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Fanfiction

Irrungen, Wirrungen - Entscheidungen

von Roya

Huhu,
so, es hat zwar was länger gedauert, dafür finde ich dieses Kapitel schön. Uuuund es ist auchdas letzte dieser Fanfiktion ... tut mir Leid, wenn das jetzt überraschend kommen sollte, aber es hat alles Wichtige in ein Kapitel gepasst :)

Also danke ich allen treuen Lesern und Kommischreibern! Ihr ward/seid die Besten.

Falls ihr mehr von den Zwillingen lesen wollt, dann schaut in meiner neuen FF rein: Vertrau mir.


Danke!
Und viel Spaß!
LG Roya



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Kapitel 18: Entscheidungen


Fred atmete einmal tief ein, dann betrat er den Raum und sah die angespannten Gesichter seines Bruders und von Mia. Sie hatten alle nacheinander zu Kingsley und zwei weiteren Ministeriumsangestellten zur Zeugenaussage gemusst und er war der letzte gewesen. Nun hieß es warten. Er setzte sich zwischen die beiden Schweigenden und starrte auf seine Finger.

Der Tag hatte schon nicht gut begonnen. Sie waren recht früh ins Ministerium aufgebrochen, um sich mit Kingsley zu treffen, aber zuerst waren sie auf Mias Familie getroffen. Es war nicht zu übersehen gewesen, das Kathi ihre Schwester aus vollem Herzen zu hassen schien für alles, was sie ihr angeblich angetan hatte.

Ihre Mutter war ruhiger, aber Fred hatte auch in ihrem Blick etwas Anklagendes gesehen. Doch dominiert wurde die gesamte Erscheinung von Magdalena Schuhmann aus der Wolke von Trauer, die sie umfasste. Die beiden angeschlagenen Frauen waren tags zuvor ins Sankt Mungos gebracht worden, doch mussten auch die zur Zeugenaussage hierher ins Ministerium kommen. Seit dieser Begegnung hatte Mia kein Wort mehr herausgebracht.

Hoffentlich hatte sie bei Kingsley reden können. Von diesem Gespräch hing viel ab und Fred hoffte, dass der Auror und Mitglied des Phönixordens ihr helfen konnte. Wie lange dauerte das denn noch? Er war doch der letzte gewesen.

Endlich öffnete sich die Tür zu dem kleinen Raum und Kingsley trat ein, zusammen mit den beiden anderen Mitarbeitern ein. Der linke der Männer war Henson, ein weiterer Auror, der die Familie Weasley nicht besonders gut kannte. Deshalb war er für das Verfahren ausgewählt worden. Die Ministeriumstypen hatten scheinbar Angst, dass Kingsley zu subjektiv handelte. Der andere war Richards, der Vertreter für die Abteilung für den Missbrauch der Magie.

Sie blieben vor den dreien stehen und Fred und George standen auf. Mia blieb sitzen wo sie war, zusammen gesackt wie ein Häufchen Elend. Auch Freds Blut schoss ihm wie wild durch die Adern, er versuchte, seinen Atem zu beruhigen, was nicht gerade einfach war. Sein Hände waren schwitzig und trotzdem legte er seine linke Hand auf Mias Schulter, um sie zu beruhigen. Sie bebte unter seinem Griff, als Henson anfing zu sprechen.

„Wir haben uns beraten, nachdem wir mit allen Zeugen gesprochen haben. Miss Katharina Schuhmann und Mrs Magdalena Schuhmann werden weiterhin im St. Mungos medizinisch und psychisch betreut, damit sie alsbald wie möglich ihr normales Leben wieder aufnehmen können. Mr Terence Baker wird die nächste Zeit über in einer Zelle hier im Ministerium verbringen, da er als Muggel nur nach dem Muggel-Strafgesetz verurteilt werden kann. Die nötigen Schritte, um ihn ihn ein Muggel-Gefängnis zu überführen, sind bereits in Gang gesetzt worden.

Nach einem kurzen Gespräch mit unseren hausinternen Psychiater tragen Mr Fred Weasley und Mr George Weasley gesundheitlich keine Schäden davon und müssen sich auch keiner weiteren Untersuchung stellen. Wir danken Ihnen für Ihre Mitarbeit.“

Er schwieg und schien etwas in seinen Unterlagen abzuhaken, bevor er den Kopf hoch und den Blick auf Mia richtete. Jetzt würde es sich entscheiden. Fred schluckte, schaffte es aber nicht, den großen Kloß in seinem Hals zu entfernen.

