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Fanfiction

Schattenland - Teil IV: Vor der Flut

von solvej

Immer hereinspaziert, meine Damen und Herren... Willkommen zu einem weiteren Kapitel voll Staub und Asche.

@steinchen: Danke. Danke für's treue kommentieren jedes Mal, sonst würd ich's echt bald aufgeben... (Ehrlich jetzt Leute, kommt schon! Ich weiß, dass ihr da seid, zeigt euch mal... oO)
Jedenfalls... Ja, was hätte es für einen Sinn, die Kapitel wer weiß wie lange zurückzuhalten, wo die Story doch schon fertig ist...
Von wegen Harry-in-der-Grube: Ich finde, man sollte, egal wie düster eine Story oder wie schwer verdaulich ein Thema ist, immer auch darüber lachen dürfen. Das ist doch auch in der wirklichen Welt das einzige, das einem noch bleibt... Und Draco kann sich seine zynischen Kommentare nun mal nicht verkneifen.

So, wo waren wir nochmal? Ach ja, bei Harry und Sirius, die in der Ebene die Wesen beobachtet haben und ihnen gerade so entkommen sind. Und Sirius steht jetzt, gelinde gesagt, ein bisschen neben sich...




__________________________________




Teil IV: Vor der Flut


Es war nicht nötig, etwas zu erklären, als sie schließlich wieder im Haus ankamen. Alice schlug erschrocken die Hand vor den Mund und Frank wandte den Blick ab. Während Sirius immer noch schwieg, berichtete Harry verhalten, was sie gesehen hatten. „Aber was – was passiert da?“, schloss er mit verständnislosem Kopfschütteln.

Er hatte sich dabei mehr an Frank gewandt, aber Alice war es, die schließlich antwortete. „Du hast es doch gesehen. Man wird zu einem von ihnen. Verdammt, auf ewig hier festzusitzen. Sich von anderen Unglücklichen zu nähren.“

Irgendwie hatte er es gewusst, und doch war es wie ein Schlag in die Magengrube.

„Und je mehr sie werden... desto hungriger. Irgendwann werden sie...“ Alice schluckte und machte eine vage Geste mit der Hand, die nach draußen wies und alles oder nichts mit einschließen konnte.

Das Schweigen breitete sich in dem kleinen Raum aus wie Watte, die alles in ein trügerisch weiches Kleid hüllte und dabei unmerklich alles unter ihr Begrabene zu ersticken drohte. „Er war es“, flüsterte Sirius schließlich rau und zerriss damit den Mantel der Stille.

„Was?“, fragte Alice und hob verwirrt den Kopf.

Harry runzelte die Stirn und musterte Sirius durchdringend. Der Fremde? Oder jene vage vertraut wirkende Gestalt, einer der Schatten, ein früheres Opfer, wie er jetzt wusste. Ohne darüber nachzudenken legte er Sirius eine Hand auf die Schulter, aber dieser zuckte unter der Berührung zusammen und Harry zog sie wieder zurück. Indem er einen Schritt von Sirius weg machte – jener saß zusammengekrümmt auf einem der wackeligen Stühle, während die anderen drei in respektvollem Abstand um ihn herumstanden – streifte sein Blick kurz Franks Gesicht, und er war überrascht, darin keine Spur von Verwunderung oder Verwirrung zu finden. Auch Alice schien dies bemerkt zu haben, denn sie musterte ihren Mann plötzlich aufmerksam und mit einer Spur von Misstrauen in den Augen. „Frank“, sagte sie steif.

Gleichermaßen aus Wut und Beschämung wandte jener den Kopf ab. „Es war der kleine Malfoy, diese Ratte“, knurrte er durch zusammengebissene Zähne. „Ich war draußen, aber... Ich konnte nicht... Dieses kleine Stück Dreck!“

Verständnislos schüttelte Harry den Kopf.

„Du hast es gesehen?“, erwachte Sirius plötzlich mit scharfem Zischen aus seiner Katatonie. „Du hast es gesehen und mir nichts gesagt?“ Seine Stimme wurde zu einem wütenden Bellen, als er aufsprang, den Stuhl dabei durch die halbe Küche schleudernd, und kurz davor war, Frank an die Kehle zu gehen.

„Sieh dich doch an!“, schrie Frank zurück. „Es war doch klar, dass sowas passiert!“

„Du hättest –!“

„Stopp!“, fuhr Alice mit einem Mal dazwischen, und ihre zierliche Gestalt wirkte mit einem Mal erstaunlich groß, wie sie mit funkelnden Augen die beiden Hitzköpfe zurück hinter ihre Grenzen zwang. „Auszeit“, setzte sie etwas ruhiger hinzu, als sie sah, dass die erste Gefahr gebannt war.

Harry konnte nicht anders, als nur am Rande der Szene zu stehen und sich zu fragen, was bei Merlins Bart hier vorging. Dass hier keine Vernunft mehr regierte, hatte er gewusst, aber...

