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Harry Potter and the Legions of Chaos I - A new Menace - 17. Die Beerdigung

von Shag

17. Die Beerdigung

Inzwischen war der Mittag schon verstrichen. Jack hatte begonnen seine Sachen zusammenzusuchen die er unbedingt mitnehmen wollte. Zu seinem Glück hatte ihm Hermine eine Art Schrumpfzauber gezeigt der es ihm erlaubt doch möglichst viele seiner Habseligkeiten einzupacken. Kisten fand er für die Auszugsaktion in dem Gemeinschaftskeller des Wohnhauses.
Ein weiterer glücklicher Zufall erlaubte es ihm auf seinem Weg in den Keller Frau Müller anzutreffen. Diese hatte von den Vorkommnissen während seiner Reise Wind bekommen und drückte ihm zu allererst ihr tiefstes Beileid aus. Frau Müller war immer eine sehr freundliche ältere Dame gewesen und Jack konnte nie verstehen weshalb so jemand in einer Gegend wie dieser lebte. Sie war Mitte siebzig und immer äußerst freundlich zu Jack und seiner Familie gewesen. Da seine Eltern beide berufstätig waren, hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht die beiden so oft wie möglich zum Essen oder auf eine Tasse Tee einzuladen und sie zu bewirten. Vermutlich war ihr ohnehin langweilig, da ihr Mann vor einigen Jahren gestorben war und der Rest ihrer Familie in Berlin wohnte.
Da ihr aufgefallen war, dass Jack beim packen war und es den Anschein erweckte er wolle ausziehen, konnte man ihre Enttäuschung förmlich fühlen. Doch vernahm er auch ein wenig Zuversicht aus ihrer Richtung.
„Mein Enkel wollte in den nächsten Wochen in diese Richtung ziehen und sucht noch eine Wohnung. Vielleicht hat er ja Lust hier zu wohnen.“
„Na das ganz bestimmt“ erwiderte Jack, „bei so einer netten Großmutter. Und ich mache ihnen einen Vorschlag. Reden sie mit ihrem Enkel. Ich werde nicht sehr viel aus der Wohnung mitnehmen. Er kann die Möbel und alles andere was er findet behalten.“
Ein leuchten in den Augen der alten Frau war zu sehen.
„Das ist wirklich sehr freundlich von dir mein Junge. Natürlich werde ich dir Geld für die ganzen Sachen geben.“ Sie deutete Jacks Ausdruck richtig der gerade Einspruch erheben wollte. „Jack, Sie wissen, dass ich keine Widersprüche dulde. Sie werden morgen Geld in ihrem Briefkasten finden und wenn ich das wieder zurück bekomme bin ich Ihnen wirklich böse.“

„Ja Frau Müller. Ich denke Ihnen zu widersprechen hat eh keinen Sinn.“ Mit einem lächeln nahm er Ihre Worte hin. Er hatte sie während der letzten Jahre so gut kennen lernen dürfen um sich dessen bewusst zu sein. So machte er sich bepackt mit den Kartons die er aufgetrieben hatte wieder auf den Weg in die Wohnung zurück. Hermine hatte in der Zeit einen Tee gekocht und wartete schon auf ihn im Wohnzimmer.
„Oh, wie ich sehe hast du den Wasserkocher gefunden. Sehr gut. Ich würde sagen wenn wir hier fertig sind mit dem packen gehen wir ein wenig auf die Piste.“ Jack gesellte sich zu ihr und ließ verschiedene Dinge aus dem Wohnzimmer zusammenschweben, die sich vor dem Sofa versammelten.
„Sag mal, wann wollten Harry und Ginny eigentlich heiraten und wo?“
Hermine schien zwar ein wenig verwundert über die Frage, antwortete aber trotzdem. „Am 20. August. Sie wollten danach noch in Flitterwochen fahren und dann kommen sie genau rechtzeitig zum Schulbeginn wieder. Molly wollte so gerne, dass die Trauung und die Feier im Fuchsbau stattfindet. Also wird es wohl auch dort sein. Wieso fragst du?“
„Nur so. Ich muss da noch ein Geschenk organisieren. Aber frag mich jetzt nicht. Wirst du dann schon sehen.“ Mit einem Grinsen verschwand er kurz mit einem Telefon in seinem Zimmer.

Inzwischen war es ein ganzer Berg an Sachen die sich angehäuft hatten und Hermine hatte scheinbar Jacks Gedanken gelesen der nicht so recht wusste wie er das ganze Zeug nach England bringen sollte.
„Ich habe hier Materie Portschlüssel. Die legen wir einfach auf die Kisten und die teleportieren sich dann automatisch in den Fuchsbau. Molly weiß bescheid.“
Jack hob den Kopf leicht an um deutlich zu machen, dass er verstand und sammelte weiter seiner Sachen mit Hilfe seiner Gedanken zusammen. Mit der Zeit haben sich alle seine Bücher, sowohl Fotoalben, als auch Romane und Sachbücher versammelt und waren nun gut gestapelt um sie zu schrumpfen. Dazu kamen zwei Gitarren, eine Geige und eine Kiste mit Mundharmonikas. Auf die Musik wollte er nicht verzichten. Erst als er die Stereoanlage, seine CD-Sammlung und einen Verstärker in den Kreis seiner Habseligkeiten wandern lies, stutzte Hermine.
