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Fanfiction

Slytherin Hearts - This House no longer feels like Home

von SaphiraMalfoy

@Bella87: Das macht doch gar nichts... wie du sicherlich gemerkt hast, habe auch ich mal wieder zwei oder vielleicht sogar drei Wochen nichts hochgeladen. Schande über mich. Mir ging es nicht anders, war irgendwie nur noch zum duschen und schlafen zu Hause und hatte echt keinen Nerv mich mit FF’s auseinander zu setzen. Aber jetzt wieder ;)
Das kenne ich und dann ist der ganze Kommi einfach futsch. Voll ätzend.
Deshalb schreibe ich längere Sachen immer im WordDokument vor. Oke, mache ich allgemein mit Kommentaren so, da ich am Ende immer schon nicht mehr weiß, wie das Kapitel anfing, Also habe ich parallel zum lesen Word auf und tippe dann immer direkt rein,was ich gerade denke. Wobei das auch oft dazu führt, dass ich mich am Anfang etwas frage und am Ende wird das im Kapi selbst erklärt, also habe ich mir die Frage selbst beantwortet. Aber bislang hat es den Autoren gefallen, da sie so den Prozess des Lesers sehen können... Ist ja auch egal. Zurück zu SH:
Tjajaaaa...Tracey... ist ohnehin ein Fall für sich. Das hier werden auch die ersten Sommerferien sein, in denen sie eine Rolle spielen wird. Wenn auch nur in einem Kapitel.
Und die Beamtin :’D jaaa... der Name vorallem, was? Mir fallen einfach nie Namen ein...
Dumby ist ein Stalker... auch mal eine Theorie, der wir nachgehen sollten. Vorallem wenn man bedenkt, wie viele Erinnerungen anderer Menschen er so gesammelt hat... hat kein eigenes Leben und gafft sich deswegen die Erlebnisse anderer an. Alles unter dem Vorwand, Voldy auf die Schliche zu kommen. Jaja, erzählen kannst du viel, wenn der Tag lang ist, Albus. Wir haben dich enttarnt!
Ariadne... natürlich trifft sie Barty... Immerhin hängt der auch ständig bei Cecilia rum. Sie sollte ein Asylheim eröffnen. Bella ständig da, Barty, Aria...
So, jetzt geht’s endlich weiter ;)

@Skrozer: Wow ;) Ein neuer Leser!!
Vielen lieben Dank für dein Lob, habe mich sehr darüber gefreut.
Zissy ist ziemlich am Ende, was man wohl deutlich gemerkt hat. Im nächsten Kapitel gehe ich nochmal tiefergehend auf sie und Draco ein und am Ende... Lord waldemar... *hust* oder so ähnlich =P
Jetzt geht es endlich weiter, sry... eigentlich lade ich jede Woche mindestens ein kapitel hoch, aber war etwas im Stress.


________________________



Gemeinsam verließen sie das Gleis 9 ¾ und verschwanden dann schleunigst in einer verlassenen Gasse, welche sich gleich neben dem Bahnhofsgebäude befand, disapparierten und erschienen dann wenige Meter neben der Grundstücksgrenze von Malfoy Manor. Unschlüssig standen sie nebeneinander und Draco warf dem Anwesen nur einen flüchtigen Blick zu, ehe er wieder den Boden vor seinen Füßen begutachtete.
„Du willst eigentlich auch nicht hineingehen, oder?“ fragte Narzissa, denn die Miene ihres Sohnes sprach Bände. Etwas unverständliches vor sich hin grummelnd, zuckte Draco mit den Schultern und wagte es erneut, den Blick über das Grundstück schweifen zu lassen.
Da war der Schuppen, in welchem die Besen aufbewahrt wurde, auf denen sein Vater ihm das Fliegen beigebracht hatte, die Schaukel, die nur für Saphira angebracht worden war, das Baumhaus, mit dem sein Vater ihn überrascht hatte, die Pfauen, welche Draco nur zu gerne geärgert hatte, was seinem Vater gar nicht gefiel... Zu viele Erinnerungen. Nein, er wollte noch nicht hineingehen, denn im Haus, würde es nur noch schlimmer werden.
„Komm, wir gehen ein Stück“ sagte Narzissa und nickte ihm dabei aufmunternd zu.
„Aber mein Koffer-“ setzte Draco an, doch Narzissa musterte ihn fragend.
„Welcher Koffer?“ sie lächelte beinahe aus ihren traurigen Augen heraus und tatsächlich, da war keines seiner Gepäckstücke mehr. Offensichtlich hatte seine Mutter diese bereits zum Verschwinden gebracht und er hatte es nicht einmal bemerkt. Ein wenig frische Luft würde ihm sicherlich gut tun.
Narzissa hakte sich bei ihm ein und gemeinsam gingen sie den schmalen Pfad neben dem Gartenzaun entlang, der sich jedoch bald von dem prachtvollen Anwesen entfernte und durch einen kleinen Wald bis hin zu dem See führte, an dem Draco als Kind häufig mit seinen Freunden, Vincent und Gregory, gespielt hatte.

