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Fanfiction

I Know - I Know - III

von LiliaRose

Danke für die Kommentare, ich freue mich über jeden Einzelnen sehr :)

Die Kapitel werden ziemlich zeitnah reingestellt, da ich die Story einfach endlich loswerden will. Wie gesagt, hängt sie schon seit fast drei Jahren unnütz auf dem Rechner rum.

Viel Spaß!
_________________________________________________


"Wegen Krankheit ausgefallen, was?", hallte Harrys Stimme durch die hohen Bücherregale zu ihm herüber. Er wandte sich nicht um, sah nicht einmal von seinem Buch auf, als Harry näher herantrat und sich schließlich neben ihm an den Tisch niederließ. "Du siehst nicht besonders krank aus, bis auf die Augenringe vielleicht. Hast du schlecht geschlafen?"
"Geh weg, Potter", entgegnete er lahm und schlug die nächste Seite seines Zaubertränkebuchs auf.
Harry schüttelte den Kopf. "So leicht wirst du mich nicht los. Was war denn so verdammt wichtig, dass du dir sogar das Quidditchspiel entgehen lässt?"
Draco antwortete nicht. Stattdessen tippte er mit dem Finger auf eine Zeile und kritzelte sich eine Notiz auf das Stück Pergament zu seiner Rechten.
"Ich weiß, dass du etwas mit Katies kleinem Unfall zu tun hast, Malfoy. Ich habe dich gesehen, bei Borgin und Burkes. Dieses Medallion, das du dir angesehen hast, hat eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem, das Katie ins Koma versetzt hat", zischte er wütend in Dracos Ohr.
"Ach ja? Wie du bereits sagtest – es war ein Unfall, Potter. Und dass du mir hinterher spionierst, erschüttert mich regelrecht." Er sah auf, in das zornige Gesicht seines Gegenübers und zog die Brauen hinauf, in Erwartung eines erneuten Versuchs, ihn in die Ecke zu drängen. Er wurde nicht enttäuscht:
"Ich habe gute Gründe dir hinterher zu spionieren, Malfoy. Du hast irgendetwas vor und..."
"Beweis es", unterbrach Draco scharf und entgegnete Harrys Blick provozierend.
"Wenn ich herausgefunden habe, was du ausheckst, Malfoy, dann bist du dran."
Draco nickte, als wolle er sein Einverständnis ausdrücken und wandte sich wieder seinen Notizen zu. "Weißt du, Potter, man könnte meinen, dass du deine Zeit effektiver vertreiben könntest. Vielleicht tust du zur Abwechslung mal etwas für deine Bildung, oder du schaffst dir ein Hobby an. Ich habe gehört stricken soll gut für das Gemüt sein."
Harrys Hand war nach vorn geschnellt und hatte sich in Dracos Kragen gekrallt. Mit einem Ruck zog er ihn zu sich, bis ihre Nasenspitzen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren und Draco Harrys Atem auf seinem Gesicht spüren konnte. "Verkauf mich nicht für dumm, Malfoy. Ich weiß, dass du irgendein krummes Ding drehst. Deinetwegen liegt Katie im St. Mungos Hospital und ich möchte verdammt noch einmal wissen, wieso du es auf meine Mitspieler abgesehen hast, wenn du dann nicht einmal vorhast, am Spiel teilzunehmen", knurrte Harry bedrohlich, während sein Griff um Dracos Kragen immer fester zu werden schien.
"Ich weiß gar nicht was du willst", keuchte Draco unter Atemnot. "Du hast das vedammte Spiel doch gewonnen."
"Dann gibst du es also zu?"
"Einen Scheiß tu’ ich", hustete Draco und fasste nach oben. Seine Fingerspitzen berührten einen Augenblick lang Harrys Handrücken, beinahe zärtlich, woraufhin jener, als habe er sich verbrannt, seine Hand zurückzog und Draco entgeistert anstarrte. "Was für ein beschissenes Spiel spielst du da, Malfoy?"
Draco zog erneut die Brauen hinauf. "Sag du es mir."
Über seine eigenen Beine stolpernd, erhob sich Harry aus dem Stuhl und wandte sich zum Gehen, als Draco ihn am Handgelenk packte und zurückhielt. "Diese Gewohnheit, deine Nase ständig in fremde Angelegenheiten zu stecken, wird dir irgendwann das Genick brechen, Potter."
Ohne eine Entgegnung riss Harry sich los und stürmte aus der Bibliothek.