„Miss Maria Schuhmann“, begann Henson, Mia zuckte bei jeder Silbe zusammen und sah immer noch nicht hoch. „Sie haben eine ausführliche Aussage zu Ihren Taten der vergangenen zwei Jahre und drei Monate gegeben. In dieser Zeit waren Sie verantwortlich für insgesamt fünf Mordbefehle, die kurz darauf ausgeführt wurden. Weiterhin haben Sie Geschäfte für Ihren Stiefvater, Mr Terence Baker, abgewickelt, die gegen unser Gesetz und das der Muggel verstoßen.

Durch die Tatsache, dass Sie von ihm bedroht wurden und es sich bei dieser Drohung um Menschenleben handelte, werden Ihnen mildernde Umstände zugesprochen. Auch die freiwillige Unterstützung der Auroren, um die beiden Anwesenden vor großer Gefahr zu schützen und Ihre Bereitschaft, sogar unter Veritaserum aussagen zu wollen, lassen Ihre Strafe sinken.“

Jetzt war es endgültig soweit, der Urteilsspruch musste jetzt kommen. Fred biss sich auf die Unterlippe, so nervös war er. Sein Blick war starr auf den Mund des Aurors geheftet und er wünschte sich, dass es vorbei war. Bitte …

Henson blickte auf und sagte mit unberechenbarer Miene:

„Sie werden zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt.“

Nein! Schwindel überkam Fred, als die Worte zu ihm drangen. Das konnte nicht wahr sein! Seine Finger krampften sich in Mias Schulter, die immer noch keinen Ton von sich gab. Fred sah zu ihr, konnte aber nichts von ihrem Gesicht erkennen, weil ihre offenen Haare es verdeckten.

„Die Strafe wird als Bewährung ausgesetzt. Sie dürfen in dieser Zeit Großbritannien nicht verlassen oder sich etwas zukommen lassen, sonst werden Sie nach Askaban eingewiesen.“

Sein Herz setzte für einen Schlag aus. Hatte er richtig gehört? Vollkommen starr sah er zu Kingsley hoch, der kaum merklich lächelte. Henson und Richards nickten Ihnen noch einmal zu und verließen dann den Raum. Die Tür schloss sich leise hinter ihnen, doch Fred schien es, als würde es sofort mindestens zehn Grad wärmer werden um sie herum. Freude pulsierte durch seine Ader und nur ein Gedanke durchzuckte ihn immer wieder:

Mia musste nicht nach Askaban! Sie durfte endlich leben.

Er sank vor ihr auf die Knie und blickte in ihr Gesicht. Stumne Tränen liefen über ihre Wangen, aus ihrem Mundwinkel lief ein winziges bisschen Blut. Sie musste sich vor Nervosität etwas im Mund aufgebissen haben. Fred lächelte sie an und hob seine Hand. Sanft strich er ihre Haarsträhnen aus dem Gesicht und sagte dann leise: „Hey, jetzt wird alles gut.“

Seine Worte ließen den Damm brechen. Mia schluchzte auf und warf sich nach vorne. Fred fiel durch das plötzliche Gewicht beinahe hintenüber, aber er schaffte es gerade noch, Mia und sich in der Senkrechten zu halten. Er hielt sie ganz fest und atmete dabei ihren mittlerweile so vertrauten Geruch ein, der nun noch mit Mums frisch gebackenen Plätzchen nuanciert war.

„Mia?“

Fred sah hoch zu Kingsley, der zwar erleichtert, aber immer noch ernst aussah. Also half der Zwilling der jungen Frau hoch und reichte ihr ein Taschentuch. Dankend nahm sie es und putzte sich geräuschvoll die Nase. Als sie wieder halbwegs klar sehen konnte, blickte sie zu Kingsley. Ihre Stimme war leise und zittrig, aber man konnte verstehen, was sie sagte: „Danke.“

Kingsley nickte. „Ich habe getan, was ich konnte. Aber ich habe dir auch einen Vorschlag zu machen.“

Mia nickte lediglich und gespannt wartete Fred darauf, was Kingsley jetzt sagen würde.

