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Fanfiction

Slytherin Hearts - An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser

von SaphiraMalfoy

@madame_x: Gut, dann will ich ausnahmsweise mal nicht fies, sondern ganz lieb sein und lade das Kapitel sofort ganz exklusiv für dich hoch ;) Ich hoffe, du freust dich darüber^^
Und ich hoffe, du störst dich nicht an dem strangen Wechsel in die Ich-Perspektive in der Mitte des Kapitels ... Wie auch immer. Viel Spass damit ;)

_____________________________________




„Saphira!“, rief Draco gegen den heulenden Wind an und hatte das unangenehme Gefühl, sein Herz würde vor Schreck stehenbleiben, als er das einzige Mädchen, das er jemals geliebt hatte, so nahe am Rande des Abgrunds stehen sah, dass es den Anschein hatte, sie würde sich jeden Augenblick in die Tiefe stürzen.

Und Saphiras heftiges Zusammenzucken sollte nicht folgenlos bleiben: Die plötzliche Bewegung brachte sie aus dem Gleichgewicht, sodass sie auf dem feuchten Rasen beinahe ausrutschte und mit den Armen schlingerte, um wieder festen Halt zu erlangen, doch wie in Zeitlupe nahm sie wahr, dass ihr Körper in die falsche Richtung taumelte. Millimeter um Millimeter kam sie dem Abhang näher und noch bevor sie überhaupt den Mund öffnen konnte, um vor Angst aufzuschreien, wusste die junge Black, dass sie sich aus eigener Kraft nicht mehr würde aufrichten können.

So schnell wie er nie zuvor in seinem Leben gerannt war, hastete Draco auf sie zu und wurde sich mit jedem Meter, den er zurücklegte, mehr und mehr bewusst, dass er in einer Welt, in der sie nicht existierte, auch nicht mehr leben wollte. Sie als Freundin verloren zu haben war eine Sache; mitansehen zu müssen, wie sie starb, und dennoch weiterzumachen wie zuvor, stand außer Frage.
Wie in Zeitlupe konnte er ihren Sturz beobachten, sah, dass sie jeden Moment in die unendlichen Tiefen fallen würde und trieb seine Beine dazu an, immer schneller über die regennasse Wiese zu hechten.
Die Welt schien still zu stehen.
Selbst das tosende Heulen des Windes vernahm er nicht mehr, denn sein rasender Pulsschlag ließ das Blut in seinen Ohren rauschen und die panische Stimme, die in seinem Kopf schrie, tobte und flehte, übertönte jedwede Geräuschquelle.
Nein! Alles, nur das nicht. Nicht sie, nicht hier, nicht so, nicht jetzt. Bitte nicht, bitte ...
Unbarmherzig durchdrang den jungen Zauberer das stechende Gefühl, sich kaum von der Stelle zu bewegen, unweigerlich zu spät zu kommen und sie für immer zu verlieren. Nach Luft japsend legte Draco die verbliebenen drei Meter mit riesigen Schritten zurück und wäre beinahe selbst in den Abgrund gestolpert, hätte er nicht gerade noch rechtzeitig schlitternd die Kurve bekommen. Instinktiv verlagerte er sein Gewicht auf die andere Seite, als er Saphiras Unterarm in buchstäblich letzter Sekunde zu fassen bekam und sie vom Abhang fortriss.

Unwillkürlich durchzuckte ihn das Gefühl, der Boden wäre ihm unter den Füßen weggerissen worden und sein Magen machte einen heftigen Salto, ehe er im weichen Morast landete und Saphiras Gewicht auf sich spürte.
Schwer atmend schlang er seine Arme um ihren zitternden Körper und spürte die Nachwirkungen des Adrenalins, welches seine Adern durchpulste. Noch saß ihm die Angst um Saphiras Leben tief in den Knochen und Draco wagte es kaum, seine Augen aufzuschlagen, denn die Furcht, er könne doch versagt und somit ihren Tod verschuldet haben, war zu allgegenwärtig. Vorsichtig tasteten seine Hände ihren Rücken entlang, drückten das Mädchen fester an sich, bis er ihren unbändigen Herzschlag sogar durch den Wintermantel fühlte und ihr schulterlanges Haar seine Haut kitzelte.
„Phibs“, hauchte er, riskierte endlich einen Blick in ihr verstörtes Gesicht, und wäre seine Kehle durch den anhaltenden Schockzustand nicht zugeschnürt gewesen, hätte er beinahe erleichtert aufgelacht. Ihre kreidebleichen Finger krallten sich haltsuchend an seine Schultern und es wirkte, als habe auch Saphira noch nicht ganz begriffen, was ihr beinahe widerfahren wäre.
„Oh Merlin, was machst du nur?“, keuchte der junge Magier und rutschte noch näher an sie heran, ungeachtet der zentimeterdicken Schlammschicht, in der er samt seiner teuren Kleidung lag, und der eisigen Kälte, die nun von seinem verschwitzten Körper Besitz ergriff.

