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Fanfiction

WoherWohin - Einteilung

von käfer

Maggie und Lyzette

Auf dem Bahnsteig herrschte mittleres Chaos. Irgendwo rief eine überlaute Männerstimme: „Erstklässler zu mir! Hierher, Erstklässler!“
Lyzette und Maggie stellten fest, dass sie sich nur zwei Meter von dem Mann entfernt befanden. Maggie flüsterte Lyzette zu: „Das muss der Wildhüter sein. Der bringt die Erstklässler mit Booten über den See zur Schule, während alle anderen mit Kutschen hingefahren werden. Dann werden wir vom Stellvertretenden Schulleiter in die Große Halle geführt und müssen einen alten Hut aufsetzen, der festlegt, wer in welches Haus kommt. Das machen die hier schon seit mehr als tausend Jahren so, die halten viel auf ihre alten Traditionen.“

Maggie

stand zusammen mit den anderen Erstklässlern in einer Reihe und war furchtbar aufgeregt. Die Schulleiterin, Professor Lydia Lupin, bei der schon ihre Tante Unterricht gehabt hatte, redete gerade über alte Traditionen und neue Wege in der Magischen Ausbildung.
Vorhin, als sie in einem Klassenzimmer warten mussten, hatten die anderen sie und Lyzette angestarrt und gefragt, woher sie kämen. Maggie hatte den Eindruck, dass sich alle anderen schon kannten, nur Lyzette und sie konnten mit den Familiennamen nichts anfangen. Es schien so, als ob sie die einzigen wirklich Muggelstämmigen im ersten Jahrgang waren.
Tante Sylvie war in Hufflepuff gewesen; Maggie nahm an, dass sie auch dort landen würde. In der Regel kamen alle Mitglieder einer Familie in das gleiche Haus.

Der Stellvertretende Schulleiter, der sich als Professor Houseman vorgestellt hatte, brachte auf einen Wink seiner Chefin einen antiquarisch anmutenden Holzstuhl nach vorn, auf dem ein uralter Spitzhut lag. Er rollte ein Pergament auf und begann, die Namen der Schüler anzusagen. Maggies Herz raste. Es ging nach dem Alphabet und nach „Abernathy, Liza“ und „Christensen, Theodor“ kam sie schon an die Reihe.
Mit Bleiklumpen in den Füßen ging sie nach vorn. Sie hatte das Gefühl, jeder einzelne in dem riesigen Saal starrte sie an. Nach einer endlosen Reihe von Schritten erreichte sie doch Professor Houseman und setzte sich auf die Stuhlkante. Von dem Hut ging ein muffiger Geruch aus.
Mit ihm auf dem Kopf saß Maggie mindestens eine Stunde da (so kam es ihr vor, tatsächlich war es keine halbe Minute), ohne dass etwas passierte. Dann hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf dröhnen: „Hallo, hallo, hallo, wen haben wir denn da? Diese Aura habe ich lange nicht mehr gespürt, aber ich erinnere mich! Du musst nach Slytherin!“
Das letzte Wort hatte der Hut laut gesprochen, Beifall brandete am Slytherin-Tisch auf und Maggie wusste, wohin sie gehen musste.


Lyzette

hatte alles gespannt verfolgt und sich mit großen Augen umgesehen. Ihr hatte niemand erzählt, wie groß, bombastisch – und altmodisch hier alles war. Jetzt stand sie in der Schlange, das Herz pumpte das Blut mit doppelter Geschwindigkeit durch die Adern, die Fingerspitzen kribbelten vor Erregung.
Sie beobachtete, wie Maggie sich nach vorn schleppte. War sie trotz aller gegenteiligen Beteuerungen doch krank?
„Slytherin!“, bellte der Hut und Lyzette fragte sich, warum. Tante Sylvie war doch woanders gewesen.
„Hamilton, Lyzette“, fuhr die Stimme von Professor Houseman in ihre Gedanken. Sie ging nach vorn, die Blicke der anderen wie Nadelstiche im Rücken.
Der Hut war staubig, Lyzette musste niesen, als sie ihn aufgesetzt bekam. „Wohl bekomm´s“, sagte Houseman, die Schüler im Saal lachten.
„Ich weiß, was aus dem Letzten wurde, der mit so einer Aura zu mir kam! Aber nicht jeder geht zwangsläufig den Dunklen Weg.“ Lyzette erschrak, als sie die Stimme in ihrem Kopf hörte. Der ´Dunkle Weg`? Was ist das? Da sprach der Hut schon weiter: „Es geht nicht anders: Slytherin!“
Maggie strahlte und winkte. Sie umarmte Lyzette. „Bin ich froh, dass wir zusammen sind!“
„Ich erst, was glaubst du denn!“