~*~*~*~


"Ich brauche euch, verdammt noch mal", erzürnte sich Draco. Es ging auf Weihnachten zu, was für Draco nicht mehr hieß, als dass er für zwei Wochen auf die Unterstützung von Crabbe und Goyle verzichten musste. Er würde im Schloss bleiben müssen, um die Gelegenheit zu nutzen von anderen Schülern ungestört an seinem Plan zu basteln. "Warum zum Teufel seid ihr beiden nur solche Idioten?"
"Es ist nicht unsere Schuld", grunzte Crabbe und zuckte mit den massigen Schultern. "Snape hat uns zum Nachsitzen verdonnert, wir haben uns das nicht ausgesucht."
Genervt verdrehte Draco die Augen. "Er hat euch Nachsitzen erteilt, weil ihr beiden absolute Volltrottel seid und es nicht einmal hinbekommen würdet, einen verdammten Werwolf zu erkennen, wenn er euch in den Hintern beißt."
Goyle verzog das Gesicht. "Snape reißt uns den Kopf ab, wenn wir nicht aufkreuzen, Draco." Crabbe nickte zustimmend, während er sich beschämt am Hinterkopf kratzte.
"Vergesst es einfach. Ich komme schon allein klar", murmelte Draco resigniert und machte sich auf den Weg.
Seit Monaten war er nun schon beschäftigt, das Verschwindekabinett im Raum der Wünsche zu reparieren, ohne großen Erfolg erzielt zu haben. Borgin ließ sich verdammt viel Zeit damit, herauszufinden, wie man dieses verdammte Ding wieder in Schuss brachte, also war Draco gezwungen, es solange ohne Anleitung zu versuchen und hin wieder eine verzweifelte Aktion zu starten, um Dumbledore aus dem Weg zu räumen.

Geduckt schlich er sich in den siebten Stock, auf das kahle Stück Wand zu, als ein schleifendes Geräusch ihn inne halten ließ. Mit zusammengekniffenen Augen, spähte er durch den finsteren Korridor.
"Was ist Schätzchen? Hast du jemanden gewittert?", ertönte Filchs schleppende Stimme. Im nächsten Moment bog er um die Ecke und Draco sah keine andere Chance, als geradewegs auf ihn zuzulaufen.
"Aha", stieß Filch hervor und eilte auf Draco zu, der sich um einen neutralen Gesichtsausdruck bemühte. "Habe ich dich. Was schleichst du hier herum, ha? Wolltest auf Slughorns Party, was?"
Draco blinzelte kurz, sprang dann jedoch sofort darauf ein. "Ja, allerdings. Ich habe mich etwas verspätet." Misstrauisch beäugte Filch ihn.
"Siehst nicht danach aus, als würdest du auf eine Party gehen", merkte er an und wedelte mit dem Finger vor Draco herum, um auf seine unfestliche Kleidung anzuspielen.
"Ich bin eingeladen", entgegnete er hilflos. Filchs Hand schloss sich schmerzhaft um Dracos Oberarm.
"Das werden wir überprüfen, Bürschchen." Erfolglos versuchte Draco sich freizukämpfen, als Filch ihn durch die Korridore schleifte und ihn schließlich in eine Tür buxierte. Er fand sich in einem großen Raum, ähnlich eines Zelts wieder, in dem sich viele Hexen und Zauberer versammelt hatten und das bevorstehende Weihnachtsfest feierten. Als Draco seinen Blick nach vorn richtete, erkannte er Harry, der neben Professor Slughorn stand und ausgelassen lachte.
"Professor Slughorn", schnaufte Filch, der abrupt stehen geblieben war und versuchte Draco vor sich zu zerren, um ihn dem Professor zu präsentieren, wie die Beute einer abenteuerlichen Jagd. "Ich habe diesen Jungen in einem Korridor oben herumlungern sehen. Er behauptet, zu ihrer Party eingeladen worden zu sein, er sei aber aufgehalten worden und zu spät losgegangen. Haben sie ihm eine Einladung ausgestellt?"
Endlich schaffte es Draco, sich aus Filchs Klammergriff zu befreien und schnaubte wütend durch die Nase. "Okay, ich war nicht eingeladen!" Im Augenwinkel erkannte er, dass Harry ihn gespannt beobachtete. "Ich hab versucht, mich reinzuschmuggeln, zufrieden?", brachte er hervor, sich peinlich darüber bewusst, dass er sich vor Potter zum absoluten Vollidioten machte.
"Nein, bin ich nicht", entgegnete Filch. "Jetzt kriegst du Ärger, aber wie! Hat der Schulleiter nicht gesagt, dass es mit dem nächtlichen Herumschleichen vorbei ist, außer ihr habt die Erlaubnis, oder was?"
"Schon gut, Argus, schon gut", winkte Slughorn freundlich lächelnd ab. "Es ist Weihnachten und es ist kein Verbrechen auf eine Party gehen zu wollen. Für dieses Mal vergessen wir irgendwelche Strafen. Sie können bleiben, Draco."
Filch schnaubte wütend, während Draco sich zu einem Lächeln durchrang, sich bei Slughorn bedankte und das übliche Geplänkel vollzog, als Snape, den er gerade erst bemerke, auf ihn zutrat. "Ich würde gerne ein Wort mit ihnen reden, Draco", sagte er, mit einem vielsagenden Blick und schüttelte Slughorn ab.

