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Fanfiction

Slytherin Hearts - Toujours Pur

von SaphiraMalfoy

„GUTEN MORGEN, GEBURTSTAGSKIND!“, rief Tracey mit unangenehm schriller Stimme und riss die Vorhänge von Saphiras Himmelbett beiseite.
„Ist ja gut, ich bin schon wach! Kein Grund, hier so rumzuschreien“, zischte diese und Tracey stellte überrascht fest, dass die Blonde sich bereits vollständig angezogen über ein Buch beugte, das sie nun auf ihr Nachtschränkchen legen wollte.
„Was liest du da?“, fragte Tracey und griff nach der Lektüre, um den Titel einsehen zu können.
„Oha, Die Verwandlung von Franz Kafka. Schwere Kost am frühen Morgen, Süße.“
„Das verstehst du nicht“, murmelte Saphira und nahm ihr das Buch wieder weg.
„Es ist Muggelliteratur. Ich sollte demnach mehr davon verstehen als du. Aber lassen wir den Unsinn. Es gibt Geschenke!“ Mit einem verschwörerischen Grinsen setzte Tracey sich neben ihre Freundin und hielt ihr ein Paket unter die Nase.

Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte Saphira das kleine, in edles Papier eingewickelte Päckchen.
„Es ist von Mum“, stellte sie nüchtern fest und fuhr mit dem Zeigefinger über das wächserne Siegel.
„Wie förmlich, sogar mit dem Familienwappen versehen“, schnaubte sie verächtlich und nestelte dann mit mäßiger Begeisterung an der silbernen Schleife herum.
„Was es wohl sein mag ... Ein Katalog voller Erinnerungen daran, wie ich mich zu benehmen habe und was ich alles unterlassen soll? Oder ein Benimmbuch mit Tipps und Tricks für ein langweiliges Leben?“, spottete sie leise und verdrehte genervt die Augen, da sich der Knoten des Geschenkbandes nicht öffnen ließ. Schließlich gab sie auf, griff nach ihrem Zauberstab, der auf dem Nachttisch lag und tippte damit ungeduldig auf die Verpackung, was dazu führte, dass sich das Papier fetzenweise auf ihrer Bettdecke verteilte.
„He, sachte“, sagte Tracey und legte ihrer Freundin beruhigend eine Hand auf den Rücken.
„Du hast heute Geburtstag, also zieh nicht so ein Gesicht und vergiss mal den Stress mit deiner Mutter. Lass dir von ihr doch nicht den Tag verderben“, bat die Schwarzhaarige sie und griff nach dem schwarzen Samtkästchen, das nun zwischen den Ãœberresten des Geschenkpapiers lag. Fragend blickte sie Saphira an, doch diese zuckte nur desinteressiert mit den Schultern und überließ es Tracey, die Schatulle zu öffnen.
„Ach herrje, wie altmodisch“, murmelte Tracey und zog eine silberne Kette daraus hervor, an der ein schwerer dunkelblauer Diamant hing, welcher von matt schimmernden Perlen umrahmt wurde.
„Zeig her!“ Plötzlich setzte Saphira sich kerzengerade auf und griff mit großen Augen nach dem Schmuckstück.
„Das kommt mir bekannt vor, ich glaube ...“ Sie erinnerte sich an ein Gemälde ihrer Großmutter Walburga Black, das in der Eingangshalle der Malfoys hing und auf dem Walburga etwas ganz ähnliches um den Hals trug. Schnell drehte sie den Anhänger um und entdeckte auf dessen Rückseite den Schriftzug Toujours pur.
„Nein ... Das hat sie mir wirklich überlassen? Ich ... Ich kann es kaum glauben ...“, stammelte die Blonde und betrachtete ihr Geburtstagsgeschenk eingehend.
„Was ist denn so besonders daran? Du hast doch einen Haufen solcher Sachen.“ Verständnislos blickte Tracey zwischen der Kette, an der sie nichts Außergewöhnliches feststellen konnte, und Saphira, die fassungslos, aber entzückt zu sein schien, hin und her.
„Das ist nicht irgendein altmodischer Plunder ... Das ist ein Erbstück meines Vaters“, hauchte Saphira und bei diesen Worten huschte ein strahlendes Lächeln über ihr blasses Gesicht.
„Dein Vater trug Ketten?“, witzelte Tracey und biss sich dann beschämt auf die Zunge. „Es tut mir leid, ich wollte mich nicht über ihn lustig machen!“, sagte sie schnell und hoffte, Saphira würde ihr nicht sauer sein. „Ich weiß, wie sehr du darunter leidest, ihn nie kennengelernt zu haben, ich wollte dich nicht verletzen, Süße. Verzeih mir.“
Doch Saphira zürnte ihr nicht im Geringsten, sondern lächelte in einem fort.
„Schon gut, das weiß ich“, sagte sie und strich mit dem Daumen über die einzelnen Perlen. „Er selbst wird sie eher nicht getragen haben, da gebe ich dir recht. Das hätte wohl lächerlich ausgesehen.“ Ãœber die Vorstellung, ein Mann würde diesen reichlich verzierten Schmuck tragen, musste selbst Saphira ein wenig kichern.
„Aber sie stammt von seiner Familie und normalerweise hält Mum diese Sachen absolut unter Verschluss, deswegen wundert es mich so, dass sie mir die Kette geschickt hat. Es ist der erste und einzige Gegenstand, den ich von meinem Vater habe. Ein besseres Geschenk hätte sie mir nicht machen können!“ Kaum hatte sie diesen Satz ausgesprochen, wurde sie sich gewahr, dass dies nicht stimmte. Es gäbe tatsächlich etwas, worüber sie sich noch mehr gefreut hätte, als über ein Erbstück der Familie Black. Ein paar liebevolle Zeilen, einen Brief, in dem Cecilia ihrer Tochter schrieb, dass sie Saphira gern hatte, liebte, wie man sein eigen Fleisch und Blut lieben sollte. Eine Geste der Zuneigung ... Aber das, so wusste Saphira, würde sie niemals bekommen.

