von käfer
Vorab: @caput draconis: Vielen lieben Dank für Deinen Kommi! Ging mir trotz der Kritik runter wie Sahnetorte.
Stellungnahme zu Deinen Anmerkungen:
- Professor Binns hat sich während der letzten Schlacht um Hogwarts in eine ruhige Bibliothek irgendwo auf dem Lande verzogen (ihm gehörte da wohl mal eine Immobilie) und ist einfach dort geblieben, weil er keinen Bock mehr hatte, den Lehrer zu machen. Außerdem ist es inzwischen von ganz höchster Stelle verboten, nichtmenschliche Wesen als Lehrer zu beschäftigen.
- Ganz ohne Geister ist Hogwarts aber nicht! Oder was ist Albus Dumbledore sonst???
- Dass im Jahre 2073 auch in der Hexenwelt Computer benutzt werden, liegt einfach daran, dass es viele Muggelstämmige und Halbblüter gibt, die damit aufgewachsen sind, das Zeug bedienen können und den Verantwortlichen den Nutzen der Technik begreiflich machen konnten. Du brauchst aber keine Angst zu haben, alles wissen die magischen Computer nicht...
Und jetzt begleiten wir erstmal Maggie und Lyzette zu einigen Recherchen in die Bibliothek (da stehen auch Computer!)
Maggie und Lyzette
sahen die Geschichtslehrbücher der übrigen Klassen durch. Eliza hatte Recht – die Geschichte hörte auf mit dem Duell zwischen Dumbledore und Grindelwald.
„Wenn es aber danach noch zwei Kriege gegen Schwarze Magier gegeben hat, ist das doch wichtig, oder? Ich meine, damit so was nicht noch mal passiert“, sagte Lyzette.
„Also, mir brauchst du das nicht zu sagen. Ich frage mich auch, warum das ausgeklammert wird. Und die aus der Siebten sagen, Fairbanks hätte zwar dann und wann mal was anklingen lassen, aber mehr auch nicht. Angeblich hat die Lupin in Verteidigung mehr erzählt als Fairbanks in Geschichte. Gehen wir einfach zum Pharao und fragen“, forderte Maggie die Freundin auf.
Fairbanks hob nur die Schultern. „Wir Lehrer sind an die Vorgaben vom Zaubereiministerium gebunden. Das, was im Lehrplan steht, muss im Unterricht drankommen und ist Thema in der Prüfung. Für mehr bleibt keine Zeit. Warum man die neue Geschichte nicht mit in den Lehrplan aufgenommen hat, weiß ich nicht. Im Zaubereiministerium bekommt man diesbezüglich auch keine befriedigenden Antworten.“
„Also müssen wir selber suchen, wenn wir etwas über die Zeit um die Jahrhundertwende wissen wollen“, sagte Maggie dumpf.
„Ja, das werdet ihr wohl müssen. Ich weiß nur, dass vor etwa hundert Jahren ein Zauberer, dessen Namen nicht ausgesprochen werden durfte, die Macht übernahm. Es gab kaum Widerstand. Irgendwann hat er versucht, ein Kleinkind zu töten, aber Harry Potter hat den Todesfluch überlebt und später, im zweiten Krieg, den Schwarzen Magier besiegt. Das muss so Ende des vergangenen Jahrhunderts gewesen sein.
Das ist alles, was ich weiß; darüber wurde und wird nicht gesprochen.“
„Komisch. Warum schweigt man darüber?“ fragte Lyzette zweifelnd.
Fairbanks ging nicht darauf ein, sagte aber: „Wer wirklich noch etwas über diese Zeit weiß, das sind Professor Lupin und Albus Severus Potter.“
Die Mädchen verabschiedeten sich.
„Völlig unbefriedigend“, murrte Maggie. „Wir können doch nicht einfach zur Direktorin gehen und sagen ´Erzählen Sie uns mal was!´â€œ
„Und Mr. Potter hat als Leiter der Abteilung Inneres auch anderes zu tun als mit Schulmädchen zu schwatzen.“ Lyzette pustete eine Locke aus der Stirn.
„Bleiben uns mal wieder nur die Bücher“, stöhnte beide im Duett und gingen in die Bibliothek.
