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Fanfiction

Slytherin Hearts - Outtakes - A Farewell? - Teil 1

von SaphiraMalfoy

Inspiriert von dem Lied
A Farewell von Split Seven Ways habe ich dieses alternative Ende zu Slytherin Hearts geschrieben und ich muss sagen es gefällt mir wirklich gut.

__________________________


Es war eiskalt in Dracos Zimmer, doch der junge Mann, der mit resigniertem Blick aus dem Fenster hinaus auf das riesige Grundstück starrte, spürte es nicht, obwohl er mit nichts weiter als einer Boxershorts bekleidet war, denn die Kälte und Leere, die sich in seinem Inneren ausgebreitet hatten, waren so groß, dass er gegen alles andere abgestumpft war.

Der Krieg war vorbei, beinahe alle waren glücklich und fingen ein neues Leben an, viele seiner Mitschüler, darunter auch Potter, wie er gehört hatte, waren soeben damit fertig geworden, das verpasste Schuljahr nachzuholen, hatten ihren Abschluss gemacht und begannen nun damit ein mehr oder weniger normales Leben zu führen.
Er hatte das nicht getan. Was hätte er auch schon davon gehabt?
Ob nun mit oder ohne Schulabschluss, einen guten Beruf würde er wohl kaum noch erlernen dürfen, denn der Name Malfoy war nicht mehr das, was er früher mal war. Nein, um genau zu sein, hatte sich dessen Bedeutung ins genaue Gegenteil gekehrt.
Wie auch immer… Es hatte keinen Sinn und um ehrlich zu sein, war Draco sogar sehr froh darüber, die anderen nicht mehr wiedersehen zu müssen.

Bitterkeit durchzuckte den blonden Magier, als sein Blick erneut auf die weiße Karte fiel, welche mittlerweile ziemlich mitgenommen aussah und zwischen der ein oder anderen leeren Flasche Feuerwhiskey auf dem Boden seines Zimmers lag.
Unzählige Male hatte er sich den Inhalt nun schon durchgelesen und die Worte doch nicht ganz begreifen können. Er hatte es gewusst, es war nichts Neues… aber es nun so endgültig, schwarz auf weiß, unwiderruflich lesen zu müssen machte ihm mehr zu schaffen, als er es sich eingestehen wollte. Seit Monaten hatte er sie nun nicht mehr gesehen und das einzige Mal, dass sie ihn in Askaban besucht hatte, hatte er sie ganz einfach ignoriert, danach war sie nicht mehr gekommen.
Nie wieder.
Das war’s dann also.
Für immer.
Mit glasigem Blick griff er nach einer der Flaschen, die er noch nicht restlos geleert hatte und trank einen kräftigen Schluck daraus. Nüchtern war er schon seit Wochen nicht mehr richtig gewesen, wozu auch? Es gab nichts, wofür es sich noch gelohnt hätte bei klarem Verstand zu sein.

Seufzend stand er auf und legte sich auf das große Bett indem er so oft mit ihr gelegen hatte…
Draco wusste, dass es dumm von ihm war, ihr immer noch nachzutrauern, zumal er selbst Schuld war, dass sie nicht mehr bei ihm war. Aber wäre sie jetzt hier, wenn er damals nicht mit ihr Schluss gemacht hätte?
Wenn er ihr von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte?
Diese Fragen waren es, die ihn Nachts nicht schlafen ließen, die ihn, egal wie viel Alkohol er getrunken hatte, immer und immer wieder beschäftigten.
Aber er konnte sie nicht beantworten und würde sie wohl auch niemals beantworten können…
In seiner Nachttischschulblade lag immer noch das Bild von ihr, welches sie ihm am letzten Schultag ihres vierten Schuljahres geschenkt hatte…
Was waren sie glücklich gewesen!
Aber er brauchte kein Bild, um sich an sie zu erinnern. Jedes einzelne Detail an ihr war ihm nur allzu gut in Erinnerung, auch wenn es schon so lange her war, dass sie sich nahe gewesen waren.
Wenn er die Augen schloss, konnte er ihre Lippen, ihre Hände, ihren Körper, einfach alles an ihr spüren. Er wusste noch genau, wie ihre Haare rochen und ihr leises Lachen klang, das echte Lachen, das Lachen, das sie nur ihm geschenkt hatte…