„Ich verstehe“, sagte Tracey und freute sich darüber, wie sehr sich Saphiras Stimmung aufgehellt hatte.
„Siehst du, so gemein ist deine Mutter also gar nicht. Gib mir das protzige Teil, ich lege es dir um.“ Auffordernd streckte Tracey ihr eine Hand entgegen und Saphira überreichte ihr strahlend ihren neuen Lieblingsschmuck.
„Meine Güte, das sieht so anachronistisch aus wie die Tischdecke meiner Urgroßmutter“, tat Tracey schmunzelnd ihre Meinung kund, als sie den Verschluss hatte zu klicken lassen.
Mir gefällt es!“, erwiderte Saphira trotzig.
„Zu dir passt das auch irgendwie“, frech grinsend band Tracey ihre langen, schwarzen Haare, die sie heute magisch geglättet hatte, zu einem Zopf zusammen.
„Willst du mir damit etwas Bestimmtes sagen?“, fragte Saphira mit gespielter Empörung.
„Ach was!“, kicherte Tracey und Saphira stimmte in ihr Gelächter ein.
Während Tracey den Diamanten berührte und schelmisch grinsend sagte: „Nur dass das saphirblau zu deinem Namen passt. Nicht, dass ich dich und deine Ansichten für unmodern und total von gestern halte ... Keinesfalls!“, bemerkte Saphira, wie warm sich die Kette mit einem Mal anfühlte. Das hatte sie schon zuvor getan, als die Freundin sie ihr umgelegt hatte, doch das Erstaunliche daran war, dass dieser Effekt augenblicklich verklang, nachdem Tracey sie losgelassen hatte. Aber Saphira verschwendete keine weiteren Gedanken daran, überging auch Traceys Bemerkung und beschied sich damit, die übrigen Geschenke auszupacken.

Von Tracey bekam sie ein Fotoalbum geschenkt, in dem diese all ihre gemeinsamen Erlebnisse festgehalten und mit lustigen Randbemerkungen versehen hatte. Um den Spaßfaktor zu erhöhen, fanden sich neben den normalen Bildern der Freundinnen auch einige weniger schmeichelhafte Fotos der anderen Slytherins, wie zum Beispiel eine total verschlafene Pansy im rosa Bärchen-Schlafanzug, oder Draco, dessen Haarfarbe sich nach einer Auseinandersetzung mit Ariadne Crouch alle paar Sekunden veränderte. Von blau, über grün bis hin zu knallpink ... Es hatte damals fast zwei Tage gedauert, bis er einen geeigneten Gegenzauber gefunden hatte. Achtundvierzig grauenhafte Stunden für den Malfoy-Erben, in denen er dem Spott der anderen gnadenlos ausgeliefert war.