Zuerst versuchten sie, etwas über die Zeit um die Jahrtausendwende zu finden. Nach einer Stunde erfolgloser Sucherei gaben sie auf.
„So wird das nichts“, sagte Lyzette, „wir müssen es anders anpacken. Vielleicht nehmen wir nochmal das Wer-ist-wer des zwanzigsten Jahrhunderts und suchen nach Leuten, die sich damals hervorgetan haben – positiv wie negativ.“
„Du, das bringt nichts, so kommen wir nicht vorwärts. Ein paar Namen haben wir ja schon: Albus Dumbledore zum Beispiel. In der Notiz über ihn wurden außer diesem Grindelwald noch zwei Personen erwähnt. Einer davon war, glaube ich, der Schwarze Magier, um den sich alles gedreht hat. Und dann haben wir noch Potter und Lupin als Anhaltspunkt.“ Maggies Blick fiel auf einen der Bibliothekscomputer, er war frei. „Lass uns da drin suchen!“
Ohne eine Antwort abzuwarten, marschierte Maggie zum Terminal, schaltete ein und startete das Suchprogramm. Lyzette verdrehte die Augen, setzte sich aber doch dazu.
„Mal sehen“, murmelte Maggie und gab ein: „Lupin, Lydia“.
„Magere Ausbeute!“, knurrte sie und las die wenigen Stichpunkte vor: „Mädchenname Smith. Geboren 17.4.2004 in Chichester. Magische Ausbildung privat, Magical Arts College: Pädagogik, Tränkemeister dritter Ordnung, Verteidigung, Praktische Magie. Tätigkeit: Lehrerin Northern Witches School, ab 2043 Hogwarts, seit 2051 Schulleiterin. Verheiratet, sieben Kinder.“
„Keinerlei Hinweise auf irgendwelche Bücher. Versuch´s mal mit Smith!“
Maggie tippte; auf dem Bildschirm erschien: „Keine Daten zur gesuchten Person.“
„Die Lupin können wir abhaken oder müssen sie selber fragen.“
Unter „Potter“ erschienen einige Namen: James, Albus Severus, Ginny, Harry, Lily. Albus Severus war der Leiter der Abteilung Inneres, zu „James“, „Lily“ und „Ginny“ erschienen nur die Lebensdaten, erst bei „Harry“ kam etwas mehr.
Aufgeregt rutschten die Mädchen näher an den Bildschirm und lasen. „… überlebte als Einjähriger als bisher Einziger einen Todesfluch. Trat bereits als Schüler in den vom damaligen Schulleiter geführten „Orden des Phönix“ (Widerstandsgruppe) ein.
Besiegte in der Schlacht von Hogwarts den Schwarzen Magier Voldemort.
Später Auror; Leiter des Aurorenbüros. Verheiratet, drei Kinder.“
„Und hier ist sogar ein Buch vermerkt, das er geschrieben hat: ´Der Schein trog – ein Leben zwischen Gut und Böse´! Das holen wir uns gleich.“ Lyzette sprang auf und kam nach einer Weile mit einem unscheinbaren grauen Band zurück. Maggie hatte inzwischen „Voldemort“ als Suchbegriff eingegeben, aber keine Daten bekommen. Dann hatte sie es mit „Dumbledore, Albus“ probiert und nur den Text aus dem Wer-ist-wer erhalten. Aber zwei Biographien waren darunter vermerkt. Eine von Elphias Dodge und eine von Rita Kimmkorn. Lyzette suchte auch diese beiden Bücher, konnte sie aber nicht finden; sie waren gar nicht im Bestand der Bibliothek.
Gerade wollte Maggie nach „Riddle, Tom“ suchen, da kam Madam Hastings und mahnte die beiden, aufzuräumen, es war Schließzeit.