When I close my eyes I still see you
Your face, your eyes, your hair
And I wonder what is lacking in me
That’s got me so ensnared


Schnell setzte er sich auf und nahm einen weiteren, tiefen Schluck von dem widerlichen Gesöff, das seit der Ankunft der Karte vor einer Woche seine einzige Nahrungszufuhr darstellte.

Jeder Versuch Narzissas, zu ihrem Sohn durchzudringen war gescheitert und Lucius musste noch weitere Fünf Monate in Askaban absitzen… Mit einem prüfenden Blick in den Spiegel zupfte sie sich die silberne Spange in ihrem Haar zu Recht, versuchte ihre traurigen Gedanken abzuschütteln und sich einfach einen schönen Tag zu machen.

Und zum wiederholten Male fragte sich der junge Zauberer, der sich selbst und seine Zukunft gerade aufgab 'War es echt? War das Liebe?' und wünschte die Antwort wäre 'Nein.'
Aber hatte sie ihn geliebt, oder war es für sie nicht echt gewesen?

Wütend ballte er die Hände zu Fäusten und schlug mit der linken Hand hart gegen die Wand, der Schmerz durchzuckte seinen kompletten Unterarm. Dort, wo ihm einst das Dunkle Mal eingebrannt wurde, pochte es unter der Haut, denn obwohl der Dunkle Lord mittlerweile tot war, blieb ihm, so wie all den anderen ehemaligen Todessern, diese schmerzhafte Erinnerung wohl auf ewig erhalten.
Wäre 'Er,-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf' (Draco scheute es immer noch seinen Namen auszusprechen, oder auch nur zu denken) damals nicht gewesen… wer weiß, vermutlich wären sie dann heute noch zusammen. Was würde er nur darum geben, wenn dem so sein könnte, aber jetzt war es zu spät.
Ein und für alle Mal!
Vorbei, vorbei, vorbei.


But I’ve swapped that hair for the rose red
Mark upon my arm
And it would be a lie to claim
That I wish him no harm



Das Dunkle Mal war geblieben, Saphira war gegangen…
Gegangen, ja das klang besser, so musste er die Schuld nicht bei sich selber suchen. Er hatte ganz alleine in einer der Hochsicherheitszellen, speziell für Todesser, in Askaban gesessen und sie war einfach so gegangen!
Hatte ihn alleine gelassen und war NIE WIEDER gekommen.
Die Flasche in seiner Hand wurde mit einem lauten Krachen gegen den Spiegel geschlagen und beides zerbarst. Für einen Augenblick herrschte vollkommene Stille, dann trat er mit dem Fuß gegen den Schrank und ließ sich zurück auf sein Bett fallen.

Dort saß der junge Magier nun und raufte sich die ohnehin schon zerzausten, schmutzigen Haare, welche wohl vor Tagen, wenn nicht sogar Wochen, das letzte Mal eine Dusche von innen gesehen hatten.
Er rieb sich mit dem Handrücken über die dunkel umrandeten Augen und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass dieses wundervolle Mädchen, das doch so viel mehr war, als sie nach außen hin immer vorgab, bei ihm wäre und wollte sie doch nicht sehen.
Hoffentlich ging es ihr schlecht! Sie sollte leiden und unglücklich sein!
Trotzig griff Draco nach einer weiteren Flasche Whiskey und versuchte den Gedanken auszublenden, dass er derjenige gewesen war, der sie verlassen hatte, nicht umgekehrt.
So ließ es sich leichter ertragen…