„Ich kenne mich ein wenig mit den Gesetzesvorgaben der Muggel aus und weiß, dass es bis zu einem möglichen Prozessbeginn gegen deinen Stiefvater noch Monate dauern kann. Allerdings habe ich gesehen, wie es deiner Mutter und deiner Schwester geht, deshalb habe ich dir einen Vorschlag zu machen. Du musst dich nicht sofort dazu äußern und vermutlich auch am besten nicht damit zu Henson oder Richards gehen, aber höre mich an.“

Sie reagierte nicht, aber Fred spürte ihre neu aufkommende Anspannung, da er sie immer noch im Arm hielt. Ihr Blick fixierte den Kingsley, als er weiter sprach.

„Mr Baker wird für Betrug, Mord und Vergewaltigung angeklagt. Leider sind die Personen, die seine Machenschaften bezeugen können, in einem so geringen Maß vorhanden, dass deine Mutter und deine Schwester die einzigen Hauptzeugen der Verhandlungen sein werden. Das hieße, sie müssten beide erneut das durchleben, was sie in den letzten zwei Jahren gesehen und erfahren haben. Es gäbe allerdings eine anderen Alternative.“

Worauf wollte er hinaus? Fred legte seinen Arm etwas fester um Mias Schulter, denn sie war wieder zusammen gezuckt, als Kingsley das Leiden ihrer Familie genannt hatte. Sie musste sich immer noch die Schuld geben.

„Wir könnten beide, Katharina und Magdalena, mit einem Vergessenszauber belegen, der so stark ist, dass sie die Erlebnisse der letzten beiden Jahre nicht mehr wissen. Wir haben erfahrene Zauberer, die ihnen vorgaukeln können, dass sie in den letzten zwei Jahren gemütlich ihr Leben in Deutschland gelebt haben, ohne jemals hierher gezogen zu sein. Lediglich in eine andere Stadt müssten sie ziehen.“

„Warum müssen sie nach Deutschland zurück?“, fragte George skeptisch und Kingsley sah kurz zu ihm, bevor er fortfuhr.

„Hier in Großbritannien würde sie alles zu sehr an die letzte Zeit erinnern, so dass es geschehen kann, dass der Zauber durchbrochen wird. Immerhin ist es nichts leichtes, was sie vergessen sollen. Es hat sich tief in ihr Gedächtnis eingegraben. Wenn sie aber in eine andere deutsche Stadt ziehen, können sie von vorne beginnen.“

„Das hieße“, begann Fred langsam, „das sie wieder ganz normal leben könnten und auch mit Mia würde die Beziehung wieder so werden wie früher.“

Er sah zu Mia, seine Begeisterung war entfacht. Das war ja wunderbar! Dann konnten Kathi und Lena ein komplett neues Leben führen und Mia müsste sich keine Vorwürfe mehr machen. Und der hassende Blick aus Kathis Gesicht wäre verschwunden …

Mia starrte ins Nichts. Dann sah sie zögerlich auf und sagte leise: „Aber … das hieße … Terence ...“

Sie führte den Satz nicht weiter, aber Kingsley nickte. „Ja. Terence Baker würde freigesprochen werden, weil es keine Beweise für seine Verbrechen gibt.“


*************


Sie saßen im Fuchsbau und Molly tischte gerade heißen Tee und Kuchen auf. Mia hatte sich in den vergangenen Tagen ausgeruht und in Ruhe nachgedacht. Doch zu einem richtigen Ergebnis oder einer Entscheidung war sie noch nicht gekommen. Netterweise durfte sie bei den Weasleys wohnen und auch Fred und George kamen jeden Tag vorbei.

Langsam aber sicher hatte Mia realisiert, dass sie tatsächlich nicht ins Gefängnis musste und endlich, zum ersten Mal seit Jahren, machen konnte, was sie wollte. Jedenfalls so gut wie. Keiner bedrohte sie mehr, sie musste nicht mehr nach der Pfeife eines Vergewaltigers tanzen und … die Gedanken bedrückten sie immer noch und sie verdrängte sie. Heute war ein wichtiger Tag, denn sie erwarteten Besuch.