Gemeinsam begaben sie sich in den Gemeinschaftsraum, wo Draco bereits auf sie gewartet zu haben schien. Flankiert von Vince und Greg saß er auf einem der Sofas und sprang auf, als er die beiden Mädchen die Treppe hinunter gehen sah.
„Na, endlich zwölf geworden?“, fragte er feixend, als er direkt vor Saphira stand.
„Sehr witzig, Draco. Selten so gelacht!“, zischte Saphira mit finsterer Miene, ließ ihn stehen und steuerte auf den Wandteppich zu, durch den man in die Kerkergänge gelangte. Eigentlich hatte sie gehofft, er wolle ihr gratulieren, anstatt ihr wieder einen dämlichen, von seinem nicht vorhandenen Feingefühl zeugenden Spruch reinzuwürgen.
Unbeirrt grinsend rief Draco ihr nach:
„Warte doch mal, du jammernde Banshee!“
Zähneknirschend blieb Saphira stehen und schluckte ein paar üble Schimpfwörter, die sie ihm am liebsten an den Kopf geknallt hätte, hinunter.
„Dreh dich um“, verlangte er und Saphira tat wie ihr geheißen, ohne zu wissen, weshalb sie auf diesen Idioten auch noch hörte.
„Und jetzt kommst du näher ... noch näher ... noch näher ...“ Sein hämisches Grinsen war unerträglich.
„Noch ein bisschen“, forderte er, als die Blonde direkt vor ihm stehen blieb. Genervt hob sie eine Augenbraue an und tippte sich mit dem Finger gegen die Stirn, denn sie war ihm mittlerweile schon so nah, dass einen weiteren Schritt zu tun bedeuten würde, direkt in ihn hinein zu laufen.
„Na gut, dann halt nicht“, lachte er. „Hand auf, Augen zu!“
Saphiras Herz machte einen kleinen Hüpfer. Offenbar hatte er sogar ein Geschenk für sie. Das war in den vergangenen ... Es war schon so lange nicht mehr vorgekommen, dass Saphira gar nicht mehr wusste, wie viele Jahre es her war.
Zögernd hielt sie ihm die offene Hand hin, ließ die Augen jedoch offen, denn dazu misstraute sie ihm viel zu sehr. Was, wenn er ihr nur einen üblen Streich spielen wollte? Noch immer wartete sie auf seine Rache dafür, dass sie sein Kinderfoto herumgezeigt hatte.
Ein paar Sekunden lang kramte Draco in der Tasche seines Umhanges, fand schließlich, wonach er suchte und ließ es in Saphiras Handinnenfläche gleiten. Neugierig betrachtete sie sein Geschenk. Es waren silberne, mit smaragdgrünen Edelsteinen besetzte Ohrringe, die jeweils den Buchstaben „S“ bildeten.
Mit einem selbstgefälligen Ausdruck auf dem spitzen Gesicht, der keinen Zweifel daran ließ, wie überzeugt er davon war, dass ihr sein Geschenk gefallen würde, beobachtete Draco ihre Reaktion.
„Normalerweise verpackt man Dinge, die man verschenken will“, tadelte Saphira ihn, da sie ihm nur ungerne zeigen wollte, wie sehr sie sich freute, aber ihr glückliches Lächeln sprach Bände.

„Stell dich nicht so an!“ Zufrieden nickend gestand er:
„Ich muss zugeben, Mum hat mir ein wenig geholfen. Wir haben uns letztes Wochenende in Hogsmeade getroffen und waren beim Juwelier, aber letztendlich habe ich entschieden, was ich dir kaufen wollte. Das ist übrigens eine Sonderanfertigung.“
„Du kannst aber auch gar nichts alleine, oder? Und ein unsäglicher Angeber bist du obendrein!“, schmunzelte Saphira und stupste mit dem Zeigefinger gegen seine Nasenspitze.
„Und was bekomme ich zum Dank für mein großartiges Geschenk?“, fragte er mit verschwörerisch gesenkter Stimme.
„Gar nichts!?“, entrüstete sich Saphira. „So weit kommt es noch ... Dass ich mich für sowas revanchieren muss!“
„Wie wäre es mit einem Kuss?“, schlug Draco vor und Saphira klappte vor Entsetzen über so viel Dreistigkeit der Mund auf. Das hatte er nicht wirklich gesagt, oder?! Dieser Kerl war schlichtweg unfassbar selbstverliebt. Vermutlich existierte auf der ganzen Welt kein Zauberer seines Alters, dessen Ego noch größer war als das seine.