„Weißt du, wie es Vater geht?“ fragte Draco, nachdem sie eine Weile durch die, mit dichtem Blätterwerk bewachsenen Bäume, gegangen waren und warf seiner Mutter einen kurzen Seitenblick zu.
„Leider hatte ich bislang noch keine Möglichkeit Kontakt zu ihm aufzunehmen, du weißt ja, wie streng die Post nach Askaban kontrolliert wird und wie selten es den...“ sie geriet kurz ins Stocken „den Insassen gestattet ist, selbst Briefe nach draußen zu verschicken. Erst in zwei Wochen habe ich einen Besuchstermin bei ihm. Du wirst aber nicht mitkommen können, es ist nur eine Person pro Monat erlaubt und Minderjährigen wird der Zutritt grundsätzlich verweigert.“ erklärte Narzissa ihm niedergeschlagen und seufzte leise.
„Ich kann nicht aufhören an ihn zu denken“ fügte sie hinzu und eine Träne stahl sich in ihre Augen.
„Keine Sorge, ich hatte ohnehin nicht vor mitzukommen, ich wollte nur wissen, wie... na ja, ob du was von ihm gehört hast.“ antwortete Draco ausdruckslos und ließ seinen Blick über die Lichtung schweifen, welche sie soeben erreicht hatten. Unzählige Sommerblumen überwucherten die Wiese und gegenüber, auf der anderen Seite des Sees, in dessen Nähe sie nun standen, spielten ein paar Kinder im Wasser.
„Komm, wir setzen uns kurz her“ schlug Narzissa vor und führte ihn zu einer halb verwitterten Bank am Rande des Gewässers.
„Wie geht es Saphira? Hat sie von Sirius' Tod erfahren? Ich habe in der Eile ganz vergessen, es in meinem Brief zu erwähnen. Ich meine, sie kannten sich kaum, aber immerhin war er ein nahestehender Verwandter von ihr und...“ sie beendete den Satz nicht, sondern ließ ihren traurigen Blick über die glitzernde Wasseroberfläche schweifen. Es war so friedlich hier, ein wundervoller Sommertag. Alles schien perfekt und kein Muggel wäre auf die Idee gekommen, dass sich direkt vor ihren Augen etwas Schreckliches abspielte. Die Natur schien sie zu verspotten, mit ihren bunten Farben, dem heiteren Vogelgezwitscher. Sanft tanzten die Gräser im Wind und die Blätter der prächtigen Bäume ließen ein leises Gesäusel vernehmen, das von besseren Tagen erzählte, einer heilen Welt.
Das alles passte so ganz und gar nicht zu der düsteren Stimmung, der erstickenden Verzweiflung, die Narzissa empfand. Es war so falsch. Es hätte kalt sein müssen, dunkel und stürmisch. Blitze sollten den Himmel durchzucken und die Menschen spüren lassen, dass sich ein fürchterliches Unheil über ihnen zusammenbraute.
Aber dem war nicht so.
Das fröhliche Gelächter der Kinder, drang an ihre Ohren und versetzte ihrem blutenden Herzen einen weiteren todbringenden Stich.
„Mh“ machte Draco und spürte, wie sich sein Magen bei dem Gedanken an Saphira zusammen zog. Zwischen ihnen war so einiges nicht in Ordnung und das, obwohl es nach ihrem Aufenthalt im St. Mungo so gut gelaufen war. Aber irgendetwas hatte sich bei ihr verändert. Sie wirkte merkwürdig erstarrt, lethargisch und war nicht mehr sie selbst. Dann kamen noch die letzten Tage vor den Ferien hinzu, als er erfahren hatte, dass sein Vater im Gefängnis saß und in denen er sie mehr als nur schlecht behandelt hatte. Und jetzt... wie sollte es zwischen ihnen weitergehen?
„Weiß nicht, sie steckt es schon weg“, nuschelte er beinahe unverständlich und ballte seine Hände zu Fäusten zusammen. Aus irgendeinem Grund war er sauer auf sie, aber er konnte nicht genau sagen, woran es lag. Vielleicht weil sie einfach gegangen war, ohne sich zu verabschieden, wobei er sich das selbst zuzuschreiben hatte.
„Was?“ Narzissa sah ihn überrascht an, als wäre ihr erst eben wieder bewusst geworden, mit wem sie hier war.
„Ah, achso. Ja, ich hoffe es geht ihr gut. Vielleicht kannst du in den Ferien eine Weile zu ihr gehen. Ich werde mit Cecilia sprechen“ sagte sie geistesabwesend und versuchte ihre Aufmerksamkeit wieder von den spielenden Kindern abzuwenden. Die Idee, Draco zu Cecilia zu schicken, war ihr spontan gekommen. So häufig, wie ihre Schwester Bellatrix mitsamt Rodolphus in letzter Zeit unangemeldet bei ihr auftauchten, wäre es sicherlich besser, die Kinder woanders unterzubringen. Das war einfach kein Umgang für die beiden, sie waren noch zu jung, um mit der grausamen Realität des Todesserdaseins konfrontiert zu werden. Obwohl sich Bella mit Sicherheit noch weitaus häufiger bei Cecilia aufhielt. Immerhin waren die beiden die besten Freundinnen...