Maggie und Lyzette

Nachdem als letzter „Zachary, Ike“ jubelnd am Gryffindor-Tisch begrüßt worden war, ergriff die Schulleiterin wieder das Wort: „Die Beginner des Jahres 2073 sind damit auf die Häuser verteilt. Manch einer wird einmal das Gefühl haben, im falschen Haus zu sein. Lasst es Euch gesagt sein – Gryffindors magischer Hut irrt sich nie.
Eines möchte ich Euch mit auf den Weg geben – einen Ausspruch von Professor Albus Dumbledore, einem meiner Vorgänger im Amt des Schulleiters. Er sagte einmal: ´Was wir sind, sind wir nicht durch unsere Fähigkeiten, sondern durch unsere Entscheidungen´.“
Sie machte eine Pause, um die Worte wirken zu lassen. Dann klatschte sie zweimal in die Hände und wünschte einen guten Appetit. Die langen Tafeln füllten sich mit tollen Speisen, bald war die große Halle erfüllt von Besteckklappern und munteren Gesprächen.

Gegenüber von Maggie und Lyzette saß ein vollbusiges Mädchen mit Vertrauensschüler-Abzeichen. Sie hatte goldbraun gefärbte Korkenzieherlocken, die zu einer Frisur gesteckt waren, wie sie Damen vergangener Jahrhunderte getragen hatten. Ihre Blicke wanderten zwischen Maggie und Lyzette hin und her, schließlich legte sie ihr Besteck hin und sagte: „Hi, ich bin Cathleen Manson, stamme aus einer der ältesten Zaubererfamilien der Welt und kenne so ziemlich alle britischen Zaubererfamilien. Aber von den Hamiltons“ – dabei sah sie Maggie an – „und von den Duncans“, ihr Blick wanderte zu Lyzette, habe ich noch nie gehört. Seit ihr etwa muggelstämmig?“
Da Lyzette gerade einen großen Bissen Fleisch im Mund hatte, antwortete Maggie: „Also, ich heiße Duncan, Vorname Maggie und das ist Lyzette Hamilton. Und – ja, wir sind muggelstämmig. Ist denn das so schlimm?“
Cathleen wand sich. „N-n-nein, es ist nur, … ich meine, es ist ungewöhnlich, dass wirklich Muggelstämmige nach Slytherin kommen. Wisst ihr, von wem ihr abstammt?“
Maggie und Lyzette schüttelten die Köpfe, aber Cathleen war noch nicht zufrieden. „Ich meine, irgendwer muss doch die Magie in Eure Familien gebracht haben.“
„Eben“, sagte Lyzette verärgert, „IRGENDJEMAND war es, aber das ist so lange her, dass keiner mehr was weiß.“ Demonstrativ biss sie in einen Hähnchenschenkel.
Maggie ergänzte: „Und es ist für uns auch nicht wirklich wichtig.“
Insgeheim beschlossen beide Mädchen in diesem Moment, nachzuforschen, wer ihrer magischen Vorfahren waren.

Als von dem Festmahl nur noch Reste übrig waren und die Gespräche allmählich verstummten, stand Professor Lupin auf, schlug den kleinen Gong vor ihr an und sagte: „Es ist Zeit, die Unterkünfte aufzusuchen. Die Vertrauensschüler zeigen bitte den Erstklässlern die Schlafräume. Ich wünsche allen eine recht gute Nacht.“
Die acht neuen Slytherins – vier Jungen, vier Mädchen, folgten Cathleen Manson und Yves Belby zum Slytherin-Wohnturm. Wie Hunderte von Erstklässlern vor ihnen fragten sie sich, ob sie sich in diesem Labyrinth aus Gängen und Treppen wohl jemals zurechtfinden würden.
Vom Gemeinschaftsraum aus führten getrennte Treppen zu den Jungen- und Mädchenschlafzimmern. Auf jeder Etage verkündete ein Türschild, welcher Jahrgang dort untergebracht war.
Die Erstklässler stiegen in den vierten Stock hinauf. Von einem kleinem Vorraum, in dem bereits das Gepäck der Mädchen stand, gingen vier Türen ab. Eine stand etwas offen und gab den Blick auf Waschbecken und Duschkabinen frei.
„In Hogwarts ist es üblich, dass immer zwei Leute in einem Zimmer schlafen. Ich schlage vor, dass Hamilton und Duncan zusammen rechts einziehen und Petersson und Flint links.“
Die vier Mädchen nickten und griffen nach ihren Koffern. Wenig später plumpsten Maggie und Lyzette erschöpft in ihre Betten und schliefen ein.



Zwei Muggelstämmige in Slytherin... Schaun wir mal, wie´s weitergeht - nächste Woche im nächsten Kapitel.

Ein frohes Osterfest wünscht Euch allen
käfer

PS: Über den einen oder anderen Kommi würde ich mich durchaus freuen, auch wenn die Geschichte noch nicht wirklich "in Fahrt gekommen" ist...


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