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Fanfiction

Slytherin Hearts - Ashtray Heart

von SaphiraMalfoy

@Paddy Black: Hallöchen, endlich antworte ich mal auf all deine lieben Kommentare über die ich mich im Übrigen seehr gefreut habe ;)
Vorallem finde ich es toll, dass dir diese FF gefällt, obwohl du eigentlich weder diese Generation, noch Slytherin FFs magst :‘D! Das ist ja mal ein großes Kompliment, dass du sie dennoch gelesen und sogar gemocht hast :)
Nun versuche ich mal deine sämtlichen Fragen zu beantworten:
Nein, ich habe die gekürzten Teile nicht alle in die Outtakes hochgeladen, da ich sie größtenteils auch nicht abgetippt habe (jaa, ich schreibe ALLES von Hand vor. Bzw es ist von Hand schon fertig :‘D zumindest grob, beim Abtippen wird aber meist noch einiges geändert, umformuliert und detaillierter beschrieben. Vielleicht lade ich es mal hoch, irgendwann...aber da ohnehin so gut wie niemand die Outtakes gelesen hat, fand ich es relativ überflüssig und da ich momentan sowieso kaum zum Schreiben komme, haben die aktuellen Kapitel selbstverständlich Priorität.
„Ich hab kalt“ ... wie man darauf kommt? Nun ja, keine Ahnung. Da, wo ich herkomme, sagt man das so :‘D „Ich hab kalt / Komm bei mich bei / von alles was / etc...“ Ich vermisse zu Hause... hachja, nun wohne ich nämlich gaaaanz woanders.
Die geschätzte Kapitelzahl wird am Ende wohl ca 150-200 Kapitel betragen (ja, ach du scheiße, noch viel vor!) und die Fortsetzung ist auch schon geplant gewesen... aber eher so nextgen mäßig, doch das habe ich nun vollkommen aus dem Potter-Universe rausgetrennt und entwickle es als freie Geschichte. Ohne Magie, aber in GB/London. Wenn ich es tatsächlich mal schaffen sollte, möchte ich es in ein paar Jahren als Buch veröffentlichen, aber das steht noch in den Sternen.
Wie oft ich poste ist im Übrigen eine GUTE Frage =P
Früher mehrmals wöchentlich. Wegen Abi und so hatte ich weniger Zeit und wechselte zu 1x die Woche, jetzt ist es gerade etwas unregelmäßig, weil ich einfach so viel um die Ohren habe -.- aber ich versuche es in naher Zukunft wieder auf 1x die Woche zu regulieren.
Smalltalk auf Latein... ja, das „kann“ ich. Allerdings nicht, weil ich superschlau bin, sondern da wir das mal kurz zwischen Cicero und Catull[oh lesbia, mit dem Sperling...*kotz*] im Unterricht hatten... unserer Lehrer dachte irgendwie das wäre total witzig... es war aber eher ätzend und ich hatte es in meiner Handschriftlichen Fassung eben aus meinem Lateinheft abgeschrieben...aber ich dachte das wird zu kompliziert und habs dann auf Französisch geändert...
So, ich würde sagen das reicht für’s Erste aber ich danke dir noch mals für deine ausführlichen und lieben Kommentare ;)
Daran merkt man auch, wer wirklich Interesse hat. Fragen beantworte ich nämlich liebend gerne^^
Wenn dir mal etwas nicht gefallen sollte, oder du fehler und logiklücken findest, dann sag mir das auch bitte! Denn genau dafür schreibe ich Fanfiktions mittlerweile hauptsächlich: Um mich zu verbessern und mir Tips zu holen direkt von der Quelle, nämlich dem anonymen Leser. Und Leute, die man im wahren Leben kennt, trauen sich meist gar nicht, einem auch mal die Wahrheit zu sagen, wenn etwas totaler Mist ist, oder voller Fehler :‘D Das ist das tolle am Internet, jeder kann seine Meinung sagen
In diesem Sinne
Lieben Gruß und ich hoffe, es gefällt dir weiterhin und wenn nicht, dann sag es ruhig :)