„Setzen. Erklären“, sagte Alice trocken.

Keiner der beiden Männer machte Anstalten, sich zu setzen. Aber Frank begann holprig, so etwas wie eine Erklärung abzuliefern.

„Bei meinem Rundgang, es war kurz bevor Harry kam. Ich sagte, ich hätte jemanden verloren. Aber nicht, dass es jemand war, den wir kannten.“ Er richtete den leeren Blick starr an Sirius vorbei, der den Kopf gesenkt und die Augen hinter einer seiner großen kräftigen Hände verborgen hatte. „Weiß der Teufel, was die kleine Ratte Malfoy da draußen getrieben hat. Ich war zu weit weg. Fakt ist, dass er ihn hätte warnen können. Irgendwas. Aber er hat sie zu ihm geführt, um seinen eigenen Arsch zu retten.“ Franks Gesicht war rot angelaufen und seine Hände waren zu Fäusten geballt und Harry fragte sich, was genau es war, das Frank so in Rage versetzte. Die gescheiterte Rettung? Der Hass auf Malfoy? Das beißende Gefühl, dass es womöglich doch seine Schuld war und nicht die Dracos?

Und die größte aller Fragen: „Wer...?“

Plötzlich hob Alice den Blick und wurde blass – noch blasser als zuvor – und indem sie Sirius’ in sich zusammengefallene Gestalt in sich aufnahm, flüsterte sie, leise wie ein Windhauch: „Remus.“

Harry schnappte nach Luft. Schlagartig wurde ihm wieder bewusst, wie er seinen Tod beobachtet hatte, sich einmal noch kurz gefragt hatte, ob er womöglich auch hier sein könnte, aber die Frage so schnell wieder vergessen wie er sie sich gestellt hatte. Sirius Bestürzung. Ihr Gespräch draußen vor der Stadt. „Es gibt nur eine Person...“

Dann war Stille. Irgendwann stand Frank auf und Harry hörte, wie sich seine wütend stampfenden Schritte langsam entfernten. Kurz darauf erhob sich Alice und zu Harrys Erstaunen strich sie nicht Sirius sondern ihm im Vorbeigehen tröstend über die Schulter. Als er fragend den Kopf hob, lächelte sie ihm schwach zu und flüsterte: „Ich muss ihn suchen.“ Dann verschwand sie nach draußen und das letzte, was er von ihr hörte, war die Tür, die sie hinter sich wieder zu schob.

Jetzt alleine blieb ihm keine Möglichkeit mehr, die Anwesenheit des gebrochenen Mannes neben ihm zu leugnen. Unfähig, die richtigen Worte zu finden, ließ Harry sich ihm gegenüber am Tisch nieder und beschloss einfach, darauf zu warten, dass sein Pate den Anfang machte. Der Wind ließ die provisorisch angebrachte Teerpappe über dem zerschlagenen Fenster flattern. Die Wolken türmten sich unverändert. „Sieht nach Regen aus“, hatte Malfoy gesagt. Malfoy. Konnte er...? Doch, das wäre ganz bestimmt seine Art gewesen. Nur was er dort draußen getrieben hatte, blieb Harry unbegreiflich. Niemand ging freiwillig dorthin. Und dass Draco nicht dort gewesen war, um anderen zu helfen, das war ja wohl offensichtlich. Beinahe wurde ihm schlecht bei dem Gedanken an ihn, und an sich selbst und vor allem an sie beide gemeinsam. Aber je mehr er ihn verachtete, je mehr er versuchte, das was Geschehen war, zu verdrängen, umso stärker pulsierte das Bedürfnis ihn zu sehen in Harrys Körper. Sehen. Besitzen. Gewalt antun. Umbringen. Aber er war ja schon tot.

Durch das schabende Geräusch des hölzernen Stuhls auf dem Fußboden wurde Harry aus seinen Überlegungen herausgerissen. Sirius war aufgestanden. „Ich gehe zu Mad-Eye“, erklärte er tonlos.

Hastig sprang Harry auf und erklärte im Brustton der Überzeugung: „Ich komme mit!“

Sirius lächelte schwach: „Keine Sorge, ein Aufpasser auf einmal reicht.“ Dann trat er mit einem unerwarteten Schritt an Harry heran und schloss ihn kurz und kräftig in die Arme. Harry hatte kaum Zeit zu reagieren, ehe Sirius auch schon wieder von ihm abließ. Er glaubte, ein leichtes Zittern in seinem Körper gespürt zu haben, aber sein Blick war klar, wenn auch er einen Punkt ein Stück hinter Harrys Kopf zu fixieren schien, anstatt ihm wirklich in die Augen zu blicken. Aber sicher konnte er es nicht ausmachen.

„Ich würde wirklich gern mitkommen. Hier ist ja sonst nichts zu tun“, versuchte Harry es noch einmal schwach.

