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WoherWohin - Nachforschungen

von käfer

Vorab:

@schnuffel1804: Willkommen in der Lesergemeinde! Vielen lieben Dank für Deinen Kommi! Oh ja, die Mädels haben von ihren Vorfahren allerhand geerbt...
@capella und an alle: Ich amüsiere mich köstlich darüber, wie Ihr rätselt, von wem Lyzette nun abstammt! Ihr seid schon ziemlich dicht dran, aber noch liegen ein paar Schuljahre vor der Auflösung!


Aber jetzt geht erstmal der Unterricht wieder los und ich denke, wir schauen auch Jack Longbottom mal über die Schulter...


Maggie

Beim ersten gemeinsamen Frühstück fragte Lyzette: „Maggie, hast du eigentlich die Ausarbeitung für Kräuterkunde fertig?“
„Hab ich“, knurrte Maggie. „Frag nicht, wie meine Brüder gelästert haben, weil ich tagelang dasaß und büffeln musste, während sie faul sein durften.“
„War bei mir genauso. Tolle Sprüche durfte ich mir anhören! Aber weißt du, was ich glaube? Eric und Charles sind neidisch, weil ich zaubern kann und sie nicht.“
Maggie grinste. „Christoph, Paul und Michael sind grün und gelb und blau vor Neid. Erst recht jetzt, nachdem der Familienfrieden wieder hergestellt ist und ich so was wie die Heldin der Sippe bin. Sogar Großmama Duncan hat uns wieder besucht. Und – stell dir vor, sie hat einen größeren Geldschein ´rübergereicht für meine guten Zensuren.“
Lyzette pfiff anerkennend. Zwei Plätze weiter beugte sich die Erstklässlerin Alice Benson vor und sagte in affektiert-belehrendem Ton: „Eine angehende Dame pfeift nicht!“
Gekicher am Tisch. Lyzette konterte: „Eine angehende Dame, die noch dazu andere auf fehlerhaftes Benehmen hinweist, erscheint nicht ungewaschen und ungekämmt am gemeinschaftlichen Frühstückstisch.“
Maggie sah Alice an und sagte: „Ach, du bist das! Ich habe mich schon gewundert, wer hier so nach Schweiß stinkt.“
Alice wurde tomatenrot, warf Maggie einen vernichtenden Blick zu, sprang auf und eilte aus der Großen Halle, so schnell das ihre Leibesfülle zuließ.
Gestern Abend im Gemeinschaftsraum hatte Alice Benson damit geprahlt, dass sie von den Fitzallens, einer der ältesten reinblütigen Zaubererfamilien, abstammte und mit so ziemlich allen einflussreichen Zauberern verwandt war. Während Maggie beobachtete, wie Alice aus der Halle watschelte, reifte in ihrem Kopf eine Idee heran und wurde zum Entschluss. Jetzt, da sie wusste, wem sie ihre Magie zu verdanken hatte, konnte sie ihren Stammbaum weiter vervollständigen. Wer weiß, was sich ergab, wenn sie die Vorfahren der Eileen Prince zusammensuchte.
In der Freistunde, bevor sie die Kräuterkundearbeiten verglichen, erzählte Maggie ihrer Freundin von dem Plan. „Gute Idee“, meinte Lyzette. „Außerdem wissen wir nun ziemlich genau, wann diese Schlacht von Hogwarts stattgefunden hat und können uns die Pressemeldungen der damaligen Zeit ansehen.“
Das erwies sich als mühsam und nicht besonders erfolgreich. „Es ist, als ob die Presse damals verschwiegen hat, was passierte“, stöhnte Lyzette.
„Hat sie wahrscheinlich auch. Erst hat dieser Voldemort im Verborgenen agiert. Dann verbreitete er zwar Angst und Schrecken, aber keiner traute sich, seinen Namen auszusprechen.“
„Du meinst“, warf Lyzette ein, „du meinst, sie haben absichtlich nichts geschrieben?“
„Ja“, erwiderte Maggie nachdenklich. „Anscheinend hat keiner gewagt, zu sagen, dies oder jenes gehe auf den Dunklen Lord zurück.“
„Und später hat der Zaubereiminister behauptet, die Nachricht von Voldemorts Rückkehr sei eine Lüge von Harry Potter.“
Maggie nickte. „Ich glaube, wir brauchen nur noch die Zeitungen anzuschauen, die nach der letzten Schlacht erschienen sind. Vielleicht sind da irgendwelche Interviews drin.“
Sie fanden zwei winzige Artikelchen und ein Interview mit Harry Potter. Es ging darin hauptsächlich um die Gründe für Snapes Rückkehr nach Hogwarts als Lehrer und darum, wie Potter und Weasley Snape aufgespürt und zum Reden bewogen hatten.
Danach saß Maggie stundenlang grübelnd am Fenster, starrte auf den See hinaus und merkte nicht einmal, dass Lyzette anfing, sie zu zeichnen.
Später am Abend sagte Maggie leise: „Dass wir über Severus Snape so wenig gefunden haben, ist eigentlich nicht verwunderlich. Er war einfach nicht wichtig genug. Außerdem konnte er als Dumbledores Spion keine öffentliche Aufmerksamkeit gebrauchen.
Ich vermute auch, dass sich damals kaum jemand die Mühe gemacht hat, alles aufzuzeichnen und erst recht nicht, etwas zu veröffentlichen. Wahrscheinlich verschwenden wir mit den Zeitungen nur unsere Zeit.“
Lyzette erwiderte: „Da könntest du Recht haben. Am ehesten weiß wohl Albus Dumbledore Bescheid. Warum bitten wir ihn nicht einfach, uns ein bisschen zu erzählen? Das Buch haben wir ja nun gelesen.“
„Um den Geist zu fragen, müssen wir ihn erst mal finden. Ich schlage vor, damit beschäftigen wir uns später. Es ist längst Zeit fürs Abendessen.“