Kurz bevor sie die Zimmertüre ihres Sohnes erreicht hatte, um ihm zu sagen, er solle sich verdammt noch mal zusammen reißen und mitkommen, hörte Narzissa das Geräusch des zerbrochenen Glases und stöhnte auf. Ihre Hoffnungen waren von Anfang an gering gewesen, doch nun war sie sich sicher genau zu wissen, in welcher Verfassung er mal wieder zu sein schien. Kopfschüttelnd öffnete sie die Türe und machte sich gar nicht erst die Mühe vorher anzuklopfen, er würde es sowieso nicht hören und wenn doch, dann ignorierte er es.
Mit einem mitleidigem Blick begutachtete sie zunächst das, was mal ein Fußboden gewesen war, dann den zerbrochenen Spiegel, die Dellen in seinem Schrank, all die kaputten Gegenstände, das Chaos…
All dies war Ausdruck seiner Verzweiflung und wenn er nicht bald mit jemandem reden würde, so war ihm wahrscheinlich nicht mehr zu helfen. Aber Draco ließ niemanden an sich heran.
Narzissa zog die hohen Schuhe aus, um sich einen einigermaßen sicheren Weg durch das beinahe kniehohe Durcheinander zu ihrem Sohn bahnen zu können und setzte sich dann zu ihm auf sein Bett.

„Draco…“ sie legte ihm behutsam einen Arm um die Schultern, doch er schüttelte ihn ab und drehte sich von ihr weg.
„Guck mal, wie es hier aussieht und wann hast du eigentlich das letzte Mal in den Spiegel geguckt? Du gehörst dringend unter die Dusche!“ ihre Stimme klang nun energischer, doch der blonde Junge zuckte nur resigniert die Schultern und rührte sich nicht.
„Junger Mann, das ist immer noch mein Haus und solange du hier nur rumhängst und Nichts tust, kannst du wenigstens dafür sogen, dass dein Zimmer sich nicht in eine Müllhalde verwandelt, wenn du schon die Hauselfen nicht rein lässt.“
„Es ist Vaters Haus.“ antwortete Draco schlicht und es war ihm in diesem Moment vollkommen gleichgültig, wie sehr er seine Mutter damit verletzte.

Narzissa musste sich stark zusammen reißen um ihrem Sohn keine Ohrfeige zu verpassen und versuchte stattdessen auf ihn einzugehen, immer hin war dies seit ungefähr einer Woche das erste Mal, dass er überhaupt etwas sagte. Um genau zu sein, seit dem Tag, an dem sie ihm Saphiras Einladung gegeben hatte. Sie hatte ja bereits geahnt, dass er das Mädchen immer noch liebte und sich auch nichts sehnlicher gewünscht, als dass er mit ihr glücklich werden würde, doch wenn sie das Ganze richtig verstanden hatte, dann war er an seiner jetzigen Situation selbst schuld gewesen und er war bereits seit vier Monaten wieder aus Askaban zurück, genug Zeit also, um mit ihr zu reden.
„Ich will dir doch nur helfen, mein Schatz.“ vorsichtig strich sie ihm mit der Hand über den Rücken und Draco erschauderte.
„Niemand kann mir helfen.“ seine Stimme klang kalt, hart und verbittert, was seiner Mutter die Tränen in die Augen trieb.
„Vielleicht ist es gut für euch beide, wenn ihr gemeinsam einen Schlussstrich ziehen könnt, aber es wird mit Sicherheit nicht besser, wenn du dich hier so zurückziehst!“ die Blonde schrie ihren Sohn fast an, so konnte das wirklich nicht weiter gehen.
„Lass mich in Ruhe! Lasst mich einfach alle in Ruhe! Verschwinde!“ brüllte Draco zurück und stieß sie von sich weg.
Narzissa stand auf, drehte sich um und stolperte über die am Boden zerstreuten Gegenstände zur Zimmertüre zurück. Dort angekommen blieb sie stehen und drehte sich noch einmal mit besorgtem Blick zu ihrem Sohn um. Er weinte, ihr kleiner Draco hatte das Gesicht in den Händen vergraben und versuchte ein Schluchzen zu unterdrücken.
Es tat ihr im Herzen weh, das zu sehen, doch was sollte sie machen? Er wollte sich ja nicht helfen lassen…
Vielleicht hätte sie Saphira bitten sollen mal vorbei zu schauen, doch dafür war es nun zu spät.