Schweigend starrte Saphira ihn an, wobei sie Mühe hatte, ihre Gedanken zu ordnen, während sie in seinen grauen Augen zu ertrinken drohte, in denen sich unmissverständliche Emotionen widerspiegelten, die er schlichtweg nicht vortäuschen konnte und die ihr den letzten Nerv raubten.
Sie musste hier weg und zwar unverzüglich.
„Engelchen“, vernahm sie Dracos Stimme wie aus weiter Ferne, die sanft und besorgt zu ihr sprach, und spürte seine kalten Finger vorsichtig über ihre Wange streichen.
„Das kannst du doch nicht machen“, flüsterte er heiser und sah sie eindringlich an. Schiere Verzweiflung sprach aus seinen Blicken und die nackte Panik stand ihm noch immer in die blassen Gesichtszüge geschrieben, aber Saphira konnte und wollte ihren Gefühlen nicht nachgeben, ihm keine Angriffsfläche bieten und sich noch verletzbarer machen, als sie es ohnehin in seiner Gegenwart war.

Rasch sammelte sie ihre Kräfte zusammen, riss ihre Augen von seinem Anblick los und sprang auf.
„Bist du eigentlich noch ganz bei Trost?“, herrschte die junge Hexe ihn aufgebracht an und wischte sich mit dem schlammdurchtränkten Ärmelsaum über die geröteten Wangen.
„Mich so zu erschrecken! Willst du mich umbringen, oder was geht in deinem Spatzenhirn vor?“ Ihre Stimme klang hoch und zittrig und Draco brauchte einige Momente, ehe er verstand, wie sie die Situation darstellte. Verwirrt rappelte er sich hoch und schüttelte ungläubig den Kopf.
„Ich glaube eher, bei dir läuft irgendetwas nicht ganz richtig!“, erwiderte er zornig, obgleich seine Wut eher gegen sich selbst und seine verdammte Unfähigkeit, ein vernünftiges Gespräch mit seiner Ex-Freundin aufzubauen, gerichtet war und er sehr wohl wusste, dass er es damit nur noch schlimmer machte.
„Erzähl mir nicht, du hättest lediglich die Aussicht genossen“, blaffte er sie an und versuchte vergeblich, den Dreck von seinem Mantel zu wischen.
„Was unterstellst du mir? Nun sag schon!“, schrie Saphira nicht minder garstig zurück und funkelte ihn verächtlich an.
„Was soll ich denn deiner Meinung nach denken, wenn du dort stehst und ... und ...“ Ihm versagte die Stimme und er musste sich kurz sammeln, ehe er in der Lage war, weiterzusprechen.
„Du solltest bestenfalls überhaupt nicht denken, das bekommt dir nicht gut!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, kehrte die Blonde ihm den Rücken, da ihr für ein derartiges Gespräch die Kraft fehlte, und stapfte hastig hinüber zu dem Zaun, an welchen sie ihr Pferd gebunden hatte.
„Saphira!“, rief Draco ihr nach und folgte ihr zögerlich. „Warte, lass uns reden, bitte! Phia ...“
Doch sie tat so, als hätte sie ihn nicht gehört, schwang sich auf den Rücken Macavitys und jagte davon, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzublicken.
„Verdammte Scheiße!“, stieß der junge Malfoy missmutig aus und vergrub die schmutzigen Finger ratlos in den Haaren. Er hatte keinen blassen Schimmer, was er nun tun sollte, aber eines wusste er ganz sicher: Es musste ein Weg gefunden werden, ihr Verhältnis zu verändern, sonst würde er ganz sicher in naher Zukunft die Nerven verlieren.

+

Und als wäre der Tag für mich nicht schon grausam genug verlaufen, sollten mich der Mann, dessen Gesellschaft ich am meisten fürchtete, und der Junge, nach dessen Nähe ich eine bittersüße Sehnsucht verspürte, die mich immer weiter an den Rande des Wahnsinns trieb, bis zur Verzweiflung zermürben und meinen Fluchtinstinkt endgültig wachrütteln.
Dabei hatte der Abend gar nicht so mies begonnen ...

Um exakt sieben Uhr abends sollten sich die fünf geladenen Gäste (mitsamt Ariadne, Barty und mir) angemessen gekleidet und vor allem pünktlich im Anwesen meiner Familie einfinden, um den Abend mit einem gemütlichen Umtrunk einzustimmen. Doch auch nachdem es sich alle Besucher im festlich geschmückten Salon bequem gemacht hatten und Rabastan bereits im Begriff war, das zweite Glas Brandy zu leeren, fand sich noch keine Spur von den Crouchs. Mutters Verärgerung darüber schmälerte sich auch nicht, als Barty und Aria um viertel nach sieben die Freundlichkeit besaßen, sich endlich blicken zu lassen, denn ihr Aufzug entsprach definitiv nicht der Etikette eines förmlichen Abendessens. Trotzdem lächelte Mutter geziert und ließ sich nach außen nichts anmerken, doch mir entging ihre gereizte Stimmung nicht, als sie mich - kurz bevor die Gäste zu Tisch gebeten wurden - zur Seite nahm und höflich, aber unmissverständlich darum bat, mein Bestes zu geben, um ein freundliches Gespräch mit Mr. Selwyn zu führen, dem ich bis dato erfolgreich aus dem Weg gegangen war.