@Bella87: Hey, das macht gar nichts, dass du keine Zeit hattest, das letzte Kapitel zu kommentieren, wie du siehst, schaffe ich es momentan auch kaum regelmäßig zu uploaden... Habe schlichtweg zuu viel um die Ohren.
Ich danke dir mal wieder für all dein Lob und freue mich sehr darüber, dass ich es geschafft habe, dich zu berühren, auch wenn es negativ war... naja aber das zeigt ja, dass ich es Realitätsnah beschrieben habe, also so, dass du die Gefühle nachempfinden konntest. Das freut mich, obwohl ich dich natürlich nicht runterziehen will.
Jetzt geht es mal endlich weiter... ;)

*

Sorry, dass es so lange gedauert hat.
Asche auf mein Haupt.
Noch dazu ist es nicht wirklich gebetat, da meine Beta leicht verhindert ist.
Also, falls jemand Fehler findet, darf er mir das gerne mitteilen, dann seid ihr jetzt alle meine Betas :`D

_________________________________


Ashtray Heart


„Konzentriere dich, Draco!“ zischte Bellatrix entnervt und richtete den Zauberstab erneut auf ihren Neffen, ohne ihm eine Pause zu gönnen.
„Legilimens“ sagte sie gelangweilt und dieses Mal schaffte Draco es, sie zumindest für eine Minute aus seinen Gedanken fern zu halten, doch dann durchbrach seine Tante abermals die schwache Mauer des Wiederstandes, die seinen Geist vor feindlichen Angriffen schützen sollte.
Der Schnatz war nur noch wenige Zentimeter von seiner Hand entfernt und Draco trieb seinen Besen dazu an, schneller zu fliegen. Schneller, schneller. Los jetzt! Doch dann tauchte Potter plötzlich, wie aus dem Nichts, zu seiner Linken auf und drängte ihn von seinem Kurs.
Bellatrix verdrehte die Augen und ließ den Zauberstab sinken. Solch stupide und eintönige Gedanken hatte sie noch bei kaum jemanden miterleben müssen. Wenn er schon so nahe an Potter, dem Feind Nr. 1, sein konnte, weshalb spionierte er ihn dann nicht aus, tat etwas Produktives, oder machte ihm zumindest das Leben zur Hölle, anstatt sich nur mit diesem Kinderkram zu beschäftigen. Quidditch... Als angehender Diener des Dunklen Lords sollte man wirklich mehr von ihm erwarten können.
„Du nimmst das Ganze hier überhaupt nicht ernst, oder?“ fauchte Bellatrix ihn an und ihre vor Zorn verzerrte Miene ließ keinerlei Zweifel daran, wie wütend sie auf das ungehorsame Blag war. Schön und gut, dass er sich stolz und bereitwillig in die Dienste ihres Herren begeben hatte, doch gehörten dazu Disziplin und Stärke, Entschlossenheit! Er konnte sich nicht einbilden, diese höchst komplizierte Aufgabe ohne die geringste Vorbereitung zu bewältigen.
„Doch, schon“ erwiderte Draco und zuckte mit den Achseln „Aber wozu muss ich Okklumentik beherrschen, um Dumbledore umzubringen? Ich begegne ihm ohnehin so gut wie nie und was sollte er für einen Grund haben, meine Gedanken zu lesen? Außerdem würde-“ weiter kam er nicht, da Bellatrix ihn barsch unterbrach:
„Gedanken LIEST man NICHT!“ fuhr sie ihn an und allmählich beschlich sie das vage Gefühl, Draco mehr erklären zu müssen, als sie gedacht hatte, aber da ergriff der Junge auch schon wieder das Wort:
„Ja, ja. Du weißt doch, was ich meine!“ sagte er leichthin und verdrehte dabei die Augen. Man kannte es auch übertreiben mit der Genauigkeit der Formulierung, schließlich lief es am Ende auf dasselbe hinaus.
„Ich fände es bedeutend praktischer, zu wissen, was im Kopf anderer Menschen vorgeht. Wer auf Hogwarts kann das schon? Es gehört nicht zum Lehrplan!“ versuchte er seiner Tante zu erklären, die sich in einem Anflug von Verzweiflung mit einer Hand über den zerzausten Lockenschopf fuhr, der aussah, als habe ein Vogel darin genistet und fluchte ungeniert vor sich hin, als sie mit den Fingernägeln darin hängen blieb.
„Draco, die Grundlage der Legilimentik ist Okklumentik! Um im Kopf eines anderen Menschen herumwühlen zu können, musst du deine eigenen Gedanken ordnen und wegsperren. Du musst lernen, deine Emotionen im Zaum zu halten und darfst deinem Gegner keine Angriffsfläche bieten, sonst hast du keine Chance anzugreifen. Zuerst bauen wir deine Verteidigung auf, dann lernst du, wie du auf Andere los gehst. Verstanden?“ Draco grummelte unschlüssig, was Bellatrix' Laune noch weiter absinken ließ.
„Ich habe dir eine Frage gestellt und ich möchte, dass du sie mit Ja, oder Nein beantwortest!“ ihre Stimme nahm einen bedrohlichen Ton an.
„Ja, Tante Bella“ entgegnete Draco gespielt unterwürfig und auch das entging ihr nicht, aber für's Erste ließ sie es auf sich beruhen, da ihre Schwester den Raum betrat und die beiden misstrauisch beäugte.

