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Fanfiction

I Know - I Know - IX

von LiliaRose

So, das ist es jetzt, das Ende :)
Danke für die Reviews, hab mich über jeden Einzelnen sehr gefreut!

Viel Spaß!

_________________________________________________


"Geh nicht!", schrie Draco ihm hinterher, doch Harry hörte nicht. Er wollte nicht hören. Schnurstracks lief er auf den Verbotenen Wald zu, ohne sich noch einmal umzudrehen. Draco blieb zurück, zwischen herabgestürzten Mauerbrocken und tiefen Löchern in der Erde, von mächtigen Flüchen geschlagen. Er wollte ihm nachlaufen, ihn aufhalten, ihn bitten es nicht zu tun, sich nicht dieser Gefahr auszusetzen, aber er wusste, dass Harry es tun musste; dass er nicht eher ruhen würde, ehe er den Dunklen Lord nicht vernichtet hatte. Also wartete er. Er wartete darauf, dass es vorbei sein würde, unendlich viel Hoffnung in seiner Brust, welche gegen das schmerzhafte Pochen der traurigen Gewissheit ankämpfte. Irgendwann musste er auf die aufgerissene Rassenfläche gesunken sein, die Knie nah an den Körper herangezogen, die Hände, wie zu einem stillen Gebet aneinander gelegt, die Augen fest zusammengekniffen. Stunden mussten vergangen sein. Stunden der Angst, der Zuversicht, der Zweifel, als ein helles Licht durch die Wipfel der Bäume in den pechschwarzen Himmel brach. Laute Schreie waren zu hören, schneidend und grell in Dracos Ohren. Er lief los, auf den Verbotenen Wald zu, hinein in die undurchdringliche Dunkelheit, stolperte über aus dem erdigen Boden ragenden Wurzeln. Dornen verfingen sich in seine Klamotten, rissen Löcher in Stoff und Haut, zerrten ihn zurück, versuchten ihn aufzuhalten. Doch Draco lief weiter, immer weiter, getragen von sturer Entschlossenheit.

Ich wollte keine Feigling mehr sein - nie wieder...

Jeder Muskel in seinen Beinen stand in Flammen, die kühle Nachtluft brannte in seinen Lungen, bei jedem hektischen Atemzug den er tat, während er allmählich erlahmte, immer langsamer wurde, dem Ziel immer näher kam. Durch eine Gruppe eng aneinander stehender Bäume, drang schwaches Mondlicht von einer Lichtung zu ihm hindurch.

Ich hatte Angst, unendliche Angst, was mich erwarten würde...

Fast schleichend trat er immer näher, mit jedem Schritt ein wenig schleppender als zuvor. Seine Kehle war ausgetrocknet, noch immer schmeckte er metallisches Blut auf seinen Lippen. Die zitternden Finger krallten sich in das zerrissene Hemd, suchten einen Halt, irgendeine Beschäftigung, während er wie betäubt durch die Baumgruppe schlüpfte.

Es war niemand mehr da. Sie waren alle verschwunden, als sie den Dunklen Lord tot auf der Erde vorgefunden hatten...

Nicht weit von ihm entfernt, blitzten rote Augen auf, leer in den schwarzen Himmel starrend, der sich über ihm öffnete, wie ein Ring, umgeben von hohen Baumkronen. Sein Zauberstab lag einige Meter von seiner erschlafften Hand entfernt, als hätte er ihn vor einigen Sekunden noch zu einem tödlichen Fluch erhoben.

Ich hörte ihn rufen, ganz leise. Er hat meinen Namen gerufen, während er dort lag...

Draco wirbelte herum. Sein Herz schlug hart gegen seine Rippen, als wolle es sich aus seiner zugeschnürten Brust befreien, er hatte aufgehört zu atmen, aufgehört zu denken, lauschte nur noch in die Stille hinein, aus der vor ein paar Augenblicken sein Name gedrungen war. "Harry!", rief er mit belegter Stimme. Und noch einmal: "Harry!"
"Hier, Draco... ich bin hier!"

Er lag im Schatten verborgen, überall um ihn herum aufgeworfene Erde. Ich hätte ihn fast nicht gesehen...