„Du findest schon etwas“, sagte Sirius leise und versuchte sich noch einmal an einem Lächeln. Dann ging er und ließ Harry mit hängenden Schultern und dem nagenden Gefühl versagt zu haben zurück.

***


Er wartete nicht auf Alice’ und Franks Rückkehr, bevor er Draco suchen ging. Wie üblich fand er ihn nicht, ehe jener nicht gefunden werden wollte.

„Potter.“ Draco lehnte in einem leeren Hauseingang, zu dem das dahinterliegende Haus fehlte. Bis auf die vordere Wand war alles eingestürzt.

Ohne Zeit für Begrüßungsgeplänkel zu verschwenden, holte Harry aus und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. In Dracos Augen flackerte einen Augenblick noch die Überraschung auf und etwas anderes, das schwerer in Worte zu fassen war, ehe er die Lider vor Schreck und Schmerz zusammenkniff. Es knirschte hörbar, als Harrys Knöchel auf Dracos Nase trafen und fast unmittelbar darauf ergoss sich das Blut daraus über Dracos Lippen, sein Kinn und schließlich seine Kleidung.

Harry rieb sich die Knöchel und trat einen Schritt zurück, um Draco zu betrachten. Dieser hatte keinen Ton von sich gegeben, sah jetzt mit milder Verwunderung an sich hinunter. Der Blutstrom war schon wieder am Versiegen. Ohne Kreislauf blutete nichts lange. Mit einer Hand fuhr Draco sich zur Nase, die unter all dem Rot schon dunkel angelaufen und definitiv nicht mehr so gerade war wie zuvor. Er hob anklagend eine Augenbraue. Das wiederum provozierte Harrys nächsten Angriff, der weniger durchdacht war als der erste, zu dem es ihm schon in den Fingern gejuckt hatte, seit er das Haus verlassen hatte.

Er stürzte nach vor und packte Draco an den Schultern, bis sie zusammen gegen eine Mauer stolperten und er endlich Halt fand. Halt genug, um eine Hand in Dracos Nacken zu schieben und sich gegen ihn zu pressen, die Zunge zwischen seine Lippen zu drängen und ihn zu küssen, als wolle er ihn mit seiner Zunge ersticken. Es dauerte einige Momente, aber nicht viele, ehe Draco reagierte und Harry seinerseits packte, in einer Mischung aus Leidenschaft und Brutalität, bis er ihn Momente später wieder von sich stieß. Herzschläge lang standen sie sich gegenüber wie Raubtiere, abschätzende Augen mit irrem Glitzern darin, die Hände wie zu Klauen gekrümmt. Schwerer Atem. Blut überall.

Plötzlich stieß Harry einen wütenden Laut aus, irgendwo zwischen Knurren und Angriffsgebrüll, und warf sich mit seinem gesamten Gewicht auf Draco, der vollkommen überrumpelt den Halt verlor und nach hinten taumelte. Dabei stolperte er über das herumliegende Geröll und fiel schwer mit dem Hintekopf voran zu Boden. Der harte Aufprall und Harry, der sich einfach auf ihm hatte fallen lassen, trieben ihm jede Luft aus den Lungen und für einen Moment sah er nur tänzelnde Lichtflecken vor seinen Augen. Indes nutzte Harry diese Wehrlosigkeit und stieß Draco herum, sodass er auf dem Bauch zu liegen kam. Er kniete auf Dracos Beinen und hatte ihm die Arme auf den Rücken verdreht, wo er sie nun mit einer Hand festhielt und mit der anderen grob an Dracos Hose herumriss.

Als Draco klar wurde, was Harry vorhatte, stöhnte er unwillig, fast erschrocken auf. Das verlief alles andere als nach Plan, aber so sehr er sich wand und versuchte, Harry abzuschütteln, gelang es ihm doch nicht. In seiner Wut schien Harry enorme Kräfte entwickelt zu haben und als er schließlich hart und ohne jede Vorbereitung zustieß, unterdrückte Draco nur mit Mühe einen schmerzerfüllten Aufschrei, der als scharfes Zischen zwischen seinen zusammengepressten Zähnen hervorstieß. Schnell merkte er, dass er Harry nur zu noch mehr Aggressivität antrieb, sobald er versuchte, sich zu Wehr zu setzten, also ließ er es schließlich ganz bleiben und verharrte still und ließ alles über sich ergehen.

Harry keuchte. Sand knirschte unter ihren Körpern. Dracos Augen waren geschlossen und er atmete flach durch den Mund, weil seine geschwollene Nase vom Blut verklebt war. Endlich stöhnte Harry eher vor Anstrengung als vor Erregung auf und Draco spürte, wie die Spannung von seinem Körper abfiel. Der Griff um seine Arme lockerte sich. Es gelang ihm trotz des dumpfen Schmerzes in seinem Kopf sich hochzurappeln, obwohl alles um ihn herum sich zu drehen schien. Ungeschickt nestelte er einen Knopf zu und starrte währenddessen Harry an, der einfach herumgerollt war und jetzt schwer atmend auf dem Rücken lag, die Augen mit einem Unterarm bedeckt. Seine Hose war noch offen und sein erschlaffter Penis lag auf seinem Bauch, spermaverklebt und irgendwie erbärmlich.