„Was macht ihr da?“ fragte sie, doch noch ehe Draco seiner Mutter antworten konnte, setzte Bellatrix eine beiläufige Unschuldsmiene auf, die ihr niemand so recht abkaufte, und sagte schulterzuckend:
„Wir?“ die Schwarzhaarige warf einen Seitenblick auf ihren Neffen „Wir machen gar nichts miteinander. Ich bin Draco rein zufällig hier begegnet, denn eigentlich war ich auf dem Weg zu Cecilia und wollte nur kurz meinen Mantel holen.“ Als Bellatrix, wild mit den Händen gestikulierend, erzählte, runzelte Draco verwundert die Stirn und blickte zwischen ihr und seiner Mutter hin und her. Narzissa schien ihr kein Wort zu glauben, kniff misstrauisch die Augen zusammen und fiel ihrer Schwester ins Wort:
„Lügen war noch nie deine Stärke, Schwesterherz“ sagte sie kalt und warf ihrem Sohn, der angestrengt in eine andere Richtung starrte, einen Blick zu „Lass dir eines gesagt sein, Bellatrix, ich möchte nicht, dass du meinem Sohn Flausen in den Kopf setzt. Sein Los ist schwer genug, lass ihn in Ruhe, wir brauchen deine Hilfe nicht.“
„Ach, meinst du etwa, dein kleines, unerfahrenes Kerlchen schafft das ganz alleine?“ gab die Schwarzhaarige höhnisch zurück und sah Draco abschätzig an, was diesem offensichtlich missfiel, doch noch ehe er sich selbst verteidigen konnte, ergriff Narzissa erneut das Wort:
„Unterschätze die Familie Malfoy nicht, meine Liebe. Wir haben schon ganz anderes überstanden und auch aus dieser Krise werden wir gestärkt hervorgehen. Wohin dich deine Wege gebracht haben, müssen wir nun nicht vertiefen, oder?“ die blonde Frau klang bedeutend selbstsicherer, als sie sich fühlte, denn ihrer Schwester gegenüber wollte sie keine Schwäche zeigen.
„Da ich annehme, dass du dezent auf Askaban anspielst, kann ich dir nur sagen, dass ich dort war, weil ich dem Dunklen Lord auch nach seinem Verschwinden noch die Treue hielt und mich nicht, wie ihr Feiglinge, verkrochen habe und behauptete, ich hätte unter Zwang gestanden!“ In Bellatrix` Augen flammte unverkennbarer Zorn auf, während sie Narzissa ihre Worte nahezu entgegen spie.
„Aber... Wo ist eigentlich dein Mann?“ fragte sie nach einer Weile gespielt unwissend und ließ dann ihr kratziges, freudloses Lachen vernehmen.
„Du kannst deinen Sohn jetzt weiter verhätscheln, wenn du willst. Ich für meinen Teil gehe erst mal zu Cilia“
„Ja, ja. Dann geh` du mal zu Cecilia. Da komme ich im Übrigen geradewegs her. Sie hat uns nächste Woche zum Abendessen einegeladen. Dich, Rodolphus und Rabastan übrigens auch, aber das kann sie dir dann ja selbst sagen“ erklärte Narzissa nun ein wenig versöhnlicher, da sie weder die Kraft, noch die Lust dazu hatte, sich weiter mit ihrer Schwester zu streiten. Ihre Intentionen waren vielleicht nicht unbedingt die Schlechtesten. Natürlich war ihr einziges Ziel, dem Dunklen Lord zu dienen, doch wenn dies helfen sollte, Dracos Leben zu verschonen, so sollte es Narzissa eigentlich nur Recht sein. Aber Bellas Handlungen waren einfach zu unüberlegt und überschwänglich, brutal und zerstörerisch... Dass Draco Hilfe benötigen würde, stand für Narzissa außer Frage, jedoch wünschte sie sich eher jemanden, der wohl überlegt handelte, kompetent und unauffällig war, ihrem Sohn zeigte, wie er die schier unlösbare Aufgabe bewältigte, ohne dabei entdeckt zu werden, der an Ort und Stelle war und ihm direkten Schutz bieten konnte, jemanden, dem sie vertraute...
Jemanden, wie Severus Snape.