Nach einigen Sekunden ungläubigen Schweigens fand Saphira endlich ihre Sprache wieder.
„Vergiss es, Draco! Alles, was du von mir bekommst, ist ein lascher Händedruck.“
„Nun komm schon. Sei nicht so frigide“, neckte Draco sie und legte seine Hände auf ihre schmale Taille, wobei er ihr so nahe kam, dass sie eine Mischung aus Shampoo-Duft und seinem eigen Geruch, der sie an das Haus der Malfoys erinnerte, an Sommer ohne ihre Mutter und Geborgenheit, die Narzissa ihr gab, wahrnehmen konnte. Sprachlos starrte sie ihn an, spürte, wie ihr Herz zu rasen begann und ihre Finger schwitzig wurden. Merlin, warum machte er sie so nervös?
„Nicht mal auf die Wange?“ Mit gespielt trauriger Miene beugte er sich zu ihr herab, bis ihre Gesichter auf einer Höhe waren, und deutete auf seine Wange. Mit den Augen rollend stieß Saphira einen übertrieben genervten Seufzer aus und küsste ihn vorsichtig auf die Stelle, an der wenige Sekunden zuvor noch sein Finger gelegen hatte. Ein angenehmes Kribbeln durchzuckte ihren Körper, als sie sich vorstellte, ihre Lippen nur ein paar Zentimeter weiter nach rechts wandern zu lassen und ihn auf den Mund zu küssen ... Erschrocken stellte sie fest, dass ihre Hände sich fest an seine Schultern klammerten und dieser Kuss bereits viel zu lange dauerte, als dass Draco ihr noch abnähme, sie würde es nur tun, um ihn loszuwerden. Errötend ließ sie von ihm ab und zog scheu den Kopf ein.
„Geht doch“, flüsterte Draco und richtete sich wieder auf, ohne dabei seine Hände von ihrer Taille zu nehmen. Saphira sah auf, ihr Herz pochte wild in ihrer Brust und sie wünschte sich, es würde endlich aufhören, so verrückt zu spielen, als ihr Blick Dracos graue Augen traf. Einen Moment lang fühlte die junge Hexe sich wie gelähmt. Unfähig, irgendetwas zu tun, brannte nur der unbändige Wunsch in ihr, ihm noch näher zu kommen, ihn in die Arme zu schließen und ...

Doch wie durch eine glückliche Fügung, strichen seine Finger im Moment Saphiras größter Versuchung über ihren Nacken und streiften die sich daran befindliche Kette.
Erschrocken keuchte sie auf.
„Autsch! Ist das heiß!“, stieß sie hervor und griff nach dem Anhänger. Der zuvor noch so kalte Silberschmuck glühte förmlich auf ihrer Haut, aber genauso rasch, wie es begonnen hatte, hörte es auch wieder auf. Draco, den sie von sich weggeschubst hatte, starrte sie verdattert an.
„Wer, ich?“
„Nein, nicht du!“, zischte Saphira und rieb sich die Stelle auf ihrer Haut, an welcher der Diamant zuvor gewesen war. Nun lag er wieder unschuldig und eiskalt in ihrer Hand, als wäre nichts geschehen. „Vergiss es einfach, ich verstehe es selbst nicht“, murmelte sie nachdenklich.
„In Ordnung. Und, wie findest du mein Geschenk?“, bohrte er nach, obwohl er glaubte, die Antwort schon zu kennen.
„Ich muss zugeben, es ist wirklich sehr schön“, sagte sie und konnte es nicht verhindern, schon wieder glückselig zu lächeln. Das wurde allmählich zum Dauerzustand ... Wenn es so weiter ging, bekam sie bald Muskelkater im Gesicht.
„Weißt du“, begann Draco, beugte sich erneut so weit zu ihr hinunter, dass seine Nase ihr Ohr berührte und flüsterte dann: „Ich finde, das Grün passt nahezu perfekt zu deinen Augen.“ Er deutete auf Saphiras geschlossene Faust, in der sich die Ohrringe befanden. Ãœberrascht sah sie ihn an.
„Mal im Ernst, Draco ... Auf den dummen Spruch bist du doch unmöglich von selbst gekommen, oder? Als ob du wüsstest, welche Farbe meine Augen haben.“ Betont lässig verschränkte sie die Arme vor der Brust und mied seinen Blick; inständig hoffend, nicht allzu durchschaubar zu sein, denn bei seinen Worten war ihr die Hitze ins Gesicht gestiegen und das Kribbeln in ihrer Magengegend noch stärker geworden.
„Ach nein?!“, beleidigt funkelte Draco sie an. „Zufällig weiß ich das sehr wohl und es wäre zur Abwechslung mal ganz angenehm, wenn du dich einfach nur freuen könntest, anstatt mir andauernd Vorwürfe und Unterstellungen zu machen. Wieso schenke ich dir überhaupt etwas, wenn du eh nur rumzickst?!“
„Ich freue mich doch. Wirklich“, erwiderte die Blonde wahrheitsgemÃ¤ß und fühlte sich plötzlich sehr schlecht.
„Sehr gut. Herrscht dann wieder Frieden zwischen uns? Ich wollte dich nämlich fragen, ob du eventuell-“ Weiter kam er jedoch nicht, denn Saphira fiel ihm mit entrüsteter Miene ins Wort:
„Egal, was es ist, die Antwort lautet: Nein! Du tust echt gar nichts ohne Hintergedanken. Schöne Ohrringe, aber ich bin nicht käuflich!“
Draco verdrehte die Augen und stöhnte leise auf.
„So war das auch gar nicht gemeint. Komm mal wieder runter, du weißt gar nicht, worum es geht!“