„Du weißt, dass es in Hogwarts keinen Strom gibt und elektrische Geräte dort nicht funktionieren?“
„Ja. Dumbledore hat so was erwähnt. Aber er meinte er findet eine Lösung dafür. Ansonsten sind es immer noch gute Andenken.“ Endlich waren auch seine Klamotten im Wohnzimmer angekommen, die Hermine ebenfalls zusammenschrumpfen ließ.
„Wie sind die anderen Lehrer in Hogwarts so?“ wollte nun Jack wissen der sich wieder Gedanken über seinen neuen Job machte. So wirklich viel wusste er ja noch nicht von der Schule. Außer vielleicht, dass Hogwarts ein beeindruckendes Schloss ist.
„Eigentlich sind alle ganz nett. Harry, du und ich werden wohl die jüngsten sein. Ich denke Dumbledore möchte mal ein wenig frischen Wind in die Lehrerschaft wehen lassen. Aber die wirst du sehr schnell kennen lernen.“
„Gilt dein Angebot noch, mich mit Büchern zu versorgen? Ich denke ich habe doch einiges nachzuholen.“
„Klar. Sobald wir zurück sind kannst du dich in meiner privaten Bibliothek breit machen.“ Mit einem lächeln wandte sie sich wieder dem packen zu und schreckte hoch als die Wohnungsklingel zu läuten begann.
„Wer kann das denn jetzt sein?“ fragte Jack sich eher selbst als er in Richtung Tür schritt. Außer Sam und Frau Müller wusste bisher niemand, dass er wieder zu Hause war. Da sich niemand an der Sprechanlage meldete schaute erdurch den Türspion und stöhnte ein leises ‚Och nö’ aus. Auf die Jungs hatte sich Jack am wenigsten gefreut, doch war ihm bewusst, dass er um deren Gesellschaft wohl nicht herum kam.
„Jack Orwood?“ drang eine tiefe fragende Stimme durch die inzwischen geöffnete Tür. Zwei in grüne Uniformen gehüllte Gestallten blickten ihm entgegen und musterten ihn genau. Auf ein Nicken seitens Jack fuhr die Stimme mit ihrer Vorstellung fort.
„Mein Name ist Oberkommissar Schmank und das ist meine Kollegin Anne Plotzek. Dürften wir wohl kurz hereinkommen?“
„Sicher. Treten sie ein. Kann ich ihnen einen Tee anbieten?“ Jack mochte zwar die Gesellschaft von Ordnungshütern nicht sonderlich doch hatte er in den letzten Jahren gelernt am besten freundlich mit ihnen umzugehen.
„Nein danke. Wir haben nur ein paar kurze Fragen. Zu erst einmal möchten wir Ihnen unser Mitleid ausdrücken, über Ihren Verlust.“
„Ja. Danke. Welche Fragen kann ich Ihnen beantworten?“ Doch eine Antwort erhielt Jack vorerst nicht da sich die beiden Polizisten zur Küchentür gewandt haben aus Hermine gerade wieder heraus kam und zur Begrüßung die Hand hob.
„Ähm, das ist Hermine Granger, eine Freundin aus London. Sie hilft mir beim packen.“
„Sie wollen also ausziehen?“ Interessiert drehte sich Schmank wieder Jack zu.
„Naja, meine Familie ist nicht mehr. Also hält mich nichts mehr hier. Ich werde nach England ziehen.“
„Ja. Wie gesagt hatten wir noch ein paar Fragen. Wir haben von den Londoner Behörden mitgeteilt bekommen, ihre Eltern und Ihr Bruder sind bei einem Wohnungsbrand ums Leben gekommen?“
Jack konnte sich immer noch nicht an diese Version gewöhnen. Ein Wohnungsbrand. Ein Hohn der das Andenken seiner toten Familie buchstäblich verspottete. Ein Funken seiner Wut entzündete sich doch brodelte sie nur unterschwellig. Sein Verstand ließ ein Inferno nicht zu. Er wollte sich nicht auch noch hier in Deutschland Ärger einhandeln. Es sollten am besten so wenig wie möglich Menschen von den Umständen, in die er geraten war Wind bekommen, besonders wenn e sich um Nichtmagier handelte. Dessen war er sich vollkommen bewusst. Die Situation war so schon schwierig genug für ihn.
„Das ist richtig.“
Der Oberkommissar notierte sich Worte auf einem kleinen Notizblock während seine Kollegin die Wohnung musterte. Zum Glück hatte Hermine ihren Zauberstab nicht in der Hand, dass hätte wahrscheinlich nur noch mehr neugierige Fragen zur Folge gehabt dachte sich Jack.
„Wo waren Sie zu diesem Zeitpunkt?“
Zu seinem Vorteil war Jack schon immer sehr erfinderisch gewesen. So konnte er sich in sehr schneller Zeit eine kleine Geschichte aus dem Ärmel schütteln die eigentlich alle Fragen beantworten dürfte.
