von käfer
Vorab: @shadow: Tut mir echt leid, dass Du das letzte Chap nicht so recht verstanden hast. Es sollte auf das heute folgende vorbereiten, denn wie sagt man so schön: "Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus"...
Maggie und Lyzette bleiben bis zum Ende die Hauptpersonen der Handlung, auch wenn es dann und wann notwendig ist, anderen Leuten über die Schulter zu schauen...
Jetzt taucht erst mal eine gewisse Anne E. Person zur Inspektion auf (leichte Ähnlichkeit mit einer gewissen Dolores Umbridge ist durchaus beabsichtigt...)
Maggie und Lyzette
Lyzette stupste Maggie an. „Wer ist das denn?“
Maggie schaute in die angegebene Richtung. Eine ziemlich säuerlich dreinsehende Professorin Moonmare begleitete eine fremde Hexe, anscheinend zum Büro der Direktorin. Alles an der Fremden wirkte streng: Das graue Haar hatte sie straff nach hinten gekämmt und im Nacken zu einem festen Knoten geschlungen. Das farblose Gesicht war von griesgrämigen Falten durchzogen, zusammengekniffene Lippen und nach unten gezogene Mundwinkel drückten Missbilligung aus. Ihr graues Flanellkleid war bodenlang und hochgeschlossen im Stil traditioneller Zunftkleidung geschnitten und verbarg jegliche weibliche Rundung, falls es überhaupt etwas zu verbergen gab. Kalte graue Augen waren auf der Suche nach Beanstandenswertem in ständiger Bewegung.
Die Mädchen traten beiseite und grüßten höflich. Professor Moonmare grüßte freundlich zurück: „Tag, Mädels“, die Fremde jedoch rückte das Kinn etwas höher und wandte den Blick ab.
„Ich habe keine Ahnung, wer das ist“, sagte Maggie und schaute der Hexe mit finsteren Blicken hinterher, „aber eins weiß ich: mit der ist nicht gut Kirschen essen.“
Als die Mädchen beladen mit Büchern aus der Bibliothek kamen, drangen Stimmen aus dem Büro der Direktorin. Das war ungewöhnlich; der Raum galt als schalldicht.
Maggie gab ihre Bücher Lyzette zum Halten und hockte sich hin. „Wart mal, mein Schuh drückt.“
„… weder mit der Satzung von Hogwarts noch mit den gängigen Gesetzen zur magischen Ausbildung vereinbar.“
„Oh, nein! Die Dinge, die ich in meiner Eigenschaft als Leiterin der Bildungsabteilung von Ihnen fordere, wurden bereits in einer Verordnung vom Zaubereiminister Pius Thicknesse vom ersten August 1997 veröffentlicht. Dieses Gesetz ist immer noch gültig und es wird höchste Zeit, dass es umgesetzt wird.“
„Sie irren sich! Im Vorwort zum ersten Allgemeinen Erlass des Zaubereiministers Kingsley Shacklebolt steht, dass alle in der Zeit vom 31. Juli 1997 bis zum 23. Juni 1998 erlassenen Gesetze und Verordnungen ungültig und null und nichtig sind. Sie können und dürfen sich nicht auf den Erlass von Thicknesse berufen, und im übrigen sind Sie nach wie vor nur stellvertretende Leiterin der Bildungsabteilung und damit verpflichtet, im Sinne Ihrer Vorgesetzten zu handeln.“
Maggie bemerkte plötzlich die Präsenz von Jack Longbottom. Sie schnürte ihren Schuh zu, stand auf und nahm Lyzette den Bücherstapel wieder ab. Lyzette wollte etwas fragen, aber Maggie bedeutete ihr mit einem Blick, zu schweigen.
„Du meinst, Longbottom war dort irgendwo versteckt?“, fragte Lyzette, als sie wieder im Zimmer waren.
„Ja“, erwiderte Maggie bestimmt, „ich habe ihn zwar nicht gesehen, aber deutlich gespürt. Du nicht?“
„Nicht wirklich. Ich habe mich zu sehr auf das konzentriert, was die da drin gesprochen haben. Ich höre nicht ganz so gut wie du.“
Jack Longbottom
saß gegenüber dem Direktionsbüro auf dem nackten Boden und hielt sich den Bauch. Das Unsichtbarkeitsserum brannte in seinen Eingeweiden; er fürchtete jeden Moment, sich übergeben zu müssen und war froh, dass er seinen anfänglichen Plan, hinter Anne in das Büro zu huschen, aufgegeben hatte. Abgesehen davon, dass die Lupin ihn auf ihren Instrumenten gesehen hätte, wäre es peinlich gewesen, wenn er nackt vor ihnen gestanden hätte, sollte die Wirkung des Serums vorzeitig nachlassen. Und wenn er gekotzt hätte…
Da war ihm die Idee mit Mikrofon und Lautsprecher gekommen und er konnte vom Gang aus mithören.