Neben ihnen kicherte Tracey ungehalten.
„Oh Merlin, ihr solltet euch mal selbst sehen. Das ist besser als jede Realitysoap im Fernsehen!“
„Shhh!“, machten die beiden Streitenden synchron und fixierten sich dann wieder gegenseitig. „Reality ... was in welchem Seher? Hat das irgendwas mit Wahrsagen zu tun?“, fragte Draco und Saphira zuckte nur ahnungslos mit den Schultern. Dieses Fach belegte keiner von ihnen, aber sie vermutete eher, dass es sich um Muggel-Worte handelte, mit denen Tracey des Öfteren um sich warf, ohne sich darum zu scheren, dass niemand verstand, worüber sie eigentlich sprach.
„Tja, also ... Ich gehe dann jetzt“, nuschelte Saphira verlegen und wandte sich von ihm ab.
Zerknirscht sah Draco ihr nach, wie sie die immer noch gackernde Tracey aus dem Gemeinschaftsraum schleifte. Das war mal wieder gründlich schief gelaufen. Warum bekamen sie es nicht hin, ganz normal miteinander umzugehen, ohne sich ständig gegenseitig zu verletzen? Die viel wichtigere Frage für den jungen Malfoy war jedoch: Wieso verletzte es ihn überhaupt? Weshalb kümmerte es ihn, was Saphira von ihm dachte? So recht beantworten konnte er sich das noch nicht.