Draco vermied es, auf das Gesagte zu antworten. Nur ungern wollte er seiner Mutter berichten, dass es zwischen ihm und Saphira momentan weniger gut lief und auch Narzissa schwieg über ihre Fehlgeburt. Schließlich wusste Draco nichts davon, dass sie schwanger gewesen war, darum wäre es unnötig, ihn damit zu belasten. Doch sie brauchten keine Worte, um sich miteinander zu verständigen, es war offensichtlich, wie mies sich jeder von ihnen fühlte. Vorsichtig griff Draco nach der Hand seiner Mutter und drückte sie behutsam. Es war nur eine kleine Geste, aber sie drückte so viel aus, dass Narzissa abermals die Tränen in die Augen stiegen und sie ihren Sohn dankbar anlächelte. Obgleich sie von nun an auf sich allein gestellt waren, hatten sie sich immer noch gegenseitig und würden sie füreinander da sein, auf den anderen Acht geben und sich stützen. Nichts und niemand konnte sie auseinander bringen. Die tiefe Verbundenheit, welche sie füreinander empfanden, war so deutlich spürbar, wie noch nie zuvor in ihrem Leben.


Nach einer Weile erhob sich Narzissa und machte sich, gemeinsam mit Draco, der noch immer ihre Hand hielt, auf den Rückweg. Zwar zog es keinen von ihnen in das leere Haus, indem sie alles nur an Lucius erinnern würde, doch wo sollten sie sonst hin? Die farbenfrohe Landschaft war einfach zu viel für die beiden Trauernden. Es war zu unbeschwert, zu leicht und so schmerzhaft schön, dass sie die triste Leere ihres Anwesens dem sommerlichen Wald vorzogen.
Der Kies knirschte unter ihren Füßen, als sie die Malfoys lange Auffahrt zum ihrem stilvollen Herrenhaus hinauf wanderten. Sehr langsam, beinahe schon bedächtig, gingen sie Schritt für Schritt auf das Anwesen zu und spürten mit jedem Meter, den sie dem Haus näher kamen, eine größer werdende Beklommenheit. Draco starrte vehement auf seine Füße, welche in teuren, schwarzen Schuhen steckten, ähnlich denen seines Vaters, und er vermied es gründlichst, darüber nachzudenken, wie dieser sich nun fühlen mochte. In Narzissas Brust stieg das mittlerweile vertraute, stechende Gefühl auf, als die Eingangspforte näher kam, doch diesmal war es nicht annähernd so schlimm, wie in den vergangenen Tagen, denn sie war nicht länger alleine. Mit Draco an ihrer Seite fühlte die innerlich zerbrochene Frau sich wieder stärker und weniger einsam. Das Haus war nicht mehr leer, ihr Sohn war da und das war es doch, worauf sie sich immer gefreut hatte. Die Ferien, in denen Draco Heim kehrte, gehörten stets zu der schönsten Zeit des Jahres und es schmerzte sie immer sehr, wenn er über Weihnachten oder Ostern in Hogwarts geblieben war. Aber jetzt war er hier und obwohl sie der Verlust Lucius' immer noch zerfraß, wusste sie, dass es von nun an wieder bergauf gehen würde. Ein Kind hatte sie verloren, aber das andere war hier, direkt neben ihr und bei diesem Gedanken keimte ein winziger Funke wahrhaftiger Freude in ihr auf.
„Draco,“ sprach sie ihn an und blieb kurz stehen. Fragend sah er sie an und bemerkte verblüfft, dass sie lächelte.
„Alles wird gut“ mehr sagte sie nicht, doch Draco spürte zu seiner großen Erleichterung, dass sich die Laune seiner Mutter enorm gebessert hatte, auch wenn er dies, angesichts der Tatsache, dass sie nun in das leere Haus zurückkehrten, überhaupt nicht nachvollziehen konnte.