Bellatrix nickte und wandte sich zum Gehen, nachdem sie Draco hinter dem Rücken seiner Mutter fest angesehen und die Worte „Heute Abend“ stumm mit dem Mund geformt hatte, woraufhin er leicht den Kopf neigte, um ihr zu bedeuten, dass er verstand.
„Barty wird auch dort sein...“ fügte Narzissa hinzu, als Bella schon fast die Türe erreicht hatte „und sein Kind. Ioles Kind“
Mrs. Lestrange hielt inne und hob die Augenbrauen „Uhh, da bin ich aber mal gespannt“ kicherte sie und schürzte die Lippen, denn obwohl sie sich beinahe jeden zweiten Tag mit ihrer Freundin, Cecilia Steel, traf, war ihr das Mädchen noch nicht unter die Augen gekommen, da sie sich, laut Cilia, ständig irgendwo im Wald herum trieb, oder mit Barty in das Crouch-Anwesen verschwand. Viel hatte Bellatrix bislang nicht über Ariadne in Erfahrung bringen können, aber das würde sich bald ändern.
„Ob sie auch so eine Irre ist, wie ihre Mutter?“ fragte sie schmunzelnd und erinnerte sich an die merkwürdigen Ausbrüche dieser Iole Leicester.
„Na, das musst DU gerade sagen...“ entgegnete Narzissa, die ihre Schwester eindringlich musterte, während diese laut gackernd die Haustüre von Außen zuknallte.

Nachdenklich betrachtete Narzissa ihren Sohn, der nun ziemlich verloren im Salon des Manors stand, die Augen auf die Stelle geheftet, an der Bellatrix bis vor wenigen Sekunden gestanden hatte.
„Wie geht es dir?“ fragte sie und ging vorsichtig ein paar Schritte auf ihn zu.
„Gut, wieso?“ war seine knappe Antwort und er ließ sich auch nicht von ihr in den Arm nehmen. Seit Tagen schon, ignorierte er ihre Versuche, ein ernsthaftes Gespräch zu führen und lehnte konsequent jeden körperlichen Kontakt ab. Seine, für sie ungewohnte, distanzierte und eiskalte Art, versetzte ihrem ohnehin schon leidenden Herzen einen weiteren, unendlich schmerzhaften Stich. Was war nur mit ihrem Kind geschehen? Noch vor wenigen Tagen hatten sie sich doch so gut verstanden und gegenseitig gestützt. Doch nun war alles anders.
Bedrückt sah sie ihn noch eine Weile lang schweigsam an, dann versuchte sie es anders:
„Ich weiß nicht, ob Saphira bereits über unseren Besuch unterrichtet wurde, ich habe sie vorhin nicht zu Gesicht bekommen, aber es wäre doch eine nette Idee, ihr einen Brief zu schreiben und ihr zu sagen, dass ihr euch bald wiedersehen werdet“ dieses Mal horchte Draco tatsächlich auf und obwohl er keine Miene verzog, konnte sie das Leuchten in seinen Augen, welches die erste, ernsthafte emotionale Regung seit der Visite des Unnennbaren darstellte, kaum übersehen. Mit einem letzten, hoffnungsvollen Blick auf ihren geliebten Sohn, verließ sie den Raum und betete in Gedanken dafür, dass seine Zuneigung zu Saphira sein Herz wieder erweichte und ihn daran erinnerte, dass es Menschen gab, die ihn liebten und denen er sich nicht verschließen sollte.