*

Beim Frühstück in der großen Halle, das Saphira mal wieder kaum anrührte und wo sie sich nur sehen ließ, um nicht durch Abwesenheit aufzufallen, versuchte Saphira herauszufinden, was es mit der Temperaturveränderung der Kette auf sich hatte. Nacheinander ließ sie den Schmuck von verschiedenen Mitschülern berühren und stellte fest, dass er meist sofort relativ warm wurde. Bei einigen Leuten allerdings nicht ganz so sehr, wie bei anderen und bei manchen blieb sie sogar ziemlich kalt.
„Ich schätze, ich weiß, was das ist“, warf Blaise ein, der ihre angeregte Diskussion darüber schon von weitem mitverfolgen konnte und sich nun neben Saphira auf die Bank setzte, wobei er Tracey grob beiseite schob, wofür er von ihr einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf bekam.
„Sieht ganz so aus, als hätte deine Mutter dir einen Blutsstatusdetektor geschickt“, sagte er und warf Tracey einen vernichtenden Blick zu. „Das entlarvt dich wohl ganz eindeutig als faules Ei an diesem Tisch, Davis.“ Er schaute sie abfällig an.
„Wir haben einen Ring mit derselben Funktion. Das ist bedeutend praktischer, denn damit brauchst du nur jemandem die Hand zu geben und weißt ungefähr, welchen Blutsstatus er hat. Heiß bedeutet reinblütig, lauwarm deutet darauf hin, dass in den vergangenen Generationen etwas nicht stimmt ... Gar keine Veränderung heißt, dass mindestens ein Elternteil muggelstämmig, ein Squib, oder ein sogar ein Muggel ist und wenn du es mit einem Schlammblut zu tun hast, friert dir fast die Hand ab, wenn du den Ring trägst“, erklärte er mit überheblicher Miene.
„Gut zu wissen“, meinte Saphira und sah plötzlich ein wenig ratlos aus. „Warum wird es dann nicht warm, beziehungsweise heiß, wenn ich es anfasse?“, empörte sie sich.
„Soll das etwa heißen, dass bei mir irgendwas schief gelaufen ist, oder was? Stell dir vor, ich wäre als Baby im St. Mungo vertauscht worden ...“ In ihren großen, grünen Augen waren ängstlich geweitet.
„Oh, nein, nein. Keine Sorge“, lachte Blaise. „Das zeigt lediglich, dass du die rechtmäßige Besitzerin des Detektors bist. Zumindest ist das bei Mums Ring der Fall. Wie solltest du die Kette denn überhaupt nutzen, wenn sie für dich stets heiß ist? Das wäre relativ sinnbefreit.“
„Das ist wohl wahr“, stimmte Saphira ihm sichtlich erleichtert zu und runzelte dann die Stirn.
„Aber ...“ Sie stieß Tracey unter dem Tisch an, die sich mittlerweile auf die andere Seite gesetzt hatte, da sie nicht in Zabinis Nähe sein wollte.
„Fass bitte nochmal die Kette an“, bat Saphira sie und spürte, wie warm sich der Diamant nun wieder anfühlte. Nicht so heiß, wie bei Draco und auch nicht ganz so warm, wie bei einigen anderen, aber trotzdem viel intensiver, als zum Beispiel bei Millicent Bulstrode, die ebenfalls ein Halbblut war.
„Wie erklärst du dir, den Temperaturanstieg bei Tracey? Deiner Logik zu Folge müsste die Kette kalt bleiben“, wunderte Saphira sich und auch Tracey selbst blickte ahnungslos drein.
„Nun, das ist merkwürdig.  Ich halte ich es für unwahrscheinlich, dass der Zauber nachlässt, da dieses Stück vermutlich koboldgearbeitet ist und somit nur aufnimmt, was es stärkt. Die Magie dürfte so tief im Inneren verborgen sein, dass sie nicht einfach verschwindet. Also unterliegt diese Kette entweder anderen Gesetzmäßigkeiten und ich habe mich geirrt, oder ... Oder es gibt etwas über Davis Abstammung, das wir nicht wissen. Vielleicht ist ihr Vater nicht derjenige, der zu sein er vorgibt, oder ihre Mutter war nicht ehrlich, was das angeht. Ich habe nicht die geringste Ahnung ...“, murmelte er. Tracey saß ihnen verwirrt gegenüber und schwieg. Was hätte sie auch großartig dazu beitragen können? Alles was sie wusste war, dass ihr Vater ein Muggel sein sollte, der sich aus dem Staub gemacht hatte, als er davon erfuhr, dass Genevieve Davis eine Hexe war. Sie hatte diesen Mann sogar einmal getroffen. Wieso sollte ihre Mutter die Unwahrheit darüber sagen? Jeder andere wäre besser, als dieser herzlose Idiot, der sich einen Dreck um sein Kind kümmerte. Gäbe es einen Zauberer, der als Erzeuger in Frage käme, hätte ihre Mutter es ihr gesagt, dessen war sich Tracey sicher.