Genau in diesem Augenblick klingelte es und Molly wuselte zur Tür. Mia hatte die rundliche Frau in den letzten Tagen ins Herz geschlossen. Sie war unheimlich lieb und zuvorkommend und hatte sich rührend um Mia gekümmert. So rührend, dass sie das fürchterliche Gefühl hatte, sie hätte es nicht verdient.

„Ah, Kingsley. Das ist aber nett, dass du sie vorbeibringst. Kommt doch rein. Sie müssen Magdalena sein.“

„Bitte nur Lena.“

Mias Herz zog sich zusammen, als sie die immer noch raue Stimme ihrer Mutter hörte. Früher hatte sie eine glockenhelle Stimme gehabt, die man durchs ganze Haus lachen und auch schimpfen gehört hatte. Diese Zeiten waren nun vorbei.

„Mia.“

Die Angesprochene zuckte zusammen, als Lena Schuhmann ins Zimmer trag und stand auf. Im Gegensatz zu ihrer Stimme schien sie sich sonst sehr gut erholt zu haben. Sie hatte bereits wieder etwas mehr auf den Hüften und auch ihre Wangen und Augen waren nicht mehr eingefallen. Zu Mias großen Verwunderung nahm ihre Mutter sie fest in den Arm.

„Du warst so tapfer, mein Schatz. Kingsley hat mir von den letzten zwei Jahren erzählt, oh, es tut mir so Leid, es ist alles meine Schuld.“

Erschrocken starrte Mia zu ihrer Mutter, die genauso groß war wie sie selbst und sah die Tränen, die über Lenas Wangen liefen. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Sie stammelte: „Nein, Mum, es ist alles meine Schuld, ich meine, ich … ich hätte ...“

Sie fiel ihr in die Arme und schluchzte laut auf. Ein riesiger Stein fiel ihr vom Herzen und Mia wusste jetzt, dass wirklich alles gut werden konnte.

Nachdem sie sich endlich beruhigt hatten, sagte ein grinsender Fred: „Seid ihr endlich fertig ...“

„Mit den Schuldzuweisungen?“, beendete George den Satz und wieder begann Fred:

„Ist doch egal, wer schuld daran ist ...“

„Dass Terence ein Arschloch ist ...“

„Und Spencer und Wilson Idioten.“

„Es ist doch auch egal, wem von euch es mehr Leid tut als der anderen ...“

„Aber eines ist wirklich eure schuld.“

„Und zwar von beiden.“

„Der Tee wird kalt“, schlossen sie im Chor und alle außer Molly lachten, sogar Lena. Mia hatte sich in den letzten Tagen bereits daran gewöhnt, dass Fred und George ihre Sätze gerne abwechselnd beendeten und hätte niemals geglaubt, dass sie soviel Spaß haben konnte.

„Setzt euch, setzt euch. Auch wenn die beiden viel Unsinn reden, der Tee wird wirklich kalt. Hier muss wirklich keiner Schuldzuweisungen vorbringen, denke ich. Es ist immerhin alles vorbei, lasst uns erst einmal in Ruhe Kuchen essen.“

Molly strahlte in die Runde und stellte auch Kingsley noch Teller und Tasse hin, die er lächelnd annahm.

Sie aßen den leckeren, selbstgebackenen Kuchen von Molly und ein paar der Kekse, die Ginny ihnen bei ihrem letzten Besuch mitgebracht hatte. Dabei erzählten Fred und George – abwechselnd – einige Anekdoten aus ihrem Laden und brachten damit alle Anwesenden zum Lachen, auch wenn Molly meist einen eher gequälten Ausdruck zeigte.

Nach dem Essen erhob sich Kingsley und sagte an Mia gewandt: „Ich möchte mit dir und deiner Mutter reden.“

Mia nickte und gemeinsam gingen die drei ins Wohnzimmer. Ohne Umschweife begann Kingsley zu reden. „Hast du über meinen Vorschlag nachgedacht?“

„Ja. Es ist aber eine schwierige Entscheidung“, antwortete sie. Es stimmte, sie hatte sehr lange in den vergangenen Nächsten wach gelegen und mit sich gehapert. Sie wollte Terence hinter Gittern sehen, diesen Dreckskerl! Aber sie wollte auch, dass ihre Mutter und Schwester wieder ein normales Leben führen konnten.

„Ich weiß es nicht“, fügte sie leise hinzu.

