vollkommen entgeistert an.
"Hermine, hast du gerade gesprochen? Ich meine, war das deine Stimme, die ich eben gehört habe?", rief Ron erfreut und stürzte zu Hermine und Joey, die sich angrinsten.

"Ja, Ron ich kann wieder sprechen. Der Fluch ist aufgelöst", sagte Hermine lächelnd und fand sich einen Augenblick später in Joeys Armen wieder, die sie ganz fest drückte und ihr mit Freudentränen in den Augen ins Ohr flüsterte:"Ich bin so froh, so froh, dass du wieder gesund bist."
Hermine lächelte und auch in ihren Augen sammelten sich Tränen. Nie hätte sie gedacht, dass Joey sie jemals so umarmen würde und es bedeutete ihr so unheimlich viel.

"Schluss mit der Kuschlerei, ich will meine beste Freundin auch mal ganz fest drücken", sagte Ron und schob Joey von Hermine weg und zog Hermine in eine kurze Umarmung.
Über Rons Schulter hinweg, sah Hermine Harry an, der mit einem zufriedenem Lächeln das Schauspiel beobachtete.

Als Ron sich von Hermine löste, setzte Joey sich wieder neben Hermine und Ron nahm an Harrys Seite Platz.
"Hermine und ich apparieren nach dem Frühstück ins Mugos. Wir wollen abklären, ob sie komplett gesund ist, damit wir mit keinen weiteren Folgeschäden rechnen müssen.", teilte Harry seiner Patentochter und Ron mit.

Joey nickte und Ron sagte:"Das ist nur vernünftig. Wir wollen doch schließlich nicht, dass Hermine wieder ihre Stimme verliert. Es ist weitaus angenehmer mit dir so zu sprechen, als mit diesem umständlichem Heft."

"Da hast du Recht, Ron. Und ich bin auch froh, endlich wieder normal mit euch reden zu können", sagte Hermine und blickte von Ron zu Harry, der sie immer noch ansah.
Mit diesem umwerfendem Lächeln, bei dem Hermine wie Eis dahin schmelzen konnte.

Das goldene Trio und Joey verbrachte einen gut gelaunten Morgen und als Harry und Hermine aus der Tür des Grimmauldplatzes traten, schien die Sonne warm und hell und ließ den Schnee und die Eiszapfen, die von den Dächern hingen, glitzern.
Harry bot Hermine seinen Arm an und kaum hatte sie ihn ergriffen, waren sie schon mit einem lauten Knall von der Türschwelle verschwunden.


Im St. Mugos, war es um einiges ruhiger als an Wochentagen und Harry steuerte gezielt, mit Hermine an der Hand, zur Empfangshexe, die hinter einem Empfangstresen saß.
Die kaute gelangweilt an einem von Blubbers bestem Blaskaugummi und sah nicht einmal auf, als Harry und Hermine sich dem Tresen näherten und schließlich vor ihr standen.

"Guten Morgen, wie kann ich Ihnen helfen?", fragte die Empfangshexe, immer noch ohne aufzusehen.

Harry lehnte sich lässig an den Tresen und sagte, mit dieser dunklen Stimme, in der so viel Autorität mitschwang und bei der Hermine immer eine Gänsehaut bekam:" Wie möchten zu Heiler Hudson, ist er im Dienst?"

Die Empfangshexe musste die Macht, die Harry ausstrahlte gespürt haben, denn sie sah bei seinen Worten auf und erschrak, als sie den berühmten Harry Potter erkannte.

Sie war so schnell auf die Beine gesprungen, dass Hermine es wunderte, dass sie nicht umfiel.
"Oh, Mr. Potter ich wusste nicht, dass Sie es sind. Ähm, Heiler Hudson ist heute leider nicht im Dienst, was für ein Anliegen haben Sie denn?"

