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Fanfiction

Slytherin Hearts - ....are the best I've ever had.

von SaphiraMalfoy

Die Kommentarantworten schicke ich euch die Tage als private Nachricht, bin momentan im Stress, will euch aber nicht länger auf das Kapitel warten lassen.

Was sollen die verdammten Pluszeichen in deinem Text? - Mir gehen die Sternchen auf den Sack...
Oder wahlweise auch, weil man die Texte miteinander addieren kann und am Ende ein Alien dabei heraus kommt. Und zwar der geile aus dem Film District 9, der einen BH trägt.
DIESER.
Probiert es aus, aber Vorsicht... er saugt euch das Gehirn mit einem Strohhalm aus.

...It was as though our love were a small creature caught in a trap and bleeding to death; I had to shut my eyes and wring its neck.
- Graham Greene, The End of the Affair


__________________________________





„Was ist mit dir? Hast du mich jemals geliebt?“, fragte sie mit zittriger Stimme und sah schließlich auf. Ihr Blick traf seine grauen Augen und die Sehnsucht, welche in ihrer beider Herzen tobte, war unerträglich.
Ich will dich.
Ich vermisse dich.
Ich brauche dich.
Aber wir haben alles kaputt gemacht.
Nur ein winziges bisschen näher, nur ein paar Zentimeter und seine Lippen lägen auf ihren...

„Ich habe nie damit aufgehört“, hauchte Draco leise und für den Bruchteil einer Sekunde schien die Welt um sie herum stillzustehen. Der Korridor löste sich auf und alles, was Saphira noch vor Augen hatte, war dieses verhasst-geliebte Gesicht des einen Jungen, den sie nicht aus ihrem Herzen verbannen konnte. Es gab nur noch sie beide und das Echo seiner Worte, das in dieser verlassenen, surrealen Parallelwelt, in der dies alles einen Sinn zu ergeben, der Wahrheit zu entsprechen schien, verklang. Schockiert starrte die Blonde ihn an, war nicht dazu in der Lage, sich zu rühren oder einen Ton hervorzubringen.
Er hatte nie aufgehört, sie zu lieben. Einen Wimpernschlag lang fühlte sie ein unbeschreibliches Glücksgefühl in sich aufwallen, das all den Schmerz vertrieb und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als seinen Worten Glauben zu schenken.
Küss mich. Erwecke mich aus meinem schrecklichen Alptraum und sag mir, dass all dies niemals geschehen ist, schrie ihr Herz ihn an, doch dann schlug die Wirklichkeit mit gnadenloser Brutalität zu, riss sie aus ihrem tranceartigen Zustand.
Sie küssen? Wie er Pansy vielleicht vor weniger als einer Stunde noch geküsst hatte? Mit diesem dreckigen Mund, der nichts anders konnte, als sie mit seinen Aussagen zu verletzen?
Nein.

„Aber es gibt Dinge, von denen du nichts verstehst.“ Seine Stimme drang wie aus weiter Ferne an ihr Ohr und Saphira registrierte kaum, was er eigentlich von sich gab. Es war ihr egal. Nichts davon hatte irgendeine Bedeutung.
„Oh, Draco. Halt einfach deinen Mund. Ich will nichts, nichts mehr hören, kein Wort, keine Silbe von dir, du Lügner!“, schrie die Blonde ihn plötzlich an, entwand sich seinem Griff und rauschte an ihm vorbei in Richtung Eingangshalle. Bevor sie in den Gemeinschaftsraum zurückkehrte, musste sie dringend an die frische Luft.
„Schau bei Gelegenheit mal in den Spiegel, Saphira, dann erkennst du vielleicht, wer hier die Lügnerin ist!“, rief Draco ihr nach, lehnte sich gegen die kühle Steinmauer, legte den Kopf in den Nacken und starrte an die gewölbte Kerkerdecke, während er versuchte, sein wild pochendes Herz zu beruhigen. Was hatte er sich nur dabei gedacht, das Gespräch mit ihr so ausarten zu lassen? Alles was er hatte wissen wollen war, ob Dumbledore irgendetwas von seinem Auftrag ahnte und Saphira darauf angesprochen hatte, aber das bezweifelte er mittlerweile tatsächlich. Er glaubte nicht, dass sie ihre Unwissenheit in diesem Punkt nur vortäuschte. Nein, Saphira hatte keinen blassen Schimmer von der Gefahr, in welcher sie allesamt schwebten.