Um beim Betreten des Raumes nicht Gefahr zu laufen, plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, hatte ich mich bereits eine halbe Stunde früher als verlangt in den Salon begeben und fortwährend dezent im Hintergrund herumgedrückt. Glücklicherweise schien ich nicht die Einzige zu sein, die an diesem Tag wenig erpicht auf ein steifes Abendessen in aufgezwungener Gesellschaft war. Auch Bellatrix - deren Ehemann aufgrund eines Auftrages für den Dunklen Lord verhindert war - mied die Anwesenden und insbesondere Rabastan, über den sie sich leise fluchend beschwerte, weil dieser den Imperius-Fluch an einem wichtigen Ministeriumsbeamten nicht korrekt ausgeführt hatte, woraufhin sie beinahe aufgeflogen wäre. Zwar sprachen wir an diesem Tag noch nicht ernsthaft miteinander, doch duldete sie meine Gesellschaft, was es mir ermöglichte, das Gespräch mit meinem Zukünftigen hinauszuzögern, denn wie ich zu meiner allergrößten Verzückung sehr rasch feststellte, machte dieser einen weitläufigen Bogen um meine Patentante, was mir nur zugute kam.

Fast noch unangenehmer empfand ich die stechenden Blicke Dracos, welche ich im Nacken spürte und die mich unablässig durch den Raum verfolgten. Nicht einmal wenn ich mich zu ihm umsah, schaute er weg, starrte mich unverhohlen, nahezu provokant an, schien mich herausfordern zu wollen, ihn anzusprechen und ließ mir keine ruhige Minute. Das Chaos, welches er in meinem Zimmer hinterlassen hatte, war mir selbstverständlich nicht entgangen, doch fehlte mir die Kraft, mich damit auseinander zu setzen, hatte er mir am Nachmittag doch bereits genügend Nerven geraubt, obgleich die Erkenntnis, dass ich fast mein Leben verloren hätte, noch nicht wirklich in mein Bewusstsein vorgedrungen war. Ich machte einfach weiter wie zuvor, als wäre dies alles niemals geschehen.
Bis zum späten Abend wusste ich nicht sicher, ob es wirklich Draco gewesen war, der meine Habseligkeiten derartig verwüstet hatte, aber ich vermutete stark, ja hoffte sogar, dass er dafür verantwortlich zu machen war, denn der Inhalt meines Tagebuches war mir mehr als unangenehm. Trotzdem war Draco inzwischen derjenige geworden, bei dem es mir am wenigsten ausmachte, denn er wusste bereits zu viel und was machte es noch für einen Unterschied? Zwischen uns war es endgültig vorbei, so glaubte ich, doch blieb die bohrende Frage, weshalb er mich nicht zufrieden ließ, mir nachspionierte und neuerdings wie eine Klette an mir klebte, mich geradezu verfolgte ... Ironischerweise konnte ich ihm nicht einmal böse sein, denn sein offenkundiges Interesse an meiner Person schmeichelte mir beinahe und mein törichtes, masochistisches Herz wollte ihn schlicht und ergreifend nicht aus meinem Leben gestrichen wissen, lieber verletzt als ignoriert werden.

Der Umgang mit Narzissa fiel mir besonders schwer, denn einerseits wollte ich die Person, die immer so gut zu mir gewesen war, mich fast wie ein eigenes Kind behandelt hatte, nicht vor den Kopf stoßen, doch andererseits glaubte ich ein Gespräch mit ihr nicht händeln zu können. Und so ging ich ihr aus dem Weg und übersah ihre Versuche, mich anzusprechen, ganz bewusst.

Als wir schließlich an den Esstisch beordert wurden, übersah ich den befehlenden Blick meiner Mutter und ihr fast unmerkliches Nicken in Richtung des freien Platzes zwischen ihr und Drew Selwyn und ließ mich stattdessen neben Bellatrix nieder, die zu Mutters anderer Seite saß und inzwischen merkwürdig, fast schon gefährlich still geworden war. Wenn Blicke töten könnten, dachte ich, wäre Rabastan bei lebendigem Leibe verbrannt. Ihre wütende Anspannung war fast schon körperlich spürbar, doch auf eine sehr merkwürdige Art und Weise empfand ich ihre negativ geladene Aura in diesem Moment als überaus angenehm. Von ihr ging eine feurige Leidenschaft aus, kämpferischer Tatendrang und eine Lebendigkeit, die mich ansteckte und das Ignorieren sowohl Dracos als auch Selwyns bedeutend leichter gestaltete. Sie konnten mir nichts anhaben, solange ich nur stark blieb und ihnen keine Angriffsfläche bot. Keiner von ihnen würde mich vernichten, denn in meinem Kopf nahm langsam aber sicher ein wahnwitziger Plan Gestalt an, den ich nur wenige Tage später versuchen sollte, in die Tat umzusetzen.