Longbottom würgte eine neue Welle Übelkeit hinunter und konzentrierte sich auf das Gespräch. Bis jetzt lief es ganz gut. Anne hielt sich an das, was er ihr eingeschärft hatte und es schien, als wäre der Lupin ihre Großmäuligkeit vergangen.
Was war das? Wer kam da lachend und gackernd den Gang entlang? Ach, die beiden Schlammblüterinnen aus Slytherin. Seit wann schickte der vermaledeite Sprechende Hut eigentlich Schlammblüter nach Slytherin? Dort war normalerweise die Elite der Reinblüter zu Hause!
Eigentlich hätte Jack jetzt den Lautsprecher abstellen müssen, aber er konnte sich nicht rühren, sonst würde er unweigerlich auf den Gang spucken. Oh nein! Die Gören blieben genau vor ihm stehen, das schwarzhaarige Luder musste am Schuh fummeln. Merlin, hilf!
Jack versuchte, gleichmäßig und lautlos zu atmen. Sein Blick wanderte nach hinten zur Klotür. Sieben, acht Meter entfernt, da war sie, die Rettung. Konnte er es wagen?
Er musste! Langsam, immer noch um Geräuschlosigkeit bemüht, drückte Jack sich hoch. Umpf! Er stand jetzt, auf ziemlich wackeligen Beinen. Endlich gingen die Weiber weiter!
Bloß gut, dass er allein war. Niemand achtete auf das Patschen nackter Füße auf dem Steinfußboden, niemand sah die Tür zum Lehrerklo aufgehen, niemand hörte das Gurgeln und Würgen.
Niemand?
Albus, der Geist
Tja, mein lieber Jack, Strafe muss sein!
Ich wünsche dir recht viel Spaß dabei, nackt durch den Gang zu laufen und deine Klamotten zu suchen…
Lydia Lupin
Die Direktorin stand am Fenster, sah der davoneilenden Anne Person nach und dachte: `Die wären wir los!` Es war eine sehr gute Idee von Albus gewesen, die Gesetze der Vergangenheit und Gegenwart durchzusehen. Die Forderungen der stellvertretenden Abteilungsleiterin waren dem alten Schulleiter wohl sehr bekannt vorgekommen…
Lydia ließ das Gespräch noch einmal an ihrem geistigen Auge vorbeiziehen. Sie hatte Anne Person schon bei früheren Gelegenheiten getroffen und festgestellt, dass diese kaum mehr als drei Sätze zusammenhängend sprechen konnte. Und fragte man sie nach ihrer persönlichen Meinung, bekam man entweder Gestammel zu hören oder aber das, was am Morgen in der Zeitung gestanden hatte.
Aber heute hatte dieselbe Miss Person eine halbe Stunde lang gesprochen, frei und ohne zu stocken. Zweifellos war die Rede sorgfältig vorbereitet und eingeübt; Lydia war das ängstliche Flackern in den Augen nicht entgangen. Als sie die erste Verordnung von Kingsley Shacklebolt erwähnt hatte, war Miss Person zunehmend unsicher geworden und schließlich geflüchtet. In Lydia verdichtet sich der Verdacht, dass Anne Person nur vorgeschoben war, benutzt wurde wie eine Marionette. Blieb die Frage, wer da im Hintergrund die Fäden zog.
Lydia presste die Lippen aufeinander und ballte die Hände zu Fäusten. Egal, wer hier versuchte, Hogwarts unter seine Kontrolle zu bringen, er würde auf erbitterten Widerstand stoßen.
Maggie und Lyzette
Keiner der Lehrer erwähnte auch nur mit einem einzigen Wort, dass eine Besprechung stattgefunden hatte. Der Geist von Albus Dumbledore erschien auf das Rufen der Mädchen nur, um ihnen mitzuteilen, dass er keine Zeit habe.
Niemand außer Maggie und Lyzette hatte die fremde Hexe gesehen oder konnte mit der Beschreibung etwas anfangen.
Nichts änderte sich an den alltäglichen Abläufen der Schule.