Als Narzissa bereits im Begriff war die Türe zu schließen, wischte Draco sich übers Gesicht, stand auf, durchquerte so schnell es ging das Zimmer, wobei er sich auf Grund seines nicht gerade niedrigen Alkoholpegels einige Male an der Wand abstützen musste, blieb vor seiner Mutter stehen und sagte leise:
„Es tut mir leid.“

So schnell, wie Narzissa ihn in die Arme geschlossen hatte, konnte Draco überhaupt nicht reagieren, sofort versteifte sich seine Körperhaltung wieder, denn soviel Näher konnte er nicht ertragen. Auch seine Mutter spürte dies, strich ihm noch einmal zärtlich mit der Hand über den Rücken und ließ dann von ihm ab.
„Guck mich mal an, Draco.“ forderte sie leise, aber bestimmt von ihrem Sohn und er tat, was sie verlangte.
Zum ersten Mal seit Jahren, wie es ihm vorkam, sah er überhaupt wieder jemandem in die Augen doch er konnte dem Blick seiner Mutter nur wenige Sekunden lang stand halten, da lag zu viel Enttäuschung, Trauer, Einsamkeit und Verzweiflung in ihren Augen…
So wollte er seine Mutter nicht sehen, es tat ihm leid, dass er ihr noch zusätzlichen Kummer bereitete, aber er konnte nicht anders. Zu tief saß sein eigener Schmerz, als dass er noch auf die Gefühle anderer Rücksicht nehmen könnte.
„Und du bist dir sicher, dass du nicht mitkommen willst?“ fragte sie, glaubte die Antwort allerdings schon zu kennen und war deshalb nicht überrascht, als Draco leicht den Kopf schüttelte und sich wieder in das, was mal sein Zimmer gewesen war, zurückzog.
„Soll ich ihr was von dir ausrichten? Willst du vielleicht etwas auf die Karte schreiben?“ fragte sie zaghaft um nicht schon wieder einen Wutausbruch bei ihrem Sohn zu provozieren, doch er schüttelte nur mit weit aufgerissenen Augen den Kopf und Narzissa ließ daraufhin endgültig die Türe ins Schloss fallen.

Nun war er wieder alleine.
Er konnte die Einsamkeit förmlich körperlich spüren, so weh tat es, wenn er daran dachte, wo seine Mutter nun hingehen würde.
Ihr gratulieren… etwas auf die Glückwunschkarte schreiben…
Das kam überhaupt nicht in Frage!
Sie war glücklich und er würde sich am liebsten eine Kugel durch den Kopf schießen um diesem ganzen Fiasko ein angemessenes Ende zu bereiten.
Das war einfach nicht fair!

Zabini…

Draco sollte heute an seiner Stelle sein und nicht dieser…
Der Blonde schüttelte den Kopf, es war fair!
Blaise war für sie da gewesen, als er es nicht war. Hatte sich um sie gekümmert, war ihr Freund gewesen, während Draco sie im Stich gelassen hatte und stattdessen mit Pansy und Astoria…
Bei diesem Gedanken schlug er seinen Kopf hart gegen die Wand. Wieso hatte er das getan? Was hatte er sich dabei gedacht?
Wie hatte er nur so unsäglich dumm sein können?