Harry fühlte sich leer. Vor allem das, aber irgendwo in ihm war auch etwas, das sich vielleicht als Schuld interpretieren ließ. Aber er wollte nicht daran denken und schob dieses Etwas so weit wie möglich von sich weg. Er fürchtete sich vor dem Moment, in dem er wieder die Augen öffnen musste. Andererseits könnte er natürlich auch für alle Ewigkeit so liegen bleiben, allein und halbnackt, was machte das noch für einen Unterschied.

Als er Schritte hörte, fuhr er jedoch erschrocken hoch und riss seinen Arm beiseite. Draco hatte sich wortlos von ihm abgewandt und ging. Erst im nachhinein wurde Harry klar, dass dessen Blick die ganze Zeit auf ihm geruht haben musste. Ohne zu wissen warum, sprang er auf und rief Draco hinterher: „Warte!“

Dieser jedoch reagierte nicht und versank tiefer in den dunklen Schatten der Gasse und drohte zu verschwinden, also setzte Harry ihm stolpernd nach und versuchte gleichzeitig, seine Hose zuzuknöpfen. Er stolperte und fiel, rief nochmals, kam wieder hoch und rannte weiter, erreichte Draco endlich und riss ihn am Arm herum.

„Was noch?“, versuchte Draco scharf zu sagen, aber seine Stimme war ein heiseres Näseln geworden. Sein Gesicht sah übel aus. Verkrustetes Blut umrahmte die in sämtlichen Farben des Regenbogens erblühte Nase, die inzwischen überdies angeschwollen war. Er fuhr sich unwillkürlich über den frischen Höcker auf seinem Nasenrücken und zuckte ein wenig zusammen.

Wie um Dracos Gesicht zu berühren hob Harry die Hand, aber dieser wich zurück. „Lass den Scheiß, Potter.“ Sein Kiefer war verkrampft und seine Hände zu Fäusten geballt, als wollte er mit aller Macht ein unerwünschtes Zittern unterdrücken.

Harry schluckte. „Ich... ich wollte nicht...“

„Es ist mir scheißegal was du wolltest oder nicht, du hast getan, das ist der verdammte Punkt!“ Dracos abfälliges Schnauben geriet zu einer Farce, weil er einerseits mit seiner gebrochenen Nase nicht schnauben konnte, und ihm außerdem Tränen der Wut und der Demütigung in die Augen stiegen. „Scheiß auf dich, Potter“, murmelte er und wandte den Blick ab.

Harry fand keine Antwort; keine die angemessen gewesen wäre.

Nach einer Weile des Schweigens fragte Draco schließlich: „Und, wofür war das jetzt gut?“

Seine Stimme klang trocken und emotionslos, aber Harry hörte irgendwo darunter immer noch den erlittenen Schmerz mitschwingen. Einen Moment musste Harry nachdenken. Die jüngsten Ereignisse schienen alles was zuvor geschehen war, wie Deckweiß eine Buchseite übermalt zu haben. „Remus“, antwortete er endlich bitter.

„Oh“, machte Malfoy und sah zur Seite.

„Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?“ Harry runzelte verärgert die Stirn. Er war froh, den Auslöser für seine Wut wieder entdeckt zu haben. Froh für diese Rechtfertigung, die die Schuld kleiner werden ließ, die ihm moralischen Rückhalt verlieh. Malfoy hatte es verdient, zu leiden.

„Und ist das alles was du dazu zu sagen hast, dass du mich gerade quasi vergewaltigt hast?“ Draco kniff wütend die Augen zusammen.

„Red keine Scheiße, Malfoy, das war es doch, was du von Anfang an wolltest!“, geriet Harry in Rage. „Oder weißt du was? Ich sag’s dir!“ Hitzig trat er einen Schritt auf Draco zu, als wollte er ihn schlagen. Aber er stieß nur gepresst hervor: „Lebendig hätte ich das nicht getan! Früher warst du ein Arschloch und du bist es immernoch, und ich war dumm genug für eine Sekunde zu glauben, irgendwas hätte sich geändert! Du hast es verdient zu leiden, für all die Scheiße, die du auf dem Gewissen hast! Zufrieden, Malfoy? Sagst du mir jetzt was los ist? Wer hat dich umgebracht, deine Seite oder meine? Und was hast du verflucht nochmal da draußen gesucht, Frettchengesicht?“

Dracos Miene wurde zu einer Maske völliger Teilnahmslosigkeit, der verletzte Ausdruck war völlig aus seinem Gesicht gewichen. „Der Reihe nach“, sagte er. „Nein. Ja. Meine.“ Er fixierte Harry mit seinen stählernen Augen. „Die letzte Antwort muss ich schuldig bleiben. Aber eines noch – warum?“

„Warum was?“, fragte Harry verdattert.