+

Draco stand auf einer hölzernen Brücke, die über einen schmalen Bach hinwegführte, der sich unweit des Malfoy-Anwesens befand. Von seinem Standpunkt aus konnte er ihre prächtige Villa gut erkennen. Stolz ließ er seinen Blick über die weitläufigen Ländereien schweifen, die seiner Familie gehörten, soweit das Auge reichte. Zufrieden mit sich und der Welt sah er hinab auf seine Hände, mit denen er sich lässig auf dem Geländer abstützte und in denen er ein Foto seiner Exfreundin, Saphira, hielt. Ohne mit der Wimper zu zucken, zerriss er es und ließ es hinabfallen.
Es war aus und vorbei.
Endgültig.
Das Gefühl, sie endlich gehen zu lassen, war unbeschreiblich befreiend. Nun war er erwachsen geworden, hing nicht länger den Träumen seiner Jungend nach, sondern konzentrierte sich nur noch auf das, was noch vor ihm lag: eine vielversprechende und ruhmreiche Zukunft. Dank seiner unermüdlichen Bemühungen standen die Malfoys wieder an der Spitze der Gesellschaft, waren die angesehenste Todesser-Familie und herrschten unter dem Befehl des Dunklen Lords über die Blutsverräter, Schlammblüter und all den anderen Dreck und Abschaum. Die Welt lag Draco sprichwörtlich zu Füßen und wer brauchte schon ein bestimmtes Mädchen, vermisste seine erste große Liebe? Nun da sich alle jungen Dinger die Finger nach ihm leckten, konnte ihm die Vergangenheit mit Saphira egal sein. Es war nichts weiter als die Erinnerung an eine hoffnungslose, von Anfang an zum Untergang verurteilte Romanze zweier Kinder, die an die Liebe geglaubt hatten und daran gescheitert waren.

Die Sonne strahlte vom Himmel herab und Draco streckte sich genüsslich. Es war Zeit für Veränderung. Die Altlasten mussten ein für alle Male eliminiert werden, um einen Neuanfang zu wagen. Und was für einen... Sein Leben würde wunderbar verlaufen, dessen war der junge Magier sich todsicher.
Stirnrunzelnd betrachtete er den goldenen Ring an seiner linken Hand, zog ihn vom Finger und begutachtete die Inschrift.
D & A
Schmunzelnd stecke er ihn wieder an und schüttelte leicht den Kopf. Natürlich gab es eine Verlobte, wie konnte es auch anders sein? Schließlich mussten die Traditionen bewahrt und ein Erbe gezeugt werden, aber das war nebensächlich. Es handelte sich um eine bloße Vereinbarung, reine Formsache. Was er in seiner Freizeit trieb, hatte seine Gattin nicht zu interessieren; sie war nur Mittel zum Zweck.

Zufrieden betrachtete er die Umgebung und kam trotzdem nicht umhin, den Überresten seines ehemaligen Lieblingsbildes wehmütig hinterherzusehen. Je näher sie dem seichten Gewässer kamen, desto weiter schien der Weg nach unten zu werden und während Draco sich noch ausmalte, was er mit seiner neugewonnen Freiheit alles anstellen würde, veränderte sich die Szenerie allmählich. Plötzlich verdunkelte sich der zuvor strahlende Himmel und ein tosender Wind hob an. Trotzdem glitten die beiden Hälften des Fotos weiterhin sanft wie eine Feder und in nahezu erschreckendem Zeitlupentempo zu Boden. Verwundert beugte sich der Blonde, dessen Haare ihm der nahende Sturm um die Ohren fegte, über das Geländer und beobachtete das irreale Schauspiel. Theoretisch müsste das Bild davonfliegen, von Wind mitgerissen werden, aber es schien allen Naturgesetzen zu trotzen und sank unnatürlich langsam stetig weiter hinab.