Während Maggie den Computer herunterfuhr und Lyzette ihre auf dem Tisch verstreuten Utensilien einsammelte, verteilte Madam Hastings Bücher auf verschiedene Regale und trieb die Mädchen zur Eile. Als Lyzette über den Mittelgang flitzte, um ein Buch in ein Regal auf der anderen Seite zu stellen, kam eilig, aber völlig geräuschlos Professor Longbottom von links. Lyzette stieß mit ihm zusammen, Bücher krachten zu Boden. Lyzette stammelte eine Entschuldigung und bückte sich nach dem Buch, das Longbottom fallengelassen hatte. Er riss es ihr aus der Hand und zischte: „Pass gefälligst auf, wo du hinläufst, du dussliges Schlammblut!“
Der Lärm rief Madam Hastings auf den Plan. „Was haben Sie denn da, Professor Longbottom?“, fragte sie mit scharfer Stimme und nahm ihm das Buch aus der Hand. „Die Regel, dass Bücher mit dem roten Punkt nicht mitgenommen werden dürfen, gilt auch für Lehrer. Ich habe Sie schon lange im Verdacht, jetzt habe ich den Beweis.“
Longbottom schwieg und bedachte die Bibliothekarin mit tödlichen Blicken.
Madam Hastings wartete, bis Longbottom die Tür hinter sich geschlossen hatte, dann fragte sie: „Sagt mal, was sucht ihr beiden eigentlich so eifrig?“
Maggie antwortete: „Uns ist aufgefallen, dass über den Zaubererkrieg Ende des zwanzigsten Jahrhunderts gar nichts in der Schule drankommt. Da wollten wir selber einiges herausfinden.“
„Verstehe. Und wie seid ihr überhaupt darauf gekommen?“
Diesmal antwortete Lyzette: „Wir haben das Grab von Albus Dumbledore hier auf dem Schulgelände gefunden und nachgeschlagen.“
„Aha. Ich finde es auch merkwürdig, dass das so verschwiegen wird. Wir haben mal gelernt, dass man die Vergangenheit kennen muss, um die Gegenwart zu begreifen. Niemand hier versteht wirklich, warum die Sache aus den Lehrplänen gestrichen wurde. Und wenn Lydia, ich meine Professor Lupin, nicht darauf bestanden hätte, würde es Verteidigung gegen die Dunklen Künste nicht mehr als Unterrichtsfach geben. Sie hat sich damit nicht nur Freunde gemacht.“
Maggie und Lyzette nickten nachdenklich.
Später in ihrem Zimmer fragte Maggie: „Sag mal, was hat Longbottom zu dir gesagt? Und – hast du sehen können, was für ein Buch er hatte?“
Lyzette schüttelte den Kopf. „Es war irgendwas mit ´Krankheiten´, mehr konnte ich vom Titel nicht erkennen. Und was er zu mir gesagt hat, kann ich überhaupt nicht einordnen. Es klang wie ´dussliges Schlammblut´ oder so ähnlich.“
„Das ist vielleicht ein Schimpfwort“, meinte Maggie.
„Und wenn schon“, sagte Lyzette, „Longbottom ist ein Arschloch, von dem kann nur Scheiße kommen.“
„´Wie undamenhaft!´, würde meine Mutter jetzt sagen“, lachte Maggie.
Damit war das Thema abgeschlossen und die beiden bereiteten sich auf eine weitere nächtliche Wanderung vor.
Albus, der Geist
Perfekt, Löckchen! Bist genau im richtigen Moment über den Gang gestürzt. „Magisches Auslösen von Krankheiten“, wenn ich gewusst hätte, dass diese Schwarte in Hogwarts ´rumsteht, hätte ich sie vernichtet. Es wäre sowieso besser gewesen, das eine oder andere zu vernichten. Aber historische Bücher vernichtet man nicht einfach, auch wenn noch so viel Schwarzes Zeug drinsteht.
Ich wüsste wirklich gern, was Longbottom vorhat. Und das Wort „Schlammblut“, wo hat er das her? Es gab eine Zeit, da konnte man vier Wochen lang in Azkanban übernachten, wenn man jemanden damit beschimpfte…
War nur leider viel zu schnell vorbei, diese Zeit. Ich habe das ungute Gefühl, dass die Schwarze Magie wieder im Vormarsch ist. Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich im Ministerium nach dem Rechten sehen. Aber ich kann nicht, ein Porträt von mit gibt es dort leider nicht, ich muss hier innerhalb des Schulgeländes bleiben…
Aber auch da gibt es genug zu sehen, ich bleibe heute mal Jack auf den Fersen.
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