Eliza Sticky hatte entgegen Maggies Rat den Aufsatz über die Giftpflanzen Sibiriens nicht geschrieben und sich von Professor Longbottom ein „ungenügend“ und eine saftige Strafarbeit eingefangen.
Lyzette sagte: „Also wollte er doch nur jemanden reinlegen.“
Maggie antwortete düster: „Da steckt mehr dahinter. Erinnerst du dich an die Stimmen aus dem Direktionsbüro? Longbottom war da irgendwo auf dem Gang, unsichtbar, aber er war da und hat das alles gehört. Das hat garantiert etwas zu bedeuten, aber was?“
„Ach komm schon, er hatte halt wieder mal seinen Rappel. Es ist doch alles ruhig geblieben, oder etwa nicht?“
„Das ist die Ruhe vor dem Sturm“, orakelte Maggie.
Und sie sollte Recht behalten.
Am Montag nach dieser Unterhaltung begleitete Professor Lupin genau jene graugekleidete Hexe in die Große Halle, die von Professor Moonmare kürzlich durch die Schule geführt worden war, und stellte sie vor als „Miss Anne Person, Stellvertretende Leiterin der Bildungsabteilung im Zaubereiministerium.“
Die Graue erwiderte sofort mit ausgesprochen scharfer Stimme und zischenden „s“: „Ich bin die amtierende Abteilungsleiterin und das wird wohl so bleiben.“
Maggie warf einen kurzen Blick auf Lyzette und wandte sich dann wieder der Hohen Tafel zu, denn Miss Person schien eine Rede halten zu wollen. „Mir – ähm, dem Ministerium ist aus zuverlässiger Quelle berichtet worden, dass Z- Disziplin und Ordnung an dieser Schule zu wünschen übrig lassen, ganz besonders unter den Schülern, deren Eltern nicht – ähm – in das wirtschaftliche Leben der Zauberergemeinschaft integriert sind. Ich habe beschlossen, diesen Sachverhalt selbst zu überprüfen und das Niveau dieser Schule wieder dorthin zu heben, wo es sein sollte.“
„Klingt wie auswendig gelernt“, raunte Eliza Maggie ins Ohr. Maggie brummte zustimmend und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Lehrer. Lydia Lupin machte den Eindruck, als wäre sie ziemlich zornig und würde gleich explodieren, auch Ramses Fairbanks, Terence Houseman und Jonathan Perkins war die Missbilligung anzusehen. Die meisten anderen Lehrer saßen mit versteinerten Mienen am Tisch, einzig und allein Jack Longbottom lächelte zufrieden vor sich hin, während Miss Person ankündigte, zwei Wochen in Hogwarts verbringen und sämtliche Lehrer und Angestellten auf ihre Eignung hin überprüfen zu wollen sowie „auffällige Schüler beziehungsweise Schüler aus auffälligen Elternhäusern mit disziplinarischen Maßnahmen in die Regeln der magischen Gemeinschaft zu zwingen.“
Lyzette murmelte: „Die meint wohl uns Muggelstämmige?“
In der Großen Halle wurde es laut. Die Schüler redeten durcheinander, die einen diskutierten das eben Gehörte, die anderen redeten über das Quidditch-Match, das sie am Sonntag gesehen hatten, die dritten beschäftigten sich mit den gerade eingetroffenen Eulen – der übliche Morgenlärm eben.