Harry zog Hermine neben sich, die etwas hinter ihm gestanden hatte.
"Miss Hermine Granger hatte vor ein paar Tagen eine schwere Stichverletzung erlitten und wir möchten von einem Heiler untersuchen lassen, ob die Wunde auch gut verheilt."

Das war zwar nicht ganz die Wahrheit, im Grunde wussten Harry und Hermine, dass sie aus unerfindlichen Gründen geheilt war. Doch auch im St. Mugos konnte man nie wissen, ob man nicht vor hinterlistigen Reportern oder sogar Angestellten sicher sein konnte, die etwas aufschnappten und ausplauderten.

Die Empfangshexe schaute für einen Bruchteil einer Sekunde zwischen zwei Dritteln des goldenen Trios hin und her und sagte dann mit einem Blick auf ein großes Stück Pergament, dass auf eine Pinnwand gepinnt war:"Heilerin Elisabeth ist auf der Station für magische Verletzungen im 3. Stock. Soll ich Sie dorthin führen?"

"Nein Danke, wir finden auch alleine hin.", sagte Harry ernst und nahm Hermine sanft an der Hand.
Gemeinsam gingen sie in Richtung des Treppenhauses und Hermine fragte sich zum wiederholten Male, ob die Menschen in Harrys Nähe ihn nur respektierten, weil er der Bezwinger Voldemords war, oder weil seine Aura und seine Macht so stark zu spüren war.

Sie vermutete Beides.
"Was denkst du?", fragte Harry plötzlich in die Stille hinein, als sie die letzten Treppen zum dritten Stock hinauf schritten.

Ertappt blickte Hermine auf und wurde etwas rot im Gesicht.
"Ich habe mich nur gefragt, wie du es hinbekommst, dass alle Menschen in deiner Nähe so voller Respekt und Ehrfurcht sind."
Harry sah sie einen Augenblick mit unergründlichem Blick an, dann lächelte er leicht.

"Ich denke, weil ich berühmt bin", sagte er mit schelmischem Grinsen.

Dann senkte er die Stimme und sagte mit ernsterem Gesicht:"Nicht alle Menschen behandeln mich so, wenn ich ihnen begegne. Mr. Hill, zum Beispiel, kann mich nicht leiden. Ich vermute, weil er Angst hat, dass ich seinem Sohn die Show stehle. Was ich ja natürlich nicht beabsichtige.
Hmm, ich denke, ansonsten sind die Leute immer sehr neugierig oder ja vielleicht auch ehrfürchtig weil ich Voldemord besiegt habe.
Ich habe schon lange aufgegeben, ihnen zu erklären, dass ich das nicht alleine bewältigt habe. Oft habe ich versucht zu zeigen, dass auch Ron und du mir bei meiner Mission geholfen habt, doch es hat sie nicht so brennend interessiert.
Doch die Leute brauchen anscheinend einen Helden und der bin ich in ihren Augen."

Harry zuckte schuldbewusst mit den Schultern und öffnete für Hermine die Tür, die in den dritten Stock führte.

"Die meiste Zeit nervt es nur, wenn man die ganze Zeit angestarrt wird. Aber manchmal ist es ganz nützlich der berühmte Harry Potter zu sein."

Hermine nickte. "Weil du immer sofort das bekommst, was du willst?", fragte sie grinsend.
"Ich nutze es nicht aus, aber wenn es wichtig ist, oder schnell gehen muss, dann ist es praktisch.", lachte Harry und drückte Hermines Hand leicht.

"Wenn ich meine, ähm, Beziehungen hier nicht hätte spielen lassen, hätte Heiler Hudson dich nicht vor Weihnachten aus St. Mugos entlassen. Da ist es dann von Vorteil den Leiter des St. Mugos persönlich zu kennen."

"Du kennst den Leiter des St. Mugos?", fragte Hermine erstaunt und blieb überrascht stehen.
"Ja, er ladet Ron und mich oft zum Lunch ein. In letzter Zeit haben wir natürlich immer abgesagt. Du bist ja noch nicht lange hier, und nach einer Weile wird es doch recht langweilig, immer nur über die Geschäfte und Geld zu reden."