Sofort stürzte Draco auf ihn zu, kam schlitternd neben ihm zum stehen und warf sich auf die Knie, mit haltlos zitternden Händen, über sein schmutziges Gesicht tastend. "Harry, du..." Er brach ab, Tränen in seinen Augen, Wärme in seiner Brust, überall um ihn herum. Er wollte lachen, schreien, toben, vor Glück. "Du lebst, mein Gott, du lebst!", keuchte er unter erleichtertem Auflachen.
"Draco!", flüsterte Harry, ein sanftes Lächeln auf den trockenen Lippen. "Bist du in Ordnung? Sind Hermine und Ron... geht es ihnen gut?" Hektisch nickte Draco, während eine einsame Träne auf Harrys schmutziges Hemd fiel.
"Alles ist in Ordnung, Harry. Jetzt ist alles in Ordnung." Harry verzog das Gesicht, ganz so, als habe er Schmerzen, doch ehe Draco darauf reagieren konnte, ehe er ihn fragen konnte, was los war, fuhr er leise fort:
"Voldemort... ist er...?“.
"Ja... ja, er ist tot", erwiderte Draco und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchten Augen, während seine andere Hand auf Harrys Brust lag, welche sich rasch hob und senkte. Wieder verkrampfte er sich, verzog das Gesicht. Verwirrt musterte Draco ihn. "Ist... hast du Schmerzen? Soll ich jemanden holen?" Harry ging nicht darauf ein.
"Du siehst so gut aus", sagte er leise und streckte seine Hand nach ihm aus. Sie zitterte unkontrolliert, so als habe all seine Kraft aufgebraucht. Schnell nahm Draco sie in seine und schmiegte seine Wange in Harrys Handinnenfläche. Seine Finger waren eiskalt, wie die eines Toten. Kurz schloss er die Augen.

Er verkrampfte immer wieder, zitterte am ganzen Körper. Es schien schlimmer zu werden...

"Was ist los? Tut etwas weh? Ich werde Hilfe holen, dann..."
"Nein!", unterbrach Harry ihn, mit unerwartet fester Stimme. "Nein, ich möchte, dass du hier bleibst. Es bleibt nicht mehr viel Zeit."
"Wie... wie meinst du das?" Harry lächelte ihn traurig an.

Keiner von uns hat etwas gesagt, keiner von uns hat es ausgesprochen. Ich habe mich einfach in seine Arme gelegt und gewartet...

Draco hatte seinen Kopf auf Harrys Brust gelegt, lauschte dem leisen Herzschlag und seiner stockenden Atmung, versuchte das Vibrieren zu ignorieren, das immer dann durch seinen Körper zog, wenn ihn erneut der Schmerz überkam und verbarg die heißen Tränen, die über seine Schläfe liefen.

Er hat keinen Ton von sich gegeben. Ich glaube, er wollte sich nicht anmerken lassen, dass er litt, dass die letzten Minuten seines Lebens grauenvoll waren. Aber ich wusste, dass er Schmerzen hatte, sowie er wusste, dass ich weinte...

"Ich liebe dich", presste Harry tonlos hervor. "Und ich bin dankbar dafür, dass ich dich kennenlernen durfte. Unendlich dankbar." Draco richtete sich auf, um ihm in die Augen blicken zu können.
"Bitte... Harry." Verzweifelt klammerte er sich an ihm fest, an seinen Schultern, den Oberarmen, legte seine Hände an die schmutzigen Wangen, als sei ihm die Schwere der Situation gerade erst bewusst geworden. "Lass mich nicht allein. Noch nicht." Er beugte sich zu ihm hinunter, drückte seine Lippen auf Harrys, schmeckte seine eigenen salzigen Tränen; der Geschmack von Verzweiflung, Trauer, Angst.
"Ich liebe dich", murmelte er gegen halb geöffnete Lippen, immer wieder, wie ein Mantra, während Harrys Hand in seinen Nacken fasste.

Ich habe es nicht mal gemerkt. Oder ich wollte es nicht wahr haben. Es ging so schnell, so plötzlich...

Seine Finger glitte über Dracos Haut, als sein Arm plump zu Boden fiel. Keine Regung mehr, kein Atemzug, kein Wort. Draco verkrampfte seine Hände in Harrys Hemd und presste die Augen zusammen, als Tränen über seine Wangen strömten, etwas in seinem Inneren zerriss, brach, verschwand - für immer. "Harry", flüsterte er, tastete über noch warme Haut seines Halses. "Harry, nein... bitte!" Er schüttelte den Kopf, immer wieder, als könne er es ungeschehen machen, schlug unter wütenden Aufschreien mit den Fäusten auf seine Brust ein, krallte seine Finger schmerzhaft ins eigene Haar. Er wollte aufwachen und feststellen, dass das alles nur ein Albtraum war, dass es Harry gut ging, dass er lebte. Doch er wachte nicht auf.