Die fünf Gänge zogen sich schier endlos in die Länge und ich konzentrierte mich krampfhaft darauf, mich intensiv mit den Speisen auf meinem Teller zu beschäftigen, doch aller Bemühungen zum Trotz misslang es mir unerfreulicherweise, die Gespräche, welche um mich herum stattfanden, auszublenden.
Es ängstigte mich, wie offen man über den Unnennbaren sprach, ihn lobpreiste und seine Gräueltaten befürwortete, denn obwohl mir bewusst war, dass mindestens die Hälfte der hier Anwesenden zu seinen Anhängern gehörte, war mir eine derartige Konversation gänzlich neu.
Ich spürte, dass ich der dunklen Seite aufgrund meiner Verwandtschaftsverhältnisse gefährlich nahe stand, doch wäre ich darüber im Bilde gewesen, dass außer Narzissa, Ariadne und mir ausnahmslos jeder an dieser Tafel ein Todesser war, wäre ich mit der Situation vermutlich bedeutend schlechter zurecht gekommen. Wie tief ich inzwischen schon in die Angelegenheit verwickelt war, sollte mir allerdings erst einige Zeit später vor Augen geführt werden.

„Wie geht es Ihrem Gatten, Mrs. Malfoy?“, fragte Selwyn irgendwann abartig feixend an meine bedrückt wirkende Tante gewandt und bemühte sich erst gar nicht, seine Stimme zu dämpfen oder wenigstens etwas Mitgefühl zu heucheln.
„Gut“, antwortete sie knapp und erwiderte seinen Blick fest und ohne mit der Wimper zu zucken, dennoch merkte man ihr an, wie schwer es ihr fiel, souverän zu bleiben und nicht die Nerven zu verlieren angesichts dieser Dreistigkeit.
„Das Ministerium ist so gut wie gestürzt“, ließ Selwyn selbstsicher verlauten und wechselte somit das Thema, wobei er auf eine solch abscheuliche Weise grinste, dass es mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ. Mich hatte er glücklicherweise noch mit einem Gespräch verschont.
„Scrimgeours Zeit ist bald abgelaufen und es ist nur noch eine Frage von Wochen, bis wir sämtliche Abteilungen infiltriert und unsere Widersacher vollkommen eliminiert haben.“
Wie selbstironisch es von ihm war, als einer der scheinbar fanatischsten Anhänger des Unaussprechlichen ausgerechnet den Posten als Leiter der Magischen Strafverfolgung zu bekleiden ... Mein Verdacht, er wäre auf der Suche nach entflohenen Todessern und würde Barty bei meiner Mutter vermuten, war somit widerlegt worden. Folglich kämpfte er nicht gegen die dunklen Mächte, sondern unterstützte den Dunklen Lord und für einen kurzen Moment erschien mir diese Erkenntnis wie ein rettender Anker. Hatte ich ihn damit nicht in der Hand? Verriete ich ihn, gäbe ich preis, was er in Wahrheit bezweckte, indem ich mit Potter oder Dumbledore darüber sprach; dann würde man ihn zweifelsohne nach Askaban schicken und ich wäre ihn los. Unwillkürlich stahl sich ein hinterlistiges Lächeln auf mein Gesicht, das ich rasch hinter der Serviette verbarg, während ich so tat, als würde ich mir den Mund abtupfen. Es gab dutzende von Möglichkeiten, diesem Alptraum zu entfliehen, und absolut keinen Grund, im Selbstmitleid zu versinken und einfach aufzugeben.

Doch wie es der Zufall so wollte, sollte auch dieser Hoffnungsstrang bald zerschlagen werden, denn obwohl ich es für nahezu unmöglich hielt, besaß der Abend tatsächlich das Potential dazu, noch schrecklicher zu werden.

+

Gegen einundzwanzig Uhr wurde die Tafel endlich aufgehoben und die Gesellschaft verstreute sich im Salon, um hier und da ein Pläuschchen zu halten und sich den ein oder anderen Drink zu genehmigen. Draco verließ den Raum, um auf die Toilette zu gehen, und bemerkte nicht, dass seine Mutter ihm folgte und in der Eingangshalle auf seine Rückkehr wartete.