Als Draco den Blick mühsam abwandte, stellte er erschrocken fest, dass die Brücke, auf der er eben noch gestanden hatte, verschwunden war. Der leise plätschernde Bachlauf verwandelte sich in ein reißendes Gewässer, wurde zu einem breiten Fluss, aus dem meterhohe, scharfkantige Felsen emporstachen. Draco überkam das beängstigende Gefühl, mitten in der Luft zu stehen. Es fühlte sich nicht an, als würde er schweben und wäre hier sicher; nein, viel eher hatte er den Eindruck, zentnerschwer und haltlos zu sein, wagte es kaum, zu atmen, denn ihn plagte die panische Angst, in die Tiefe zu stürzen, sobald er auch nur einen Finger regte.
Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte Draco das Foto, welches er vor wenigen Minuten achtlos weggeworfen hatte und als die beiden Hälften das reißende Gewässer berührten, schien die Zeit einen Herzschlag lang still zu stehen, in seinem Kopf herrschte absolute Stille, die nur vom sanften Klang Saphiras Lachen durchbrochen wurde. Frei und unbeschwert.

Dann war der kurze Moment der Ruhe vorbei; Blitze durchzuckten den Himmel und Draco fuhr erschrocken zusammen, was zur Folge hatte, dass nun auch er in den Wirbel hineingezogen wurde, hinab in den endlosen Strudel aus Wasser, in dem er zu ertrinken drohte, und den Felsen, die er nur um Haaresbreite verfehlte. Inmitten der Fluten schnappte er verzweifelt nach Luft und suchte vergeblich nach einem Ausweg, doch wo auch immer er hinschaute, von allen Seiten her strömten Wellen auf ihn ein, in denen er auf schaurige Weise Saphiras fröhliches Lächeln erkennen konnte, während das Echo von Voldemorts hohem, eisigem Gelächter in seinen Ohren widerhallte.
Du hast versagt, Draco, flüsterte die Stimme seines Vaters enttäuscht und wurde von einem markerschütternden Schmerzensschrei übertönt, der Draco das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Das Wasser trübte sich, nahm einen erschreckend dunkelroten Farbton an, verwandelte sich in Blut und Draco erkannte den leblosen Körper seiner Mutter, der ebenfalls durch den Strudel zu wirbeln schien. Ihr Kopf schlug schlaff hin und her und ihre leeren, toten Augen starrten ihn traurig an.
Nein!
Immer tiefer wurde er in den Sog der grausamen Phantasien gezogen, die ihm seine bei Tage verdrängten Ängste im Traum bereiteten, aber plötzlich lichtete sich die Düsternis und er erblickte Saphira, die vor ihm stand und der die tosende Flut nicht das Geringste auszumachen schien. Mit einem gütigen Lächeln streckte sie die Hand nach ihm aus und sagte leise, doch gut vernehmbar:
Vertrau mir, Draco.
Es wird alles wieder gut.
Hoffnung durchzuckte ihn und er wollte gerade auf sie zugehen, ihre Hand ergreifen wie einen rettenden Anker, als grünes Licht aufflammte und Saphira augenblicklich reglos am Boden zusammensackte. An ihre Stelle trat der Dunkle Lord höchstselbst, das schlangenartige Gesicht zu einer hämischen Fratze verzogen zischte er mit einem abartigen Grinsen, welches den jungen Magier vor Angst erstarren ließ:
Du bezahlst für deine Fehler.

Schweißgebadet wachte Draco auf und brauchte eine ganze Weile, um zu begreifen, wo er sich befand und was ihn aus seinem Alptraum gerissen hatte. Neben ihm saß Pansy, die hellwach war und ihn mit hochgradig besorgter Miene musterte. Offensichtlich hatte sie so lange an seinem Arm gerüttelt, bis er aufgeschreckt war. Im Schein der Kerze wirkte ihr Gesicht seltsam fahl und die Sorgenfalte, welche sich zwischen ihren Augenbrauen gebildet hatte, verhieß nichts Gutes. Nur langsam sammelte der Blonde sich wieder und schaffte es, seine Atmung zu beruhigen.
Du bist in Hogwarts, alles ist gut, redete er sich stumm ein und versuchte, seinem Gesicht einen lässigen Ausdruck zu verleihen, der jedoch ungeheuer gequält wirkte. Salazar, war es ihm peinlich, vor Pansy einen so schwachen Moment zu durchleben. Er wagte es kaum, ihr in die Augen zu sehen.