Now you’re with him, and I’ll not cry
’Cause I broke far too long ago
I’d send you flowers, my best wishes
But, well, you know



Kraftlos sackte er auf seinem Bett zusammen und kramte mit der immer noch leicht schmerzenden, linken Hand in der Schublade seines Nachttischschränkchens herum, bis er gefunden hatte, wonach er suchte: Das Foto, was ihn an sie erinnern sollte.
„Damit du mich auch nie vergisst.“ hatte sie damals lachend gesagt und ihm dieses wundervolle Bild in die Hand gedrückt.
Verschwommen nahm er wahr, dass sich nun doch einer der Hauselfen in sein Zimmer gewagt hatte und leise die leeren Flaschen vom Boden aufsammelte, aber er kümmerte sich nicht darum. Es war ihm egal.
Alles war ihm egal.
Von der zerknitterten Fotographie in seiner Hand lachte ihn das schönste Mädchen, das er jemals gesehen hatte, an, dabei warf sie immer wieder ihre Haare in den Nacken und blinzelte mit den langen, schwarzen Wimpern, weil ihr die Sonne in die Augen schien, was das leuchtende Grün besonders gut betonte…
Wie lange war es her, dass er sie so hatte lachen sehen?
Wie lange war es her, dass sie für ihn gelacht hatte?
War es das gleiche Lachen, das sie nun Blaise schenkte… ihrem Verlobten, der in wenigen Stunden ihr Ehemann sein würde…
Seine Augen füllten sich mit Tränen, wütend wischte er sie weg. Ein Malfoy weinte nicht!
„Malfoy!“ schnaubte er ironisch und lachte freudlos auf.
„Das bringt dir jetzt auch nichts mehr. Ein Versager auf ganzer Linie bist du, nichts weiter!“
Seufzend stand er auf und wankte ins Badezimmer, den Blick in den Spiegel vermied er lieber, denn er konnte sich nur allzu gut vorstellen, was er dort zu sehen bekommen würde.


And I daren’t look at my reflection
I’m scared of what I’m going to see
And as you’re putting on those wedding robes
Just know you were everything to me



200km weit weg:

Saphira hatte sich seit drei Stunden im Badezimmer eingeschlossen, war bereits dreimal duschen gewesen, hatte sich unzählige Male die Zähne geputzt, geweint, sich magisch die Augenringe entfernt und dann erneut geweint.
Sie liebte Blaise.
Zwar nicht so, wie sie Draco geliebt hatte… wenn sie ehrlich zu sich selbst war, sogar immer noch liebte, aber dennoch liebte sie Blaise. Dass diese Liebe eher der zu einem Bruder oder gutem Freund glich, blendete sie dabei erfolgreich aus. Sie waren nun seit Mitte des 6. Schuljahres zusammen, er war der erste und bisher einzige gewesen, mit dem sie überhaupt intimer geworden war und eigentlich war sie froh darum, dass es nicht Draco gewesen war, denn dann würde sie dabei nun auch ständig an ihn denken müssen.

Es war besser geworden, viel besser. Eine Zeit lang ging es ihr sogar richtig gut, in Hogwarts hatten sie zunächst nicht viel von dem Krieg mitbekommen und als es dann ernst wurde, war sie gemeinsam mit Blaise und seiner Mutter in die Karibik gereist. Doch selbst dort hatte sie Draco nicht vergessen können. Die ständige Angst, ihm könnte etwas zugestoßen sein, hatte sie beinahe krank werden lassen vor Sorge. Dann waren sie nach Hause zurückgekehrt, der Krieg war vorbei und Draco saß in Askaban. Lucius, der für sie immer eine Art Vaterersatz gewesen war, hatte sie häufig besucht und das tat sie auch jetzt noch. Eigentlich hatte sie mit der Hochzeit warten wollen, bis er wieder frei war, doch er hatte gesagt, sie solle nicht wegen ihm warten und hatte sie förmlich dazu gedrängt den Termin vorzuverlegen… Warum auch immer.