"Das hört sich auch langweilig an", sagte Hermine.
Harry nickte.

Nun waren sie vor der Station für magische Verletzungen angekommen.
Hermine erkannte Heilerin Elisabeth, die mit einer Kollegin gerade über ein Blatt Pergament brütete als diese aufblickte.

Ihre Augen weiteten sich erstaunt als sie Harry und Hermine erkannte. Sie sagte ihrer Kollegin irgendetwas und drückte ihr das Pergament in die Hand.
Dann öffnete sie die Tür des Stationszimmers und trat heraus.

"Oh, Guten Tag Mr. Potter. Miss Granger, ich hatte sie nicht hier erwartet, ist irgendetwas nicht in Ordnung? Hat sich ihre Verletzung verschlechtert, Miss Granger?"

Hermine schüttelte den Kopf und vergaß dabei ganz, dass sie doch wieder sprechen konnte.
"Wir möchten eine Kontrolluntersuchung bei Miss Granger durchgeführt bekommen. Nur um zu wissen, ob alles in Ordnung ist", sagte Harry.

Heilerin Elisabeth nickte. Mit einem Schwung ihres Zauberstabes rief sie eine Krankenakte aus dem Stationszimmer heraus und deutete ihnen, ihr zu folgen.
Sie geleitete Harry und Hermine in das Behandlungszimmer der Station und schloss die Tür hinter ihnen.

"Bitte Miss Granger, wenn Sie sich auf dieser Liege hier Platz nehmen und ihren Bauch bitte frei machen würden."

Hermine tat wie ihr geheißen und legte sie auf die Liege. Harry stellte sich neben sie und beobachtete die Heilerin, die in der Krankenakte von Hermine las.

"So, also die Wunde war ja bei ihrer Entlassung noch offen und blutig und Sie hatten als Nebenwirkung des Fluches keine Möglichkeit sich sprachlich zu verständigen. Na dann wollen wir doch mal sehen."
Heilerin Elisabeth zog sich Handschuhe an und beugte sich über Hermines Bauch. Verwundert stutzte sie und las noch einmal in der Akte.

"Aber, wie ist das Möglich? Diese Verletzung war vor ein paar Tagen noch tief und blutete stark. Jetzt ist hier nur noch eine Narbe. Das ... das" Heilerin Elisabeth blickte verwirrt zwischen der Akte und Hermines Bauch hin und her.
Dort wo die Wunde gewesen war, befand sich nur noch eine feine Narbe die in einem blassen hell rosa leuchtete.

"Das wissen wir auch nicht. Ich habe die Wunde jeden Tag gereinigt und frisch verbunden. Sie wurde jeden Tag besser und heute Morgen war sie ganz verheilt. An der Creme kann es nicht liegen, die ist viel zu schwach dafür", meldete sich nun Harry zu Wort.

"Und das Beste ist, ich kann wieder sprechen", sagte Hermine die es nicht mehr ausgehalten hatte.

Damit hatte Heilerin Elisabeth wohl nicht gerechnet, denn sie schlug erschrocken die Hand vor den Mund und starrte Hermine an.

"Aber, aber... wie?"
"Ich bin heute Morgen aufgewacht und konnte wieder sprechen. Ich weiß auch nicht warum. Und ich habe nur ein wenig Halsschmerzen, ansonsten fehlt mir nichts", sagte Hermine lächelnd.

Heilerin Elisabeth starrte abwechselnd Hermine und dann Harry an. Schließlich schüttelte sie den Kopf und sagte:"Ich weiß zwar nicht wie das möglich ist, aber ich weiß, das auf diesem Messer ein schwarzmagischer Fluch gelegen hat. Dieser hatte sich auf ihren Körper übertragen und ihre Stimmbänder belegt.
Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass Sie nach nur ein paar Tagen wieder geheilt sind. Einfach ohne jede nennenswerte Heilung und so schnell. Das ist einfach unglaublich."

