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Fanfiction

Irrungen, Wirrungen - Ein blaues Auge

von Roya

Hallo!
So, endlich ein neues Kapitel fertig. Bin momentan etwas im Stres... Samstag Klausur, danach werde ich mehr Zeit zum Schreiben haben.
Dafür ist dieses Kapitel schön lang :)

Danke an alle Leser und Kommentar-Schreiber!

@Ollivander:
Tja, das werden wir bald sehen. Oder auch nicht. Mal schauen, wie und wann und wo sie beide darauf kommen.
Ich versuch mein Bestes mit dem Regelmäßigen ;)
Und wie fandest du den Film?
Ich fand ihn super!
Ich war in der Vorpremiere Mittwochmorgen um 00.01. War schon klasse.

@Katie Weasley:
Hey. Freut mich, dass es dir bisher gefällt!
Ich bin ganz deiner Meinung, dass Namen dann besser passen. Ich wusste nur nicht genau, wie ich den Namen zum ersten Mal einführen sollte, deshalb die doofen Umschreibungen ;)
Dann freu ich mich darauf, wenn du weiterliest und mir vllt noch ein paar Kritiken gibst, wenn was nicht okay ist :)

So an alle anderen:
Danke fürs Lesen und viel Spaß mit dem neuen Kapitel.

LG Eure Roya


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Kapitel 6: Ein blaues Auge


Je näher sie dem Bürogebäude im Herzen Londons kam, desto beklemmender wurde das Gefühl in ihrem Inneren. Ihre Beine wurden mit jedem neuen Schritt schwerer und als sie schließlich ihr Ziel erreichte, raste ihr Herz gegen die Brust und ihr Atem ging flach.

Panik machte sich in der jungen Frau breit und sie musste alles in sich überwinden, überhaupt einen weiteren Schritt zu tätigen. Als sie in das kleine Foyer trat und dem Tagwächter zunickte, hatte sie das schreckliche Gefühl, sie würde in einen Käfig treten, freiwillig in eine Falle laufen.

Doch es half alles genauso wenig wie die vielen Stoßgebete, die Mia in ihren Gedanken ausstieß. Ihre Beine führten sie ohne Unterlass näher und nach kurzer Zeit betrat sie den Aufzug, der sie nach oben brachte.

Viel zu schnell öffnete sich die Tür und die junge Frau schritt durch den langen Flur. Ihre Miene verriet nichts und sie wusste, dass sie sich jetzt aus Höchste konzentrieren musste. Bevor sie an die Tür am Ende des Ganges klopfte, atmete sich noch ein letztes Mal tief durch und vertrieb alle Gedanken an den Rothaarigen und den letzten Abend aus ihrem Kopf.

Terence saß auf seinem Schreibtischstuhl und unterhielt sich mit zwei Männern, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: Der erste war hoch gewachsen, fast so groß wie Terence selber, mit blondem, kurzen Haar und einem Spitzbart. Seine hohlen Wangen ließen ihn bizarr aussehen.

Sein Nebenmann war furchtbar klein und stämmig, besaß ein breites Kreuz und fast keinen Hals. Er war braungebrannt und trug eine Glatze, die im grellen Licht der Halogenröhre über ihnen glänzte. Seine Augen standen dicht beieinander, die schwarzen Augenbrauen waren kaum zu übersehen. Beide trugen schwarze Anzüge und beide schauten grimmig zu Mia.

Der Kleine war Wilson, der Große Spencer. Mit gezwungenem, geschäftsmäßigem Ton sagte Mia:

„Sie sind wieder im Lande.“

„Sieht ganz danach aus.“

Sie spürte die Blicke der beiden Zauberer über ihren Körper wandern und unterdrückte ein Schaudern. Wie so oft in der Gegenwart der Männer war sie überglücklich, in der Schule Okklumentik gelernt zu haben. Wer wusste schon, ob sie in ihrem Kopf herumschwirrten oder nicht. Auch wenn sie sich kaum vorstellen könnte, dass einer der beiden so geschickt wäre, es sie nicht merken zu lassen.

„Mach endlich die Tür hinter dir zu und erzähl!“

Terences Stimme klang gereizt und Mia schloss die Tür hinter sich. Sie stellte sich vor den großen Schreibtisch und sah zu dem Hünen, der sie mit seinen tief liegenden Augen fixierte. Ohne noch einmal über die möglichen Konsequenzen nach zu denken, begann sie mit fester Stimme zu reden.