Ich legte mich zurück in seine Arme...

Seine Augen starrten ins Leere, kein Gedanke war mehr übrig, keine Empfindung, kein Wort, das er hätte sagen können. Er lauschte einfach in die Stille hinter Harrys Brust, an der vor wenigen Minuten ein Herz geschlagen hatte und hielt seine Hand fest, welche über seiner Schulter lag, als würde Harry ihn umarmen.

Ich weiß nicht, wie lange ich so dort gelegen hatte, als ich euch hörte.

Harrys Glieder waren noch nicht steif, als Draco sich aufrappelte, sich aus seinem Arm befreite und ihn ein letztes Mal betrachtete. "Danke", flüsterte er und küsste ihn auf eiskalte, blaue Lippen, ehe er sich erhob und in der Dunkelheit verschwand.

~*~*~*~


"Du warst bei ihm?", will Ron wissen und beobachtete Draco aus matten Augen. "Du warst bei ihm, als er..." Draco nickt lahm. Er weiß, dass Ron ihn gleich verfluchen wird, doch er wird nichts dagegen unternehmen. Er hat es verdient. "Ich...", setzt Ron an, das Gesicht blasser als sonst und sichtlich mitgenommen. "Danke, dass du... dass du bei ihm warst."
"Was?", entgegnet Draco überrascht. Hermine blickt zu ihrem Mann auf. Sie ist verheult, trägt dunkle Schatten unter den geröteten Augen. Traurig lächelt Ron ihr zu.
"Ich habe mich immer schuldig gefühlt, weil Harry allein war." Dann wendet er sich an Draco. "Danke, dass du ihn nicht allein gelassen hast." Er klingt ehrlich, erleichtert, fast freundschaftlich. Irritiert schüttelt Draco den Kopf und stößt ein leises Lachen aus.
"Ich habe überhaupt nichts getan. Ich hätte ihm helfen sollen... Hilfe holen... irgendetwas."
"Man hätte ihm nicht helfen können, Draco", erwidert Hermine mit brüchiger Stimme. "Der Horkrux in ihm hat ihn von Innen heraus zerstört. Wer weiß wie lange er hätte leiden müssen, wenn man versucht hätte ihn am Leben zu erhalten." Sie beugt sich über den Tisch und legt eine warme Hand auf seine. "Du hast ihn begleitet, du warst für ihn da, als er dich am dringendsten gebraucht hat. Du hättest ihm nicht mehr helfen können, als du es-"