„Auch keine Lust mehr? Können wir nicht einfach nach Hause apparieren?“, murrte er genervt, als er Narzissa auf seinem Weg zurück in den Salon begegnete, und warf einen wenig hoffnungsvollen Blick in Richtung der Eingangstüre.
„Nein, das ist keine gute Idee“, widersprach Narzissa, die ihrem Sohn bislang verschwiegen hatte, dass der Dunkle Lord immer häufiger die Zusammenkünfte seiner Anhänger auf ihrem Landsitz abhielt und noch dazu die Frechheit besaß, allmählich sein Quartier dort einzurichten. Es widerte sie zutiefst an, doch wagte sie nicht, sich dem Unnennbaren zu widersetzen.
„Einen Versuch war es wert.“ Schulterzuckend machte Draco Anstalten, in den Salon zu gehen, um sich weiter dem Elfenwein zu widmen, den er nicht ausstehen konnte, und den Gesprächen Rabastans und Selwyns zu lauschen, um sich der utopischen Imagination hinzugeben, auch er würde eines Tages so furcht- und skrupellos sein wie sie, und die Aufträge des Dunklen Lords mit Euphorie statt Angst und Schrecken erfüllen.
„Warte bitte“, bat seine Mutter und griff nach seiner Hand, um ihn zurückzuhalten. Mit schlechtem Gewissen wandte der junge Malfoy sich zu ihr um, doch traute er sich kaum, ihr in die Augen zu sehen, wollte den Schmerz darin nicht lesen, seine Furcht nicht noch zusätzlich füttern, indem er sich ins Gedächtnis rief, dass er zum Schutz ihres Lebens bislang rein gar nichts erreicht hatte, obgleich er seit einem halben Jahr daran arbeitete.
„Falls es um meinen Auftrag geht“, begann er hastig, blickte an ihr vorbei und musterte ein Gemälde, welches Saphiras Großmutter Lucy Steel, geborene Ashwin, zeigte.
„Mach dir keine Sorgen, ich arbeite daran.“
Narzissa hob die Hand, um ihm Einhalt zu gebieten, doch Draco fuhr rasch fort:
„Und egal, was du sagst, ich werde Snapes Hilfe nicht in Anspruch nehmen. Dieser heuchlerische -“
„Draco“, unterbrach Narzissa ihn energisch und schüttelte den Kopf. „Darum geht es nicht.“
„Worum dann?“, wollte er wissen, als seine Mutter nicht weitersprach, sondern traurig den Blick abwandte und ihm abwesend einen Arm um die Schultern legte.
„Saphira“, sagte sie und lotste ihn ein Stück weit von der Flügeltüre fort, welche in den Salon führte.
„Was ist mit ihr?“, hakte er zögerlich nach und fürchtete, Narzissa würde nun endlich mit dem Vorwurf herausbrechen, welchen er in den Sommerferien lediglich in ihren Augen hatte lesen können, der jedoch unausgesprochen geblieben war.

„Ist dir bewusst, was Cecilia plant?“, fragte Narzissa leise und warf einen kurzen Blick durch die Eingangshalle, um sich zu vergewissern, dass sie tatsächlich niemand belauschte.
„Nein?“, entgegnete Draco vorsichtig, der tatsächlich keinen blassen Schimmer hatte, wovon seine Mutter sprach.
„Nachdem ihr euch getrennt habt, sorgt sie sich um die Zukunft ihrer Tochter und da diese keinerlei Anstalten macht, sich nach einem geeigneten Ehemann umzusehen, kümmert Cecilia sich nun selbst darum.“
Stirnrunzelnd nickte Draco und schluckte schwer. Etwas kratzte an seiner Erinnerung, etwas, das er im Tagebuch seiner Exfreundin gelesen hatte:
... das reinblütige Mädchen, das bald an einen fremden Mann vermittelt wird ...
Wusste Saphira von den Plänen ihrer Mutter und bezog sich dieser Satz, dem er bis dato kaum nennenswerte Bedeutung zugestanden hatte, exakt auf diesen Umstand?
„Ich habe versucht, sie davon abzubringen, sie zu beruhigen und zu überreden, Saphira Zeit zu geben, aber ... Du kennst Cecilia.“
„Mh“, war alles, was Draco daraufhin hervorzubringen vermochte und spürte eine enorme Unbehaglichkeit, die sich in seinem Körper ausbreitete. Hatte er bislang nur befürchtet, seine Exfreundin könne sich freiwillig auf einen anderen Kerl einlassen, neu verlieben und ihn für immer vergessen, erschien ihm diese Vorstellung als fast noch schrecklicher. Wäre sie erst offiziell verlobt, bestünde nicht mehr die geringste Chance, sie zurückzugewinnen, selbst wenn sie noch Gefühle für ihn hatte. Dessen war er sich bewusst, dennoch fragte er sich, weshalb seine Mutter ihm dies erzählte.
„Sie will die Zukunft ihrer Tochter gesichert wissen und das verstehe ich nach dem, was du dir geleistet hast, sehr gut“, fügte sie mit trauriger Stimme hinzu und musterte ihren Sohn eingehend.
Schweigend betrachtete Draco seine Schuhe und unterdrückte die Unruhe in seinem Inneren. Noch ein Problem, ein weiteres Ärgernis, um das er sich sorgen musste, verdammte Scheiße! Es wäre kein Wunder, wenn er in nächster Zeit einen Nervenzusammenbruch erlitt. Doch was erwartete sie von ihm? Wollte sie ihn zusätzlich belasten und dazu zwingen, endlich zuzugeben, welchen Fehler er begangen hatte? Das änderte doch nichts an den Tatsachen ...