Schließlich erreichten sie das opulent verzierte Eichenholztor, welches von Narzissa, nachdem sie kurz die Augen geschlossen und tief Luft geholt hatte, geöffnet wurde.
„Willkommen daheim“ meinte sie und lachte bitter, nachdem sie in das Innere der Mansion getreten war.
„Mh“ kam es von Draco und er sah sich im Foyer um. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber die Feststellung, dass sich rein gar nichts verändert hatte, dass es noch genauso aussah, wie in den Weihnachtsferien, in denen noch alles seine Richtigkeit gehabt hatte und sein Vater noch hier war, verstörte ihn. Es war falsch. Alles war falsch. Das hier war seine Heimat, das Haus, in dem er aufgewachsen war, alles war so, wie er es in Erinnerung hatte und trotzdem war nichts so, wie es sein sollte. Doch dieser sentimentale Augenblick, in dem Draco davon überzeugt gewesen war, dass sich hier nichts geändert, die Zeit einfach stillgestanden hatte und wenigstens ihr Haus den Verlust und die Schmach, welche die Malfoys erleiden mussten, unbeschadet überstanden hatte, währte nicht lange.
Die hohen Decken und die imposanten Reliefs, welche die marmornen Säulen schmückten, hatten einst so wunderschön ausgesehen, dem Anwesen ein gediegenes Ambiente verliehen. Doch nun wirkten sie beängstigend, die dunkle Leere der Eingangshalle schien ihn zu verschlucken. Auch bemerkte er, dass die wertvollen Ziergegenstände, welche stets durch die gekonnte Hand einer liebenden Ehefrau und Mutter neu arrangiert wurden, nicht jene waren, die zu dieser Jahreszeit hier stehen sollten. Zweifellos hatte Narzissa anderes im Kopf gehabt, als sich um Angelegenheiten, wie die Dekoration zu kümmern. Wer könnte es ihr verübeln? Mit einem flauen Gefühl im Magen, ließ Draco seinen Blick durch die Halle schweifen, über die gold- und silbergerahmten Porträts seiner Vorfahren, welche einst hoch erhobenen Hauptes in ihren Gemälden saßen und ihm als kleiner Junge die zahlreichen Geschichten erzählten, über Begebenheiten, welche vor langer Zeit einmal in diesen Gemäuern stattgefunden hatten. Fasziniert hatte der junge Malfoy ihnen gelauscht, über die amüsanten Worte der Frauen gelacht und mit großen Augen und kindlicher Neugier die übertrieben selbstdarstellerischen Mär der Männer verfolgt. Auch als Jugendlicher, da er von ihnen nichts Neues mehr erfahren konnte und sein Interesse am Gerede toter Menschen gänzlich gegen Null ging, war er trotzdem noch gerne hier vorbeigegangen. Schmunzelnd hatte er ihre verächtlichen Kommentare darüber, dass der junge Mann ein solch unfreundliches Verhalten seinen Ahnen gegenüber zeigte und sie nicht einmal grüßte, geflissentlich überhört. Draco liebte diese Erinnerungen an seine glückliche, unbeschwerte Kindheit voller Wärme, Liebe und Geborgenheit, doch nicht einmal dies war ihm geblieben.
Die Menschen in den Gemälden blickten düster auf die beiden Ankömmlinge herab. Einige hatten beschämt die Gesichter geneigt, manche waren sogar aus ihren Rahmen verschwunden. Selbst ihnen schien nicht entgangen zu sein, welch eine Schande über die ehrwürdige Familie Malfoy hereingebrochen war.
Es hatte den Anschein, als wäre ein dichter grauer Schleier über die Räume gelegt worden, der all die schönen Episoden ihres Lebens verblassen ließ. Verlassen und leblos wirkte das große Haus nun, als wäre alle Freude einfach verschwunden und als läge eine undurchdringliche Mauer des Grauens vor ihnen. Gefangen in einer unwirklichen Parallelwelt, in der nahezu alles der vergangenen Wirklichkeit glich, die nunmehr in eine triste Dunkelheit gehüllt war, empfand Draco eine bislang ungekannte Leere. Freudlos und kalt verstaubten die Erinnerungen, geblieben war nur das Gefühl der Einsamkeit und der, mit Lucius' Inhaftierung niedergehende Glanz besserer Tage.