„Ich konnte ihn einfach nicht finden. Keiner der Suchzauber hat funktioniert, er hat mich einmal auf eine Waldlichtung geschickt, die hundert Kilometer von der nächsten Stadt entfernt war und ein anderes Mal in eine Siedlung, in der nur Rentner und Familien mit ihren Kindern wohnen. Ich habe jedes Haus nach ihm durchforstet und nichts entdeckt.“

Stille breitete sich in dem Raum aus und Mia hoffte, dass man ihr das wild hämmernde Herz nicht ansah. Terence blickte sie weiterhin mit ausdrucksloser Miene an, während Spencer leise etwas in Wilsons Ohr flüsterte, der daraufhin breit grinste.

„Du enttäuschst mich.“

Seine Stimme klang tatsächlich enttäuscht, aber die Brünette wusste genau, was er ihr sagen wollte: sie hatte kläglich versagt und musste dafür bestraft werden. Doch vorher würde er noch auf eine weitere Waffe zurückgreifen. In diesem Moment wandte er sich auch schon an die beiden tuschelnden Zauberer und sagte:

„Überprüft, was sie sagt.“

Es war soweit, Mia entspannte sich und ließ alle Gedanken an den Rothaarigen los, dachte an nichts. Als sie endlich in dem Stadium war, ließ sie weitere, neue Bilder aufkommen. Bilder einer fremden Siedlung, in der Familien herum liefen, aber kein Mr Weasley. Bilder einer Waldlichtung, in der es nur Vögel und ein Eichhörnchen gab.

Wilson stellte sich vor sie und zückte seinen Zauberstab. Seine recht dunkle Stimme sagte leise:

„Legilimens.“

Ein seltsames Gefühl durchflutete die junge Frau, aber sie blieb weiterhin so entspannt wie möglich und sah nur die harmlosen Bilder vor sich. Nach einigen Minuten war es vorbei und der Druck auf ihrem Kopf verschwand. Wilson trat zur Seite und sah zu seinem Boss.

„Sie sagt die Wahrheit.“

Ein Schatten huschte über sein Gesicht, doch er überspielte seinen Unmut mit einem Lächeln. Ein Lächeln, das in etwa dem Wahrheitsgehalt entsprach wie die Bilder in Mias Kopf. Mit seiner kräftigen Stimme sagte er so sanft wie möglich:

„Du hast versagt, Mia.“

„Es tut mir Leid, Terence.“

„Tut es dir das?“

Sie wusste, dass er sie nur provozieren wollte, aber dennoch konnte sie nichts gegen den Kloß in ihrem Hals machen, der sich jetzt bildete. Der Hüne stand auf und trat auf sie zu. Als er nur noch wenige Zentimeter vor ihr stand, blickte er kurz zu den beiden Zauberern.

„Was meinst du? Wie soll deine Bestrafung aussehen?“

Mia schluckte und sagte mit bemüht ruhiger Stimme:

„Dir wird schon das Richtige einfallen.“

Terence begann zu lachen. Sein Atem streifte ihre Haut und Mia begann zu zittern. Sie kannte seine Bestrafungen bereits und bereitete sich auf eine Tortur vor. Auch ihr Blick fiel auf Wilson und Spencer, die beide ihren Zauberstab hoben und breit grinsten. In ihren Augen las sie die Gier und die unbändige Freude über das Bevorstehende.

Ein harter Gegenstand prallte mit voller Wucht gegen ihre Schläfe und in Mias Kopf explodierte der Schmerz. Sie taumelte zurück und verlor schließlich das Gleichgewicht. Hart stieß sie auf dem Fußboden auf und kämpfte für eine kurze Zeit gegen die Schwärze an.

Ihr Kopf hämmerte ohne Unterlass und die junge Frau zitterte wie Espenlaub, als sie das Kinn anhob. Terence stand vor ihr und rieb sich die Knöchel seiner linken Hand, die immer noch zu einer Faust geballt war. Seine Stimme durchdrang den Schmerz.