"Draco?", ertönt eine weibliche Stimme aus dem Gang. Hermine zieht ihre Hand zurück. Einen Moment später erscheint eine blonde Frau an der Wohnzimmertür und blickt verschlafen auf die drei Personen am Tisch. "Draco, was machst du denn hier? Wer ist das?"
"Geh zurück ins Bett", entgegnet Draco monoton, ohne ihr einen Blick zu schenken.
"Ich habe mir Sorgen gemacht, du warst die ganze Nacht lang-"
"Ich habe gesagt, du sollst zurück ins Bett gehen", herrscht er sie an und ballt die Fäuste auf dem Tisch. Sie nickt knapp und verschwindet, nicht ohne Hermine und Ron einen misstrauischen Blick zuzuwerfen. Was zurück bleibt ist betretenes Schweigen. Sanftes Tageslicht dringt durch die hohen Fenster in den Raum hinein und lässt Staubpartikelchen in der Luft tanzen und wirbeln. Es scheint so friedlich zu sein. Ein Morgen wie jeder andere. Ein schöner, sonniger Morgen.
"Ist sie das?", fragt Hermine schließlich, die Stille mit leiser Stimme durchbrechend. Draco nickt.
"Ja, das ist meine Frau."
"Wieso hast du-"
"Wieso ich mir keinen Mann gesucht habe, meinst du?", unterbricht Draco sie bitter lächelnd und wartet auf ihr zustimmendes Nicken, ehe er ihre unausgesprochene Frage beantwortet. "Ich habe Harry geliebt und ich liebe ihn noch heute." Er hält inne, sucht nach Worten, die ausdrücken können, was er so lange hat für sich behalten müssen. "Harry ist etwas Besonderes, er ist mein Gegenstück, das was mich zu einem kompletten Menschen gemacht hat. Aber..." Erneut unterbricht er sich selbst, den Kopf schüttelnd, als hielte er sich selbst für lächerlich. Dann lacht er unamüsiert auf. "Ich bin nicht schwul. Ich liebe einen Mann, das ist alles." Den Blick starr auf einen Punkt an der Wand gerichtet, atmet er tief durch. "Das ist alles."
"Und deine Frau", beginnt Hermine zögernd. "Liebst du sie?"
"Ja", entgegnet Draco fest. "Das tue ich."
"Bist du glücklich?", fragt sie dann, den Kopf schief gelegt. Draco legt die Stirn in Falten und wendet sich ihr zu.
"Glücklich", wiederholt er ihre Worte, mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen. "Was ist Glück? Dass ich überlebt habe, während Harry hat sterben müssen? Dass mein Leben weiter gegangen ist, nachdem ich ihn habe in meinen Armen sterben lassen?" Bedauern liegt in Hermines Blick, Mitleid, Wehmut. "Nein", fährt Draco fort. "Ich bin nicht glücklich. Ich bin es nie gewesen."
"Du warst glücklich mit Harry", entgegnet Hermine, nach einer kurzen Pause des Schweigens, in einem verzweifelten Versuch etwas Tröstliches zu sagen. Draco nickt knapp.
"Wir hätten es werden können. Das hätten wir wirklich." Rons Lippen sind zu einem schmalen Strich zusammengepresst, als er die Hand seiner Frau unter dem Tisch in seine nimmt. "Wenn wir etwas mehr Zeit gehabt hätten", fährt Draco nachdenklich fort, den Blick erneut in die Ferne gerichtet. "Hätten wir nicht von Anfang an gewusst, dass einer von uns beiden würde sterben müssen." Er fährt sich mit der Hand durch das Haar, während ein Seufzen seinen Mund verlässt. "Wir dachten beide, dass ich es sein würde und noch heute wünsche ich mir, dass es so gewesen wäre."
"Sag so etwas nicht, es-"
"Es geht weiter, auch ohne ihn?", unterbricht Draco Hermines hoffnungslosen Einwand. "Es ist weiter gegangen. Ich habe eine Frau, ein großes Haus, alles was ich mir jemals erträumt habe... Aber das ist alles nichts wert. Nicht für mich. Nicht nach allem was passiert ist."
"Aber du lebst und...", setzt Hermine erneut an. Draco schüttelt schnaubend den Kopf.
"Ihr wünscht es auch. Ich wünsche auch, dass er an meiner Stelle hier säße. Aber das ist meine Strafe, die Strafe dafür, dass ich ihn habe sterben lassen, dass alles was geschah meine Schuld war. Und jetzt muss ich dafür bezahlen, mit einem Leben ohne ihn. Mit der Gewissheit, dass ich all das hätte aufhalten können. Harry hat mir vertraut... Das ist meine Strafe." Er schenkt seinen Besuchern ein müdes Lächeln und erhebt sich von seinem Stuhl, das erste Mal seit Stunden, so kommt es ihm vor. "Die Vergangenheit wird dich einholen, obgleich du versuchst schneller zu rennen."
Auch Hermine und Ron erheben sich von ihren Plätzen, als Draco aus dem Zimmer geht. An der offenen Haustür wartet er auf sie und streckt Hermine den Brief entgegen, doch diese schüttelt den Kopf.
"Nein, ich möchte, dass du ihn behältst. Wir haben so vieles von ihm aufgehoben."
"Danke", sagt Draco leise, als sie über die Schwelle tritt. Ron verharrt noch einen Moment unschlüssig zwischen Tür und Angel, ehe er ihm seine Hand entgegen streckt. Draco ergreift sie, blickt in die glasigen Augen seines Gegenübers. Dann ist auch er hinausgetreten und die Tür schließt sich geräuschlos hinter Harrys besten Freunden.