*

Nach dem Frühstück machte sie sich mit Pansy und Tracey im Schlepptau auf den Weg zum Unterricht und erreichte schließlich die kurze Treppe, die in den Flur führten, in welchem sich das Zauberkunstklassenzimmer befand.
Genervt verdrehte Daphne die Augen, als sie Saphira erblickte.
„Macht Platz, macht Platz. Die Herrscherin des Universums höchstpersönlich kommt herbei stolziert“, lästerte sie und tippte ihre Freundin Ariadne an, die nur gelangweilt gähnte. Daphne hasste Saphira aus tiefstem Herzen heraus und würde es ihr niemals verzeihen, dass sie ihr Tracey, die ehemals Daphnes beste Freundin gewesen war, im ersten Schuljahr ohne mit der Wimper zu zucken „ausgespannt“ hatte.
Saphira würdigte sie keines Blickes und tat so, als hätte sie ihre Bemerkung überhaupt nicht gehört.
Draco, der einen weiteren Versuch wagen wollte, sich mit seiner Cousine zu versöhnen, griff Daphnes Kommentar auf, indem er Saphira mit einer übertriebenen Verbeugung die Hand hinhielt und deutlich vernehmbar raunte:
„Darf ich bitten, Milady?“ Sie verdrehte die Augen. Trotzdem erlaubte sie es ihm, sie die Stufen hinunter zu führen. Als sie unten angekommen waren, drehte Draco sie einmal im Kreis und ließ sie geschickt in seine Arme sinken, wie er es in ihrem gemeinsamen Tanzstunden vor anderthalb Jahren gelernt hatte. Glücklicherweise begriff Saphira sofort und spielte mit, anstatt ihn vor der versammelten Klasse blöd anzumachen.
„Na, Schönheit. Hast du heute Abend schon was vor?“ Unter seiner Berührung wurde ihr ganz warm und sie konzentrierte sich darauf, die beiden Speckfalten in Millicent Bulstrodes Nacken zu beobachten, die praktischerweise direkt hinter Draco stand, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Das war wahrhaftig so unattraktiv, dass Saphira es schnell schaffte, ihre Nervosität Draco gegenüber zu zügeln.
„Nein, noch nicht. Aber mir fällt mit Sicherheit noch etwas Schönes ein, das dich nicht miteinbezieht“, antwortete sie und entwand sich seinem Griff.
„Es tut mir leid, dass ich neulich keine Zeit für dich hatte, aber ich würde das wirklich gern nachholen, Saphira“, bat Draco, doch die Blonde blieb standhaft und betrat den Klassenraum, dessen Tür mittlerweile offen war.

*

Seit Tagen gab es zum Mittag fast ausschließlich ausländische Speisen, was Saphira eine ideale Ausrede bot, noch weniger als sonst zu essen und nur skeptisch mit ihrer Gabel in den unbekannten Lebensmitteln herumzustochern.
„Nun iss doch endlich etwas“, drängte Tracey sie, hatte damit jedoch keinen Erfolg.
„Es schmeckt mir nicht. Außerdem bin ich gegen so viele Sachen allergisch“, murrte die Blonde zickig wie jedes Mal, wenn sie jemand zum Essen animieren wollte.
„Dagegen gibt es Zaubertränke“, entgegnete Tracey, woraufhin Saphira nur hochgradig interessiert das Muster der Serviette begutachtete und kurzfristig taub geworden zu sein schien.
Erstaunt drehte sie sich um, als ihr jemand von hinten auf die Schulter klopfte.
„Isch `abe ge`ört, du `ast heute Geburtstag?“ Es handelte sich um den gutaussehenden Franzosen, der ihr bei seiner Ankunft bereits aufgefallen war und der nun mit einem unglaublich süßen Akzent Englisch sprach. Saphira bestätigte dies und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
„Kann isch diese Abend um eine Verabredung bitten?“
„Avec plaisir“, antwortete Saphira auf Französisch und spürte, wie ihr Grinsen breiter wurde. Es störte sie nicht im Geringsten, dass sein Englisch nicht gerade das Beste war. Gewissermaßen machte es ihn sogar sympathisch.
„Sieben Uhr Eingangshalle?“, schlug der Franzose vor und Saphira nickte voller Vorfreude. Der Kerl musste bereits volljährig sein, wenn er zur Teilnahme am Trimagischen Turnier angereist war und er sah furchtbar gut aus. Ein paar Mädchen in ihrer Nähe schauten neidisch und überrascht drein. Sich so einen begehrenswerten Typen zu krallen, hätten sie der verklemmten, kleinen Zicke gar nicht zugetraut.
Selbstzufrieden drehte Saphira sich wieder um und widmete sich ihren Möhren. Draco saß ihr mit offenen Mund gegenüber und starrte sie unverhohlen fassungslos an. Er war sprachlos. Eben hatte er sich noch mit dem Gedanken beruhigt, dass Saphira gar kein Interesse an Jungs hatte, doch nun war er eines Besseres belehrt worden.
Aus irgendeinem Grund störte ihn die Vorstellung, sie würde mit jemand anderem als ihm ausgehen, ungemein. Er musste das verhindern! Auf keinen Fall sollte sie sich heute Abend mit diesem ausländischen Schleimer treffen.


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Matthew Lewis