Aber das erste, was sie nach ihrer Rückkehr getan hatte war, Draco zu besuchen. Wie hatte sie nur so unsagbar dumm sein können zu glauben, es würde sich zwischen ihnen vielleicht noch mal alles klären? Insgeheim hatte sie sogar gehofft, ihre Beziehung hätte vielleicht noch mal eine Chance…
Aber das war natürlich nicht der Fall gewesen!
Nicht einmal angesehen hatte er sie. Geschlagene zwei Stunden hatte sie in seiner eiskalten Zelle verbracht und alles versucht, doch er hatte sie behandelt, als wäre sie Luft, kein Zeichen der Zuneigung.
Gar nichts.
Danach hatte sie alles daran gesetzt, ihn zu vergessen und als Blaise sie gefragt hatte, ob sie ihn heiraten würde, hatte sie aus vollster Überzeugung heraus 'Ja.' gesagt, konnte sich allerdings nicht erklären, warum in eben diesem Moment ihr wieder Dracos Gesicht in den Sinn kam.
Doch Saphira hatte es geschafft, war stark geblieben, hatte fleißig Einladungen geschrieben und sich sogar ziemlich auf das Event gefreut.

Heute war es soweit doch jetzt hatte sie nur noch Angst.
'Du tust das Richtige.' sagte sie sich wieder und wieder, als das elfengleiche Mädchen nackt vor dem Spiegel auf und ab ging während sie den Zeitpunkt, an dem sie ihr Kleid anziehen würde, so lange es ging hinaus zu zögern versuchte. Die Haare und das Make-up hatte sie mittlerweile in Ordnung gebracht und war froh, dass sie sich gegen den Willen von Blaise Mutter hatte durchsetzen können, die unbedingt jemanden kommen lassen wollte, der sie professionell stylte. Saphira hasste es, wenn ihr jemand an den Haaren rumzupfte oder im Gesicht herum fummelte…
Der Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie noch knapp 45 Minuten hatte, doch Blaise Mutter klopfte schon wieder energisch an die Türe.
„Kind, beeil dich! Du sollst doch vorher noch die Gäste begrüßen.“
Seufzend vergrub die Blonde ihr Gesicht in den Händen.
'Kind.' So nannte diese Person Saphira immer und sie hasste es… Ganz allgemein hatten die beiden Frauen recht unterschiedliche Ansichten, vor allem was die Hochzeit anging:

Saphira hätte lieber im ganz kleinen Kreis gefeiert vielleicht zwanzig Leute… Doch Mrs. Zabini (sie heiratet zwar oft, aber ich geh mal davon aus, dass sie den Namen einfach behält) hatte die ganze gehobene Gesellschaft einladen müssen. Rund dreihundert Gäste waren geladen und Saphira kannte nicht einmal annähernd die Hälfte von ihnen.
Wenn das hier alles vorbei war, würden sie und Blaise endlich in ihr eigenes Haus ziehen, was war die junge Hexe froh darüber. Sie liebte das Haus, die letzten Monate hatte sie damit verbracht, die Möbel auszusuchen und die komplette Inneneinrichtung zu planen. Blaise hatte ihr dabei so ziemlich freie Hand gelassen, nur bei wenigen Zimmern war er mit ihrer Entscheidung nicht zufrieden gewesen und das hatten sie dann gemeinsam besprochen. Das konnten die beiden wirklich gut, sie waren eben ein eingespieltes Team.
Langsam zog sie sich das Kleid über den Kopf, wenigstens das hatte sie selbst aussuchen dürfen und es war wirklich schön, genauso, wie sie es sich immer vorgestellt hatte…
Nur der Mann an ihrer Seite, würde ein anderer sein.
Zabini, nicht Malfoy.
Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie sich daran erinnerte, wie sie früher manchmal heimlich 'Malfoy' als Unterschrift geübt hatte. Damals, als noch alles in Ordnung war.
Bevor sie wieder in Tränen ausbrechen würde, schüttelte sie diesen Gedanken schnell ab und verschloss mit einem Schlenker ihres Zauberstabs den Reißverschluss des Kleides.
Vor dem Spiegel übte sie ihr Lächeln und redete sich selbst gut zu.
Warum war das alles auf einmal so schrecklich für sie?
Das war sicher nur das Lampenfieber, dachte die junge Frau, die wohl die längste Zeit eine Black gewesen war, und sah sich tief in die eigenen Augen.
'Du lügst.' ertönte Dracos Stimme in ihrem Gedächtnis und für den Bruchteil einer Sekunde konnte sie das Grau seiner Augen ganz klar und deutlich erkennen, dann klopfte es erneut an der Tür.