Die Heilerin stand auf:"Würden Sie mich einen Augenblick entschuldigen, ich möchte gerne einen Kollegen als Beratung hinzufügen. Er ist Spezialist bei Verletzungen im Zusammenhang mit Flüchen."

"Natürlich", sagte Harry und einen Moment später war die Heilerin aus dem Behandlungszimmer verschwunden.

Eine Stille breitete sich im Raum aus und Hermine, die sich bewusst wurde, dass Harry sie beobachtete, zog ihr T-Shirt und ihren Pullover wieder über den Bauch. Sie sah ihn nicht an, sondern starrte auf die Zimmerdecke.

Harry beobachtete Hermine und im Stillen fragte er sich, wie er in Zukunft mit seiner besten Freundin umgehen sollte.
Da war doch dieses unbestreitbare Knistern zwischen ihnen und er wusste, dass Hermine ihn immer noch liebte.
Und ich liebe sie auch, verdammt!

Und trotzdem war alles so furchtbar kompliziert.

Wenn er doch nur früher die Zeichen gesehen hätte. Wenn er nur früher bemerkt hätte, welche Gefühle Hermine noch für ihn hegte, dann hätte er Scarlett früher verlassen und er und Hermine wären wieder zusammen.
Und es wäre alles nicht so schlimm, wenn Bryan Hill, dieses Arschloch, nicht versucht hätte, sie zu vergewaltigen. Dann würde Hermine nicht so schreckhaft auf Harrys Berührungen reagieren.

Harry war so in seinen Gedanken versunken, dass Hermine vor seinen Augen verschwamm.
Doch plötzlich spürte er eine Hand auf seiner und er blinzelte und sah in Hermines Gesicht.

"Woran denkst du?", fragte sie und sah ihn forschend an.

Harry fuhr sich seufzend durchs Haar und legte seine andere Hand auf Hermines.
"Ich denke nur daran, ob alles anders gelaufen wäre, wenn ich Scarlett früher rausgeschmissen hätte."

Hermine runzelte die Stirn und fragte:"Wie meinst du...?"
Harry gebot ihr zu schweigen. Hermine hatte gar nicht bemerkt, dass er seinen Zauberstab herausgezogen hatte.
Doch innerhalb einer Sekunde war Harry an einer Tür angelangt, die Hermine vorhin, als sie den Raum betreten hatten, nicht bemerkt hatte.
Sie war einen Spalt offen und man konnte Umrisse einer Gestalt dahinter entdecken.

"Komm raus. Zeige dich!", sagte Harry und zielte mit seinem Zauberstab auf den Türspalt.

Die Tür öffnete sich und ein junger Mann mit strohblondem Haar und einem weißen Arbeitsumhang kam heraus.
Er hielt schützend die Hände von sich und sagte:"Bitte tun Sie mir nichts. Ich wollte doch nichts Böses."

"Was haben Sie dann in diesem Nebenraum zu suchen, und warum haben Sie gelauscht? Wenn Sie irgendein Reporter sind, der sich eingeschlichen hat, sorge ich dafür, dass sie ihre Lizenz verlieren.", drohte Harry dem jungen Mann, der ganz weiß im Gesicht wurde und doch hektisch seinen Kopf schüttelte.

"Ich bin kein Reporter. Ich arbeite hier im St. Mugos. Ich bin ein Heiler in Ausbildung und ich arbeite im Labor."

"Wenn Sie im Labor arbeiten, was haben Sie dann hier zu suchen?", fragte Harry immer noch wütend, den Zauberstab in der Hand.

Hermine setzte sich auf und drückte Harrys Hand hinunter.
"Lass ihn doch mal ausreden, Harry", sagte sie und blickte dann mit einem freundlichen Lächeln zu dem jungen Heiler.