Bis zum Schuljahresende hatte Maggie ausgehend von Eileens Vater die männliche Linie der Familie Prince bis in 18. Jahrhundert zusammen – so weit die „Wer-ist-wer“ reichten, und sie hatte die Abstammung der Großmutter väterlicherseits bereits sechs Generationen weit zurückverfolgt.
„Das wird ´ne Lebensaufgabe“, „Darüber sind schon welche verrückt geworden“ und ähnliche Sprüche bekam Maggie zu hören, aber sie kümmerte sich nicht darum.


Jack Longbottom

Das Gewitter kam schnell näher. Er trat aus dem Wald heraus und überdachte seine Möglichkeiten:
Er konnte ins nächste Muggeldorf apparieren und im Gasthof übernachten. Das war feige und kostete Geld.
Er konnte sein Zelt auf dem steinigen Waldboden aufschlagen und die Nacht hier verbringen. Das war unbequem.
Er konnte seinen Regenumhang anziehen und weiterlaufen. Das war ebenfalls unangenehm.
Noch bevor er sich entschieden hatte, zuckte der erste Blitz. Im fahlen Licht erkannte er eine Mauer mit schwarzen, leeren Fensterhöhlen, darüber ein zerfallenes Dach. `Besser als nichts´, dachte er und lief darauf zu.
Als er um die Ecke bog, um den Eingang in die Ruine zu suchen, gewahrte er, dass das verfallene Häuschen das Nebengebäude einer stattlichen Villa war. Und die war noch nahezu heil, machte aber mit dem verwilderten Garten, den blinden Fenstern und der zugewachsenen Auffahrt einen völlig verlassenen Eindruck.
Die ersten Regentropfen prasselten herab, er beeilte sich, zum Eingang zu kommen. „Lord Voldemort“ war in kunstvollen Buchstaben in den Türbalken geschnitzt. In Augenhöhe verkündete ein Messingschild: „Wer ohne Erlaubnis diese Schwelle überschreitet, wird mit dem Tode bestraft.“
Er grinste. Lord Voldemort war mit Sicherheit schon so lange weg, dass er niemanden mehr mit dem Tode bestrafen würde.
Er probierte die Klinke. Die Tür gab nach, eine Glocke erklang.
Er drückte die massive Holztür weiter auf. Der Glockenklang wurde zu einem schrillen Scheppern.
Seufzend öffnete Jack Longbottom die Augen, stellte den Wecker ab und richtete sich auf. In Gedanken verloren blieb er im Bett sitzen, in seinem Traum gefangen.
Die Gewitternacht damals in Lord Voldemorts alter Villa hatte sein Leben grundlegend verändert.
Neugierig war Jack durch die feucht-kalten muffigen Räume gewandert. Anscheinend hatte der Lord vorgehabt, zurückzukommen. Es sah aus, als wäre er nur kurz ausgegangen: Die Villa war voll möbliert, im Esszimmer der Tisch gedeckt, die Truhen voller Wäsche.
Nur Spinnweben, Staub und feuchte Wände zeugten davon, dass hier schon lange niemand mehr wohnte.
Zu seiner Verwunderung hatte Jack festgestellt, dass Lord Voldemort ein Zauberer gewesen war. Im geräumigen Ankleidezimmer befanden sich fast ausschließlich schwarze Magierroben, traditionelle Zunftkleidung, haltbar gemacht für die Ewigkeit. Zu den Treffen der Hüter des Alten trug Jack stets Lord Voldemorts Umhänge und sie gaben ihm Sicherheit, Macht und Würde.