„Draco,“ hauchte Narzissa eindringlich. „Sieh mich an“, verlangte sie und legte eine Hand an seine Wange. Eiskalt fühlten sich ihre Finger an - so kalt wie Saphiras es häufig waren. Draco hielt es nicht aus, ertrug die sachte Berührung nicht und wich vor ihr zurück, ohne ihr in die Augen zu sehen. Mit einem Mal war ihm speiübel und er wollte nur noch fort von hier, ganz weit weg, irgendwohin, an einen Ort, der all seine Sorgen vertrieb und wo ihm ein wenig Ruhe gegönnt wurde. Vielleicht sollte er einfach flüchten und sein eigenes Gedächtnis löschen ... Aber seine Mutter im Stich zu lassen brächte er niemals über sich.
„Ich bin nicht blind, Draco. Ich bekomme sehr wohl mit, wie du sie ansiehst. Irgendetwas ist da noch, habe ich recht?“, hakte Narzissa gnadenlos weiter nach und taxierte ihn mit einem durchdringenden Blick.
„Ich liebe sie.“ Die Worte waren schneller heraus, als Draco überhaupt sein Hirn einschalten konnte und er bereute sie noch während er sprach. Verlegen räusperte er sich und zuckte unbeholfen mit den Schultern. „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Sie spricht nicht mit mir. Ich habe es versaut, ich ...“
„Vermutlich“, seufzte Narzissa und straffte plötzlich die Schultern. „Aber wenn du sie wirklich liebst und nicht nur daherredest, dann nimm es in die Hand und kämpfe um sie. Steh deinen Mann und beweise ihr, dass du es auch so meinst.“
„Und wie?“, warf Draco verzweifelt ein. „Das bringt doch alles nichts.“
„Du gibst also auf?“, fragte seine Mutter und fügte provokant hinzu: „Dann kann die Liebe nicht allzu groß sein und du solltest sie einfach in Ruhe lassen.“
„Das ist nicht - Ich will nur - Ich ...“, stammelte der junge Malfoy hastig und scheiterte daran, einen klaren Gedanken zu fassen.
„Es tut mir leid, dass ich dich damit so überfalle, aber ich habe es selbst erst vor wenigen Tagen erfahren und ich wollte dir die faire Chance geben, dir darüber sicher zu werden, was du eigentlich willst, aber ich weiß nicht, wie viel Zeit dir noch bleibt. Ist dir aufgefallen, dass wir heute Abend ein Treffen im familiären Rahmen abhalten? Doch einer stört das Bild und dieses ...“
Narzissa musste sich arg zusammenreißen, um denjenigen, der ihr aus purer Boshaftigkeit nur äußerst selten Besuche bei ihrem Ehemann gestattete, nicht als das zu bezeichnen, was er in ihren Augen war: ein widerliches Arschloch.
„... dieser Mensch ist nicht zufällig hier.“
Es dauerte einige Sekunden, bis Draco schaltete und ihm ungläubig der Mund aufklappte.
„Selwyn?!“, stieß er erschrocken aus und riss die Augen auf, als seine Mutter nickte. Noch vor wenigen Minuten hatte der junge Malfoy diesen Kerl um seine Kaltherzigkeit, der er seine Erfolge als Todesser zu verdanken hatte, bewundert, doch dass Saphira ein solcher Mann guttat hielt er für ausgeschlossen.
„Es hat mich ebenfalls schockiert“, kommentierte Narzissa die Reaktion ihres Sohnes und griff nach seiner Hand. „Er ist ein skrupelloser Mörder, kontrollsüchtig und ich wage zu behaupten frauenfeindlich. Die Einzige, der er ein Minimum an Respekt entgegenbringt ist Bellatrix, aber Saphira wird niemals ... Ich meine ...“
„Ich weiß genau, was du meinst“, murmelte Draco verdrießlich und spürte jäh eine Woge von Angst um seine Exfreundin in sich aufwallen. Es war genau das Szenario, vor dem sie sich immer gefürchtet hatte, das sie strikt hatte vermeiden wollen, doch nun war es eingetreten ...

„Hör zu, Draco“, riss Narzissa ihn aus seinen Gedanken und zog eine kleine Schatulle aus ihrer Handtasche. „Ich will dich keineswegs bedrängen und du sollst wissen, dass dies ganz alleine deine Entscheidung ist, aber wenn du dir sicher bist, mit welcher Frau du dein Leben verbringen willst, dann zögere nicht, ihr dies zu sagen, bevor dir ein anderer Mann zuvorkommt.“ Mit diesen Worten drückte seine Mutter ihm das Schmuckkästchen in die Hand. Mit einer vagen Vorahnung öffnete Draco es und erblickte zum ersten Mal leibhaftig den silbernen Verlobungsring mit dem blassblau schimmernden Diamanten, in welchen ein M eingraviert worden war, den er bislang nur von uralten Fotos seiner Eltern kannte.
„Er wird seit Generationen in der Familie Malfoy von Vater zu Sohn weitergegeben, doch da dein Vater derzeit verhindert ist ... Ich denke nicht, dass er etwas dagegen einzuwenden hätte“, erklärte Narzissa knapp und lächelte flüchtig als sie sich daran erinnerte, wie Lucius ihr einst diesen Ring an den Finger gesteckt hatte.
Noch einmal jung sein, die Träume ungebrochen ... Aber diese Zeiten waren vorbei.
„Wähle mit Bedacht und triff keine übereilte Entscheidung, stell diese Frage nur, wenn du dir absolut sicher bist und sei dir darüber bewusst, dass diese Wahl dein ganzes Leben beeinflussen wird.“
„Danke für die Information, Mum“, hauchte Draco mit trockenem Mund und starrte ins Leere.
„Komm, man vermisst uns sicher schon“, meinte Narzissa und nickte in Richtung Salon, doch Draco machte keinerlei Anstalten, ihr zu folgen.