„Ja, ja! Ich komm ja schon!“ rief Saphira genervt und öffnete die Türe, doch draußen stand nicht wie erwartet Mrs. Zabini, die sich täglich selbst gerne zur Schönheitskönigin ernannt hätte, sondern…


„Narzissa!“ kreischte Saphira und fiel ihrer Tante um den Hals.
Diese war von ihrer Reaktion so überrumpelt, dass sie zunächst gar nichts tat, doch als sie merkte, wie Saphira ihr Kleid mit ihren Tränen benetzte, drückte sie die Jüngere leicht von sich weg, sah sie sanft lächelnd an und sagte:
„Nicht weinen, das soll doch der schönste Tag in deinem Leben sein.“
Zärtlich strich sie ihr mit der Hand über die Wange und drückte sie auf den Rand der übergroßen Badewanne, denn Saphira schien sehr wackelig auf den Beinen zu sein.
Aus den Augen der Braut liefen unentwegt Tränen und Narzissa fühlte sich ein wenig überfordert, erst Draco, jetzt auch noch Saphira. Konnten die Kinder nicht einfach mal glücklich sein?
„Was ist denn los? Aufgeregt?“ fragte sie und drückte das junge Mädchen fest an sich.
„I-Ist… mh… D… hast d-du… i-ist er…“ stammelte Saphira und begann heftig zu zittern.
„Tut mir leid, ich verstehe kein Wort von dem, was du sagst.“ sagte Narzissa entschuldigend und lachte leise, als sie sich an den Tag ihrer eigenen Hochzeit erinnerte… beinahe wäre sie damals weggelaufen aus Angst davor, eine unglückliche Hausfrau zu werden und Lucius Ansprüchen irgendwann nicht mehr genügen zu können, doch trotz allem, was in den letzten Jahren vorgefallen war, hatte sie es nicht ein einziges Mal bereut, diesen Mann geheiratet zu haben. Dann wurde sie selbst wieder traurig, denn Lucius saß immer noch in Askaban und es war schon nach seinem ersten Aufenthalt dort fast unmöglich gewesen, ihn wieder aufzubauen… Sie mochte noch gar nicht daran denken, wie es ihm wohl gehen würde, wenn er dieses Mal wieder kommen würde.

„I-Ist Dr-Draco auch mit…mitgekommen?“ brachte Saphira hervor und Narzissa sah sie erstaunt an, wollte sie es, oder hatte sie Angst, dass er gekommen sein könnte?
„Nein, Liebes. Draco fühlt sich nicht wohl. Es geht ihm wirklich sehr schlecht.” erklärte sie ihrer Nichte und beobachtete diese prüfend.
„Aha.“ Saphira nickte, das geschah ihm ganz recht.

„Bist du immer noch nicht fertig?“ erklang die gehetzte Stimme von Mrs. Zabini, die gerade den Kopf zur Türe reinstreckte, Saphira erblickte und daraufhin einen spitzen Schrei von sich gab.
„Mein Gott! Wie siehst du denn aus?“
Narzissa war aufgestanden und hatte sich schützend vor dem so zerbrechlich wirkenden Mädchen aufgebaut.
„Das kriegen wir wieder hin, machen Sie sich darüber mal keine Gedanken.“
Noch bevor Mrs. Zabini irgendetwas sagen konnte, hatte Narzissa sie aus dem Raum geschoben und die Tür von innen verriegelt.