"Folgen Sie mir", gebot er und schritt aus dem Raum, den Korridor entlang und zog schließlich eine der Türen auf, um Draco eintreten zu lassen. Er spähte noch einmal hinaus in den Gang und schloss sich dann zusammen mit Draco ein. "Ich weiß von Ihrem Auftrag, Draco", erklärte er, ohne lange Umschweife und lehnte sich gegen einen der Schreibtische.
Draco zog die Brauen zusammen. Er erinnerte sich an den Brief seiner Tante und an ihre Worte:

Es ist möglich, dass Professor Snape Dir ebenfalls anbieten wird Dir zu helfen. Der Dunkle Lord ließ verlauten, dass er vorhat, Dir den Auftrag aus den Händen zu reißen, Dich zu manipulieren.

"Und?", entgegnete er gleichgültig.
"Und ich möchte Ihnen helfen. Ihr letzter Versuch war geradezu lächerlich."
Draco zog die Brauen hinauf. "Mein letzter Versuch? Ich weiß nicht, wovon sie sprechen."
"Hören Sie auf, sich aufzuführen wie ein Idiot. Ich bin hier um Ihnen meine Unterstützung anzubieten und kann mir keine Fehler leisten, Draco, denn wenn man Sie rauswirft..."
"Ich hatte nichts damit zu tun, klar?", fiel Draco ihm ins Wort.
"Ich hoffe, sie sagen die Wahrheit, weil es so ungeschickt wie töricht war. Sie werden bereits verdächtigt, die Hand im Spiel zu haben."
"Wer verdächtigt mich?", fragte er, fuhr jedoch fort, ohne eine Antwort abzuwarten: "Zum letzten Mal, ich habe es nicht getan, okay? Diese Bell muss einen Feind gehabt haben, von dem niemand weiß - schauen Sie mich nicht so an! Mir ist klar, was Sie tun, ich bin nicht dumm, aber es wird nicht funktionieren - ich kann Sie aufhalten!"
Snape starrte ihn an, durchbohrte Draco förmlich mit seinem Blick.
Reflexartig leerte Draco seinen Kopf, verschloss seinen Geist und verdrängte jeden Gedanken, jede Empfindung.
"Ah... Tante Bellatrix hat Ihnen Okklumentik beigebracht, ich verstehe. Welche Gedanken versuchen Sie vor Ihrem Meister zu verbergen, Draco?"
"Ich versuche nicht, irgendetwas vor ihm zu verbergen, ich will nur nicht, dass Sie sich einmischen!", entgegnete Draco zornig.
"Also deshalb sind Sie mir dieses Schuljahr aus dem Weg gegangen? Sie fürchten, dass ich mich einmische? Ihnen ist doch klar, dass, wenn ein anderer es sich erlaubt hätte, nicht in meinem Büro zu erscheinen, obwohl ich ihn wiederholt einbestellt habe, Draco..."
"Dann lassen Sie mich doch nachsitzen! Zeigen sie mich bei Dumbledore an!", provozierte Draco ihn höhnend.
"Sie wissen ganz genau, dass ich weder das eine noch das andere tun möchte."
"Dann bestellen Sie mich einfach nicht mehr in Ihr Büro!"
Snape schien allmählich die Geduld zu verlieren. Er trat ein paar Schritte auf Draco zu und lehnte sich zu ihm hinab. "Hören Sie zu, ich versuche Ihnen zu helfen. Ich habe Ihrer Mutter geschworen, ich würde Sie beschützen. Ich habe eine unbrechbaren Schwur geleistet, Draco..."