„Hattest du einen sehr lebhaften, erotischen Traum von Saphira?“, fragte Pansy spitz und schürzte die Lippen. „Tut mir leid, dass ich ihn unterbrechen musste, aber dabei kann kein Mensch neben dir schlafen!“
„Was soll das denn heißen?“, erwiderte Draco barsch und wischte sich die nassen Haare aus der Stirn.
„Du hast dich umhergewälzt und dabei ihren Namen genannt, oder sollte ich besser sagen: gestöhnt. Immer und immer wieder.“ Betreten starrte Draco in die Flamme der Kerze und überlegte fieberhaft, was er ihr antworten sollte. Die Wahrheit? Nein, das kam überhaupt nicht in Frage. Andererseits hatte er ebenso wenig Lust darauf, sich mit ihr darüber zu streiten, dass er unleugbar von seiner Exfreundin geträumt hatte.
„Das mag sein“, begann er schließlich, doch es gelang ihm nicht, seinen Tonfall so beiläufig klingen zu lassen, wie er es gerne getan hätte. „Allerdings handelte es sich eher um einen Alptraum.“
„So?“, hakte Pansy nach, die sich nicht so leicht abfertigen lassen wollte.
„Saphira kam tatsächlich darin vor und verwandelte sich in einen wütenden Drachen, der mich feuerspeiend gejagt hat.“
Ungläubig hob die Brünette eine Augenbraue an und beobachtete Draco ganz genau. Er log, das war nicht zu übersehen.

„Du empfindest noch sehr viel für sie, nicht wahr?“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage.
„So ein Schwachsinn!“, empörte er sich und wandte sich schnell von ihr ab, damit sie die widersprüchlichen Gefühlsregungen auf seinem Gesicht nicht erkennen konnte.
„Und jetzt lass mich damit gefälligst in Ruhe. Ich will diese Nacht noch ein bisschen Schlaf kriegen. Wenn ich dich störe, dann geh doch in den Mädchenschlafsaal. Dort hast du schließlich dein eigenes Bett“, giftete Draco und legte sich demonstrativ mit dem Rücken zu seiner Freundin hin. Gekränkt blieb Pansy wo sie war und dachte angestrengt darüber nach, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte. Einerseits störte es sie, dass derjenige, mit dem sie offiziell zusammen war, sie häufig behandelte, als wäre sie irgendeine eine x-beliebige Schlampe, die sich so etwas bieten ließ. Das hatte sie nicht verdient, ihr stand Besseres zu. Böse sein konnte sie ihm jedoch auch nicht, da sie sich des falschen Spieles bewusst war, das sie selbst mit ihm trieb. Nach außen hin tat sie so, als wäre diese Beziehung die Erfüllung all ihrer Sehnsüchte, in ihrem Herzen hingegen sah es vollkommen anders aus. Wem wollte sie eigentlich etwas vormachen? Draco oder sich selbst?
Es war ihr unbegreiflich, weshalb der junge Malfoy, der doch so offensichtlich noch an Saphira hing, sich stattdessen mit ihr einließ und seine Exfreundin wie den letzten Dreck behandelte.
Hätte Pansy die Chance dazu, von Angesicht zu Angesicht mit Marcus zu sprechen, würde sie Draco sofort in die Wüste schicken und versuchen, die verlorene Liebe zu dem ehemaligen Quidditch-Kapitän wieder ins Lot zu bringen. Aber Marcus war nun einmal nicht mehr in Hogwarts und hatte in den Sommerferien nicht auf ihren Brief geantwortet, in welchem sie ihn um ein Treffen gebeten hatte. Es war hoffnungslos und wenn er wüsste, mit wem sie derzeit so etwas wie eine Beziehung führte... Kein Wort würde er mehr mit ihr wechseln.
Warum zum Teufel blieb sie noch bei Draco? Aus Bequemlichkeit? Weil sie doch etwas für ihn empfand?
Die Antwort war viel simpler. Würde sie ihn verlassen, so stünde sie ganz alleine da, denn auf Saphiras Vergebung hoffte Pansy nicht. So naiv konnte sie gar nicht sein.
„Was haben wir uns Merlin verdamme mich nur angetan?“, hauchte sie traurig und bemerkte nicht, dass Draco keineswegs schlief, jedes Wort gehört hatte und von dem seltsamen Gedanken geplagt wurde, mit Pansy über alles zu reden, sich ihr mitzuteilen und ihren Rat zu erfragen, doch er tat es nicht. Blieb stumm und gab weiter vor, sich längst wieder im Reich der Träume zu befinden - oder der Alpträume.