Die Bibliothek jedoch musste von einem Muggel zusammengestellt worden sein, kein einziges magisches Buch stand darin.
Nach einer erholsamen Nacht im Bett des Lords hatte Jack damit begonnen, die Villa gründlicher zu durchsuchen und war so auf das Arbeitszimmer gestoßen. Am Abend, in der Dunkelheit, war ihm die vorstehende Bücherwand nicht aufgefallen, aber nun konnte er nicht übersehen, dass sich dahinter etwas verbarg. Longbottom zauberte den Staub von den Büchern, öffnete die Tür, wobei ein komplettes Regalteil herumschwang, und studierte den Mechanismus. Es war zu einfach. Man musste nur über die Biographie von Charles Darwin hinweggreifen und einen dahinter befindlichen Hebel zurückziehen. Auf der anderen Seite war einfach ein Drehknopf angebracht. Jack vermutete, dass Lord Voldemort sein Arbeitszimmer magisch geschützt hatte; so hätte er selber es jedenfalls gemacht.
Und im fensterlosen Arbeitszimmer hatte er jene Aufzeichnungen entdeckt, die seinem Leben eine völlig neue Richtung gegeben hatten. Lord Voldemort war wie er nicht mit dem zufrieden, was er war, hatte wie er nach Macht und Einfluss gestrebt und er hatte erkannt, dass selbst die hohe Lebenserwartung eines Zauberers nicht ausreichte, um die Herrschaft lange genug genießen zu können. Auf dem letzten Pergament in einer dicken Mappe hatte er schließlich die genaue Anleitung zur Herstellung des Schlafkurztrankes gefunden, einschließlich aller Nebenwirkungen. Anscheinend hatte Lord Voldemort nicht bedacht, dass der Trank auffällige äußerliche Veränderungen bewirkte, oder er hatte sich nicht darum gekümmert. Vielleicht lag ja hier der Grund für das Verschwinden des Hausherrn, man hatte ihn bestimmt für einen Mutanten gehalten und beseitigt. Er, Jack Longbottom, würde diesen Fehler nicht wiederholen.
Zwei Wochen hatte er damit verbracht, im Arbeitszimmer jedes Stück Pergament zu lesen, dann hatte er sich darangemacht, die Zutaten für den Schlafkurztrank zusammenzusuchen und Abhilfe gegen die äußerlichen Veränderungen zu schaffen. Schließlich fehlte nur noch eines: der Nektar der Lumiflorenzia fantasiana farinsensa. Man brauchte ihn frisch aus der Blüte, und die Pflanze benötigte bestimmte Bedingungen, um zu wachsen. Wo sollte er die schaffen, ohne aufzufallen? So viel Jack auch überlegte und suchte, es gab nur eine Lösung: die Gewächshäuser von Hogwarts. Also hatte er seinem Vater den größten Wunsch erfüllt und Kräuterkunde und Pädagogik studiert und schließlich Papis Stelle eingenommen.
Jack Longbottom hatte Zeit, viel Zeit, um seinen Plan zu verwirklichen. Er ging Schritt für Schritt vor; nichts überstürzen, alles gut durchdenken, Ohren auf und Mund halten war seine Devise. Dabei hatte er von den Hütern des Alten erfahren, war eingetreten, erst Schüler, dann Anwärter, dann Junger Hüter geworden. Er hatte mit den anderen geredet, gelehrte Gespräche geführt, die Ideen von Lord Voldemort vorgetragen und weiterentwickelt. Er hatte Anhänger gefunden, gelehrige Schüler, die seine Meinung teilten und weitertrugen seine Wünsche erfüllten, ohne dass sie es merkten.
Er hatte Geschäfte gemacht, erst gar keinen, später kleinen Gewinn erzielt und regierte nun dank seiner Ehe mit der Malfoy-Witwe über ein Imperium, das seinesgleichen suchte. Sein Besitz wuchs ständig, sein Vermögen war inzwischen dreimal so groß wie das von Lucius Malfoy in seinen besten Zeiten. Reichtum bedeutete Einfluss, Einfluss bedeutete Macht, und genau danach strebte Jack Longbottom.
Stöhnend stieg er aus dem Bett, er hatte wieder Kopfschmerzen. Das kam von den eingepflanzten Haaren; wenn er sich im Schlaf bewegte, zerrte er an den Wurzeln. Außerdem wurde es wieder Zeit, die Kontaktlinsen zu erneuern, er sah nur noch verschwommen. Kommendes Wochenende hatte er komplett frei, keine Aufsicht, keine der sonstigen lästigen Dienste, und er würde sich auch hüten, Strafarbeiten auf den folgenden Samstag oder Sonntag zu legen. So konnte er schon am Freitag verschwinden aus den verhassten Mauern von Hogwarts, wo mit Henry Wilde und Maggie Duncan der Geist von Severus Snape gleich zweimal eingezogen war, um ihn zu quälen.