~*~*~*~


Dracos Finger tasten federleicht über seine Brust. Er steht vor dem großen Spiegel im Badezimmer, das Hemd aufgeknöpft, Harrys Brief in seiner linken Hand. Ein Lächeln liegt auf seinen Lippen, als er die feinen Narben auf seinem Oberkörper betrachtet, die Einkerbungen mit den Fingerspitzen erspürt, die der Fluch damals geschlagen hat. Fast zwanzig Jahre lang waren sie die einzige sichtbare Erinnerung an Harry gewesen, fast zwanzig Jahre, in denen sich Draco täglich vor den Spiegel gestellt hat, um sie sich anzusehen. Er legt den Brief auf die Ablagefläche neben dem Waschbecken und streicht ihn glatt, lässt seinen Blick über die unsaubere Handschrift gleiten. "Jetzt wissen sie es", spricht er dem Pergament entgegen. "Jetzt wissen sie, wer du wirklich warst, wer ich wirklich bin und was wir hätten zusammen werden können."

"Versprich mir...", keuchte Harry auf und schloss seine Hand fest um Dracos, während er ihn ernst musterte. "Versprich mir, dass sie es erfahren werden... irgendwann." Draco schüttelte den Kopf. Dann nickte er, sich nicht sicher, ob er Harrys Bitte nachkommen konnte, ob er ihm ein Versprechen geben sollte, das er vielleicht niemals würde einhalten können.
"Ich..."
"Draco, versprich es mir." Harrys Blick war bohrend, durchdringend, fordernd.
"Warum? Was würde das ändern?", wollte Draco wissen. Seine Augen suchten nach einer Erklärung in seinem schmutzigen Gesicht, nach einem Lächeln, einem Stirnrunzeln. Doch Harry starrte ihn nur weiterhin an.
"Ich möchte, dass sie wissen... du bist nicht der für den sie dich halten, Draco. Du bist nicht der, für den du dich selbst hältst", wisperte er und schloss die Augen ein wenig länger, als es für einen einfachen Wimpernschlag nötig gewesen wäre. "Vielleicht wirst du eines Tages sehen wer du wirklich bist... ich sehe es." Seine Mundwinkel zuckten kurz, als wollten sie ein Lächeln nur andeuten.
"Sie sollen wissen, dass sich ihr bester Freund auf jemanden wie mich eingelassen hat - einen Todesser?" Draco schüttelte den Kopf, schnaubte verächtlich über sich selbst.
"Nein", entgegnete Harry sanft. "Sie sollen wissen, dass sich ihr bester Freund auf Draco Malfoy eingelassen hat, dass er sich in ihn verliebt hat." Draco ließ seinen Kopf sinken.
"Sie werden mich hassen." Seufzend strich Harry ihm eine Strähne aus der Stirn, schien dafür seine letzte Kraft aufbrauchen zu müssen und lächelte ihn an. Ein ehrliches, breites Lächeln. Das Letzte, das er Draco schenken würde können.
"Das werden sie nicht, ich verspreche es dir."
"Wie kannst du dir so sicher sein? Woher weißt du, wie sie darauf reagieren werden?" Er ballte seine Hände zu Fäusten, biss sich hart auf die Unterlippe. "Wäre ich nicht gewesen... das alles wäre nicht geschehen und du wärst... du müsstest nicht-"
"Hör auf", unterbrach Harry ihn mit unerwarteter Schärfe. "Es ist nicht deine Schuld. Nichts von dem was passiert ist, lag in deiner Macht. Sie werden es sehen, sie werden es begreifen." Er sprach eindringlich, lebendig, nicht wie jemand, der im Sterben lag und seinen letzten Wunsch äußerte. "Also versprich es mir. Versprich mir, dass du ihnen erzählen wirst, was geschehen ist, was du für mich getan hast, was du für mich bist." Draco ließ sich in seine Arme gleiten, legte seinen Kopf auf Harrys Brust. "Versprich es, Draco.", forderte Harry ihn noch einmal auf.
"Ich verspreche es."


"Du hattest Recht, Harry", gibt Draco zu, den Blick noch immer auf den Brief gerichtet. "Sie hassen mich nicht. Sie sind wie du." Er schnaubt. "Gryffindors. Sie wollen stets das Gute im Menschen sehen. So wie du das Gute in mir zu sehen glaubtest, nicht wahr? So wie Dumbledore glaubte es zu sehen. Dabei habe ich versucht euch klar zu machen, dass es da nichts gibt. Aber ihr wolltet es nicht wahr haben." Wehmütig lässt er seine Finger über Harrys Unterschrift gleiten und schließt die Augen. "Ihr habt mit dem Leben dafür bezahlt."


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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
Helena Bonham Carter