"Also, warum haben Sie hinter der Tür gestanden und gelauscht. Das war nicht gerade sehr höflich."

Der junge Heiler blickte noch immer etwas ängstlich zu Harry und dann zu Hermine die ihm aufmunternd zulächelte.

"Eigentlich wollte ich Heilerin Elisabeth einen Bericht bringen, und dann sah ich Sie beide mit ihr sprechen. Ich habe das noch nie zuvor gesehen und ich kenne es nur aus Büchern. Ich war so fasziniert davon, dass ich einfach in dieses Hinterzimmer geschlichen bin und Sie beobachtet habe. Ich hätte nie gedacht, dass ich es mal sehen würde und ich kann jetzt auch beweisen, dass ich Recht hatte. Das er Recht hatte."

"Wovon bei Merlins Bart reden Sie?", fragte Harry verwirrt.
"Was sehen Sie und wer hatte womit Recht?"

Der junge Heiler war so aufgeregt, dass er ganz nervös mit den Händen zu gestikulieren begann und auf Harry und Hermine deutete.
"Mit der Theorie. Mit Dumbledores Theorie."

Verdutzt blickten Harry und Hermine auf den jungen Mann, der nun mit roten Wangen und glänzenden Augen ihren Blick erwiderte.

"Meinen Sie Albus Dumbledore?", fragte Harry mit gerunzelter Stirn.
Der Heiler nickte.

"Ich kannte Albus Dumbledore sehr gut. Nur habe ich keine Ahnung von welcher Theorie Sie sprechen.", sagte Harry.

"Ich spreche von seiner Theorie, über die mächtigste Macht und Kraft die es gibt."

"Die Heiligtümer des Todes?", fragte Hermine verwundert. Sie hatte gedacht, dass nicht viele Zauberer davon wussten. Abgesehen davon hatten Harry, Ron und Hermine nie über diese drei heiligen Gegenstände in der Öffentlichkeit gesprochen.

Der Heiler schüttelte den Kopf und sah wieder zu Harry.
"Ich meine die Macht der Liebe."

Harry seufzte:"Über diese Theorie habe ich stundenlang mit Dumbledore gesprochen. Ich weiß davon bereits alles."

"Nein, nein. Sie verstehen nicht, Mr. Potter", sagte der junge Heiler hektisch und deutete zuerst auf Harry und dann Hermine.

"Sie besitzen doch, laut Gerüchten, Unmengen von dieser Kraft und sie konnten damals wegen dieser Macht von "Sie-wissen-schon-wem" nicht getötet werden.
Und wir haben Informationen, dass diese Kraft ihnen geholfen hat, gegen das geistige Eindringen des dunklen Lords zu widerstehen. Und auch bei der legendären Schlacht von Hogwarts konnte "Sie-wissen-schon-wer" eine ganze Gruppe von Freiheitskämpfern mit keinem Fluch belegen, weil Sie sich für diese Menschen ausgeliefert hatten."

Harry nickte perplex mit dem Kopf. Woher wusste dieser junge Mann von all dem?

Hermine, die während der letzten Minuten stumm das Gespräch verfolgt hatte, rückte etwas näher zu den beiden Männern hin und sagte:"Wir kennen Harry Geschichte. Nur was hat das alles mit mir zu tun?"

"Sie wurden doch auf unerklärlicher Weise von einem schwarzmagischen Fluch erlöst und ihre Stichwunde, die eigentlich erst nach Wochen genesen sein sollte, ist geheilt ohne irgendeine logische Erklärung."

Hermine nickte und wollte etwas sagen, doch der junge Heiler ließ sie nicht aussprechen:"Sie wurden deshalb von dem Fluch erlöst, weil die Macht der Liebe Sie geheilt hat."