Lavinia empfing ihren Mann mit jener weltentrückten Freundlichkeit, die ihm sagte, dass alles zum Besten stand. Noch vier Jahre und fünfundfünfzig Tage musste er sie am Leben halten und von Zeit zu Zeit der Öffentlichkeit präsentieren, dann war die alberne Bedingung, die Scorpio Malfoy in seinem Testament gestellt hatte, erfüllt und das Vermögen der Malfoys fiel im Falle von Lavinias Tod an ihren Ehemann – an Jack Longbottom. Vielleicht würde er nach Ablauf der Frist noch einige Zeit warten, ehe er Lavinia beseitigte, damit kein Verdacht aufkam.
Jack verbrachte die Nacht neben seiner Frau, dann verabschiedete sich mit dem üblichen Ritual. Vor seiner Abreise aus Hogwarts hatte er beschlossen, dass jener Traum von der alten Villa die Aufforderung war, dort nach dem Rechten zu sehen.
Longbottom fand alles so vor, wie er es verlassen hatte, seine Schutzzauber hielten.
Als erstes inspizierte er den Dachboden. Alles war trocken, alles stand an seinem Platz. Von eigenartiger Unruhe getrieben, wanderte Longbottom herum und betrachtete die Gegenstände im Haus.
Er hatte bei seinem ersten Aufenthalt in der Villa Verdorbenes weggeworfen, alles andere gereinigt und, mit einem Selbstsäuberungszauber versehen, wieder an seinen Platz gestellt. Schon damals hatte er das Gefühl gehabt, zum einen nichts verändern zu dürfen und zum anderen, etwas wichtiges übersehen zu haben.
Es gab in der Villa nichts, was er einem anderen Besitzer als Lord Voldemort zuordnen konnte – mit Ausnahme der Bibliothek. Dorthin begab sich Jack nun und sah sich die Bücher an. Es waren uralte, in Leder gebundene und mit Gold verzierte Bände darunter. Shakespeare, Ibsen, Goethe, Austen,…, alles Namen, die ihm nichts sagten. Systematisch nahm er ein Buch nach dem anderen heraus und schlug es auf. Er fand nichts, was auf einen Besitzer schließen ließ. Kein hineingeschriebener Name, kein Lesezeichen, kein altes Foto oder andere Dinge, die manche als Lesezeichen benutzten, rein gar nichts.
Es wurde langweilig. Bald schon zog Jack wahllos hier und da ein Buch heraus, blätterte, stellte es zurück. Da hatte er eine Idee. Was, wenn Lord Voldemort die Bücher auf ewig verzaubert hatte?
Drei Stunden lang arbeitete Longbottom mit dem Zauberstab in der Bibliothek, aber die Bücher blieben, was sie waren – Muggelbücher. Frustriert warf er den dicksten Wälzer zu Boden und erschrak.
Es klang hohl.
Nun wusste er, was er damals vergessen hatte: den Plan der Villa aufzuzeichnen oder auch nur die Lage der Räume zueinander zu vergleichen und nach verborgenen Kammern abzusuchen. Das würde er auf der Stelle nachholen.
Er reparierte das Buch, schob es beiseite und klopfte den Boden ab. Nach wenigen Minuten hatte er ein Viereck markiert, nicht größer als fünfzig Zentimeter im Quadrat. Sorgfältig untersuchte er die Dielen, fand aber keine verdächtige Fuge, keinen vorstehenden Nagel, nichts. Schließlich entfernte er die Dielenbretter mit dem Zauberstab. Eine schwarze Öffnung tat sich auf. Longbottom leuchtete hinein und sah nichts als Steine, die in regelmäßigen Abständen aus der ansonsten glatten Wand ragten. Mit einer Kerze in der einen und dem Zauberstab in der anderen Hand stieg er tief hinunter durch eine Nische mit schmalem Ausgang – in einen Weinkeller. Regale voller eingestaubter Flaschen reihten sich an den Wänden; die Nische lag so im Schatten, dass man sie nur fand, wenn man unmittelbar davor stand.
Longbottom schalt sich einen alten Narren. Damals, vor knapp vierzig Jahren hatte er sich nicht die Mühe gemacht, die Kellerräume komplett zu untersuchen; nachdem er drei Gewölbe nackt und leer vorgefunden hatte, war er wieder nach oben gestiegen.
Nun holte er alles nach, aber bis auf den Weinkeller waren die Gewölbe tatsächlich leer. Auch in der Küche und der Speisekammer hatte er nichts finden können, was einmal hätte Nahrung sein können. Wahrscheinlich hatten die Bediensteten von Lord Voldemort alles mitgehen lassen, als sie gemerkt hatten, dass ihr Herr nicht zurückkommen würde.
Systematisch suchte Jack das ganze Wochenende lang die Wände ab, aber bis auf die geheime Leiter in den Weinkeller fand er keine verborgenen Kammern, keine Geheimgänge, nichts.
Auch gut. Lord Voldemort hatte es sowieso nicht nötig gehabt, durch Geheimgänge zu verschwinden, er konnte apparieren. Und auf die Verschwiegenheit ihrer Dienstboten haben sich die alten Adeligen immer verlassen können.