Unschlüssig stand der Blonde im Salon und lauschte dem Klang der Schritte seiner Mutter auf dem Marmorboden, die allmählich leiser wurden und schließlich gar nicht mehr zu hören waren. Im Haus herrschte abermals eine bedrückende Stille, wie er sie bis zu diesem Sommer nicht gekannt hatte. Vermutlich bildete er es sich nur ein, doch die Abwesenheit seines Vaters schien eine so große Auswirkung zu haben, dass er sich in dem riesigen Anwesen nicht selten vollkommen verloren fühlte. Das einst so traute Heim war nun zu einer Ruine der Erinnerungen und schrecklichen Vorahnungen geworden, aber die Ankündigung seiner Mutter wirkte, wie ein unerwarteter Lichtblick am Horizont. Die Aussicht darauf, endlich wieder hier raus zu kommen und etwas anderes zu tun, als über die Aufgabe des Dunklen Lords nachzugrübeln, war eine willkommene Abwechslung und vor allem war da noch Saphira...
Die vergangenen Tage, die er mehr, oder minder erfolgreich damit zugebrachte, sich auszumalen, wie genau er Dumbledore zur Stecke bringen konnte und Bellatrix` elendig lange Vorträge über Stolz, Ehre und Loyalität, hatten wenig Zeit dafür gelassen, über seine Freundin nachzudenken, was ihm jedoch nicht gerade ungelegen gekommen war. Über ihre vergangenen Streitereien nachzusinnen würde ihn alleine ohnehin nicht weiterbringen, denn wie sollte er die Situation klären, oder verbessern, ohne ihr gegenüber zu treten? Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, taten die Erinnerungen daran, wie sie miteinander umgegangen waren, viel zu sehr weh, als dass er sich noch gerne in diese letzten Tage des vergangenen Schuljahres zurückversetzte..
Demnach kam ihm die Ablenkung eigentlich ganz gut zupass. Bei seinen Überlegungen war ihm, abgesehen von ein paar abstrusen und weniger intelligenten Möglichkeiten, unter anderem die todbringende Opalhalskette eingefallen, welche er bei diversen Besuchen, zusammen mit seinem Vater, im schwarzmagischen Laden von Borgin & Burke's gesehen hatte. Dies wäre eine wirklich kostspielige Investition, aber wenn es darum ging, die Ehre der Familie Malfoy wiederherzustellen, war ihm keine Galleone der Welt zu viel, denn sollte ihm die Erfüllung dieser Aufgabe gelingen, so würden er und seine Eltern in Zukunft wieder ehrenwerte und vom Dunklen Lord hoch angesehene Mitglieder der reinblütigen Gemeinschaft sein und das war alles, was von Bedeutung war.
Andererseits war es schon eine merkwürdige Vorstellung, den alten Mann, wie er ihn in Gedanken mittlerweile nur noch nannte, mittels Frauenschmucks zu töten. Zunächst einmal musste ein Weg gefunden werden, die Kette unauffällig zum Schulleiter zu befördern und soweit er von Bellatrix, die im Kontakt zu den Spionen im Ministerium stand, erfahren hatte, würden die Sicherheitsbestimmungen im folgenden Schuljahr in Hogwarts noch drastischer verschärft werden, als zu den Zeiten, in denen Saphiras mittlerweile verstorbener Onkel gesucht wurde. Zwar würde man keine Dementoren mehr an den Eingängen postieren, jedoch sollte Filch, mit Hilfe einiger Auroren, angeblich jeden Brief und jedes Päckchen durchsuchen, bevor es dem rechtmäßigen Empfänger zugestellt wurde und auch vor den eintreffenden und aus Hogsmeade zurückkehrenden Schülern sollte nicht Halt gemacht werden. Gefährliche Gegenstände ins Schloss hineinzuschmuggeln würde ein äußerst schwieriges und risikoreiches Unterfangen werden und selbst wenn Filch die Tödlichkeit der Opalhalskette entgehen sollte, so würde er es mit Sicherheit verdächtig finden, wenn jemand Dumbledore Frauenschmuck schickte, und das auch noch ohne Absender. Wobei man ja nie wusste, was der Greis sonst so geschickt bekam, oder gar bestellte... dachte Draco mit einem leichten Schmunzeln bei sich, während ihm getragene Frauenwäsche und unanständige Bilder durch den Kopf gingen.