„Ich war, im Gegensatz zu den andern, nicht besonders Müde und bin noch ein wenig um die Häuser gezogen. Ich hab mich in einem Pub festgesetzt. Als ich zurück zu dem Hotel kam konnte ich nur noch die.......naja, es war einfach zu Spät.“ Jack kullerte eine Träne über seine Backe und die Beamten schienen das erwartete Mitgefühl aufbringen zu können.
„Ok, ich denke das sollte uns genügen. Sie sind heute erst hier angekommen?“ Jacks Antwort bestand wieder aus einem Nicken, worauf Schmank fortfuhr. „Dann möchten sie bestimmt auf die Beerdigung gehen. Ich weiß nicht ob sie wissen, dass sie morgen um drei Uhr Mittags auf dem Zentralfriedhof stattfindet.“
„Danke, ich weiß bescheid.“ Das es so schnell gehen würde schockte Jack doch ein wenig. Aber das würde er den beiden jetzt bestimmt nicht zeigen. So verabschiedeten sich die beiden mit einem Händedruck und verschwanden auch schon wieder.
„War das die Polizei Jack?“ Hermine sah ihn fragend an as er sich wieder zu ihr auf das Sofa setzte. Er hatte ganz vergessen, dass sie ihre Unterhaltung ja gar nicht verstehen konnte.
„Stimmt du sprichst ja kein Deutsch. Ja das waren zwei Polizisten, die haben mir ein paar Fragen wegen dem Unfall meiner Familie gestellt. Wie kommen die darauf, dass es ein verdammter Wohnungsbrand war?“
„Naja, die Muggel sollten nichts genaues mitbekommen. Die Geschichte hat die Aurorenzentrale wahrscheinlich gedeichselt. Aber da fällt mir ein, warum sprichst du eigentlich perfekt Englisch?“
Jack zuckte mit den Schultern. Darüber hatte er eigentlich nie besonders viel nachgedacht. „Ich hab ja schon erzählt, dass mein Vater Engländer war. Meine Mutter kam aus Frankreich. Es hat so seine Vorteile wenn man dreisprachig aufwächst. Als Kind lernt man so was recht schnell.“
„Du sprichst französich?“ Ungläubig und gleichzeitig mit großem Interesse starrte sie Jack mit großen Augen in die Seinen.
„Mais oui.“
Jack unterhielt sich noch während der ganzen Einpack Aktion mit Hermine über kulturelle Unterschiede in England, Deutschland und Frankreich. Außerdem musste Jack ihr erklären weshalb er darauf bestand ein Skateboard mitzunehmen. Sie schien den Dingern nicht ganz über den Weg zu trauen. Besonders seit sie sich auf Jacks gestellt hatte, als er gerade nicht hinsah und eine perfekte zehn Punkte Hinterteillandung auf dem Wohnzimmerboden hinlegte. So verging das Packen auch wie im Fluge. Um sechs Uhr am Abend war dann endlich alles geschrumpft eingepackt per Portschlüssel in den Fuchsbau befördert worden.
„Danke Hermine. Ich wüsste nicht wie ich das ohne dich so schnell geschafft hätte.“
Lächelnd winkte sie seine Worte ab und schwang ihren Zauberstab in ihrer rechten Hand. „Gut, und was machen wir jetzt?“
Jack musste nicht lange überlegen. Er hatte einen riesen Hunger und konnte sich denken, dass es seiner Begleiterin nicht anders ging. Mit einem Achselzucken erwiderte er noch ‚ich lad dich zum Essen ein’, zog seine Lederjacke an, sammelte das restliche Geld das er in der Wohnung finden konnte zusammen und machte sich gemeinsam mit Hermine auf den Weg. Den Hunger vertrieben sich die beiden in einer netten kleinen Pizzeria. Der weitere Weg der beiden verlief dieses mal ohne besondere Begegnungen mit alten Freunden. Doch da der Abend gerade erst angefangen hatte, hakte sich Jack kurz entschlossen bei Hermine ein und führte sie ein paar Straßen weiter in eine kleine Kneipe namens Petes’ Pub. Jack war früher sehr häufig hier und hat mit seinen Freunden nicht selten ganze Nächte mit Schach, Karten und natürlich einer Menge Alkohol verbracht. Von außen wirkte es recht klein und ungemütlich. Aber das war in dieser Gegend nichts ungewöhnliches. Der Putz bröckelte stellenweise von der Hauswand und die zerkratzte, verblasste Holztür sah nicht unbedingt einladend aus. Scheinbar gingen Hermine dieselben Gedanken durch den Kopf, auf jeden Fall sah man ihr an, dass sich ihre Begeisterung in Grenzen hielt.
„Lass dich überraschen. Das ist meine Stammkneipe und wird dir sicherlich auch gefallen.“ Mit einem lächeln hielt er ihr die Tür auf und folgte Hermine. Im innern sah es in etwa so aus wie man es von außen erwatet hätte. Man konnte an einer Theke vorbeischauen und in einen mittelgroßen Raum blicken in dem ein Billiardtisch und mehrere kleine Tische mit jeweils vier Stühlen standen. Dunkle Vorhänge verhinderten größtenteils das Eindringen von Tageslicht. Die Atmosphäre war zwar sehr düster und doch sehr gemütlich. Vereinzelt hingen Bilder an der Backsteinmauer die diesen Raum ein wenig kühl wirken ließ.