Am Montagmorgen gegen fünf Uhr verließ Longbottom die Villa, verärgert ob des verschwendeten Wochenendes. Ihm blieb gerade noch eine Stunde Zeit, um etwas zu ruhen und zu duschen, dann musste er am Eingang zur Großen Halle Aufsicht schieben – die verhassteste Tätigkeit, die es an dieser Schule für ihn gab. Die lärmenden Kinder gingen ihm gewaltig auf die Nerven, es dröhnte und rauschte danach noch stundenlang in seinen Ohren. Er hatte schon mehrmals mit Professor Lupin gesprochen, aber diese blöde Gans teilte ihn immer wieder zur Aufsicht ein. „Keine Vergünstigungen, nicht für Sie, Professor Longbottom, und nicht für jemand anderen“, das war der Satz, den er immer wieder zu hören bekam, wenn er darum bat, von der Aufsicht vor der Großen Halle befreit zu werden. Dummerweise achtete die eiskalte Schnepfe auch noch darauf, dass die Aufsichten wirklich ganz gleichmäßig verteilt waren; er fand keinen Ansatzpunkt für eine Beschwerde.
So stand ein ausgesprochen griesgrämiger Professor Longbottom am Montagmorgen da und passte mit müden Augen auf, dass sich keins der Gören danebenbenahm. Oh, wie er diese fröhlichen, ausgeruhten Gesichter hasste, dieses Geschwatze und Gelächter!
Gerade kamen diese beiden schlammblütigen Slytherin-Weiber angeschlendert. Sie waren einfach so an der Schule aufgenommen worden, ohne Aufnahmeprüfung, ohne Erforschung ihrer Abkunft. Das würde das erste sein, was er durchsetzen müsste, wenn er an die entsprechenden Plätze gelangen würde. Muggelstämmige und Halbblüter müssten sich einer genauen Prüfung ihrer Abstammung und ihres Wissens unterziehen, ehe sie auch nur einen Fuß auf Gleis 9 3/4 setzen dürften.
„Guten Morgen, Professor Longbottom!“
Aus seinen Gedanken gerissen, fuhr Jack herum und schaute in die schwarzen Augen von Professor Snape. Nur das kindliche Gesicht und der lächelnde Mund passten nicht dazu und erinnerten ihn daran, dass nicht sein verhasstester Lehrer, sondern seine verhassteste Schülerin an ihm vorbeiging.




Nachsatz: Wer etwas mehr über die Villa von Lord Voldemort erfahren möchte, dem sei meine FF "Tom R. und die Frauen" empfohlen!


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