„Mum“, begann er plötzlich und sah sie nachdenklich an.
„Ja?“
„Wie war das zwischen Vater und dir? Musstet ihr heiraten, oder ...“, stellte der junge Malfoy endlich die Frage, welche ihm schon seit Jahren auf der Seele brannte und einfach keine Ruhe lassen wollte. Überrascht runzelte Narzissa die Stirn und schüttelte gedankenversunken den Kopf.
„Nein, das kann man so nicht sagen. Wir haben uns freiwillig dazu entschlossen, noch bevor unsere Eltern die Gelegenheit hatten, uns fest an jemanden zu versprechen.“
„Entschlossen?“, wiederholte Draco grimmig. „Weil es das geringste Übel war?“
„Oh, nein“, widersprach sie und musste unwillkürlich lächeln, als sie erkannte, worauf diese Konversation hinauslaufen sollte, obwohl es gewissermaßen traurig war, dass es einer solch bedrohlichen Situation erforderte, ihren Sohn dazu zu bewegen, ein ernstes Gespräch mit ihr zu führen.
„Wir haben uns wirklich sehr geliebt. Aber natürlich war uns bekannt, was man von uns erwartete, also haben wir schon recht früh bekannt gegeben, dass wir einander heiraten werden, worüber unsere Familien mehr als froh waren. Insbesondere meine Eltern gerieten nach Andromedas Flucht in Bedrängnis und hätten mich anderenfalls vermutlich schneller unter die Haube gebracht, als mir lieb gewesen wäre.“
„Mh“, machte Draco und wirkte noch immer nicht recht zufrieden mit ihrer Antwort. „Du sagst, ihr habt euch geliebt, aber es hat nicht funktioniert, oder? Ihr habt euch immer nur gestritten und glücklich geworden seid ihr miteinander nicht, ist doch so?“
Verwundert über die ernsten und nahezu verurteilenden Worte ihres Sohnes hielt Narzissa einen Moment lang inne und glaubte langsam zu verstehen, was in ihm vorging. Viel zu häufig hatte er mitbekommen, wie Lucius und sie in Konflikte geraten waren, und sie hatte es versäumt, mit ihrem Sohn darüber zu sprechen, ihm zu erklären, worum es ging und dass er sich keine Sorgen machen müsse. Doch Narzissa hatte nie bemerkt, wie sehr diese Situationen Draco belasteten und dieser hatte es nicht zugeben wollen.
„Nein, ganz so ist es nicht. Ich liebe deinen Vater nicht weniger als zu unserer Jugendzeit, denn es gibt nur einen einzigen Menschen auf dieser Welt, der mir noch mehr bedeutet als Lucius und das bist du, aber in jeder guten Ehe gibt es die ein oder andere Meinungsverschiedenheit und dein Vater war sich bewusst, dass er eine Frau ehelicht, die Widerworte gibt, wenn ihr etwas nicht passt. Er hat mich die meiste Zeit über sehr glücklich gemacht und ich wünsche mir kaum etwas sehnlicher, als dass er bald wieder bei uns ist.“
„Trotzdem kommst du nicht damit zurecht, was er ist und für wen er arbeitet. Darum ging es doch jedes Mal!“, zischte Draco und spürte Zorn in sich aufwallen. Ihre komplette Lebenssituation war so verdammt verfahren und selbst er begann allmählich zu begreifen, weshalb seine Mutter so sehr dagegen war. Aber er konnte nichts daran ändern, steckte inzwischen selbst viel zu tief in diesem Schlamassel und sah keinen Ausweg. Auch er war fortan bis zu seinem Tod an Lord Voldemort gebunden, konnte seinen Fängen nicht entfliehen und musste tun, was man von ihm verlangte, wenn er nicht riskieren wollte, sein Leben und das der Menschen, die er liebte, aufs Spiel zu setzen.
„Du bereust es, ihn geheiratet zu haben. Du bist nicht glücklich!“, stieß er verbittert aus und ballte die Faust um die Schatulle mit dem Verlobungsring, der auch für Saphira nur eine Last sein würde, denn sie verabscheute die Gräueltaten der Todesser mindestens so sehr wie seine Mutter.
„Natürlich gefällt es mir nicht, dass er sich und uns damit in Gefahr gebracht hat, außerdem will ich wirklich nicht wissen, was genau er bei seinen sogenannten Aufträgen Grauenhaftes getan hat und ich habe ihm selbstverständlich einen Vorwurf daraus gemacht, was du nun zu tun gezwungen bist, aber ich bereue es nicht, Lucius geheiratet zu haben“, warf Narzissa im Flüsterton ein und zog ihren Sohn noch ein wenig weiter von der Salontüre fort, aus Angst, jemand könne hören, worüber sie gerade sprachen.
„Draco, hör mir zu“, sagte sie und schloss ihren sich sträubenden Sohn fest in die Arme, ohne auf seinen stummen Protest zu achten. „Ich weiß, worauf du hinaus willst und was dich bekümmert, aber ich kann dir diese Entscheidung nicht abnehmen. Saphira, oder welches Mädchen du auch immer zu deiner Ehefrau machen möchtest, muss wissen, worauf sie sich einlässt, und mit den Konsequenzen leben. Alles was ich dir dazu sagen kann ist, dass ich - hätte ich die Möglichkeit, mein Leben noch einmal von vorne zu beginnen - nichts daran ändern würde. Mit dem Wissen, das ich heute habe, würde ich Lucius vermutlich bedeutend früher ins Gewissen reden und versuchen, ihn davon abzubringen, bevor es zu spät ist, aber er bliebe der einzige Mann, den ich heiraten würde. Und ich werde zu ihm stehen, bis dass der Tod uns scheidet. Weil ich ihn liebe und weil es das Richtige ist.“