Der große Gong hinter der Hohen Tafel, der nur in Notfällen angeschlagen wurde, ertönte unüberhörbar, das Echo hallte minutenlang nach. Miss Person hatte ihn mit aller Kraft angeschlagen, jetzt musste sie selbst warten, bis sie reden konnte. „Ruhe!“, schrie sie, „das ist genau das, was ich meine! Keine Disziplin unter den Kindern, alle reden durcheinander! Das hört ab sofort auf! In der Großen Halle darf ab sofort nicht mehr gesprochen werden, es sei denn, einer der Lehrer hätte etwas zu vermelden, was alle angeht.“
„Das geht entschieden zu weit!“ Lydia Lupin sprang auf. „Die Schüler haben Freizeit und dürfen reden. Wem das in den Ohren schmerzt, muss ja nicht hierbleiben.“
„Den Anweisungen des Ministeriums ist strikt und unbedingt Folge zu leisten und das Redeverbot in allen gemeinschaftlichen Räumen ist eine solche Anweisung!“
Ein Sturm der Entrüstung brach los. Diesmal war es die Direktorin, die den Gong ebenso gewaltig anschlug wie vorher Anne Person. Als endlich Stille eingekehrt war, sagte Professor Lupin: „Ich erkläre hiermit die Gemeinschaftsräume der einzelnen Häuser zu privaten Räumen der Schüler.“
Sie hob beschwichtigend die Hände, weil schon wieder Protest aufflammen wollte. „Die Schulordnung wird noch heute morgen in allen gemeinschaftlich genutzten Räumen ausgehängt und sie gilt, denn auch die Schulordnung wurde vom Zaubereiministerium geprüft und freigegeben und ist bindend für alle. Auch für Sie, Miss Person.“
Ohne ein weiteres Wort schritt die Schulleiterin hinaus wie eine beleidigte Königin. Sofort wurde es wieder laut, nur dass jetzt niemand mehr über Quidditch sprach. Auch am unteren Ende des Slytherin-Tisches schwirrten die Stimmen durcheinander, nur Maggie schwieg. Sie hatte die Lippen zusammengepresst und keuchte. Wütend funkelte sie Miss Person an, bis sie von Lyzette angestupst wurde. „Komm, wir müssen los. Pharaokunde steht auf dem Stundenplan.“
Auf dem Weg zum Geschichtskabinett fand Maggie ihre Sprache wieder. „Was soll das denn werden?“, ereiferte sie sich. „Will diese vertrocknete Bohnenstange etwa aus Hogwarts so eine alte Erziehungsanstalt machen? So eine Art Klosterschule wie früher, wo man nur zu zweit und mit gesenkten Köpfen durch die Gänge laufen durfte? Wo jedes Lachen bestraft wurde und wo alles verboten war, was Spaß macht?“
„Die Alte spinnt doch!“ und „Sieht ganz so aus“, riefen Anne Petersson und Lyzette gleichzeitig.
Rosy Flint warf in hochnäsig-belehrendem Ton ein: „Und die Muggelstämmigen sind schuld daran.“
„Häh?“ – „Wie bitte?“ – „Jetzt spinnst du aber!“ Die anderen drei fuhren herum.
„Ihr habt doch gehört, was Miss Person gesagt hat, oder nicht?“, erwiderte Rosy noch hochnäsiger als vorher.
„Jetzt halt´ mal die Luft an!“ Lyzette trat einen Schritt auf Rosy zu. „Wer hat denn letzte Woche fünfzig Punkte eingebüßt, weil er Professor Moonmare einen dreckigen nassen Schwamm auf den Stuhl gelegt hat? Toby Nott ist ja wohl absolut reinblütig, oder nicht?“
Rosy zückte den Zauberstab. „Du…!“
Maggie zog Lyzette zurück. „Lass sie, die weiß nicht, was sie redet. Ich glaube außerdem nicht, dass wir diesen Besuch wirklich solchen Vorkommnissen zu verdanken haben, da steckt ganz was anderes dahinter.
Allerdings kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie diese Kuh es schaffen will, ihre Vorstellungen durchzusetzen. Dazu müsste sie schon die Direktorin absetzen.“
„Und ihren Stellvertreter und die Hauslehrer gleich mit“, ergänzte Lyzette. Anne nickte und wurde von Rosy mit einem giftigen Blick bedacht.
Hätte Maggie gewusst, wer in Hörweite war – sie hätte sich zusammengerissen und die Klappe gehalten.
Jack Longbottom
grinste trotz seiner Kopfschmerzen vor sich hin. Die Samen waren gelegt und begannen zu keimen. Rosy Flint brauchte noch ein klein wenig Anleitung, aber sie war auf dem richtigen Weg. Um Anne Petersson musste er sich noch einmal extra kümmern.
Und dieses Schlammblut hatte eigentlich ganz hervorragende Vorschläge gemacht. Wenn man verbot, auf den Gängen zu reden, hatte man auch das durchdringende Lachen weg, das so im Schädel schmerzte.
Longbottom holte tief Luft. Wenn er nur wüsste, was er gegen diesen dauernden Schmerz und die Lärmempfindlichkeit unternehmen könnte! Einen Heiler durfte er auf keinen Fall aufsuchen. Dabei wäre er vor drei Jahren fast mal hoppgenommen worden. Zum Glück war er damals an eine unerfahrene Absolventin geraten und hatte ihr gerade noch einreden können, dass er nichts Verbotenes eingenommen, sondern nur am Abend vorher ordentlich einen gesoffen hatte. Wochenlang war er unruhig gewesen und hatte sich gefragt, ob man ihm anmerkte, dass er Schlafkurztrank, Verjüngungsgel und Gehirnklar nahm. Aber kein Auror war aufgekreuzt, auch die ansonsten mehr als misstrauische Chefin hatte ihn nie belästigt. Jack war wieder ruhiger geworden, nur die Schmerzen blieben. Und nervten ihn.