„Das sollte für dieses Mal genügen.“

Er drehte sich um und setzte sein Gespräch mit den beiden Zauberern fort, als sei nichts vorgefallen. Immer noch benommen setzte sich die junge Frau auf und kämpfte sich auf die Beine. Jeder neue Herzschlag ließ ihren Kopf erneut hämmern und bevor einer sie zurück halten konnte, verließ sie fluchtartig das Zimmer.

Leicht wankend betrat sie ihr eigenes Büro in der Mitte des langen Ganges, ließ die Tür ins Schloss fallen und sich selber auf den Stuhl niedersinken. Ihre Ellebogen auf dem Schreibtisch gestützt legte sie ihre rechte Hand auf ihre Schläfe, die sich unter ihren Fingern heiß anfühlte und bereits anschwoll.

Mit fahrigen Fingern griff sie in ihre Manteltasche und holte ihren eigenen Zauberstab hervor. Sie brauchte mehr Versuche als sonst, per Aufrufezauber ein Stück Eis herbei zu zaubern, welches sie sich dann auf die Prellung legte. Leise stöhnte sie auf und verfluchte Terence und die Tatsache, dass sie keinen Gegenzauber für Prellungen anwenden konnte. Wenn ihr Gesicht sofort wieder normal aussehen würde, hätten Wilson und Spencer wohl freie Bahn.

Als sich sowohl ihr Herz als auch der rasende Schmerz in ihrem Kopf soweit wie möglich beruhigt hatte, war nur ein dumpfes Pochen übrig geblieben und die ironische Erkenntnis, dass es hätte schlimmer ausgehen können. Die beiden Zauberer hatten bereits ihre Stäbe erhoben gehabt und wenn Terence es so gewollt hätte, wären sie nicht zimperlich darin gewesen, die verbotenen Folterflüche anzuwenden.

Das hatte Mia bereits am eigenen Leibe erfahren müssen, damals, nachdem Terence ihre Mum dazu gezwungen hatte, mit nach England zu kommen. Die düsteren Gedanken machten die Brünette seelisch fertig und sie zwang sich dazu, an etwas anderes zu denken.
Sie widmete sich ihrer Arbeit, die im Allgemeinen eigentlich nur darin bestand, Mails zu kontrollieren und an die richtigen Personen weiter zu leiten.

Sie verbrachte ihre Mittagspause in ihrem Büro und aß nichts. Der Appetit war ihr gehörig vergangen nach dem Gespräch am Morgen. Als sie die Mails fertig sortiert hatte, befasste sie sich mit einigen Anrufen, die im Namen der Firma erledigt werden mussten. Eine stupide, ätzende Arbeit und die Brünette war froh, als die Uhr kurz vor Fünf zeigte.

Ohne noch einen Blick zurück zu werfen, schloss Mia die Tür ab und verließ ohne Umwege das Gebäude. An der frischen Luft gönnte sie sich einen tiefen Atemzug, dann überquerte sie die Straße und kam nach kurzer Zeit an eine Pizzeria. Was ihr „Gast“ wohl gerne mochte?

Sie bestellte eine Pizza Vier Jahreszeiten für sich, eine mit Salami für Mr Weasley und fragte sich, warum der Verkäufer sie die ganze Zeit anstarrte. Der hatte wohl noch nie eine streng aussehende Geschäftsfrau gefragt, ob sie extra Käse haben wollte. Während sie mit den im trüben Abendlicht dampfenden Kartons in eine einsame Gasse einbog um zu disapparieren, sagte sie sich, dass sie ihn unbedingt nach dem Vornamen des jungen Mannes fragen sollte. Im nächsten Augenblick schalt sie sich dafür, so vertraut über ihren Gefangenen nachzudenken.

Mit einem lauten Knall verschwand sie und das vertraute Gefühl, dass ihr Magen eingequetscht wird, machte sich in ihrem Körper breit. Leider brachte das auch den Kopfschmerz zurück, der sie in den letzten Stunden glücklicherweise wieder verlassen hatte. Mia stiefelte schnell durch die nun schnell fortschreitende Dunkelheit und schloss eilig die Eingangstür des Mehrfamilienhauses auf.

Im zweiten Stock angekommen hob sie ihren Zauberstab und befreite die Tür von seinen Schutzzaubern. Sie schwang nach innen auf und die junge Frau trat ein. Er schien den Fernseher angemacht zu haben, denn ein Flimmern beleuchtete sacht das Ende des Flurs und undeutliche Stimmen waren zu vernehmen.