Hermine blinzelte und sah verwirrt zu Harry. Dieser erwiderte ihren Blick nicht, sondern sah mit ausdrucksloser Miene den jungen Heiler an.

Verwundert sah Hermine wieder zu dem Heiler:"Ich verstehe noch immer nicht...?"

'"Laut unseren Erfahrungen und Theorien, die wir erforscht haben, natürlich mit Hilfe von persönlichen Aufzeichnungen Albus Dumbledores, erstrahlt um Menschen, die sehr stark lieben können, eine Art heller Schein. Sozusagen eine Art Aura, die aus dem Körper der betreffenden Person strahlt.
Und diese Aura sehe ich bei Ihnen, Mr. Potter sehr, stark und kräftig. Und bei Ihnen Miss Granger kann ich diese Aura auch sehen. Aber hauptsächlich deshalb, weil Mr. Potter Ihnen mit seiner Kraft oder Macht der Liebe etwas abgibt.
Und mit dieser Kraft wurden Sie geheilt."

"Moment", sagte Hermine und setzte sich aufrecht hin.
"Soll das heißen, dass Harry seine Kraft der Liebe ohne irgendeine Tat übertragen kann? Denn er hat bei der Schlacht von Hogwarts sein Leben gegeben, um andere zu retten. Dies hat dann bewirkt, dass Voldemord niemanden mit einem Fluch belegen konnte. Also wie sollte das dann bei mir funktioniert haben? "

Der Heiler sah Harry einen Augenblick an und dann zu Hermine die mit gerunzelter Stirn auf eine Antwort wartete.

"Nun, man sagt, dass schon eine aussagekräftige Berührung oder eine tiefberührende Geste, einen Menschen mit Liebe heilen kann. Aber das romantischste und natürlich wahrscheinlichste wäre ein Kuss oder die Vereinigung zweier Menschen, um solch einen starken schwarzmagischen Fluch aufzulösen."

"Aber wir haben nicht...!", wollte Hermine einwerfen, doch sie hielt mitten im Satz inne.
Wie erstarrt blickte sie ins Leere und überlegte fieberhaft.

Harry musste Hermine nicht ansehen um zu wissen, was in ihrem Kopf vorging.
Er selbst hatte die Lösung schon gewusst, als der junge Heiler davon gesprochen hatte, das Hermine mit der Macht der Liebe geheilt worden sei.
Und auch jetzt fiel ihm ein, dass der Kuss, den er letzte Nacht Hermine geschenkt hatte, kein Traum gewesen war. Er hatte sie wirklich geküsst.
Er hatte sie wirklich und wahrhaftig geküsst. Seine beste Freundin Hermine.

Plötzlich hörten sie Schritte und der junge Heiler stand hektisch auf und hastete zur Tür, aus der er gekommen war.
"Bitte sagen Sie Heilerin Elisabeth nicht, dass ich gelauscht habe. Ich wollte doch nur sehen, ob Dumbledore Recht hatte. Und jetzt habe ich es mit meinem geistigen Auge gesehen. Die Theorie über die Macht der Liebe ist wahr."

Dann war er verschwunden.

Harry und Hermine hörten Heilerin Elisabeth vor der Tür mit einem Kollegen sprechen.
Harry wagte es nicht, Hermine anzusehen, doch nach einer Weile hielt er es nicht mehr aus und er sah auf, direkt in ihre haselnussbrauen Augen.

Diese waren leicht verengt und auf Hermines Stirn hatten sich Zornfalten gebildet.
Harry hatte es geahnt, in dem Moment, als er kapiert hatte, dass er Hermine geküsst hatte.
Und die folgenden Worte Hermines, waren für Harry wie ein Schlag ins Gesicht:"Was hast du getan?"



"Bedaure nicht die Toten, Harry. Bedaure die Lebenden, und vor allem diejenigen, die ohne Liebe leben."

Albus Dumbledore
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, JK Rowling


"Kommis? *Hundeblick*


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