Albus, der Geist
Oh, oh, oh, Maggie. Hoffentlich hast du dich jetzt nicht um Kopf und Kragen geredet. Hättest dich mal besser umdrehen sollen, ehe du losschimpfst. Longbottoms Grinsen hat mir überhaupt nicht gefallen.
Mal sehen, wo die Graue Eminenz hingeht. So, zu Jonathan Perkins. Na, an dem alten Hasen wird sie sich hoffentlich die Zähne ausbeißen.
Maggie und Lyzette
Im Klassenzimmer herrschte angespannte Stille. Als Professor Fairbanks hereinkam, richteten sich sechzehn Augenpaare erwartungsvoll auf ihn.
Der Lehrer blieb schweigend neben dem Pult stehen, musterte die Klasse, schluckte zwei-, drei Mal und entschloss sich dann, zu sprechen.
„Leider ist Miss Person Kraft ihres vorübergehend ausgeübten Amtes befugt, den Zaubererschulen dieses Landes Anweisungen zu erteilen. Selbstverständlich prüft die Schulleitung, ob die Anweisungen von heute morgen rechtens sind. Bis zu einer Entscheidung bitte ich euch, den Anordnungen, so … unsinnig sie auch erscheinen mögen, Folge zu leisten. Haltet euch unbedingt an die Schulordnung, lest und beachtet sämtliche Aushänge und -“, er schaute Maggie und Lyzette an, „vor allem – provoziert nicht!
Je ruhiger hier alles bleibt, umso eher ist Miss Person hoffentlich wieder verschwunden, und ob Mistress Krum die Anweisungen beibehält, wenn sie in ihr Amt zurückkehrt, ist noch fraglich.“
Lyzette flüsterte Maggie zu: „Ob er selber glaubt, was er sagt?“, und wurde dafür von Fairbanks mit einem strengen Blick bedacht.
„Nichtsdestotrotz müssen wir uns jetzt mit dem europäischen Mittelalter beschäftigen. Eure Hausaufgaben, bitte!“
Der weitere Unterricht des Tages verlief zwar ruhig, jedoch in angespannter Atmosphäre. Es war, als hätten sich Gewitterwolken zusammengeballt und jeder wartete darauf, dass der erste Donnerschlag ertönte.
Beim Mittagessen steckten Maggie, Lyzette und Eliza die Köpfe zusammen. Eliza wollte über Alte Runen berichten, wo Miss Person hospitiert hatte. Weiter als bis zu dieser Ankündigung kam sie nicht, denn alle drei fühlten sich grob an den Haaren gepackt und in die Höhe gehoben. Sofort ertönte die schneidende Stimme von Professor Lupin: „Miss Person, ich muss Sie darauf hinweisen, dass die körperliche Züchtigung von Schülern nach Teil zwo, Paragraph drei der Schulordnung, Änderung vom 1.8.1972, zuletzt bestätigt durch Unterschrift des Zaubereiministers am 31.3.2064, verboten ist.“
Miss Person lief rot an und steckte halb schuldbewusst, halb wütend ihren Zauberstab weg.
In der Großen Halle war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
Zaghaft fragte Miss Person: „Keine… keine Bestrafung?“
„Keine Bestrafung für eine solche Lappalie“, erwiderte Lydia Lupin fest.
„Lappalie… Nun, ich finde, dass dies ein eklatanter Verstoß gegen das heute morgen von mir erlassene Schweigegebot ist.“
„Gegen das Sie eben selbst verstoßen haben. Was Sie gesagt haben, war nicht von Bedeutung für ALLE Schüler.“
„Aber Ihr Einwurf war es wohl?“
„Die Schulordnung ist wichtig für alle.“
Miss Person wurde noch röter und senkte den Kopf über ihrem Teller. Die Schulleiterin schaute die drei Slytherins streng an. Die Mädchen verstanden und widmeten sich ebenfalls schweigend dem Essen.
Gehorsam schweigend gingen sie danach ins Zimmer von Maggie und Lyzette.
Au weiha, oder? Da braut sich ganz schön was zusammen und wenn Euch das irgendwie bekannt vorkommt - nun, das ist käfers Absicht!
Im nächsten Chap, das wahrscheinlich noch diese Woche kommt, geht der Spuk weiter.
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