Draco umklammerte mit beiden Händen das Waschbecken und zwang sich, ruhig zu atmen. Soeben hatte er versucht, den Spiegel in seinem Zimmer zu reparieren, aber er bekam es einfach nicht mehr hin…
Zu dumm zum zaubern. Wenn das sein Vater wüsste, er würde ihn…
Na, was konnte der schon machen? Lucius Malfoy saß in Askaban und käme da so schnell auch nicht mehr raus.
Nicht mehr zaubern… Er war kein vollwertiger Mensch mehr, nichts weiter, als ein wertloser Muggel!
Endlich wagte er den Blick in den Spiegel und sah genau das, was er erwartet hatte:
Einen gebrochenen, jungen Mann, der ihn aus blutunterlaufenen, ausdruckslosen Augen anstarrte.
Ungepflegt, verwahrlost, unglücklich.
Und nun begann seine Fantasie ihm einen Streich zu spielen:
Hinter ihm tauchte Saphira im Spiegel auf, schön wie eh und je, strahlte sie ihn an, strich vorsichtig mit der Hand durch seine Haare, er drehte sich um und sein Gesicht näherte langsam sich dem Ihrigen, während er im Grün ihrer Augen versank…
Doch plötzlich verwandelte sich das Szenario in einen Horrorfilm:
Das schwarze Kleid, welches sie in seiner Vision eben noch getragen hatte, war nun weiß und sie entfernte sich von ihm. An der Stelle, auf die sie gerade zulief, tauchte ein junger, gutaussehender Mann auf, den Draco als Blaise Zabini identifizierte. Lachend fiel das blonde Mädchen diesem in die Arme, die zwei küssten sich, drehten sich zu ihm um und lachten ihn aus.

Wütend schlug der junge Magier, der nicht mehr zaubern konnte, mit der rechten Hand in den Spiegel. Glas splitterte und Blut floss, doch das alles kümmerte ihn nicht, denn es war nichts im Vergleich zu seinem seelischen Schmerz.

Schwer atmend sank er an der Wand hinab und wickelte sich ein Handtuch um die blutende Hand. Wenn das sein Leben sein sollte, dann wollte er lieber sterben.
Er hatte sie verloren, alles, was ihm wichtig war.


And it’s dark and dank where I am now
Running desperately from destiny
And as you’re putting on that wedding band
Just know you were everything to me



Am liebsten hätte Narzissa ihr erzählt, wie schlecht es Draco wirklich ging und dass er Saphira immer noch liebte, doch sie brachte es nicht über sich das Mädchen noch weiter zu belasten, schließlich hatte sie sich gerade erst wieder ein wenig beruhigt.
Nun sprach sie davon, wie schön ihre Zeit damals in der Karibik gewesen war und was für ein toller Mann dieser Blaise Zabini doch war.
Vielleicht war das, was sie tat, für ihre Nichte doch das richtige, doch irgendetwas, waren es ihre Augen oder ihre Stimme, ließ Narzissa daran zweifeln…

„So, jetzt zeig dich mal richtig.“ sagte sie aufmunternd und begutachtete ihr jüngeres Ebenbild nun in voller Pracht.
„Bezaubernd, also wer dich so nicht heiraten will…“ lächelnd hakten sich die beiden blonden Frauen beieinander ein und machten sich auf den Weg zur der bereits wartenden Gesellschaft.


Teil 2 folgt ;)

oh, und da es das Lied bei Youtube nicht gab, hab ich es gerade extra hochgeladen :

http://www.youtube.com/watch?v=aWqIwpfgsFI

würde mich sehr über eure Meinung freuen ;)


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