„Ich aber“, erklang die Stimme Lenas und Mia starrte ihre Mutter an. Der hilflose und trübe Blick war einem entschlossenen gewichen und sie sah ihre Tochter unverwandt an. „Kingsley hat mir von dem Vorschlag erzählt und ich bin einverstanden, dass sie Kathis Gedächtnis verändern.“

„Bist du dir sicher, Mum? Natürlich ist es tausend mal besser für sie, aber wir stehlen ihr damit auch zwei Jahre ihres Lebens.“

Lena sah sie kurz mit leerem Blick an, bevor sie ihn wieder fokussierte. Mit leiser Stimme fuhr sie fort: „Du weißt, dass ich dir keinen Vorwurf mache, aber glaube mir, du weißt nicht, wie es ist, mit dieser Erinnerung zu leben.“

Mia schluckte und kämpfte gegen die Tränen an. Doch dann fiel ihr etwas an Mums Aussage auf und sie sah verwirrt zu ihr. „Aber was meinst du mit „Kathis Gedächtnis“? Was ist mit dir?“

Jetzt schaute sie äußerst grimmig drein, als sie mit scheidender Stimme sagte: „Ich werde es Terence nicht gönnen, dass er freigelassen wird. Er ist ein hinterhältiger Mistkerl und er soll für das, was er uns und anderen Menschen angetan hat, bestraft werden! Ich werde als Zeugin aussagen und wir werden anordnen, dass Kathi in Ruhe gelassen wird, weil sie eine erneute Anhörung nicht verkraften würde. Das ist legitim, ich habe mich da schon erkundigt. Und falls ich danach immer noch mit all dem zu kämpfen habe, weiß ich ja, an wen ich mich wenden muss.“

Mia bewunderte ihre Mutter für diese Entscheidung. Nicht nur, wie sie sich entschieden hatte, sondern auch dass sie es getan hatte. Etwas, was sie nicht geschafft hatte.

„Sie sind sich ganz sicher?“, fragte Kingsley Lena und sie nickte.

„Ich werde alles in Bewegung setzen, damit Sie und Ihre Tochter sobald wie möglich nach Deutschland zurück kehren können. Bis dahin sollten wir die Erinnerung von Katharina jedoch noch so lassen, ansonsten müssten wir sie mehrmals einem Zauber aussetzen, das ist gesundheitlich nicht förderlich.“

„Danke, Kingsley.“

Mias Stimme klang nicht ansatzweise so sicher, wie die ihrer Mutter, aber sie war glücklich. Ja, es würde alles wieder gut werden UND Terence würde seine gerechte Strafe bekommen.

Am Abend, als Lena und Kingsley schon längst verschwunden und auch die anderen Weasleys bereits ins Bett gegangen waren, saßen nur noch Fred und Mia im Wohnzimmer. George war an diesem Abend bei seiner Freundin Angelina, die Mia noch nicht kennen gelernt hatte. Doch nun hatte sie alle Zeit der Welt und die würde sie auch nutzen.

„Das ist das erste Mal, dass wir beide alleine sind, seitdem du mich in deiner Wohnung ohne ein Wort hast stehen lassen und davon gerauscht bist.“

Sie grinste, als sie in sein vor Schalk strahlendes Gesicht sah. „Tut mir Leid.“

„Wolltest du mich nicht eigentlich unter anderen Umständen kennen lernen?“

„Wie stellst du dir das denn jetzt vor? Willst du mir auch einen Vergessenszauber auflegen?“

Er schien ernsthaft darüber nach zu denken und sie boxte ihn in die Seite, was ihn zum Lachen brachte.

„Nein, keine Sorge. Ich dachte eher an so was wie: Sollen wir vielleicht morgen Abend essen gehen?“

Ein Lächeln breitete sich in ihr aus und sie nickte. „Ja, sehr gerne.“

Sie blieben noch eine Weile am Kamin sitzen, bis Mia nur noch am gähnen war und Fred aufstand. „Ich sehe schon, meine Anwesenheit langweilt dich. Ich verzieh mich in meiner Wohnung.“

Auch Mia stand auf und sah ihn gespielt gelangweilt an. „Na endlich, ich dachte schon, du gehst gar nicht mehr.“

Empört stemmte er die Fäuste in die Seite und funkelte sie an, musste jedoch sein Grinsen äußerst gut verstecken.