Mia schloss die Tür und belegte sie erneut mit den Schutzzaubern, bevor sie aus ihren Schuhen schlüpfte und den Mantel aufhängte. Langsam ging sie Richtung Wohnzimmer, den Zauberstab erhoben. Doch ohne Grund, wie es schien. Der Rothaarige saß auf der Couch und sah hoch zu ihr, als sie ins Zimmer trat. Sein Blick fiel auf den Stab in ihren Händen und er grinste schief.

„Glauben Sie, ich würde Ihnen auflauern?“

Ergeben zuckte sie mit den Schultern und ließ ihren Zauberstab sinken. Der junge Mann schaltete den Fernseher aus und sah sie fragend an. Mia löste sich aus ihrer Starre und setzte sich ihm Gegenüber. Ihr Blick verweilte eine Zeitlang auf dem Fernseher, der noch leise, knisternde Geräusche von sich gab wie immer, wenn man ihn gerade erst ausgeschaltet hatte.
Ohne ihren Kopf zu drehen, fragte sie ihn:

„Ich hoffe, Sie mögen Pizza?“

Doch er antwortete ihr nicht. Verwundert sah Mia zu ihm und erkannte in seinen Augen Sorge und viele Fragen.

„Wer hat Ihnen das angetan?“

Verwirrt sah sie ihn an, als er seine Hand hob und sich an die rechte Schläfe fasste. Prompt sprang Mia auf und rannte ins Badezimmer. Den gesamten Tag in ihrem Büro hatte sie keine Gelegenheit gehabt, in den Spiegel zu sehen und das Ergebnis schockte sie. Kein Wunder, dass der Mann in der Pizzeria so doof geguckt hatte.

Um ihr rechtes Auge herum prangte ein blau schwarzes Veilchen, das man trotz der Sonnenbrille sehr gut sehen konnte. So ein verfluchter Mist! Das Herz schlug der Brünetten wieder bis zum Hals und sie zog sich die Brille aus. Ihre Schläfe war geschwollen und dick, und nach dieser Aufregung pochte sie auch wieder schmerzvoll.

Aus der Küche kamen klirrende Geräusche und schnell überprüfte Mia, ob sie ihren Zauberstab noch bei sich trug. Was machte der Kerl da? Doch bevor sie nachgucken gehen konnte, erklangen seine Schritte im Flur und er betrat das kleine Badezimmer.

Sein Blick fiel auf die nun hervorragend zu sehende Schwellung und er hob eine Augenbraue an, ein Kunststück, was Mia noch nie gekonnt hatte. Erst als er seine Hand hob, erkannte sie, was die Ursache für die seltsamen Geräusche gewesen waren. Der Rothaarige hatte eines ihrer Kühlpacks aus dem Gefrierfach geholt und wickelte es nun in ein dünnes Küchenhandtuch.

Bevor sie reagieren konnte, trat er einen Schritt näher und legte es vorsichtig auf ihr Auge. Mia zuckte zusammen, als seine Finger ihre Stirn berührten und wollte es selber in die Hand nehmen. Dabei legte sie ihre Hand auf seine und wartete, bis er sie wegzog. Langsam machte er dies auch, ließ sie dabei aber nicht aus den Augen.

„Danke.“

Ihre Stimme klang leise, doch er nickte nur. Stille senkte sich zwischen sie und Mia betrachtete ihr Gegenüber. Er war ein kleines bisschen größer als sie und trug mittlerweile nur noch ein kurzärmeliges Shirt über einer schwarzen Jeans. Den Drachenlederumhang hatte er abgelegt. Als die Stille unerträglich wurde, sagte sie:

„Die Pizza wird kalt.“

Auch er nickte, aber nur schwerfällig. Damit sie nicht weiterhin dämlich in der Gegend herum starrten, drückte sich die junge Frau an ihm vorbei und ging voran ins Wohnzimmer zurück. Während sich der Rothaarige schon auf die Couch setzte, holte Mia noch eine Flasche mit Apfelschorle und zwei Gläser, die sie mittels Zauberstab vor sich schweben ließ aus Mangel einer zweiten freien Hand und setzte sich ihm Gegenüber.