„Warum hättest du es lebendig nicht getan?“ Draco verzog die Lippen zu einer erbärmlichen Imitation eines Lächelns, als Harry darauf keine Antwort geben konnte. „Denk darüber mal nach“, warf er über die Schulter zurück, während Harry wie angewurzelt stehen blieb und ihm verwirrt nachblickte, als er lautlos wie eine Katze zwischen den Trümmern verschwand.

Es dauerte gefühlte Stunden, bis Harry den Weg zurück fand, während derer er genug Zeit zum Nachdenken hatte. Was hatte dieser Ort nur aus ihm gemacht? Langsam wurde ihm klar, weshalb die Menschen sich hier in Angst voreinander versteckten. Kein Handeln hatte mehr Konsequenzen, keine Schuld trug mehr Sühne nach sich. Die Menschen waren zu allem bereit.

Was er Draco angetan hatte, schien ihm unwirklich und sehr, sehr weit weg. Als hätte er die Szene vor langer, langer Zeit einmal in einem Film gesehen, an den er sich nur verschwommen erinnern konnte. Aber der Gedanke an Draco war jetzt mit einem vagen Stich in seiner Brust verbunden, den er sich nicht erklären konnte. Genausowenig wie die kryptischen Antworten, die Draco ihm auf seine wütenden Anschuldigungen gegeben hatte. Was war es noch gewesen?

Immerhin hatte er zugegeben, dass seine eigene Seite ihn getötet hatte. Offen blieb natürlich warum. Hatte Draco etwa ein einziges Mal in seinem Leben etwas Vernünftiges getan und war daraufhin mit dem Tode bestraft worden? Das würde passen. Aber was war es nur gewesen? Leise schlich sich der Gedanke ein, dass er vielleicht ungerecht zu Draco gewesen sein könnte. Womöglich war er als Held gestorben und Harry hatte ihn als „Arschloch, das es verdient hat zu leiden“ bezeichnet. Oh.

Die Scham, die vorher als winziger Funken in einem sehr abgelegenen Teil seines Gehirns geglüht hatte, breitete sich plötzlich aus wie ein Buschfeuer. Was hatte er nur getan?

***


„Was ist denn mit dir passiert, Harry?“, fragte Alice, indem sie den Kopf hob und mit hochgezogenen Brauen seine blutverschmierte Erscheinung musterte. Frank war nicht da. Ehe Harry jedoch mit einer Lüge auf ihre Frage antworten konnte, setzte sie hinzu: „Und wo ist Sirius?“

Ob der Schärfe in ihrer Stimme hielt Harry unwillkürlich inne. „Er wollte zu Mad-Eye.“ Seine Antwort kam zögernd, fast wie eine Frage über seine Lippen gekrochen.

Einen Augenblick lang spannte sich Alice’ Körper, so als ob sie aufspringen wollte, entweder um Harry an die Kehle zu gehen oder um Sirius zu suchen, aber er spürte, wie sie sich selbst mit einem Ruck zurückhielt und sich zwang, sich langsam von ihrem Platz zu erheben.

„Ja dann...“, sagte sie und konnte dabei das Beben in ihrer Stimme nicht ganz verbergen. „Dann gehe ich ihn mal abholen.“

„Er ist doch kein Kind mehr“, wandte Harry ein, der ihr Verhalten überzogen fand.

Alice sah ihn scharf an. „Er vielleicht nicht.“ Damit wandte sie sich um und verließ hastig das Haus.

Einmal mehr fühlte sich Harry in den Grimmauld Platz zurückversetzt. „Nein, Harry. Du bist noch ein Kind, Harry. Du hast Sirius auf dem Gewissen, Harry.“

Merlin.

„Alice!“, schrie er und sprang auf, als hätte die plötzliche Erkenntnis einen Stoß versetzt. „Warte auf mich!“ Er hastete durch den dunklen Flur, stieß die Tür auf, die einfach nach vorne umkippte und dabei Staub und Asche aufwirbelte. Ohne Rücksicht sprang er über das Türblatt und sah sich hektisch auf der Straße um. Das trübe Zwielicht schien wie immer jede Bewegung und alle Farben zu verschlucken. Sirius finden, ihn nicht noch einmal verlieren! Vielleicht kam er noch nicht zu spät, vielleicht war er wirklich bei Moody, vielleicht hatte er noch eine Chance. Wenn er ihn nur fand.

„Alice!“, brüllte er noch einmal und glaubte, ein Stück weiter eine Bewegung in all dem Grau auszumachen. Er stürmte darauf zu, aber es war nur eine Täuschung gewesen, oder doch Alice, die sich schnell hinter einen Mauervorsprung zurückgezogen hatte?