"Dann sieht es ganz so aus, als müssten Sie ihn brechen, weil ich Ihren Schutz nicht brauche! Es ist mein Auftrag, er hat ihn mir erteilt und ich führe ihn aus. Ich habe einen Plan und er wird funktionieren, es dauert nur ein bisschen länger, als ich dachte!", erklärte Draco, nicht ohne einen gewissen Stolz in seiner Stimme mitschwingen zu lassen.
Snape hob eine Braue, während er augenscheinlich versuchte, diese Aussage auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. "Worin besteht ihr Pan?", fragte er schließlich.
"Das geht Sie nichts an!"
"Wenn Sie mir sagen, was sie tun wollen, kann ich Ihnen dabei helfen..."
"Ich habe jede Hilfe, die ich brauche, danke, ich bin nicht allein", erwiderte Draco. Er wollte diesem Gespräch endlich ein Ende bereiten.
"Heute Abend waren Sie zweifellos allein, was äußerst töricht war. Sie sind durch die Korridore gestreift, ohne Wachposten oder Absicherung. Das sind elementare Fehler..."
"Ich hätte Crabbe und Goyle bei mir gehabt, wenn Sie sie nicht hätten nachsitzen lassen!" unterbrach Draco den Professor wütend.
"Nicht so laut!", zischte Snape mahnend. "Wenn ihre Freunde Crabbe und Goyle die Absicht haben, diesmal ihre ZAGs in Verteidigung gegen die dunklen Künste zu bestehen, dann müssen sie ein wenig fleißiger arbeiten, als sie es gegenwärt..."
"Was spielt das für eine Rolle? Verteidigung gegen die dunklen Künste - das ist doch alles nur ein Witz, oder, ein Theaterspiel. Als ob irgendeiner von uns vor den dunklen Künsten geschützt werden müsste..."
"Es ist ein Theaterspiel, das entscheidend ist für den Erfolg, Draco. Wo glauben Sie, wäre ich all die Jahre geblieben, wenn ich nicht gewusste hätte, wie man Theater spielt? Nun hören Sie mir zu! Sie sind unvorsichtig, streifen des Nachts umher, lassen sich erwischen und wenn Sie ihr Vertrauen in Gehilfen wie Crabbe und Goyle setzten..."
"Sie sind nicht die Einzigen, ich habe noch andere Leute auf meiner Seite, bessere!", log Draco.
Snape seufze und legte die Stirn in tiefe Sorgenfalten. "Warum vertrauen Sie sich dann nicht mir an, ich kann..."
"Ich weiß, was Sie vorhaben! Sie wollen mir den Ruhm stehlen!", ereiferte sich Draco. Für Snape ging es um Ruhm, für ihn selbst um das Leben.
"Sie reden wie ein Kind. Ich verstehe vollkommen, dass die Gefangennahme und Inhaftierung ihres Vaters Sie aufgewühlt hat, aber..."
"Vergessen Sie es", zischte Draco und wandte sich von Snape ab. Mit schnellen Schritten war er bei der Tür angekommen, hatte sie aufgerissen und war den Gang hinunter gelaufen. Bellatrix hatte recht gehabt. Snape wollte ihn manipulieren, ihm sogar weismachen, seine Mutter habe ihn um seine Hilfe gebeten.