„Mögen Sie Salami?“

Er nickte lediglich und sie reichte ihm den Karton mit dem immer noch heißen Inhalt. Ihre Pizza schmeckte gut und erfreut stellte Mia fest, dass sie wieder Hunger hatte. Schweigend saßen sie beisammen und aßen zu Abend. Die Stille war unnatürlich und gezwungen und die Brünette fühlte sich außerordentlich fehl am Platz.

Schließlich durchbrach sie die Stille, als der Rothaarige aufgegessen hatte.

„Wie heißen Sie eigentlich mit Vornamen?“

Er sah hoch und wieder traf sich ihr Blick.

„Fred. Und Sie?“

„Mia.“

„Ich dachte Maria? War das auch gelogen?“

Sie schluckte einmal und schüttelte dann den Kopf.

„Ich mag meinen vollen Namen nicht besonders, deshalb stelle ich mich normalerweise mit Mia vor.“

Auch er nickte und wieder schwiegen sie. Unruhig scharrte die junge Frau mit ihren Füßen auf dem Boden rum und wendete das Kühlpack an ihrer Stirn, doch viel nutzte es nicht mehr, da es mittlerweile zu warm geworden war. Die Uhr zeigte erst sieben Uhr, aber Mias Glieder fühlten sich unglaublich schwerfällig an und ihr Kopf hämmerte.

„Warum lassen Sie die Prellung nicht einfach verschwinden?“

Sein Blick ruhte knapp neben ihrem rechten Auge und innerlich seufzte sie. Kurz angebunden erwiderte Mia dann:

„Das hat seine Gründe.“

Ihre Stimme klang gereizt und abweisend, aber was sollte sie schon machen? Auf gut Freund machen ging nicht, immerhin war Mr… Fred immer noch in Gefahr. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich für einen kurzen Augenblick, dann zuckte er mit den Schultern und lehnte sich in der Couch zurück.

„Na dann.“

Bevor erneut eine undurchdringliche Stille aufkam, stand Mia auf und packte die Pizzakartons zusammen. Der Rothaarige sprang auf und trug die Gläser in die Küche. Mia folgte ihm und beseitigte den Müll. Sie war aufgewühlt, denn das alles fühlte sich so falsch an.
Das schien auch der junge Mann zu denken, denn er lehnte sich mit dem Gesäß an die Küchenzeile und verschränkte die Arme vor der Brust. Da die Küche nicht so groß war, standen sie sich direkt gegenüber.

„Ich versteh immer noch nicht, was das Ganze soll. Und vor allem nicht, warum Sie mir helfen.“

Sie biss sich kurz auf die Lippen, unterließ es aber schnell wieder, denn das war ein sicheres Zeichen von Unsicherheit und das wollte sie auf keinen Fall. Stattdessen sah sie hoch in sein Gesicht und bereute es sofort. Seine blauen Augen bohrten sich in ihre und fesselten sie nahezu. In ihr brodelte es, die Gefühle wollten an die Oberfläche, die sie ihrem Gefangenen gegenüber hegte.

Sie wollte ihm sagen, dass es ihr Leid tat, dass es nicht seine Schuld war und dass bald alles wieder okay sein würde. Aber das wäre gelogen, Mia hatte keine Ahnung, wie es weiter gehen sollte und in ihr verbreitete sich tiefe Hoffnungslosigkeit. Mit zitternder Stimme sagte sie lauter und herrischer als beabsichtigt:

„Das müssen Sie auch nicht verstehen. Sie sind jetzt hier und da wird sich vorerst nichts dran ändern. Sie können froh sein, dass ich es bin, die Sie gefunden hat! Und jetzt geh ich schlafen, der Tag war lang!“

Mit einem letzten Blick auf ihn rauschte die junge Frau an ihm vorbei in ihr Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. Seufzend und erschöpft ließ sie sich aufs Bett fallen und schloss ihre müden Augen. Doch Schlaf fand sie keinen, dafür war sie viel zu aufgewühlt.

Was sollte sie jetzt machen? Warum hatte sie nicht vorher darüber nachgedacht, was sie nach der Entführung mit Fred machen sollte? Doch was hätte sie schon machen können? Ihn ausliefern? Das ging nicht. Sie musste sich etwas einfallen lassen!

Sie versuchte, die Gedanken an das Bevorstehende zu verdrängen. Stattdessen geisterten zwei blaue Augen in ihrem Kopf herum, die sie anstarrten und sie seltsam berührten.


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