Der Wirt lugte leicht unter der Theke hervor als die Tür sich öffnete. Sein Blick war ein wenig Misstrauisch, bis er Jack erkannt und ihn gleich über die Theke mit einem festen Handschlag begrüßte.
„Hey Jack, lässt dich auch mal wieder blicken? Wird auch langsam zeit.“
„Hi Pete. Ja ich war lang im Urlaub. Was gibt’s neues?“ erwiderte Jack und fügte hinzu, „ach übrigens das ist Hermine.“
Petes Hand wanderte weiter und begrüßte auch sie. „Was darfs sein Jack? Das selbe wie immer?“ Jack nickte und wandte sich an Hermine.
„Was möchtest du trinken?“ fragte er sie.
„Ich nehme das selbe wie du denke ich“ kam ihre Antwort nach einer kurzen Überlegung.
„Wie du meinst. Pete zwei mal das übliche.“ Jack musste sich ein grinsen unterdrücken. Er kannte Hermines Gewohnheiten noch nicht sonderlich gut aber glaubte nicht, dass sie wusste auf was sie sich da einließ. So nahm er sie an die Hand und führte sie in den Hauptraum an einen unbesetzten Tisch. Es war noch relativ früh. So hatte man noch eine ziemlich gute Platzwahl und es war relativ ruhig. Bis Pete mit der Bestellung ankam hatte sich Jack schon eine Zigarette gedreht und jonglierte damit in seinen Fingern. Ein leises Lachen konnte er sich allerdings nicht mehr unterdrücken bei dem Gesicht das Hermine nun machte im Angesicht dessen was Pete vor die beiden stellte. Er verstand nicht viel von der Anatomie im medizinischen Sinne aber er war beruhigt zu wissen, dass Augen unmöglich herausfallen könnten. Jeder bekam ein Maß Bier und einen doppelten Whiskey vor die Nase gestellt.
„Na dann mal prost.“ Mit einem Augenzwinkern stieß er mit Hermine an. Doch hätte er nicht gedacht, dass sie in den selben Zügen mithielt wie er selbst.
„Da kommt man sich ja vor wie bei Hagrid zu Hause.“ Meinte Hermine mit einem Blick auf ihren Humpen.
„Ich muss morgen vor der Beerdigung noch so einiges erledigen. Ich weiß nicht ob du da unbedingt mit möchtest. Wird vielleicht ein wenig langweilig.“
Hermine schaute ihn direkt an. „Na hör mal. Ich hab doch gesagt ich will was von der Stadt sehen. Außerdem, wer soll denn sonst auf dich aufpassen?“
Die Gläser leerten sich allmählich während des Gesprächs zwischen den beiden. Lange hatte Jack nicht mehr einfach nur in seiner Stammkneipe gesessen und eine nette Unterhaltung geführt. Während Jack immer noch mit seiner Kippe ohne es zu merken Kunststücke vollführte redeten sie über alles mögliche.
„Was war das eigentlich für eine Musik die du angemacht hast?“ Hermine blickte kaum auf sondern widmete sich eher dem Whiskey den sie in den Händen schwenkte.
„Klingt am Anfang vielleicht ein bisschen wild. Musst dich da einfach fallen lassen. Bei der Kraft die man in der Musik ausdrücken kann, vergisst man alles um sich herum. Es gibt nichts besseres um sich abzureagieren.“
„Na dann will ich demnächst aber auch noch was von dir hören. Ich hab dir ja genug Instrumente eingeschrumpft“ entgegnete Hermine mit einem fordernden Lächeln. „Ich hab gehört du wolltest studieren? Was wolltest du denn machen?“ führte sie das Gespräch fort.
„Ich wollte Lehrer werden“ antwortete er und grinste in sich hinein. „Naja. Das hab ich wohl geschafft.“
„Brauchst du dazu nicht einen Hochschulabschluss?“ Dieser Frau entgeht wirklich gar nichts, dachte sich Jack.
„Wie hast du das in dieser Umgebung geschafft?“ führte sie ihre Frage weiter fort. „Als wir deinen Freund heute morgen getroffen haben, dachte ich eigentlich......“ Sie verstummte und blickte Jack beschämt an.
„........das ich auch ein Verbrecher wäre“ schloss er Hermines Vermutung. Doch seinen freundlichen Gesichtsausdruck verlor er trotzdem nicht.
„Nun......., ja.“
„Es war auf jeden Fall nicht leicht. Und ich will nicht leugnen, dass ich auch in diesen Kreisen verkehrt habe. Kannst du dir vorstellen wie schwer es hier ist normal zur Schule zu gehen? Als Streber oder Bücherwurm hast du hier ganz schnell ein Problem“
„Ja leider kann ich das nachvollziehen“ antwortete sie mit einem wissenden nicken.