An der Statue eines einbeinigen Hexers, hielt Draco schließlich an. Er ließ sich an der Wand hinunter gleiten und lehnte seinen Kopf seitlich an das steinerne Bein. Was, wenn Snape die Wahrheit gesagt hatte, und man ihn bereits verdächtigte? Wusste Dumbledore davon, dass er es gewesen war, der Katie Bell fast getötet hatte? Draco schloss die Augen. Er musste in Zukunft vorsichtiger sein.
"Malfoy." Draco sah auf und erblickte Harry, der mit in den Taschen vergrabenen Händen vor ihm stand. "Ziemlich peinliche Aktion, die du dort drinnen abgeliefert hast", sagte er und nickte in Richtung Party, deren dumpfe Geräusche bis hier her wehten.
"Ach, halt die Klappe, Potter", murmelte Draco. Er hatte keine Kraft, sich mit ihm auseinanderzusetzen, geschweige denn einen Streit anzufangen.
Harry trat auf ihn zu und ließ sich neben ihm auf den kalten Boden sinken. Eine ganze Weile lang lauschten sie den Geräuschen von klirrenden Gläsern, lachenden Partygästen und der Musik, die wie ein monotoner Summton wirkte, wenn man sich darauf konzentrierte. "Ich habe es gehört", sagte Harry schließlich unbestimmt.
"Du hast was gehört?"
"Dich und Snape", entgegnete Harry und schien Draco zu ignorieren, der heftig zusammenzuckte. "Jetzt weiß ich sicher, dass du etwas im Schilde führst. Und ich hatte Recht, du bist tatsächlich ein Todesser."
Draco schluckte hart. "Und wieso läufst du dann nicht zu Dumbledore und petzt, Potter? Wolltest du dir die Genugtuung nicht entgehen lassen, es mir persönlich unter die Nase zu reiben?" Er vergrub das Gesicht in seinen Händen, erschöpft von all diesen Gesprächen, von all den Erklärungen und den Fragen, die er nicht im Stande war zu beantworten.
"Keine Sorge, ich werde es Dumbledore erzählen", sagte Harry im Plauderton. "Aber eigentlich will ich dir die Gelegenheit geben es selbst zu tun."
"Vergiss es", erwiderte Draco sofort und stützte seine Arme auf die angewinkelten Knie. "Mag sein, dass du auf Demütigungen stehst, Potter, aber um ehrlich zu sein..." Eine kurze Pause entstand, in der Draco darüber nachdachte, ob es überhaupt noch etwas gab, das Harry nicht von ihm wusste und ob es etwas gab, das Draco nicht über Harry herausgefunden hatte. "Ich bin sowieso tot, egal was ich tue." Er spürte Harrys Blick auf sich ruhen.
"Wie meinst du das?", fragte er schließlich, nicht ohne einen Hauch Besorgnis in seiner Stimme.
Draco schnaubte. "So wie ich es sage. Wenn ich nicht das tue, was der Dunkle Lord von mir verlangt, bin ich tot", erklärte er beiläufig.
Harrys Augen weiteten sich merklich. "Er... er zwingt dich?"
"Nein, Potter, ich konnte mir natürlich aussuchen, ob ich diesen verdammten, nicht ausführbaren Auftrag annehme, oder mir zwei Wochen Urlaub auf den Fidschis genehmige", spottete Draco humorlos.
Betreten starrte Harry vor sich hin. Draco hatte das Gefühl, dass er ihn das erste Mal, seit er ihn kannte, ernsthaft überlegen sah.
"Aber, du hast das dunkle Mal angenommen, oder nicht?", fragte er schließlich in einem verzweifelten Versuch, sich an das letzte Stückchen Verachtung zu hängen, das er noch für Draco übrig hatte.
"Ja", antwortete er schlicht.
Wieder wandte Harry sich ihm zu, um ihn zu betrachten. "Warum?", fragte er dann wie jemand, der unbedingt hinter ein gut gehütetes Geheimnis kommen wollte, ohne sich selbst sehr große Erfolgschancen auszurechnen.
Seufzend ließ Draco seinen Kopf wieder gegen das steinerne Bein der Statue sinken. "Warum?", wiederholte er schwach. "Um die Fehler meines Vaters wieder gut zu machen, schätze ich. Wahrscheinlich hätte ich, selbst wenn ich versucht hätte eine andere Wahl zu treffen, gar keine Chance gehabt. Aber, ja, ich habe mich aus freien Stücken dafür entschieden." Er wandte den Kopf zur Seite und entgegnete Harrys Blick. Nichts Anklagendes war darin zu finden, kein Abscheu, kein Hass. Draco verzog seine Lippen zu einem schmalen Lächeln, das ehrlichste seit Monaten. "Sieh mich nicht mit diesem Blick an, Potter."
"Was meinst du?"
Draco schüttelte den Kopf, das Lächeln verschwand erschreckend schnell aus seinen ausgezehrten Gesichtszügen. "Du siehst mich an, als würdest du mich kennen", entgegnete er matt.
Überrascht zog Harry die Brauen hinauf. "Was ist schlimm daran?"
"Ich weiß es nicht."

Für die Dauer eines Herzschlages lang, wollte Draco sich an Harry lehnen, den Kopf auf seine Schulter sinken lassen, sich an ihn pressen, um seine Körperwärme in sich aufzusaugen, seine Hand in Harrys Hand legen, damit sie nicht mehr so kalt und leer war; so kalt und leer wie sie war, seitdem die schmale Hand seiner Mutter sie losgelassen hatte. "Ich sollte gehen." Draco stand auf und trat einen Schritt zurück.
Harry blickte zu ihm hinauf, die Lippen halb geöffnet, die Hände unnütz auf seine Schenkel gelegt, wahrscheinlich, weil er nicht wusste, was er hätte mit ihnen anfangen sollen. Er wirkte verwirrt und gleichzeitig so klar, als hätte er endlich das fehlende Puzzelstück gefunden, das er so lange Zeit gesucht hatte, scheute sich aber nun davor, es in die passende Lücke zu pressen und das Bild damit zu vervollständigen.
Draco wandte sich ab. Langsam ging er den Korridor hinab. Seine Gedanken rasten wie wild durch seinen Verstand. 'Komm schon, du Idiot, geh mir nach', hörte er sich immer wieder sagen, während er weiter ging, ohne sich umzudrehen. 'Halt mich auf... bitte.' Er war an der Treppe angekommen und setzte einen Fuß auf die erste Stufe. 'Komm schon Potter, lass mich jetzt nicht gehen, 'nicht jetzt.' Er wandte sich noch einmal um und spähte über den Gang. Harry war verschwunden.

~*~*~*~


"Er hat dich nicht verraten?", will Hermine wissen. Ihre Augen müssen irgendwann glasig geworden sein, Draco bemerkt es erst jetzt.
"Nein, nicht zu diesem Zeitpunkt."
Ron schüttelt ungläubig den Kopf. "Das ist doch alles gequirlte Scheiße. Wieso sollte Harry und so etwas verheimlichen? Das macht keinen Sinn. Hermine... das macht keinen Sinn", wendet er sich seiner Frau zu, die sich jedoch nur über die Augen wischt und tief durchatmet. "Harry hat uns vertraut. Er hat uns alles erzählt, einfach alles", fährt Ron ratlos fort.
"Ja", pflichtet Hermine ihm bei, während sie starr auf die Tischplatte blickt. "Aber wir haben ihm nicht zugehört, Ron. Erinnerst du dich? Wir waren damit beschäftigt uns zu streiten. Harry rannte ständig von einem zum anderen und versuchte die Situation zu klären. Vielleicht wollte er es uns erzählen, aber wir haben ihm keine Chance gelassen. Wir haben ihn nicht gesehen, neben unseren albernen Streitereien." Eine Träne kullert über ihre Wange und fällt lautlos in ihren Schoß, während Ron sie entwaffnet anstarrt.
"Gibt es mehr?", fragt Hermine. Ihre Stimme ist brüchig und erstickt von aufwallenden Tränen. "Gibt es noch mehr, was er uns nicht erzählt hat?"
Dracos Blick ist hart, als er ihr in die Augen sieht und nickt. "Viel mehr."


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Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung