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Fanfiction

Stranger Than Sympathy - Geständnisse auf Gleis 9¾

von Dr. S

Der Hogwarts-Express würde in wenigen Minuten in London ankommen. Draco lehnte in einem Gang nahe an einer leicht offenstehenden Abteiltür. Durch den schmalen Spalt konnte er Harry Potters wirren Haarschopf erkennen. Am anderen Ende des Korridors tauchten endlich Crabbe und Goyle auf. Draco winkte sie zu sich.

„Harry, ich sag ja nur, dass du keinen Grund hast so finster aus der Wäsche zu schauen.“ Und er versuchte das nervig mitfühlende Getue von Granger zu ignorieren, das schon seit einer gefühlten Ewigkeit zu ihm herausschallte. Potter hatte kein Recht betrübt zu sein, da lag sie schon richtig, aber noch weniger hatte er es verdient aufgemuntert zu werden. Er hatte diese Bomben gefüllt mit klebrigem Schleim verdient, die Crabbe und Goyle vorsichtig zu ihm trugen.

Draco verdrehte die Augen. Die Vorstellung eines großen Schleimballs mit Potter-Granger-Weasley-Füllung war so offensichtlich auf Crabbe und Goyles Mist gewachsen, dass ihre Schlichtheit ihn nicht amüsieren konnte. Aber Draco war selbst nichts eingefallen. Er hielt sich eigentlich für überaus kreativ, aber in letzter Zeit war sein Kopf wie leer gefegt.

„Es ist, als wärst du gar nicht richtig da.“ Und er hatte das Gefühl, dass Granger nicht mit Potter redete. „Wenn du ihn vermisst, dann solltest du versuchen das wieder geradezubiegen.“

„Oi, Hermine. Niemand würde den Kerl vermissen“, empörte das Wiesel sich.

„So schlimm ist Malfoy gar nicht“, murmelte Potter, und Draco trat einen Schritt zurück, als hätte er sich an der Wand verbrannt. Bis er seine Schockstarre überwunden hatte, fiel ihm nicht auf, dass Crabbe und Goyle ihm verzweifelte Zeichen gaben, die Tür für sie zu öffnen. Draco straffte die Schultern und fasste nach dem Türgriff. Kurz vorher hielt er inne.

Er hörte nicht mehr hin, was im Abteil gesprochen wurde, aber sein Name schaffte es trotzdem zu ihm, und den wollte er aus Potters Mund nicht hören. Nicht nur, dass er Potter nicht mehr helfen wollte, er wollte sich nicht einmal dafür rächen, dass Potter seinen Vater nach Askaban gebracht hatte. Er wollte Potter einfach nicht mehr sehen. Jeder Blick aus den abscheulich grünen Augen war wie Salz in einer Wunde, die Draco ignorieren wollte, obwohl sie ihn fast verbluten ließ.

Crabbes Grunzen ließ ihn endgültig zurückschrecken.

„Ich kann das nicht“, sagte Draco und drehte sich um, bevor er sich komisch ansehen lassen musste. Draco schwankte den Gang entlang zu seinem Abteil, verwirrt und von sich selbst enttäuscht. Als er an einem Stapel Koffer vor dem Ausgang vorbeikam, fiel ihm eine dahinter kauernde Person auf.

Draco wollte sich nicht um irgendwelche kindischen Spielchen kümmern und weitergehen, konnte einen Blick über die Schulter aber nicht verhindern.

Cormac hockte hinter den Koffern. Als Draco ihn entdeckte, schien er einen Moment die Kapuze seines Umhanges über den Kopf ziehen zu wollen. Dann entschied er sich lieber dafür, unter Dracos skeptischem Blick seinen Schuh zuzubinden und aufzustehen. Er grinste.

„Hi.“

Draco erwiderte nichts.

Cormac klopfte sich einen gräulichen Staubfleck von seinem Umhang. „Ich… ähm… Muss da lang.“ Er deutete in die Richtung, aus der Draco gekommen war, und rannte prompt gegen den Kofferstapel, als er einen coolen Abgang hinlegen wollte.

Draco drehte dem umfallenden Gepäck den Rücken zu und kehrte in sein Abteil zurück.

Der Zug ratterte heftiger, als er in den Bahnhof King’s Cross einfuhr. Da Crabbe und Goyle noch mit ihrer dämlichen Racheaktion beschäftigt waren, musste Draco selbst seinen Koffer aus der Gepäckablage hieven. Er schleppte den schweren Koffer hinaus in den Gang und zum Ausgang. Als der Hogwarts-Express scharf abbremste, krachte er mit der Nase voraus gegen die Wand.