Kaum auszudenken, dass alles nur durch die Abwesenheit Lucius' ausgelöst wurde. Aber dies war die bittere Realität.


Narzissa reichte ihren Mantel einer Hauselfe und stutzte, als sie aus dem Salon ein lautes Klirren vernahm.
„Was geht da vor?“ fragte sie die Elfe und diese zog instinktiv den Kopf ein.
„Ihre Schwester, Miss Bella, ist hier... Sie sagte Sie würden sie erwarten, deshalb habe ich sie herein gelassen, Herrin.“ quiekte sie kleinlaut und erwartete offenbar eine Bestrafung, da ihre Herrin nichts davon zu wissen schien, doch Narzissa beachtete die Elfe nicht weiter, sondern begab sich mit hastigen Schritten in den Salon.
„Bellatrix“ sagte sie kalt und musterte ihre Schwester prüfend „Was machst du schon wieder hier? Ist Rodolphus auch da? Es tut mir Leid, aber heute ist wirklich kein guter Tag, um bei uns aufzukreuzen. Melde dich demnächst vorher an!“
„Ach kleines Schwesterchen“ sarkastisch grinsend erhob sich Bellatrix, die sich bis gerade an den teuren Spirituosen der Malfoys bedient hatte, aus Lucius' Lieblingssessel und ging mit weit geöffneten Armen auf die Blonde zu „Lass dich umarmen!“ kicherte sie beschwipst.
„Ach und Draco, Liebling. Komm hinein, ich bin schließlich wegen DIR hier!“ Mit einem verschwörerischen Lächeln winkte sie Draco, den sie soeben im Türrahmen entdeckt hatte, zu sich heran.
„Was willst du hier?“ wiederholte Narzissa ihre Frage und hob angewidert eine Augenbraue, als ihr der Alkoholgestank in Bellatix' Atem entgegen schlug. Zwar war sie ihre Schwester und Narzissa liebte sie, doch war das Leben auch ohne ihre ständige Anwesenheit schwer genug. Sonderlich einfühlsam war Bella nicht und ihren Spott darüber, dass der Dunkle Lord nur sie gerettet hatte, während er tatenlos zusah, wie Lucius und die anderen Todesser ins Gefängnis wanderten, wollte Narzissa heute nicht ertragen müssen.
„Aber, aber, meine liebe Zissa. Sei nicht so unhöflich und biete deinem Gast etwas zu Trinken an“ ermahnte Bella sie mit gespielter Empörung und erhobenem Zeigefinger.
„Oh, ich vergaß“ gackernd lachte sie auf „Ich habe mich bereits selbst bedient.“ Seufzend verdrehte Narzissa die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Und was ist der Anlass für deinen Überraschungsbesuch?“ drängte sie, denn auf Bellas Spielchen hatte sie wirklich keine Lust.
„Ihr seid spät“ stellte die Dunkelhaarige plötzlich sehr ernst fest.
„Ich hatte euch früher zurück erwartet, jetzt bleibt mir leider nicht mehr allzu viel Zeit, es euch zu erklären, also die Kurzfassung“ sie legte eine dramatische Pause ein, setzte sich abermals in Lucius' Sessel und genehmigte sich einen großen Schluck Brandy, ehe sie fortfuhr:
„Der Dunkle Lord wird uns in... ungefähr einer halben Stunde beehren, denn er hat euch, und vorallem dir, Draco, etwas Wichtiges mitzuteilen.“
„Bitte?“ entsetzt starrte Narzissa ihre Schwester an und versuchte in ihren schwarzen Augen zu ergründen, ob sie log.
„Er ist sehr zornig, Lucius hat versagt... ABER er gibt euch eine Chance, den Fehler deines Mannes zu korrigieren und eure Familie wieder zu rehabilitieren. Ihr solltet ihm wirklich sehr, sehr dankbar sein...“ Bellatrix' Augen flackerten fanatisch und auf ihrem, vom langen Aufenthalt in Askaban gezeichnetem, Gesicht, glimmte ein nahezu irres Lächeln.