Nein, das schien ihm alles ein wenig zu utopisch zu sein und so schloss er die verfluchte Kette vorerst aus. Falls notwendig, konnte er später immer noch darauf zurückkommen. Sinnvoller erschien es ihm, das Mordwerkzeug direkt im Schloss herzustellen, da sich das Risiko einer Entdeckung somit verringern ließ. Einen tödlichen Zaubertrank zu brauen stellte ebenfalls eine extrem komplizierte, jedoch nicht unüberwindbare Hürde dar, denn in diesem Fach war Draco schon immer ein Ass gewesen und das nicht nur, weil Professor Snape ihn bevorzugte! Das war etwas, was ihm wirklich lag und sogar Spass machte. Snape... Ja, durch ihn konnte er die Erlaubnis erlangen, sich ein Buch aus der verbotenen Abteilung der Bibliothek in Hogwarts ausleihen zu dürfen, in der sich bestimmt ein Band finden ließ, der die Anleitung zum Brauen eines Trankes, wie zum Beispiel dem „Sud des Lebenden Todes“ enthielt. Dass er das Rezept für diesen sogar bald im neuen Lehrbuch entdecken würde, konnte er schließlich noch nicht ahnen. Nur an die erforderliche Zutaten zu kommen dürfte wiederum komplizierter sein. Es sei denn, Snape wäre ihm auch hierbei behilflich, aber Draco wusste nicht, wie viel sein Lehrer vom Dunklen Lord erfahren hatte und hielt es nicht unbedingt für klug, seine Pläne so offensichtlich darzulegen.
In der verbotenen Abteilung könnte er jedoch auch noch andere, nützliche Bücher finden. Zum Beispiel über Flüche... wenn er anstatt der Halskette selbst einen Gegenstand verfluchte... Den Türknauf zu Dumbledores Büro... Das wäre gar nicht so dumm, fand Draco und entschied, dass sich ein Besuch bei Borgin & Burke's dennoch lohnte.

Die Erinnerung an ihren unglücksseligen Abschied, der nicht einmal stattgefunden hatte, wurden durch seine Mordpläne und die Hoffnung auf den daraus resultierenden Ruhm, bislang erfolgreich verdrängt, doch die Aussicht, ihr in wenigen Tagen wieder zu begegnen, brachte den angehenden Todesser vollkommen aus dem Konzept. Ohne es zu wollen, rief er sich den Anblick ihres schmalen Gesichtes in Erinnerung, das so widersprüchliche Reaktionen und Eindrücke hervorrufen konnte, wie kaum ein anderes. Für ihn war sie wunderschön, die, für ihre Gesichtsgröße, etwas zu groß geratenen, smaragdgrünen Augen, die Crouch einmal als „glubschige Fischaugen“ bezeichnet hatte, verzauberten ihn ebenso sehr, wie ihr dünnlippiger Mund, mit dem sie so unglaublich gut küssen konnte, obwohl er zugeben musste, dass ihn die sinnlichen und vollen Lippen von Pansy durchaus reizten...
Sein Blick verschwamm, während er langsam und ziellos durch die endlos langen, verlassenen Korridore des Herrenhauses schritt und der Nachhall ihrer Berührungen, plötzlich wieder auf seiner Haut brannte.
Es kam ihm vor, als könne er die sanften, kleinen Hände noch auf seinem Körper spüren, wie sich die Arme seines geliebten Mädchens fest um ihn schlangen und sie die weichen Lippen, mit denen sie ihn leidenschaftlich liebkoste, vom Mund abwärts über seinen Hals wandern ließ und leicht hinein biss. Ein Hauch heißen Atems, der ihm eine Gänsehaut verschaffte, streifte seinen Nacken und der unaufdringliche Geruch ihres Parfums benebelte sein Denken. Vor seinem inneren Auge sah er ganz deutlich ihre blasse Haut, die er so häufig mit sehnsüchtigen Küssen überzogen hatte, ihre kleinen Brustwarzen, die sich unter seiner Berührung zusammenzogen und noch immer konnte er Saphiras leises Stöhnen vernehmen, als wären seit diesen Begebenheiten nur wenige Minuten vergangen.
Oh Saphira.
Phia. Phia. Phia.
Erst jetzt wurde Draco schlagartig gewahr, wie sehr ihm seine Freundin fehlte. Er vermisste Saphira wirklich beinahe schmerzhaft, sie und die Zärtlichkeiten, die das junge Paar miteinander austauschte, wenn es sich nicht gerade stritt, oder, auf Grund von Kleinigkeiten, beleidigt anschwieg. Die Nähe und Geborgenheit, das Gefühl, einen Menschen zu haben, den er von ganzem Herzen liebte und der diese Liebe als ebenso stark empfand, wie er es tat, hatte ihn nahezu süchtig gemacht und verschaffte ihm die dumpfe und ungute Ahnung, diesen Menschen zu brauchen. Eine Erkenntnis, die der junge Malfoy jedoch nicht offen zugeben wollte und auch vor sich selbst kaum einzugestehen wagte, denn diese intensive Bindung, welche sich zwischen den heranwachsenden Magiern entwickelt hatte, barg nicht nur positive Seiten, sie machte ihn auch verletzlich und angreifbar.

Kopfschüttelnd blieb Draco plötzlich wie angewurzelt stehen, als er feststellte, dass er sich in seinem tranceartigen Zustand auf direktem Wege zu dem Gästezimmer befand, das Saphira bei ihren, früher so zahlreichen, Besuchen stets bewohnte, und nur noch wenige Schritte von der Türe entfernt stand.
Die schlechten Erinnerungen verdrängend, schloss er kurz die Augen, drückte die Klinke hinunter und betrat den Raum, in dem er, obwohl zahllose Monate seit den Weihnachtsferien vergangen waren, immer noch eine Mischung aus ihrem Parfum und dem zarten Geruch ihrer eigenen Haut wahrnahm.
Beinahe zufrieden lächelnd, ließ der Blonde sich auf Saphiras Bett fallen und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Während er sich vorstellte, wie schön ihr Wiedersehen sein würde, überfiel ihn ein lange in Vergessenheit geratenes Gefühl der Euphorie eines frisch verliebten jungen Mannes. Von einer Woge des Glücks durchströmt, schnappte er sich eine, auf dem Sekretär liegende, Rolle Pergament und setzte sich aufrecht hin, um den Vorschlag seiner Mutter in die Tat umzusetzen.

Meine geliebte Saphira,

bitte verzeih` mir mein dummes Benehmen in den letzten Tagen, ehe wir von Hogwarts abreisten und auch, dass ich mich so lange nicht bei dir gemeldet habe, das war noch viel dämlicher von mir, wobei ich aus deinen Briefen zu lesen glaubte, dass zu mir ersteres verziehen hast, also hoffentlich auch mein zweiter Fauxpas vergessen werden kann.
Eben hat Mum mir gesagt, dass wir euch nächste Woche besuchen werden. Darauf freue ich mich schon so sehr, meine Süße. Es ist einfach irgendwie schief gelaufen in den letzten paar Wochen, aber das kriegen wir doch wieder hin, oder?
Ich hoffe, Crouch geht dir nicht allzu sehr auf die Nerven, ich hätte jedenfalls keine Lust, mit der Ziege unter einem Dach zu leben. Meinst du, deine Mutter erlaubt es dir, mit zu mir zu kommen für den Rest der Ferien? Frag` doch mal, wenn du magst.

Fühl` dich geküsst. Ich stelle mir gerade vor, deine weichen Lippen zu spüren. Oh, wie sehr ich mich schon danach sehne, dies wieder in Wirklichkeit zu tun... das und andere Sachen... erinnerst du dich an unsere Nacht im Bad der Vertrauensschüler? Das war schön...

Ich liebe dich,

Draco.

Hochgradig zufrieden mit sich und der Welt, begab der junge Magier sich in das Turmzimmer, in welchem die Eulen der Familie tagsüber schliefen, wenn sie nicht gerade die Post ausflogen, und aus dem sie Nachts ungehindert zum Jagen hinausfliegen konnten, da kein Glas die Fenster abschloss, um seinen Uhu mit dem Brief zu Saphira zu schicken.

*

Kaum eine Stunde später, als er in seinem Zimmer saß und in ein Buch über die genialsten Quidditch-Partien aller Zeiten vertieft war, das Saphira ihm, unter anderem, vor knapp zwei Monaten zu seinem sechzehnten Geburtstag geschenkt hatte, wurde er durch das Geräusch eines, gegen das Fenster klopfenden, Eulenschnabels aufgeschreckt. Erstaunt ließ er die prächtige Schneeeule, die er sogleich als die von Cecilia Steel identifizierte, in den Raum flattern und warf einen zweifelnden Blick auf die Uhr. Nein, das konnte noch keine Antwort von Saphira sein, denn in der kurzen Zeit war sein Brief auf keinen Fall schon in Plymouth angekommen. Für diese Strecke benötigte eine Eule, selbst bei gutem Wetter, mindestens drei Stunden. Außerdem hätte Saphira, die keinen eigenen Vogel besaß, Dracos Uhu genutzt, um ihm ihre Antwort zuzusenden, so, wie sie es immer tat. Dennoch war der Brief klar und deutlich an ihn adressiert und stammte aus dem Hause Steel. Aber weshalb sollte Saphiras Mutter ihm schreiben? Das hatte sie noch nie getan, mal abgesehen von den Geburtstagskarten, die sie ihm jedes Jahr, mitsamt einer beträchtlichen Summe Gold, das jedoch seinen Eltern ausgehändigt wurde, schickte. Diese Gold hin und her Schieberei hielten sowohl Draco, als auch Saphira für die sinnbefreiteste Aktion überhaupt, da Saphira von seinen Eltern stets denselben Betrag zurückerhielt, man das Geld also quasi eins zu eins wieder zurück gab, nur um diese Aktivität im darauffolgenden Jahr zu wiederholen.

Neugierig öffnete er das Couvert und stellte schnell fest, dass es sich nicht um eine Nachricht von Miss Steel handelte, sondern seine Tante Bellatrix Urheberin dieses kurzen Schriftstückes war.

Sei um 23 Uhr in der Bibliothek, dann ist deine Mutter zu Bett gegangen, also mach keinen Lärm auf dem Weg dorthin. Sie muss nicht alles wissen.
Bella

Seufzend legte Draco den Brief bei Seite und klappte sein Buch zu. Das war's dann wohl mit seinem ruhigen Abend. Eigentlich war er nicht sonderlich begeistert von der Aussicht, die halbe Nacht über diesen Okklumentik-Kram zu üben, obgleich er eigentlich zugeben musste, dass es sich dabei um ein recht nützliches Werkzeug handelte, wenn man es denn beherrschte. Aber es zu erlernen, war schwieriger, als jeder Zauber, der ihm bislang in Hogwarts beigebracht worden war und seine Tante war, milde ausgedrückt, eine anstrengende Persönlichkeit.
Weshalb sie darauf bestand, dass er seiner Mutter gegenüber nichts erwähnen sollte und warum diese so sehr dagegen war, dass Bellatrix mit ihm Umgang hatte, verstand er noch nicht wirklich. Narzissa wusste schließlich von dem Auftrag, den der Dunkle Lord ihm erteilt hatte, wieso also ein Geheimnis daraus machen? Und warum war sie nicht froh darüber, dass er daran arbeitete und Hilfe von ihrer Schwester erhielt?
Ungeklärte Fragen, deren Sinn sich ihm jedoch in den folgenden Monaten mehr als deutlich erschließen würde...
Eine Verbindung zwischen der Bürde, ein Diener des Dunklen Lords zu sein, ihm die ewige Treue zu schwören und seiner Beziehung zu Saphira, zog Draco in diesem Augenblick noch nicht, doch auch dies sollte sich sehr bald ändern. Um genau zu sein, bereits in wenigen Stunden...


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Ja, ich bin mir bewusst, dass derzeit nicht viel passiert, aber momentan muss ich die Handlung des nächsten Schuljahres aufbauen und diese Begebenheiten sind kein Blabla, sondern alle eine wichtige Grundlage. Stellt es euch wie den Beginn eines HP Buches vor. Da passiert in den ersten Kapiteln auch nicht mehr, als dass Harry bei den Dursleys rumhängt :`D
Aber ihr werdet noch sehen, dass das hier alles von Bedeutung ist =P
Und keine Sorge, ganz bald kommt das 2. Voldy Kapitel, diesmal mit ganz viel brutaler Handlung und Buchbezug [Hinweis: Band 6, Kapitel 1... Fudge erzählt dem Premierminister da was... und diesen Tathergang schildere ich bis ins ekelhafteste Detail. Wer will, darf raten, was ich meine. Aber irgendwem hab ich`s schon mal gesagt...]


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Wenn man wie ich über Böses schreibt und wenn einer der beschriebenen Figuren im Grunde ein Psychopath ist, hat man die Pflicht, das wirklich Böse zu zeigen, nämlich, dass Menschen getötet werden.
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