+

Nichts geschah.
Draco hatte sie verlassen, gedemütigt, so sehr verletzt, dass Saphira sich nicht vorstellen konnte, wie sie jemals darüber hinwegkommen sollte und dennoch... Trotz allem drehte sich die Welt unablässig weiter. Unberührt von so viel Elend und jugendlichem Liebeskummer ging die Sonne morgens auf und abends unter. Es wurde Herbst, die Blätter fielen und alles nahm seinen gewohnten Gang, als wäre nichts Außergewöhnliches passiert. Genau genommen war dem auch nicht so, denn Paare trennten sich auf diesem Planeten täglich. Vermutlich gingen sekündlich mehrere tausend Beziehungen in die Brüche; das Universum ließ dies kalt.
[The Show must go on.]
Ungeachtet des seltsamen Gespräches, das Draco und Saphira vor wenigen Wochen miteinander geführt hatten, knutschte er weiterhin unverdrossen mit Pansy herum, als hätte diese Unterhaltung nie stattgefunden. Oder hatte sie sich das womöglich alles nur eingebildet?
Tracey ignorierte ihre ehemals beste Freundin weitestgehend und gab sich fast nur noch mit dieser Sophie Roper ab, was Saphira nicht nur eifersüchtig werden ließ, sondern in ihr auch den Verdacht erweckte, dass die beiden eventuell mehr als nur gute Freundinnen sein könnten. Eine seltsame Vorstellung, wie die junge Black fand, und es störte sie ungemein, nicht länger im Zentrum von Traceys Aufmerksamkeit zu stehen, einfach ersetzt worden zu sein. Bisher war sie wie selbstverständlich davon ausgegangen, Tracey die wichtigste Freundin zu sein, ganz alleine im Rampenlicht zu stehen, und hatte nicht im Traum daran gedacht, dass sich dieser Zustand jemals ändern würde. Aber es war geschehen und traurigerweise gab es niemand anderen, dem Saphira daran die Schuld geben konnte.

Jeder merlinverdammte Schüler lebte sein Leben einfach weiter und bald hatte der Alltag auch Saphira eingeholt. Zumindest nach außen hin herrschte eine gewisse Routine. Normalität, beinahe. Doch in ihrem Inneren tobte ein unerbittlicher Krieg, jagte eine manische Phase die nächste, nur unterbrochen von den wenigen Tagen der tiefgreifenden Depression, an denen sie sich am liebsten vom Astronomieturm gestürzt hätte, um diesem ganzen Fiasko ein angemessenes Ende zu bereiten.
Sie wusste kaum noch, wie ihr geschah, schien die Kontrolle über ihr Denken und Handeln verloren zu haben, hin- und hergerissen zwischen den unzähligen, widersprüchlichen Emotionen. Mal flogen die Tage an ihr vorbei, lösten sich in Nichts auf wie Rauch, zerbarsten am Boden in scharfkantige Scherben, ehe sie die Zeit zu fassen bekam, etwas Vernünftiges mit ihr anzufangen wusste. Rastlos und hektisch lebte sie zwischen Bibliothek und Klassenräumen, arbeitete, lernte, verfasste ellenlange Aufsätze.
Schlaf wurde zur Zeitverschwendung deklariert; mehr als drei Stunden hielt sie es in ihrem Bett nicht aus, dann scheuchte sie die Betriebsamkeit erneut voran.
Weiter, schneller, mehr. mehr. mehr.