Narzissas Magen verkrampfte sich bei diesen Worten, denn im Gegensatz zu ihrer Schwester, begriff sie sofort, dass es sich bei dem, was der Unnennbare von Draco verlangen würde, mit aller höchster Wahrscheinlichkeit nicht um eine Möglichkeit der Rehabilitation, sondern um eine Bestrafung ihrer Familie handeln würde. Sofern Bellatrix denn die Wahrheit sagte. Man konnte bei ihr nie so genau sagen, wann sie einen schlechten Scherz machte und in welchen Fällen das, was sie von sich gab, grausame Realität war.
„Was? Freust du dich nicht? Der Dunkle Lord gibt euch eine Chance!“ sagte Bella energisch, sprang auf und sah ihre Schwester eindringlich an, doch diese schien zur Salzsäule erstarrt zu sein. Draco hingegen näherte sich und musterte sie interessiert.
„Was soll das für eine Chance sein? Was muss ich tun?“ fragte er und in seinen Augen flackerte ein ähnliches Leuchten auf, wie in denen seiner Tante. Wenn es etwas gab, das er tun konnte, um seinem Vater zu helfen und nebenbei Potter zu schaden, dann war er mehr als bereit dafür! Keinen weiteren Tag wollte er damit vergeuden, trübsinnig vor sich hin zu leben. Nein, das war nichts für einen Malfoy. Er wollte handeln. So schnell wie möglich wollte er erwachsen werden, ein Mann, der seine Überzeugungen vertrat und ein ebenso treuer Diener des Dunklen Lords, wie sein Vater es war. Endlich war der Zeitpunkt gekommen. Theodore würde Augen machen, wenn er im nächsten Jahr immer noch in Hogwarts saß, während er, Draco Malfoy, den Ruf seiner Familie wieder herstellte und seinen Vater aus Askaban befreite. Alles würde er tun, alles, was der Dunkle Lord ihm befahl.
„Das kann ich dir leider nicht sagen“ kicherte Bellatix und wandte ihre Aufmerksamkeit nun ihrem Neffen zu. Ihre anfänglichen Bedenken waren nun zur Gänze beseitigt. Anscheinend hatte Draco die richtige Einstellung, er fürchtete sich nicht und sie spürte seinen Stolz, seine Entschlossenheit, sich der Aufgabe zu stellen.
„Der Dunkle Lord müsste jeden Moment hier aufkreuzen und dann-“ doch ein lauter Knall unterbrach ihren Satz und alle drei zuckten erschrocken zusammen.
„Das wird er sein!“ frohlockte Bella, sprang auf und warf ihre schwarzen Locken schwungvoll über die Schulter.
Wie zur Bestätigung ihrer Worte, flog die Salontüre auf und ein Mann betrat den Raum. Ein Mann, dessen Äußeres so entstellt war, dass es kaum mehr einem Menschen glich. Fahle Haut zog sich über seinen glatten Schädel, rot glimmende Augen fixierten die zwei Damen und den Jungen bedrohlich.
„Guten Abend, Bellatrix, Narzissa“ sagte er mit hohl klingender Stimme und seine dünnen Lippen kräuselten sich zu einem spöttischen Lächeln „und Draco, hoffentlich nicht ganz der Sohn des Versagers, den du Vater nennst.“


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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