„Musstest du deine Bücher früher in Pizzakartons verstecken, damit du nicht verprügelt wurdest nur weil du lernen wolltest?“ Jacks Vater war immer sehr streng wenn es um die Schule ging wie er sich jetzt erinnerte. Er hatte Überstunden am Hafen geschoben und seine Mutter ging ebenfalls arbeiten damit die Schule und die eventuelle Uni finanziert werden konnte. Sein Vater sagte ihm immer wieder, dass er nicht so enden sollte wie er. Einen anständigen Beruf hat er ihm immer wieder gewünscht und Jack war immer dankbar dafür gewesen.
„Nein das nicht aber......“ Hermine sah inzwischen ein wenig eingeschüchtert aus. Er merkte, dass ihr das Thema unangenehm war. So ergriff er ihre Hände und fuhr mit ruhiger Stimme weiter fort.
„Das sollte kein Angriff auf dich sein. Ich habe hier mit der Zeit gelernt mich durchzuschlagen. Das lernen fiel mir trotz allem nie sehr schwer. Ich habe die Bücher geradezu verschlungen und konnte mir komischerweise immer alles merken.“ Hermine schien sich auf irgendeine Weise zu freuen. Das merkte Jack obwohl sie nun auf die alte verstaubte und verrissene Getränkekarte fixiert war .
„Jack. Was ist ein Bembel?“ Sie hatte ihre Stirn kraus gezogen und schaute fragend auf. Jack sah sie mit großen Augen auf. „Das kennst du nicht?“
Hermine schüttelte den Kopf.
„Das gibt’s doch nicht. Verträgst du noch ein wenig Alkohol?“ Er wusste, dass sie genau wie er zwei Maß und zwei Whiskey intus hatte. Dennoch erhielt er ein nicken von ihr.
„Dann wird es wohl Zeit für ein bisschen Allgemeinbildung. PETE, zwei Bembelsche.“ Die letzten Worte hatte er in Richtung Theke gerufen. Mit der Erklärung, dass man dieses Getränk auch Apfelwein nannte und es eine hessische Spezialität war, stießen die beiden kurze Zeit später mit neuen ein Liter Humpen an.
Musik, Hogwarts und Tiere, die Jack bisher für Fabelwesen gehalten hatte, waren Themen die die beiden im weiteren Verlauf beschäftigten.. Für ihn stand nun fest, dass er unbedingt auf einem Drachen reiten musste. Auch wenn Hermine ihm davon abriet. Während dem Gespräch hatten sie nicht gemerkt, dass der Raum sich allmählich mit Leuten gefüllt hat. Jack war inzwischen zu gefesselt von Hermines Augen und den Geschichten die sie ihm erzählte bis sich eine Person an ihren Tisch gesellte, doch spürte er auch einen unwiderstehlichen Druck auf seine Blase. Nachdem er von der Toilette wieder zurückkam, verharrte er im Türrahmen und blieb in diesem stehen. Die Situation, die er beobachten konnte, fesselte ihn zu sehr als das er hätte eingreifen wollen. Mal sehen wie sie sich schlägt, waren die Gedanken die ihn festhielten. Ein junger Mann hatte sich an ihren Tisch gesetzt und man konnte sehen auf welche Weise er seine Annäherungsversuche startete. Na das kann ja heiter werden. Jack grinste kurz in sich hinein. Inzwischen wusste er, dass man sich nicht auf solch dümmliche Weise, besonders an Hermine ranmachte. Zwar konnte er nicht die Worte hören die gewechselt wurden doch war das aufdringliche Gehabe des jungen Mannes deutlich zu vernehmen. Besonders als Hermine den kleinen Rest ihres Glases über ihrem Gegenüber ausleerte konnte er nicht einfach nur noch die Zuschauerrolle beibehalten wie bisher. Gerade als der junge Mann ihr seine Hand auf ihr Bein legte war es auch schon zu spät. Seinen Gesichtsausdruck konnte Jack von hinten nicht erkennen, nur seine nassen Haare. Hermines Faust hatte frontal die Nase des Mannes getroffen woraufhin dieser aufächzte. Jack musste sich ein lachen verkneifen. Hermine war inzwischen aufgestanden und blickte den Mann wütend an der sich nun auch vor sie stellte und irgendetwas in ihre Richtung flüsterte und seine Hände wieder in ihre Richtung bewegte. Selbst Jack hatte inzwischen gemerkt das diese Geste ein Fehler war und konnte Hermines Knie in die Höhe schnellen sehen welches sich in seinem Bauch verankerte. Der Mann war auf die Knie gesackt und blickte ungläubig zu ihr empor. Jack hatte sich inzwischen genähert und stand nun hinter ihm mit einem lächeln im Gesicht.
„Hey Kurt.“ Jack hatte den jungen Mann schon im ersten Moment erkannt. Eine der Personen die er nicht unbedingt wieder treffen wollte. Seiner Ansicht nach einfach ein Trottel der es nicht wert war einen Gedanken an ihn zu verschwenden. Zu oft gab es in seiner Vergangenheit heftige Auseinandersetzungen mit ihm. Mit einem genervten Blick wandte sich Kurt um.
„Was willst du Orwood? Siehst du nicht.....“ Doch weiter kam dieser nicht. Jack konnte es nicht leiden wenn man Freunde belästigte und schloss seine Hand um Kurts Kehle. Hermine schaute ein wenig erschrocken auf als Kurt langsam die Wand emporstieg und langsam mit seinen Füßen den Boden verließ. Mit gekrächzten Lauten schlug er leicht um sich, allerdings zu sehr auf seinen Rachen bedacht. Jack ließ das ziemlich kalt. Er hatte seine Zigarette im Mund und entzündete diese nun mit seiner freien Hand, die Pistolenförmig auf die Tabakstange zielte.
„Hör mal kleiner. Sie hat eben gesagt du sollst dich verpissen. Also mach nen Abgang.“ Mit einem Ruck flog Kurt ein paar Meter über den Gang vor die Theke. Jack achtete nicht mehr auf ihn sondern setzte sich wieder an seinen Tisch. Wieder mit einem Lächeln behaftet.
„Nette Technik.“
„Danke. Was wollte der von mir?“ Hermine sah nicht unbedingt geschockt aus aufgrund seiner Aktion. Jack war auch ein wenig dankbar dafür. Für Außenstehende musste es schon ein wenig heftig ausgesehen haben.
„Entschuldige. Ich vergess immer wieder, dass du kein Deutsch sprichst. Was glaubst du wohl was er von dir wollte? Weshalb hast du ihm denn dein Glas über den Kopf geleert?“
„HEY DU ALTER SCHEIßER.“ Die Stimme, die ihre Unterhaltung unterbrach, kam ihm bekannter vor als jede andere die er seit langem gehört hatte. Kein Wunder er war in ihrer Stammkneipe. Was hatte er erwartet. Es war nur eine Frage der Zeit bis die Jungs antanzen würden. Hermine warf ihm nur ein fragendes Gesicht zu doch Jack winkte beruhigend ab.
„Hey Fred, Sep, Michel. Schön euch zu treffen. Darf ich vorstellen Hermine.“ Jack hatte sich kaum umgedreht um seine alten Freunde zu begrüßen, schon hatte sich diese auch zu ihnen gesellt. „Ach bevor ichs vergess. Nur auf englisch bitte. Das könnt ihr ja noch.“
Nickend setzten sich die drei zu ihnen an den Tisch. „Wir haben uns gedacht, dass du irgendwo hier sein musst. Wenn Kurt durch die Bar fliegt muss Jack einfach in der Nähe sein.“ Mit einem Lachen schlug er Jack freundlich auf den Rücken. Bei ein paar weiteren Bieren erzählte Jack von seinem Urlaub. Auf jeden Fall bis zu dem Zeitpunkt als er entführt wurde. Stattdessen knüpfte er den angeblichen Wohnungsbrand in die Geschichte ein und erntete mal wieder Beileidsbekundungen. Inzwischen hatte Jack genug davon.
„Meinst du Candy wird von ihr“ Fred zeigte auf Hermine „begeistert sein?“
„Hör mal, die blöde Nuss hat sich von mir getrennt. Und ich kann nicht behaupten, dass es mir leid tut.“
Die anderen zuckten mit den Schultern. „Also sie ist nicht mehr mit ihrem neuen zusammen. Sie wartet eigentlich wieder darauf, dass du aus dem Urlaub kommst.“
„Die soll mir bloß nicht über den Weg laufen.“ Seine Tischpartner nahmen scheinbar sein grimmiges Gesicht war, da sie nicht weiter auf das Thema eingingen.
„Und was machst du jetzt Alter?“ Sein Kumpel Fred musterte ihn besorgt. „Immer noch studieren oder willst du wieder in die Band?“
„Ne, ne. Ich ziehe jetzt nach England. Ich brauch Abstand und hab da einen Job bekommen.“
Von seinen drei Freunden erntete er fragende Blicke. „Naja, wir wussten immer das es dich von hier weg zieht. Schade eigentlich. Was für nen Job hast du denn?“
Jack hob sein Glas an und sagte beiläufig: „Ich soll an einer Schule für Zauberer arbeiten.“ Die Reaktion seiner Freunde bestätigte seinen Verdacht, dass es ungefährlich war über dieses Thema zu sprechen auch wenn ihm Hermine nervöse Blicke zuwarf und ihn unter dem Tisch mit ihrem Fuß anstieß. Doch die drei anderen am Tisch lachten sich derweil halb tot.
„Wir haben den Quatsch den du so laberst schon vermisst.“ Ihre weitere Unterhaltung lief glücklicherweise auf andere Themen hinaus bis sich Jack an Hermine wandte um mit ihr den Heimweg anzutreten.
„Ich hoffe du bist morgen noch da Jack“ sagt Sep nun als sie sich gerade verabschiedeten. Morgen gibt es noch eine Party in der alten Grube am Stadtrand. Weißt ja wo, in der Nähe der großen Lagerhalle. Phönix Fire spielt auch.“
„Ja vielleicht schauen wir noch rein.“ Mit den Worten war er auch schon mit Hermine auf dem Weg nach draußen der sie noch an Pete vorbei führte bei dem sie sich auch noch verabschiedeten und Jack ihm ein paar Scheine reichte.“
Der Heimweg gestaltete sich schwerer als erwartet. Jack spürte zwar ein wenig den Alkohol doch fühlte er sich relativ fit. Bei Hermine sah das allerdings ein wenig anders aus. Sie hatte während der ganzen Zeit mit Jack mitgehalten und schien relativ trinkfest zu sein. Doch scheinbar wirkte die frische Luft wie ein Vorschlaghammer auf sie. Das Laufen fiel ihr doch um einiges schwerer als sie hier draußen war.
„Jack. Ich glaub meine Füße wollen nicht mehr so wie ich.“ Lallen tat sie nicht wirklich. Doch wirkte sie ein wenig schwankend bei den Worten die sie herausbrachte. Während dieser Feststellung griff sie in ihre Tasche und holte ihren Zauberstab heraus und sagt: „Ich bring uns nach Hause.“
„Sicher das du das schaffst Hermine? War wohl doch ein wenig viel für dich.“ Jack schaute sich besorgt um, doch sah er momentan niemanden auf der Straße.
„Blödsinn. Halt dich an mir fest.“ Mit diesen Worten schwankte sie auch schon leicht auf ihn zu und fiel ihm in die Arme. Lächelnd sah sie ihm in die Augen. Jack kannte diesen Blick nur zu gut. Die Macht des Alkohols.
„Ich bring dich lieber so nach Hause. Steck das Ding weg.“
„Nö.“ Hermine umklammerte immer noch Jacks Körper und wedelte mit dem Zauberstab in der Hand hinter seinem Rücken. Dieses Gefühl als würde man eine Kirsche sein die gerade durch einen Strohhalm gesogen wurde empfand er immer noch nicht als besonders angenehm. Doch lange Zeit darüber nachzudenken hatte er nicht. Jack landete unsanft auf einem Sofa immer noch von Hermine festgehalten die ihren Zauberstab gerade fallen ließ. Halb auf ihm liegend konnte er sich nicht aufrichten. Zu seiner Beruhigung fand er sich in seiner Wohnung wieder. Doch hatte er nur noch einen sehr eingeschränkten Bewegungsfreiraum, wenn er seine Begleiterin nicht unsanft wecken wollte. Sie hatte immer noch ihre Arme um ihn geschlossen während ihr schlafender Kopf auf seiner Brust verweilte. Jack spürte noch ihren leichten gleichmäßigen Atem während er ihr vorsichtig ein paar braune Strähnen aus dem Gesicht strich. Allmählich steckte ihn der Schlaf an den Hermine verbreitete. Jacks Augen wurden langsam immer schwerer. Die Geborgenheit, die er in dem Moment verspürte da er langsam in einen angenehmen Schlaf glitt, war für ihn kaum zu beschreiben. Ein Gefühl, dass er seit langem nicht mehr hatte.

Ein langer Traum schien sich dem Ende zu neigen. Jack konnte sich nicht genau erinnern von was er gehandelt hat doch wusste er, dass er unter anderem einen Preis im Drachenrodeo gewonnen hatte. Die weit interessanteren Handlungsstränge blieben ihm allerdings verborgen. Er spürte die Sonne die eine intensive Helligkeit im Raum verbreitete doch öffnete er seine Augen nicht. Noch immer bemerkte Arme die ihn immer noch festhielten und ihm ein Gefühl der wärme vermittelten. Ganz deutlich konnte er ein Augenpaar auf sich ruhen spüren, die ihn mit ihren Blicken taxierten. Hermine war also schon wach und musterte. Wie lange das wohl schon der Fall war? Jack nahm sich noch einen kurzen Augenblick zeit bevor er seine Lider aufschlug in zwei kastanienfarbene Augen zu schauen die auf seinem Gesicht ruhten.
„Morgen Schatz“ begrüßte er die überraschte junge Frau mit einem lächeln. Ein hauch Rosa schlich sich auf ihre Wangen. Jetzt musste sich Jack ein Lachen verkneifen.
„Wie kommen wir hierher?“ Hermine war scheinbar unfähig sich zu bewegen.
„Ich glaube das war dein verdienst. Du hast dich beim apparieren wohl ein wenig vertan. Oder auch nicht“ fügte Jack leise hinzu.
„Warum hast du....“
„.....dich nicht geweckt?“ vollendete Jack den Satz. „Ich kenne das Gefühl, dass der Alkohol verbreitet. Außerdem sahst du irgendwie süß aus.“ Grinsend legte Jack seinen Kopf wieder zurück auf die Lehne. Hermines Arme spürte er immer noch unter sich. „Und wenn du demnächst genug von mir hast mache ich uns Frühstück.“
Immer noch rot erhob sich nun Hermine. Mit den Worten: „War gerade gemütlich“ und „Ich geh mal ins Bad“ kehrte sie Jack den Rücken zu und verschwand im Flur. Jack genoss noch ein wenig die die wohlige Wärme die von der Sonne ausging und starrte an die Decke. Einen langen Tag hatte er heute vor sich, so viel war ihm schon jetzt bewusst. Das Frühstück ging recht zügig vorbei du auch die Dinge die Jack noch zu erledigen hatte nahmen nicht so viel Zeit in Anspruch wie er geglaubt hatte. Das Geld was er von Frau Müller im Briefkasten fand hatte er eingesteckt und ihr dafür seinen Schlüssel hinterlassen. Auf der Bank erhielt er noch ein wenig mehr Geld. Die Konten seiner Familie konnte er ja nun auflösen da das meißte gleich in Pfund wechseln. So hatte er immerhin ein kleines Startkapital für sein neues Leben. Bis zu der Beerdigung war noch ein wenig Zeit weshalb Jack Hermine noch zu einem typisch deutschem Essen nötigte. Naja, eher gesagt eine Dönerbude. Aber von denen gab es ja eh mehr als genug.

Als sie später am Tag auf dem Friedhof eintrafen fuhr es Jack eiskalt den Rücken herunter. Diesen Ort hatte er noch nie gemocht und heute ganz besonders nicht. Eigentlich hatte ihm niemand gesagt wo genau das Grab sein würde doch ging er zielstrebig mit Hermine zusammen den Weg entlang bis er an einem breiten Loch inne hielt. Ein paar Leute hatten sich versammelt die Jack flüchtig kannte. Es waren Freunde seiner Eltern und ein paar Freunde seines Bruders. Wie sie von der Beerdigung Wind bekommen haben konnte sich Jack nicht erklären. Ein Pfarrer hielt auf seinem Weg vor das Grab kurz inne um Jack sein Beileid mitzuteilen. Jack kannte ihn eigentlich nur vom sehen und wusste eigentlich gar nicht weshalb er ihn erkannt hatte. Doch er nickte nur. Sein Sprachzentrum schien ihm momentan wie zugeschnürt. Zu viel Trauer lastete in seinem Kopf und hinderte ihn seine Umgebung völlig bewusst wahrzunehmen. Er spürte nur einen leichten Druck in seiner Handfläche. Doch auch der Ursprung dessen blieb ihm verborgen. Sein Blick fixierte das Grab und die drei Särge die darin platziert waren. Auch sie konnte er kaum erkennen. Zwar verwährten ihm keine Tränen die Sicht doch sah er die Gesichter seiner Familie deutlich vor Augen. Wie gelähmt hörte er in weiter Ferne eine Stimme die feierliche Worte zu sprechen begann. Reglos stand er da und spürte einzig und allein einen leichten Druck in seiner Hand und die Sonne die spöttisch die Zeremonie beäugte.
Die Stimme war nicht mehr zu hören. Die Menschen um ihn herum lösten sich langsam auf und sprachen noch Worte zu ihm bevor sie gänzlich verschwanden. Doch registrieren tat er sie nicht. Er sah immer noch die Gesichter vor seinem inneren Auge. Anfangs hatten sie noch gelächelt doch inzwischen wirkten sie gequält. Sie stießen stumme schreie aus, flehten um Hilfe. Jack schloss die Augen und erhoffte sich nichts mehr sehen zu müssen. Doch sah er nur noch einen gelb roten Schatten. Flammen die sich in seinem Meer aus Trauer in seiner Seele entlang züngelten. Er merkte erst als seine Augen wieder aufschlug, dass er vor dem Grab Kniete. Er spürte, dass ihn Arme festhielten. Die selbe Wärme wie am Abend zuvor umgab ihn. Erst als er in rehbraune Augen blickte war er sich der Realität wieder bewusst. Hermine kniete neben ihm und hielt ihn fest. Erst als er seinen Kopf auf ihre Schulter legte konnte er die Tränen nicht mehr zurück halten.
„Warum?“ brachte er leise hervor. „Warum sie“
„Schh. Du bist ja nicht alleine.“ Er vernahm die tröstende Stimme und war jetzt mehr als zuvor dankbar, dass er nicht alleine hergekommen war. Alleine ihre Anwesenheit bedeutete ihm mehr als tausend Worte. Jack ließ sich völlig fallen. Sein Gesicht vergraben in den Haaren seiner Begleiterin konnte er seine Trauer frei setzen.
„Das ist alles so endgültig.“
Noch einige Zeit verharrten sie in dieser Pose, bevor sich Jack wieder aus den Armen befreite und sich erhob. „Danke. Für alles“ flüsterte er ihr zu und legte ihr die Hand auf die Schulter. Die einzige Antwort die Jack erhielt war ein Lächeln und ein Arm um seine Taille die ihn auf den Weg in Richtung Ausgang führte. Er hatte sich inzwischen an dieses Lächeln gewöhnt und hoffte es noch öfter zu sehen zu bekommen. Es gab ihm neuen Mut. So schritten die zwei den Weg weiter voran. Die Blätter der Bäume die den Weg säumten wogten leicht im Wind.


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Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Als ich das Buch las, sah ich es sofort vor mir. Für mich war klar, wie der Film aussehen würde.
Alfonso Cuarón über den dritten Harry-Potter-Film