Als wäre sie auf diese Weise dazu in der Lage, vor ihren Problemen davonzulaufen, halste Saphira sich immer mehr Arbeit auf und schaffte es auf unerklärliche Weise trotzdem noch, bei jeder Mahlzeit anwesend zu sein, ihre Termine bei Pomfrey einzuhalten und regelmäßig etwas mit Blaise zu unternehmen.
Doch jedes Mal, wenn sie es wagte, einen Blick über die Schulter zu werfen, sah sie die Dämonen der Vergangenheit hinter sich lauern, bereit zum Sprung. Es bestand kein Zweifel daran, dass sie die junge Hexe beim ersten Anzeichen von Schwäche bei lebendigem Leibe verschlingen, vernichten, zu Grunde richten würden.
Weiter machen. Laufen, rennen, beschäftigt sein. Irgendetwas musste getan werden. Ruhe galt als Todsünde, die sie bitter bezahlen musste.
Diese Phasen hielten allerdings kaum länger als vier oder fünf Tage an; jeder menschliche Körper stößt irgendwann an seine Grenzen, besonders wenn man ihn nie gut behandelt hat.
Irgendwann holten die Schattengestalten sie ein, erdrückten sie mit zentnerschwerer Schwärze, in der sie zu ertrinken drohte, und saugten ihre Energie auf wie Dementoren das Glück, zerrten sie in den Abgrund der Depression, aus dem sie kurze Zeit später wieder herausgerissen wurde.
Auf dass die Hetzjagd von Neuem beginne.

+

Gemeinsam mit Ron und Hermione saß Harry in der Bibliothek, brütete im Gegensatz zu ihnen jedoch nicht konzentriert über dem Aufsatz für Snape, sondern studierte aufmerksam die Karte des Rumtreibers.
„Ha! Er schleicht durchs Schloss. Das kann kein Zufall sein“, stieß er plötzlich aus und deutete triumphierend auf einen kleinen Punkt, der mit Draco Malfoy beschriftet war und sich in die oberen Stockwerke zu begeben schien.
„Oh, Harry“, murmelte Hermione und blickte gelangweilt auf. „Mach einfach deine Hausaufgaben und hör auf, Malfoy beschatten zu wollen. Du machst dich lächerlich. Wie oft hast du ihn nun bereits verdächtigt, irgendetwas im Schilde zu führen?“
„So ungefähr jedes Jahr“, lachte Ron, der sich in letzter Zeit verdächtig oft auf Hermiones Seite schlug.
„Und wie oft hast du damit richtig gelegen?“, fragte sie und blätterte eine Seite in ihrem Buch um.
„Nicht ein einziges Mal“, sagte der Rothaarige, was Hermione die Augen verdrehen ließ. „Die Frage war von rhetorischer Natur, Ronald.“
„Sehr komisch“, murrte Harry und packte seine Sachen zusammen. Es hatte jetzt einfach keinen Sinn, sich an dem Aufsatz zu versuchen, da er unbedingt herausfinden wollte, was Malfoy trieb.
„Wir sehen uns später“, sagte er hastig und verließ die Bibliothek, ohne zu bemerken, dass ihm jemand folgte.

Kaum hatte er den nächsten Korridor erreicht, erklang hinter ihm eine Stimme, die er nicht sofort zuordnen konnte.
„Potter!“ Er blieb stehen und drehte sich um, doch mit der Person, die ihm nun gegenüberstand, hatte er absolut nicht gerechnet. Die kleine Black... Sirius` Nichte, die sich vermutlich diebisch mit ihrer gestörten Tante darüber gefreut hatte, dass er nun tot war. Der Gedanke an seinen Patenonkel schmerzte ihn so sehr, dass er zunächst kein Wort hervorbrachte. Eigentlich hielt er es auch nicht unbedingt für notwendig, der Zicke Beachtung zu schenken und so wandte er sich von ihr ab und setzte seinen Weg fort.
„Potter, warte!“ Sie klang energisch, war offensichtlich nicht dazu bereit, so schnell aufzugeben, doch der Schwarzhaarige hatte ebenso wenig Lust darauf, sich mit ihr auseinanderzusetzen.
„Harry“, sagte sie fast schon flehentlich und der junge Magier blieb tatsächlich stehen.
„Bitte“, fügte die Blonde leise hinzu, was ihn schließlich dazu brachte, sich mit ungläubiger Miene zu ihr umzudrehen. Was wollte sie von ihm?


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Vorschau: Der Auserwählte kommt zu Wort; eine weitere Beziehung geht in die Brüche *hust*; Augustus taucht mal wieder auf; es geht auf die Weihnachtsferien zu. Das alles innerhalb der nächsten 3-4 Kapitel.


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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
Helena Bonham Carter