Harry rannte weiter, schrie abwechselnd nach Sirius, Mad-Eye und Alice, bis er schließlich förmlich mit Frank zusammenprallte, der gerade von einem Rundgang zurückkehrte.

„Sirius!“, war alles, was er hervorbrachte.

Frank packte ihn an den Oberarmen. „Was?“

„Weg.“ Harry war kurz davor zusammenzusinken, allein Franks stählerner Griff hielt ihn noch aufrecht.

„Was ist mit Alice?“ Schweißperlen standen auf Franks Stirn und seine Augen schienen aus ihren Höhlen hervortreten zu wollen. Sein Blick strebte auf die Aschefelder, die steinigen Ebenen vor dem brennenden Wald zu. Das war der Weg, den Sirius seiner Meinung nach eingeschlagen haben musste. Und demnach auch jener, den Alice genommen hatte um ihn zu finden. „Aber...“, wollte Harry einwenden, Frank unterbrach ihn jedoch rüde.

„Sag schon!“, schrie Frank ihn an und packte noch fester zu, als Harry zögerte. Frank schien sich gerade noch zu beherrschen, um ihn nicht wie eine Lumpenpuppe durchzuschütteln.

„Sucht ihn“, keuchte Harry endlich und Frank stieß ihn so plötzlich von sich, dass er tatsächlich zu Boden fiel, wie ein zurückgelassenes Stück Ballast, während Frank in großen Schritten auf den Stadtrand zu davon hastete.

„Frank“, rief Harry ihm halbherzig nach, unterließ jedoch weitere Versuche, ihn zurückzuhalten. Wenn er nur schnell genug bei Moody ankäme, dann würde er dort auch Sirius antreffen, nichtsahnend. Ja, niedergeschmettert vielleicht, aber noch zumindest noch hier. Er, Harry, würde nicht zulassen, dass Sirius ihm ein zweites Mal verloren ging, ihm gleichsam wie ein Nebelfetzen zwischen den Fingern hindurchglitt. Dass er ein zweites Mal ins immerwährende Nichts stürzte. Das war es doch nicht wert, oder? Nur um jemandes Schicksal zu teilen, ohne jede Aussicht auf Rettung, ohne demjenigen deshalb näher zu sein als vorher, weil es soetwas wie Nähe schlichtweg nicht mehr gab – nur deswegen würde man sich doch nicht den Schatten vorwerfen. Niemals. Zumindest nicht jemand wie Sirius. Aber Sirius war ein aufbrausender Hitzkopf, wie Harry selbst, kein großer Stratege. Er plante nicht auf lange Sicht.

Während all dieser Überlegungen rannte Harry, jeder Schritt wie ein Schlag, der in seinem ganzen Körper widerhallte und seine Gedanken in dumpfe, rhythmische Bahnen zwang.

Es war das erste Mal, dass er Malfoy nicht traf, als er sich verirrt hatte. Aber das fiel Harry nicht auf. Das einzige, was in seinem Kopf pulsierte waren die Worte „Sirius finden, Sirius finden, Sirius...“ Wenn er nur schnell genug lief.

Dann würde alles gut.

Wenn.

***


„Er ist fort“, sagte Alice dumpf.

Nur durch Zufall hatte Harry sie gefunden. Zusammen mit Mad-Eye, der statt seines magischen Auges nun einen dunkelgrauen Lumpen über die leere Höhle gebunden hatte, stand sie vor dessen Haus und starrte ins Nichts, als Harry in die Gasse einbog. Er war wie üblich kreuz und quer gelaufen, von einer Sinnestäuschung zu nächsten, und so war es reines Glück gewesen, dass seine Schritte ihn gerade hier her geführt hatten.

Mad-Eye, dem Harry auf dieser Seite vorher noch nicht begegnet war, zeigte keinerlei Reaktion auf sein Auftauchen. Wiedersehensfreude wäre wohl auch fehl am Platz gewesen. Zum Zeichen des Erkennens nickte er Harry mit grimmigem Ausdruck knapp zu, aber damit beließ er es auch schon.

Anscheinend war Sirius gar nicht erst hier gewesen, wie Alice ihm monoton mitteilte. Zumindest schon länger nicht mehr, was auch immer das heißen mochte, an einem Ort, an dem es keine Zeit gab. Das ließ im Grunde nur einen einzigen Schluss zu, den Harry in seinem Kopf schon längst gezogen hatte, den er sich aber nicht laut auszusprechen wagte. Solange niemand es sagte, war es noch nicht real und Sirius könnte jeden Moment auftauchen, verwirrt, belustigt, übermütig, egal wie. Hauptsache er tauchte auf.

„Der kommt nicht wieder“, knurrte Moody und zerstörte jede Hoffnung, die es ohnehin nie gegeben hatte. Donnergrollen untermalte seine Worte und Alice sah unwillkürlich auf.

Harry spürte, wie ihm Tränen in den Augen stiegen und versuchte vergeblich, sie wegzublinzeln.

„Er könnte...“, setzte Alice an und schluckte hart, ehe sie die Sprache wiederfand. „Er könnte weitergegangen sein.“

Mad-Eye schnaubte verächtlich.

„Weitergegangen?“, fragte Harry. Tropfen fielen in den Staub zu seinen Füßen.

Alice sah immer noch nach oben, vielleicht um niemanden ansehen zu müssen. „Du weißt schon.“ Ihre Wangen glänzten feucht. „Diejenigen, die einfach verschwinden. Wie das Kind. Irgendwohin müssen sie gehen. Vielleicht ist er...“

Dunkle Flecken übersähten den Boden. Es wurden mehr und mehr, sie fielen übereinander, als würden sie stolpern, fielen wie Tränen zu Boden, hingeworfen mit einem leisen, prasselnden Geräusch. Harry merkte, dass er nicht weinte. Langsam hob auch er sein Gesicht zum Himmel. Die Wolken waren dunkler geworden, fast schwarz, und begannen sich immer heftiger auszuschütten, fast gewaltvoll, wütend, warfen sie mit ihren kleinen, harten Tropfen um sich, die Harry und Alice ins Gesicht schlugen.

Moody hatte sich unter den Dachvorsprung zurückgezogen und beobachtete die beiden mit seinem verbliebenen Auge wie ein misstrauisches, verletztes Tier.

„Irgendetwas hält uns“, flüsterte Alice. „Wir sind festgekettet an unser altes Leben. Durch irgendetwas. So lange sind wir hier. Glaube ich...“ Ihre Augen waren geschlossen und ihr Gesicht immer noch den Wolken zugewandt. Tropfen rannen ihr über die Haut und wuschen mit langsamer Beharrlichkeit die Kruste aus Staub und Schmutz fort.

„Schwachsinn!“

Frank schnaubte wie ein Stier und schien vor Erregung geradezu zu dampfen. Sein Gesicht leuchtete rot vor Anstrengung. Weder Harry noch Alice hatten ihn kommen gehört, obwohl er gerannt sein musste. „Pseudo-philosophischer Dreck!“

Seine Frau wandte ihm in einer schreckhaften Bewegung den Kopf zu und in ihrem Gesicht lag ein Ausdruck, als hätte er sie geschlagen.

„Weißt du worum es meiner Meinung nach geht?“, keuchte Frank, in seinen Augen ein aggressives Glitzern. Vielleicht war es aber auch nur der heftiger werdende Regen. „Es ist ein sadistisches Spiel! Warten, wie lange man es aushält, ohne den Verstand zu verlieren. Und wenn es so weit ist, wird man ausgelöscht und ersetzt. Eine neue Spielfigur, nichts weiter!“ Sein Körper war vor Anspannung gekrümmt.

Alice und Harry wichen gleichzeitig in entgegengesetzte Richtung zurück, vorsichtig, rückwärts einen Fuß hinter den anderen setzend. Mit einem kurzen Seitenblick stellte Harry fest, dass Moody das Gegenteil tat und mit seinem Holzbein schwerfällig auf Frank zu humpelte. Mit einer Hand hielt er seinen zerlumpten Umhang über den Kopf, um sich notdürftig vor dem Regen zu schützen. „Frank“, sagte er mit seiner tiefen, knurrigen Stimme, die den Klang von altem Eichenholz zu haben schien. Sein Körper war so alt und eingefallen und seine einst übermächtige Zauberkraft konnte ihm hier nicht mehr helfen, jedoch zuckte er kein bisschen vor dem großen, kräftig gebauten Mann zurück, in dessen Augen grenzenlose Wut auf etwas funkelte, das er nicht verstand. Das niemand hier verstand. „Komm auf den Boden. Wir gehen hinein und unterhalten uns. Alice und der Junge –“, er machte eine vage Geste mit dem Kopf in Harrys Richtung, der nicht anders konnte, als bei der Bezeichnung „Junge“ den Mundwinkel zu verziehen, „warten in eurem Haus“, schloss Mad-Eye und sah Frank auffordernd an.

„Ich warte nicht!“, rief Alice wie auf ein Stichwort. „Macht ihr meinetwegen was ihr wollt, aber ich werde nicht hier herumsitzen, während... während Sirius...“ Ihre Stimme brach und Tränen begannen sich in den Regen auf ihrem Gesicht zu mischen. Trotzig drehte sie sich um und stapfte davon.

Harry sah ihr wie erstarrt nach, als Frank ihr plötzlich hinterherschrie: „Das ist doch alles nur die Schuld des Jungen! Ich hab’s von Anfang an gesagt, aber du wolltest nicht hören und Sirius auch nicht, und jetzt siehst du, was er davon hat!“

Bevor Harry den Mund zu einem Protest öffnen konnte, hatte Alice sich schon umgewandt und kreischte wütend: „Wage es nicht...!“

„Du begreifst nicht!“ Frank begann sich Alice zu nähern, die stehen geblieben war. „Du kannst nichts mehr tun, für niemanden hier!“ Er wollte ihren Arm packen, doch sie wich erschrocken zurück und begann plötzlich zu rennen. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis er ihr nachsetzte, aber Alice hatte sich schon einen Vorsprung aufgebaut. Er jedoch hatte die längeren und kräftigeren Beine. Aber sie müsste es nur über den weiten Platz und in eine der dunklen Seitengassen schaffen, und...

Moody rief ihnen nach, mehr konnte er mit seinem Holzbein nicht tun.

Harry wusste nicht, was er tun sollte. Wenn Alice durcheinander und aufgewühlt wie sie war in die Ebenen ging, begab sie sich damit in größte Gefahr. Aber wenn Frank sie jetzt aufhielt, würde sie ihm das niemals verzeihen. Viel zu spät reagierte er und rannte ihnen nach, vielleicht, wenn er Alice begleitete, oder Frank beruhigen konnte...

In diesem Moment hatte Frank Alice eingeholt und griff nach ihr, verfehlte sie jedoch und geriet ins Stolpern, wodurch sie wieder ein paar Schritte Vorsprung gewann. Sie hatte die Seitengasse fast erreicht, um dort im Labyrinth der Straßen verschwinden zu können.

„Alice!“, brüllte Frank noch einmal und klang diesmal heiser, fast unheilvoll.

Harry konnte kaum etwas sehen, der Regen nahm ihm die Sicht. Dann registrierte er nur eine weit ausholende Bewegung, sah Frank, wie er Alice zu Boden riss. Auch glaubte er, so etwas wie ein Röcheln zu hören, aber das konnte nur Einbildung sein, die beiden waren viel zu weit weg. Jedoch irgendetwas stimmte nicht.

Er beschleunigte seine Schritte ein letztes Mal, seine Kleidung klebte inzwischen regennass und schwer an seinem Körper. Alice lag immer noch am Boden, Frank schien langsam vor ihr zurückzuweichen. Endlich erreichte er die Stelle und ein grauenvolles Bild bot sich ihm dar. Alice hatte sich halb aufgerichtet. Aus ihrer Brust ragte die scharfkantige Spitze eines verformten Metallteiles, dessen anderes Ende noch aus ihrem Rücken hervorragte. Mit ungläubigem Blick sah sie zuerst nach unten, dann zu Frank, dann wieder zu dem Ding in ihrer Brust. Schließlich veränderte sich ihre Miene und langsam fiel sie in ein hysterisches Lachen, dass sich immer mehr zu steigern schien, bis sie sich vor Anstrengung mit der Hand auf die Brust greifen wollte, wobei sie wieder auf die metallene Spitze stieß und sie erneut von einem Lachkrampf geschüttelt wurde. Frank war kreidebleich zurückgewichen, bis er rückwärts an eine Wand gestoßen war. „Ich... wollte das nicht! Sie ist gestürzt, und...“, stammelte er. Er barg das Gesicht in Händen und schien von heftigen Krämpfen geschüttelt zu werden.

Alice schnappte nach Luft. „Hast du gehört, er wollte das nicht!“, kreischte sie an Harry gerichtet und fing schon wieder an zu lachen. Dann brach sie plötzlich ab und ihr Gesicht verzerrte sich vor Hass. „Versuchst du mich umzubringen? Zu spät!“, schrie sie wutentbrannt.

Frank sah aus, als würde er am Liebsten eins mit der Mauer hinter sich werden. „Es tut... es tut mir leid!“, flehte er, aber Alice schüttelte nur den Kopf, die Lippen kraus vor Verachtung.

Mit einer Hand griff sie fest zu und zog mit einem ekelerregenden, schmatzenden Geräusch das Stück Metall aus ihrem Oberkörper. Zurück blieb ein klaffendes Loch aus Fleisch und Eingeweiden – Harry musste seinen Blick davon abwenden. Die Wunde blutete entgegen allen Naturgesetzen kaum.

„Wir sind verdammte Zombies“, keuchte Alice mit bebender Stimme und Harry hörte, wie sie sich mit Mühe aufrichtete und mit unsicheren Schritten entfernte. Als er endlich wagte, seinen Blick wieder zu heben, sah er, wie sie versuchte, die Wunde mit den Überresten ihrer Kleidung zu verdecken. Die Schultern zuckten heftig unter ihren stummen Schluchzern.


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Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Als Voldemort jagt uns Ralph wirklich Angst ein. Man spürt, dass er wahnsinnig ist – seine Augen verraten das. Wenn er auf der Leinwand erscheint, bin ich jedes Mal starr vor Schreck.
Mike Newell über Ralph Fiennes