Wenn irgendjemand in diesem Zug gerade ein romantisches Interesse an ihm hegen würde, dann wäre das der perfekte Moment gewesen ihn aufzufangen.

Draco plumpste auf seinen Koffer. Vorsichtig tastete er seine Nase ab, fand sie aber gerade und ohne Blutstropfen vor. Seine Mutter würde einen Anfall kriegen, wenn er blutüberströmt aus dem Zug in ihre Arme fallen würde. Aufgeregte Erstklässler drängelten sich an ihm vorbei und Draco murrte nicht einmal darüber.

Etwas stimmte nicht mit ihm. Er fühlte sich so allein gelassen, dabei war eigentlich alles wieder normal. Sein Vater saß in Askaban, und das sollte das Einzige sein, weshalb er sich schlecht fühlte. Er sollte nicht die Präsenz irgendwelcher Gryffindors in seinem Leben vermissen. Und wenn schon, dann sollte er wissen, welchen Gryffindor er vermisste.

Der Zug hielt an und die Türen öffneten sich. Draco stand auf und griff seinen Koffer.

„…kann ohne ihn nicht gehen, Cormac. Er muss hier irgendwo rumhüpfen.“

Draco wurde fast von Geoffrey Hooper umgerannt, der panisch in den nächsten Korridor lief. Sein angeblich so guter Freund Cormac blieb zurück, stellte sich direkt neben Draco und starrte ihn an.

„Sein Kaninchen ist aus dem Hut gehüpft“, erklärte Cormac, als würde Draco vor Sorge um das fremde Haustier zerfließen. „Ähm… Hi.“

Draco fand, dass Cormac für dieses merkwürdige Verhalten einen passenden Blick verdient hatte. Er bekam leider nicht mehr als einen kurzen Seitenblick hin.

„Hi“, gab Draco zurück.

Cormac strahlte ihn an. „Hi…“

Mit einem Kopfschütteln beendete Draco diesen Unsinn und nutzte die nächstbeste Lücke zwischen den aus dem Zug strömenden Erstklässlern, um nach draußen zu kommen. Er zerrte seinen Koffer aus dem Zug und ein Stück den Bahnsteig hoch. In Sicherheit vor den hyperaktiven Kindern und tränenreichen Begrüßungen sah er sich nach Crabbe und Goyle um.

Er suchte bei Potters Wagon, entdeckte nahe der mit Schleim bespritzten Fenster aber nicht seine Packesel. Potter sprang aus der Tür, enthusiastisch, schleimfrei und über das ganze Gesicht strahlend. Er rannte zielstrebig über den Bahnsteig und warf sich in die Umarmung eines schwarzhaarigen Mannes. Letztes Jahr war dieser Mann noch als Hund auf dem Bahnsteig herumgeschlichen.

Draco ertrug den Anblick nicht und drehte ihm den Rücken zu. Potter wieder vereint mit seinem Paten; das war nicht fair. Nicht, während sein Vater dafür in Askaban sitzen musste. Das hatte er nie gewollt. Er hatte Potters Leben nicht noch schöner machen wollen. Ruhm, Popularität und eine glückliche Pseudo-Familie hatte Potter nicht verdient.

Und obwohl Draco dafür verantwortlich war, kam kein Wort des Dankes von Potter. Ganz alleine musste er hier stehen, während um ihn herum Eltern ihre Kinder umarmten und nach Hause brachten. Draco hätte keine Umarmung von seinem Vater gekriegt, aber im Moment würde es ihm reichen mit ihm nach Hause gehen zu können.

Draco setzte sich wieder auf seinen Koffer. Der Bahnsteig wurde leerer, und er schaute sich nach seiner Mutter um. Sie war nirgendwo zu sehen, genauso wie Crabbe und Goyle.

Wenn er sich vorher allein gelassen gefühlt hatte, dann war er jetzt in seiner eigenen Blase der Einsamkeit gefangen. Sie hielt jeden anderen Menschen auf Abstand, aber die Blicke bohrten sich durch die dünne Hülle und füllten seine Blase mit Verlegenheit. Normalerweise mochte er es, wenn Menschen ihn ansahen, nur nicht solche Blicke voller Mitleid. Cormac sah ihn auch immer so an. Draco ertappte ihn auch jetzt dabei.

Vielleicht zehn Meter von ihm entfernt verabschiedete Cormac sich von Geoffrey und dessen Kaninchen. Er behielt Draco dabei immer im Auge. Sobald er alleine war, steuerte er nach einem kurzen Moment des Zögerns auf Draco zu. Cormac hatte schon die halbe Strecke hinter sich gebracht, als jemand Draco auf die Schulter tippte.

„Hey, Kleiner.“ Es war Potters Pate. „Ist da noch Platz?“ Sirius Black besetzte den schmalen freien Platz auf Dracos Koffer, ohne eine Erlaubnis abzuwarten. Draco war zu verwirrt um diese Unhöflichkeit ordentlich zu bestrafen. Nicht zu weit entfernt entdeckte er Potter bei den Weasleys stehen, die Augen aber fest auf Draco gerichtet. Der ach so mutige Gryffindor traute sich wohl nicht selbst zu kommen.

„Harry hat mir erzählt, was du für ihn getan hast“, sagte Black. „Das passt so gar nicht zu der Sorte Malfoy, die ich kenne.“

„Keine Sorge. Ich werd’s nie wieder tun“, antwortete Draco und wurde dafür angegrinst. Blacks gute Laune war natürlich nicht zu vertreiben, und es war nachvollziehbar, aber das Grinsen rieb das Salz nur tiefer in Dracos offene Wunden.

Black lehnte sich zu ihm und sagte mit leiser Stimme: „Vor allem solltest du das nicht so herumposaunen. Die Freunde deines Vaters wären nicht sehr begeistert, wenn sie davon erfahren.“

Draco war nicht blöd. Er wusste, in was für Schwierigkeiten er sich gebracht hatte. Aber das war ihm alles egal. Das Einzige, was ihn interessierte, war das Foto aus dem Tagespropheten: Sein Vater mit einem Nummernschild in der Hand, gehüllt in die zerlumpte Kluft Askabans. Ein Bild, das ihn bis in seine Alpträume verfolgte.

„Und ich glaube, dass ich mich auch bei dir bedanken muss. Ohne dich hätte mein eigener Hauself mich umgebracht.“

Draco schüttelte den Kopf. „Ich hab das nur getan…“ Black sah ihn an, als würde er die niederen Motive auf Dracos Stirn stehen sehen. „Weil es ungerecht ist, dass ein Mann zwölf Jahre unschuldig in Askaban sitzt und dann drei Jahre vom Ministerium verfolgt wird“, zitierte Draco irgendwie Cormac.

Black schien unerwartet gerührt. „Solltest du irgendwann Hilfe brauchen oder in Schwierigkeiten stecken“, wisperte er Draco zu, „dann zögere nicht mir eine Eule zu schicken, Cousin.“

Draco hoffte, dass er sich nie in so eine Situation bringen würde. Die Zeit der dummen Fehler war abgelaufen.

Black schlug ihm zum Abschied auf die Schulter und stand auf, kehrte zurück zu seinem neugierigen Patensohn. Potter durchlöcherte ihn sofort mit Fragen. Wenn es ihn so interessierte, wie es Draco ging, warum kam er dann nicht selbst? Draco wusste gar nicht, ob er das wollte. Er wollte nicht einmal darüber nachdenken. Der einzige Gedanke, den er momentan für angemessen hielt, war der an seinen Vater.

Potter fing seinen Blick auf. Draco sah schnell auf den Boden. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Potter seinen Paten zur Seite schob und auf ihn zukam. Draco überlegte von plötzlicher Panik überflutet einfach zurück in den Hogwarts-Express zu laufen. Er achtete gar nicht darauf, wer sich ihm von der anderen Seite näherte.

„Hi.“

Draco fuhr herum. Cormac hatte ihn erschreckt. Er hatte sich leise an ihn herangeschlichen und das einzige Wort herausgehauen, das er in Dracos Gegenwart noch richtig zu beherrschen schien. Auf der anderen Seite blieb Potter stehen, und das war gerade der einzige Grund, warum Draco Cormacs Gestotter duldete.

„D-Darf ich?“ Cormac wartete wenigstens, bevor er sich neben Draco setzte. So hatte er noch Zeit, ein Stück zur Seite zu rutschen und Platz für Cormac zu machen. „Ich, ähm… hab dich mit Sirius Black reden sehen.“

„Unterstellst du mir jetzt auch noch eine Affäre mit ihm?“

Cormac konnte Draco nicht lange ansehen. Scheinbar war ihm endlich klar geworden, dass er seine Eifersucht etwas außer Kontrolle hatte geraten lassen. Draco wollte nichts von Potter. Er wollte nur vermeiden, dass er sich im Moment näher an ihn heran traute.

„Ich wollte nur nachfragen, ob du gemerkt hast, dass es gut war, was du getan hast“, sagte Cormac leise, und als wäre seine Lautstärke nicht überraschend genug, schien er endlich verstanden zu haben, was monatelang nur an ihm abgeprallt war.

Draco traute der Sache nicht. „Ja, natürlich. Meinen Vater nach Askaban zu bringen war das Beste, was ich jemals getan habe.“

„Ich hab’s ehrlich gemeint, als ich gesagt hab, dass mir das mit deinem Vater leid tut. Ich wollte nie… Du kannst mir dafür nicht die Schuld geben.“

Schnaubend schüttelte Draco den Kopf. Es war schwer zu glauben, dass Cormac diese ganze Sache, die so gar nichts mit ihm zu tun hatte, auf sich projizierte. Andererseits war es alles Cormacs Schuld. Draco hatte es seinetwegen so weit kommen lassen.

„Draco, ich…“ Cormac atmete tief durch. Dafür, dass er eigentlich ein ziemlich schweres Ego mit sich herumschleppte, fing er leicht an unsicher zu werden, wenn ihm etwas wirklich wichtig war. Draco hörte ihm deswegen zu. „Du hast mich sehr enttäuscht, letztes Weihnachten.“ Und bereute es gleich.

Draco öffnete den Mund, wollte die ewig gleichen Beschuldigungen unterbinden, aber Cormac schloss seine Lippen, indem er die ganze Hand darauf presste.

„Lass mich nur kurz sagen, was ich mir überlegt habe“, bat Cormac. „Du hast mich enttäuscht, ja, und ich wollte dich dafür nicht mehr mögen, wirklich, aber das hat nicht so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe. Und jetzt muss ich immer von außen zusehen, wie du diese irgendwie wichtigen Dinge mit Potter erlebst, und ich dabei immer unwichtiger werde… Das gefällt mir nicht. Ich will dabei sein, für dich da sein, okay?“

Cormac nahm die Hand von Dracos Mund. Wenn er eine Antwort erwartete, dann hatte Draco keine. Er war sprachlos, und als wäre das nicht schlimm genug, wünschte er sich in seine Blase der Einsamkeit zurück. Cormacs fester Blick ließ ihn verlegener werden, als tausend Augen gefüllt mit Mitleid.

Draco vergaß fast, in was für Schwierigkeiten er seinen Vater gebracht hatte, je länger er in die grünen Augen schaute. Er hatte Lucius für diese Augen in Schwierigkeiten gebracht. Wie konnte Cormac da denken, dass er von außen zusehen musste?

„Hab ich mir darauf keine Antwort verdient?“, fragte Cormac.

Draco schaute bei dem Versuch Cormacs Blick auszuweichen direkt zu Harry Potter, der ein gutes Stück entfernt auf seine nächste Chance Dracos Leben zu ruinieren gewartet hatte und gerade von seinen ungeduldigen Verwandten weggezerrt wurde. So gab es eigentlich keinen Grund mehr, neben Cormac sitzen zu bleiben.

„Meine Mutter wartet wahrscheinlich schon auf mich“, wich Draco aus. „Ich sollte sie suchen.“

Cormac hielt ihn am Umhang fest, bevor Draco aufstehen konnte. „Komm mit mir nach Norfolk.“

„Was?“

„Mein Onkel“, begann Cormac, „hat dort eine Jagdhütte. Ich hab dir mal erzählt, dass er mich zur Nogschwanz-Jagd mitnehmen wollte. Er hat mir erlaubt einen Freund mitzubringen.“

„Einen Freund?“, fragte Draco skeptisch.

Cormac grinste – im Vergleich zu Black wirkte es sehr forciert und gerade deswegen irgendwie niedlich. „Er muss ja nicht wissen, dass ich in dich verknallt bin. Sonst lässt er uns auch nicht in einem Zimmer schlafen.“

Draco wurde von diesem Geständnis so überraschend getroffen, dass er keinerlei Fassung mehr übrig hatte, um sein Lachen zu unterdrücken. Er boxte Cormac in die Seite und schüttelte den Kopf.

„Ich kann nicht. Meine Mutter braucht mich.“

„Ähm…“ Cormac legte sich eine Hand in den Nacken, wo eine verlegene Röte hochstieg. „Was das angeht… Ich hab sie gefragt, also, ich hab ihr geschrieben, und sie meinte, dass ein bisschen Ablenkung dir ganz gut tun würde.“

„Du hast was getan?“, platzte es barsch aus Draco heraus, das Lachen wie weggeblasen. „Ist sie deswegen nirgendwo zu sehen? Und was hättest du getan, wenn du deine Klappe wieder mal nicht auf bekommen hättest? Mich hier sitzen lassen und Hooper mitgenommen?“

Cormac gluckste. „Mit Geoffrey in den Urlaub fahren ist mir zu anstrengend. Der nörgelt an allem rum.“ In einer schlechten Imitation von Hoopers Stimme fügte er hinzu: „Igitt, da sitzt ein Käfer auf dem Fensterbrett. Uh, mein Marshmallow ist schwarz geworden. Alter, Nogschwänze umbringen ist sowas von unmenschlich!“

Draco fragte sich einen Moment, ob Cormac absichtlich so ignorant war oder einfach zu blöd, um zu merken, was er Draco angetan hatte. Als wäre es nicht schlimm genug, dass Draco sich alleine fühlte, jetzt war er tatsächlich alleine.

„Wie soll ich denn jetzt nach Hause kommen?“, brachte er leise hervor.

„Gar nicht“, sagte Cormac entschlossen. „Du kommst mit mir. Ein romantischer Urlaub, sieh’s doch so.“

„Du kannst das nicht für mich entscheiden.“

„Ich wusste ja nicht, dass dich die Aussicht so anwidern würde!“

Draco verbarg das Gesicht in seinen Händen. Cormac legte ihm eine Hand auf die Schulter und massierte sie tröstend.

„Hör zu… Du magst mich, ich mag dich, wo ist das Problem? Wir können das in Ruhe in den Ferien klären. Vielleicht hab ich dich ein bisschen überrumpelt, aber ich wette mit dir, dass es dir gefallen wird. Du musst mir nur noch eine Chance geben“, verlangte Cormac. „So wie ich dir noch eine gegeben habe.“

Draco nahm die Hände runter. Der Bahnsteig war inzwischen fast leer. Nur noch vereinzelt liefen ältere Schüler mit ihren Koffern vorbei, die alleine nach Hause apparieren konnten. An einem Fenster des Hogwarts-Express sah er immer noch Crabbe und Goyles Schleim kleben, aber von ihnen weiterhin keine Spur. Die beiden wären seine einzige Ablenkung in den Ferien; eine Aussicht, die ihn nicht sehr aufheiterte. Vielleicht wäre es ganz gut, wenn er sich vor dem nächsten Schuljahr mit Potter eine erholsame Auszeit gönnte. Und wenn sogar seine Mutter es für das Richtige hielt, dann konnte er nicht schon wieder so großen Mist bauen…

„Ich wette nicht mehr mit dir“, sagte Draco und lächelte Cormac an. „Deine Ehre gehört mir schon längst.“

Cormac erwiderte sein Lächeln, piekte Draco aber unsanft in die Seite. „Was soll das denn heißen? Ich bin nicht ehrlos, okay?“ Er wiederholte das Pieken genau zwischen die Rippen, als Draco zusammenzuckte, und folterte ihn mit einer erbarmungslosen Kitzelattacke. Bevor Draco auf- und wegspringen konnte, schlang Cormac einen Arm um ihn. Er zog Draco näher und beugte sich zu seinen Lippen vor.

Draco wollte nur einen kurzen Kuss erlauben. Es endete damit, dass er sekundenlang seine Lippen gegen Cormacs drückte. Er musste sich regelrecht losreißen.

„Okay, ich komm mit“, sagte Draco atemlos und stand auf. Er glättete seine Robe, richtete sich das Haar und atmete tief durch. Dann hielt er Cormac seine Hand hin. „Aber du trägst mein Gepäck.“

Cormac strahlte über das ganze Gesicht und griff Dracos Hand, ließ sich von ihm auf die Füße ziehen. „Ich hab drauf gewettet, dass du Ja sagst.“

Draco verkniff sich, dass er sich das hatte denken können, und ging lieber schweigend zusammen mit Cormac über den Bahnsteig. Nur, dass Cormac ihm lieber wortreich ausmalte, was er die nächsten Wochen mit ihm tun wollte.

Ende


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