„Na dann gute Nacht!“

Sie überwand die Kluft zwischen ihnen und nahm ihn in den Arm. „Gute Nacht“, flüsterte sie und atmete seinen unverwechselbaren Geruch ein. Er erwiderte die Umarmung und hielt sie ganz fest. Schließlich schob er sie ein paar Zentimeter von sich und ihr Herz begann schneller zu pochen. Sie waren sich gerade ganz nah.

„Was überlegst du?“, fragte sie ihn, denn sie konnte ganz genau erkennen, dass er etwas ausheckte. Doch er lächelte nur und sagte dann leise: „Eigentlich sollte man das ja nicht vor dem ersten Date machen, aber ...“

Und bevor sie weiter über seine Worte nachdenken konnte, beugte er sich vor und berührte mit seinen Lippen die ihren. Mia versank in dem Kuss und begann ihn zu erwidern. Als sie sich schließlich voneinander trennten, raste ihr Herz so stark, dass sie Angst hatte, ihre Brust würde zerspringen. Sie sah Fred lange in die Augen und schaffte es dann zu sagen: „Allerdings, das sollte man nicht.“

„Tut mir Leid“, sagte Fred und küsste sie erneut.


******************


„Miiiiiiia!“

Eine aufgedrehte und äußerst gut gelaunte Kathi kam auf die beiden Besucher zugestürmt und fiel Mia um den Hals. Die junge Frau, die ihre braunen Haare offen und wellig trug, lachte und erwiderte die Umarmung. Mia freute sich ganz besonders über Kathis Offenherzigkeit, denn sie konnte sich noch gut an ihre Blicke voller Hass erinnern, die sie ihr vor sechs Monaten noch zugeworfen hatte.

Endlich lösten sich die beiden voneinander und Kathi grinste die Ältere an. „Kommt mit, Mama hat Kuchen gebacken. Wie läufts in deinem neuen Job?“

Fred, der bisher kein Wort gesagt hatte, lachte laut auf und Mia zog eine Grimasse. Sie wusste, was jetzt kommen würde.

„Ach weißt du, Kat, sie ist eine ganz wunderbare Buchhalterin, sie sortiert all unsere Aufträge, telefoniert ganz viel und zwischendurch haut sie einmal kräftig auf den Tisch, wenn George und ich ihr zu viele Streiche spielen.“

Während er einige dieser besagten Streiche während des Kaffetrinkens zum Besten gab, betrachtete Mia ihre beiden Familienmitglieder. Kathi war so fröhlich wie früher, sie hatte es gut überstanden und den Gedächtniszauber gut verkraftet. In ihrer neuen Heimatstadt oben im Norden Deutschlands hatte sie sich schnell eingelebt und ihren Schulabschluss nachgeholt. Dank der Auroren glaubte sie, sie hätte die letzte Klasse verpasst, weil sie krank gewesen war.

Auch Lena sah viel besser aus. Sie schien mit der langen Gefangenschaft gut umzugehen, aber Mia wusste, dass sie sich einfach nur die Verhandlung hersehnte, um danach alles zu vergessen. Bald war es soweit, der Gerichtstermin war in zwei Monaten. Dann hatte sie es bald geschafft.

Und sie selbst?
Mia war glücklich. So glücklich wie noch nie! Dank Fred und George und Kingsley hatte sie bald nach ihrem Urteilsspruch im Laden der Zwillinge anfangen können und so ungerne sie den Job für Terence gemacht hatte, für Fred tat sie es gerne. Sie hatten ihr erstes Date und noch viele weiteren nachgeholt und endlich konnte Mia das machen, was sie wirklich wollte. Alles war gut ausgegangen. Lächelnd mischte sie sich in das Gespräch ein, indem sie eine Hand auf die Freds legte. An ihrem Finger glitzerte ein wunderschöner Ring.

„Wenn die beiden mich nicht hätte, würden sie gnadenlos untergehen. Keine Ahnung, wie sie das vorher ausgehalten haben.“

„Ohne dich würde ich es wirklich nicht mehr aushalten“, säuselte Fred und kassierte dafür einen Rippenstoß. Er grinste und gab Mia einen Kuss. „War nur ein Scherz.“

„Danke schön!“, lachte sie und schüttelte den Kopf. Ja. Alles war so in Ordnung wie es war.


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