Resigniert legte Draco, der seinen Widerstand inzwischen aufgegeben hatte, den Kopf an ihre Schulter und fühlte sich ausgelaugt und müde.
„Aber was, wenn sie das nicht möchte? Wenn sie sich ein ganz anderes Leben erträumt?“, murmelte er leise und sank ein Stück weit in sich zusammen. Der Kummer der vergangenen Monate lastete schwer auf ihm und nun, da er es einmal ausgesprochen, die negativen Gefühle zugelassen hatte, schaffte er es nicht mehr, kühl und souverän zu wirken. Die Erschöpfung hatte die Oberhand gewonnen und zwang ihn beinahe in die Knie.
„Saphira?“, fragte Mrs. Malfoy ihren Sohn, der nur resigniert ins Leere starrte, doch es bedurfte keiner Antwort; sein Schweigen war aussagekräftig genug. „Wenn dich eine Frau wirklich liebt, so wie ich Lucius liebe, wird sie dir zur Seite stehen und dich unterstützen. Du musst ihr nur die Wahrheit sagen und darfst ihr nichts vorspielen. Wahre Liebe ist in guten Zeiten wunderschön, doch in schlechten Zeiten noch viel stärker. Sie kann dein Halt im Leben sein und dir durch Situationen hindurchhelfen, die du alleine nicht bewältigen würdest, aber ihr müsst ehrlich zueinander sein und dürft keine Geheimnisse vor dem anderen haben.“
„Und wenn sie anders reagiert? Was, wenn sie mich verrät?“, sprach Draco seine größte Sorge aus und konnte ein leichtes Schaudern nicht länger unterdrücken. Zu lange sah er sich bereits mit den Gegebenheiten überfordert, hatte seine Gefühle über Monate hinweg eingesperrt und fühlte nun, wie sie in seinem Inneren zu brodeln begannen, endlich ausbrechen und den unerträglichen Druck mildern wollten.
„Du hast ihr also rein gar nichts darüber gesagt“, stellte Narzissa eher fest, als dass sie es fragte und Draco bewegte zur Bestätigung nur leicht den Kopf. „Und dich von ihr getrennt, weil du befürchtet hast, sie würde dich ohnehin verlassen oder dir Steine in den Weg legen, wenn sie die Wahrheit erführe ...“
„So in etwa“, nuschelte Draco, der sein schlechtes Gewissen nicht länger unterdrücken konnte und sich sehr unbehaglich fühlte.
„Nun ... Ich kann dir keine Patentlösung bieten, aber ich glaube nicht, dass Saphira etwas derartiges tun würde. Hör auf dein Herz und lerne, zu vertrauen. Es gibt keine Garantie dafür, dass es der richtige Weg ist, die wird es niemals geben, doch auch gar nichts zu tun ist eine Entscheidung“, flüsterte Narzissa und drückte ihren Sohn ein letztes Mal fest an sich, ehe sie einen Schritt zurücktrat und ihm eindringlich in die Augen sah. „Werde dir darüber bewusst, was du möchtest, wie du dir dein Leben vorstellst und wen du dir an deiner Seite wünschst.“

Draco nickte unsicher, seine Kehle fühlte sich trocken an und irgendwie war ihm schummrig zumute. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, wusste er ganz genau, was er wollte, doch bezweifelte er inzwischen, dass seine Gefühle überhaupt noch erwidert wurden, fürchtete, dass sein Sehnen nach dieser Person nach allem, was er ihr angetan hatte, von einseitiger Natur sein könnte.
Den Kopf voller Fragen folgte er seiner Mutter geknickt zurück in den Salon und wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, unverzüglich unter vier Augen mit seiner Exfreundin zu reden.

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Klingt nach Aussicht auf Kitsch im überübernächsten Kapitel, hihi.
Doch zuvor befassen wir uns ein wenig mit Selwyn und auch Bellatrix. Ach ja, und zu Rabastan gibt es schließlich auch noch etwas zu sagen ... Aber dann kitschiromantikblubberigittigitt.
Also bis hoffentlich ganz bald an alle, die noch mitlesen ;)
Einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünsche ich euch!


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton